Achter Liederkreis
Die Lieder der Kanvas




1. Gruppe        Lieder der Priyamedha´s, Medyatithi usw.


8,1. An Indra


1. Traget nur nichts anderes vor; ihr Freunde, versehet euch nicht! Preiset nur Indra, den Bullen, beim Soma, und traget immer wieder Loblieder vor!
2. Ihn, der wie ein Bulle losbrüllt, den Alterlosen, der wie ein Kampfstier die Völker besiegt, der Verfeindung und Versöhnung, beides wirkt, den Freigebigsten, der es mit beiden hält.
3. Obschon dich diese anderen Leute von verschiedenen Seiten um Beistand rufen, so soll doch dieses unser beschwörendes Wort dir, Indra, eine Erbauung sein und zwar alle Tage!
4. Es überbieten sich wechselseitig die Reden des Redekundigen - des hohen Herrn und der gemeinen Leute - o Gabenreicher. Geh ans Werk, bring vielartigen Gewinn in nächster Nähe, um deine Gunst zu zeigen!
5. Auch nicht für ein hohes Pfand möchte ich dich, du Herr der Preßsteine, hingeben, nicht für Tausend, nicht für Zehntausend, du Keulenträger, noch für Hundert, du Hundertschenkender.
6. Du bist mir besser als der Vater, Indra, und als der Bruder, von dem man keinen Dank hat. Du und die Mutter, ihr erscheint mir gleichwert, du Guter, zur Güte und Freigebigkeit.
7. Wohin bist du gegangen? Wo bist du? Nach vielen Orten steht ja dein Sinn. Regst du dich, Kämpfer, Streiterreger, Burgenbrecher? Die Sänger haben den Gesang ange-stimmt.
8. Stimmt ihm ein sangbares Lied an, der für seinen eifrigen Anhänger der Burgen-brecher ist, Loblieder, durch die der Keulenträger komme, um sich auf das Barhis des Kanviden zu setzen, und die Burgen brechet!
9. Deine zehnfachen, hundertfachen, tausendfachen Rosse, die du hast, deine schnellaufenden Hengste, mit denen komm eilig zu uns!
10. Ich rufe jetzt, doch ja zu kommen, die Wunschkuh, die die Sänger beredt macht, den Indra, die gute Milchkuh, eine andere, zweite Labekuh, die in breiten Strahlen Milch gibt, die willfährige.
11. Als der Wagenlenker den Etasa der Sonne peitschte und die fliegenden Flügelrosse des Vata, da fuhr der ratreiche Indra den Kutsa, den Sohn des Arjuna. Er stellte dem Ghandarva nach, den noch keiner zu Fall gebracht hatte;
12. Der auch ohne Verband, bevor das Geschoß die Schulterknochen durchbohrt, das Gelenk zusammenfügt, der schätzereiche Gabenherr, der alles, was verrenkt ist, wieder zurechtbringt.
13. Wir möchten nicht wie Fernstehende, nicht dir wie Fremde sein, o Indra. Wie gemiedene Bäume glauben wir säumig schlechtbrennend gewesen zu sein, o Herr des Preßsteins.
14. Wir glauben langsam und schwach gewesen zu sein, o Vritratöter. Noch einmal möchten wir fein durch deine große Freigebigkeit, o Held, an dem Loblied Freude erleben.
15. Wenn er mein Loblied hören wird, so sollen den Indra unsere Somasäfte berauschen, welche durch die Seihe rannen, die raschen, die Stärker des Tugrasohnes.
16. Komm doch heute zu dem gemeinsamen Lobpreis deines anhänglichen Freundes! Der Beifall der Gönner soll dich ermuntern; darum wünsche ich deinen Lobpreis.
17. So presset denn den Soma mit den Steinen aus, spület ihn im Wasser! Gleichsam in Milchgewänder ihn kleidend sollen die Männer ihn aus den Eutern herausmelken.
18. Darum komm von der Erde oder von des hohen Himmels Lichtraum! Wachse am Leib durch diese Lobrede von mir; mache den Nachwuchs vollzählig, du Einsichtsvoller!
19. Für Indra presset fein den berauschendsten, vorzüglichen Soma! Sakra möge ihn aufquellen lassen, der mit jeglicher Kunst zur Eile getrieben wird wie ein nach dem Preis strebendes Rennpferd.
20. Nicht möchte ich, wenn ich mit von Soma geschwellter Rede immerfort bitte, dich, der ungeduldig wie ein wildes Tier, reizen bei den Trankopfern. Wer sollte einen Mächtigen nicht bitten?
21. Preiset den durch den Rauschtrank erweckten Rausch des Indra, den starken durch die starke Kraft des Somaerweckten, den Überwinder aller Feinde, den Rauscherregten! Denn im Rausche schenkt er uns.
22. In seinem Schatzhaus verwahrt der Gott viele Kostbarkeiten für den opferspendenden Sterblichen. Er möge dem Somapressenden wie dem Sänger spenden, der von aller Welt Gelobte, von dem hohen Herrn Gepriesene.
23. Komm her, Indra, - berausche dich - mit prächtiger Gabe, o Gott! Wie einen See fülle mit dem gemeinsam getrunkenen Soma deinen breiten dicken Bauch!
24. Dich sollen tausend und hundert an den goldenen Wagen gespannte, mähnige Falben, durch Beschwörungswort geschirrt, zum Somatrunk fahren, o Indra!
25. Dich soll im goldenen Wagen das Falbenpaar mit den pfauenartigen Schweifen, das Weißrückige herfahren zum Trunk des süßen, redselig machenden Trankes!
26. Trink doch von diesem Saft, du Lobbegehrender, wie der Vortrinker! Dieses Tränklein des zubereiteten würzigen Soma, das angenehme, reicht zum Rausche hin.
27. Der einzig ist an der Meisterschaft und als hoher Gebieter, durch seine Gebote allen über ist, er komme mit geöffneten Lippen, nicht soll er fernbleiben; er soll kommen und dem Ruf nicht aus dem Weg gehen.
28. Du zerschmetterst des Susna wandelnde Burg mit den Waffen. Du mögest nun abermals dem Lichte nachgehen, wenn du zu Hilfe gerufen werden solltest.
29. Meine Loblieder haben sich bei Sonnenaufgang, meine am Mittag, meine bei vorgerückter Zeit, bei Einbruch der Nacht dir zugewendet, du Guter.
30. Lobsinge, lobsinge doch! Diese sind ja unter allen Freigebigen an Gabe die Freigebig-sten: Ninditasva, Prapathin, Paramaya, o Medhyatithi!
31. Nachdem ich die ans Holz gespannten Rosse am Wagen mit Vertrauen bestiegen habe, fällt unter dem wertvollen Gute auch das Vieh, das dem Yadu gehört, in die Augen.
32. Der mir zwei Schimmel geschenkt hat samt goldener Schabracke, der soll alles Glück noch übertreffen: Svanadratha, des Asanga Sohn!
33. Da überbot Asanga, der Sohn des Playoga, als Geber die anderen mit seinen zehntausend Kühen, o Agni. Da tauchten vor mir zehn weiße Stiere wie Schilfrohr aus dem Teiche auf.
34. Er hat sich vorn sein steifes Glied wieder gezeigt, das als knochenloser Schenkel herabhing. Als es seine Frau Sasvati bemerkt hatte, sagte sie: "Du trägst, o Gebieter, einen beglückenden Ergötzer."



8,2. An Indra


1. Diesen ausgepreßten Trank, du Gütiger, - trink dir den Bauch recht voll - haben wir dir dargebracht, o Furchtloser.
2. Von den Männern geschüttelt, von den hungrigen Steinen ausgepreßt, mit Schafhaaren geseiht, wie ein Roß im Flußwasser geschwemmt;
3. Den haben wir dir süß gemacht, ihn wie Gerste mit Kuhmilch mischend. Indra, dich lade ich zu diesem Opfergelage.
4. Indra ist der alleinige Somatrinker, Indra der lebenslängliche Safttrinker unter Göttern und Menschen.
5. Den weder der klare, noch der schlechtgemischte noch die scharfen Somasäfte abstoßen, den Geräumigen mit dem guten Herzen.
6. Wenn auch andere als wir mit den Kühen auf ihn Jagd machen wie Lockweibchen auf ein Wild, mit Milchkühen nach ihm pirschen.
7. Dreierlei Soma´s sollen dem Gott Indra gepreßt werden, im eigenen Hause des Somatrinkers!
8. Drei Eimer laufen über, drei Kufen sind vollgefüllt bei ein und derselben Darbringung.
9. Du bist der Reine, auf viele Becher verteilt, in der Mitte ist der mit Milch gemischte, der mit saurer Milch ist für den Helden der berauschendste.
10. Diese scharfen Somatränke sind für dich, Indra, bei uns gepreßt. Die Klaren verlangen nach Milchmischung.
11. Mische diese, die Milch, den Reiskuchen und diesen Soma, o Indra, denn ich höre, du seiest reich!
12. Im Herzen getrunken kämpfen die Somatränke wie die in Branntwein bezechten Leute; wie Nackte in der Kälte bleiben sie wach.
13. Reich sollte der Sänger eines Reichen und Freigebigen, wie du bist, sein; den Vorrang sollte der Sänger eines berühmten Herrn haben, o Falbenfahrer!
14. Ein hoher Herr hat noch nie, selbst nicht auf das Loblied geachtet, das ein der Rinder barer Sänger vorträgt, noch auf sein gesungenes Lied.
15. Gib uns, Indra, nicht dem Hohnsprecher noch dem Überheblichen preis! Strenge dich nach deiner Macht an, du Mächtiger!
16. Wir, deine ergebenden Freunde, die nur dies eine Ziel haben, o Indra, die Kanviden besingen dich mit Lobgedichten.
17. Nicht schlage ich etwas anderes hoch an, du Keulenträger, bei der Neuheit des Dichterwerkes: nur auf dein Lob bin ich bedacht.
18. Die Götter suchen einen, der Soma braut; nicht bedürfen sie des Schlafes; unermüdlich gehen sie auf Reisen.
19. Komm fein her mit deinen Belohnungen; sei auf uns nicht ärgerlich wie ein alter Mann, der eine junge Frau hat!
20. Nicht möge er heute in Ungnaden fern von uns Einkehr halten wie ein unfeiner Tochtermann.
21. Wir kennen ja seine vielschenkende Gnade, des Helden, die Gesinnung des an drei Orten Geborenen.
22. Schenke doch den Soma ein, bei dem Kanviden als Sänger sind! Wir kennen keinen Angeseheneren als den Gewaltigen, der hundert Hilfen hat.
23. Mit dem besten Schoppen bring, du Presser, dem Manne Indra, dem Mächtigen, den Soma, daß er trinke, dem Mannhaften!
24. Der unter den nie Fehlgehenden am besten den in Rossen und Rindern bestehenden Gewinn für Sänger, für Lobsinger ausfindig macht.
25. Rühret Soma an, stets kostbaren, ihr Presser, für den rauschliebenden starken Mann!
26. Der Vritratöter, der den Soma trinkt, soll doch kommen! Nicht möge er fern von uns anhalten, der hundert Hilfen hat.
27. Hierher sollen den Freund die durch Beschwörungswort geschirrten tüchtigen Falben fahren, den durch Lobreden Berühmten, Lobbegehrenden.
28. Süß sind die Soma´s, komm her! Gemischt sind die Soma´s, komm her in eigener Person zu dem Gelage, mit geöffneten Lippen, Rishiumgebener, Machtvoller!
29. Die Lobgesänge, die dich erheben, zu großer Freigebigkeit und Mannestat den Siegesgewinner erhebend, o Indra,
30. Und die Lobreden, die deine Kräfte vollständig machen, du von Lobreden Angezo-gener, und diese Lobgedichte sind dein.
31. Fürwahr dieser Tatenreiche mit der Keule in der Hand vergibt allein die Gewinne, seit alters ungeschmälert.
32. Mit der Rechten tötet Indra den Vritra, der vielmals Vielgerufene, der groß ist an großen Kräften.
33. Auf dem alle Völker und die Umwälzungen und Anläufe beruhen. Wenn er berauscht ist, so tut er es den freigebigen Herren gleich.
34. Er hat diese Taten getan, Indra, der alle Taten an Ruhm übertrifft, der den Freigebigen die Siegesgewinne verleiht.
35. Er bringt den um Rinder kämpfenden Wagen selbst von hinten an die Spitze, wem er hilft, denn der Gewaltige fährt die Schätze.
36. Er gewinnt als Redner und mit den Streitrossen; der Held erschlägt den Vritra mit seinen Mannen, der zuverlässige Helfer seines Huldigers.
37. Verehret ihn, den Indra, ihr Priyamedha´s, gesammelten Geistes, der durch Soma wahrhaft berauscht wird;
38. Den sangesberühmten rechtmäßigen Herrn, den ruhmliebenden, langlebigen, den sieghaften besinget, ihr Kanva´s!
39. Der Mächtige, der auch ohne Fußspuren die Rinder fand und sie als Freund den Männern gab, die an ihn ihren Wunsch gerichtet haben.
40. Den Kanviden Medhyatithi, dessen Sinn darnach stand, hast du, Herr des Preßsteins, erhört, als du in einen Widder verwandelt ihn in den Himmel entführtest.
41. "Streng dich für diesen an, Vibhindu, indem du vier Myriaden schenkst und darüber noch acht Tausend!"
42. Und diese beiden milchreichen ........., die Töchter der Lust, hat er zur Ehe geschenkt.



8,3. An Indra


1. Trink vom würzigen, berausche dich, Indra, an unserem milchgemischten Saft! Sei du der Freund und Zechgenosse uns zum Gedeihen! Deine Absichten sollen uns günstig sein!
2. Wir wollen in deiner, des Siegreichen, Gunst stehen. Wirf uns nicht dem Feinde hin! Steh uns mit deiner wunderbaren Übermacht bei; befestige uns in deiner Gande!
3. Diese Lobreden, die von mir kommen, sollen dich erbauen, du Schatzreicher. Die Redekundigen, rein und von lauterer Art, haben mit ihren Preisliedern laut eingestimmt.
4. Von tausend Rishi´s zu Kraft gebracht, hat er sich wie das Meer ausgebreitet. Diese seine wahrhafte Größe wird gepriesen, seine Stärke bei den Opfern im Reich der Redekundigen.
5. Den Indra rufen wir zum Gottesdienst, den Indra bei beginnendem Opfer, den Indra eifrig im Kampfe, den Indra zum Gewinn des Siegerpreises.
6. Indra hat durch seine Macht, durch seine Stärke beide Welten ausgebreitet; Indra ließ die Sonne leuchten. Dem Indra haben sich alle Welten, dem Indra die ausgepreßten Säfte zu eigen gegeben.
7. Dich. Indra, riefen zum ersten Trunk die Ayu´s mit Lobliedern, riefen vereint die Ribhu´s an, priesen die Rudra´s als Ersten.
8. Seine eigene Stierkraft hat Indra im Rausche des Soma bei Vishnu erhöht. Heute preisen abermals die Ayu´s diese seine Größe wie früher.
9. Ich bitte dich um die Meisterschaft, um das wirkungsvolle Wort, um zuerst bedacht zu werden, durch welches du den Yati´s, dem Bhrigu bei ausgesetztem Preise zu Hilfe kamst, mit welchem du dem Praskanva beigestanden hast.
10. Das, Indra, ist deine Bullenkraft, mit welcher du die großen Gewässer zum Meere laufen ließest. Nicht an einem Tage ist diese seine Macht zu erreichen, hinter dem seine Heerschar herbrüllte.
11. Tu für uns, was du kannst, Indra, da ich dich um Reichtum, um die Meisterschaft bitte! Tu, was du kannst zum Siegerpreis für den, der den ersten zu gewinnen trachtet; tu, was du kannst, zu unserem Loblied, du Allererster!
12. Tu uns, was du kannst, Indra, für diesen, der den Preis der Dichtung gewinnen möchte, da du ja dem Paura beigestanden hast! Tu, was du kannst, wie du dem Rusama, Syavaka, Kripa, Svarnara weiterhalfst, Indra!
13. Was könnte ein Sterblicher, der es anderen zuvortut, neues an Bittgebeten singen? Denn noch nicht haben die, welche seine indrische Größe besingen, die Sonne erreicht.
14. Was sollen sie singen, um es dem Gotte recht zu machen? Welcher Redekundige darf sich rühmen, ein Rishi zu sein? Wann wirst du, gabenreicher Indra, auf den Ruf des Somapressenden kommen? Was soll der Sänger singen, daß du auf seinen Ruf kommest?
15. Diese süßesten Lobreden und Preislieder steigen auf, mit einem Male siegend, Schätze gewinnend, unerschöpflichen Gunst bringend, wie Wagen, die um den Siegerpreis kämpfen.
16. Wie die Kanva´s, die Bhrigu´s, wie die Sonnen sind sie: Sie haben alles Erwartete erreicht. Den Indra mit Lobliedern verherrlichend erhoben die Ayu´s, die Priyamedha´s ihre Stimme.
17. So schirr denn, du Erzfeindetöter Indra, deine Falben an; aus der Ferne komme herwärts, du Gabenreicher, zum Somatrunk, du der Gewaltige mit den überragenden Rossen!
18. Denn diese deine Dichter, die Redegewaltigen, verlangen mit ihrer Dichtung die Meisterschaft zu gewinnen. Du Gabenreicher, lobbegehrender Indra, höre wie ein Späher auf unseren Ruf!
19. Du Indra stießest den Vritra von den hohen Quellen fort. Des Arbuda, des Zauberers Mrigaya, des Parvata Rinder triebst du heraus.
20. Die Feuer kamen glänzend zum Vorschein, und die Sonne, und Soma, der indrische Saft kam zum Vorschein. Aus dem Luftraum bliesest du hinweg den großen Drachen: Diese Mannestat hast du vollbracht, Indra.
21. Den mir Indra, die Marut schenkten und Pakasthaman, der Sohn des Kurayana, der der Schönste von allen ist, leibhaftig wie der am Himmel laufende Sonnengott,
22. Den Rotfuchs hat mir Pakasthaman geschenkt, gut im Joch, den Gurt ausfüllend, der die Hoffnung auf Reichtum weckt.
23. Dem zehn andere Zugpferde die Stange halten, heimwärts mich fahrend wie die Vogelrosse den Tugrasohn.
24. Speise ist die Seele, Kleidung der Körper, Salböl ist kraftverleihend. Als Vierten habe ich den gastfreien Pakasthaman, den Verschenker des roten Rosses genannt.



8,4. An Indra


1. Ob du, Indra, im Ost, im West, im Nord oder Süd von Männern gerufen wirst, so bist du selbst doch oftmals bei dem Anukönig, durch dessen Männer bewogen, bist du Gewaltiger bei Turvasa.
2. Oder wenn du bei Ruma, bei Rusama, bei Syavaka, bei Kripa dich berauschest, Indra, so lenken die Kanva´s mit beschwörenden Reden durch ihr Loblied anziehend dich, Indra, her. Komm!
3. Wie der durstige Büffel zu einem vom Wasser gemachten Rinnsal hinabsteigt, so komme rasch zu uns früh und spät; trink fein bei den Kanva´s!
4. Es sollen dich, gabenreicher Indra, die Somasäfte berauschen, auf daß du dem Somapressenden schenkest. Nachdem du den Soma geraubt hattest, trankst du den in dem Camugefäß ausgequetschten. Da hast du dir die höchste Gewalt zugelegt.
5. Er hat die Gewalt mit Gewalt behandelt, den Grimm hat er mit Kraft gebrochen. Alle Kampflustigen duckten sich vor dir, o jüngster Indra, wie die Bäume.
6. Der ist mit einem starken Kämpfer, der Tausenden gleicht, verbündet, wer deinen Lobpreis zuwege gebracht hat; er macht, daß sein Sohn in Meisterschaft vorangeht, wer dir mit Huldigungsreden aufwartet.
7. Nicht wollen wir zagen, noch ermüden in deiner, des Gewaltigen, Freundschaft. Sehenswert ist die große Tat von dir, dem Bullen. Wir möchten Turvasa und Yadu wiederschauen.
8. Der Bulle deckte seine linke Seite. Die Schenkung verdrießt ihn nicht. Mit Bienensüß ist die Kuhmilch durchtränkt: Komm schnell her, lauf, trink!
9. Dein Freund, Indra, fährt mit Roß und Wagen, ist schön von Gestalt und reich an Kühen. Er steht jederzeit in dem Alter, in dem man die Vollkraft besitzt; glanzvoll schreitet er in die Versammlung.
10. Wie ein dürstender Antilopenbock zur Tränke so komme her! Trinke nach Wunsch den Soma; ihn Tag für Tag herabharnend hast du dir die stärkste Kraft zugelegt, o Gabenreicher.
11. Adhvaryu! Laß du den Soma strömen; Indra hat Durst. Jetzt hat er sein Falbenpaar, das bullengleiche, angeschirrt und ist hergekommen, der Vritratöter.
12. Auch selbst hält sich der Mann für einen Spendierer, bei dem du dich am Soma labest. Dies ist die dir zukommende Speise, die mit Wasser begossene: von dieser trink, komm her, beeile dich!
13. Adhvaryu´s! Presset Soma für den Wagenfahrer Indra! Noch über den rötlichen Soma tuen die pressenden Steine den Opferspender kund.
14. Den Indra soll das bullenhafte Falbenpaar, seine Lieblinge, zum rötlichen Soma, zu den werkkundigen Priestern fahren. Dich sollen die Gespanne, die das Opfer verschönern, zu den Trankspenden heranfahren!
15. Wir erküren den schatzreichen Pusan zum Freundschaftsbunde. Du Vielvermögender, Vielgerufener, ermögliche es uns, durch die Dichtung Reichtum herauszuschlagen, du Ausspanner!
16. Mach uns scharf wie das Messer in den Händen, schenk uns Reichtum, du Ausspanner! Bei dir ist dieser Rinderreichtum für uns leicht zu bekommen, wenn du einen Sterblichen aneiferst.
17. Ich wünsche dir, Pusan, den Vortritt zu lassen; ich wünsche dich zu preisen, du ...... Nicht wünsche ich dessen Besitz, denn das ist fremdes Gut, du Guter, das für Pajra Saman zu preisen ist.
18. Es mögen Rinder auf irgend einer Weide als unser eigener Besitz, hinausziehen, o ......, Unsterblicher. Sei unser freundlicher Helfer, Pusan, sei recht freigebig, daß wir Lohn gewinnen!
19. An die reichliche Ehrengabe von hundert Rossen des Kurunga bei den Morgenopfern, des furchtgebietenden beliebten Königs haben wir unter den Geschenken bei den Turvasa´s besonders gedacht.
20. Die durch die Dichtungen des preisgekrönten Kanvasprosses, von den glorreichen Priyamedha´s verdienten Herden, von sechzigtausend sauberen Kühen treibe ich, der Rishi, hinterdrein fort.
21. Selbst die Bäume waren bei meiner Heimkehr vergnügt: sie bekamen reichlich Rind, reichlich Roß geschenkt.



8,5. An die Asvin


1. Sobald die rötlichscheinende Usas von fern her, als ob sie hier wäre, aufschimmert, so hat sie allenthalben ihren Glanz ausgebreitet.
2. Auf dem männerfahrenden, gedankengeschirrten, breitgestaltigen Wagen folget ihr Meister Asvin der Usas.
3. Euch, ihr Gewinnreichen, haben sich die Loblieder vorgestellt. Wie ein Abgesandter empfehle ich meine Rede.
4. Die viellieben, vielerfreuenden, schätzereichen Asvin wollen die Kanva´s zu unserem Beistand preisen;
5. Die freigebigsten, am meisten Lohn gewährenden, Labung bringenden Herren der Schönheit, die gern ins Haus des Spenders kommen.
6. Gebet dem gottbeglückten Spender gute Eingebung, die nicht auf sich warten läßt! Besprenget unsere Trift mit Schmalz!
7. Kommet eilends rasch zu unserem Loblied her mit euren schnellen Falken, mit den Rossen, ihr Asvin!
8. Mit denen ihr die drei Entfernungen, alle Lichter des Himmels, die drei Nachtzeiten durchflieget.
9. Und bringet uns gute Speisen nebst Kühen, Gewinne, ihr Zeitkenner! Machet die Wege frei zum Gewinn!
10. Bringet uns, Asvin, Besitz von Rindern, guten Mannen, guten Wagen, guten Speisen nebst Rossen!
11. Erbauet euch, Ihr Herren der Schönheit, ihr Meister mit goldnen Rädern, und trinkt den somischen Süßtrank!
12. Gewähret uns, ihr Gewinnreichen, und unseren Gönnern in ganzer Breite euren untrüglichen Schirm!
13. Kommet fein rasch herab zu der Menschen erbaulichen Reden, die ihr bevorzuget! Geratet ja nicht zu den anderen!
14. Trinket, Asvin, von diesem angenehmen Rauschtrank, von dem gespendeten Süßtrank, ihr Asvin.
15. Bringet uns hundertzählenden, tausendfachen Reichtum an vielem Vieh, der alle sättigt, mit!
16. Obgleich sich vielerorts um euch, ihr Herren, die Liedersinnenden mit anderen Sängern streiten, o Asvin, so kommet zu uns!
17. Die Leute haben das Barhis herumgelegt und rufen euch, Asvin, Spenden bringend, das Opfer rüstend.
18. Dieses unser Loblied soll euch heut am meisten anziehen, soll euch am meisten nahe gehen, Asvin!
19. Den Schlauch mit Süßigkeit, den ihr aufgeladen habt, gießt ihn aus auf die Wagenfurche; trinket davon, o Asvin!
20. Mit dem bringet, o Gewinnreiche, unserem Vieh und Nachwuchs und dem Rind Wohlsein und fette Labung!
21. Und schließet uns die himmlischen Labungen und die Ströme auf wie die Tore, ihr Zeitenkenner!
22. Wann hatte euch der Tugrasohn verehrt, der im Meere verlassene, ihr Herren, daß euer Wagen mit den Vogelrossen geflogen kam?
23. Ihr Nasatya´s gewähret dem Kanva, der im festen Hause geblendet war, allezeit eure Hilfen.
24. Mit diesen löblichen Hilfen kommt aufs neue, wenn ich euch rufe, ihr Schatzreiche!
25. Gerade wie ihr dem Kanva beistandet, dem Priyamedha, dem Upastuta, dem Atri, dem Sinjara, ihr Asvin;
26. Und wie um den zu gewinnenden Kampfpreis dem Amsu, um die Kühe dem Agastya, wie ihr um die Siegesgewinne dem Sobhari,
27. Dieselbe Gunst, ihr Schätzereichen, oder noch größeren erbitten wir Sänger von euch, Asvin.
28. Besteiget also den Wagen mit dem goldenen Sitz, mit goldenem Zügel, o Asvin, der bis zum Himmel reicht!
29. Golden ist eure Lehne, die Deichsel, golden die Achse; beide Räder sind golden.
30. Auf dem kommet, ihr Gewinnreichen, selbst von Ferne zu uns, zu diesem Lobgesang von mir!
31. Ihr bringet aus der Ferne die vielen dem Dasa gehörenden guten Speisen mit, sie verzehrend, ihr unsterblichen Asvin.
32. Kommet her zu uns mit Herrlichkeit, mit Ruhm, mit Reichtum, ihr Asvin, ihr vielschimmernden Nasatya´s!
33. Hierher sollen euch die fleckfarbigen, beschwingten Vögel fahren, zu dem rechtopfernden Volk!
34. Gesang schallt eurem Wagen nach, der mit guter Speise kommt; ihn stößt das Rad nicht.
35. Kommt auf goldenem Wagen mit den schnellhufigen Rossen, ihr Gedanken erweckenden Nasatya´s!
36. Ihr macht das frühwache Tier sozusagen schmackhaft, ihr Schätzereichen. Füllet unseren Besitz mit guter Speise auf!
37. Ihr Asvin sollet von mir von den neuen Belohnungen erfahren, wie Kasu, des Cedi Sohn, hundert Kamele schenkte und zehntausend Kühe;
38. Der mir zehn wie Gold aussehende Kleider des Königs schenkte. Die Völker reichen dem Cedisohn nicht an die Füße; Lohgerber sind die Leute ringsum.
39. Keiner soll auf dem Pfade wandeln, auf dem diese Cedi´s wandeln, damit nicht ein anderer Lohnherr sich rühmen darf, ein noch freigebigerer Mann zu sein.







2. Gruppe        Lieder des Vatsa


8,6. An Indra


1. Indra, der an Kraft groß ist wie der regenbringende Parjanya, hat sich an des Vatsa Lobliedern erbaut;
2. Wenn die Wagenlenker des Opfers das Kind des rechten Brauches vorführen, es zu gutem Ende bringend, die Redekundigen mit dem Fahrzeug des rechten Brauches,
3. Wenn die Kanva´s durch ihre Lobgesänge den Indra zum Erfüller ihres Opfers gemacht haben, berufen sie sich auf die verwandtschaftliche Waffe.
4. Seinem Grimme neigen sich die Stämme, alle Völker, wie die Ströme zum Meere.
5. Seine Stärke entbrannte da, als Indra beide Welten wie ein Fell zusammenrollte.
6. Selbst des trotzigen Vritra Schädel spaltete er mit der hundertknorrigen Keule, der widderartigen.
7. Diese stimmen wir auf dich an: Die frommen Gedanken, die den Reden vorangehen, sind wie die Glut des Feuers, wie die Pfeile.
8. Wenn die im Verborgenen weilenden Gedanken von selbst hervorglühen, da erglühen die Kanva´s durch den Strahl der Wahrheit.
9. Wir möchten den Reichtum an Rindern und Rossen erlangen, Indra, und das wirkungsvolle Wort erlangen, um zuerst bedacht zu werden.
10. Denn ich habe vom Vater die Sehergabe der Wahrheit geerbt, ich wurde wie die Sonne neu geboren.
11. Ich putze meine Lobesworte mit einem alten Gedicht in der Weise des Kanva auf, durch das Indra Mut gewann.
12. So viele Rishi´s dich auch gepriesen haben und nicht gepriesen haben, Indra, nur an meinen Liedern erbaue dich schöngepriesen!
13. Als sein Grimm rauchte, während er Vritra gliedweise zerbrach, da trieb er die Gewässer zum Meere.
14. Auf den Dasyu Susna schlugst du, Indra, die dauerhafte Keule, denn du Gewaltiger bist als Bulle bekannt.
15. Die Himmel können Indra mit seiner Stärke nicht fassen, nicht die Lufträume den Keulenträger, noch die Erden.
16. Der von dir, Indra, sich breitmachend die großen Gewässer umlagerte, den stießest du nieder unter die Tritte deiner Rosse.
17. Der diese beiden großen Welten vereint umschlossen hielt, den versenktest du in Finsternis, o Indra.
18. Wenn dich auch die Yati´s und die Bhrigu´s gepriesen haben, Indra, so erhöre doch meinen Ruf, o Gewaltiger!
19. Diese scheckigen Kühe geben für dich, Indra, Schmalz, Milch, diese Milch der Opferordnung, die davon voll sind;
20. Die dich, Indra, durch den Mund gebärend zu ihrem Kinde gemacht haben, sie umfangen dich wie die Feste des Himmels die Sonne.
21. Dich, o Herr der Kraft, haben die Kanva´s durch das Lied erbaut, dich die ausgepreßten Säfte.
22. Nur unter deiner Anleitung steht auch die Belobung, o Herr des Preßsteins, und wird das Opfer vielbegehrt.
23. Indra, erschließ uns wie eine Burg großen Speisesegen nebst Vieh und Kindern und die Meisterschaft;
24. Und jenen Besitz rascher Rosse, der bei den nahusischen Stämmen vorausleuchtet, o Indra!
25. Du hast einen Schatz, der auch an der Sonne sein Ansehen behält, wie einen Pferch eingehegt, wenn du, Indra, mildtätig sein willst;
26. Wenn du wirklich deine Kraft zeigst, Indra, daß du die Völker regierest, groß, unbegrenzt an Stärke.
27. Dir reden zur Hilfeleistung die Stämme opferspendend mit Somasäften zu, dem Breitbahnigen.
28. Im Versteck der Berge und in der Vereinigung der Flüsse wurde der Seher unter Gebet geboren.
29. Von jener Höhe erspäht er aufmerksam das Meer, von der aus er erregt sich in Bewegung setzt.
30. Dann sehen sie das morgendliche Licht vom alten Samen, das jenseits des Himmels entflammt wird.
31. Die Kanva´s alle bestärken deine Absicht, Indra, deine Manneskraft und deine Stierkraft, du Mächtigster.
32. Hab an diesem Loblied von mir Gefallen, Indra, und hilf mir fein weiter und bestärke unsere Absicht!
33. Und im Streben nach einer erbaulichen Rede haben wir Redekundigen sie für dich, du erstarkter Keulenträger, zu einem Gedicht geformt, um davon zu leben.
34. Die Gesänge der Kanva´s ertönen laut, gleich den stromwärts fließenden Gewässern, zu Indra das ....... Gedicht.
35. Den Indra haben die Loblieder groß gemacht wie die Flüsse das Meer, ihn, dessen Grimm man nachgibt, den Alterlosen.
36. Komm zu uns aus der Ferne mit den beliebten Falben; trink, Indra, diesen Soma!
37. Dich, du Erzfeindetöter, rufen die Leute bei herumgelegtem Barhis, um den Siegerpreis zu gewinnen.
38. Dir folgen beide Welten wie das Rad der Sonne dem Etasa, dir die ausgepreßten Säfte.
39. Berausche dich fein in Svarnara und in Saryanavat, Indra; berausche dich an der Dichtung des Vivasvat!
40. Bis zum Himmel wachsend hat der Bulle, der Keulenträger, sein Gebrüll ausgestoßen, der Vritratöter und größte Somatrinker.
41. Denn du bist der erstgeborene Rishi, der allein durch seine Stärke herrscht. Indra, du stöberst den Schatz auf.
42. Zu unseren Somasäften, zum Opferschmaus sollen dich hundert geradrückige Falben fahren.
43. Diese frühere Dichtkunst, die des Honigs und Schmalzes voll ist, haben die Kanva´s durch ihr Loblied fein vermehrt.
44. Nur den Indra soll der Sterbliche unter den ganz Großen bei dem Opfer erwählen, den Indra der Gewinnbegierige zum Beistand.
45. Dich soll, du Vielgepriesener, das von den Priyamedha´s gepriesene Falbenpaar herwärts fahren zum Somatrunk!
46. Hundert empfing ich bei Tirindira, Tausend bei Parsu als Ehrengeschenke der Yaduiden.
47. Dreihundert Rennpferde, zehntausend Kühe schenkten sie dem Saman.
48. Der Erhabene reicht bis zum Himmel empor, der Kamele zu je vieren gespannt schenkte, mit seinem Ruhme den yaduischen Stamm erfüllend.



8,7. An die Marut


1. Wenn der Redekundige für euch, Marut, den Tristubh-Ohrenschmaus ergossen hat, so führet ihr im Gebirge das Regiment;
2. Wenn ihr Schmucke eure Kraft zeigend die Fahrt wirklich beschlossen habt, so haben sich schon die Berge gesenkt.
3. Sie brechen mit den Winden hervor, die brüllenden Söhne der Prisni; sie melken das quellende Labsal.
4. Die Marut streuen Nebel aus, sie machen die Berge erbeben, wenn sie mit den Winden auf die Fahrt gehen;
5. Wenn das Gebirge vor eurer Fahrt, die Flüsse vor eurer Ausbreitung, vor eurem großen Ungestüm gewichen sind.
6. Euch rufen wir des Nachts zur Hilfe an, euch am Tag, euch bei Beginn der Opfers.
7. Jene Rotfarbigen, Glänzenden brechen auf ihren Fahrten los, brüllend über den Rücken des Himmels.
8. Sie lassen mit Macht der Sonne den Zügel schießen, daß sie ihre Bahn laufe. Zugleich mit deren Strahlen haben sie sich zerstreut.
9. Diese Lobrede von mir, ihr Marut, dieses Preislied, ihr Gebieter, diesen meinen Ruf nehmet gut auf!
10. Drei Seen voll des Süßen haben die Prisni´s für den Keulenträger aus sich melken lassen, den Quell, den wassergefüllten Schlauch.
11. Ihr Marut, wenn wir euch vom Himmel rufen, um Wohlwollen bittend, so kommet doch her, ihr Marut!
12. Ihr seid ja die Gabenschönen, ihr Rudra´s, die Gebieter im Hause und auch im Somarausche bei Verstand.
13. Treibt uns vom Himmel Reichtum an vielem Vieh, stolzen, allnährenden her, ihr Marut!
14. Wenn ihr Schmucke gleichsam über die Berge die Fahrt beschlossen habt, dann berauschet ihr euch an den gepreßten Säften.
15. Um solche unfehlbare Gabe, um ihre Gunst soll der Sterbliche mit Liedern bitten;
16. Die wie die Blasen werfenden Somatropfen beide Welten mit Regen beblasen, indem sie den unversiegbaren Quell melken.
17. Sie brechen mit Brausen hervor, mit ihren Wagen, mit den Winden, mit Lobgesängen, die Prisnisöhne.
18. Womit ihr dem Turvasa und Yadu, womit ihr dem preisgewinnenden Kanva beigestanden habt, dieser Hilfe möchten wir fein teilhaft werden um Reichtum zu gewinnen.
19. Diese Labsale, die wie Schmalz quillen, sollen euch, ihr Gabenschöne stärken, für welche das Barhis herumgelegt ist? Welcher Hohepriester ehrt euch?
20. Wo ergötzet ihr euch jetzt, ihr Gabenschöne, für welche das Barhis herumgelegt ist? Welcher Hohepriester ehrt euch?
21. Ist es denn nicht, daß ihr schon früher mit euren Lobgesängen die Heerscharen des Gesetzes ermuntert habt, die ihr Barhis umleget?
22. Diese haben die großen Gewässer, die beiden Heerscharen, die Sonne und gliedweise die Keule des Indra hergestellt.
23. Sie haben gliedweise den Vritra durchfahren und die herrenlosen Berge, indem die eines Bullen Krafttat vollführten.
24. Sie ließen den Mut und die Umsicht des kämpfenden Trita, sie ließen den Indra im Vritrakampf gewähren.
25. Den Blitz in der Hand, glorreich, - im Haupte die goldenen Zahnreihen - bemalen sich die Schmucken zur Schönheit.
26. Als ihr mit Usanas zu Uksno Randhra aus der Ferne kamt, da brüllte er aus Furcht wie der Himmel donnert.
27. Kommet zu uns mit den goldhufigen Rossen, um eine Gabe zu schenken, ihr Götter!
28. Wenn an ihrem Wagen die Schecken und der Rotfuchs als Beipferd ziehen, so fahren die Schmucken aus und lassen die Wasser laufen.
29. Nach Saryanavat, wo schöner Soma wächst, nach dem flußreichen Arjika sind die Herren mit abwärts rollenden Rädern gefahren.
30. Wann werdet ihr Marut zu dem darum rufenden Redner kommen, aus Barmherzigkeit zu dem Schutzflehenden?
31. Was ist denn jetzt? Wo habt ihr Freunde, da ihr den Indra im Stich ließet? Wer pocht noch auf eure Freundschaft?
32. Zusammen mit den Marut, die Keulen in der Hand und goldene Äxte tragend, will ich fein unseren Agni preisen, ihr Kanviden.
33. Ich möchte fein die opferlieben Bullen zu neuer glücklicher Fahrt herlenken, die glänzende Gewinne bringen.
34. Selbst die Berge ducken sich, da sie sich für Senken halten, selbst die Gebirge gaben nach.
35. Kreuz und quer fahrend, lenken sie die durch die Luft fliegenden Rosse, indem sie dem Sänger Kraft bringen.
36. Denn Agni ward als erster geboren; wie ein Verführer lacht die Sonne im Strahlen-glanz. Zugleich mit den Sonnenstrahlen haben sie sich zerstreut.



8,8. An die Asvin


1. Mit allen Hilfen kommet zu uns, o Asvin, ihr Meister mit goldenen Rädern! Trinkt den somischen Met!
2. Kommet auch gewiß, ihr Asvin, auf dem Wagen mit der sonnenhellen Haut, ihr Nutzbringer, ihr Goldgeschmückten, ihr Seher von tiefer Einsicht!
3. Kommet von Nahus her, aus dem Luftraum auf die Lobpreisungen hin! Ihr Asvin sollet den Met trinken, der bei den Trankopfern der Kanva´s ausgepreßt wird.
4. Kommet vom Himmel her zu uns, aus dem Luftreich, die ihr da Freunde habt! Des Kanva Sohn hat euch hier den somischen Met gepreßt.
5. Kommt, Asvin, um uns zuzuhören, zum Somatrunk! Zum Wohl! ihr Mehrer des Lobliedes, ihr Seher und Herren seid an Gedanken den anderen voraus.
6. Denn wenn schon früher die Rishi´s euch zum Beistand angerufen haben, ihr Herren, so fahret her, o Asvin; kommet zu diesem Lobpreis von mir!
7. Selbst von des Himmels Lichtraum kommet her zu uns, ihr Sonnenfinder, auf die Gebete hin, für Vatsa besorgt, auf die Loblieder hin, ihr Ruferhörer!
8. Warten noch andere als wir mit Lobliedern auf die Asvin? Des Kanva Sohn, der Rishi Vatsa, hat euch mit Lobreden erbaut.
9. Euch, Asvin, hat der Beredte mit Lobreden hierher zum Beistand gerufen. Ihr Fleckenlose, ihr Erzfeindetöter, seid uns Erfreuer!
10. Als die junge Frau euren Wagen bestieg, ihr Lohnreichen, da erreichtet ihr Asvin alle Erwartungen.
11. Von dort kommet auf eurem tausendfarbigen Wagen, o Asvin! Vatsa hat zu euch ein süßes Wort gesprochen, der seherische Seher.
12. Bei vielen beliebt, viele Schätze bringend, auf Reichtum bedacht, haben die Asvin als Wortführer in dieses, mein Loblied eingestimmt.
13. Bringet uns, Asvin, alle Ehrengaben, deren man sich nicht zu schämen braucht! Machet uns zu pünktlichen Opferpriestern, gebt uns nicht dem Tadel preis!
14. Wenn ihr Nasatya´s in der Ferne, oder wenn ihr am Himmelszelt seid, so kommt von da auf dem tausendfarbigen Wagen, o Asvin!
15. Da der Rishi Vatsa euch, Nasatya´s, mit Lobesworten erbaut hat, so bringet ihm tausendfarbigen, schmalztriefenden Speisesegen!
16. Gewähret ihm schmalztriefende Nahrung, ihr Asvin, der euch um eure Gunst preist und Gut heischen möchte, ihr Herren der Gabe.
17. Kommet her, ihr Herrenstolze, zu diesem unserem Loblied, ihr vielen Nützende! Ihr Herren, machet uns glückgesegnet, gebt uns diese Schätze, damit wir den Vorrang haben!
18. Euch haben mit all euren Hilfen die Priyamedha´s angerufen, euch Asvin, die ihr über die Opfer gebietet, wenn man euch zur Zeit der Ausfahrt ruft.
19. Kommet zu uns als Erfreuer, o Asvin, als Beglücker zu Vatsa, der euch, ihr Beifalliebenden, mit Gedichten, mit Lobreden erbaut hat!
20. Mit den Hilfen, mit denen ihr dem Kanva, dem Medhatithi, mit denen ihr dem Vasa Dasaraja, mit denen ihr dem Gosarya beistandet, mit diesen stehet uns bei, ihr Herren!
21. Mit denen ihr Herren dem Trasadasyu beigestanden habt, als der Siegerpreis auf dem Spiele stand, mit diesen helfet fein uns weiter, o Asvin, daß wir Lohn gewinnen!
22. Euch sollen die Preisgesänge, die Loblieder, die Lobreden erbauen, o Asvin! Vielbeschützer, Erzfeindetöter, seid für uns die Vielbegehrten!
23. Die Asvin haben drei Spuren, die bald sichtbar, bald in der Ferne verborgen sind. Auf den Flügeln des rechten Brauches sollen die beiden Seher von dem Lebenden weg her zu uns kommen!



8,9. An die Asvin


1. Kommet nunmehr, o Asvin, zum Beistand des Vatsa; gewähret ihm euren vor Wölfen schützenden, breiten Schirm, haltet die Mißgunst fern!
2. Was in der Luft, was im Himmel, was unter den fünf Menschenstämmen an Mannes-kraft ist, das bringet, ihr Asvin!
3. So oft auch die Redekundigen sich mit euren Meisterstücken befaßt haben, o Asvin, so achtet erst recht des Kanvasohnes!
4. Dieser heiße Milchtrank wird unter Loblied für euch, Asvin, eingegossen, dieser süße Soma, ihr Gewinnreichen, durch den ihr an Vritra, den Feind, gedenken möget.
5. Welches Heilmittel im Wasser, im Baum, in den Kräutern bereitet ist, ihr Meister-tatenreiche, damit helfet mir, o Asvin!
6. Ob ihr Nasatya´s auf der Wanderschaft seid, oder ob ihr beiden Götter die Heilkunst ausübet, dieser Vatsa kann sich für euch an frommen Gedanken nicht genug tun; ihr kommet ja zu einem Opfernden.
7. Der Rishi beabsichtigt jetzt den Lobpreis der Asvin mit trefflicher Rede. Den süßesten Soma, den heißen Milchtrank soll der Atharvan einschenken.
8. Jetzt sollet ihr Asvin den raschrädrigen Wagen besteigen. Diese Loblieder von mir sollen euch hertreiben wie der Wind das Gewölk.
9. Wenn wir heut euch Nasatya´s durch Lobgedichte hertreiben könnten oder durch die Gesangestimmen, o Asvin, so achtet ja des Kanvasohnes!
10. Da euch Kaksivat und da der Rishi Vyasva, da euch Dirghatamas und da euch Prithi Vainya an den Opfersitzen angerufen haben, so werdet darum erst recht auf mich aufmerksam, o Asvin!
11. Kommet als Schützer unseres Daches und seid uns Schützer in der Ferne, Schützer unseres lebenden Besitztums und unserer Leiber! Machet eure Umfahrt zu Gunsten unseres leiblichen Samens;
12. Wenn ihr Asvin mit Indra auf gleichem Wagen fahrt oder mit Vayu eng verbunden seid, wenn mit den Aditya´s, den Ribhu´s vereint, oder wenn ihr euch an Vishnu´s Schritten aufhaltet!
13. Wenn ich euch, Asvin, heute rufen könnte, um den Siegerpreis zu gewinnen, wenn in den Kämpfen, um die feindliche Macht zu überwinden, so ist diese Hilfe der Asvin die beste.
14. Kommet jetzt her, Asvin, diese Opfergaben sind für euch bereit, diese Soma´s bei Turvasa, bei Yadu, und diese für euch bei den Kanva´s.
15. Welches Heilmittel, o Nasatya´s, in der Ferne, in der Nähe ist, mit dem gewähret jetzt Schutz dem Vimada, dem Vatsa, ihr Führsorgende!
16. Ich bin zusammen mit der göttlichen Rede der Asvin erwacht. Du, Göttin, hast das Gedicht und die Gabe für die Sterblichen erschlossen.
17. Wecke, o Usas, die beiden Asvin, wecke sie, o Große, Edelmütige, wecke sie, du Priester des Opfers, pünktlich, wecke großen Ruhm zur Freude!
18. Wenn du, Usas, mit deinem Glanze kommst, so strahlst du mit der Sonne zusammen. Dieser Wagen der Asvin beginnt dann seine männerschützende Umfahrt.
19. Wenn die aufgequollenen Stengel wie die Kühe mit vollen Eutern gemolken werden, oder wenn die Sangesstimmen erschallten, dann lassen die Gottergebenen den Asvin zum Vorrang,
20. Zum Glanz, zur Macht, zum Sieg, zum Schutz, zu rechtem Entschluß euch, ihr Einsichtsvolle;
21. Wenn ihr Asvin jetzt von den Dichtungen des Vatsa gerufen an seines Vaters Sitz euch niederlasset, oder mit Wohlwollen uns erscheinet, ihr Preiswürdige.



8,10. An die Asvin


1. Wenn ihr bei Dirghaprasadman oder wenn ihr dort im Lichtraum des Himmels, oder wenn ihr auf dem Meere, im hergerichteten Hause seid, so kommt von dort her, o Asvin!
2. Oder wenn ihr für Manu das Opfer gewürzt habt, so achtet erst recht des Kanva-sohnes! Brihaspati und alle Götter rufe ich, Indra und Vishnu, die Roßtreiber Asvin.
3. Jene guteswirkenden Asvin rufe ich, die zum Festhalten geschaffen sind, denen unsere Freundschaft und nahe Beziehung zu den Göttern vorgeht.
4. Welchen die Opfer und die Opferherren in Asura vorgehen, sie sind Kenner des Opfers, der heiligen Handlung, die nach Belieben die somische Süßigkeit trinken.
5. Wenn ihr Asvin heute im West, wenn ihr im Ost seid, ihr Gewinnreichen, wenn ihr bei Druhyu, Anu, Turvasu, Yadu seid, so rufe ich euch; nun kommet zu mir!
6. Wenn ihr im Luftraum flieget, ihr Vielnützende, oder wenn ihr beide Welten entlang fahret, oder wenn ihr nach Belieben den Wagen besteiget, so kommet von da, o Asvin!



8,11. An Agni


1. Du, Agni, bist der Gesetzeshüter, der Gott unter den Sterblichen, du bist bei den Opfern zu berufen.
2. Du bist zu preisen, du an Weisheit Überlegener, o Agni, du der Wagenlenker der Opfer.
3. Halte du die Feindschaft von uns ab, o Jatavedas, die gottlose Mißgunst, o Agni!
4. Das Opfer eines heimtückischen Sterblichen, auch wenn es vor dir ist, nimmst du nicht an, o Jatavedas.
5. Wir Sterblichen gedenken deiner vielen Namen, des Unsterblichen, des Jatavedas, wir Redekundigen.
6. Wir Redekundigen rufen den Redekundigen zum Beistand, wir Sterblichen den Gott zur Hilfe, den Agni mit Lobreden an.
7. Vatsa möchte selbst vom entferntesten Orte deinen Sinn herlenken, o Agni, mit seiner Rede, die nach dir verlangt.
8. Denn vielerorts bist du der Gleiche, unter allen Stämmen der Herr. In den Kämpfen rufen wir dich an.
9. In den Kämpfen rufen wir, nach dem Siegerpreis trachtend, den Agni zum Beistand, in den Wettstreiten ihn, der ausgezeichnete Belohnungen hat.
10. Denn als der ehemalige, bei den Opfern zu berufende Hotri, hast du seit alters deinen Sitz eingenommen, und nimm ihn aufs neue ein! Stelle dich selbst zufrieden, o Agni, und erbitte für uns Glück!







3. Gruppe        Verschiedene Kanviden


8,12. An Indra


1. Deinen Rausch, du gewaltigster Indra, der du als größter Somatrinker bekannt bist, in welchem du den Atrin niederschlägst, den erbitten wir;
2. Mit dem du dem Dasagva, dem Adhrigu, dem erregenden Svarnara, mit dem du dem Meere beigestanden hast, den erbitten wir;
3. Mit dem du zum Sindhu die größten Gewässer wie Wagen vorwärts triebest, daß sie den rechten Weg laufen, den erbitten wir.
4. Diesem Lobgesang verhilf zur Geltung, der wie Schmalz abgeklärt ist, du Herr des Preßsteins, durch den du sogleich an Kraft gewachsen bist.
5. Hab an ihm Gefallen, du Lobbgehrender - er schwillt wie das Meer an - der du Indra, durch alle deine Hilfen groß geworden bist.
6. Der Gott, der aus der Ferne zur Freundschaft für uns bereit ist, der du wie der den Regen des Himmels ausbreitende Parjanya groß geworden bist.
7. Seine Abzeichen und die Keule in seinen Händen sind gewachsen, als er wie die Sonne beide Welten größer machte.
8. Sobald du, erstarkter rechtmäßiger Herr, tausend Büffel verzehrt hattest, da erst ist deine Indrastärke mächtig gewachsen.
9. Indra brennt mit den Strahlen der Sonne den Arsasana nieder, wie Agni die Bäume; der Siegreiche ist erstarkt.
10. Für dich geht diese rechtzeitige Dichtung aufs neue hinaus, ehrerbietig, viellieb wird sie nach dem Versmaß gemessen.
11. Des Opfers neugeborenes Kind, das nach den Göttern verlangt, läutert gründlich seinen Geist. Durch Indra´s Lobpreisungen ist es groß geworden, es wird nach dem Versmaß gemessen.
12. Indra, der Gewinn der Freundschaft hat sich breit gemacht, um Soma zu trinken. - Sich im Takt vorwärts bewegend für den Somapresser wie eine Axt wird sie nach dem Versmaß gemessen.
13. Zu dem die redekundigen Ayu´s im Fahrzeug der Lieder pilgerten, wie Schmalz quillt in ihrem Munde über, was das Wort der Wahrheit ist.
14. Auch Aditi erzeugte dem Selbstherrscher Indra ein Loblied, ein vielgelobtes, um seinen Beistand zu gewinnen, was das Wort der Wahrheit ist.
15. Die Wortführer haben zu ihm um seinen Beistand geschrieen, zu seinem Preise. Nicht sind dir, o Gott, die Falben widerspenstig, was das Wort der Wahrheit ist.
16. Wenn du, Indra, den Soma bei Vishnu, oder wenn du bei Trita Aptya trinkst, oder wenn du bei den Marut dich ergötzest an den Somasäften;
17. Oder wenn du Mächtiger in der Ferne, im Meer dich ergötzest, so erfreue dich erst recht an unserem Soma, an den Somasäften;
18. Oder wenn du, der Stärker des Somapressenden, des Opfernden bist, du rechtmäßiger Gebieter, oder an wes Loblied du dich erfreuest, an den Somasäften.
19. Immer nur den Gott, immer nur Indra soll man loben, euch zum Beistand. Dann haben sie so, daß ihr Opfer den Vorrang hat, Erfolg gehabt.
20. Mit Opfern haben sie den durch Opfer Angezogenen, mit Soma den größten Somatrinker, mit Opfergaben den Indra gestärkt; sie haben Erfolg.
21. Groß sind seine Führungen und zahlreich seine Belobungen. Alle Güter sind für den Opferspender bestimmt; sie haben Erfolg.
22. Daß er den Vritra erschlage, haben die Götter Indra an die Spitze gestellt. Nach Indra haben die Sängerstimmen geschrieen insgesamt zur Stärke.
23. Nach dem an Größe Großen, den Ruf erhörenden Indra schreien wir mit Lobliedern, mit Preisgesängen insgesamt zur Stärke;
24. Den weder die beiden Welten, noch die Lufträume fassen, den Keulenträger; vor seiner Wut geriet die Welt in Aufregung, vor seiner Stärke.
25. Als dich, Indra, die Götter im Kampf an die Spitze gestellt hatten, da erst sind deine geliebten Falben groß geworden.
26. Als du Keulenträger den Flüssesperrer Vritra mit Kraft erschlugst, da erst sind deine geliebten Falben groß geworden.
27. Als Vishnu für dich mit Kraft seine drei Schritte ausgeschritten hatte, da erst sind deine geliebten Falben groß geworden.
28. Als deine geliebten Falben Tag für Tag größer wurden, da erst haben sich dir alle Wesen gefügt.
29. Als die marutischen Clane sich dir, Indra, unterworfen hatten, da erst haben sich dir alle Wesen gefügt.
30. Als du jene Sonne, das helle Licht am Himmel befestigtest, da erst haben sich dir alle Wesen gefügt.
31. Diese Lobrede hebt der Redekundige für dich, Indra, gedankenvoll an, die wie eine Schwester deine Schritte geleitet, vorwärts zum Opfer;
32. Wenn die Sänger bei seiner lieben Erscheinung gemeinsam den Gesang angestimmt haben, dann geht im Nabel des Opfers die Melkung vor sich beim Opfer;
33. Gib uns, Indra, den Besitz guter Meister, guter Rosse, guter Rinder, damit wir zuerst bedacht werden, wie der Hotri beim Opfer!



8,13. An Indra


1. Bei ausgepreßten Somasäften klärt Indra seinen preisenswerten Geist. Er wird sich seiner gedeihlichen Tüchtigkeit bewußt, denn er ist der Große.
2. Er ist im ersten Himmel, am Sitze der Götter ihr Gedeihenbringer, der zu gutem Ende führt, der Ruhmvollste, aller Gewässer Ersieger.
3. Den Indra habe ich angerufen, um den Siegerpreis zu erringen, zum Gewinn den Ungestümen. Sei uns in Huld der nahestehende Freund zum Gedeihen!
4. Diese Gabe des Pressenden rinnt für dich, du lobbegehrender Indra; der du dich berauschest, bist Herr über das Barhis.
5. Gib uns auch gewiß, o Indra, das worum wir Somapresser dich angehen, bring uns ansehnlichen, sonnigen Reichtum!
6. Wenn der ausgezeichnete Sänger die Lobreden auf dich steigert, dann wächst er wie die Zweige nach, wenn sie wohlgefallen.
7. Wie früher will ich eine Lobrede dichten, erhöre den Ruf des Sängers! In jedem Rausche bist du gewachsen, zu Gunsten des Frommen.
8. Seine Gnadengaben kommen angetänzelt wie Gewässer, die im Laufe dahineilen, der in dieser Dichtung der Herr des Himmels genannt wird;
9. Und der Herr der Völker, der der einzige Gebieter genannt wird, von den sich oftmals verneigenden Schutzsuchenden. Ergötze dich am Somasaft!
10. Lobsinge dem berühmten redekundigen Indra, dessen überlegene Falben zum Hause des sich verneigenden Opferers zu kommen pflegen.
11. Komm, du Hochherziger, dich mit den fleckfarbenen Rossen sputend, mit den schnellen zum Opfer, denn er sagt dir zu!
12. Indra, Mächtigster, rechtmäßiger Gebieter, sichere den Sängern Reichtum, den Opferherren unsterblichen Ruhm und Wohlstand!
13. Ich rufe dich bei Sonnenaufgang, ich rufe dich um die Mittagszeit des Tages; komm gern zu uns, Indra, mit deinen Gespannen!
14. Komm doch her, beeile dich doch, berausche dich am milchgemischten Soma, spann den altgewohnten Faden, wie bekannt!
15. Wenn du Mächtiger in der Ferne bist, wenn in der Nähe, du Vritratöter, oder bei dem Meer von Somasaft, so bist du doch der Helfer.
16. Den Indra sollen unsere Lobreden gedeihen machen, den Indra die ausgepreßten Säfte. An Indra haben die opferbringenden Clane ihre Freude.
17. Denselben machten die beistandsuchenden Barden, den Indra sein Gefolge mit raschen Hilfen groß wie die Zweige den Baum.
18. Bei den Trikadruka´s haben die Götter das denkwürdige Opfer ausgeführt. Dasselbe sollen unsere Lobreden noch mehr gedeihen lassen, das immer Gedeihliche.
19. Wenn der ergebene Sänger dir regelrecht Loblieder widmet, so wird er selbst der Reine, Lautere, der Wundermann genannt.
20. Diese jüngste Schöpfung des Rudra zeichnet sich vor seinen früheren Schöpfungen aus, auf welche die Weitdenkenden dieses ihr Sinnen gerichtet haben.
21. Wenn du meine Freundschaft vorziehen solltest, so trinke von diesem Trank, durch den wir alle unsere Feinde überwunden haben!
22. Wann wird dir, lobbegehrender Indra, der Sänger am meisten zusagen? Wann wirst du uns zu Rinder- und Rossebesitz, zu Gut verhelfen?
23. Und deine schöngepriesenen Falben, die bullenhaften, ziehen zum berauschendsten Soma deinen, des Alterlosen, Wagen, den wir herbitten.
24. Ihn bitten wir, den vielgepriesenen Jüngsten mit seinen früheren Hilfen her, er möge sich nun abermals auf das liebe Barhis setzen.
25. Wachse baß, du Vielgepriesener, mit deinen von den Rishi´s gepriesenen Hilfen; laß strotzende Nahrung aus dir melken und hilf uns!
26. Indra! Du bist der Helfer des also Lobsingenden, du Herr des Preßsteins. In rechter Absicht lasse ich das mit dem Gedanken bespannte Gedicht zu dir gehen.
27. Um hier Soma zu trinken, schirre deine beiden Genossen, die .......Falben, o Indra, und stimm in den Gesang ein!
28. Die Rudrasöhne, die deine Herrlichkeit begleiten, sollen einstimmen. Auch die marutischen Clane kommen zum Opferschmaus.
29. Diese seine Kampftruppen bevorzugen den Standort, der im Himmel ist. Im Mittelpunkt des Opfers haben sie sich ausgesöhnt, wie bekannt ist.
30. Er läßt sich lange sehen, während das Opfer weiter vor sich geht; er mißt das Opfer mit dem Blick prüfend richtig ab.
31. Bullengleich ist dieser dein Wagen, Indra, und bullengleich sind deine Falben. Bullengleich bist du, Ratreicher, bullengleich der Ruf nach dir.
32. Bullengleich ist der Preßstein, bullengleich der Rausch, bullengleich dieser ausgepreßte Soma; bullengleich ist das Opfer, zu dem du kommst, bullengleich der Ruf nach dir.
33. Als Bulle lade ich dich, den Bullen, o Keulenträger, samt deinen wunderbaren Hilfen, denn du hast auf das entsprechende Lob Anspruch. Bullengleich ist der Ruf nach dir.



8,14. An Indra


1. Wenn ich gleich dir, Indra, ganz allein über Reichtum verfügte, so würde mein Lobsänger in Gesellschaft von Kühen leben.
2. Ich würde für ihn mein Bestes tun, ich würde dem Liedersinner schenken, o Herr der Kraft, wenn ich der Rinderbesitzer wäre.
3. Deine Großmut ist für den Opfernden, Somapressenden eine Milchkuh, Indra. Überschwenglich läßt sie Rind und Roß aus sich melken.
4. Nicht ist einer, der deiner Freigebigkeit wehrt, weder ein Gott noch ein Sterblicher, o Indra, wenn du gepriesen reiche Gabe schenken willst.
5. Das Opfer hatte den Indra groß gemacht, als er die Erde auseinander rollte und sich im Himmel einen Kopfputz machte.
6. Der du groß geworden bist und alle Schätze erobert hast, deine Gunst erbitten wir, Indra.
7. Im Rausche des Soma dehnte Indra den Luftraum aus und die Lichter des Himmels, als er den Vala aufgesprengt hatte.
8. Er trieb die Kühe den Angiras heraus, die versteckten zum Vorschein bringend; den Vala stürzte er nach ihnen zu um.
9. Von Indra wurden die Himmelslichter befestigt und fest gemacht: dauerhaft sind sie nicht von der Stelle zu rücken.
10. Wie die lustige Wasserwelle macht sich das Loblied eilig auf den Weg, Indra. Deine Räusche haben den Ausschlag gegeben.
11. Denn dir sind, o Indra, die Lobgedichte eine Stärkung, und du machst der Sänger Glück.
12. Den Indra sollen die mähnigen Falben zum Somatrunk fahren, her zu dem Opfer der Gabenreichen.
13. Mit Wasserschaum hast du das Haupt des Namuci in die Höhe gewirbelt, o Indra, als du alle Geister besiegtest;
14. Die Dasyu´s, die durch Zauberkünste empor kriechen und den Himmel ersteigen wollten, hast du abgeschüttelt, Indra.
15. Die Gesellschaft, die keinen Soma preßt, jagtest du, Indra, auseinander; als Somatrinker hattest du die Oberhand.



8,15. An Indra


1. Auf ihn stimmet den Gesang an, auf den Vielgerufenen, Vielbesungenen! Den starken Indra bittet mit Lobreden her!
2. Des doppelstarken hohe Macht beide Welten erhält, die Berge, die Ebenen, die Gewässer, die Sonne durch seine Bullenkraft.
3. Du Vielbesungener bist der Gebieter; allein erschlägst du die Feinde, um Siege und Ruhmestaten festzuhalten, Indra.
4. Diesen deinen Rauschtrank feiern wir, den bullengleichen, in den Kämpfen überlegenen, Platz schaffenden, goldprächtigen, o Herr des Preßsteins;
5. Mit dem du dem Ayu und Manu das Licht gefunden hast. Dich berauschend bist du Herr über dieses Barhis.
6. Dies singen dir immer wieder noch heute die Liederdichter wie früher: Erobere Tag für Tag die Gewässer, die dem Bullen vermählt sind.
7. Deine bekannte hohe Indrakraft, deinen Ungestüm und deine Umsicht, die vorzügliche Keule schärft die Dhisana.
8. Der Himmel erhöht deine Manneskraft, die Erde deinen Ruhm, Indra; dich treiben die Gewässer und Berge zur Eile.
9. Dich lobt Vishnu, der hohe Wohner, und Mitra und Varuna; dir jubelt die marutische Heerschar zu.
10. Du, Indra, bist als der Bulle der Völker, als der Freigebigste geboren. Du besitzest alle Mittel zu guter Nachkommenschaft vollzählig.
11. Du Vielbesungener sprengst allein die Feinde allzumal in die Flucht; keiner als Indra bringt dieses Werk zustande.
12. Wenn sie dich, Indra, von verschiedenen Seiten je nach ihren Absichten zu Hilfe rufen, so gewinne du dabei mit unseren Herren das Sonnenlicht!
13. Sei uns für den großen Wohner bereit, alle Formen annehmend, mache dem Indra, dem Herrn der Kraft, Lust zum Siege!



8,16. An Indra


1. Lobsinget dem Allkönig der Völker, dem Indra aufs neue mit Lobliedern, dem männerbezwingenden, freigebigsten Herrn!
2. Auf den die Loblieder und alle Ruhmestaten sich freuen wie die Gunst der Gewässer auf den Ozean.
3. Ihn bitte ich unter Lobpreisung her, den obersten König, der im Kampfe der Gewinner ist, der große Beute macht, um Belohnungen auszuteilen.
4. Dessen Räusche vollkommen, unergründlich, breit, durchhelfend und streitlustig sind im Kampf um den Tapfersten.
5. Ihn rufen sie, wenn die Kampfpreise ausgesetzt sind, zur Fürsprache. Die siegen, auf deren Seite Indra ist.
6. Ihn erkennen die Völker an ob seiner Großtaten, ob seiner Verdienste: Dieser Indra ist´s, der einen Ausweg schafft.
7. Indra ist der Hohepriester, Indra der Rishi, Indra der vielmals Vielgerufene, groß an Kräften.
8. Er ist der Preisenswerte, der Anzurufende, der wahre Krieger, der viel Ausrichtende, der Überlegene, auch wenn er allein ist.
9. Ihn, den Indra, stärken die Völker, die Länder mit Preisliedern, ihn mit Sangesweisen, ihn mit Sangesliedern.
10. Der zum Glück führt, der in den Schlachten Licht schafft, der im Kampfe die Feinde bezwingt.
11. Als Retter möge der vielberufene Indra uns glücklich zu Schiff über alle Anfeindungen hinüberretten.
12. Durch Belohnungen zeige dich, Indra, uns gewogen, und weise uns den Weg und führe uns zum Glück!



8,17. An Indra


1. Komm, denn wir haben dir Soma gepreßt, Indra, trink ihn, setz dich auf mein Barhis hier!
2. Dich sollen die durch Segensworte geschirrten mähnigen Falben herfahren, o Indra; höre auf unsere Segensworte!
3. Wir Segenssprecher rufen mit Soma im Bunde dich den Somatrinker Indra, wir Somafeiernden bei ausgepreßtem Saft.
4. Komm zu uns, die wir gepreßt haben, her zu unseren Lobpreisungen; trink doch, mit geöffneter Lippe du, von dem Trank!
5. Ich gieße ihn in deine Seiten, er soll dir durch die Glieder rinnen. Erfasse die Süßigkeit mit der Zunge!
6. Wohlschmeckend soll er nach deinem Geschmack sein, süß deinem Leibe; der Soma soll deinem Herzen zusagen!
7. Dieser Soma soll zu dir, Indra, wie ein Verhüllter zu Frauen schleichen du Ausgezeichneter!
8. Starknackig, fettbauchig, schönarmig erschlägt Indra im Rausch des Trankes die Feinde.
9. Indra, geh du voran, der du mit Kraft über alles herrschest, erschlage die Feinde, du Feindetöter!
10. Lang soll dein Haken sein, mit dem du dem Opfernden, Somapressenden Schätze reichst.
11. Für dich steht dieser abgeklärte Soma auf dem Barhis; komm her, beeile dich, trinke davon!
12. Sacigu, Sacipujana, dieser ist für dich zur Lust gepreßt. Du Akhandala wirst gerufen.
13. Dein Kundapayya-Opfer, o Enkel des Sringavrisi, du Urenkel, auf das hat er seinen Sinn gerichtet.
14. Herr des Hauses! Eine feste Säule, ein Panzer der Somatrinker ist der Tropfen, aller Burgen Brecher. Indra ist der Freund der Verzückten.
15. Pridakusanu, der Verehrungswürdige, auf Rinderbeute Ausziehende, der allein vielen überlegen ist, der soll das ungeduldige Roß mit raschem Griff vorführen, den Indra zum Trunk des Soma.



8,18. An die Adithya´s


1. Um diese Gunst von ihnen sollte doch der Sterbliche bitten, um die nie dagewesene, unter Genehmigung der Aditya`s.
2. Denn unangefochten sind dieser Aditya´s Wege, unbetört sind ihre Wächter, die auf gutem Wege zu Gedeihen führen.
3. Das sollen uns fein Savitri, Bhaga, Varuna, Mitra, Aryaman gewähren, ihren Schirm in ganzer Breite, um den wir bitten.
4. Göttin Aditi, deren Bürde unversehrt ist, komm mit den Göttern, mit den guten Schutz gewährenden Herren, du Vielliebe!
5. Denn diese Söhne der Aditi wissen der Feindschaft zu wehren; auch aus Bedrängnis schaffen sie einen Ausweg, die ohne Fehl sind.
6. Aditi, die zuverlässige, soll am Tag, Aditi des Nachts unser Vieh behüten, die Aditi uns vor Ungemach, die immer gedeihliche.
7. Und dies ist unser Gedanke bei Tag: Aditi soll uns mit Beistand kommen. Sie soll uns beglückende Freunde schaffen, und fern die Fehlschläge halten.
8. Und diese beiden göttlichen Ärzte sollen uns Glück bringen, die Asvin. Sie sollen den Schaden von hier fernhalten, fern die Fehlschläge halten.
9. Glück soll uns Agni mit den Agni´s bringen. Zum Glück soll uns die Sonne brennen, zum Glück, ohne Schaden zu bringen, der Wind wehen und fort die Fehlschläge wehen.
10. Haltet die Krankheit fern, den Fehlschlag fern, den bösen Gedanken fern, o Aditya´s, bewahret uns vor Not!
11. Haltet, o Aditya´s, das göttliche Geschoß von uns fern und die Ratlosigkeit; beseitigt die Feindschaft, ihr Allwissende!
12. Gewähret uns fein diesen Schutz, o Aditya´s, der selbst den Sünder von der Sünde befreit, ihr Gabenschöne.
13. Welcher Sterbliche auch aus Falschheit uns schädigen will, der Manu soll durch sein eigenes Trachten sein Leben schädigen.
14. Den tückischen Sterblichen, der Übles redet, soll Unheil treffen, der uns mißgünstig ist und dazu doppelzüngig.
15. Ihr Götter seid für den Schlichten, ihr kennet den Sterblichen im Herzen, sowohl den Doppelzüngigen, als auch den Nichtdoppelzüngigen, ihr Guten.
16. Den Schutz der Berge und der Gewässer erbitten wir uns. Himmel und Erde, entfernet von uns Leibesschaden!
17. Ihr Guten, helfet uns mit eurem segensreichen Schutze als Schiff über alle Klippen hinweg!
18. Verlängert unserem leiblichen Samen fein diese Lebenszeit zum Leben, ihr großmächtigen Aditya´s!
19. Das Opfer tritt schützend zwischen uns und euren Zorn, ihr Aditya´s; seid barmherzig! Wir finden nur in eurer Bekanntschaft Zuflucht.
20. Um den hohen Schutz der Marut bitten wir den Gott Schützer, die Asvin, den Mitra, Varuna zum Heile.
21. Reichet uns, Mitra, Aryaman, Varuna euren dreifachen unfehlbaren Schutz, den mannhaften, löblichen, o Marut!
22. Wenngleich wir Menschen die Todesgenossen sind, o Aditya´s, so solltet ihr doch ja unsere Lebenszeit verlängern.







4. Gruppe        Lieder des Sobhari


8,19. An Agni


1. Ihn preise, den Himmelsherren! Die Götter haben den göttlichen Rosselenker auf die Fahrt entsandt; sie beförderten durch ihn das Opfer zu den Göttern.
2. Berufe, du Beredsamer, den Agni, der vielfältige Gabe hat, mit prächtigen Flammen, zum Lenker dieses Somaopfers, o Sobhari, als Allerersten für die heilige Handlung!
3. Dich den Bestopfernden, den unsterblichen Gott haben wir zum Hotri für die Götter erwählt, den guten Berater dieses Opfers;
4. Das Kind der Kraft, den holden schönleuchtenden Agni mit schönsten Flammen. Er möge uns des Mitra, des Varuna, er der Gewässer Gunst im Himmel erbitten.
5. Welcher Sterbliche mit Brennholz, wer mit Spende, wer mit Wissen dem Agni aufgewartet hat, wer unter Verbeugung das Opfer gut vollzieht,
6. Dessen Rennpferde laufen schnell, ihm wird glänzender Ruhm zuteil. Ihn wird nicht von irgendwoher von Gott oder von Menschen verursachte Not heimsuchen.
7. Durch die Opferfeuer möchten wir für euch gute Feuer haben, o Sohn der Stärke, Herr der Kräfte, und du in uns gute Meister, der du uns zugetan bist.
8. Gefeiert wird Agni wie ein befreundeter Gast, denkwürdig wie ein Streitwagen. Bei dir wohnt gedeihliche Sicherheit, du bist der König der Reichtümer.
9. Der Sterbliche ist in Wahrheit ein Opferspender, o holder Agni, der ist zu preisen, der soll mit seinen Dichtungen gewinnen,
10. Zu dessen heiliger Handlung du aufrecht dastehst; der hat als Männerbeherrscher Erfolg, der gewinnt mit Rennpferden, der mit seinen Barden, der gewinnt den ersten Preis mit seinen Tapferen;
11. In wessen Hause Agni, der Wunderschöne, der Allbegehrte am Loblied Gefallen findet oder an den Opfergaben, seine Dienste verrichtend;
12. Oder an den Gaben des beredten pünktlichsten Sängers, du jüngster Sohn der Kraft. Mache, du Guter, das Wort dessen, der es erfunden hat, den Göttern untertan, doch über den Sterblichen stehend.
13. Wer den Agni mit Opferanteilen oder Verbeugungen oder mit Lobrede zu gewinnen sucht, den Geschickten, Flammenschießenden;
14. Welcher Sterbliche mit Brennholz, mit Anfachen unter seinen Erscheinungsformen die Aditi reichlich bedenkt, der Glückliche wird mit seinen Dichtungen, mit seinem Glanz über alle anderen Leute wie über ein Gewässer hinwegschreiten.
15. Diesen deinen Glanz bring uns, o Agni, der jedem im Hause befindlichen Atrin bezwingt und den Eifer des Böses sinnenden Menschen.
16. Deinen Glanz, in dem Varuna, Mitra, Aryaman, in dem die Nasatya´s, Bhaga erscheinen, diesen wollen wir verehren, die durch deine Macht die besten Pfadfinder sind, von dir, Indra, unterstützt.
17. Die waren wohlbedenkend, die dich, beredsamer Agni mit dem Herrenauge, eingesetzt haben, die Beredsamen als den guten Berater, o Gott.
18. Die haben, o Holder, die Vedi, die die Opfergabe, die die Somapressung bei Tagesanbruch hergerichtet; die haben durch ihre Siege den großen Kampfpreis gewonnen, die dir ihren Wunsch anvertraut haben.
19. Glückbringend sei uns Agni, dem geopfert wird, glückbringend die Spende, o Holder, glückbringend der Gottesdienst und glückbringend die Lobpreisungen.
20. Fasse du den glücklichen Entschluß zur Feindeüberwindung, durch den du in den Kämpfen siegen wirst. Entspanne die Kräfte der viel zu Übermächtigen; wir möchten durch deine Übermacht gewinnen.
21. Ich berufe mit einer Lobrede den von Manu eingesetzten, den die Götter zum Boten, zum Wagenlenker bestellt haben, den bestopfernden Opferfahrer.
22. Dem scharfzahnigen, jungen, herrschenden Agni singst du einen Ohrenschmaus, der die Meisterschaft mit freigebigen Geschenken auszeichnet, Agni, dem Schmalz geopfert wird.
23. Wenn ihm mit Schmalz geopfert wird, so bewegt Agni seine Axt auf und nieder; wie der Asura legst du dein Prachtgewand an;
24. Der die Opfergaben mit wohlriechendem Munde befördert hat, der von Manu eingesetzte Gott; er sucht alles Wünschenswerte zu gewinnen, der recht opfernde Hotri, der unsterbliche Gott.
25. Wenn, Agni, du der Sterbliche wärest und ich der Unsterbliche, du wie ein Freund Gefeierter, du Sohn der Kraft, dem geopfert wird,
26. So würde ich dich nicht der üblen Nachrede preisgeben, o Guter, noch dem Elend, o Wahrhaftiger. Mein Lobsänger würde nicht ratlos noch mißliebig, noch übel dran sein, o Agni.
27. Wie der Sohn im Hause des Vaters wohlgepflegt, soll unsere Opfergabe zu den Göttern gehen.
28. Deiner, des Gottes, nächsten Hilfen möchte ich, der Sterbliche, immerdar nach Gefallen teilhaft werden, o guter Agni.
29. Nach deinem Ratschluß möchte ich gewinnen, durch deine Gunst, o Agni, durch deine Anerkennung. Dich nennen sie meine Vorsehung, o Guter; Agni, bekomme Lust zu schenken!
30. Der kommt durch deine meisterhaften, Gewinn einbringenden Hilfen vorwärts, o Agni, dessen Freundschaft du vorziehen wirst.
31. Dein Funke, der von schwärzlichem Rauche begleitet ist, der brüllende, rechtzeitig entzündete hat gefangen, du Fänger. Du bist der Liebling der großen Usas, beim Hellwerden der Nacht herrschest du.
32. Zu ihm sind wir Sobhari´s gekommen, zu dem tausendhodigen, überlegenen um Beistand, zu dem Allherrscher, dem Feuer des Trasadasyu;
33. Du, Agni, von dem die anderen Agni´s Abhänglinge sind wie die Zweige vom Baum. Ich binde die Herrlichkeiten der anderen Leute an mich, wie man die Reden anbindet anspannt, indem ich deine Herrschaft erhöhe.
34. Welchen Sterblichen ihr truglosen Aditya´s ans andere Ufer führet, ihr Gabenreichste unter allen Freigebigen,
35. Jedweden Herrschenden unter den Menschen, ihr völkerzwingenden Könige - wir möchten euch diese sein, Varuna, Mitra, Aryaman, wir möchten die Lenker des rechten Wortes sein.
36. Des Purukutsa Sohn Trasadasyu hat mir fünfzig Frauen geschenkt, der freigebiger als sein Standesgenosse ist, der rechtmäßige Gebieter.
37. Und an der Furt der Suvastu war der Braune des Prayiyu, des Vayiyu der Anführer von dreimal siebzig Kühen. Gütig ist der Herr der Gaben.



8,20. An die Marut


1. Kommt, verseht euch nicht, bleibt nicht fern, ihr Ausfahrer, von gleichem Eifer beseelt, die ihr sogar das Feste beuget.
2. Ihr Marut, ihr Ribhuksan, Rudrasöhne, auf festgeschienten, glänzenden Wagen kommet heute mit Speisesegen zu uns, ihr Vielbegehrte, zu unserem Opfer, nach den Sobhari´s verlangend!
3. Denn wir kennen den gewaltigen Ungestüm der Rudrasöhne, der wütigen Marut, des raschen Vishnu, der freigebigen Herren.
4. Die Inseln zerstieben, das Unheil breitet sich aus; sie spannen Himmel und Erde vor. Die Steppen kamen in Bewegung, wenn ihr Schönberingte euch aufmachet, ihr Selbstglänzende.
5. Auch das Unerschütterliche wankt bei eurem Zuge, es dröhnen die Berge, der Baum; die Erde zittert bei euren Heerfahrten.
6. Um eurem Ungestüm, ihr Marut, den Lauf zu lassen fährt der Himmel höher nach oben, während die starkarmigen Männer die Kräfte in ihren Leibern offenbaren.
7. Ihrer Eigenart entsprechend führen die gar furchtgebietenden, gewaltigen Männer, die bullengestaltigen von ungebeugter Gestalt die Schönheit mit sich.
8. Mit Kuhmilch wird die Stimme der Sobhari´s gesalbt in der goldenen Kufe auf dem Wagen. Die mit der Kuh, der Prisni, verwandten, edlen Marut, die großen, mögen uns Speisesegen genießen und davontragen lassen.
9. Bringet, ihr Salbetriefende, eure Opfergaben der bullenhaften marutischen Heerschar dar, deren Anführer der Bulle Indra ist.
10. Auf dem mit Bullen-Rossen bespannten, bullengestaltigen Wagen mit der bullenhaften Nabe kommet wie geflügelte Falken nach belieben, um unserer Opfer zu begehren, ihr Herren!
11. Ihre aufgetragene Farbe ist die gleiche, die Schmuckstücke erglänzen an ihren Armen; ihre Speere blitzen.
12. Die gewaltigen Bullen mit gewaltigen Armen sind nicht auf sich selbst eifersüchtig. Starke Bogen und Waffen sind auf euren Wagen, Schönheit in euren Gesichtern.
13. Deren Name furchtgebietend wie die ausgebreitete Flut, der eine der vielen zum Nutzen ist; wie die väterliche Kraft ist ihre Gewalt.
14. Diese Marut lobe, diese preise, denn von den Rauschenden gibt es wie bei den Radspeichen keinen Letzten! Das gilt von ihrer Freigebigkeit, das von ihrer Größe.
15. Glücklich war dieser in eurer Gunst an den frühen Morgen, ihr Marut, oder wer es jetzt sein mag,
16. Oder zu wes Lohnherren Opferspenden ihr Herren herkommet, um ihrer zu begehren: der soll durch Herrlichkeit und Beutegewinn eure Huld erfahren, ihr Schüttler.
17. So wie es des Rudra Söhne, die jugendlichen Meister des Asura Himmel wollen, so soll es geschehen.
18. Und welche die gabenschönen Marut zu heißen verdienen und die zu den Lohnherren insgesamt kommen, mit noch besserem Herzen als diese, wendet euch, ihr Jünglinge, uns zu!
19. Die Jugendlichen besinge fein, o Sobhari, mit neuestem Loblied, die Bullen, die Lauteren, wie der Pflügende die Stiere ermuntert;
20. Die die Überlegenen sind, anzurufen und herauszufordern wie der Faustkämpfer in allen Kämpfen von Seiten der Opferpriester und Herausforderer. Lobe doch die Marut mit Preisrede, die schimmernden Bullen gleichen, die Hochberühmtesten!
21. Wie Rinder durch gleiche Abstammung verwandt, ihr von gleichem Eifer beseelte Marut, lecken sie gegenseitig ihre Rücken.
22. Selbst der Sterbliche soll eure Bruderschaft erlangen, ihr Tänzer mit goldge-schmückter Brust. Gedenket unser, o Marut, denn immer ist eure Freundschaft zuverlässig!
23. Ihr Marut, bringet uns von dem marutischen Heilmittel mit, o Freigebige, ihr Freunde und Gespanne!
24. Mit welchen Hilfen ihr der Sindhu bestehet und durchhelfet, mit denen ihr dem Krivi gefällig seid, mit diesen freundlichen Hilfen seid uns eine Freude, ihr Erfreulichen, die kein Feind verfolgt!
25. Welches Heilmittel in der Sindhu, welches in der Asikni, welches in den Meeren, ihr Marut mit schönem Barhis, welches in den Bergen,
26. All das erspähend bringet ihr an euren Leibern mit; mit dem segnet uns! Zu Boden gehe das Gebreste unserer Kranken, ihr Marut! Bringet alles, was verrenkt ist, wieder zurecht!



8,21. An Indra


1. Wir rufen dich, du Unübertrefflicher, wie solche, die irgend etwas Großes tragen, um Beistand bittend im Kampf um den Siegerpreis, dich den Ausgezeichneten.
2. An dich ist um Beistand bei dem Unternehmen unser jugendlicher Gebieter herangetreten, der etwas wagt. Wir Genossen haben ja dich, Indra, den Gewinnbringer, zum Helfer erkoren.
3. Komm her, hier sind die Somasäfte, du Rosseherr, Rinderherr, Flurherr! Trink den Soma, Herr des Soma!
4. Denn wir Redekundigen haben ohne Anhang dich, Indra, mit dem großen Anhang festgehalten. Mit all deinen Erscheinungsformen, mit denen komm, o Bulle, zum Somatrunk!
5. Gleich Vögeln bei deinem milchgemischten, berauschenden, redselig machenden Süßtrank sitzend, schreien wir nach dir, Indra.
6. Wenn wir dich mit dieser Verbeugung einladen, was wirst du dich auch nur einen Augenblick besinnen? Es sind Wünsche vorhanden, o Falbenherr, du bist der Geber; wir sind da, wir machen uns Gedanken.
7. Wir sind aufs neue deiner Hilfe gewärtig, Indra, denn noch haben wir früher deine volle Größe nicht kennen gelernt, o Herr des Preßsteins.
8. Wir kennen deine Kameradschaft und Gastfreundschaft, o Held; diese erbitten wir von dir, du Keulenträger. Und mach uns scharf auf jeden in Rindern bestehenden Preis, du Guter, Schönlippiger!
9. Der uns früher zu diesem und jenem Glück geführt hat, den preise ich, den Indra, zu eurem Beistand, ihr Genossen.
10. Den Falbenfahrer, den rechtmäßigen Gebieter, den Völkerbezwinger, denn er ist es, der sich daran ergötzte. Der Freigebige möge uns Sängern doch ein Hundert von Rindern und Rossen zutreiben.
11. Mit dir im Bunde wollen wir ja dem Anschnauber Rede stehen im Beisein eines rinderbesitzenden Mannes, o Bulle.
12. Wir wollen im Kampfspiel die Kampfspieler besiegen, du Vielgerufener, und die bemeistern, welche Böses im Sinn haben. Mit unseren Mannen wollen wir den Vritra erschlagen und überlegen sein. Du , Indra, mögest unsere Absichten fördern.
13. So bist du ohne Nebenbuhler, bist schon bei deiner Geburt seit alters ohne Freund, Indra. Nur durch Kampf suchst du Freundschaft.
14. Nie findest du einen Reichen zur Freundschaft; die Schnapshelden spotten deiner. Wenn du das Schlachtgeschrei erhebst, so scharst du Leute um dich, dann wirst du wie ein Vater angerufen.
15. Nicht möchten wir stumpfsinnig wie die alten Jungfern in der Gesellschaft von deinesgleichen bei dem Soma sitzen, o Indra.
16. Wir möchten nicht deiner Freigebigkeit entraten, du Rinderschenker, und uns nicht in dir, Indra, täuschen. Greif zu sogar nach den verschlossenen Schätzen des hohen Herrn! Bring sie her! Nicht sind deine Gaben zu vereiteln.
17. Nur Indra schenkt so viel Gabe, oder die holde Sarasvati so viel Gut, oder du, Citra, dem Opfernden.
18. Nur Citra ist König; Kleinkönige sind die anderen Kleinen, die an der Sarasvati wohnen. Denn wie Parjanya mit Regen, so hält er an, Tausend, Zehntausende zu verschenken.



8,22. An die Asvin


1. Ich habe heute jenen meisterhaften Wagen zum Beistand angerufen, den ihr Asvin, ihr gern Gerufenen, für Surya bestiegen habt, die ihr des Rudra Bahn wandelt;
2. Den ......, gern gerufenen, vielbegehrten, Genuß bringenden, in den Preiskämpfen vordersten Wagen, den von den Hulden begleiteten, o Sobhari, der ohne Anfechtung, ohne Fehl ist.
3. Diese vielseitigsten Götter, die Asvin wollen wir hier unter Verbeugungen zur Gnade fein geneigt machen, die gern ins Haus des Spenders kommen.
4. Das eine Rad eures Wagens eilt herum, euer anderes bleibt im Lauf zurück. Zu uns soll eure Huld, ihr Herren der Schönheit, wie eine Milchkuh zum Kalbe eilen.
5. Euer dreisitziger Wagen mit den goldenen Zügeln, der Himmel und Erde umkreist, o Asvin, der berühmte, auf dem kommet her, Nasatya´s!
6. Dem Menschen gewogen pflügt ihr früh am Tage Korn mit dem Wolf. So wollen wir euch heute samt euren Hulden preisen, Asvin, Herren der Schönheit.
7. Kommet zu uns, o Lohnreiche, auf den rechten Wegen, auf denen ihr Bullen den Triksi, des Trasadasyu Sohn, zu großer Herrschaft anspornet.
8. Dieser Soma ist für euch mit Steinen ausgepreßt, ihr schätzereichen Herren. Kommet her zum Somatrunk, trinkt im Hause des Spenders!
9. Steiget darum, o Asvin, auf den Wagen in den goldenen Wagenkasten, o Schätzereiche! Schirret die fetten Labungen an!
10. Womit ihr dem Paktha beisteht, womit ihr dem Adhrigu, womit dem Babhru, dem Mißvergnügten, mit diesen Hilfen kommet alsbald in Eile zu uns, Asvin! Heilet, was krank ist!
11. Wenn wir Adhrigu´s gerade zu dieser Tageszeit die beiden Asvin Adhrigu mit Lobreden laut preisend anrufen,
12. So kommet, ihr Bullen, mit diesen Hilfen auf meinen Ruf, den vielfältigen, allbegehrenswerten, mit Labung als Freigebigste, Vielseitigste, o Herren, mit welchen ihr den Krivi gestärkt habt, mit diesen Hilfen kommet!
13. Diesen Asvin rede ich gerade zu jetziger Tageszeit mit lobenden Worten zu; an sie wenden wir uns unter Verbeugung;
14. An sie des Abends, an sie am Morgen, an die Herren der Schönheit, an sie bei ihrer Ausfahrt, die in des Rudra Bahn wandeln. Übersehet uns ferner nicht zugunsten eines heimtückischen Sterblichen, ihr lohnreichen Rudra´s!
15. Ich rufe zu guter Fahrt herbei den gutfahrenden Wagen am Morgen, oder die Asvin in Begleitung ihres Wagens, ich, Sobhari, so wie mein Vater.
16. Auf dem gedankenschnellen Wagen erscheint uns, ihr stolzen Bullen, auch aus der Ferne zum Beistand mit euren vielen pünktlichsten Hilfen, ihr Vielnützende!
17. Zu uns machet, ihr Herren Asvin, die ihr am liebsten den Süßtrank trinkt, eure Umfahrt, die Rosse, Rinder und Gold einbringende, o Meister!
18. Die Meisterschaft, die weit voransteht, die sehr begehrenswerte, von keinem Hinterlistigen angreifbare, möchten wir bei dieser eurer Ankunft alles Gute empfangen, ihr Lohnreichen.







5. Gruppe        Lieder des Vyasva


8,23. An Agni


1. So berufe denn den Opferdarbringer, verehre den Jatavedas, des Rauch wallend und des Flamme unfaßbar ist,
2. Den Geber Agni mit Lobrede, du allbekannter Visvamanas, und preise die wetteifernden Rosse der Wagen,
3. Deren preiswürdiger Ungestüm die Speisen und Stärkungen erraffen soll! Der Wagenlenker findet noch Gut dazu.
4. Seine alterlose Glut hat sich nach allen Seiten aufgerichtet, wann er erglänzt, des Glutzahnigen, Schönleuchtenden mit prächtigem Gefolge.
5. Richte dich auf in deiner göttlichen Schönheit, du Wohlopfernder, wenn du gepriesen wirst, mit hohem Scheine herblickend, erglühend!
6. Agni, komm auf die schönen Preisworte und laß dir die Opfergaben nach Gebühr opfern, da du ja der opferüberbringende Bote geworden bist!
7. Euren Agni rufe ich, den ersten Opferpriester der Völker, ihn feiere ich mit dieser Rede, ihn preise ich euch,
8. Den von übernatürlicher Geisteskraft, den sie durch die Opfer an Schönheit vollkommen machen, der bei dem Gesetzestreuen wohl aufgenommen ist wie ein Volksfreund,
9. Den Gesetzestreuen, ihr Gesetzeseifrigen, des Opfers Ausrichter mit Lobrede; an ihm haben sie Wohlgefallen an der Stätte der Verneigung.
10. Zu dem obersten Angiras sollen unsere Opfer andauernd kommen, der der angesehenste Opferpriester bei den Stämmen ist.
11. Diese deine entzündeten Flammen, du alterloser Agni, das hohe Licht, wollen ihre Kraft zeigen wie starke Rosse.
12. Gewähre du Herr der Kräfte uns Reichtum, Meisterschaft; hilf uns in den Kämpfen weiter, wenn es sich um leiblichen Samen handelt!
13. Wenn nämlich der Clanherr Agni in dem Clane des Manu scharf gemacht wird, und recht befriedigt ist, dann wehrt er alle Dunkelgeister ab.
14. Unter Erhörung meines neuen Lobliedes brenne, du Held, du Clanherr Agni, mit deiner Glut die zauberischen Dunkelmänner nieder!
15. Nicht soll, auch nicht durch Zauberei, ein heimtückischer Sterblicher über den Macht bekommen, der gegen Agni mit Opferanteilen freigebig ist.
16. Der Rishi Vyasva stellte aus Anhänglichkeit an Uksan dich, den Schatzfinder, zufrieden. Eben dich wollen wir zu großem Reichtum entflammen.
17. Usanas Kavya setzte dich zum Hotri ein, dich den Jatavedas, für Manu zum Fürbitter.
18. Denn alle Götter haben einmütig dich zu ihrem Boten gemacht. Durch deine Bereitwilligkeit wardst du, Gott, der erste Opferwürdige.
19. Diesen Unsterblichen soll der sterbliche Mann zu seinem Boten machen, den Lauteren mit der schwarzen Bahn in voller Kraft.
20. Dich wollen wir mit bereitgehaltenem Löffel anrufen, den Schönglänzenden von heller Glut, den alterlosen Agni, den schon früher für die Clane zu Berufenden.
21. Der Sterbliche, der ihm die Opferung durch die Opferanteile recht gemacht hat, der empfängt reichlich Wohlstand und die Ehre vieler Söhne.
22. Zuerst kommt dem Agni Jatavedas, der bei den Opfern vorgeht, der Löffel mit der Opfergabe unter Verbeugung entgegen.
23. Mit diesen besten, reichhaltigsten Gebeten wollen wir wie Vyasva dem hellglühenden Agni dienen.
24. Sing jetzt den Vollkräftigen mit Lobliedern zu, die einem festen Pfosten gleichen, dem häuslichen Agni, o Rishi, Sohn des Vyasva!
25. Der Menschen Gast, den Sohn der Bäume, den vormaligen Agni rufen die Redekundigen zur Gnade an.
26. Für die alle überragenden Großen bring die menschlichen Opfergaben! Agni, setz dich unter Verneigung auf das Barhis!
27. Erwirk uns viele begehrenswerte Dinge, erwirke vielbeneideten Reichtum an guten Söhnen und Meistern, an Kindern, an Ansehen!
28. Schärfe du, Agni, dem Varo Susaman und jedem Manne ein, immer zu schenken, du Guter, du Jüngster!
29. Denn du gehst an der Spitze; erschließe du uns Speisen nebst Vieh, den Gewinn großen Reichtums, o Agni!
30. Agni, du bist der Angesehene; fahr uns Mitra und Varuna her, die gesetzestreuen Opferherren von lauterem Wollen!



8,24. An Indra


1. Genossen! Wir wünschen fein dem Keulenträger Indra eine Erbauung zu singen für euch, dem Mannhaftesten, Kühnen.
2. Denn du bist durch deine Übermacht berühmt, durch die Vritratötung als Vritratöter. Mit Gaben überschenkest du Held die Freigebigen.
3. Als solcher gepriesen bring du uns ruhmglänzendsten Reichtum, der du, o Falbenherr, ganz ausschließlich der gütige Geber bist.
4. Den ausschließlichen und lieben Besitz der Leute erbrich kühnen Sinnes, o kühner Indra, und gepriesen bring ihn her!
5. Hindernisse und Fallstricke halten nicht deine linke noch deine rechte Hand ab auf den Rinderjagden, o Falbenlenker.
6. Ich belege dich mit Lobreden wie eine Hürde mit Rindern, Herr des Preßsteins. Erfülle du den Wunsch, die Absicht des Sängers!
7. Bedenke fein alles nach unserem, des Visvamanas Sinn, du Erzfeindetöter, gewaltiger Anführer, Gütiger!
8. Wir möchten diese deine neueste, gütige, begehrenswerte Freigebigkeit kennen lernen, tapferer Vritratöter, Vielgerufener.
9. Denn wie deine Kraft unerreicht ist, o Tänzer Indra, so sei deine Gabe für den Spender ungeschmälert, Vielgerufener.
10. Ermanne dich zu großer Freigebigkeit, Großmächtiger, Männlichster! Wenn du schon fest entschlossen bist, bleibe auch fest Gaben zu schenken, du Freigebiger!
11. Niemals gingen unsere Wünsche zu einem anderen als dir, du Herr des Preßsteins. Mach das für uns möglich durch deine Hilfen, Freigebiger!
12. Denn sicherlich finde ich keinen anderen als dich, du Tänzer, zum Schenken, zum Reichtum, zum Glanz und zur Macht, o Lobbegehrender.
13. Schenket dem Indra den Saft ein, er soll das somische Süß trinken; er soll sich mit seiner Freigebigkeit in ganzer Größe beeilen!
14. Ich habe dem Herrn der Falben zugeredet, dem Verständigen, Spendenden. Höre nun auch auf den Sänger, den Asvinschen!
15. Denn sicherlich wurde auch früher niemals ein größerer Held als du geboren; nicht an Reichtum, noch von solcher Art, noch löblichem Werke.
16. Bring den Soma her, der berauschender als Met ist, oder schenke von dem Trank ein, Adhvaryu, denn so wird der Held gepriesen, der stets Gedeihliche.
17. Indra, Lenker der Falben, keiner hat dein an der Spitze stehendes Lob an Macht und löblichem Werke je erreicht.
18. Diesen Herrn der Siegerpreise haben wir für euch ruhmbegierig angerufen, der mit Opfern ohne Unterlaß zu stärken ist.
19. Kommt doch, wir wollen Indra preisen, ihr Freunde, den preiswürdigen Herrn, der allein allen Völkern überlegen ist.
20. Ihm, der die Kühe nicht vorenthält, der auf Kühe auszieht, dem Himmlischen traget die meisterliche Rede vor, die süßer als Schmalz und Honig ist.
21. Dessen Kräfte unermeßlich sind, dessen Freigebigkeit nicht zu überholen ist, dessen Schenkung wie das Licht über alles geht.
22. Preise du wie Vyasva den Indra, der das wellenbegleitete Rennpferd lenkt, der an den Opferspender das Besitztum des Geldprotzen verteilt.
23. Also preise jetzo aufs neue zum zehnten Male, du Vyasvasohn, den wohlverständigen, für die fahrenden Leute Rühmenswerten!
24. Denn du weißt den Todesgöttinnen zu entgehen Tag für Tag wie der Sundhyuvogel den Schlingen, o Keulenträger.
25. Dieselbe Hilfe bring, Indra, mit, der du größter Meister dem Unternehmenden beistandest. Stoß nochmals für Kutsu zu, treib die Rosse an!
26. Dich nur bitten wir jetzt um eine Tat, die auch dem Ältesten neu ist, du größter Meister. Du bewältigst alle unsere Nachsteller;
27. Der du aus Not, vor dem Bären errettest, oder der du vom Arier im Siebenstromland des DasaWaffe abwendest, du Mutvoller.
28. Wie du dem Varo Susaman Reichtum einbrachtest, um den Vyasva´s Belohnungen zu gewähren, o holde gewinnbringende Usas. - 
29. Die Schenkung des Narya soll zu den somafeiernden Vyasva´s kommen und zwar eine stattliche Ehrengabe, eine hundertfältige, tausendfältige.
30. Wenn man dich fragen sollte: Wo ist der Opferherr, o du überall Wirkende, so sollst du sagen: Dieser Vala hat sich zurückgezogen und steigt zur Gomati hinab.



8,25. An Mitra und Varuna und andere Götter


1. Euch beide, die Hüter des Alls, die opferwürdigen Götter unter den Göttern, die Gesetzesheger von lauterem Wollen, will ich anbeten.
2. Die beiden sind dauernd verbündet wie zwei Wagenrosse, Mitra und der weise Varuna, die vor alters edelgeborenen leiblichen Söhne, die die Gebote aufrecht halten.
3. Die beiden Allwissenden, Erhabenen hat die große Gesetzeshegerin, die Mutter Aditi zur Asurawürde geboren.
4. Die beiden großen Allherrscher Mitra und Varuna, die Götter und Asura´s sind, die Gesetzesheger verkünden das hohe Gesetz.
5. Die Enkel der großen Kraft, Daksa´s Söhne, die Einsichtsvollen, deren Gaben ausgedehnt sind, wohnen an der Stätte der Labung.
6. Die ihr die Himmelsgaben in eurer Gewalt habt, die himmlischen und die irdischen Labungen: Von Wolken begleitet sollen eure Regengüsse herankommen.
7. Die vom hohen Himmel her die Geschöpfe wie die Herden überschauen, die gesetzhegenden Allkönige, recht für die Huldigung geschaffen.
8. Die beiden gesetzhegenden Weisen haben sich zur Ausübung der Allherrschaft niedergesetzt, die Einsichtsvollen. Die Gebote aufrecht haltend haben die zwei Herrscher die Herrschaft inne;
9. Die noch besser als das Auge den Weg finden mit fehlerlosem Gesicht. Selbst wenn sie die Augen schließen, beobachten sie aufmerksam.
10. Und es sollen uns die Göttin Aditi, die beiden Nasatya´s aus der Not einen Ausweg suchen; es sollen uns die Marut von starker Kraft aus der Not einen Ausweg suchen.
11. Suchet unserem Rufer Tag und Nacht einen Ausweg, ihr Gabenschönen! Ohne Schaden möchten wir euren Schutzgeistern nahe sein.
12. Wir möchten ohne Schaden dem die Erwartung nicht zerstörenden Vishnu, dem Gabenschönen dienen. Erhöre uns, du von selbst fließender Sindhu, daß wir zuerst bedacht werden.
13. Dieses vorzügliche, beste, zu hütende Gut erbitten wir, das Mitra, das Varuna, Aryaman bewachen,
14. Und Sindhu unter den Gewässern, die Marut, die Asvin, Indra, Vishnu, die Belohnenden, mögen uns das einmütig gewähren.
15. Denn diese eifrigen Herren wehren den Anschlag eines jeden Eifersüchtigen ab, wie die heftige Flut.
16. Dieser Stammesfürst dort schaut ganz allein über vieles weithin. Seinen Geboten wollen wir für euch nachkommen.
17. Wir haben die alten gewohnten Gebote des Allköniglichen, die weithin vernehmbaren Gebote, von Mitra und Varuna befolgt.
18. Der mit seinem Strahl der Meßschnur die Grenzen des Himmels, der Erde ausgemessen hat, er erfüllt mit seiner Größe beide Welten.
19. Dieser Surya hat im Schutze des Himmels sein Licht aufgerichtet, hell wie Agni, wenn er entzündet und mit Schmalz begossen wird.
20. Ein Wort bei Dirghaprasadman vermag rinderreichen Lohn, es vermag ja giftlose Speise zu geben.
21. Darum bitte ich den Surya und die beiden Welten abends und morgens: Geh stets bei Gastfreien über uns auf!
22. Einen Schimmel haben wir bei Uksanyayana, einen Silberschimmel bei Harayana, einen bespannten Wagen bei Susaman als Lohn empfangen.
23. Diese beiden Rosse sind mir Schenker von falben Roßherden und die beiden Männerfahrenden von siegentscheidenden Rossen.
24. Ich habe zugleich zwei herrliche sieggekrönte Rennpferde nebst Zügel und Peitsche für mein neuestes Gedicht als Lohn empfangen, ihr Redekundigen.



8,26. An die Asvin und Vayu


1. Euren Wagen rufe ich fein, um bei den reichen Gönnern einstimmiges Lob zu finden, ihr Bullen von unübertroffener Willenskraft, ihr Schatzreichen.
2. Ihr Nasatya´s kommet in Gnaden zu großer Lebensdauer für Varo Susaman, ihr Bullen, ihr Schatzreichen.
3. Darum laden wir euch beide heute mit Opferspenden, ihr Reichlohnende, die über die Nächte hinweghelfend viele Labsale spenden.
4. Euer bestfahrender Wagen soll kommen, der berühmte, ihr Herren Asvin. Ihr sollt nach des Meisters Lobliedern schauen ihm zu Ehren!
5. Auch wenn ihr Asvin vom Weg abgekommen seid, so denket hierher, ihr Schätzereiche, denn ihr Rudra´s sollt über die Anfeindungen hinweghelfen!
6. Denn ihr, die Meister, flieget mit den eiligen Rossen vollständig um die ganze Welt, den frommen Gedanken anregend, wie Honig aussehend, die Herren der Schönheit.
7. Kommet zu uns, Asvin, zusammen mit dem allnährenden Reichtum, ihr die freigebigen, unverdrängten Meister!
8. Kommet, Indra und die Nasatya´s, zu meiner Darbringung, ihr Götter mit den Göttern heute recht einträchtig!
9. Denn wir rufen euch, nach einem Uksan verlangend gleich Vyasva. Kommet, ihr Redekundigen, hierher mit Wohlwollen!
10. Preise fein, o Rishi, die Asvin; gewiß werden sie deinen Ruf erhören, und sie werden die Pani´s in nächster Nähe versengen.
11. Höret auf den Vyasvasohn, ihr Herren, und seid meiner hier eingedenk, einmütig und mit euch Varuna, Mitra, Aryaman!
12. Von dem von euch geschenkten, ihr ......., von dem von euch zugewendeten Reichtum denket mir Tag für Tag durch die freigebigen Herren etwas zu, ihr Bullen!
13. Der ganz von eurer Verehrung angetan ist wie eine mit Kleidern bedeckte Frau, ihn ehren die Asvin und haben ihm zur Pracht verholfen;
14. Der eurer weitumfassendsten, männerschützenden Umfahrt gedenkt - macht eure Umfahrt zu uns, Asvin!
15. Für uns machet fein eure männerschützende Umfahrt, ihr Schatzreichen! Ihr seid von jeher mit dem Lobliede zum Opfer gefahren wie ......
16. Der zugkräftigste von allen Rufen, das Loblied, soll euch als Bote laden, ihr Herren. Euch, Asvin, soll es gehören!
17. Ob ihr dort in der Meerflut des Himmels schwelgt oder im Hause der Erquickung, so höret doch auf mich, ihr Unsterbliche!
18. Und diese weißfließende Sindhu mit goldnen Rädern zieht euch am meisten unter den Flüssen an.
19. Zusammen mit dieser Ruhmrede, o Asvin, mit dem glänzenden Gedicht fahret ihr beide in prunkendem Zuge.
20. So schirre denn die beiden den Wagen bemeisternden Rosse an, spanne die beiden wohlgenährten an, du Guter, und trink dann unseren Süßtrank, o Vayu; komm zu unseren Trankopfern!
21. Deine Gnaden erbitten wir uns, Vayu, Herr der Wahrheit, Tvastri´s Tochtermann, Wunderbarer.
22. Des Tvastri Tochtermann, den Mächtigen, bitten wir um Reichtümer, um Herrlichkeit, den Vayu wir Leute bei gepreßtem Soma.
23. Komm, freundlicher Vayu, vom Himmel; führe fein die vortreffliche Rosseschar her, führe vom großen Himmel das breitbeschwingte Rossepaar am Wagen!
24. Denn dich, der du den schönsten Genuß bekommst, laden wir zu den Männersitzen, der du auf dem Rücken bereitwillig die Rosse trägst wie der Preßstein das Somaroß.
25. Indem du, Gott Vayu, in deinem Herzen dich als erster ergötzest, schaff uns Belohnungen, ein Dichterwerk, gute Gedanken!







6. Gruppe        Lieder des Manu Vaivasvata


8,27. An alle Götter


1. Agni ist zum Leiter des Lobliedes bestellt, die Preßsteine, das Barhis zum Leiter der Opferhandlung. In gebundner Rede wende ich mich an die Marut, an Brihaspati, an die Götter um ihre vielbegehrte Gunst.
2. Ich mache durch Gesang geneigt das Tier, die Erde, die Bäume, Morgen und Nacht, die Pflanzen. Und ihr allwissenden Götter seid alle Förderer unserer frommen Gedanken!
3. Unser Opfer soll fein zuerst unter den Göttern zu Agni gehen, zu den Aditya´s, zu Varuna, der die Gebote aufrecht hält, zu den allglänzenden Marut.
4. Denn alle die Allwissenden mögen dem Manu zum Gedeihen gereichen, die Herren-stolzen. Durch eure unverletzbaren Schützer reichet uns, ihr Allwissende, wolfs-sicheren Schutz!
5. Kommet heute alle einmütig, vereint zu uns mit der gebundenen Rede, mit dem Loblied, ihr Marut, Göttin Aditi, in unser Haus, große Pastya;
6. Zu euren lieben Roßopfern, zu denen ihr Marut und du Mitra euch aufmachet! Indra, Varuna, die mächtigen Herren Aditya´s sollen sich auf unser Barhis setzen.
7. Wir rufen euch, nachdem wir ordnungsgemäß das Barhis herumgelegt, die Opfer-genüsse bereitet, Soma ausgepreßt haben, o Varuna, wie Manu tat, bei entzündetem Feuer.
8. Machet euch auf den Weg herwärts mit meiner Dichtung, ihr Marut, Vishnu, ihr Asvin, Pusan! Indra soll als Erster kommen mit den Beutelustigen, der Bulle, der als Vritratöter gefeiert wird.
9. Ihr truglosen Götter, breitet über uns euren lückenlosen Schirm aus, die Schutzwehr, die keiner aus der Ferne noch aus der Nähe anzutasten wagt, ihr Guten!
10. Denn mit euch besteht Bekanntschaft, Bundesgenossenschaft, ihr herrenstolzen Götter. Machet uns Aussicht auf das frühere Wohlergehen und recht bald auf erneutes Glück!
11. Denn jetzt habe ich an euch ein Preislied, jetzt um Anteil an dem Gut zu erlangen, ehrerbietig losgelassen, ihr Allwissende, wie eine zweite Kuh zum Kalb.
12. Jener Savitri, der Auserwählte, hat sich jetzt für euch hoch aufgerichtet, ihr guten Führer. Die geschäftigen Zwei- und Vierfüßler haben sich jetzt zur Ruhe begeben und die Fliegenden.
13. Jeden Gott wollen wir zu eurem Beistand, jeden Gott, damit wir zur Geltung kommen, jeden Gott zum Lohngewinn rufen, ihn mit der göttlichen Dichtung feiernd.
14. Denn alle Götter insgesamt sind einmütig dem Manu gleich günstig. Diese sollen heute, diese in Zukunft unserem Samen aus der Not einen Ausweg finden.
15. Ich preise euch, ihr Truglosen, im Wettstreit der Loblieder. Nicht trifft den Sterblichen die Hinterlist, Mitra und Varuna, der euren Personen gehuldigt hat.
16. Der vergrößert sein Haus, vermehrt seinen großen Speisesegen, wer eurem Wunsch entspricht. Er pflanzt sich pflichtgemäß durch Kinder fort, er gedeiht ganz und gar ohne Schaden.
17. Der erwirbt ohne Kampf, er geht seine Wege auf guter Straße, wen Aryaman, Mitra, Varuna gleich günstig, einträchtig schützen.
18. Auch in der Ebene macht ihr dem einen Schlupfwinkel, auch im Gebirge leichtes Fortkommen. Auch jener Schleuderstein soll weit weg von ihm sein, er soll ohne Schaden anzurichten verschwinden.
19. Wenn ihr heute bei Sonnenaufgang das Gesetz feststellet, ihr beliebten Herrscher, wenn bei Sonnenuntergang, am Morgen, ihr Allwissende, oder wenn am Mittag,
20. Oder wenn ihr Asura´s am Abend über den rechtwandelnden Opferer euren Schirm haltet, so wollen wir, ihr Gute, Allwissende, mitten unter diesen Schirm von euch treten.
21. Wenn ihr heute bei Sonnenaufgang, wenn ihr am Mittag, bei Sonnenuntergang für Manu Gutes bestellt, für den opfernden Vorsorglichen, ihr Allwissende,
22. So erbitten wir von euch, ihr Allherrscher, diesen viele schützenden Schirm wie ein Sohn. Wir wollen Opfer opfernd das erreichen, ihr Aditya´s, daß wir zum Glück kommen.



8,28. An alle Götter


1. Die drei und noch dreißig Götter, die sich auf das Barhis gesetzt haben, die sollen wirklich etwas vorfinden; sie haben doppelt soviel verdient.
2. Varuna, Mitra, Aryaman, die Agni´s samt den Ratisac mit den Götterfrauen, denen das Vasat gesprochen wird,
3. Die sind uns Hüter im Rücken im Westen, im Norden, dort unten im Süden, und ostwärts mit ihrem vollständigen Clane.
4. Wie die Götter es wollen, so soll es geschehen; das vereitelt ihnen keiner, auch nicht der mißgünstige Sterbliche.
5. Sieben Speere haben die Sieben, sieben sind ihre Herrlichkeiten und sieben Schmuckstücke haben sie angelegt.



8,29. An alle Götter


1. Der eine, braun, veränderlich, ein edler Jüngling, legt sich goldene Farbe auf.
2. Der eine hat sich leuchtend in seinen Mutterschoß gesetzt, der Weise unter den Göttern.
3. Der eine trägt das eherne Messer in der Hand, der unter den Göttern der Seßhafte ist.
4. Der eine trägt die in die Hand gelegte Keule; mit der erschlägt er die Vritra´s.
5. Der eine trägt in der Hand die spitze Waffe, rein, gewaltig, mit kühlendem Heilmittel.
6. Der eine bewacht die Wege wie ein Räuber; er kennt die verborgenen Schätze.
7. Der eine, weitschreitend, hat die drei Schritte gemacht, da wo die Götter schwelgen.
8. Zwei fahren mit Vogelrossen mit einer zusammen; wie zwei Reisende gehen sie auf Reisen.
9. Zwei haben als Allherrscher zu oberst im Himmel sich den Sitz bereitet; sie bekommen flüssiges Schmalz als Tränklein.
10. Die einen haben singend das große Saman erdacht; damit ließen sie die Sonne erstrahlen.



8,30. An alle Götter


1. Keiner unter euch ist ja ein Kleiner, ihr Götter, noch ein Kind; alle seid ihr gleich groß.
2. Darum sollt ihr gepriesen sein, ihr Herrenstolze, die ihr die Dreiunddreißig seid, ihr anbetungswürdigen Götter des Manu.
3. Beschützet uns, steht uns bei und seid uns Fürsprecher; führet uns nicht vom väterlichen Wege des Manu weit ab in die Fernen!
4. Ihr Götter, die ihr hier seid, und alle die Vaisvanara´s haltet über uns, über Rind und Roß euren Schirm in ganzer Breite!



8,31. Lob des Opferers und seiner Gattin


1. Wer für andere und für sich selbst opfern und Soma auspressen und Opferspeisen kochen wird, der Brahmane wird des Indra froh werden.
2. Wer ihm Reiskuchen, Soma und Mischmilch spendet, den wird der Mächtige vor Not schützen.
3. Dessen Wagen wird ruhmvoll sein, von den Göttern zur Eile getrieben wird er überlegen sein, alle Feindseligkeiten überwindend.
4. In seinem Hause gibt die kinder- und kuhreiche Ila ohne zu versiegen Tag um Tag Milch.
5. Wenn die beiden Ehegatten einträchtig Soma auspressen und umschütteln und mit der notwendigen Milch mischen, o Götter,
6. Dann empfangen sie die für die Pünktlichen bestimmten Belohnungen; gemeinsam haben sie an dem Barhis teil; nicht kommen sie bei den Belohnungen zu kurz.
7. Nicht verleugnen sie der Götter Gunst, noch suchen sie sie zu verheimlichen; hohen Ruhm suchen sie zu gewinnen.
8. Im Besitz von Söhnen und Kindern erreichen sie das volle Lebensalter, alle beide goldgeschmückt.
9. Opfereifrig, Schätze sammelnd, dem Unsterblichen willfahrend drücken sie das behaarte Euter fest zusammen. Sie tuen ihre Schuldigkeit gegen die Götter.
10. Wir erbitten den Schutz der Berge, der Flüsse, des Vishnu, des Beistehers.
11. Pusan soll kommen, der Reichtum, Bhaga, der am ehesten Glück und alles gewährt, der breite Weg zum Heil,
12. Aramati, die Unerreichbaren, ein jeder mit des Gottes Sinn, der unfehlbare Schirm der Aditya´s.
13. So wie Mitra, Aryaman, Varuna unsere Behüter sind, sind die Wege des Gesetzes leicht zu wandeln.
14. Agni berufe ich euch, den Gott als Ersten der Vasu´s mit meiner Lobrede, den Viellieben in Ehren haltend wie einen Freund und Mittler, der den Streit um die Felder schlichtet.
15. Schnell ist der Wagen des Göttergünstlings oder der Held in jedweden Kämpfen. Wer opfernd das Herz der Götter gewinnen will, der wird über die Opferlosen obsiegen.
16. Nicht nimmst du, Opfernder, Schaden, nicht du Somapresser, nicht du Gottergebener. Wer opfernd das Herz der Götter gewinnen will, der wird über die Opferlosen obsiegen.
17. Keiner holt den mit seinem Werk ein, noch wird er ihn davon ablenken oder abhalten, wer opfernd das Herz der Götter gewinnen will, der wird über die Opferlosen obsiegen.
18. Bei ihm wird Besitz von guten Söhnen und der Besitz schneller Rosse sein, wer opfernd das Herz der Götter gewinnen will, der wird über die Opferlosen obsiegen.







7. Gruppe        Lieder des Medhatithi und anderer Kanviden


8,32. An Indra


1. Verkündet, o Kanva´s, des trestersafttrinkenden Indra Taten mit Gesangeslied in der Somabegeisterung,
2. Der den Sribinda, den Anarsani, den Pipru, den Dasa Ahisu erschlug, der gewaltige, der die Gewässer laufen ließ!
3. "Demütige die Höhe, die Größe des hohen Arbuda!" Diese Mannestat hast du gut getan, Indra.
4. Bringet dem berühmten Indra euren Soma getrost dar wie einen Gießbach vom Berge: Ich rufe den Schönlippigen zum Beistand.
5. Berauscht mögest du die Hürde des Rindes und Rosses für die Somaliebenden wie eine Feste sprengen, o Held.
6. Wenn du an meinem Safte Freude hast oder an dem Loblied gefallen findest, so komm doch nach Belieben aus der Ferne her!
7. Wir Sänger finden bei dir Zuflucht, du lobbegehrender Indra. Ermutige du uns, o Somatrinker!
8. Und bring uns mitteilsam Speise, die nie abnimmt! Du Gabenreicher hast viel Gut.
9. Und mach uns zu Besitzern von Rindern, Gold und Rossen! Wir möchten am Überfluß teilhaben.
10. Wir rufen den Indra mit langen Armen zum Beistand, ihn, der das Rechte tut, zur Hilfe.
11. Der auch im Zusammenstoß hundertfachen Rat weiß und ihn ausführt, der Vritratöter, der für die Sänger viele Schätze hat.
12. Indra, der doch so Wirkungsreiche, soll mit allen seinen Hilfen für uns wirken, der Gabenreiche, der zwischen den Kämpfen steht;
13. Der ein großer Strom des Reichtums ist, der leicht ans andere Ufer zu gutem Ende führende Freund der Somapresser, diesen Indra besinget!
14. Der den großen starken Bogen spannt, in den Kämpfen Ruhm gewinnt, über vieles Macht hat durch seine Stärke.
15. Keiner tut seinen Wirkungen, seinen Gnadengaben Einhalt, keiner sagt: er soll nicht geben!
16. Nicht besteht jetzt eine Schuld der pünktlichen somapressenden Priester, nicht ward der Soma ohne Gegenleistung getrunken.
17. Singet auf den Lobenswerten, traget Lobgedichte auf den Lobenswerten vor, bereitet eine Erbauung dem Lobenswerten!
18. Der lobenswerte Beutemacher möge unaufhaltsam Hunderte, Tausende herausschlagen, Indra, der der Förderer des Opfernden ist.
19. Geh nach Belieben den Anrufungen der Völker nach; trink, Indra, von den Somasäften!
20. Trink vom Soma von der eigenen Milch! Sowohl der, den es bei dem Tugrasproß gab, als auch dieser ist es, der dir gehört, o Indra.
21. Geh vorüber an dem, der in böser Absicht gepreßt hat, der an einem anstößigen Orte Soma bereitet hat. Trink diesen gespendeten Saft!
22. Geh über die drei Entfernungen, über die fünf Völker hinweg, die Reden beachtend, o Indra!
23. Laß, Indra, den Zügel schießen wie die Sonne ihren Strahl. Dich sollen meine Lobreden herlenken wie die Gewässer vereint abwärts fließen.
24. Adhvaryu! So schenk doch für den Helden mit geöffneten Lippen den Soma ein; trag ihm vom Safte auf zum Trunke!
25. Der des Wassers Räuber zerspaltete, die Flüsse abwärts laufen ließ, der in den Kühen die gekochte Milch festlegt.
26. Der ........ erschlug den Vritra, den Aurnavabha, den Ahisu. Mit Schnee bewarf er den Arbuda.
27. Singet auf den gewaltigen Niederstrecker, auf den unbezwungenen Bezwinger euer von Gott eingegebenes Erbauungswort!
28. Indra, der unter den Göttern alle Obliegenheiten im Rausche des Somatranks bedenkt.
29. Hierher sollen dich deine beiden Kumpane, die goldmähnigen Falben fahren zum bereiteten Opferschmaus.
30. Dich soll, du Vielgepriesener, das von den Priyamedha´s gepriesene Falbenpaar herwärts fahren zum Somatrunk!



8,33. An Indra


1. Bei ausgepreßtem Soma und herumgelegtem Barhis brausen wir dich an wie die Gewässer. Die Sänger sitzen herum an den Quellen der Seihe, o Vritratöter.
2. Dich ausschließlich brausen die Männer bei ausgepreßtem Saft mit ihren Lobgedichten an, du Guter. Wann wirst du durstig zum Soma als dem gewohnten Ort kommen, Indra, wie der Büffel, der seinen eigenen Spuren folgt?
3. Von den Kanva´s gepriesen, du Herzhafter, schlage herzhaft tausendfältigen Gewinn heraus! Um goldfarbigen und in Rindern bestehenden Lohn bitten wir recht bald, du Gabenreicher, Ausgezeichneter.
4. Trinke, singe, Medhyatithi, im Rausch des Somatrankes dem Indra, der an dem Falbenpaar, der am Soma hängt, der Keulenträger! Golden ist sein Wagen;
5. Der eine gute Linke, eine gute Rechte hat, der als Gewaltiger, Ratreicher gepriesen wird, der Tausende ausgibt, der Hunderte verschenkt, Indra, der als Burgenbrecher anerkannt ist.
6. Der kühn, der unaufhaltsam ist, der in seinem Bart versteckt ist, der seine Herrlichkeiten entfaltet, der Aufrüttler, vielgepriesen, an Willen wie ein Rind stark.
7. Wer kennt ihn beim Soma, wenn er trinkt, welche Stärke er annimmt? Er ist es, der die Burgen mit Kraft zerspaltet, wenn er mit geöffneten Lippen sich am Saft berauscht.
8. Mit seiner Gabe schuf er Regsamkeit an vielen Orten, wie ein wilder Elefant mit seinem Brunstsaft. Niemand soll dich aufhalten. Komm zum Soma; du wandelst groß an Stärke!
9. Der gewaltig, nicht zu Boden gestreckt, standhaft, zum Kampfe gerüstet ist. - Wenn der Gabenreiche des Sängers Ruf hören sollte, dann möge Indra nicht fernbleiben: er soll herkommen!
10. Wahrhaftig, so ist es: Du bist uns der Bulle mit Bullensprungkraft, unaufhaltsam, denn du Gewaltiger bist als Bulle in der Ferne berühmt und als Bulle in der Nähe berühmt.
11. Bullenhaft sind deine Zügel, bullenhaft die goldene Peitsche, bullenhaft der Wagen, o Gabenreicher, bullenhaft das Falbenpaar, bullengleich bist du, Ratreicher.
12. Bullenstark soll dir der Pressende den Soma pressen; du vorausstürmender Bulle, bring Schätze her! Der Bulle ließ den Bullen in die Flüsse laufen für dich, Lenker der Falben.
13. Komm, Indra, um den somischen Süßtrank zu trinken, Mächtiger! Er soll in eigener Person herhören, der Gabenreiche, auf die Lobreden, die Erbauung und auf die Loblieder, der Ratreiche.
14. Es sollen dich, den Wagensteher, die an den Wagen geschirrten Falben herfahren, vorbei sogar an dem hohen Herrn, an den Trankspenden, die anderen gehören, o Vritratöter, Ratreicher!
15. Unser Loblied laß dir heute recht nahe gehen, Großmächtiger! Unsere Trankspenden sollen dir die zusagendsten sein, zum Rausche, du himmlischer Somatrinker!
16. Denn weder an deiner noch an meiner oder eines anderen Belehrung hat der Mann gefallen, der uns hierher geführt hat.
17. Auch Indra hat das gesagt, daß der Sinn des Weibes unbelehrbar, und ihre Einsicht zu gering ist.
18. Zwar zieht ein hochtrabendes Rossepaar den Wagen; doch überragt das Deichseljoch den Zugstier.
19. Schau dich unten an, nicht oben; halte deine Füßchen enger zusammen, damit sie nicht deine Schenkelchen sehen, denn du, der Brahmane, bist zum Weibe geworden.



8,34. An Indra


1. Komm, Indra, mit den Falben zu des Kanva Lobpreis! Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
2. Dich soll der plappernde, somavolle Preßstein durch seinen Lärm hierher lenken. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
3. Dabei schüttelt ihre Felge hin und her wie der Wolf das Lamm hin und her schüttelt. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
4. Dich rufen die Kanva´s hierher zum Beistand, zur Gewinnung des Siegerpreises. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
5. Ich bringe dir, der wie ein Stier durstig ist, den Ersttrunk der ausgepreßten Säfte dar. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
6. Zusammen mit Purandhi komm zu uns, nach allen Seiten hin bedenkend, uns zum Beistand. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
7. Komm zu uns, Hochgesinnter, tausend Hilfen, hundert Gaben Bringender! - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
8. Dich soll der von Manu eingesetzte Hotri, der unter den Göttern zu Rufende, herfahren. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
9. Dich sollen die beiden hochtrabenden Falben wie den Falken die Schwingen hertragen. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
10. Komm vom hohen Herrn weg - Svaha! - zum Trunk des Soma! - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
11. Komm zu uns um zuzuhören, ergötze dich hier an den Lobliedern! - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
12. Komm doch fein her zu uns mit den gleichfarbigen, wohlausgerüsteten Rossen, der du wohlausgerüstete Rosse hast. - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
13. Komm von den Bergen, von der Höhe des Meeres her! - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
14. Schlag uns, o Held, Tausende von Rindern und Rossen heraus! - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
15. Bring uns zu Tausenden, Myriaden und Hunderte! - Über jenen Himmel herrschend seid ihr ja in den Himmel gegangen, o Divavasu.
16. Was ich und Indra, wir beide empfangen: Tausend Kühe vom Vasurocis, und die stärkste Roßherde,
17. Die windschnellen Schimmel, die schnellaufenden Rotfüchse, die gleich der Sonne glänzen.
18. Unter den Geschenken des Paravata stand ich, unter den Rennern, denen die Räder schnell laufen, inmitten des Holzes.







8. Gruppe        Lieder des Syavasva


8,35. An die Asvin


1. Mit Agni, Indra, Varuna, Vishnu, mit den Aditya´s, Rudra´s, Vasu´s vereint, einträchtig mit Usas und Surya trinket beide den Soma, Asvin!
2. Mit allen Gedanken, mit der ganzen Welt, ihr Gewinnreiche, mit Himmel und Erde, mit den Bergen vereint, einträchtig mit Usas und Surya trinket beide den Soma, Asvin!
3. Mit allen Gedanken, den dreimal elfen, mit den Gewässern, den Marut, Bhrigu´s, mit den Bergen hier vereint, einträchtig mit Usas und Surya trinket beide den Soma, Asvin!
4. Habt Wohlgefallen am Opfer, achtet auf meinen Ruf, findet euch, beide Götter, bei allen Trinkopfern hier ein, einträchtig mit Usas und Surya bringt uns Labsal, o Asvin!
5. Habt Wohlgefallen an dem Lobliede wie Jünglinge an einer Jungfrau, findet euch, beide Götter, bei allen Trinkopfern hier ein, einträchtig mit Usas und Surya bringt uns Labsal, o Asvin.
6. Habt Wohlgefallen an den Lobreden, Wohlgefallen an dem Opfer, findet euch, beide Götter, bei allen Trinkopfern hier ein, einträchtig mit Usas und Surya bringt uns Labsal, o Asvin.
7. Wie Haridravögel zu den Bäumen flieget ihr zu den Holzgefäßen; ihr findet euch beim ausgepreßten Soma ein wie Büffel an der Tränke, einträchtig mit mit Usas und Surya, machet dreimal eure Umfahrt, o Asvin!
8. Wie Gänse flieget ihr, wie Wanderer eilet ihr, ihr findet euch, beide Götter, bei allen Trinkopfern hier ein, einträchtig mit Usas und Surya bringt uns Labsal, o Asvin.
9. Wie Falken flieget ihr zur Opferausteilung, ihr findet euch, beide Götter, bei allen Trinkopfern hier ein, einträchtig mit Usas und Surya bringt uns Labsal, o Asvin.
10. Trinket und tut euch gütlich und kommet her und bringet Kinder und bringet Reichtum, einträchtig mit Usas und Surya, bringet uns Kraft, o Asvin!
11. Sieget und stimmet das Lob an und helfet weiter und bringet Kinder und bringet Reichtum, einträchtig mit Usas und Surya, bringet uns Kraft, o Asvin!
12. Und schlaget die Feinde und einet die Verbündeten und bringet Kinder und bringet Reichtum, einträchtig mit Usas und Surya, bringet uns Kraft, o Asvin!
13. Von Mitra und Varuna, und von Dharma, dem Gesetz, von den Marut begleitet kommet ihr auf des Sängers Ruf, einträchtig mit Usas und Surya, mit den Aditya´s kommet, o Asvin!
14. Von den Angira´s und Vishnu und von den Marut begleitet kommet auf des Sängers Ruf, einträchtig mit Usas und Surya, mit den Aditya´s kommet, o Asvin!
15. Von den Ribhu´s begleitet, ihr Bullen, von Vaja und den Marut begleitet kommet ihr auf des Sängers Ruf, einträchtig mit Usas und Surya, mit den Aditya´s kommet, o Asvin!
16. Stärket die Geistlichkeit und stärket die Gedanken; erschlaget die bösen Geister, haltet die Krankheiten ab, einträchtig mit Usas und Surya, trinket den Soma des Pressenden, o Asvin!
17. Stärket den Fürstenstand und stärket die Herren, erschlaget die bösen Geister, haltet die Krankheiten ab, einträchtig mit Usas und Surya, trinket den Soma des Pressenden, o Asvin!
18. Stärket die Kühe und stärket die Untertanen, erschlaget die bösen Geister, haltet die Krankheiten ab, einträchtig mit Usas und Surya, trinket den Soma des Pressenden, o Asvin!
19. Höret wie auf des Atri so auf des somapressenden Syavasva Erstlob, ihr Rauscherregten! Einträchtig mit Usas und Surya trinket den gestrigen Soma, o Asvin!
20. Lasset wie Wasserströme des somapressenden Syavasva Loblieder strömen, ihr Rauscherregten! Einträchtig mit Usas und Surya trinket den gestrigen Soma, o Asvin!
21. Ziehet wie die Zügel an euch des somapressenden Syavasva Opfergaben, ihr Rauscherregten! Einträchtig mit Usas und Surya trinket den gestrigen Soma, o Asvin!
22. Lenket den Wagen herwärts, trinket den somischen Süßtrank! Fahret hierher, Asvin, kommet her! Um euren Beistand bittend rufe ich euch, bringet dem Opfernden Kleinode!
23. Bei der Huldigungsrede, bei der vorgesetzten Opfergabe, zum Trunke des redselig machenden Soma, ihr Herren, fahret hierher, Asvin, kommet her! Um euren Beistand bittend rufe ich euch, bringet dem Opfernden Kleinode!
24. Tut euch gütlich, ihr Götter, an dem mit Svaha besegneten ausgepreßten Trank! Fahret hierher, Asvin, kommet her! Um euren Beistand bittend rufe ich euch, bringet dem Opfernden Kleinode!



8,36. An Indra


1. Du bist der Helfer des Somapressenden, der Barhis herumgelegt hat. Trink den Soma zum Rausche, Ratreicher, den sie dir als Anteil bestimmten - der du alle feindlichen Heere siegreich bestanden hast, den weiten Wettlauf, der du die Gewässer insgesamt ersiegst, im Verein mit den Marut, Indra, rechtmäßiger Herr!
2. Hilf dem Sänger weiter, Gabenreicher, hilf dir selbst! Trink den Soma zum Rausche, Ratreicher, den sie dir als Anteil bestimmten - der du alle feindlichen Heere siegreich bestanden hast, den weiten Wettlauf, der du die Gewässer insgesamt ersiegst, im Verein mit den Marut, Indra, rechtmäßiger Herr!
3. Mit Kraft hilfst du den Göttern, mit Stärke dir selbst. Trink den Soma zum Rausche, Ratreicher, den sie dir als Anteil bestimmten - der du alle feindlichen Heere siegreich bestanden hast, den weiten Wettlauf, der du die Gewässer insgesamt ersiegst, im Verein mit den Marut, Indra, rechtmäßiger Herr!
4. Du bist des Himmels Erzeuger, Erzeuger der Erde. Trink den Soma zum Rausche, Ratreicher, den sie dir als Anteil bestimmten - der du alle feindlichen Heere siegreich bestanden hast, den weiten Wettlauf, der du die Gewässer insgesamt ersiegst, im Verein mit den Marut, Indra, rechtmäßiger Herr!
5. Du bist der Erzeuger der Rosse, der Erzeuger der Rinder. Trink den Soma zum Rausche, Ratreicher, den sie dir als Anteil bestimmten - der du alle feindlichen Heere siegreich bestanden hast, den weiten Wettlauf, der du die Gewässer insgesamt ersiegst, im Verein mit den Marut, Indra, rechtmäßiger Herr!
6. Halte das Loblied der Atri´s hoch, Herr des Preßsteins! Trink den Soma zum Rausche, Ratreicher, den sie dir als Anteil bestimmten - der du alle feindlichen Heere siegreich bestanden hast, den weiten Wettlauf, der du die Gewässer insgesamt ersiegst, im Verein mit den Marut, Indra, rechtmäßiger Herr!
7. Höre ebenso auf Syavasva, der Soma auspreßt, wie du auf Atri hörtest, als er die heiligen Handlungen vollzog. Du allein hast dem Trasadasyu weiter geholfen in der Männerschlacht, Indra, die Geistlichkeit stärkend.



8,37. An Indra


1. Indra, du hast dieser Geistlichkeit geholfen in den Kämpfen, du den Pressenden, Indra, Herr der Kraft, mit allen Hilfen. Von dem mittäglichen Trankopfer trinke du untadeliger Vritratöter, vom Soma, du Keulenträger!
2. Der du Gewaltiger die feindlichen Heere siegreich bestanden hast, die Tücken, Herr der Kraft, mit allen Hilfen.
3. Als Alleinherrscher herrschest du über diese Welt, Herr der Kraft, mit allen Hilfen.
4. Du allein bringst die aneinandergeratenen Heere auseinander, Herr der Kraft, mit allen Hilfen.
5. Du herrschest über Rast und Unternehmung, Herr der Kraft, mit allen Hilfen.
6. Dem einen hilfst du zur Herrschaft, dem anderen hast du nicht geholfen, Herr der Kraft, mit allen Hilfen.
7. Höre ebenso auf den lobsingenden Syavasva, wie du auf Atri hörtest, als er die heiligen Handlungen vollzog. Du allein halfst dem Trasadasyu in der Männerschlacht, Indra, die Herrschergewalten stärkend.



8,38. An Indra und Agni


1. Ihr beide seid ja des Opfers Priester, bei Siegespreisen, bei heiligen Handlungen die Gewinner. Indra und Agni, seid dessen eingedenk!
2. In die Flucht sprengend, zu Wagen fahrend, unbesiegte Vritratöter seid ihr. Indra und Agni, seid dessen eingedenk!
3. Diesen berauschenden Süßtrank haben die Männer mit Steinen für euch ausgemolken. Indra und Agni, seid dessen eingedenk!
4. Habt an dem Opfer Wohlgefallen, um gern zu kommen, an dem ausgepreßten Soma, ihr vereint Gepriesene! Indra und Agni kommet her, ihr Herren!
5. Habt an diesen Trankopfern Wohlgefallen, derentwegen ihr zu den Opfergaben gefahren seid! Indra und Agni kommet her, ihr Herren!
6. Habt an diesem Lobliede von mir Wohlgefallen, das in der Bahn des Gayatrimaßes geht! Indra und Agni kommet her, ihr Herren!
7. Kommet mit den frühausfahrenden Göttern, die ihr angestammtes Gut besitzet, Indra und Agni, um Soma zu trinken.
8. Höret den Ruf des somapressenden Syavasva und der Atri´s, Indra und Agni kommet her, ihr Herren!
9. Also habe ich euch zum Beistand angerufen, wie euch ehedem die Weisen anriefen, Indra und Agni kommet her, ihr Herren!
10. Ich erbitte den Beistand von Indra und Agni in Begleitung der Sarasvati, welchen beiden das Gayatrilied gesungen wird.







9. Gruppe        Lieder des Nabhaka


8,39. An Agni


1. Auf Agni habe ich das Lob angestimmt, auf den preiswürdigen, um Agni mit Anruf zu verehren. Agni soll für uns die Götter einsalben, denn der Seher tut Botendienst zwischen den beiden gelehrten Ständen. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
2. Durch unsere neueste Rede halte, Agni, das böse Wort in ihren Leibern zurück; zurück die Mißgunst der Mißgünstigen, alle Mißgunst des hohen Herrn. Von hier sollen die Hindernisse weichen. All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
3. Agni, ich opfere dir Gebete, wie das Schmalz in deinen Mund. Mach dich bei den Göttern bemerkbar, denn du bist der erste liebe Bote des Vivasvat! All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
4. So viel Kraft verleiht Agni, wie immer der Sänger bedarf. Er, dessen Opfer die Stärkung der Götter ist, verleiht jedweder Götteranrufung Heil und Glück und Freude. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
5. Agni zeichnet sich durch überlegenes, ausgezeichnetes Werk aus. Er ist der Opferpriester aller Stämme, von Ehrengaben umringt, und er befördert die Darbringung. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
6. Agni kennt die Geschlechter der Götter, Agni kennt das Geheimnis der Sterblichen. Agni ist der Schatzgeber, Agni schließt die Tore auf, wenn er mit erneutem Opferschmalz begossen wird. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
7. Agni ist der Hausgenosse unter den Göttern, er unter den opfertätigen Clanen. Aus Freude entwickelt er viele Sehergaben wie die Erde alles gedeihen läßt, der Gott, der unter den Göttern der Opfertätige ist. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
8. Der Gott, der bei den sieben Menschenstämmen bekannt ist, in allen Flüssen steckt, ihm sind wir genaht, der drei Wohnstätten hat, der große Dasyutöter des Mandhatri, dem Agni, der bei den Opfern vorgeht. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
9. Agni besitzt die dreifachen Erkenntnisse, der Seher. Er soll hier den dreimal Elfen opfern und sie für uns zufrieden stellen, als beredter Bote ausgerüstet. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
10. Du allein, Agni, schaltest für uns über das Gut bei den Ayu´s und den Göttern, du Allererster. Dich umkreisen die umfließenden Gewässer, die ihre eigenen Dämme haben. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!



8,40. An Indra und Agni


1. Indra und Agni, ihr Bezwinger möget uns fein einen Schatz schenken, durch den wir in den Kämpfen das Wohlverschlossene, auch das Feste bezwingen können wie das Feuer im Sturmwind die Wälder. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
2. Denn wir stellen euch keine Falle, vielmehr verehren wir nur den Indra, den stärksten Mann unter den Männern. Er möge uns einmal zu Rosse kommen zum Gewinnen des Siegerpreises, er möge kommen zum Gewinnen der Meisterschaft. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
3. Denn die beiden, Indra und Agni, weilen über den Kämpfen mitteninne. Als zwei Weise , die wegen ihrer Weisheit befragt werden, erfüllet dem den Wunsch, der wie ein Freund gesinnt ist, ihr Herren! - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
4. Besinge wie Nabhaka den Indra und Agni mit Anbetung und Lobrede, deren Gut diese ganze Welt, dieser Himmel, die große Erde in ihrem Schoße tragen! - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
5. Richtet wie Nabhaka erbauliche Reden an Indra und Agni, die das Meer mit sieben Tiefen und geeignetem Rand aufschließen, Agni und Indra, der durch seine Stärke mächtig ist. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
6. Zerhaue wie vor Zeiten gleich dem Gewirr einer Schlingpflanze, überliste die Stärke des Dasa! Wir wollen dessen angehäuftes Gut mit Indra teilen. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
7. Wenn, Indra und Agni, diese Völker von verschiedenen Seiten rufen mit fließender Lobrede, so wollen wir mit unseren Mannen die Angreifer bezwingen, die Eiferer überbieten. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
8. Die beiden Weißglänzenden, die unterhalb des Himmels Tag für Tag aufzugehen pflegen - Auf Indra´s und Agni´s Geheiß gehen die fließenden Ströme, die sie aus den Banden befreit haben. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
9. Viele sind, o Indra, deine Zuwendungen und viele deine Anerkennungen, du Sohn des Rossetreibers, du Falbenherr. Gut und Sohn schenkend seien unsere Gebete, die jetzt in Erfüllung gehen mögen. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
10. Ihn machet durch Loblieder scharf, den furchtgebietenden preiswürdigen Krieger, und der alsbald mit Kraft des Susna Eier zerbrechen und die Gewässer samt der Sonne ersiegen soll. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
11. Ihn machet scharf, den gutopfernden, wahrhaft pünktlichen Krieger, der sich alsbald rühmt, er werde des Susna Eier zerbrechen: er hat die Gewässer samt der Sonne ersiegt. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
12. So wurde dem Indra und Agni eine neue Rede gehalten in der Weise der Väter, des Mandhatri, der Angiras´. Schützet uns mit dreifacher Schutzwehr! Wir möchten Gebieter über Reichtümer sein.



8,41. An Varuna


1. Singe fein, das es ihm genüge, auf Varuna und auf die sehr kundigen Marut, der die Gedanken der Menschen bewacht wie der Hirt die Herdentiere. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
2. Ihn preise ich mit gleicher Weise mit meiner Rede und mit den Dichtungen der Väter, mit den Preisliedern des Nabhaka, der an der Mündung der Flüsse von sieben Schwestern umgeben mitteninne wohnt. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
3. Die Nächte hält er umschlungen; durch seine Zaubermacht hat er die Morgenröten eingesetzt; er ist rings um die Welt sichtbar. Nach seinem Gebote haben seine Liebenden die drei Morgenröten großgezogen. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
4. Der die Bergspitzen auf der Erde sichtbar befestigt hat, er mißt die vordere östliche Stelle ab. Das ist Varuna´s treue Freundschaft: er ist nämlich wie der wachsame Hirt. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
5. Der der Erhalter der Welten, der die verborgenen, geheimen Namen der Kühe weiß, er entfaltet als Seher viele Sehergaben wie der Himmel seine Farbe. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
6. In dem alle Sehergaben stecken wie die Nabe im Rad. Haltet den Trita mit Eifer in Ehren! Wie die Kühe in der Hürde sind sie zur Vereinigung fertig. Sie haben ihre Rosse zur Fahrt angeschirrt. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
7. Der als Umhüllung auf diesen Flüssen liegt, deren Geschlechter alle, deren Formen umfassend, aller Götter, die unter Varuna´s Anführung dessen Geboten folgen. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
8. Er, der verborgene Ozean, steigt als Machthaber wie die Sonne zum Himmel, wenn er in ihnen den Opferspruch niedergelegt hat. Er brachte mit dem Strahl als Fuß die Zaubereien zu Fall; er hat das Firmament erklommen. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
9. Dessen zwei weißglänzende weitschauende Gestirne über den drei Erden wohnen - sie haben die drei höheren Räume erfüllt. Fest ist des Varuna Sitz; er schaltet über die sieben Ströme. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
10. Der die weißen, die schwarzen Farben nach seinen Gesetzen zum Mantel sich gemacht hat, er hat die erste Schöpfung ausgemessen; der mit einem Pfeiler die beiden Welten auseinander hält und wie der Ungeborene den Himmel festigte. - All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!



8,42. An Varuna und die Asvin


1. Der allwissende Asura hat den Himmel gestützt und die Ausdehnung der Erde abgemessen. Alle Welten nahm der Oberkönig in Besitz. All dies sind Varuna´s Obliegenheiten.
2. So lobpreiset denn den hohen Varuna, mache dem weisen Hüter der Unsterblichkeit eine Verbeugung! Er breite über uns seinen dreifach schützenden Schirm aus. Behütet uns, Himmel und Erde, in eurem Schoße!
3. Schärfe, Gott Varuna, Überlegung und Willenskraft, wenn ich es mit dieser Dichtung versuche. Wir möchten das rettende Schiff besteigen, mit dem wir über alle Fährlichkeiten hinwegkommen können.
4. Euch, Asvin, haben die Preßsteine herangezogen und die Redekundigen mit ihren frommen Gedanken, ihr Nasatya´s zum Somatrunk. All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
5. Wie euch, Asvin, der redekundige Atri mit Lobreden anrief, ihr Nasatya´s zum Somatrunk. All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!
6. So habe ich euch zum Beistand angerufen, wie euch ehedem die Weisen anriefen, ihr Nasatya´s zum Somatrunk. All die anderen Schwächlinge sollen entzweigehen!







10. Gruppe        Lieder der Virupa, Vasa und andere


8,43. An Agni


1. Diese Lobesreden und Preislieder auf den redekundigen Meister Agni heben jetzt an, dessen Verehrer nicht zu Fall gebracht wird.
2. Auf dich, den erwartungsvollen, ausgezeichneten Jatavedas, dichte ich ein Loblied, o Agni.
3. Deine scharfen Gluten, Agni, sind ganz wie durchsichtige Maschen; mit den Zähnen schnappen sie nach den Hölzern.
4. Die goldgelben Feuer mit dem Rauch als Fahne streben vom Wind getrieben jäh gen Himmel.
5. Diese entzündeten Feuer sind wie die Strahlen der Morgenröte jäh zum Vorschein gekommen.
6. Schwarzer Dunst ist zu Füßen des Jatavedas auf seiner Bahn, wenn Agni auf der Erde reitet.
7. Die Pflanzen zu seiner Nahrung machend und schnappend kommt Agni nicht zu kurz, der wieder in die jungen Triebe eingeht.
8. Mit seinen Zungen auf und ab fahrend, mit der Flamme hin und her flackernd leuchtet Agni in den Wäldern.
9. Im Wasser ist deine Wohnstatt, Agni. Du wächst in den Pflanzen nach, und in ihrem Mutterleib befindlich wirst du wiedergeboren.
10. Deine Flamme, Agni, leuchtet aus dem Schmalz auf, wenn sie begossen wird, die Opferlöffel auf den Mund küssend.
11. Ihm, des Speise Ochsen und unfruchtbare Kühe sind, der Soma auf dem Rücken trägt, dem Meister, dem Agni wollen wir mit Lobgesängen dienen.
12. Und wir nahen dir bittend, Agni, unter Verneigung mit Brennhölzern, du Hotri von vorzüglicher Einsicht.
13. Und wir rufen, wie Bhrigu, wie Manu, wie die Angiras´ taten, dich, du reiner schmalzbegossener Agni.
14. Denn du, Agni, wirst an Agni, der Redekundige an dem Redekundigen, der Treffliche an dem Trefflichen, der Freund an dem Freund entzündet.
15. Gib du nun dem redekundigen Opfernden tausendfältigen Reichtum, Agni, das Labsal vieler Söhne.
16. Bruder Agni, Krafterzeugter, Rotrossiger von lauterem Walten, hab an diesem Loblied von mir Gefallen!
17. Und zu dir, Agni, sind meine Loblieder wie die Kühe zum brüllenden, erwartenden Kalbe in den Stall gekommen.
18. Dir, du oberster Angiras, haben sich all die schönen Ansiedlungen einzeln, nach deinem Wunsche untergeordnet, Agni.
19. Den Agni treiben die nachsinnenden, redekundigen Weisen mit ihren Liedern an, sich zum Mahle zu setzen.
20. Dich den in Wettläufen Siegreichen berufen sie, wenn sie das Opfer ausführen, zum Fahrer und Opferpriester, Agni.
21. Denn vielerorts bist du der Gleiche, unter allen Stämmen der Herr. In den Kämpfen rufen wir dich an.
22. Diesen Agni berufe, der mit Schmalz begossen erstrahlt: er höre auf diesen Ruf von uns!
23. Als solchen rufen wir dich an, den erhörenden Jatavedas, der die Feinde vertreibt, o Agni.
24. Den König der Stämme, diesen geheimen Aufseher über die Satzungen, den Agni rufe ich an: Er soll hören.
25. Agni, den allezeit zungenfertigen, spornen wir wie einen zum Kampf vorgeschickten siegesgewohnten Jüngling, wie ein Gespann an.
26. Die Zurücksetzungen, die Anfeindungen abwehrend, die Unholde allezeit verbrennend, leuchte, Agni, mit scharfer Flamme!
27. Du, den die Leute anzünden, wie Manu es tat, du als oberster Angiras, Agni, achte du auf meine Rede!
28. Ob du, Agni, im Himmel geboren oder im Wasser geboren bist, du Krafterzeugter, wir rufen dich mit Lobesworten an.
29. Dir bringen diese Leute, alle schönen Ansiedlungen einzeln schleunig Nahrung zum Essen.
30. Wir hier mit dem Herrenauge, o Agni, die wir Gutes sinnen, möchten alle Tage über die Abgründe hinüberkommen.
31. Agni, dem Erfreulichen, Viellieben, dem Scharfen mit lauterer Flamme nahten wir mit frohem Herzen.
32. Du, Agni, glanzreich, wie die Sonne mit Strahlen schießend, vertreibst kraftbewußt die Finsternis.
33. Um diese deine Gabe bitten wir, du Sieghafter, der nie versiegt; von dir, Agni, kommt köstliches Gut.



8,44. An Agni


1. Huldiget Agni mit Brennholz, ermuntert den Gast mit Schmalz, opfert die Opfergaben in ihm!
2. Agni! Finde an meinem Loblied Gefallen, wachse durch diese Dichtung, nimm unsere wohlgesetzte Rede gut auf!
3. Den Agni bestelle ich zum Boten; dem Opferbeförderer rede ich zu, er möge die Götter hier Platz nehmen lassen.
4. Deine hohen Flammen erheben sich, wenn du entzündet wirst, die hellen, o leuchtender Agni.
5. Dir sollen meine Opferlöffel voll Schmalz nahen, du Beliebter. Agni, laß dir unsere Opfer schmecken!
6. Den wohlredenden Hotri, den Opferpriester, den prächtig glänzenden, glanzreichen Agni rufe ich an; er soll hören.
7. Den ältesten Hotri, den zu berufenden, den beliebten Agni mit Sehersinn, den Oberherren der Opfer.
8. Genieße diese Opferspenden wie sich's gebührt, du oberster Angiras, und geleite das Opfer pünktlich, o Agni!
9. Entzündet fahre die Götter hierher, du Wahrhafter, Hellflammender, der du das göttliche Volk kennst.
10. Dem redekundigen Hotri ohne Trug, mit dem Rauch als Fahne, dem glanzreichen, dem Banner der Opfer nahen wir bittend.
11. Schütze du uns, Agni, versenge die Schädiger, o Gott; brich die Feindschaft, Krafterzeugter!
12. Agni, der seinen Leib damit herausputzt, ist mit einem alten Gedicht, er der Seher, von dem beredten Sänger groß gemacht worden.
13. Ich rufe das Kind der Kraft herbei, den Agni mit heller Flamme zu diesem gutvollzogenen Opfer.
14. Du wie ein Freund geehrter Agni, setze dich mit deiner hellen Glut in Gesellschaft der Götter aufs Barhis!
15. Welcher Sterbliche den Gott Agni im eigenen Hause hochhält, dem bringt sein Licht Gutes.
16. Agni ist das Haupt, die Spitze des Himmels, er der Herr der Erde; er kräftigt den Samen der Gewässer.
17. Deine reinen hellen Flammen erheben sich strahlend, deine Lichter, deine Flammen, Agni.
18. Denn du schaltest über begehrenswerte Gabe, Agni, als der Herr des Sonnenlichtes. Ich, der Sänger, möchte in deinem Schutze sein.
19. Dich, Agni, treiben die Nachsinnenden an, dich mit ihren Gedanken; dich sollen unsere Lobreden groß machen.
20. Wir wünschen immerdar des Agni Freundschaft, des unbetörten, eigenartigen, vielredenden Boten.
21. Agni, dessen Walten das lauterste ist, der lautere Redekundige, der lautere Seher glänzt lauter, wenn ihm geopfert wird.
22. Dich sollen allezeit meine Dichtungen, meine Lobreden groß machen. Agni, gedenke unserer Freundschaft!
23. Wenn ich du wäre, Agni, oder du wärest ich, dann würden deine Wünsche hier in Erfüllung gehen.
24. Denn du bist der gütige Güterherr, glanzreich, o Agni. Wir möchten in deiner Gunst stehen.
25. Agni, zu dir, der an den Geboten festhält, ziehen die Lieder brüllend wie die Ströme zum Meere.
26. Den jungen Stammesfürsten, den Seher, den Allesfresser, den Agni, der in vielen Zungen redet, den Agni mache ich mit Gedichten schön.
27. Wir wollen uns für den Wagenfahrer der Opfer, für den scharfzahnigen, starken Agni mit unseren Lobliedern beeilen.
28. Dieser Sänger soll bei dir Zuflucht finden, wahrhafter Agni. Ihm sei barmherzig, o Reiner!
29. Denn du bist ein Weiser, der beim Mahle sitzt, wie ein Redegewandter immer munter, o Reiner!
30. In Sicherheit vor Mißerfolgen, vor Mißachtung, o Seher Agni, verlängere unser Leben, du Guter!



8,45. An Indra


1. Die jetzt das Feuer entzünden und das Barhis regelrecht hinbreiten, deren jugendlicher Freund Indra ist,
2. Deren Holzstoß ist hoch, viel ihr Gepreise, breit der Opferpfosten, deren jugendlicher Freund Indra ist.
3. Unbekämpft treibt der Tapfere durch Kampf die feindliche Heerschar mit den Kriegern zu Paaren, deren jugendlicher Freund Indra ist.
4. Eben geboren griff der Vritratöter nach dem Bundabogen und fragte die Mutter aus: Wer sind die Gewaltigen, wie heißen sie?
5. Dir antwortet die Savasi: Wie mit der Brust gegen den Berg will kämpfen, der deine Gegnerschaft wünscht.
6. Und höre, du Gabenreicher: Wer von dir etwas will, so bestimmst du es. Was du festmachen willst, das ist fest.
7. Wenn der streitbare Indra in den Streit zieht, der schöne Rosse gern hat, der beste der Wagenlenker,
8. Dann zersprenge, du Keulenträger, fein alle Angriffe, daß sie zerschellen. Sei uns der beste Erhörer!
9. Unseren Wagen soll Indra fein an die Spitze bringen zum Gewinnen, er, den die Fallstricke nicht zu Fall bringen.
10. Wir möchten deine Feindschaft vermeiden; wir möchten zu deiner, des Kuhbesitzers, Schenkung gerade recht kommen, o mächtiger Indra;
11. Wie die langsam ablaufenden, Rosse und hundert Kühe einbringenden, redselig machenden, fehlerlosen Somatropfen, o Herr des Preßsteins.
12. Denn aufrecht bereit stehend verschenkt deine Großmut Tag für Tag Tausende, Hunderte den Sängern.
13. Denn wir kennen dich, Indra, als den Beutemacher, der selbst die festen Verschlüsse erbricht wie einer, der ins Haus einbricht.
14. Dich den so Übergroßen sollen die Säfte berauschen, du Weiser, Kühner, da wir dich um den Geizhals bitten.
15. Welcher Karge Reiche dir zu schenken vergessen hat, dessen Habe bring uns her!
16. Diese somafeiernden Freunde schauen nach dir, Indra, aus, wie die Viehzüchter nach ihrem Vieh.
17. Und wir rufen dich, der du nicht taub bist, der du hörende Ohren hast, aus der Ferne hierher zum Beistand.
18. Wenn du auf diesen Ruf hörtest, so tätest du etwas, was gar nicht zu vergessen ist, und du würdest unser bester Freund sein.
19. Obschon wir ja des Glaubens sind, einen Fehltritt gegen dich begangen zu haben, so sei uns, Indra, doch ein Kuhschenker!
20. Wir halten uns an dich wie Greise an den Stab, o Herr der Kraft; wir wünschen dich zur Stelle.
21. Singet auf Indra ein Preislied, auf den Krieger von vielem Mut, den sie im Kampf nicht aufhalten.
22. Dich, o Bulle, lasse ich zum ausgepreßten Saft los, um den ausgepreßten zu trinken. Tu dir gütlich, erreiche den vollen Rausch!
23. Nicht sollen dich die speisegierigen Toren, noch die Spötter betören; nicht mögest du die Gebetsfeinde vorziehen.
24. Hier sollen sie dich mit dem milchgesättigten Soma zu großer Freigebigkeit begeistern; trink wie ein Büffel den See aus!
25. Was der Vritratöter in der Ferne Altes und Neues unternommen hat, das verkündet in den Versammlungen:
26. Indra trank der Kadru Saft bei Sahasrabahva. Da offenbarte er seine Mannesstärke.
27. Das ist wahr, bei Turvasa und Yadu bekannt, hat er nicht Abzustreitendes erreicht, daß der fromme Dienst triumphiere.
28. Den Durchhelfer der Menschen, den Herausschlager von Gewinn an Rindern, der immer derselbe ist, will ich euch preisen.
29. Den Ribhuksan, der nicht aufzuhalten ist, in Liedern, den Stärker des Tugrasohnes, den Indra bei gepreßtem Soma;
30. Der für Trisoka den breiten, schoßartigen Berg spaltete, für die Kühe einen Weg zum Herauskommen machte.
31. Daß du das Opfer empfangen hast und dich noch bedenkst, wenn du berauscht bist, und es doch bekommen möchtest, das tu nicht, Indra; sei barmherzig!
32. Selbst eine geringe Tat von deinesgleichen wird auf Erden berühmt. Dein Sinn soll sich uns zuwenden, Indra!
33. Nur dir sollen diese Lobeserhebungen und Preisungen gelten, auf daß du, Indra, uns gnädig sein mögest.
34. Nicht sollst du uns wegen eines Vergehens, nicht wegen zweier und dreier erschlagen, noch wegen vieler, o Held!
35. Denn ich habe vor deinesgleichen Angst, vor dem gewaltigen Zerbrecher, ich vor dem Bemeisterer, der die Angriffe aushält.
36. Nicht möchte ich eines Freundes entbehren, nicht eines Sohnes, o Schatzreicher. Dein Sinn soll wieder einlenken.
37. Welcher Freund, ihr jungen Männer, hat wohl ohne Zank den Freund verlassen, so sprach er, wer drückt sich vor uns?
38. Wahrlich, du Bulle, du hast zum Soma viel verzehrt ohne zu kauen, wie ein Falschspieler unterschlagend.
39. Diese deine auf das Wort sich anspannenden Falben mit schönem Wagen halte ich fest, auf daß du den Hohenpriestern schenken sollst.
40. Schlage alle Feinde ab, halte die Bedränger fern, erschlag die Verächter! Das begehrenswerte Gut, das bring mit!
41. Was am festen, was am sicheren Ort, was in einer Senke versteckt ist, Indra, das begehrenswerte Gut, das bring mit!
42. Wovon jedermann Kunde haben soll, von dem in Fülle von dir Geschenkten, das begehrenswerte Gut, das bring mit!



8,46. An Indra


1. Wir gehören einem wie du bist, schätzereicher Indra, Führer, Lenker der Falben.
2. Denn wir kennen dich als wahrhaften Geber der Speisegenüsse, Herr des Preßsteins, wir kennen dich als Geber von Reichtümern;
3. Dich, dessen Größe die Dichter mit Lobreden feiern, der du hundert Hilfen, hundert Ratschlüsse hast.
4. Der Sterbliche ist gut geführt, den die Marut, den Aryaman und Mitra, die Truglosen, beschützen.
5. Rinder- und Rossebesitz, die Meisterschaft erlangend nimmt er von den Aditya´s gefördert allezeit an vielbeneidetem Reichtum zu.
6. Den Indra bitten wir um eine Gabe, den Gewaltigen, Furchtlosen, den Mächtigen bitten wir um Reichtümer.
7. Denn bei ihm sind alle Hilfen furchtlos vereint. Ihn sollen die falben Gespanne zum Soma fahren, daß er sich berausche, den Schätzreichen.
8. Dein vorzüglicher Rausch, der Erzfeindetöter, o Indra, der mit den Mannen das Sonnenlicht gewinnt, der in den Schlachten unüberwindlich ist,
9. Der unüberwindlich ist, du Allbegehrter, rühmlich, in den Kämpfen der Überwinder; komme du Gewaltigster zu unserem Somaopfer, o Guter! Wir möchten zu rinderreicher Hürde gelangen.
10. In unserem Verlangen nach Rindern, Rossen und Wagen mach doch ja wie früher freie Bahn, du Großmächtiger!
11. Denn nicht finde ich überhaupt ein Ende deiner Freigebigkeit, o Held. Sei uns auch ferner gewogen, Gabenreicher, Herr des Preßsteins! Du hast unseren Gedanken durch Belohnungen Wohlwollen bezeigt.
12. Der Erhabene, der den Ruhm seiner Freunde verkündet, der Vielgepriesene kennt alle Geschlechter. Diesen rufen alle durch Menschenalter hindurch, den starken Indra, mit bereitgehaltenem Opferlöffel.
13. Der Schatzreiche soll in den Kämpfen unser Helfer und Anführer sein, der gabenreiche Vritratöter.
14. Besing euren Helden im Rausche des Trankes mit hoher Rede, den Einsichtsvollen, den Indra, den berühmten Namen, den Mächtigen, soweit es die Rede vermag.
15. Du schenkst dem Leib ein Erbe, du schenkst Gut, du schenkst in den Kämpfen, Vielgerufener, ein siegreiches Roß, auch jetzt.
16. Der über alle Schätze verfügt und auch wenn er Sieger ist, über diese Gestalt des Erbarmenden verfügt, jetzt und auch ferner.
17. Euch, die großen Marut - ich beeile mich recht, - loben wir fein vor dem freigebigen, gern kommenden, oft sich einstellenden Indra, - mit Opfern und Lobreden auf die allen Menschen bekannten Marut suchst du dies zu erreichen, - ich besinge dich unter Verbeugung mit Lobeswort.
18. Die sich mit ihren Schwärmen über die Rücken der Berge stürzen, dieser lautbrausenden Opfer, die Gunst der heftig Brausenden möchte ich bei dem Gottesdienst erreichen.
19. Bring den uns gebührenden Reichtum, gewaltigster Indra, der alle Bosheiten bricht, du Gedankenanreger, den vorzüglichsten, du Gedankenanregendster,
20. Du Gewinner, tüchtiger Gewinner, Gewaltiger, Ausgezeichneter, Ausgezeichnetster, Großmütiger, du Allherrscher, durch Übermacht gewaltigen, überwältigenden, genußbietenden, der bei den Preiskämpfen der Vorderste ist!
21. Der Nichtgott soll noch kommen, der eine solche Schenkung bekommen hat, wie sie Vasa Asvya bei Prithusravas, dem Kanitasohne, bei Anbruch dieses Morgens bekommen hat.
22. Sechzigtausend von seiner Roßherde, Myriaden Kühe erhielt ich, zwanzighundert Kamele, zehnhundert dunkelbraune Stuten, zehnhundert mit drei rötlichen Flecken, zehntausend Kühe.
23. Zehn dunkelbraune Matharosse, den Lauf gewinnende Renner mit geradem Schweife, wendeten im Kreise um,
24. Die Geschenke des freigebigen Prithusravas, des Kanitasohnes. Indem er einen goldenen Wagen schenkte, ist er der freigebigste Lohnherr geworden; er hat sich höchsten Ruhm erworben.
25. Komm zu uns, Vayu, zu großer Lebensdauer, zur Freigebigkeit und zu leibhaftiger Erscheinung, denn wir haben dir ein Opfer bereitet, daß du viel schenkest, daß du sofort tüchtig schenkest.
26. Der in der Morgendämmerung mit Rossen gefahren kommt als Schenker von dreimal sieben mal siebenzig Kühen von diesen Somapressern mit Soma zum Schenken ermuntert, du Somatrinker, der du den hellen Klärtrank trinkst.
27. Der sogar diesen in eigener Person begeisterte, mir Wunderbares zu schenken, bei Aratva Aksa, dem frommen Nahusa, der Weise dem am besten Opfernden;
28. Und der der Selbstherrscher in preiswürdiger Gestalt ist, o Vayu, mit Schmalz gebadet. Von Rossen getrieben, von Staub getrieben, vom Hund getrieben bewegt sich jetzt dieser Zug vorwärts.
29. Und ich empfing das, was dem Eifrigen lieb ist, sechzigtausend Wallache, als ob es Hengste wären.
30. Wie eine Rinderherde kommen die Wallache, kommen die Wallache auf mich zu.
31. Und als in der Karawane hundert Kamele brüllten, da empfing ich bei den Svitna´s zwanzig Hunderte.
32. Hundert bekam ich, der Redekundige, bei dem Dasa Balbutha Taruksa. Diese deine Leute schwelgen, o Vayu, von Indra beschirmt, schwelgen von den Göttern beschirmt.
33. Und diese große Frau, die dem Vasa, dem Asvasohne, entgegenkommt, wird, mit Schmuck beladen, abseits geführt.



8,47. An die Aditya´s


1. Groß ist euer, der Großen, Schutz, o Varuna, Mitra, für den Opferspender. Wen ihr Aditya´s vor Arglist schützet, den trifft kein Übel. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
2. Ihr Götter Aditya´s wisset die Übel zu bannen. Wie Vögel die Flügel breitet über uns euren Schirm aus! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
3. Spannet über uns diesen Schirm aus, wie Vögel die Flügel! Alle Schutzmittel haben wir im Sinne, ihr Allwissende. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
4. Wem die Fürsorglichen Wohnung und Lebensunterhalt gewährt haben - diese Aditya´s verfügen ja über den ganzen Reichtum des Menschen. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
5. Uns sollen die Übel meiden wie Wagenlenker die schlimmen Wege. Wir möchten unter dem Schirm des Indra und in dem Schutz der Aditya´s sein. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
6. Durch diesen Ränkespinner kommt man um das von euch geschenkte Gut. Ihr Götter, nicht zu wenig hat er von euch erlangt, den ihr Aditya´s angespornt habt. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
7. Weder heftige noch schwere Schuld wird den ereilen, dem ihr Aditya´s euren Schirm in ganzer Breite gewährt habt. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
8. Bei euch, ihr Götter, finden wir Zuflucht wie die Kämpfer in den Panzern. Ihr machet uns von großer, ihr von kleiner Schuld frei. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
9. Aditi soll uns frei machen, Aditi soll ihren Schirm gewähren, die Mutter des Mitra, des reichen Aryaman und des Varuna. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
10. Den schützenden Schirm, o Götter, den heilsamen, gesundmachenden, den dreifachen, behütenden, den spannet über uns aus! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
11. So schauet denn, Aditya´s, auf uns herab wie die Späher von der Böschung! Führet uns auf den guten Weg wie Rosse zu guter Tränke! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
12. Nicht ist es hier für den Tückevollen heilsam, weder näher zu kommen noch heranzukommen. Für die Milchkuh und für den ruhmbegehrenden Mann ist es heilsam. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
13. Welche Missetat, ihr Götter, offenkundig, welche geheim ist, all die schaffet von uns in die Ferne zu Trita Aptya! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
14. Welch böser Traum die Kühe und welcher uns selbst betrifft, o Tochter des Himmels, den bringe, du Erstrahlender, zu Trita Aptya fort! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
15. Wenn man im Traum sich Goldschmuck anlegt oder einen Kranz, o Tochter des Himmels, all den bösen Traum übergeben wir dem Trita Aptya. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
16. Ihm, dessen Brot und Geschäft dies ist, der auf diesen Anteil wartet, dem Trita und dem Dvita bring, Usas den bösen Traum! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
17. Wie wir ein Sechzehntel, wie ein Achtel, wie wir die ganze Schuld aufbringen, so bringen wir alles böse Träumen zusammen auf Aptya. - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.
18. Wir haben heute gesiegt und gewonnen, wir sind der Sünde ledig geworden. O Usas, der böse Traum, vor dem wir Furcht bekommen haben, der soll mit deinem Lichte dahinschwinden! - Ohne Fehler sind eure Hilfen, guthelfend sind eure Hilfen.



8,48. An Soma


1. Ich hab von dem süßen Krafttrunk genossen, ich der Weise von dem Wohlmeinenden, der am besten einen Ausweg aus Not findet, den alle Götter und Sterblichen Aufsuchen, ihn Honig nennend.
2. Wenn du ins Innere gegangen bist, sollst du zur Aditi werden, den göttlichen Zorn abwendend. O Saft, mögest du dich der Freundschaft Indra´s erfreuen und dich, um Reichtum zu gewinnen, wie eine folgsame Stute ins Joch schicken.
3. Wir haben jetzt Soma getrunken, Unsterbliche sind wir geworden; wir sind zum Lichte gelangt, wir haben die Götter gefunden. Was kann uns jetzt die Mißgunst antun, was die Hinterlist eines Sterblichen, o Unsterblicher?
4. Bekomm unserem Herzen wohl, wenn du getrunken bist, o Somasaft, freundlich wie ein Vater zu seinem Sohn, wie ein Freund dem Freunde, du der Weise, dessen Wort weithin gilt. Verlängere unser Lebensalter zum Leben, Soma!
5. Getrunken werden diese geehrten Somatränke meine Nothelfer. Wie die Riemen den Wagen haltet ihr mich in den Gedanken zusammen. Diese Säfte sollen mich vor Beinbruch behüten und mich vor Lähmung bewahren.
6. Wie das ausgeriebene Feuer sollst du mich entflammen. Erleuchte, mach uns besser! Denn nun in deinem Rausche, o Soma, komme ich mir wie ein Reicher vor. Schreite vorwärts zum Gedeihen!
7. Mit eifrigem Herzen wollen wir deinen Saft genießen wie den väterlichen Reichtum. König Soma, verlängere unsere Lebenszeiten wie die Sonne die morgendlichen Tage!
8. König Soma, verzeih uns zu unserem Glücke! Wir sind deine Geweihten; dessen sei eingedenk! Es regt sich der gute Wille und der Eifer, o Saft. Gib uns nicht der Willkür der Geldprotzen preis!
9. Denn du bist der Hüter unseres Leibes, Soma; in jedem Gliede hast du Platz genommen als Aufseher. Wenn wir die Gelübde brechen, so verzeih uns als guter Freund, o Gott, zu unserem Besten!
10. Ich möchte dem weichherzigen Freund befreundet sein, der, wenn getrunken, mich nicht schädigen möge, o Falbenfahrer. Der in uns aufbewahrt ist, für diesen Soma ersuche ich Indra mir das Leben zu verlängern.
11. Verschwunden sind jetzt Verschmachtung und Krankheiten; die finsteren Mächte sind verscheucht, sie haben Furcht bekommen. Der Soma ist in uns aufgestiegen, seine Lebenskräfte entfaltend. Wir sind da angelangt, wo man das Leben verlängert.
12. Ihr Väter, dem Safte, der getrunken in unsere Herzen eingegangen ist, der Unsterbliche in uns Sterbliche, diesen Soma wollen wir mit Opfern aufwarten. In seiner Gnade und Gunst möchten wir sein.
13. Du, Soma, bist mit den Vätern im Einvernehmen, du reichst so weit wie Himmel und Erde. Dir, o Saft, wollen wir darum mit Opfer aufwarten; wir wollen Herren der Reichtümer sein.
14. Ihr schützenden Götter verteidigt uns! Nicht soll uns der Schlaf übermannen, noch sinnlose Rede. Wir wollen allezeit dem Soma lieb sein und als Meister Worte der Weisheit reden.
15. Sei du, o Soma, uns allenthalben ein Kraftverleiher, geh als Himmelslichtfinder, als Aufseher in uns ein! Schütze du Saft uns im Verein mit deinen Schutzgeistern von hinten oder auch von vorn!







11. Gruppe        Die Valakhilyalieder


8,49. An Indra


1. Stimmt euer Lied auf den freigebigen Indra an, wie er bekannt ist, der wie ein schätzereicher Freigebiger mit tausend Kühen den Sängern gern zu Diensten steht.
2. Wie ein Pfeil mit hundert Spitzen dringt er kühnlich vor, er erschlägt die Feinde für den Opferspender. Wie die Säfte des Berges, so quellen seine Gaben hervor, der viele erquickt.
3. Dich füllen die ausgepreßten Säfte, was deine Rauschtränke sind, lobbegehrender Indra, nach alter Gewohnheit wie Wasser einen See an zur Freigebigkeit, tapferer Keulenträger.
4. Trink den fehlerlosen, das Leben verlängernden, beredt machenden Soma, der süßer als Honig ist, auf daß du begeistert uns Gaben ausschüttest und leibhaftig wie kleine Tiere dich brav vermehrest.
5. Komme eilends von den Somapressern wie ein Roß angetrieben zu unserem Loblied, das dir, du Eigenartiger, die Milchkühe würzen, Indra, und die Opfergaben bei den Kanva´s.
6. Wie einem gewaltigen Herrn sind wir dir unter Verbeugung genaht, dem mächtigen von unerschöpflichem Reichtum. Wie ein wasserreicher Brunnen dem, der daraus schöpft, so fließen dir die Gebete zu, Indra, Keulenträger.
7. Wenn du jetzt, sei es bei einem Opfer oder sonstwo, auf der Erde bist, so komm von da mit deinen Rennern zu unserem Opfer, du Hochherziger, als Gewaltiger mit den gewaltigen,
8. Mit den flinken, raschen Falben, die du hast, gewaltig wie der Sturmwind, mit denen du bei Manu´s Nachkommenschaft herumkommest, mit denen du die ganze Welt die Sonne schauen lässest.
9. Um so großer Gunst von dir, dem Rinderbesitzer, bitten wir, Indra, wie du dem Medhyatithi beigestanden hast, o Gabenreicher, wie dem Nipatithi bei dem Schätzeerwerb;
10. Wie du dem Kanva, du Gabenreicher, dem Trasadasyu, wie du dem Paktha Dasavraja, wie du dem Gosarya, dem Rijisvan, o Indra, eine Menge Rinder und Gold gewannest.



8,50. An Indra


1. Stimm fein das Lied auf den berühmten freigebigen Mächtigen an, um zur Geltung zu kommen, der dem Somapressenden, dem Lobsänger erwünschtes Gut wie durch eine Tausendschenkung spendet.
2. Hundert Spitzen haben seine Geschosse, unüberwindlich sind des Indra große Pfeile. Wie ein ausgiebiger Berg quillt er für die Lohnherren, wenn ihn die ausgepreßten Säfte berauscht haben.
3. Wenn die ausgepreßten Säfte den Liebling berauscht haben, so ward mein Trankopfer dargebracht wie Wasser dem Durstigen, o Guter, dem Opferspender wie Milchkühe.
4. Zu dem fehlerlosen Soma, der ihn zu eurem Beistand lädt, strömen die süßen Gedanken. Die Somasäfte, die dich laden, du Guter, werden den Lobliedern beigefügt.
5. Zu unserem opferrechten Soma sprengt er eilends her wie ein Roß, den dir, du von selbst Gebender, die Lobreden versüßen. Du heißest die Ladung zu Paura gut.
6. Den gewaltigen, wählerischen Helden, den Schätzgewinner, der großer Gabe mächtig ist, lobe ich. Wie ein wasserreicher Brunnen quollst du immer für den Opferspender von Freigebigkeit, o Keulenträger.
7. Wenn du jetzt in der Ferne oder auf der Erde oder im Himmel bist, so schirre, hochherziger Indra, mit den Falben den Wagen und komm überragend mit den Überragenden her!
8. Deine falben Wagenpferde, die ohne Unfall zu erleiden des Windes Kraft überholen, mit denen du den Dasyu vor Manu zum Schweigen brachtest, mit denen du die Sonne einholest.
9. Wir möchten so großen Beistand von dir, du Guter, aufs neue erfahren, o Held, wie du dem Etasa beigestanden hast um den ausstehenden Preis, wie dem Vasa bei Dasavraja.
10. Wie du für Kanva, o Freigebiger, bei Opfer und Gottesdienst, für Dirghanitha, den Hausherrn, wie du für Gosarya, du Herr des Preßsteins, den Preis zu gewinnen trachtetest, so gewinne für mich die Rinderherde, die durch falbe Rosse verschönert wird!



8,51. An Indra


1. Wie du bei Manu, des Samvarana Sohne, den ausgepreßten Soma getrunken hast, Indra, bei Nipatithi, du Freigebiger, bei Medhyatithi, bei Pustigu, bei Srustigu - 
2. Parsadvana lud den Praskanva zum Mitsitzen ein, den Greis, der ausgesetzt dalag. Der Rishi wünschte tausend Rinder zu gewinnen; von dir ward Dasyava Vrika unterstützt.
3. Der an Lobliedern nicht genug bekommt, der Kundige, der die Rishi´s aneifert, den Indra lade ein mit dem neuesten Gedicht wie den Hungrigen zum Speisen.
4. Dem sie den siebenköpfigen Lobgesang gesungen haben, den dreiteiligen am höchsten Ort, der möge doch alle diese Welten vom Gebrüll widerhallen lassen: Dann erst wird die Mannesstärke geboren.
5. Der uns ein Schenker von Gütern ist, den Indra rufen wir, denn wir kennen seine neueste Gnade, wir möchten zu rinderreichem Viehstand kommen.
6. Wem du, Guter, willens bist zu schenken, der erlangt Zunahme des Reichtums. Darum rufen wir dich, freigebiger, lobbegehrender Indra bei ausgepreßtem Soma.
7. Auch nicht einmal bist du eine unfruchtbare Kuh, nie stehst du für den Opferwilligen trocken. Immer mehr nimmt deine, des Gottes, Freigebigkeit, o Gabenreicher, zu und zu.
8. Der mit Stärke den Krivi überkam, mit seinen Schlägen den Susna zum Schweigen brachte. - Als er jenen Himmel breitete und stützte, da erst ward der Erdbewohner geboren.
9. Dem jeder bekannte Arier und Dasa, der seinen Schatz hütet, ein Feind ist, für dich nur wird noch über die anderen hohen Herren bei dem Edlen Rusama Paviru dieser Reichtum zur Schau gestellt.
10. Die Redekundigen haben eilig den vom Süßtrank begleiteten, schmalztriefenden Preisgesang angestimmt. Bei uns hat sich der Reichtum, die bullenhafte Stärke ausgebreitet; bei uns sind die Somasäfte ausgepreßt.



8,52. An Indra


1. Wie du Mächtiger bei Manu Vivasvat den ausgepreßten Soma getrunken hast, wie du, Indra, bei Trita an der Dichtung Gefallen findest - auch bei Ayu ergötzest du dich - 
2. Wie du bei Prisadhra, bei Medhya, bei Matarisvan an dem ausgepreßten Soma dich ergötztest, Indra; wie du bei Dasasipra den Soma trankst, bei Dasonya, Sumarasmi, Rijunas - 
3. Der für sich allein die Loblieder beanspruchst, der herzhaft den Soma trank, für den Vishnu die drei Schritte ausschritt nach den Pflichten des Freundes.
4. An dessen Lobliedern du, Indra, Freude haben sollst, du im Kampf Sieghafter, Ratreicher - dich rufen wir wie die Kuhmelker die gutmelke Kuh, Ruhm begehrend.
5. Der unser Schenker ist, der ist unser Vater, der große, gewaltige Reichmacher. Auch wenn er nicht auf der Fahrt ist, soll uns der Gewaltige, Freigebige, Schätzereiche weiter Rind und Roß schenken.
6. Wem du Gütiger zu schenken bereit bist, der erzielt Zunahme des Reichtums. Nach Schätzen begierig rufen wir den Schätzeherrn, den ratreichen Indra mit Lobliedern.
7. Auch nicht einmal wirst du nachlässig. Du behütest die beiden Geschlechter. O vierter Aditya, die Anrufung ist bis zu deinem indrischen unsterblichen Namen im Himmel gedrungen.
8. Welchem Opferspender auch, freigebiger, lobbegehrender Indra, du Willfähriger, willfährig bist - erhöre unsere Reden und das Loblied, du Gütiger, unseren Ruf, wie den von Kanva!
9. Das allererste Gedicht ist gesungen; sprechet dem Indra den Segen! Viele hohe Worte der Wahrheit ertönten; die Eingebungen des Lobsängers haben sich ergossen.
10. Indra hat hohe Reichtümer ausgeschüttelt, er die beiden Welten, die Sonne. Die geklärten, reinen, die milchgemischten Somatränke haben den Indra ergötzt.



8,53. An Indra


1. Dich, den obersten der Freigebigen und den Größten der Bullen, den ersten Burgenbrecher, freigebiger Indra, den Kuhfinder, den Reichen bitten wir um Reichtümer.
2. Der du den Ayu, den Kutsa, den Atithigva nachgiebig machtest, Tag für Tag stärker geworden, als solchen rufen wir dich nach dem Siegerpreis strebend, den Falbenfahrer, den Ratreichen.
3. Die Preßsteine sollen uns den Saft des Honigs all der Somasäfte ergießen, die in der Ferne bei anderen Völkern, die in der Nähe gepreßt werden.
4. Schlag alle Anfeindungen nieder und unterdrücke sie! Alle sollen Gut gewinnen. Auch bei den Sista´s sind für dich die berauschenden Stengel, bei denen du dich am Soma gütlich tust.
5. Indra, komm doch näher heran mit deinen wohltätigsten Beschirmungen, mit den freundschaftlichen, du Feundschaftlicher.
6. Mach den rechtmäßigen Herrn in den Kämpfen siegreich, unter allen Völkern bekannt, der Kinder teilhaft! Fördere fein durch deine Bemühungen die, welche als deine Lobsänger ihren Geist gründlich klären.
7. Wer am tauglichsten für deine Gunst ist - die möchten wir dir in den Kämpfen sein. Wir glauben durch unsere Opfer und Götteranrufungen das Spiel gewonnen zu haben;
8. Denn mit deiner Hilfe mache ich stets einen Wettlauf um das beschwörende Wort, nach dem Siegerpreis strebend, o Falbenfahrer, und ich schließe nur mit dir einen Bund, nach Roß und Rind verlangend, im Anbeginn der Dichtung.



8,54. An Indra bzw. alle Götter


1. Diese deine Heldenkraft feiern die Dichter in Lobreden, Indra. Lautsingend sprachen diese den schmalztriefenden Stärkung zu. Die Paura´s kommen mit ihren Dichtungen.
2. Sie kommen zu Indra um Beistand mit ihrer Kunst, an deren Soma du dich ergötzest. Wie du dich bei Samvarta ergötztest, wie bei Krisa, so ergötze dich bei uns, Indra!
3. Ihr Götter alle, kommet einmütig zu uns! Die Vasu´s, Rudra´s sollen uns zum Beistand kommen, die Marut sollen den Ruf hören.
4. Pusan, Vishnu, Sarasvati, die sieben Ströme sollen meinen Ruf bevorzugen. Die Gewässer, der Wind, die Berge, der Baum, die Erde sollen den Ruf hören.
5. Indra, deine Gabe und Freigebigkeit, o Freigebigster, mit der sei unser Zechgenosse, uns zum Gedeihen: sei ein Bhaga zum Schenken, o Vritratöter!
6. Schlachtengebieter, Männergebieter, gib du uns also einen Anteil am Siegerpreis, du Ratreicher! Die mit ihrem Begehr, ihren Opfern und ihren Götterbegehrungen das Spiel gewonnen haben, die werden berühmt.
7. Auch der Standesgenosse hat Wünsche, bei Indra steht das Leben der Menschen. Komm zu uns, Freigebiger, zur Gnade, laß strotzende Nahrung aus dir melken!
8. Wir wollen es dir, Indra, mit Liedern recht machen. Du bist unser, o Ratreicher. Spende dem Praskanva eine große, gediegene, ausgiebige Ehrengabe, deren er sich nicht zu schämen braucht!



8,55. Danksagung


1. Die große Heldenkraft des Indra habe ich im Geiste erschaut. Möge jetzt deine Ehrengabe herankommen, o Dasyave Vrika.
2. Hundert weiße Stiere glänzen wie die Sterne am Himmel. Durch ihre Größe stützen sie gleichsam den Himmel.
3. Hundert Bambusstäbe, hundert Hunde, hundert gegerbte Felle, hundert Schafe mit Flocken wie Balbajagras, hundertvier rötliche Schafe.
4. Ihr habt gute Götter, Kanviden; jedes Lebensalter durchlebend stolzieret ihr wie die Rosse.
5. Dann sollen sie der treuen Freundschaft des Königs lobend gedenken. Groß ist der Ruhm der vollständigen Gabe. Während die schwarzbraunen Stuten die Wege in Staub hüllen, sind sie auch mit dem Auge nicht ganz zu erreichen.



8,56. Danksagung


1. Deine Ehrengabe, Dasyave Vrika, derer man sich nicht zu schämen braucht, ist erschienen: Deine Macht ist an Ausdehnung gleich dem Himmel.
2. Dasyave Vrika, des Putakratu Sohn, schenkte mir Zehntausend aus eigenem Reichtum;
3. Hundert Esel, hundert Wollschafe, hundert Sklaven, dazu Kränze.
4. Dabei wurde auch noch die geputzte Frau des Putakratu vorgeführt, als ob sie zur Herde der Rosse gehörte.
5. Erschienen ist Agni, der wegekundige, der Opferfahrer mit schönem Wagen. Agni leuchtete mit lichter Glut, hoch leuchtete die Sonne; es leuchtete die Sonne am Himmel.



8,57. An die Asvin


1. Ihr beiden Götter, schirret in der frühen Absicht die Stärke gleichsam an den Wagen, ihr Opferwürdige, und kommet mit euren Künsten, Nasatya´s! Ihr sollt diese dritte Somaspende trinken!
2. Euch haben die dreimal elf Götter, die Wahrhaften der Wahrheit, den Vorrang gelassen. Findet an unserem Opfer und an unserer Trankspende Gefallen und trinket den Soma, ihr Asvin: der Bulle von Himmel, Luftraum, Erde und die tausend Lobesworte, die bei der Suche nach Rindern gesprochen werden, zu diesen allen kommet, um zu trinken!
3. Hoch anzurechnen ist dies euer Werk, o Asvin: der Bulle von Himmel, Luftraum, Erde und die tausend Lobesworte, die bei der Suche nach Rindern gesprochen werden, zu diesen allen kommet, um zu trinken!
4. Dieser Anteil ist für euch aufgetischt, ihr Opferwürdige; kommet her zu diesen Lobreden, Nasatya`s! Trinket den versüßten Soma bei uns, helfet dem Opfernden mit euren Künsten vorwärts!



8,58. Fragment


1. Wenn die Priester dieses Opfer einträchtig leiten, es vielfach modelnd, wenn der gelehrte Brahmane eingespannt ward, welches ist denn dabei die Mitwissenschaft des Opferveranstalters?
2. Nur ein Feuer ist es, das vielfach entzündet wird, nur eine Sonne durchdringt das All; nur eine Morgenröte durchscheint diese ganze Welt. Fürwahr das Eine hat sich zu dieser ganzen Welt entfaltet.
3. Den lichten, mit einem Banner versehenen, dreirädrigen, leichten Wagen, in dem sich's gut sitzt, den vielbegehrten, bei dessen Anschirrung die Usas von prangenden Gaben geboren wird, den rufe ich von euch an, damit ihr den übrig gebliebenen Soma trinket.



8,59. An Indra und Varuna


1. Für euch beide fließen diese Anteile; euch, Indra und Varuna, besinge ich bei Soma zu hohem Gewinn. Ihr habt es ja bei jedem Opfer eilig zu den Somaspenden, wenn ihr dem somapressenden Opferer nützlich sein wollt.
2. Ihnen beiden Dank schuldend sind jetzt Pflanzen und Wasser zu Ansehen gelangt, o Indra und Varuna, die beide an des Raumes Ende, am Ende ihres Weges Halt gemacht haben, deren kein Ungott sich als überlegener Gegner rühmen darf.
3. Wahr ist das, Indra und Varuna: Die sieben Stimmen des Krisa melken für euch die schmalztriefende Woge des Mets. Ob dieser nehmet euch des Spenders an, ihr Herren der Schönheit, der unbeirrt mit seinen Gedanken euer acht hat!
4. Schmalz spritzend, zum Soma notwendig, schnellgebend sind die sieben Schwestern an der Stätte der Wahrheit; die für euch, Indra und Varuna, Schmalz träufen, durch diese suchet dem Opfernden Geschicklichkeit zu verschaffen!
5. Zu großem Glücke haben wir vor den Furchtgebietenden ihre wahre indrische Größe verkündet. Schützet uns fein, Indra und Varuna, die schmalzträufenden, mit dreimal siebenfachem Schutze, ihr Herren der Schönheit!
6. Indra und Varuna, als ihr im Anfang den Rishi´s Nachdenken, ausgedachte Rede, Gelehrsamkeit verliehet, da ergossen die Weisen diese als Gedichte, während sie das Opfer vollzogen; das erschaute ich mit heißem Bemühen.
7. Indra und Varuna, verleihet den Opferherren Frohsinn, Besonnenheit, Zunahme des Reichtums! Uns verleihet Nachkommenschaft, Gedeihen, Wohlstand; verlängert unsere Lebenszeit zu langem Leben!







12. Gruppe        Lieder des Pragatha und anderer Kanviden


8,60. An Agni


1. Agni, komm mit den anderen Agni´s; wir wählen dich zum Hotri! Der vorgehaltene Opferlöffel mit der Spende soll dich besalben, den Bestopfernden, auf daß du dich zum Barhis setzest.
2. Denn dir, du Sohn der Kraft, Angiras, nahen die Löffel während des Gottesdienstes. An das Kind der Kraft mit Schmalz im Haare wenden wir uns, an Agni als den ersten bei den Opfern.
3. Agni, du bist der Seher, der Meister, der wunderbare Hotri, du Lauterer, wohlredend, bestopfernd, im Gottesdienst von den Redekundigen mit Gebeten anzurufen, du Heller.
4. Zu mir, der ohne Falsch ist, fahre die verlangenden Götter her, daß sie´s nach dem Opfer gelüste, du Jüngster, nie Ermattender! Zu den wohlbereiteten Genüssen komme her, du Guter! Ergötze dich durch die Dichtungen angeregt!
5. Du bist weitbekannt, Agni, Schützer, ein rechter Seher. Dich, du Entzündeter, Leuchtender, bitten die beredten Meister her.
6. Flamme, du Flammendster, scheine dem Stamme Freude zu, spende dem Sänger; du bist der Große. Meine Lohnherren sollen in der Götter Hut sein, die Feinde bezwingend, von Agni begünstigt.
7. Wie du, Agni, auch das großgewordene Gestrüpp auf dem Erdboden verbrennst, so versenge du, wie Mitra Geehrter, jeden, der uns Übel will, der in böser Absicht scheel sieht.
8. Gib uns nicht dem betrügerischen, tückischen Sterblichen, nicht dem Übelredenden in die Hand! Schütze uns, du Jüngster, mit deinen nie fehlenden, durchhelfenden, freundlichen Schützern!
9. Schütz uns, Agni, mit einem Worte und schütz uns mit einem zweiten; schütz uns mit drei Worten, Sohn der Kraft, schütz uns mit vieren, du Guter!
10. Schütz uns vor jedem mißgünstigen Unhold, steh uns in den Kämpfen um den Siegerpreis bei; denn zu dir kommen wir als dem der Götterschar am nächsten Stehenden, als einem Freunde zum Gedeihen!
11. Bring uns, Agni, löblichen Reichtum, der die Lebenskraft stärkt, du Lauterer, und schenk uns, du Zuteiler, vielbegehrten, selbstherrlichen, unter deiner guten Leitung!
12. Durch den wir in den Kämpfen die sich Überhebenden überwinden, die Bedrohungen des Nebenbuhlers durchkreuzend. Wachse du durch unsere Labung, Kraftreicher, wecke fromme Gedanken, die das Gute finden.
13. Wie ein Bulle, der die Hörner wetzt, und hin und her schüttelt, ist Agni. Seinen scharfen Kinnladen ist nicht zu trotzen; er hat gute Beißzähne, der jüngste Sohn der Kraft.
14. Deinen Beißzähnen ist nicht zu trotzen, du Bulle Agni, wenn du dich ausbreitest. Mache, du Hotri, unsere Opferspende rechtgeopfert, Gewinn uns viele Kostbarkeiten!
15. Du liegst in den Hölzern, in deinen beiden Müttern; die Sterblichen entzünden dich. Unermüdlich fährst du die Opferspenden des Opferbereiters. Dann gebietest du über die Götter.
16. Sieben Opferpriester rufen dich darum an, Agni, den Flüchtigen, der nicht schüchtern ist. Du spaltest den Fels mit deiner Glut, deiner Flamme. Agni erhebe dich über die Menschen!
17. Agni und wieder Agni, den Mächtigen, wollen wir für euch rufen bei umgelegtem Barhis, den Agni, mit angerichteter Labung bei allen Stämmen als den Hotri der Völker.
18. In deiner Obhut, Agni, wird Susaman weisen Absehens teilhaft. Nach Wunsch bring uns vielgestaltigen Gewinn, den nächsten besten, um uns zu helfen!
19. Agni, Sänger, als Stammesfürst die Unholde verbrennend, o Gott, als Hausherr dich nie vom Hause entfernend, bist du der Große, des Himmels Wächter, dem Hause anhänglich.
20. Nicht soll ein böser Geist in mich fahren, du Glutreicher, nicht der Zauber der Zauberer. Halte über eine Gavyuti weit ab die Dürre, den Hunger, die tückischen Menschen, Agni!



8,61. An Indra


1. Wenn Indra auf diese unsere doppelte Rede herhorchen sollte, so möge der Gewaltigste, Gabenreiche mit ungeteilter Aufmerksamkeit zum Somatrunk herkommen.
2. Denn diesen Bullen haben beide Welten zum Selbstherrscher, ihn zur Gewalt erschaffen, und als der Erste unter den Höchsten nimmst du Platz, denn dein Sinn verlangt nach Soma.
3. Schütte dir vom gepreßten Trank ein, schätzereicher Indra, den wir kennen dich, Falbenlenker, als den Überwinder in den Kämpfen, als den Angreifer, obwohl selbst unangreifbar!
4. Du Freigebiger, der sein Versprechen nie bricht, so soll es geschehen, wie du in deinem Sinne willst, Indra! Durch deinen Beistand möchten wir den Sieg erringen, du Lippenspitzer, indem wir recht bald dazu kommen, Herr des Preßsteins!
5. Mach es fein möglich, Herr der Macht, Indra, mit allen deinen Hilfen, denn wir laufen dir nach wie einem angesehenen gnädigen Herrn, der Schätze erwirbt, o Held.
6. Du bist Mehrer der Roßherde, Vermehrer der Rinderherde, ein goldener Born, o Gott, denn bei dir bleibt die Gabe niemals aus. Worum ich dich auch bitte, das bring mit!
7. Wohlan, mögest du also für den Suchenden einen gnädigen Herrn ausfindig machen zum Gutschenken! Ermanne dich, Freigebiger, für den Rinder Wünschenden, o Indra, für den Rosse Wünschenden!
8. Du hast viele tausend und hundert Herden zum Verschenken bereit. Wir haben den Burgenbrecher zur Gnade bewogen mit schwungvollen Worten den Indra besingend.
9. Wenn einer, unberedt oder beredt, dir, Indra, die Rede recht gemacht hat, so sei er deinetwegen sorglos, du Ratreicher, Vorwärtseifernder, Gewinnsüchtiger.
10. So der starkarmige, zerstörende Burgenbrecher meinen Ruf hören sollte - wir rufen Schätze begehrend mit Lobliedern Indra, den ratreichen Schätzeherrn.
11. Nicht halten wir uns für schlechte Leute noch für karge, noch für ...., wenn wir jetzt den Bullen Indra zum Genossen beim Soma machen wollen.
12. Wir haben den Gewaltigen, in den Kämpfen Siegreichen, in Anspruch genommen, den unbetörbaren Schuldeinforderer. Der Gewinner und beste Wagenlenker versteht auch die Ungeduld, die den Sieggewohnten erfaßt.
13. Wovor wir uns fürchten, Indra, davor nimm uns die Furcht! Mache, du Gabenreicher, dies durch deine Hilfen für uns möglich; vertreibe die Feinde, die Verächter!
14. Denn du, Herr der Gabe, bist Herr über große Gabe, über des Verehrers Haus. Dich freigebiger, lobbegehrender Indra, rufen wir bei ausgepreßtem Soma.
15. Indra ist Späher, und der Vritratöter ist unser vorzüglichster Schütze aus der Ferne. Er schütze den Letzten von uns, er den Mittleren. Er schütze uns hinten und vorn!
16. Schütze du uns hinten, unten, oben, vorn, auf allen Seiten, Indra! Halte fern von uns die göttliche Gefahr, fern die ungöttlichen Geschosse!
17. Schütze uns jeden Tag, jeden Morgen, Indra, und künftig! Und alle Tage. Tag und Nacht, mögest du rechtmäßiger Herr uns Sänger schützen.
18. Zerschmetternd, tapfer, freigebig, gabenreich ist er, zur Heldentat gewappnet. Deine beiden Arme sind bullenhaft, die die Keule festhalten, Ratreicher.



8,62. An Indra


1. Traget ihm das Preislied vor, woran er Gefallen haben soll! Mit Lobliedern stärken die Somabereiter des Indra gewaltige Kraft. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
2. Ohne Genossen, den anderen Männern nicht vergleichbar, ist der Unverzagte allein über viele Völker, über alle Kreaturen an Stärke hinausgewachsen. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
3. Auch mit untauglichem Rennpferde sucht der Raschgebende den Preis zu gewinnen. Zu rühmen ist das von dir, Indra, wenn du Heldentaten vollbringen willst. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
4. Komm, wir wollen dir, Indra, erbauliche Worte zur Stärkung machen, an denen du Gewaltigster Gefallen haben sollst. Glück werde dem Ruhmsuchenden hier. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
5. Da du, Indra, selbst des Kühnen Sinn noch kühner machst, der mit scharfen Somasäften dir Ehre erweist und mit Verbeugungen dich erwartet. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
6. Der ....... schaut herab wie der Mensch in die Brunnen. An dem geschickten Somabereiter findet er Gefallen und macht ihn zu seinem verbündeten Freund. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
7. Alle Götter gestanden dir, Indra, die Heldenstärke, die Einsicht zu: Du wardst der Herr des Alls, du Vielgepriesener. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
8. Ich preise, Indra, diese deine höchste Gewalt, daß du für die Götterschaft mit Übermacht den Vritra erschlägst, Herr der Kraft. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
9. Er soll die menschlichen Geschlechter gleichsam zu anstaunenden Versammlungen machen. Indra versteht sich aufs Aufsehenerregen; darum ist er berühmt. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
10. Sie haben deine neugeborene Kraft und dich und deine Umsicht, o Rinderreicher, vielmals erhöht in deinem Schutz, du Gabenreicher. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
11. Ich und du, Vritratöter, wir wollen uns verbünden zum Gewinn. Auch der Mißgünstige soll uns beiden gewogen sein, o Held, Herr des Preßsteins. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.
12. Nur der Wahrheit gemäß wollen wir trauen, den Indra preisen, nicht unwahr. Der Große ist der Tod des Nichtpressenden; reiches Licht ist er für den Pressenden. - Glückbringend sind Indra´s Gaben.



8,63. An Indra


1. Dieser allererste Seher wurde nach dem Sinn der Großen gesalbt, dessen Tore der Gedanken zu den Göttern schon Manu gesalbt hat.
2. Wie die Melodie des Himmels haben die Preßsteine, die den Soma auf dem Rücken tragen, eine Pause gemacht. Loblieder und Erbauungsworte sollen jetzt vorgetragen werden.
3. Dieser Indra hat kundig den Angiras die Rinder aufgedeckt. Zu Preisen ist diese Mannestat von dir.
4. Dieser Indra soll, wie früher die Dichter fördernd als Wortführer, freundlich bei der Darbringung des Preisliedes zu uns zum Beistand kommen.
5. Und nun mögen die Opfernden unter Svaharuf dem Absehen deines Wunsches entsprechen. Die Preislieder haben dir, Indra, den Drang eingeschrieen, die Rinderherde zu verschenken.
6. Bei Indra sind alle Heldentaten, die getanen und die zu tuenden, den die Preislieder als Gegenstand des Gottesdienstes kennen.
7. Als von dem zum Fünfvölkerbund gehörigen Stamme die Rufe zu Indra entsandt worden waren, da brachte durch seinen Eifer dieses Haus der Melodie die Reden des Nebenbuhlers zu Falle.
8. Dein ist dieses Lob; du hast diese Taten getan; du halfst dem Laufe des Rades weiter.
9. Er schritt weit aus nach dem Reisbrei, für diesen Bullen zum Leben. Er raffte ihn an sich wie Tiere die Gerste.
10. Indem wir schutzsuchend dieses Loblied darbringen, möchten wir durch euch Daksa zum Vater haben und dem Marutgebieter zur Erhebung dienen.
11. Wahrlich dem pünktlichen Geschlechte schreien wir durch die Sänger zu, o Held: Wir wollen mit dir im Bunde siegen, Indra!
12. Auf unserer Seite sind die Rudra´s bereitwillig, die Berge einträchtig in der Schlacht, bei dem Kampfruf. Mit Indra an der Spitze, der dem Lieder Vortragenden, dem Lobsingenden sich als treu bewährt hat, sollen uns die Götter beistehen!



8,64. An Indra


1. Dich sollen die Lobgesänge aufheitern; übe Freigebigkeit, Herr des Preßsteins, schlag die Feinde des Segenswortes nieder!
2. Stoß die Knicker, die Pani´s, die nichts schenken, mit dem Fuße nieder! Du bist der Große; gegen dich kommt keiner auf.
3. Du bist der Herr über die gepreßten, über die noch ungepreßten Tränke, Indra, du bist der König der Völker.
4. Wohlan, brich auf, der du im Himmel wohnst, auf die Völker horchend! Du füllst beide Welten aus.
5. Du hast sogar jenen Bergfels, der hundert, tausend Rinder barg, für die Sänger erbrochen.
6. Wir rufen dich am Tag, wir des Nachts bei Soma; erfülle unseren Wunsch!
7. Wo ist jener Bulle, der junge, starknackige, unbeugsame? Welcher Hohepriester ehrt ihn?
8. Zu wessen Somaspende kommt der Bulle gern herab? Und wer hat wohl nach Indra begehrt?
9. Wem werden deine Gaben zuteil, Vritratöter, wem deine Heldentaten? Und wer ist wohl bei dem Loblied der Vertrauteste?
10. Dieser Soma wird unter dem Menschenvolk bei den Puru´s für dich gepreßt. Trink davon, komm, beeile dich!
11. Dieser Soma in Saryanavat, an der Susoma ist dir lieb, der in Arjikiya der berauschendste.
12. Den trink heute zu großer Freigebigkeit, den angenehmen, zu schenkfrohem Rausche! Komm her, Indra, beeile dich, trinke!



8,65. An Indra


1. Ob du, Indra, im Ost, im West, im Nord oder Süd von Männern gerufen wirst, so komm eilends mit deinen Rennern her!
2. Oder ob du in Svarnara, am Himmelsquell dich berauschest, oder bei dem Meer von Somasaft,
3. Dich rufe ich, den Großen, Breiten mit Lobesworten zum Trinken des Soma, Indra, wie die Kuh, daß sie Nahrung gebe.
4. Deine Hoheit, deine Herrlichkeit, Gott Indra, sollen die Falben zu Wagen bringend heranfahren.
5. Indra, du wirst gefeiert und gepriesen als der große, gewaltige Reichmacher. Komm, trink unseren Soma!
6. Bei gepreßtem Soma und Opfergenüssen laden wir dich, auf diese Barhis dich zu setzen.
7. Denn ob du, Indra, zwar all den Vielen gemeinsam bist, so rufen wir dich doch.
8. Diese somische Süßigkeit haben dir die Männer mit Steinen herausgemolken; die trinke mit Genuß, Indra!
9. Alle Redekundigen, auch die hohen Herrn, sollst du unbeachtet lassen. Komm eilends her; uns bring hohen Ruhm!
10. Der König gab mir scheckige, mit Gold umwundene Kühe. Nicht soll, ihr Götter, der Freigebige zu Schaden kommen.
11. Zu den tausend scheckigen Kühen habe ich noch gleißendes, hohes, breites, lichtes Gold bekommen.
12. Die Enkel des Durgaha, die mit Tausend freigebig gegen mich sind, haben sich bei den Göttern guten Ruf erworben.



8,66. An Indra


1. Mit Ausdauer rufen wir eindringlich für euch zum Beistand den güterverschaffenden Indra laut singend zum Opfer mit ausgepreßtem Soma; ich rufe ihm zu wie einem, der den Siegerpreis gewinnt.
2. Den weder hartnäckige noch feste Hindernisse im Rausche des Tranks aufhalten, den Schönlippigen, der fürsorglich dem, welcher den Opferdienst versehen hat und Soma preßt, dem Sänger preiswürdigen Lohn schenkt.
3. Der Mächtige, der ein Pferdestriegel oder ein goldener Sporn ist, der Vritratöter Indra rüttelt an der Öffnung des Rinderpferchs.
4. Der für den Spender auch einen vergrabenen, von vielen angehäuften Schatz ausgräbt, der Keulenträger mit schönen Lippen, der Falbenfahrer Indra möge tun, wie er in seinem Sinn will.
5. Was du, der Männer vielgepriesener Held, auch früher verdient hast, das machen wir dir Indra, fertig: Opfer, Loblied, meisterliche Rede,
6. Bei Soma, du vielgerufener Keulenträger, zum Rausche, du himmlischer Somatrinker, denn du pflegst dem Beschwörer und Somapresser am meisten erwünschtes Gut zu schenken.
7. Wir haben ihn gestern um diese Zeit hier getränkt, den Keulenträger; ihm bringe heute in gleicher Weise den ausgepreßten Saft! Richtet euch jetzt nach dem Gehörten!
8. Wie der wilde Wolf, der das Schaf würgt, wartet er auf seine Zeiten. Komm du gern zu diesem Loblied von uns; Indra, erscheine mit merklicher Absicht!
9. Welche Mannestat ist wohl für ihn ungetan, für Indra? Durch welchen Ruhm ist der Vritratöter von Geburt an nicht berühmt geworden?
10. Was sind seine großen, unangreifbaren Kräfte? Was ist für den Vritratöter unbezwinglich? Indra ist allen Wucherern, die auf den Tag sehen, und an Umsicht den Pani´s über.
11. Wir bringen dir, Vritratöter Indra, am häufigsten noch nie dagewesene erbauliche Reden dar, gleichsam als deinen Lohn, vielgerufener Keulenträger.
12. Zwar werden viele Hoffnungen auf dich gesetzt, du Tatenreicher, und werden deine Hilfen von vielen angerufen, Indra. Komm her, du Guter, sogar an eines hohen Herrn Trankopfer vorüber! Mächtigster, erhöre meine Anrufung!
13. Wir sind dein; nur bei dir, Indra, finden wir Redekundigen Zuflucht, denn außer dir gibt es auch nicht einen anderen Erbarmer, Vielgerufener, Gabenreicher.
14. Bewahre du uns vor dieser Ratlosigkeit, vor Hunger, vor übler Nachrede! Wolle uns mit deiner Gnade und merklichen Absicht nützen, Mächtigster, der du der Pfadfinder bist!
15. Nur euer Soma soll gepreßt sein! Ihr Kali´s verzaget nicht! Dieser Beschmutzer soll sich von dannen heben, von selbst soll er sich von dannen heben!







II Anhang, 8,67 - 8,103


13. Gruppe        Lieder des Priyamedha und anderer


8,67. An die Aditya´s


1. Jene Herrscher Aditya´s wollen wir jetzt um Schutz anflehen, die gar barmherzigen, auf daß wir die Oberhand behalten.
2. Mitra, Varuna, Aryaman sollen uns über die Not hinweghelfen, wie die Aditya´s wissen.
3. Denn diese haben für den Opfernden eine wunderbare, preisliche Schutzwehr, die Aditya´s für den Dienstfertigen.
4. Denn groß ist die Hilfe von euch Großen, Varuna, Mitra, Aryaman; eure Hilfen erbitten wir.
5. Umfanget uns Lebende noch vor dem tödlichen Streiche, Aditya´s! Seid ihr denn wirklich die Ruferhörer?
6. Den Schutz und Schirm, den ihr für den abgearbeiteten Somapresser habt, mit dem verteidiget uns!
7. Ihr habt Befreiung aus Not, Belohnung für den Schuldlosen, an dem keine Sünde wahrgenommen wird, o Aditya´s.
8. Nicht soll uns diese Fessel fesseln; sie soll uns zu großem Glück verschonen. Indra ist als der Machthaber berühmt.
9. Nicht uns mit der Mordwaffe der listigen Schelme, ihr Speisegierigen - Packet zu, ihr Götter!
10. Auch dich, große Göttin Aditi, die Gnädige, bitte ich darum, daß wir die Oberhand behalten.
11. Rette uns im seichten, im tiefen Wasser vor dem Mordlustigen, du Mutter gewaltiger Söhne! Keiner von unserer Nachkommenschaft soll zu Schaden kommen!
12. Schaff uns Sündlosigkeit, du Weite, mit weitem Gehege, daß sich unser Geschlecht weit ausbreite, zum Leben für unsere Nachkommenschaft!
13. Die als die Häupter der Menschenvölker, die unbetörten, selbstherrlichen über die Gebote wachen, die Sündlosen,
14. Ihr Aditya´s, befreit uns aus dem Rachen der Wölfe, die wir wie ein Dieb gefesselt sind, o Aditi!
15. Von uns soll sich fein diese Waffe hinwegheben, ihr Aditya´s, von uns die böse Absicht, ohne getötet zu haben.
16. Denn immer wieder haben wir uns eurer Hilfen, ihr gütigen Aditya´s, einst und jetzt erfreut.
17. Denn jeden, auch wenn er sich einer Sünde bewußt ist, lasset ihr Fürsorglichen leben, ihr Götter.
18. Das wäre auch dem Ältesten von uns etwas ganz neues, ihr Aditya´s, was uns befreien könnte wie den Gefangenen aus den Banden, o Aditi.
19. Wir haben nicht die Ausdauer, um hinüberzuspringen, Aditya´s. Habt mit uns Erbarmen!
20. Nicht soll uns das Geschoß des Vivasvat, die kunstvolle Waffe, ihr Aditisöhne, noch vor dem Alter töten.
21. Zerreißet fein die Feindschaft, die Not, Aditya´s, zerreißet das zusammengezogene Netz, nach allen Seiten reißet den Schaden auseinander!



8,68. An Indra


1. Wie einen Wagen fahren wir dich her zum Beistand, zur Gunst, den Tatenreichen, den Besteher der Angriffe, du mächtigster Indra, rechtmäßiger Herr!
2. Groß an Mut und Einsicht, kraftvoll, du an alles Denkender, hast mit deiner Größe die Welt erfüllt.
3. Den Großen, dessen Hände mit ihrer Größe die goldene Keule, die losfahren will, umfassen.
4. Den Herr der allen Menschen bekannten ungebeugten Kraft, rufe ich euch mit Eifer zum Beistand für Völker und Wagen.
5. Den stets Förderlichen, den die Menschen in den Kämpfen um die Sonne von verschiedenen Seiten um die Oberhand, um Beistand anrufen.
6. Den jedes Maß übersteigenden, ....... Indra, den Gewaltigen, Freigebigen, der noch dazu über die Schätze verfügt.
7. Nur ihn eifere ich zu großer Freigebigkeit, den Indra zum Trinken an, der auf das erste Anrecht hat, über die Völker herrscht, der Vortänzer.
8. Du Gewaltiger, dessen Freundschaft kein Sterblicher erreicht hat, keiner erreicht deine Stärke.
9. Von dir begünstigt, mit dir im Bunde wollen wir im Kampfe um Wasser, um die Sonne den großen Preis in den Schlachten ersiegen, du Keulenträger.
10. Dir nahen wir mit Opfern, dir mit Lobreden, du Lobbegehrendster, wie du schon dem Purumayya in den Kämpfen beigestanden hast, Indra.
11. Du, dessen Freundschaft süß, dessen Führung süß ist, du Herr des Preßsteins, dein Opfer ist vielbegehrt.
12. Schaff uns selbst und unseren Kindern Weite, schaff uns Weite zum Wohnsitz, gewähre uns Weite zum Leben!
13. Als breiten Weg für die Männer, als breiten Weg für Rind und Wagen erachten wir die Götterladung das Opfer.
14. Auf mich zu kommen sechs Rosse, je zwei und zwei, und die Herren in froher Somastimmung mit süßen Gaben.
15. Von Indrota empfing ich zwei Schimmel, von dem Sohne des Riksa zwei Falben, von dem Sohn des Asvamedha zwei Rotfüchse,
16. Mit schönem Wagen von Atithigva; mit schönen Zügeln vom Sohn des Riksa, mit schönen Zierraten vom Sohn des Asvamedha;
17. Sechs Hengste samt Frauen empfing ich zusammen von Atithigva Indrota, von Putakratu.
18. Unter diesen Schimmeln fällt die von Hengsten umgebene rötliche Stute mit schönem Zügel und einer Peitsche ins Auge.
19. Auch ein tadelsüchtiger Mensch soll euch, ihr Beutegenossen, keinen Tadel anhängen.



8,69. An Indra


1. Traget zum Safte, der die Männer ergötzet, euren Tristubh-Ohrenschmaus vor! Zusammen mit der Dhi, mit der Purandhi wünscht er euch die Meisterschaft zu gewinnen.
2. Auf den Bullen eurer läufigen Kühe, auf den Bullen eurer abweisenden Kühe, auf den Gatten eurer Milchkühe erhebst du Anspruch.
3. Diese scheckigen Kühe, die die Zutat zum Soma milchen, mischen seinen Soma. Bei seiner Geburt sind der Götter Clane in den drei Lichträumen des Himmels.
4. Besinge mit deiner Lobrede den Herrn der Kühe Indra, den Sohn der Wahrheit, den rechtmäßigen Herrn, wie er bekannt ist!
5. Die Falben sind auf die roten Kühe auf dem Barhis losgelassen, wobei wir in das Gebrüll mit einstimmen.
6. Für Indra haben die Kühe die Milch gespendet, für den Keulenträger ihre Süßigkeit, da er sie im Schoße des Berges fand.
7. "Wenn ich und Indra, wir beide, nach Hause zur Höhe der Sonne hinaufsteigen, so wollen wir vom Met trinkend dreimal in den sieben Schritten des Freundes zusammengehen."
8. Lobsinget, hebet an, ihr Priyamedha´s, lobsinget! Es sollen die Söhnchen lobsingen, und besinget ihn zuversichtlich als eine Burg!
9. Es ertöne die Trommel, laut klinge der Handschutz, die Sehne soll tanzen: An Indra ist die Beschwörung gerichtet.
10. Wenn die bunten, leicht zu melkenden, sich nicht entziehenden Kühe herbeieilen, so haltet fest den sich entziehenden Soma für Indra zum Trinken!
11. Indra hat getrunken, Agni hat getrunken, alle Götter haben sich berauscht. Varuna möge hier weilen. Ihm haben die Gewässer zugebrüllt wie die Kühe, die ein Junges zusammen haben, dem Kalbe.
12. Du bist ein guter Gott, o Varuna, in dessen Schlund die sieben Ströme fließen wie in eine hohle Röhre.
13. Der die wohlgeschirrten Gespanne für den Opfernden in Galopp setzte. Takva ist der Leiter - das ist das Wunder - der zunächst losgebunden wurde.
14. Der mächtige Indra fühlt sich allen Feinden überlegen. Der Jüngling spaltete den Berg und holte den Reisbrei, der jenseits im Berge gekocht wurde.
15. Wie ein kleines Knäbchen bestieg er den neuen Wagen. Er kochte das Büffeltier für Vater und Mutter, das ihrem Verlangen genügte.
16. "Besteige doch, du schönlippiger Hausherr, den goldenen Wagen, dann wollen wir beide dem himmlischen, tausendstrahligen, rötlichen Surya den fehlerlosen, zum Heile führenden Weg folgen."
17. Ihn erwarten sie hier unter Verbeugungen, den Selbstherrscher. Sein Zweck ist sogar voll erreicht, wenn sie ihn zum Kommen, zum Schenken bewegen.
18. Nach ihrer alten Gewohnheit haben die Priyamedha´s, die das Barhis herumgelegt und das Opfermahl hergerichtet haben, die frühere Schenkung wieder erreicht.



8,70. An Indra


1. Der der König der Völker ist, der Vornehme, der zu Wagen fährt, der Überwinder in allen Kämpfen, der als größter Vritratöter gefeiert wird;
2. Den Indra verherrliche, o Puruhanman, zur Gunsterweisung, in dessen Hand, um sie festzuhalten, abermals die gerngesehene Keule gelegt ward wie die große Sonne an den Himmel.
3. Keiner kommt dem an Verdienst gleich, der einen stets Fördernden wie den Indra erzeugt hat, den mit Opfergebeten Allgepriesenen, Meisterlichen, Unangreifbaren, von kühner Kraft.
4. Den Unbezwungenen, Gewaltigen, in den Schlachten Bezwingenden, bei dessen Geburt die breitströmenden Flüsse, die Milchkühe zusammen brüllten, die Himmel, die Erden brüllten.
5. Wenn dir, Indra, auch hundert Himmel und hundert Erden wären, nicht tausend Sonnen würden dir, dem Geborenen, gleichkommen, noch beide Welten, o Keulenträger.
6. Du hast mit deiner Größe, deiner Bullenkraft, du Bulle, mit deiner Macht, du Mächtigster, alle Räume erfüllt. Steh uns bei, Gabenreicher, wenn es sich um rindergefüllte Hürde handelt, mit deinen wunderbaren Hilfen, Keulenträger!
7. Nicht soll der gottlose Sterbliche Speisegenuß erlangen, o Langlebiger! Welcher Indra sogar die beiden buntfarbigen Etasarosse anschirrt, die Hari´s anschirrt,
8. Diesen herrlichen, zu verherrlichenden, siegreichen Indra rufet zum Schenken, der in Untiefen und Tiefen anzurufen ist, der in den Preiskämpfen anzurufen ist.
9. Streck fein die Hand für uns aus, du Guter, zu großer Freigebigkeit, du Held, zu großer Gabe, du Gabenreicher, zu großem Ruhme, Indra!
10. Du, Indra, willst uns gerecht werden, du hast deine Schmäher satt. Bedecke dich, du Mutiger, zwischen den Schenkeln, schlag den Dasa mit deinen Streichen nieder!
11. Ihn, der andere Gebote befolgt, den Unmenschen, der nicht opfert, den Gottlosen, soll sein Freund Berg abschütteln, der Berg den Dasyu, daß er leicht zu erschlagen sei.
12. Von diesen Kühen nimm, Indra, als wären es Körner, die Hand voll uns zuliebe, um uns zu schenken, du Mächtigster, doppelt nimm uns zuliebe!
13. Ihr Freunde, suchet einen klugen Gedanken! Wie können wir das Lob des Sara treffen, der ein gastfreier nobler Herr ist, dessen man sich nicht zu schämen braucht?
14. Von vielen opfernden Rishi´s wirst du jedenfalls gepriesen werden, wenn du, Sara, also die Kälber, jedesmal eines, verschwendest.
15. Der freigebige Sohn des Suradeva führte uns dreien ein Kalb zu, an den Ohren es packend, wie eine Geiß den drei Zicklein, um daran zu saugen, der noble Herr.



8,71. An Agni


1. Schütze, Agni, du uns mit deiner Herrlichkeit, vor jeder Mißgunst und vor Feindschaft des Sterblichen!
2. Denn kein menschlicher Grimm hat über euch Götter Macht, du Liebgeborener. Du allein bist der Schirmherr.
3. Gib du mit allen Göttern uns allbegehrten Reichtum, du schönflammendes Kind der Kraft!
4. Nicht wird Mißgunst dem opferspendenden Sterblichen den Reichtum vorenthalten, den du beschirmst, Agni.
5. Wen du, beredter Agni, zum Gewinn aneiferst, wenn es sich um die Meisterschaft handelt, der kommt mit deiner Hilfe zu den Kühen.
6. Du gibst dem opferspendenden Sterblichen einen Schatz von vielen Söhnen, Agni. Führe du uns zum Glück!
7. Zeige uns einen Ausweg, gib uns nicht dem übelwollenden Sterblichen, der Böses im Sinn hat, preis, o Jatavedas!
8. Agni, kein Gottloser soll uns um deine, des Gottes, Gunst bringen. Du gebeutst über die Schätze.
9. Teil uns von dem Gute zu, o Kind der Kraft, von dem großmächtigen, du guter Freund den Sängern!
10. Unsere Lobesworte sollen zu dem Scharfflammigen, Gerngesehenen gelangen, zu ihm unter Verbeugung die Opfergebete, zu dem Schätzereichen, Vielgepriesenen, daß er uns beistehe,
11. Zu Agni, dem Sohn der Kraft, zu Jatavedas, daß er Kostbarkeiten schenke, der abermals, der Unsterbliche bei den Sterblichen, in der Niederlassung der wohlredendste Opferpriester ward.
12. Den Agni rufe ich für euch gottesdienstlich, den Agni, wenn das Opfer vor sich geht, den Agni als Ersten, wenn es sich um die dichterischen Gedanken, den Agni, wenn es sich um das Rennpferd handelt, den Agni zur Schlichtung des Streites um ein Feld.
13. Agni soll uns in Freundschaft Speisegenüsse geben, der über die Kostbarkeiten gebeut. Den Agni bitten wir immer wieder um leiblichen Samen, ihn, den Gütigen, den Schützer der Person.
14. Den Agni rufe zum Beistand mit Gesangesversen, den Scharfflammigen, den Agni um Reichtum, o Purumilha, den berühmten rufen die Männer, den Agni für Suditi um Schutz.
15. Den Agni loben wir, daß er die Feindschaft von uns fernhalte, den Agni, daß er uns Glück und Segen gebe. In allen Niederlassungen soll er wie ein Gönner anzurufen sein, der Erheller der Morgenstrahlen.







14. Gruppe        Lieder des Gopavana und anderer Atriden


8,72. An Agni oder Lob der Opferspenden


1. Bereitet die Opferspende! Er komme her! Der Adhvaryu verlangt wieder nach ihm, seine Anweisung kennend.
2. Der Hotri setzt sich nieder zu dem scharfen Somastengel, der schon unter Manu sich seiner Freundschaft erfreute.
3. Sie suchen ihn in der Fremde, den Rudra, der jenseits aller Vorstellung. Mit seiner Zunge halten sie die Nahrung fest.
4. Der väterliche Bogen ist erhitzt worden; der Kraftspender hat das Holz erstiegen; mit der Zunge hat er an den Mahlstein geschlagen.
5. Das weiße Kalb, das hier wandelt, findet keinen, der es anbindet; es verlangt seine Mutter zu preisen.
6. Und sobald sein großes, hohes Rossegespann, der Strang des Wagens sichtbar ward,
7. Melken die sieben Priester die eine Kuh, zwei Hände lassen die fünf Finger zu, am Ufer des Flusses unter Schall.
8. Mit den zehn Fingern des Vivasvat hat Indra den Eimer des Himmels aufgezogen mit dreifachem Druck.
9. Dreimal umwandelt die neueste Glut das Opfer, die Opferpriester salben sie mit Süßigkeit.
10. Sie gießen unter Verbeugung den Brunnen aus, dessen Rad oben ist, den wandelbaren, dessen Öffnung nach unten geht, den unversieglichen.
11. Die Steine sind zur Hand, eingegossen ist die Süßigkeit in die Schale des Löffels beim Ausgießen des Brunnens.
12. Ihr Kühe, kommet dem Brunnen zu Hilfe, groß ist des Opfers ...., beide Ohren sind golden.
13. Gießet die Herrlichkeit in den ausgepreßten Saft, die beiden Welten überstrahlt! Den Bullen soll die Rasa annehmen!
14. Diese kennen ihren gewohnten Ort. Wie die Kälber mit ihren Müttern, so vereinigen sie sich wechselseitig mit den Geschwistern.
15. Im Gebiß des Schnappenden machen sie die Stütze am Himmel, die Sonne: eine Huldigung für Indra und Agni.
16. Der hohe Herr hat quillende Speise, Nahrung, die sieben Schritte mitgeht, herausgemolken, mit den sieben Strahlen der Sonne.
17. Beim Aufgang der Sonne hat er Soma zu sich genommen, o Mitra und Varuna: Das ist das Heilmittel für den Kranken.
18. Und sobald er seinen Platz erreicht hat, der zum Niedersetzen des begehrten Agni da ist, so hat Agni mit der Zunge den Himmel umspannt.



8,73. An die Asvin


1. Brechet auf zu dem im Gesetz Wandelnden, schirret euren Wagen an, Asvin! - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
2. Kommet, Asvin, auf dem Wagen, der rascher als selbst das Augenzwinkern ist. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
3. Ihr Asvin decktet für Atri mit Schnee die Glut zu. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
4. Wo seid ihr, wohin seid ihr gegangen, wohin seid ihr gleich Falken geflogen. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
5. Wenn ihr heute zu irgend einer Zeit diesen Ruf hören solltet. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
6. An die Asvin, die auf ihrer Fahrt am meisten gerufen werden, wende ich mich als Freund an die nächste Freundschaft. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
7. Ihr Asvin machtet dem Atri ein schützendes Haus. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
8. Ihr wehret dem schön redenden Atri das Feuer ab, daß es nicht brenne. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
9. Saptavadhri brachte durch sein Vertrauen die Schärfe des Feuers zum Gefrieren. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
10. Kommet hierher, ihr Schatzreichen, erhöret diesen Ruf von mir! - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
11. Wird diese von euch wie etwas Altes, wie von zwei bejahrten Leuten gerühmt? - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
12. Ihr habt die gleiche Landsmannschaft, die gleiche Sippe, ihr Asvin. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
13. Euren Wagen, der durch die Räume, durch beide Welten fährt, ihr Asvin, - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
14. Mit dem kommet zu uns mit Tausenden von Rindern und Rossen! - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
15. Übersehet uns nicht mit den Tausenden von Rindern und Rossen! - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
16. Die rotfarbige Usas ist erschienen, die Rechtzeitige hat Licht gemacht. - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
17. Nach den Asvin fein ausschauend wie der Mann mit der Axt nach einem passenden Baum, - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!
18. Zerbrich, du Kühner das Gefängnis wie eine Burg, von dem schwarzen Stamme bedrängt!" - Eure Gnade soll gegenwärtig sein!



8,74. An Agni


1. Euren vielgeliebten Gast einer jeden Niederlassung wollen wir, nach dem ersten Preise strebend - den Agni, euren Hausgenossen will ich mit Rede, mit Gedanken des Eifers preisen.
2. Den die Leute, Opfergaben bringend, den Schmalzschlürfer wie Mitra mit Preisreden preisen;
3. Den hochgeschätzten Jatavedas, der die im Götteropfer dargebotenen Spenden gen Himmel befördert.
4. Wir sind dem Erzfeindetöter genaht, dem Agni, dem obersten Anusproß, in dessen Angesicht der hohe Srutarvan, des Riksa Sohn, gedeiht;
5. Dem unsterblichen Jatavedas, der durch das Dunkel sichtbar ist, dem mit Schmalz begossenen, anzurufenden;
6. Dem Agni, den diese Leute eindringlich mit Opfergaben anrufen, indem sie mit hingehaltenem Löffel opfern.
7. Dieses neueste Gedicht wurde dir, Agni, von uns gewidmet, du erfreulicher, hochgeborener, einsichtiger, kluger Meister und Gast.
8. Dies soll dir, Agni, am meisten zusagen und gefallen und lieb sein. Damit schön gepriesen werde groß.
9. Dies an Herrlichkeit herrliche möge hohen Ruhm auf Ruhm häufen im Feindekampf.
10. Ihn, der wie ein Roß und Rind den Wagen füllt, den Funkelnden, der wie Indra der rechtmäßige Herr ist, dessen Ruhm ihr erhöhet, und alle Völker rühmen den stets Preiswürdigen.
11. Du, dem Gopavana mit seiner Lobrede gefallen möchte, o Agni, Angiraside, du Lauterer, erhöre den Ruf!
12. Du, den die Leute eindringlich anrufen, um den Siegerpreis zu gewinnen, hab du im Feindeskampf dessen acht!
13. Zu dem stolzen Srutarvan, des Riksa Sohne, gerufen soll ich die Köpfe von vier Rossen streicheln, als wären es Herden von zottigen Widdern.
14. Mich sollen die vier laufschnellen Renner des Mächtigsten am schönen Wagen zum Mahle fahren wie die Vögel den Tugrasohn.
15. Die Wahrheit versichere ich dir, du großer Strom Parusni: nicht gibt es einen Sterblichen, der mehr Rosse schenkt als der Mächtigste, ihr Gewässer.







15. Gruppe        Lieder des Virupa und andere


8,75. An Agni


1. So schirr denn wie der Wagenlenker deine Rosse an, die die Götter am besten laden, Agni! Nimm als der Hotri zuerst Platz!
2. Und lade, o Gott, die Götter zu uns als der Kundigere! Sichere uns alle begehrenswerten Güter zu!
3. Da ja du, jüngster Sohn der Kraft, mit Schmalz Begossener, der wahrhaftige Opferwürdige wardst.
4. Dieser Agni ist Herr über tausendfältigen, hundertfältigen Gewinn; der Weise ist das Haupt der Reichtümer.
5. Ihn beuge näher heran zum Opfer wie die Ribhu´s den Radkranz biegen, durch gemeinsame Anrufungen, o Angiraside!
6. Beeile jetzt, o Virupa, das Loblied auf diesen himmlischen Bullen durch eigene Rede!
7. Welchen Pani werden wir denn mit dem Flammenheere dieses Agni, der im Rücken Augen hat, zu Fall bringen im Kampf um die Kühe?
8. Nicht sollten uns die Clane der Götter im Stich lassen wie die badenden Kühe ihr Kalb, wie die Kühe ein schwächliches Kalb.
9. Nicht soll uns von irgend einem übelgesinnten Feinde Ungemach treffen wie die Welle das Schiff.
10. Deiner Stärke, o Gott Agni, sprechen die Völker eine Huldigung aus; mit deinen Angriffen erdrücke die Feinde!
11. Gewiß wirst du, Agni, unserem Wunsch nach Kühen baß Reichtum gewähren. Du Bahnmacher, mach uns freie Bahn!
12. Laß uns in diesem großen Kampf nicht fallen wie der Lastträger seine Last. Alles einstreichend gewinne Reichtum!
13. Einen anderen als uns soll zum Schrecken dieses Unheil heimsuchen, o Agni! Mehre unsere gewaltige Macht!
14. An wes Verehrers oder Nichtkargen Opferdienst er Gefallen gefunden hat, den begünstigt Agni mit Gedeihen.
15. Von der anderen Seite geh zu den auf dieser Seite Stehenden über! Wo ich bin, die begünstige!
16. Denn wir haben früher deine Gunst erfahren, o Agni, wie die eines Vaters; darum bitten wir um dein Wohlwollen.



8,76. An Indra


1. Diesen listenreichen Indra rufe ich jetzt, der durch seine Stärke mächtig ist, den Marutbegleiteten, um ihn gleichsam in Beschlag zu nehmen.
2. Dieser Indra mit den Marut als Kameraden zerspaltete des Vritra Haupt mit der hundertknorrigen Keule.
3. Erstarkt hat Indra mit den Marut als Kameraden den Vritra zerstückt, die nach dem Meere laufenden Gewässer freilassend.
4. Dieser Indra, der Marutbegleitete, der ja diese Sonne erobert hat, komme zum Somatrinken.
5. Den marutbegleiteten Indra, den Trestertrinker, den starken, im Überfluß lebenden, rufen wir mit Lobliedern.
6. Den marutbegleiteten Indra rufen wir mit einem alten Gedicht zum Trunk dieses Soma.
7. Von den Marut begleitet trink du, belohnender, ratreicher Indra, den Soma bei diesem Opfer, du Vielgepriesener!
8. Dir, Indra, dem Marutbegleiteten, werden die ausgepreßten Somatränke, o Herr des Preßsteins, nebst einem Loblied von Herzen geopfert.
9. Trink doch, Indra mit den Marut als Kameraden bei den heutigen Opfern den ausgepreßten Soma, indem du deine Keule mit Kraft schärfst!
10. Mit deiner Kraft aufstehend hast du, Indra, die Lippen geschüttelt, nachdem du den in dem Camugefäß ausgequetschten Soma getrunken hast.
11. Beide Welten fügten sich dir, dem Lärmenden, als du Indra, der Dasyutöter wardst.
12. Die achtfüßige, neunseitige Rede, die die Wahrheit trifft, habe ich im Vergleich mit Indra zu klein bemessen.



8,77. An Indra


1. Eben geboren fragte der Ratreiche also die Mutter aus: "Wer sind die Gewaltigen? Wie heißen sie?"
2. Darauf nannte Savasi den Aurnavabha, den Ahisu: "Diese sollen, o Sohn, deine Niederstrecker sein."
3. Der Vritratöter preßte sie mit einem Druck zusammen wie die Speichen in das Nabenloch. Als er groß geworden, wurde er der Dasyutöter.
4. Mit einem einzigen Ansatz trank auf einmal dreißig Seen aus, voll des Soma.
5. Indra stieß zum Gandharva in den bodenlosen Räumen durch, den Hohenpriestern zum Gedeihen.
6. Von den Bergen aus - während er den gekochten Reisbrei festhielt - schoß Indra den gutgespannten Bundabogen ab.
7. Dein Pfeil mit hundert Spitzen, mit tausend Federn war der Einzige, den du, Indra, zu deinem Verbündeten gemacht hast.
8. Mit ihm bringe den Sängern - Männern und Weibern - zu essen her, eben geboren stark wie die Ribhu´s, du!
9. Diese höchsten Großtaten, die vollzählig von dir angetan sind, hast du im Herzen fest beschlossen.
10. All das brachte der weitschreitende Vishnu her, von dir ausgesandt: Hundert Büffel, den in Milch gekochten Reisbrei, den Eber Emusa zu Indra.
11. Viele verwundend, wohlgemacht, aus gutem Stoff ist dein Bogen, der treffliche, goldene Bunda. Deine beiden Arme sind kampflustig, wohlgeformt, die verwundbaren Stellen treffend auch bei dem, der sie schützt.



8,78. An Indra


1. Koste unseren Reiskuchen zum Somatrank; bring Tausend und Hunderte von Kühen mit, o Held!
2. Bring das, was ziert, Rind, Roß, Salböl nebst goldener Schabracke!
3. Und bring uns viele Ohrringe, du Mutiger, denn du bist als der Gütige bekannt!
4. Denn es gibt keinen anderen Bereicherer oder guten Lohner und guten Schenker für den Sänger als dich, Held Indra.
5. Indra ist nicht hereinzulegen, noch ist Macht über den Mächtigen zu gewinnen. Alles hört, sieht er.
6. Der Unbetörte erforscht die Absicht der Sterblichen; noch bevor sie den Tadel aussprechen, erforscht er sie.
7. Der Bauch des Vritratöters und Somatrinkers ist voll der überlegenen, ihm ergebenen Weisheit.
8. Bei dir sind alle Schätze und alle Glücksgüter vereinigt, o Soma, die schön zu schenken, nie an den Unrechten kommen.
9. Zu dir strebt mein Wunsch, der nach Korn und Rind und Gold verlangt, zu dir mein Wunsch, der nach Rossen verlangt.
10. In der Hoffnung auf dich, Indra, nehme ich nicht einmal die Sichel in die Hand. Von dem geschnittenen oder zusammengerafften Korne spende mit voller Hand, du Gabenreicher!



8,79. An Soma


1. Dieser Soma ist der Spielgewinner, nicht zu fassen, allbesiegend, durchschlagend, ein durch Sehergabe beredter Rishi.
2. Was nackt ist, bedeckt er; er heilt alles, was krank ist. Der Blinde sieht durch ihn, der Lahme kommt von der Stelle.
3. Du, Soma, pflegst deinen leiblichen Erzeugern eine weite Schutzwehr gegen die von anderen angetanen Feindseligkeiten zu bieten.
4. Du mögest durch deine Einsicht und Willensstärke von Himmel und Erde den feindlichen Anschlag auch des Bösewichtes abwehren, du aus Trestern Bereiteter!
5. Wenn die Geschäftigen an ihr Geschäft gehen, so sollen sie die Gabe des Schenkers bekommen, den Wunsch des allzu Gierigen vorwegnehmen.
6. Er finde das, was früher verloren ging, er hebe den Rechtwandelnden empor; er verlängere die noch nicht zurückgelegte Lebenszeit.
7. Sei uns freundlich, mildtätig; ohne den Geist zu verwirren, ohne Wind zu machen, bekomm, o Soma, unserem Herzen wohl!
8. Mach uns nicht aufgeregt, o Soma, jag uns keinen Schrecken ein, o König; schlag nicht unser Herz durch heftige Wirkung!
9. Hilf, wenn du im eigenen Hause die Ungunst der Götter zu bannen vermagst! Halte, o König, die feindlichen Anschläge fern, halte die Fehlschläge fern, du Belohnender!







16. Gruppe        Lieder des Ekadyu, Krishna und andere


8,80. An Indra


1. Wahrlich, keinen anderen möchte ich zum Erbarmer gewinnen, du Ratreicher. Sei du uns barmherzig, Indra!
2. Der du uns schon früher immer wieder beigestanden hast, für die Lohngewinnung nicht gering zu schätzen, sei du uns barmherzig, Indra!
3. Bist du denn wirklich der Ermutiger des Schwachen, der Helfer des Pressenden? Gewiß wirst du, Indra, es für uns doch möglich machen.
4. Indra, hilf unserem Wagen vorwärts, auch wenn er noch zurück ist, o Herr des Preßsteins! Bring ihn mir voraus!
5. Holla! Was willst du noch still sitzen? Mach unseren Wagen zum Vordersten, uns bring höchsten, gewinnbegierigen Ruhm!
6. Hilf unserem gewinnbegierigen Wagen! Es ist dir leicht, was steht im Wege? Mach uns fein zu Siegern!
7. Indra, bleibe fest; du bist eine Burg! Als Schöne geht diese Dichtung zu deinem Treffort, die rechte Zeit einhaltend.
8. Bring sie nicht in Unehre; weit ist die Rennbahn, ausgesetzt der Preis, gespreizt die Ellenbogen.
9. Wenn du deinen vierten Namen, den opferwürdigen, annimmst, so wünschen wir das, dann erst bist du als unser Herr anerkannt.
10. Ekadyu hat euch, ihr unsterblichen Götter, und die Göttinnen, erbaut, ergötzt. Ihm verschaffet eine anständige Ehrengabe! - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt.



8,81. An Indra


1. Tu doch, Indra, für uns einen viehreichen, wunderbaren Griff mit der Rechten, der du die große Hand hast!
2. Denn wir kennen dich als den Vielunternehmenden, Vielschenkenden, Vielgebenden, an Gnaden Reichbemessenen.
3. Wenn du geben willst, halten dich ja weder Götter noch Sterbliche auf, so wenig wie einen furchtbaren Stier, o Held.
4. Wohlan, jetzt wollen wir Indra preisen, den Selbstherrscher, der über das Gut schaltet. Er möge uns mit seiner Gabe nicht zurücksetzen.
5. Er stimme den Gesang an, er falle ein, er höre die gesungene Weise; er antwortet mit einer Gabe.
6. Bring uns mit der Rechten, greif mit der Linken zu! Indra, schließ uns nicht von dem Gute aus!
7. Geh ans Werk, bring uns kühnen Sinnes, du Kühner, die Habe des, der unter den Leuten am wenigsten spendet.
8. Indra, dein Siegerpreis, der von den Redekundigen zu gewinnen ist, den gewinne fein mit uns!
9. Deine allschimmernden Belohnungen beeilen sich alsbald für uns, und werden von den Vasa´s in aller Frühe wachgesungen.



8,82. An Indra


1. Eile aus der Ferne und aus der Nähe herbei, du Vritratöter, zu der Darbringung des Süßtranks!
2. Scharf sind die Soma´s, komm her! Berauschend sind die ausgepreßten; trink herzhaft, wie du gewohnt bist!
3. Berausche dich am Labetrank, und er sei dir recht nach Wunsch und Absicht und sage deinem Herzen zu, Indra.
4. Komm doch, der du ohne Gegner bist; und du wirst zu den Lobliedern gerufen im höchsten Lichtraum des Himmels!
5. Für dich ist dieser Soma mit den Steinen ausgepreßt, mit Milch gemischt zum Rausche; dir, Indra, wird der Soma geopfert.
6. Indra, höre fein auf meine Einladung; von dem bei uns ausgepreßten milchgemischten Soma empfange Trank und Labung!
7. Der für dich in den Bechern ist, der in den Camugefäßen gepreßte Soma, von dem trinke doch, Indra; du hast das Anrecht darauf!
8. Der Soma, der in den Camugefäßen wie der Mond im Wasser sichtbar wird, von dem trinke doch, Indra; du hast das Anrecht darauf!
9. Den dir der Falke mit dem Fuße gebracht hat durch die Lüfte, ohne ihn loszulassen, von dem trinke doch, Indra; du hast das Anrecht darauf!



8,83. An alle Götter


1. Die große Gunst der Götter, der Bullen, die erbitten wir uns zum Beistand.
2. Die sollen immerdar unsere Bundesgenossen sein, Varuna, Mitra, Aryaman und unsere vorsorgenden Förderer.
3. Führet uns über die vielen Gefahren hinweg wie mit Schiffen über die Gewässer! Ihr seid die Lenker der wahrhaften Rede.
4. Glück soll uns werden, Aryaman, preisliches Glück, Varuna, denn das Glück erbitten wir.
5. Denn ihr Vorsorgende, Herrenstolze verfüget über das Glück. Nicht soll uns das treffen, was dem Bösen gebührt, o Aditya´s.
6. Wir rufen euch, ihr gabenschönen Götter, zum Gedeihen, wenn wir rasten und unterwegs auf der Fahrt.
7. Gedenket dieser Landsmannschaft mit uns, Indra, Vishnu, Marut, Asvin!
8. Darum bringen wir abermals die Bruderschaft gemeinsam im Leibe der Mutter vor, ihr Gabenschöne.
9. Denn ihr seid ja die Gabenschönen mit Indra an der Spitze, die Himmlischen. Und gerade darum spreche ich euch an.



8,84. An Agni


1. Euren lieben Gast preise ich, der beliebt wie ein Freund ist, den Agni, der wie ein Streitwagen denkwürdig ist,
2. Vorausdenkend wie ein Seher, den die Götter da abermals bei den Menschen eingesetzt haben.
3. Du, Jüngster, schütze die opferspendenden Männer, höre auf die Lobreden, behüte unseren Samen und uns selbst!
4. Durch welche Rede, o Agni Angiras, Kind der Kraft, können wir den Lobpreis dir nach Wunsch und Absicht machen, o Gott?
5. Mit welchem Gedanken an das Opfer sollen wir dir aufwarten, jüngster Sohn der Kraft? Was soll ich jetzt als Anbetung sprechen?
6. So mach uns denn lauter gute Wohnungen, mach unsere Lobreden durch Reichtümer belohnt!
7. Aus wessen Überfluß belebst du jetzt, o Hausherr, die dichterischen Gedanken, da deine Lobesworte bei der Rindergewinnung etwas gelten?
8. Ihn putzen sie, den Einsichtsvollen, den Anführer in den Kämpfen, der im eigenen Heim gewinneinbringend ist.
9. Der wohnt in guter Ruhe als einer, den man nicht erschlägt, der selbst erschlägt; er gedeiht, o Agni, im Besitz guter Söhne.



8,85. An die Asvin


1. Kommet ihr beiden Nasatya´s Asvin auf meinen Ruf, um vom süßen Soma zu trinken!
2. Höret dies Preislied von mir, Asvin, diesen Ruf von mir, um vom süßen Soma zu trinken!
3. Dieser Krishna ruft euch, ihr schätzereichen Asvin, um vom süßen Soma zu trinken!
4. Höret des Sängers Ruf, des lobsingenden Krishna, ihr Herren, um vom süßen Soma zu trinken!
5. Gewähret untrüglichen Schirm dem beredten Sänger, ihr Herren, um vom süßen Soma zu trinken!
6. Kommet in des Opferspenders Haus, des also Lobsingenden, ihr Asvin, um vom süßen Soma zu trinken!
7. Schirret den Esel an den Wagen, dessen Teile fest sind, ihr Schätzereiche, um vom süßen Soma zu trinken!
8. Auf dem dreisitzigen, dreiteiligen Wagen kommet her, Asvin, um vom süßen Soma zu trinken!
9. Nun gebet meinen Lobreden den Vorzug, Nasatya Asvin, um vom süßen Soma zu trinken!



8,86. An die Asvin


1. Ihr beide waret ja von jeher meisterhafte wohltätige Ärzte, ihr beide Meister des rechten Wortes. Euch ruft Visvaka um der Nachkommenschaft willen. Löset nicht unsere Freundschaft! Spannet aus!
2. Wie soll euch jetzt der Betrübte preisen? Ihr habt von jeher die Erkenntnis verliehen, auf daß man sein Heil suche. - Euch ruft Visvaka um der Nachkommenschaft willen. Löset nicht unsere Freundschaft! Spannet aus!
3. Ihr vielen Nützende habt ja dem Visnapu dieses Glück verliehen, auf daß er sein Heil suche. - Euch ruft Visvaka um der Nachkommenschaft willen. Löset nicht unsere Freundschaft! Spannet aus!
4. Und jenen schätzegewinnenden Mann, der die Somatrester auspreßt, wenn er auch fern weilt, rufen wir zum Beistand, dessen Fürsorge die angenehmste ist wie die eines Vaters. - Schließet uns nicht von eurer Freundschaft aus! Spannet aus!
5. Durch die Wahrheit wirkt Savitri; der Wahrheit Horn hat sich weithin ausgedehnt; die Wahrheit hat auch die heftig Angreifenden bezwungen. - Löset nicht unsere Freundschaft! Spannet aus!



8,87. An die Asvin


1. Glänzend ist das Loblied für euch, Asvin, wie das falbe Roß, wenn es begossen wird. Kommet herbei! Von dem süßen Saft - der ist im Himmel beliebt, ihr Herren - trinket wie die Büffel an einem Rinnsal!
2. Trinket den süßen Heißtrank, ihr Asvin, setzet euch auf das Barhis, ihr Herren, ergötzet euch im Hause des Menschen, trinket mit Verständnis den Krafttrank!
3. Euch haben mit all euren Hilfen die Priyamedha´s hergerufen. Machet eure Umfahrt zu dem beliebten Gottesdienst dessen, der Barhis herumgelegt hat an den Opfern des heutigen Tages!
4. Trinket den versüßten Soma, Asvin; setzet euch auf das schöne Barhis! Euch erbauend kommet vom Himmel zum Preislied wie Büffel zu einem Rinnsal!
5. Kommet jetzt mit den fleckfarbigen Rossen, Asvin! Ihr Meister mit den goldenen Rädern, ihr Herren der Schönheit, trinket den Soma, ihr Mehrer der Wahrheit!
6. Denn euch rufen wir, die redekundigen Lobredner, um den Siegerpreis zu gewinnen. Als schöne, kunstvolle Meister kommet mit Verständnis und Erhörung her, Asvin!







17. Gruppe        Lieder des Nodhas


8,88. An Indra


1. Nach diesem Meister, der die Angriffe besteht, der sich an dem guten Trank ergötzt, nach Indra, schreien wir für euch mit Lobesworten wie die Kühe auf der Frühweide nach dem Kalbe.
2. Den himmlischen, gabenreichen, von den Stärken umgebenen, der wie ein Berg viel labt, bitten wir recht bald um hundertfältige, tausendfältige Belohnung in Kleinvieh und Kühen bestehend.
3. Nicht halten sich, Indra, die hohen, festen Berge auf, wenn du einem Sänger wie mir Gut schenken willst; keiner hindert dich daran.
4. Du bist als Kämpfer an Umsicht und Kraft und Geschicklichkeit und Mächtigkeit allen Geschöpfen überlegen. Dich lenke dieser Lobgesang her zum Beistand, den die Gotama´s gedichtet haben.
5. Du reichst ja mit deiner Stärke über des Himmels Grenzen hinaus; nicht faßt dich der irdische Raum, Indra; du bist nach eigenem Triebe gewachsen.
6. Für deine Gabe gibt es kein Hemmnis, o Gabenreicher, wenn du dem Opferspen-denden gefällig bist. Sei du unseres Lieds Ermutiger, recht freigebig, damit wir den Siegerpreis gewinnen!



8,89. An Indra


1. Singet, ihr Marut, dem Indra das hohe Lied, das feindetötendste, durch das die Wahrheitsmehrer das Licht erzeugten, das göttliche für den Gott, das frühwache!
2. Er blies die Verleumdungen hinweg, die Hohnreden niederschlagend, und Indra blieb der Glanzreiche. Die Götter sind deiner Freundschaft ergeben, hochglänzender Indra, vom Gefolge der Marut Begleiteter.
3. Stimmet für den hohen Indra euer stärkendes Lied an, ihr Marut! Der Vritra-Erleger, der Ratreiche erlege den Vritra mit der hundertknorrigen Keule.
4. "Führe mutig, du Mutiggesinnter, den Schlag nach ihm; gar hoher Ruhm soll dir werden! Die Gewässer sollen eilig entströmen, die Mütter! Erschlag den Vritra, erobere die Sonne!"
5. Als du allererster Gabenreicher zur Vritratötung geboren wardst, da hast du die Erde ausgebreitet und den Himmel gestützt.
6. Da entstand das Opfer für dich, da der Lobgesang und der helle Schein des Opferfeuers. Du überragest all das, was geboren ist und das Zukünftige.
7. Du brachtest die gekochte Milch in die rohen Kühe, die Sonne ließest du am Himmel aufsteigen. Wie den Milchtrank machet nach der Melodie mit Preisreden das erwünschte hohe Lied für den Lobbegehrenden erglühen!



8,90. An Indra


1. Indra, der in allen Schlachten für uns anzurufen ist, soll sich für die Erbauungen, für die Somaspenden bereit halten, der Vritratöter, der Gewalthaber, der .........
2. Du bist der allererste Schenker von Ehrengaben, du bist der wahre Reichmacher. Wir erbitten die Bundesgenossenschaft des glanzvollen Sohnes der Kraft, des Großen.
3. Erbauungen werden dir, du lobbegehrender Indra, gemacht, nicht zu überhörende. Hab an diesen als deinen Gespannen Wohlgefallen, du Falbenfahrer, die wir dir, Indra, erdacht haben!
4. Denn du, Gabenreicher, der Wahrhafte, Ungebeugte, zwingst viele Feinde. Bring, Mächtigster, mit der Keule in der Hand, dem Opferspender Reichtum ein!
5. Du, Indra, bist angesehen, der Trinker des Trestertrankes, o Herr der Kraft. Du erlegest die Feinde, denen keiner gewachsen ist, ganz allein, denen der Völkerregent Varuna das Feld geräumt hat.
6. Dich, o Asura, den Vorsorgenden, gehen wir jetzt um eine Ehrengabe wie um den uns gebührenden Anteil an. Du hast gleichsam ein großes, schützendes Fell. Mögen deine Gnaden zu uns kommen.



8,91. An Indra (Apalalied)


1. Ein Mädchen, das hinab zum Wasser ging, hat am Wege Soma gefunden. Während sie ihn nach Hause trug, sprach sie: "Ich will dich für Indra auspressen, für den Mächtigen dich auspressen."
  Apala:
2. "Du Männlein, das da Haus für Haus beobachtend geht, trink diesen mit den Zähnen Ausgepreßten, zu dem es Körner, Brei, Kuchen und ein Loblied gibt!
3. "Wir möchten dich zwar nicht verstehen und doch mißverstehen wir dich nicht. Etwas sachte, etwas mehr sachte fließe, du Saft, für Indra ab!
4. "Gewiß wird er es können, gewiß wird er es tun, gewiß wird er uns glücklicher machen. Gewiß dürfen wir, die wir vom Gatten gehaßt leben, uns mit Indra vereinen.
5. "Diese drei Flächen, die laß sprossen, Indra: Das Haupt und das Saatfeld meines Väterchens und dieses hier auf meinem Leibe!
6. Dort unser Saatfeld und diesen meinen Leib und das Haupt meines Väterchens, all diese mache behaart!"
7. In dem Nabenloch des Streitwagens, in dem Nabenloch des Karrens, in des Joches Loche hast du ratreicher Indra die Apala dreimal gereinigt und ihr eine sonnengleiche Haut gegeben.







18. Gruppe        Lieder des Srutakaksu u. a.


8,92. An Indra


1. Zu eurem Tranke des Soma ladet den Indra mit Gesang ein, den Allüberwinder, den Ratreichen, der den Völkern am meisten schenkt!
2. Den Vielgerufenen, Vielgepriesenen, Tonangebenden, den seit alters Berühmten nennet bei seinem Namen Indra!
3. Indra, der Vortänzer, ist uns ein Geber großer Belohnungen; der Große möge sie reichen, indem er sich in die Kniee läßt.
4. Indra mit der Trinkerlippe hat von dem kräftigen Trank, dem opferbegleiteten, getrunken, von dem mit Gerste gemischten Saft.
5. Auf ihn stimmet das Lied an, auf Indra, daß er den Soma trinke, denn das ist seine Stärkung!
6. Nachdem der Gott von den Rauschsäften dieses Gottes kräftig getrunken hat, überragt er alle Welten.
7. Diesen vollständig Besiegenden auf alle Lobreden Gespannten ziehst du für euch zur Gnade heran;
8. Der der unerreichte Kämpfer ist, den unentwegten Somatrinker, den Herrn, der sich von seinem Willen nicht abbringen läßt.
9. Suche uns Reichtum zu verschaffen als der Vielkundige, o Indra, steh uns bei, wenn der Gewinn zur Entscheidung steht!
10. Auch von dort komm her zu uns, Indra, mit Speisesegen, der hundertfachen, tausendfachen Lohn enthält!
11. Wohlan! Wir wollen die Dichtungen des Dichtenden wie mit Rennpferden in den Kämpfen besiegen, du mächtiger, Rinder herausschlagender Keulenträger.
12. Wir machen dich, du Ratreicher, der Loblieder froh wie Kühe der Weide.
13. Denn alles ging nach Menschenart unseren Wünschen entsprechend, o Ratreicher; wir haben unsere Hoffnungen erreicht, o Keulenträger.
14. An dich haben sich baß die Wunschwünscher gewandt, o Sohn der Stärke. Über dich, Indra geht nichts.
15. Steh uns bei, du Bulle, im Verein mit der gewinnbringendsten, furchtgebietenden, schnellen Dhi, mit der Purandhi, der Wunscherfüllung!
16. Was, o Ratreicher, dein erleuchtetster Rausch jetzt ist, Indra, mit dem berausche dich jetzt an dem Rauschtrank,
17. Der dein ruhmglänzendster, der dein feindetötendster, der dein kraftverleihendster Rausch ist, Indra!
18. Denn wir wissen, was dein von dir geschenkter Reichtum bei allen Völkern ist, o Herr des Preßsteins, du wahrhafter Somatrinker, du Meister.
19. Dem sich gern berauschenden Indra sollen unsere Loblieder rings um den ausgepreßten Saft erschallen; die Dichter sollen das Preislied singen.
20. Bei dem alle Herrlichkeiten sind, über den die sieben Opferversammlungen sich freuen, den Indra laden wir zum Soma ein.
21. Bei den Trikadruka´s haben die Götter das denkwürdige Opfer ausgeführt. Dasselbe sollen unsere Lobreden noch mehr gedeihen lassen, das immer Gedeihliche.
22. In dich sollen die Säfte eingehen wie die Flüsse in das Meer! Über dich, Indra, geht nichts.
23. Du Bulle fassest in deiner Größe den Trank des Soma, du Wachsamer, der in deinem Leib ist, Indra.
24. Der Soma soll deinem Leib genügend sein, o Vritratöter Indra, genügend die Säfte deinen Eigenschaften.
25. Srutakaksa singt genügend für ein Roß, genügend für ein Rind, genügend für Indra´s Eigenschaft.
26. Denn du machst dich bereit für unseren ausgepreßten Soma, Indra; wir sind bereit für deine Schenkung, o Mächtiger.
27. Auch von ferne sollen dich, du Herr des Preßsteins, unsere Lobreden erreichen; wir möchten dir recht kommen.
28. Denn sicherlich wünschest du Männer, sicherlich bist du selbst tapfer und standhaft, sicherlich ist dein Sinn leicht zu gewinnen.
29. Sicherlich ward von allen Opferveranstaltern die Gabe veranstaltet, du Vielschenkender; und doch bist du, Indra, bei mir.
30. Sei doch ja nicht saumselig wie ein Opferpriester, du Herr der Siegespreise; berausche dich an dem milchgemischten Saft!
31. Nicht sollen, Indra, die Drohungen auf uns abzielen, wenn die Sonne im Dunkeln ist. Mit dir im Bunde wollen wir diese gewinnen.
32. Mit dir, Indra, im Bunde wollen wir den Nebenbuhlern die richtige Antwort geben. Du bist uns, wir sind dein.
33. Denn nur dir sollen deine Getreuen nachjubelnd folgen, deine Freunde, Indra, die Dichter!



8,93. An Indra


1. Surya, du gehst für den Bullen auf, dessen Gaben berühmt, dessen Werke mannhaft sind, für den Schützen Indra.
2. Der die neunundneunzig Burgen gebrochen hat mit Armes Stärke, und der Vritratöter erschlug den Drachen.
3. Dieser liebe Freund Indra möge uns eine Menge Rosse, Rinder, Korn milchen wie eine breitstrahlige Kuh die Milch.
4. Worüber auch immer du heute aufgegangen bist, du Vritratöter, du Surya, das alles ist in deiner Gewalt, Indra.
5. Oder wenn du hochgewachsener, rechtmäßiger Gebieter denkst: " Ich werde nicht sterben", so wird auch das bei dir wahr.
6. Die Somatränke, die in der Ferne, die in der Nähe ausgepreßt werden, zu allen diesen kommst du, Indra.
7. Diesen Indra eifern wir an, den großen Vritra zu töten. Er sei der riesige Bulle.
8. Dieser Indra ist zum Schenken geschaffen, der Stärkste ist für den Rausch bestimmt; er ist der Glanzvolle, Berühmte, Somawürdige.
9. Wie seine Keule durch die Lobrede instand gesetzt, ist er kräftig, unentwegt, übergroß, unüberwindlich herangewachsen.
10. Auch auf unwegsamer Strecke schaff uns gepriesen guten Weg, du lobbegehrender Indra, wenn du, Gabenreicher, es willst!
11. Dessen Mahnung und Selbstherrlichkeit sie niemals zuwiderhandeln, weder ein Gott noch ein mächtiger Mann.
12. Darum ehren die beiden Göttinnen Rodasi deinen unaufhaltsamen Ungestüm, du Schönlippiger.
13. Du hast diese weiße Milch in den schwarzen und roten, in den gefleckten Kühen festgelegt.
14. Als da vor des Drachen Funkeln alle Götter davonliefen, da hatte sie die Panik vor dem wilden Tiere befallen.
15. Davor sei mir Bewahrung! Der Vritratöter hat seine Manneskraft erwiesen, er dem kein Gegner erstanden ist, der Ungefällte.
16. Eurem berühmten Erzfeindetöter, die Stärke der Völker, eifere ich zu großer Freigebigkeit an.
17. Durch diese Dichtung und in dem Wunsch nach Rindern geschah es, du Vielarmiger, Vielgepriesener, daß du bei jedem Soma erschienen bist.
18. Der Vritratöter sei uns aufmerksamen Sinnes, der viele Tränklein bekommt. Der Mächtige erhöre unsere Bitte.
19. Mit welcher Gunst ziehst du her zu uns, du Bulle, mit welcher willst du den Sängern etwas bringen?
20. Auf wessen Preßsaft freut sich der riesige Bulle mit dem Niyutgespann, der Vritratöter, um Soma zu trinken?
21. Bring du uns doch ja nach Tausenden zählenden Reichtum, wenn du dich ergötzest; sei dem Opferspender ein Geber!
22. Diese beweibten Somatränke kommen verlangend, dir zur Lust. Er ist der sprudelnde Besucher der Gewässer.
23. Die dargebrachten Opferspenden haben sich ergossen, den Indra während des Opfers stärkend, hin zu dem Reinigungsbad mit Kraft.
24. Hierher sollen die beiden Kumpane, die goldmähnigen Falben fahren zum vorgesetzten Opferschmaus.
25. Für dich sind diese Soma´s ausgepreßt, ist das Barhis ausgelegt, du Glanzvoller. Fahre den Indra zu den Sängern!
26. "Ich bringe dir Kraft, indem ich die Lichter, die Kleinode verteile für den Opfernden, für die Sänger. Preiset den Indra!"
27. Ich bringe dir Indrakraft, alle Loblieder, du Ratreicher; sei den Sängern barmherzig, Indra!
28. Bring uns alles Gute, Speisegenuß, Stärkung, o Ratreicher, wenn du, Indra, uns barmherzig sein willst!
29. Bring uns alle Wohlfahrt, o Ratreicher, wenn du, Indra, uns barmherzig sein willst!
30. Nur dich, du Erzfeindetöter, rufen wir bei ausgepreßtem Soma, wenn du, Indra, uns barmherzig sein willst!
31. Komm mit den Falben zu unserem Soma, du Herr der Räusche, mit den Falben zu unserem Soma!
32. Der doppelt, als der Erzfeindetöter und als der ratreiche Indra, bekannt ist, komm mit den Falben zu unserem Soma!
33. Denn du, Vritratöter, bist der Trinker dieser Soma´s; komm mit den Falben zu unserem Soma!
34. Indra soll uns zur Erlabung einen Schatz schenken, der wie Ribhuksan der erste ist, einen Ribhugeschaffenen, der Sieghafte ein sieghaftes Streitroß.



8,94. An die Marut


1. Die Kuh saugt, der freigebigen Marut ehrgeizige Mutter; als Zugtier der Wagen ist sie angeschirrt,
2. In deren Schoße alle Götter die Gebote aufrecht halten und Sonne und Mond zum Sehen.
3. Das sollen von uns fein alle, auch die hohen Herren wissen: Immer preisen die Dichter die Marut, auf daß sie den Soma trinken.
4. Dieser Soma ist ausgepreßt, davon trinken die Marut, auch die Selbstherrscher, die Asvin.
5. Mitra, Aryaman, Varuna, trinken von dem in anhaltendem Gusse geläuterten Soma, der drei Stätten hat und Nachwuchs bekommt.
6. Und nun soll sich Indra an diesem ausgepreßten, milchgemischten Soma nach Gutdünken am Morgen wie der Hotri ergötzen.
7. Sind die noblen Herren in Feuer geraten? Eilen sie über die Fehlschläge hinweg wie über die Gewässer, die von lauterem Wollen?
8. Welche Gunst erbitte ich heute von den großen Göttern, und die selbst von vollkommenem Glanze sind?
9. Die alle irdischen Räume ausgebreitet haben und die Lichter des Himmels, die Marut lade ich zum Somatrunk.
10. Euch, Marut, von lauterem Wollen rufe ich vom Himmel her - zum Trunke dieses Soma.
11. Sie, die beide Welten auseinandergestemmt haben, die Marut rufe ich - zum Trunke dieses Soma.
12. Diese im Gebirge hausende Marutschar, die bullenhafte, rufe ich - zum Trunke dieses Soma.







19. Gruppe        Tirasci und andere Dichter


8,95. An Indra


1. Zu dir sind die Lobreden aufgestiegen wie der Wagenlenker auf den Wagen, bei ausgepreßtem Soma, du Lobbegehrender; sie haben dir zugeschrieen, Indra, wie die Mutter ihrem Kalbe.
2. Dich haben die geklärten Tränke angezogen, du lobbegehrender Indra. Trink doch von diesem Saft, Indra, der dir bei allen Stämmen vorgesetzt wird!
3. Trink, Indra, den Soma zum Rausche, den vom Falken gebrachten, den ausgepreßten, denn du bist der Herr und König über all die vielen Stämme.
4. Erhöre den Ruf des Tirasci, der dich in Ehren hält, Indra. Gib in Fülle Reichtum an guten Söhnen, an Rindern! Du bist der Große.
5. Der dir, Indra, ein reizendes Loblied aufs neue gedichtet hat, eine alte Dichtung aus andächtigem Herzen, die von Wahrheit überfließt.
6. Den Indra wollen wir preisen, den die Lobreden, die Preislieder erbaut haben. Wenn wir seine vielen Manneskräfte zu gewinnen suchen, sind wir siegreich.
7. Kommt doch, wir wollen den Indra preisen, den Gereinigten, Reinen, mit reiner Sangesweise, der sich an den reinen Lobliedern erbaut hat; ihn soll der reine, der mit Milch gemischte Soma berauschen.
8. Indra, komm gereinigt rein zu uns, rein mit reinen Hilfen! Gereinigt verleih uns Reichtum, gereinigt berausche dich als der Somawürdige!
9. Denn rein gibst du, Indra, uns Reichtum, rein dem Opferspender Kleinode. Rein erschlägst du die Feinde, rein suchst du den Siegerpreis zu gewinnen.



8,96. An Indra


1. Für ihn hielten die Morgenröten ihr Kommen, für Indra die lobesamen Nächte, die Nachtzeit richtig ein. Ihm standen die sieben mütterlichen Gewässer still, die leicht zu durchschreitenden Flüsse für die Männer zum Durchschreiten.
2. Der Schütze, obwohl er ohne festen Halt war, hat die dreimal sieben festgefügten Rücken der Berge durch und durch geschossen. Das würde kein Gott oder Sterblicher überbieten, was alles der ausgewachsene Bulle getan hat.
3. Dem Indra ist die eherne Keule anhänglich, in Indra´s Armen ist die meiste Stärke. Ausschließlich in Indra´s Haupt sind die Gedanken. An seinen Mund rücken sie dicht heran, um seinen Worten zu lauschen.
4. Ich halte dich für den Opferwürdigen unter den Opferwürdigen, ich halte dich für den Erschütterer der Unerschütterlichen. Ich halte dich, Indra, für das Banner der Krieger, Ich halte dich für den Bullen der Völker.
5. Wenn du, Indra, die Keule in die Arme nimmst, die rauscherregte, um den Drachen zu erschlagen, da schrieen die Berge auf, die Kühe, die Hohenpriester, zu Indra kommend:
6. "Ihn wollen wir preisen, der alle diese Geschöpfe erzeugt hat, die nach ihm kommen. Mit Indra möchten wir Freundschaft schließen durch Lobesworte; wir wollen uns unter Verbeugungen zu dem Bullen setzen."
7. "Vor dem Schnauben des Vritra weichend verließen dich alle Götter, deine Kameraden. Mit den Marut sollst du Freundschaft halten, Indra, dann wirst du alle diese Kämpfe siegreich bestehen."
8. "Zu dir kommen wir dreiundsechzig Marut wie die Kuhherden zunehmend, wir Opferwürdige nahen dir. Bestimme uns einen Anteil; wir wollen deinem Mut mit diesem Opfer huldigen."
9. "Eine scharfe Waffe ist die Heeresspitze der Marut. Wer hat je deiner Keule getrotzt, Indra? Ohne Waffen sind die gottlosen Asura´s. Diese fege mit deinem Rade weg, du Trestersafttrinker!"
10. Dem Großen, Gewaltigen, Starken sende ein Loblied hinaus, der dem Zugtier gar freundlich ist! Bringe dem Indra für seine Person viele Lobesworte dar, den die Lobesworte anziehen. Gewiß wird er sie recht verstehen.
11. Den das Loblied anzieht, dem Gebieter treibe das Lied zu wie das Schiff mit dem Ruder ans andere Ufer der Flüsse! Dringe mit dem Gedicht zur Person des Berühmten, Beliebtesten! Gewiß wird er es recht verstehen.
12. Bring das fertig, woran dir Indra Gefallen finden wird, sing ein Loblied, bitte ihn unter Verbeugungen her! Mach deine Sache recht, o Sänger, gröle nicht, laß deine Rede hören! Gewiß wird er sie recht verstehen.
13. Drapsa stieg in die Amsumati hinab, Krishna ist im Anzug mit zehntausend Kriegern. Ihm stand Indra bei, dem mit aller Kraft Blasenden. Der Mannhafte wendete die Heerhaufen ab.
14. "Ich sah den Drapsa in schlimmer Lage im Schoße des Flusses Amsumati, ich sah den Krishna, der schwarz wie eine Wolke hinabgestiegen war. Euch, Bullen, biete ich auf: Kämpfet im Streite!"
15. Da behauptete sich Drapsa in schlimmer Lage im Schoße der Amsumati zornfunkelnd. Die anrückenden gottlosen Stämme hat Indra mit Brihaspati als Bundesgenossen bezwungen.
16. Als du geboren wurdest, wardst du der Sieben, die keinen Bemeisterer fanden, Meister, o Indra. Du fandest die versteckten Welthälften wieder; du brachtest den Geschöpfen Freude, die in dir einen Gebieter hatten.
17. Du hast da jene Macht, die nicht ihresgleichen hatte, mit der Keule, du Keulenträger, kühn erschlagen. Du strecktest mit deinen Waffen die des Susna nieder; du machtest durch deine Geschicklichkeit die Kühe ausfindig, Indra.
18. Du Bulle der Völker wardst da der starke Schlägel der Feinde. Du ließest die festgebannten Flüsse los, du erobertest die Gewässer, deren Herr und Gemahl der Dasa war.
19. Er ist der Einsichtsvolle, der an den Somasäften sich ergötzt, dessen Grimm man nachgibt, der wie die neuen Tage prangend ist, der allein Mannestaten vollführt; der Vritratöter ist jedem anderen gewachsen, so sagen sie.
20. Dieser Indra ist der Vritratöter, der Völkerregent. Ihn wollen wir anrufen als den mit Lobpreis Anzurufenden. Der Gabenreiche ist unser Gönner und Fürsprecher, er der Verschenker rühmlichen Gewinns.
21. Dieser Indra ist der Vritratöter, der Altmeister. Eben geboren ward er sogleich anzurufen, viele mannhafte Taten vollführend, wie der getrunkene Soma für die Freunde anzurufen.



8,97. An Indra


1. Die Genüsse, die du, Indra, im Besitz der Sonne von den Asura´s holtest, mit denen bereichere den Lobsänger dieser Tat und die, welche für dich das Barhis herumgelegt haben.
2. Welches Roß und Rind du, Indra, als Anteil ohne Einbuße bestimmt hast für den Opfernden, Somapressenden, der Dichtersold spendet, den gib diesem, nicht dem Geizhals!
3. Wer, o Indra, weiterschlafend verschläft ohne frommen Dienst, ohne nach den Göttern zu verlangen, der soll durch sein eigenes Trachten den gedeihlichen Besitz verhindern. Diesen halte von ihm fern!
4. Ob du, Mächtiger, in der Ferne, ob du in der Nähe bist, o Vritratöter, der Somapresser bittet dich von dort mit den himmelwärtsgehenden Lobesworten als den bemähnten Rossen her, Indra.
5. Ob du im Lichte des Himmels, ob du auf der Höhe des Meeres, ob an einem irdischen Wohnsitz, du Erzfeindetöter, ob du in der Luft bist, so komm her!
6. An unseren Somatränken berausche dich, o Somatrinker, Herr der Kraft, an deiner reichschenkenden Freigebigkeit und deinem vollkommenen Reichtum, Indra!
7. Laß uns nicht fallen, Indra; sei unser Zechgenosse! Du bist uns zum Schutze, du bist unsere Freundschaft; laß uns nicht fallen, Indra!
8. Laß dich bei unserem Soma nieder, um den Süßtrank zu trinken, Indra; gewähre dem Sänger große Gunst, o Gabenreicher, uns bei dem Somasaft, Indra!
9. Nicht haben dich Götter noch Sterbliche erreicht, du Herr des Preßsteins. Allen Geschöpfen bist du an Kraft überlegen, nicht haben dich die Götter erreicht.
10. Den Mann, der in allen Kämpfen der Überlegene ist, den Indra haben sie einmütig zum Herrschen gebildet und erzeugt, den an Umsicht Besten, und zur Abwehr der Feinde den Hemmer, den Gewaltigen, Gewaltigsten, Kräftigen, Ausdauernden.
11. Die Lobsänger haben zusammen dem Indra zugesungen, Soma zu trinken, dem Herrn der Sonne, auf daß sie ihn zum Erstarken bringen, denn der Gebieter ist mit seiner Kraft, seinen Hilfen vereint.
12. Mit dem bloßen Blicke biegen sie die Radfelge, die Redekundigen lenken den Widder durch Zuruf her, die Erleuchteten, Truglosen, Ausdauernden ihm für euch im Ohre liegend, zusammen mit den Sängern.
13. Diesen Indra rufe ich laut, den gabenreichen, gewaltigen, ungehemmten, der die Stärken allesamt besitzt. Und wenn der Freigebige, Opferwürdige auf die Lobreden herlenkt, so soll der Keulenträger uns alle guten Wege zum Reichtum bereiten.
14. Du, Indra, verstehst es, diese Burgen mit Gewalt zu zerstören, du Gewaltigster, Mächtiger. Vor dir zittern alle Welten, o Keulenträger, und Himmel und Erde aus Furcht.
15. Dieses wahre Wort soll mich schützen, tapferer, wunderbarer Indra! Hilf uns über die vielen Fährlichkeiten wie über ein Wasser, o Keulenträger! Wann wirst du, Indra, von deinem allgestaltigen, beneidenswerten Reichtum etwas ablassen, o König?



8,98. An Indra


1. Dem Indra singet die hohe Weise, dem Beredten, Hohen, dem Gesetzgeber, dem Redekundigen, dem Beifalliebenden!
2. Du, Indra, bist der Überlegene, du ließest die Sonne erstrahlen; du bist der Allschöpfer, der Visvakarman, der Allgott. Du bist groß.
3. Im Licht erstrahlend gingst du zur Sonne, zum Himmelslicht. Die Götter sind deiner Freundschaft ergeben, o Indra.
4. Indra, komm zu uns, du der Beliebte, vollständig Siegende, nicht zu Verbergende, wie ein Berg nach allen Seiten breit, des Himmels Herr!
5. Du wahrhafter Somatrinker überragst ja beide Welten. Indra, du bist der Förderer des Somapressenden, des Himmels Herr.
6. Du, Indra, bist ja der Zerstörer all der vielen Burgen, der Erleger des Dasyu, der Förderer des Manu, des Himmels Herr.
7. Darum haben wir ja dir, lobbegehrender Indra, unsere großen Wünsche ausgeschüttet wie die mit Wasser kommenden Marut das Wasser.
8. Dich, o Held, machen die feierlichen Reden noch größer wie ein Gewässer durch Bäche, obwohl du Tag für Tag größer geworden bist, du Herr des Preßsteins.
9. Sie schirren mit Gesangeslied das Falbenpaar des Eiligen an den breiten, breitjochigen Wagen an, das den Indra fährt, auf bloßes Wort geschirrt.
10. Bring du uns Kraft, Indra, Mannesmut, Ratreicher, Ausgezeichneter; bring uns einen Helden, der die Kämpfe besteht!
11. Denn du bist unser Vater, du Guter, du unsere Mutter geworden, du Ratreicher; darum bitten wir um deine Gnade.
12. Dir, du Mutiger, Vielgerufener, Ratreicher, dem Siegbegierigen, rede ich zu: Verleih du uns die Meisterschaft!



8,99. An Indra


1. Dich haben gestern um diese Zeit die rührigen Männer getränkt, du Keulenträger. Höre, Indra, auch diesmal auf die durch Loblied dich anziehenden Sänger; komm her zur Frühmesse!
2. Berausche dich, du schönlippiger Falbenfahrer, darum bitten wir. Auf dich warten die Meister; deine höchsten Ruhmestaten sind bei Soma zu preisen, lobbegehrender Indra.
3. Wie die Kochenden die Sonne nutzen, so genießen sie alle Götter des Indra. So oft die Sonne mit Kraft geboren ist, erwarten wir die Güter wie unseren Anteil.
4. Preise den Gutschenker, der seine Gaben nicht verschließet! Ersprießlich sind des Indra Gaben. Nicht nimmt er den Wunsch dieses Verehrers übel, da er den Sinn des Gönners zum Geben ermuntert.
5. Du, Indra, bist bei den Vorstößen allen Gegnern überlegen. Du bist es, der die Hohnreden niederschlägt und hervorruft, der Allüberholende. Überhole du die Wettstreiter!
6. Deinem Mute, dem vorwärtsstürmenden, sind die beiden Heerscharen wie zwei Mütter dem Jungen gefolgt. Alle deine Gegner werden deinem Zorn anheimfallend niedergestreckt, wenn du, Indra, den Vritra, den Feind, überwindest.
7. Zu eurem unmittelbaren Beistand rufen wir den Alterlosen, den Ansporner, der keines Ansporns bedarf, den schnellen Sieger, den Antreiber, den besten Fahrer, den nie Überholten, den Förderer des Tugrasohnes;
8. Den Heilenden, der keiner Heilung bedarf, den Krafterzeugten, der hundert Hilfen, hundert Ratschlüsse hat, den allen gemeinsamen Indra rufen wir zum Beistand, den Schätzebringer, Schätzebringer.



8,100. An Indra und die Vak


  Vishnu:
1. "Ich hier gehe in eigener Person dir voran, alle Götter folgen mir hinterdrein. Wenn du, Indra, mir einen Anteil bestimmen wirst, dann sollst du mit mir Heldentaten vollbringen."
  Indra:
2. "Ich gewähre dir an erster Stelle den Trunk des Soma; der gepreßte Soma soll dir als Anteil bestimmt sein. Wenn du mein Freund zur Rechten sein willst, dann wollen wir beide viele Vritra´s erschlagen."
3. Bringet fein nach dem ersten Preise strebend dem Indra ein Loblied dar, ein wahrhaftes, wenn es Wahrheit ist! "Es gibt keinen Indra", so sagt manch einer. "Wer hat ihn gesehen, wen sollen wir also preisen?"
  Indra:
4. "Da bin ich, o Sänger, sieh mich hier! Alle Geschöpfe überrage ich an Größe. Die Beweise des rechten Glaubens stärken mich. Als Erbrecher sprenge ich die Welten."
5. "Als die Seher des rechten Glaubens zu mir aufgestiegen waren, der ich einsam auf dem Rücken des begehrten Himmels saß, da gab mein Verstand dem Herzen zur Antwort: " Meine Freunde samt ihren Kindern haben zu mir geschrieen."
6. All das ist bei den Somaopfern von dir zu verkünden, was du gabenreicher Indra für den Somapressenden getan hast, da du das von vielen aufgehäufte Gut der Paravata´s für Sarabha aus dem Geschlechte der Rishi´s aufgeschlossen hast.
7. "Laufet jetzt auseinander: Der ist nicht mehr da, der euch zurückgehalten hatte! Auf die verwundbare Stelle des Vritra hat Indra die Keule geschmettert."
8. Schnell wie der Gedanke eilend war er der ehernen Burg entronnen. Zum Himmel gelangte der Falke und brachte dem Keulenträger den Soma.
9. Mitten in der See liegt die Keule von Wasser bedeckt. Sie bringen ihm in ununter-brochenem Laufe vor ihm her fließend ihren Zoll dar.
10. "Als die sprechende Rede, die wohlklingende Beherrscherin der Götter sich bei den unvernünftigen Geschöpfen niederließ, da ließ sie in vier Strahlen Nahrung und Milch aus sich melken. Wohin ist denn ihr bestes Teil gekommen?"
11. Die Götter erzeugten die Göttin Rede; diese reden die Tiere in allen Gestalten. Diese wohltönende Milchkuh, die uns Labung und Nahrung spendet, die Rede soll wohlgepriesen zu uns kommen!
12. "Freund Vishnu, schreite so weit als möglich aus! Himmel, gib der Keule Raum um auszuholen! Wir beide wollen den Vritra erschlagen und die Flüsse frei machen. Losgelassen sollen sie auf Indra´s Geheiß dahin fließen."



8,101. An verschiedene Götter


1. Der Sterbliche hat so der Gottheit richtig gedient, der jetzt Mitra und Varuna zum Vortritt für die Opferausteilung bestimmt hat.
2. Die die höchste Herrschaft haben, die weitblickenden Herren, die beiden Könige, die weitberühmtesten, die fahren mit Geschick gleichsam in ihren Armen mit den Strahlen der Sonne zusammen im Wagen.
3. Der flinke Bote, der euch vorauslief, Mitra und Varuna, der mit dem Eisenkopf, der toll dahineilende,
4. Der nicht still hält zum Unterhandeln noch zum Zurückrufen noch zur Unterredung, vor dessen Zusammenstoß bewahret uns heute, bewahret uns mit den Armen!
5. Auf Mitra, auf Aryaman trage eine freundschaftliche, auf Varuna eine schützende, wohlgefällige Rede vor, o Ritavasu! Singet auf die Könige ein Preislied!
6. Diese treiben den rötlichen häuslichen Schatz, den einen Sohn der drei Mütter zur Eile an. Die unbetörbaren Unsterblichen beobachten das Tun der Sterblichen.
7. Zu meinen dargebrachten Reden, zu den glänzendsten Opferleistungen kommet, ihr beiden Nasatya´s, einmütig her, um die Opfergaben gern entgegenzunehmen!
8. Da wir eure ohne Falsch gereichte Gabe anrufen, ihr Lohnreichen, so kommet der vorwärtsgehenden Opfergabe das Geleit gebend, ihr Herren, von Jamadagni gepriesen!
9. Zu unserem gen Himmel dringenden Opfer komm, Vayu, mit guten Gedanken! Der in der Seihe geläuterte, darüber mit Milch gemischte Soma, dieser Klare ist dir gereicht.
10. Der Adhvaryu begehrt auf den richtigsten Wegen die Opfergaben darzubringen. Nun trink, du Niyutfahrer, von beidem bei uns, den reinen und den milchgemischten Soma!
11. Wahrhaftig, du bist der Große, Surya; wahrhaftig, du bist der Große, Aditya. Deine, des Großen, Größe verdient Preis; wirklich bist du, Gott, der Große.
12. Wahrhaftig, du bist groß an Ruhm, Surya, du bist ganz und gar der Große, o Gott. Durch deine Größe hast du, der Asurische, den Vortritt unter den Göttern, du, das allmächtige, unbetörbare Licht.
13. Diese niedergehende, von Lobsang begleitete - von der rötlichen Flamme werden ihre Farben verwandelt - hat in den zehn Armen einen Anblick wie die ankommende buntfarbige Usas geboten.
14. Drei Menschengeschlechter sind schon vorübergegangen, andere haben sich seitdem um den Preisgesang niedergelassen. Groß steht er da unter den Geschöpfen. Pavamana Soma ist in die goldgelben Flammen eingegangen.
15. "Die Mutter der Rudra´s, die Tochter der Vasu´s, die Schwester der Aditya´s, der Unsterblichkeit Nabel - sagen will ich jetzt den verständigen Leuten: Tötet nicht die unschuldige Kuh, die Aditi!"
16. "Mich, die die Worte findet, die Rede anregt, die mit allen frommen Gedanken naht, die göttliche Kuh, die von den Göttern gekommen ist, mich hat der Sterbliche von schwacher Einsicht sich angeeignet.



8,102. An Agni


1. Du, Gott Agni, verleihst dem Opferspender hohe Kraft, du der jugendliche Seher und Hausherr.
2. Zusammen mit der anrufenden, ehrerbietigen Rede fahre uns die Götter her als der Kundige, du erstrahlender Agni!
3. Mit dir, dem Anspornendsten im Bunde, du Jüngster, haben wir den Vorsprung zur Gewinnung des Siegerpreises.
4. Wie Aurva und Bhrigu, wie Apnavana rufe ich den reinen Agni her, der sich in das Meer einhüllt.
5. Ich rufe den wie der Wind brausende Seher, die wie Parjanya brüllende Macht an, den Agni, der sich in das Meer einhüllt.
6. Ich rufe ihn an wie die Anweisung des Savitri, wie des Bhaga Wohltat, den Agni, der sich in das Meer einhüllt.
7. Euren Agni, den Erstarkenden, der bei den Opfern am häufigsten zugegen ist, rufe ich her für das kraftvolle Kind der Kraft.
8. Auf daß dieser in uns eingehe wie Tvastri in die zu bildenden Formen, mit seiner, des Angesehenen, Einsicht.
9. Dieser Agni besitzt unter den Göttern alle Herrlichkeiten; er möge uns mit reichen Belohnungen kommen.
10. Lobe hier den Angesehensten unter allen Opferpriestern, den Agni, den Allerersten bei den Opfern!
11. Den scharfen mit reiner Flamme, der als Oberster in den Häusern scheint, der weithin Berühmteste.
12. Ihn lobe wie ein vielgewinnendes Rennpferd, o Redekundiger, den Ungestümen, der wie Mitra die Menschen eint!
13. Dir sind die verschwisterten Lobreden des Opferbereiters genaht, die dich herausstreichen, beim Erscheinen des Vayu.
14. Dessen dreifaches Barhis noch unbedeckt, ungeschnitten dasteht. Selbst ihr Gewässer habt eure Spur hinterlassen.
15. Die Spur des belohnenden Gottes mit seinen unantastbaren Hilfen ist ein erfreulicher Anblick wie die Sonne.
16. O Agni, durch die bloßen Gedanken an das Schmalz mit Glut entbrannt, o Gott, fahre die Götter her und opfere ihnen!
17. Dich erzeugten die Mütter, den Seher die Götter, o Angiras, den unsterblichen Opferfahrer.
18. Dich, den Vorsorgenden, o Seher Agni, haben sie als kürbaren Boten, als Opferfahrer eingesetzt.
19. Ich habe nämlich keine Kuh, die Axt ist nicht bei einem Holzbesitzer; also bringe ich dir nur dieses.
20. Wenn wir dir irgend welche Hölzer zulegen, Agni, so laß dir diese schmecken, du Jüngster!
21. Was die Termite benagt, worüber die Ameise kriecht, all das soll dir zu Schmalz werden.
22. Indem er den Agni im Geiste entzündet, soll der Sterbliche dabei dem Gedanken nachgehen: Ich habe den Agni mit den Morgenstrahlen entflammt.



8,103. An Agni


1. Der beste Pfadfinder ist erschienen, auf welchen sie die frommen Gebräuche gegründet haben. Dem eben Geborenen, dem Mehrer des Ariers, dem Agni nahen fein unsere Lobesworte.
2. Der Agni des Divodasa hat sich auf den Weg gemacht in ganzer Größe, wie es sich zu den Göttern ziemt - er hat sich der Mutter Erde entlang verbreitet - nach dem Rücken des Himmels.
3. Vor dem die Völker zittern, wenn er Rühmliches vollbringt, der Tausend gewinnt gerade wie im Kampf um die Meisterschaft, den Agni haltet mit euren Gedanken in Ehren!
4. Wenn du den Sterblichen, der dir, o Guter, spendet, zu Reichtum zu bringen beabsichtigst, so empfängt er, o Agni, einen Sohn, der Lobgedichte vorträgt, der selbst tausend Rinder züchtet.
5. Er bahnt sich mit dem Schlachtroß den Weg zum Gewinn, selbst wenn dieser unter Verschluß ist; er erwirbt unvergänglichen Ruhm. Von dir möchten wir stets alles Gute bei den Göttern empfangen, du Schätzereicher.
6. Der alle Schätze austeilt, der gerngehörte Opferpriester der Menschen. Wie zuerst die Schalen des Süßtrankes, kommen zu ihm die Preislieder, zu Agni.
7. Wie ein Wagenroß putzen ihn mit Lobesworten die gottverlangenden Freigebigen heraus. Erhalte beiderlei Samen in der Nachkommenschaft, du Meister, du Clanfürst; erhalte die Freigebigkeit der Lohnherren!
8. Singet dem freigebigsten, wahrhaftigen, hohen, hellflammigen Agni, ihr Upastuta´s!
9. Der freigebige Agni möge die Ehre vieler Söhne einbringen, der entflammte, glänzende, mit Opferschmalz begossene. Gewiß wird aufs neue zu uns seine Huld kommen mit reichen Belohnungen.
10. Den Liebsten der Lieben, den Gast preise, o Asava, den Agni, den Lenker der Wagen;
11. Der bei Sonnenaufgang die angebundenen Schätze erkundet und herbringen möge, der Opferwürdige; dessen Absichten schwer zu durchqueren sind wie die Wellen im reißenden Strome, wenn er mit Absicht den Siegerpreis zu gewinnen sucht.
12. Nicht soll uns der gute Gast, dieser vielgepriesene Agni gram sein, der einen guten Hotri und guten Opferdienst hat.
13. Nicht sollen die zu Schaden kommen, die mit ihren Einladungen, mit irgend welchen Absichten kommen, o guter Agni! Dich beruft ja auch der Mittellose zum Botenamt, Opfergaben spendend und guten Gottesdienst bereitend.
14. Agni, komm als der den Marut Befreundete mit den Rudra´s zum Somatrunk, zu Sobhari´s Loblied! Ergötze dich am Svarnarasoma!