Siebter Liederkreis




1. Gruppe        Lieder an Agni


7,1. An Agni


1. Den Agni erzeugten die Männer unter innerem Erschauen mit Handbewegung aus den Reibhölzern, den trefflichen, weithin sichtbaren Hausherren, den pfeilartigen.
2. Diesen Agni setzten die Vasu´s in die Heimstätte ein zum Schutz nach jeder Seite, der schön anzuschauende, der Zufriedenstellende, der ständig im Hause war.
3. Entzündet leuchte uns voran, Agni, mit unverlöschlicher Feuersäule, du Jüngster. Zu dir kommen die vielen Ehrengaben.
4. Diese Agni´s flammen schöner als die anderen Agni´s hervor als glanzvolle Meister, bei denen vornehme Herren beisammen sitzen.
5. Gib uns, Agni, nach Wunsch einen trefflichen Schatz an Meistern, guten Kindern, du Gewaltiger, den niemals ein Zauber überwindet.
6. Der Verständige, dem die Jungfrau, die Schmalzkelle, abends und morgens mit der Opfergabe naht und Gutes wünschend die ihm gebührende Andacht.
7. Brenn, o Agni, alle Unholde hinweg mit deinen Gluten, mit denen du den Jarutha branntest. Mach die Krankheit lautlos verschwinden.
8. Der dein Antlitz entflammt, o Agni, Bester, Heller, Leuchtender, Reiner, durch dessen Lobreden mögest du auch uns hier wohlgesinnt sein.
9. Welche sterblichen, unter den Manen weilenden Männer, dein Antlitz an vielen Orten verteilt haben, o Agni, durch deren Lobreden mögest du auch uns hier wohlgesinnt sein.
10. Diese tapferen Männer sollen in den Schlachten allen gottlosen Blendwerken überlegen sein, die mein treffliches Gedicht anerkennen.
11. Wir möchten nicht der Männer bar, nicht ohne Leibeserben aus Mangel an Söhnen dich umsitzen, o Agni, sondern in kinderreichem Hause, du Hausgenosse.
12. Zu dem beständig der Ritter zum Opfer kommt, gib du uns eine kinderreiche Wohnung mit guter Nachkommenschaft, die durch leiblichen Nachwuchs sich vermehrt.
13. Schütz uns, Agni, vor dem unlieben Unhold, schütz uns vor der Falschheit des übelwollenden Knausers! Mit dir als Bundesgenosse möchte ich die Angreifer siegreich bestehen.
14. Dieser Agni soll die anderen Agni´s übertreffen, bei dem ein sieghafter leiblicher Sohn mit starker Hand und die tausendfache Nahrung bringende Rede sich vereinigen.
15. Dieser ist der Agni, der vor dem Neider behütet, den Entzünder aus Not befreien soll. Vornehme Männer machen ihre Aufwartung.
16. Dieser Agni wird vielerorts mit Schmalz begossen, den der Vermögende unter Opferspenden entzündet, den der Hotri während des Opfers umwandelt.
17. In dir, oAgni, wollen wir nach Vermögen die vielen ständigen Opferspenden opfern, indem wir bei dem Opfermahl einen doppelten Umzug veranstalten.
18. Diese angenehmsten Opfergaben fahre ohne zu ermatten zur Götterschar, Agni! Sie sollen unsere duftenden Spenden entgegennehmen.
19. Gib uns nicht dem Mangel an Söhnen preis, Agni, nicht dieser geistigen Armut, die in schlechten Kleidern geht, nicht uns dem Hunger noch dem bösen Geiste, du Wahrhafter! Nicht sollst du uns zu Hause und im Wald auf Abwege bringen.
20. Nun lehre uns recht die erbaulichen Reden, o Agni, mache du sie den Lohnherren angenehm, o Gott! Wir wollen beiderseitig an deiner Schenkung teilhaben. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!
21. Du, Agni, bist leicht zu errufen, von erfreulichem Anblick, leuchte mit schönem Lichte, du Sohn der Kraft! Nicht soll es bei dir an einem eigenen leiblichen Sohn fehlen, nicht soll uns ein mannhafter Sohn mangeln.
22. Verklage uns nicht bei diesen gottentzündeten Feuern auf schlechte Pflege, Agni. Nicht soll uns deine, des Gottes, Ungnade, du Sohn der Kraft, auch infolge unserer Ungeduld treffen.
23. Der Sterbliche, du schöner Agni, ist reich, der in dir, dem Unsterblichen, die Opferspende opfert. Er macht den zum Gutgewinner bei den Göttern, zu dem der reiche Gönner fragend mit einem Anliegen kommt.
24. O Agni, da du weißt, was großes Wohlergehen ist, bring unseren Gönnern großen Reichtum, an dem auch wir uns unvermindert an Lebensdauer als Meister ergötzen können, du Gewaltiger!
25. Nun lehre uns recht die erbaulichen Reden, o Agni, mache du sie den Lohnherren angenehm, o Gott! Wir wollen beiderseitig an deiner Schenkung teilhaben. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,2. Aprilied


1. Laß dir heute unser Brennholz munden, Agni; flamme hoch, deinen verehrungswürdigen Rauch emportreibend! Rühre an die himmlische Höhe mit deinen Haarschöpfen, vereinige sie mit den Strahlen der Sonne!
2. Wir wollen unter diesen Göttern die Größe des opferwürdigen Narasamsa mit Opfern feiern, welche Götter ratreich, lauter, frommen Gedanken eingebend beiderlei Opfer schmackhaft machen.
3. Den verständigen Asura, der als wahrsprechender Bote zwischen beiden Welten von euch zu berufen ist, den von Manu entzündeten Agni wollen wir gleich Manu jederzeit für den Gottesdienst weihen.
4. Sorgsam, indem sie es halb knieend bringen, legen sie unter Verneigung das Barhis um das Feuer. Begießet das Barhis und glättet das schmalzrückige, schmelzbuttrige mit dem Opferschmalz, ihr Adhvaryu´s!
5. Gutes im Sinn führend haben die Gottverlangenden auf den Götterwagen wartend die Tore für die Götterschaft geöffnet. Die vielen Doppeltore, die sich lecken wie zwei Mutterkühe ein Kalb, salben sie wie die ledigen Mädchen für die Hochzeit.
6. Auch die beiden himmlischen hohen Frauen, Morgen und Nacht, die einer gutmelken Kuh gleichen, die Vielgerufenen, Gabenreichen sollen sich auf das Barhis setzend als Opferwürdige uns zum Heil sich einfinden.
7. Die beiden beredten Dichter bei den menschlichen Opfern, euch gedenke ich zu verehren, die beiden Jatavedas´. Hebet unser Opfer empor während der Götteranrufungen; ihr beide gewinnet bei den Göttern köstliche Dinge.
8. Die Bharati soll vereint mit den Bharati`s, Ila mit den Göttern, Agni mit den Menschen, Sarasvati mit den Sarasvata`s näher kommen. Die drei Göttinnen sollen sich auf dieses Barhis setzen.
9. Und du, Gott Tvastri, entbinde uns freigebig den fruchtbaren Samen, aus dem ein tatkräftiger, verständiger Sohn geboren wird, der die Preßsteine in Gebrauch nimmt und die Götter liebt!
10. O Baum, entlaß es zu den Göttern; Agni, der Zurichter, soll das Opfer schmackhaft machen. Derselbe soll als der echte Hotri unter den beiden das Opfer vollziehen, so wie er der Götter Geschlechter kennt.
11. Komm entflammt näher, o Agni, mit Indra und den höheren Göttern auf gleichem Wagen! Auf unser Barhis soll sich Aditi, die Mutter guter Söhne setzen. Unter Svaharuf sollen sich die unsterblichen Götter ergötzen!


7,3. An Agni


1. Machet den Gott Agni im Verein mit den anderen Agni´s, den Bestopfernden, zu eurem Boten bei dem Gottesdienst, der bei den Sterblichen seßhaft ist, der Wahrhaftige, Glutköpfige, Schmalzessende, Reine!
2. Er schnaubt freßlustig wie ein Roß auf der Weide, wenn es aus dem großen Gehege ausgekommen ist. Dann weht der Wind, hinter seiner Flamme her, und schwarz ist dann seine Bahn.
3. Wenn von dir, Agni, dem neugeborenen Stiere, die alterlosen Flammen entzündet aufsteigen, so geht der rötliche Rauch zum Himmel, denn du, Agni, suchest als Bote die Götter insgesamt auf;
4. Sobald deine Erscheinung auf der Erde sich breit macht, wenn sie gierig die Speisen mit den Fangzähnen gepackt hat, so geht dein Anlauf wie ein losgelassenes Heer. Wie das Roß die Gerste vertilgest du Meister das Holz mit der Zunge.
5. Ihn putzen die Männer abends, ihn am Morgen, den jüngsten Agni wie ein Rennpferd, indem sie dem Gast an seiner Geburtsstätte Appetit machen. Es leuchtet seine Flamme, wenn der Bulle mit Schmalz begossen ist.
6. Schön zu schauen ist deine Vorderseite, du Schöngesichtiger, wenn du wie ein Goldschmuck in der Nähe glänzest. Wie des Himmels Donner kommt dein Ungestüm; wie die prangende Sonne offenbare deinen Glanz!
7. Auf daß wir unter Svaharuf für euch den Agni mit Idaspenden und schmalzreichen Opfergaben beschenken können, schütze uns, Agni, mit diesen unermeßlichen Mächten, mit hundert ehernen Burgen.
8. Die unbezwingbaren Burgen, die du für den Opfernden hast, oder mit denen du die mannhaften Lobreden schützen kannst, mit denen schirme, du Sohn der Kraft, in gleicher Weise unsere freigebigen Patrone und uns Sänger, o Jatavedas!
9. Wenn er hell und blank wie eine Axt zum Vorschein kommt in eigener Schönheit am Leibe erstrahlend, der als Liebling seiner Eltern geboren ward, mit rechtem Verständnis für das Götteropfer, rein;
10. So bring uns mit deinem Lichte dieses Glück, o Agni: Wir möchten einen verständigen Entschluß fassen. Alles Glück soll den Sängern und dem Lobredner werden. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,4. An Agni


1. Bringet dem Agni zu hellem Glanz euer wohlgeklärtes Opfer und Gebet dar, der zwischen allen göttlichen und menschlichen Geschlechtern kundig als Bote geht.
2. Obwohl noch Kind, muß Agni schon erfahren sein, sobald er als Jüngster aus der Mutter geboren wird, der hellen Zahns die Hölzer festhält. Gar viele Speisen ißt er auf in kurzer Frist.
3. In dieses Gottes Beisein vor seinem Angesicht sind wir, den die Sterblichen festhielten, den rötlichen, der sich an die Gefangenschaft bei den Menschen gewöhnt hat. Agni entflammte, sich schwer heimisch fühlend, für Ayu.
4. Er wurde als der Weise unter die Unweisen der kluge, unsterbliche Agni unter die Sterblichen gesetzt. Führe du uns dabei nicht auf Abwege, du Gewaltiger! Immer möchten wir bei dir guten Mutes sein.
5. Der an den gottbestimmten Platz sich gesetzt hat - denn Agni hat an Umsicht die Unsterblichen übertroffen - ihn tragen die Pflanzen und Bäume als Leibesfrucht, und die Erde, den Allnährenden.
6. Denn Agni vermag den reichlichen Lebensbalsam, er vermag einen Schatz von guten Söhnen zu geben. Nicht wollen wir dich, du Mächtiger, ohne Söhne, ohne Vieh und ohne Achtung umsitzen.
7. Denn den Besitz des fremden Sohnes muß man umwerben. Wir möchten Besitzer eines eigenen Schatzes sein. Nicht ist, o Agni, das von einem anderen erzeugte ein leibliches Kind. Mögest du nicht die Wege des Unverständigen mißbrauchen.
8. Denn nicht ist ein fremder Sohn so lieb, daß man ihn festhalten, nicht ein aus anderem Mutterleib Geborener, daß man seiner von Herzen gedenken mag. Auch geht er wieder nach seiner Heimat. Uns soll aufs neue ein siegreicher Preisgewinner kommen.
9. Schütze du, Agni, vor dem Neider, du uns vor Tadel, du Gewaltiger! Alles, was einen Beschmutzer hat, soll insgesamt bei dir Zuflucht finden, bei dir kommt begehrenswerter, tausendfältiger Reichtum zusammen.
10. So bring uns mit deinem Lichte dieses Glück, o Agni: Wir möchten einen verständigen Entschluß fassen. Alles Glück soll den Sängern und dem Lobredner werden. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,5. An Agni Vaisvanara


1. Bringet dem starken Agni eine Lobrede dar, dem Lenker von Himmel und Erde, der als Vaisvanara im Schoße aller Unsterblichen von den wachenden Priestern großgezogen ward.
2. Im Himmel erstarkt ward Agni auf Erden eingesetzt, der Lenker der Flüsse, der Bulle der stehenden Gewässer. Er überstrahlt die menschlichen Stämme, nach Wunsch großgeworden, der Vaisvanara.
3. Aus Furcht vor dir zogen die schwarzen Stämme fort, indem sie kampflos ihren Besitz zurückließen, als du, Vaisvanara Agni, für Puru flammend, ihre Burgen brechend, leuchtetest.
4. Deinem Gebot folgt die dreifache Welt, Himmel und Erde, o Agni Vaisvanara. Du hast mit deinem Lichte die beiden Welten durchzogen, mit nie ermattender Glut flammend.
5. Dich, Agni, geleiten voll Verlangen als Falbinnen die Loblieder, die klangvollen, butterglatten, dich den Herrn der Völker, den Wagenlenker der Reichtümern, den Vaisvanara, das Banner der Morgen, der Tage.
6. Dir übertrugen die Götter die Asurawürde, denn sie nehmen gern deinen Rat an, du wie Mitra Geehrter. Du, Agni, triebst die Dasyu´s aus ihrer Heimat, indem du dem Arier weites Licht schufst.
7. Im höchsten Himmel geboren hegst du sofort dein Gehege wie Vayu. Der du die Wesen erzeugtest, du wieherst ihnen zu, indem du zu Nachkommenschaft behilflich bist, o Jatavedas.
8. Dieses herrliche Labsal verschaff uns, Agni Vaisvanara, Jatavedas, mit dem du deine Freigebigkeit überfließen lässest, Allbegehrter, den weiten Ruhm für den opfernden Sterblichen.
9. Diesen Besitz von vielem Vieh verleihe, o Agni, unseren Lohnherren und rühmlichen Siegergewinn. Vaisvanara, gewähre uns großen Schutz im Verein mit den Rudra´s, den Vasu´s, o Agni!


7,6. An Agni Vaisvanara


1. Des Oberherrn, des Asura Lob verkünde ich, des Mannes der Völker, dem man zujubeln muß. Wie des Indra Taten verkünde ich die des Starken lobend, indem ich den Lobredner dabei lobe.
2. Den Seher, das Banner, den Glanz, das Gemächte des Steins treiben sie zur Eile, das Heil und die Herrschaft beider Welten. Mit Lobreden erbitte ich für mich die früheren großen Werke des Burgenbrechers Agni:
3. Du hast die unverständigen, zugeknöpften, mißredenden Pani´s niedergeworfen, die ohne Glauben, ohne Segen, ohne Opfer waren. Immer weiter hat Agni diese Dasyu´s verdrängt; die Nichtopfernden hat er, der Erste, zu den Letzten gemacht.
4. Der die im westlichen Dunkel sich ergötzenden Morgenröten nach vorne gebracht hat, der Mannhafteste, durch seine Künste, diesen Agni preise ich, den Herrn des Reichtums, den Unbeugsamen, der die Angreifer bezwingt.
5. Der die Mauern weichen machte durch seine Waffen, der den Usas´ ihren rechtmäßigen Gatten gab, Agni, der Jüngste, machte durch seine Übermacht die Stämme des Nahus tributpflichtig, nachdem er sie niedergehalten hatte.
6. Unter dessen Schutz sich alle Leute aus freien Stücken gestellt haben, um seine Gunst bittend, Vaisvanara hat sich nach eigener Wahl im Schoße der beiden Welthälften, seiner Eltern, niedergelassen.
7. Gott Vaisvanara hat bei Aufgang der Sonne die Schätze der Tiefe an sich genommen; von dem diesseitigen und dem jenseitigen Meere hat sie Agni an sich genommen, vom Himmel und von der Erde.


7,7. An Agni


1. Euren übermächtigen Agni, obwohl er ein Gott ist, sporne ich unter Verbeugungen an wie ein sieggewohntes Roß. Sei unser kundiger Bote des Opfers. Von selbst hat er festen Schrittes zu den Göttern den Weg gefunden.
2. Komm, Agni, deine gewohnten Wege, willkommen, der Freundschaft der Götter dich erfreuend, den Rücken der Erde mit deinem Ungestüm erdröhnen machend, mit den Zähnen alles verzehrend, die Bäume gierig verbrennend.
3. Das Opfer ist gerichtet, denn das Barhis ist wohlgelegt. Agni ist günstig gestimmt, wie der Hotri zum Opfer berufen, die beiden allbegehrten Mütter einladend, von denen du Jüngster geboren bist als der Liebling.
4. In kurzer Frist erzeugten die kundigen Menschen den Wagenlenker bei dem Opfer, der ihr Opferfahrer wird. Als Stammesgebieter ward Agni ins Haus gesetzt, der Beliebte, süß redende, Wahrheitsgetreue.
5. Der erwählte Opferleiter Agni wurde bei seiner Ankunft hingesetzt als der Hohepriester in der Männersitzung, als Anordner, den Erde und Himmel großgezogen haben, den der Hotri anbetet, den Allbegehrten.
6. Diese haben an Glanz alles übertroffen oder die, welche mannhaft das Dichterwort passend geformt haben, die die gehorsamen Clane vorwärts bringen mögen, die dieser meiner rechten Rede gedenken mögen.
7. Nun wenden wir Vasitha´s uns an dich, Agni, den Herrn der Güter, du Sohn der Kraft. Du hast den Sängern und den Lohnherren Speisegenuß eingebracht. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,8. An Agni


1. Der König und Herr wird unter Verneigung entzündet, dessen Antlitz mit Schmalz begossen wird. Die Männer berufen ihn eindringlich mit Opfergaben. Agni ist noch vor den Morgenröten entflammt.
2. Dieser Agni, der Jüngste, ist bekannt als der ganz große, beliebte Hotri des Manu. Sein Licht ausstrahlend hat er es auf Erden verteilt. Er ist durch die Pflanzen groß geworden, der eine schwarze Radspur hat.
3. Vermöge welcher besonderen Eigenschaft wirst du, Agni, das Loblied erleuchten, und welche besondere Eigenschaft wirst du wecken, wenn du gepriesen wirst? Wann werden wir, du Gabenschöner, Besitzer von Reichtum, Gewinner unübertroffenen frommenden Reichtums sein?
4. Dieser Agni des Bharata ist weit berühmt, wenn sein hohes Licht wie die Sonne leuchtet, der dem Puru in den Kämpfen überlegen war, der göttliche Gast ist hell aufgeflammt.
5. Viele Opfergaben sollen in dir geopfert werden; mit allen Gesichtern mögest du freundlich sein. Zwar bist du Gepriesener und Gelobter schon berühmt, Agni, doch mehre auch selbst deinen Leib, du Edler!
6. Diese Rede sei Hundert einbringend, Tausend zusammenbringend; für Agni werde sie doppelt so viel wert, daß sie den Sängern und deinem Vertrauten Glück bringe, glänzend, Plagen vertreibend, die Unholde tötend!
7. Nun wenden wir Vasitha´s uns an dich, Agni, den Herrn der Güter, du Sohn der Kraft. Du hast den Sängern und den Lohnherren Speisegenuß eingebracht. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,9. An Agni


1. Der Buhle der Morgenröten ist erwacht aus ihrem Schoße aufleuchtend, der wohlredende Hotri, der größte Seher, der Reine. Er gibt das Zeichen für beiderlei Volk, zu den Göttern bringet er die Opfer, Reichtum zu den Frommen.
2. Er ist der Einsichtsvolle, der die Türen der Knauser aufschließt, der uns das Lied, das vielen Nutzen bringt, klärt, der wohlredende Hotri, der Gebieter der Clane scheint durch der Nächte Dunkel.
3. Der kluge Seher ist uns Aditi, Vivasvat, Mitra von schöner Gesellschaft, unser angenehmer Gast. Er leuchtet noch vor den Morgenröten in prächtigem Glanz; der Wasser Kind ist er in die sprossenden Pflanzen eingegangen.
4. Jatavedas, den ihr unter den Geschlechtern des Manu berufen sollt, der Schlachtengänger, ist entflammt, der in schön zu schauendem Glanz erglänzt. Den Entzündeten wachten die Rinder heran.
5. Agni! Geh deinen Botengang - versieh dich nicht! - zu den Göttern von der erbauenden Sängerschar gesandt! Opfere der Sarasvati, den Marut, den Asvin, den Gewässern, allen Göttern, daß sie Belohnung spenden.
6. Indem er dich, Agni, entzündete, erschlug Vasistha den Jarutha. Opfere der Purandhi um Reichtum zu gewinnen; singe das Frühgebet in vielen Weisen, o Jatavedas! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,10. An Agni


1. Wie der Buhle der Morgenröte hat er seinen breiten Schein ausgestreckt, mächtig leuchtend, scheinend, flammend. Der goldige, blanke Bulle erglänzt in Glanz; er hat die willigen Gedanken angeregt und geweckt.
2. Wie die Sonne ist er um das Hellwerden der Morgenröten erstrahlt, das Opfer aufspannend wie die Fürbitter ihre Gedanken. Gott Agni, der die Geschlechter unterscheidet, geht eilends als gottbesuchender Bote, der am meisten erwirkt.
3. Zu Agni gehen die Lobesreden, die gottverlangenden Gedanken, um Reichtum bittend, zu ihm, der schön von Anblick, von Erscheinung und Bewegung ist, dem Opferfahrer, dem Rosselenker der Menschen.
4. Agni! Fahr zu uns her den Indra im Verein mit den Vasu´s, den hohen Rudra mit den Rudra´s, die allen Menschen gehörige Aditi mit den Aditya´s, den allbegehrten Brihaspati mit seinen Sängern!
5. Den wohlredenden Hotri rufen die Fürbitter an, den jüngsten Agni die Clane bei den Opfern, denn er ward der Schirmherr der Schätze, der unermüdliche Bote, um den Göttern zu opfern.


7,11. An Agni


1. Du bist die große Leuchte des Opfers; ohne dich ergötzen sich die Unsterblichen nicht. Komm mit allen Göttern auf einem Wagen; nimm, Agni, hier als der Hotri zuerst Platz!
2. Dich Flinken berufen stets die opfernden Menschen zum Botenamt. Dem werden glückliche Tage zuteil, auf dessen Barhis du, Agni, dich mit den Göttern niedergelassen hast.
3. Dreimal des Nachts werden in dir die Schätze für den opfernden Menschen offenbar. Wie für Manu opfere hier den Göttern, Agni; sei unser Bote, der vor Verdächtigungen schützt!
4. Agni ist Herr über das große Opfer, Agni über jede bereitete Opfergabe, denn die Vasu´s nehmen gern seinen Rat an, und die Götter haben ihn zu ihrem Opferfahrer gemacht.
5. Agni! Fahre die Götter her zum Opfermahl, mit Indra an der Spitze sollen sie sich hier ergötzen. Bring dieses Opfer zu den Göttern im Himmel! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,12. An Agni


1. Wir sind mit großer Verbeugung zu dem Jüngsten getreten, der im eigenen Hause entzündet aufgeleuchtet ist; der zwischen den weiten Welthälften prächtig erglänzt, der nach allen Seiten sein Gesicht zukehrt, wenn er tüchtig mit Schmalz begossen ist.
2. Er überwindet durch seine Macht alle Mißerfolge. Agni wird im Hause gepriesen, der Jatavedas. Er bewahre uns vor Mißerfolg und Unehre, uns Sänger und unseren Lohnherren.
3. Du, Agni, bist Varuna und Mitra; dich stärken die Vasistha´s mit Gebeten. Bei dir sollen Schätze leicht zu gewinnen sein. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,13. An Agni Vaisvanara


1. Dem Agni, der ganz Glut ist, dem Gedankeneingeber, dem Asuratöter bringet das Gebet, die Dichtung dar! Ich bringe es freundlich gleich der Opfergabe auf das Barhis für Vaisvanara, den Lenker der Gedanken.
2. Du, Agni, hast mit deiner Flamme hoch aufflammend bei deiner Geburt beide Welten angefüllt. Du befreitest durch deine Macht die Götter aus Schande, Vaisvanara Jatavedas.
3. Da du, Agni, eben geboren nach den Welten Ausblick hieltest wie ein umkreisender wachsamer Hirt nach den Tieren, so mache, Vaisvanara, unserer feierlichen Rede den rechten Weg ausfindig! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,14. An Agni


1. Mit Brennholz wollen wir dem Jatavedas, dem Gott mit Götterladungen, mit Opfergaben dem Hellflammenden, unter Verbeugung dem Agni aufwarten.
2. Wir wollen dir, Agni, mit Brennholz dienen, wir wollen mit Loblied aufwarten, du Opferwürdiger, wir mit Schmalz, du Opferpriester des Gottesdienstes, wir mit Opferspende, du Gott von wohltätiger Glut.
3. Komm, Agni, mit den Göttern zu unserer Götterladung und laß dir den Vasatruf wohl gefallen. Dir, dem Gotte, wollen wir freigebige Spender sein. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,15. An Agni


1. Opfert dem Herren, dem Huldigung gebührt, die Spende in den Mund, der unsere nächststehende Freundschaft ist;
2. Der über die fünf Völker herrscht und sich in jedem Hause niedergelassen hat, der weise jugendliche Hausherr,
3. Agni soll unser häusliches Besitztum nach allen Seiten bewachen und soll uns vor Not behüten.
4. Ein neues Lied will ich jetzt für Agni, den Falken des Himmels hervorbringen. Gewiß wird er uns Gut erwirken.
5. Dessen Herrlichkeiten wie der Schatz eines Sohnreichen köstlich zum Schauen sind, wenn er vor dem Opfer aufflammt.
6. Er soll auf diesen Vasatruf gern kommen, Agni soll an unseren Lobreden Gefallen finden, der beste Opferer, der Opferfahrer.
7. Dich, du zugänglicher Clanfürst, den Glänzenden setzen wir ein, o Gott, den Meister, du mit Schmalz begossener Agni.
8. Alle Nächte und Morgen leuchte! Durch dich haben wir ein gutes Feuer, du, wenn du uns zugetan bist, hast in uns tüchtige Meister.
9. An dich wenden sich die beredten Männer mit ihren Dichtungen, um Lohn zu gewinnen, an dich die tausendbringende Rede.
10. Agni wehrt die Unholde ab, der Unsterbliche mit heller Flamme, der Reine, Lautere, Anzurufende.
11. Bring du uns Ehrengaben, der du es vermagst, jüngster Sohn der Kraft! Auch Bhaga soll uns die erwünschte Gabe geben.
12. Du, Agni, gibst das Ansehen, das der Sohnreiche hat, und der Gott Savitri, Bhaga und Diti geben die erwünschte Gabe.
13. Agni! Bewahre uns vor Not, versenge du Gott mit deinen glühendsten Flammen die Schädiger, der du nie alterst!
14. Und sei als der Unbezwingbare uns eine große eherne Burg mit hundert Ringen zum Männerschutze!
15. Schütze du uns vor Not, du Dunkelerheller, vor dem Übelwollenden Tag und Nacht, du Untrügbarer!


7,16. An Agni


1. Mit dieser Verbeugung lade ich für euch den Agni, das Kind der Kraft ein, den lieben, merksamsten Rosselenker, der gut opfert, den unsterblichen Boten eines jeden.
2. Er möge seine beiden Rotfüchse anschirren, die allen frommen; er beeile sich wohlbegossen. Den Vasu´s gehört das Opfer mit gutem Segenswort und gutem Dienst, den Menschen die göttliche Belohnung.
3. Seine Glut hat sich aufgerichtet, wann der Lohnherr mit Schmalz begossen wird, und seine rötlichen Rauchsäulen, die den Himmel berühren. Die Männer entzünden gemeinsam den Agni.
4. Dich machen wir zu unserem angesehensten Boten. Fahr die Götter zur Begehrnis her! Gewähre, du Sohn der Kraft, alle Menschengenüsse, gewähre das, worum wir dich bitten!
5. Du, Agni, bist der Hausherr, du unser Hotri bei dem Opfer, du der kluge Potri, du Allbegehrter. Opfere und begehre für uns Wünschenswertes!
6. Schaffe dem Opfernden das Kleinod, du Wohlverständiger, denn du bist der Kleinodbringer. Sporn uns in dem rechten Werke an, jeden Priester, und wer es als Lobredner zu Dank macht!
7. Bei dir, du wohlbegossener Agni, sollen die Lohnherren beliebt sein, die freigebigen Lenker der Völker, die Hürden von Kühen verteilen.
8. In deren Hause Ila mit Schmalz in der Hand in der Fülle sitzt, schütze diese, du Übermächtiger, vor Falschheit, vor Schmähung! Gewähre uns deinen weitberühmten Schutz!
9. Er ist mit seiner wohlklingenden Zunge und mit dem Mund der kundigere Wortführer. Agni! Bring unseren Lohnherrn Reichtum mit deinen Schützern, mit hundert Burgen, du Jüngster!
10. Die Ehrengaben, Schenkungen von Rossen gehen aus Wunsch nach großem Ruhm, die Schütze vor Not mit deinen Schützern, mit hundert Burgen, du Jüngster!
11. Der Gott Dravinodas wünscht von euch voll eingeschenkt. Gießet auf oder füllet nach, dann belobt euch der Gott.
12. Diesen machten die Götter zum Priester des Opfers, den Klugen, zu ihrem Fahrer. Agni bringt dem Verehrer, dem opfernden Mann das Kleinod, die Meisterschaft.


7,17. An Agni


1. Agni! Werde mit gutem Brennholz entzündet und das Barhis soll weithin gebreitet werden.
2. Und die Tore sollen verlangend sich auftun, und fahre du die verlangenden Götter hierher!
3. Agni, bitte die Götter her und verehre sie mit der Opfergabe. Versieh den Gottesdienst gut, o Jatavedas!
4. Jatavedas möge den Gottesdienst gut versehen; er verehre die unsterblichen Götter und stelle sie zufrieden.
5. Erwirke alle wünschenswerten Dinge du Kluger; unsere Wünsche sollen heute erfüllt werden!
6. Dich haben die Götter zum Opferfahrer gemacht, o Agni, das Kind aus der Kraft.
7. Wir wollen dir, dem Gott, freigebige Spender sein; teil uns große Belohnungen aus, darum gebeten!







2. Gruppe        Lieder an Indra


7,18. An Indra


1. Da ja von dir schon unsere Väter, die Sänger, alles Gute empfingen, o Indra - denn dein sind die gutmelkenden Kühe, dein die Rosse; du bringst dem Gottergebenen am meisten Gut ein.
2. Denn wie ein König mit seinen Frauen lebst du allewege behaglich - sei mit jedem neuen Tag gnädig, du der Seher, der die Wissenden übertrifft. Zeichne die Lobreden mit Rindern, Rossen aus, du Freigebiger; sporne uns, deine Anhänger, zu Reichtum an!
3. Diese ergötzlichen, zu Gott strebenden Lobreden nahen dir, darum wetteifernd. Zu uns her soll der Weg deines Reichtums gehen. In deiner Gunst, Indra, möchten wir Zuflucht finden.
4. Um dich zu melken wie eine Kuh auf fetter Weide, hat Vasistha seine erbaulichen Worte wie das Kalb losgelassen. Nur dich nennt mir jeder als den Kuhbesitzer. Indra soll uns zur Gnade kommen.
5. Sogar die sich ausbreitenden Fluten machte Indra für Sudas zu Furten, leicht zu durchschreiten. Den sich überhebenden Simyu machte er zum Fluch des neuesten Liedes, seine Hohnreden zur Trift der Ströme.
6. Turvasa, Yaksu war das Voropfer. Die Matsya´s, die auf Reichtum versessen waren wie im Wasser die Fische auf den Köder, die Bhrigu´s und Druhyu´s leisteten willig Folge. Der Freund hat dem, der unter den beiden Gegnern sein Freund war, durchgeholfen.
7. Die Paktha´s, Bhalana´s, Alina´s, Visanin´s nannten sich seine guten Freunde. Der Mahlgenosse des Ariers, der seine Mannen unter Kampf heranführte, ist aus Verlangen nach Kühen den Tritsu´s zu Hilfe gekommen.
8. Indem sie in böser Absicht eine Fehlgeburt der Aditi bewirkten, leiteten die Toren die Parusni ab. Im Besitz der Macht umfaßte er die Erde. Als Opfertier lag er da, der sich für einen Weisen hielt.
9. Sie kamen ans falsche Ziel als wäre es ihr richtiges Ziel: in die Parusni. Auch der Flinke kam nicht zur Heimkehr. Indra gab die spornstreichs fliehenden Feinde in Manusa dem Sudas in die Hand, die wie Kastraten reden.
10. Sie gingen wie Rinder ohne Hirten von der Weide zu zufällig geschlossener Freundschaft geschart. Die Prisnigu´s, von der Prisni abwärts getrieben, leisteten willig Folge, ihre Gespanne und ihre ........
11. Einundzwanzig Leute der beiden Vaikarna´s hat der König aus Ruhmbegierde niedergestreckt. Wie ein Sachkundiger das Barhis auf dem Opferplatz sticht er sie nieder. Der Held Indra macht ein Rennen unter ihnen.
12. Da stürzte der Keulenträger den berühmten alten Kavasa ins Wasser, hintendrein den Druhyukönig, während deine Anhänger, Freundschaft für Freundschaft erwählend, dir zujubelten.
13. An einem Tage zersprengte Indra ihre Festen alle, die sieben Burgen mit Gewalt. Er teilte dem Tritsu das Eigentum des Anufürsten zu. Möchten wir den Puru besiegen, der bei dem Opfer Mißreden führt.
14. Die rindergierigen Anu´s und Druhyu´s, sechzig hundert sechs tausend sechzig und noch sechs Männer sind ehrerbietig entschlafen. Alles Heldentaten, die Indra vollbracht hat.
15. Von Indra wieder instandgesetzt ergossen sich die Tritsu´s wie die freigelassenen Gewässer niederwärts. Die Feinde, die kleinlich zumessen, überließen all ihre Besitztümer dem Sudas.
16. Zu Boden hat er den Überheblichen gestoßen, der nur ein halber Mann ist, der ohne Indra die gekochte Milch trinkt. Indra durchkreuzte die Absicht des die Absicht Durchkreuzenden. Auf die Wege machte sich, wer noch eine Spur des Weges besaß.
17. Durch den Schwachen hat er diese einzige Tat getan; die Löwin hat er durch einen Schafbock erlegt. Mit einer Nadel hat Indra die Zacken abgespalten. Er schenkte dem Sudas all ihre Besitztümer.
18. "Alle Feinde sind dir ja erlegen. Finde du auch des überheblichen Bheda schwache Stelle! Wer an den lobsingenden Sterblichen Frevel begeht, auf den schleudere deine scharfe Keule, Indra!"
19. Dem Indra standen die Yamuna und die Tritsu´s zur Seite. Da raubte er den Bheda vollständig aus. Die Aja´s und Sigru´s und Yaksu´s brachten Pferdeköpfe als Tribut dar.
20. Deine Gnade sind deine Reichtümer, o Indra, die früheren und die neuesten, sind nicht vollständig aufzuzählen, so wenig wie die Morgenröten. Auch den Götzen, den Dünkling hast du erschlagen; in eigener Person stießest du den Sambara vom hohen Berge herab.
21. Parasa, Satayatu, Vasistha, die deinetwegen vom Hause fortgepilgert waren, werden deine, des Gastfreien, Freundschaft nicht vergessen. Nun werden den Lohnherren glückliche Tage anbrechen.
22. Zweihundert Kühe des Enkels des Devavat, zwei Wagen samt jungen Weibern von Sudas - würdig dieser Schenkung des Paijavana, o Agni, umwandele ich sie, lautredend wie ein Hotri den Opferplatz.
23. Vier geschenkte Rosse des Paijavana, zusammen geschult, perlengeschmückt, im alleinigen Besitz, fahren mich. Die Schimmel des Sudas fahren mich, während er auf der Erde steht, und meinen Samen, zum Ruhme für meinen Samen;
24. Dessen Ruhm zwischen den beiden Welten sich ausbreitet, der auf jeden Kopf als Verteiler die Beute verteilt hat, ihn preisen sie wie die sieben Ströme den Indra. Er hat den Yudhyamadhi im Zweikampf niedergestochen.
25. Haltet zu ihm, ihr Herren Marut, wie zu Divodasa, des Sudas Vater! Unterstützet aus Hochachtung den Wunsch des Paijavana, eine unerreichte, unverwelkliche Herrschaft!


7,19. An Indra


1. Der furchtbar wie ein spitzgehörnter Bulle ganz allein alle Völker vor sich hertreibt, der du jedes Kargen Hauswesen raubst, du pflegst dem, der mehr Soma auspreßt, den Besitz des Kargen zu verschenken.
2. Du, Indra, halfst damals dem Kutsa, mit deiner Person dich im Kampf ihm zur Verfügung stellend, als du ihm den D?sa Susna, den Kuyava, unterwarfst, um dem Arjuneya, dem Kutsa, nützlich zu sein.
3. Du Mutiger halfst mutig mit allen Hilfen dem Sudas, dessen Opfer begehrt waren, weiter. Du halfst dem Trasadasyu, des Purukutsa Sohne, weiter, dem Puru bei dem Landerwerb in der Feindeschlacht.
4. Du erschlägst mit den Mannen, du mannhaft Gesinnter, bei der Götterladung viele Feinde, du Falbenlenker. Du hast den Dasyu Cumuri und Dhuni eingeschläfert, daß sie für Dabhiti leicht zu töten waren.
5. Dies sind deine Großtaten, du Keulenträger, daß du die neunundneunzig Burgen an einem Tage brachst. Am Abend tatest du den Hundertsten ab. Und du erschlugst den Vritra und erschlugst den Namuci.
6. Alt sind deine Wohltaten für den opferspendenden, freigebigen Sudas, o Indra. Dir, dem Bullen, schirre ich die beiden bullenartigen Falben an. Meine Kraftworte sollen den Preis erstreben, du Vielvermögender.
7. Nicht solltest du uns in dieser Klemme, du Gewaltiger, dem Bösen preisgeben, o Falbenherr. Beschirme uns mit deinen sicheren Schutzmitteln! Möchten wir als deine Lieblinge bei den Lohnherren beliebt sein.
8. Als deine lieben Freunde, du Gabenreicher, wollen wir Männer in deiner Obhut und deinem Schutze fröhlich sein. Stich den Turvasa, den Yadukönig nieder, wenn du Löbliches für Atithigva tun willst.
9. Alsbald tragen in deiner Obhut, du Gabenreicher, die liederkundigen Herren Loblieder auf dich vor. Erwähle uns zu derselben Bundesgenossenschaft wie die, welche durch deine Anrufung die Pani´s in Unkosten brachten!
10. Diese Loblieder sind für dich, du Mannhaftester der Männer; uns sollen die Geber von Geschenken zugetan sein. Diesen Herren sei in der Feindeschlacht freundlich, ein tapferer Genosse und Helfer den Herren!
11. Nun mach dich stark am Leibe, zur Gunsterweisung gepriesen, durch das Kraftwort angefeuert, tapferer Indra! Teil uns die Gewinne zu und Angehörige! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,20. An Indra


1. der Gewaltige ist zur Heldentat geboren, der Eigenmächtige, der mannhafte Vollbringer des Werks, das er vollbringen will, der ewig jugendliche Besucher der Männersitzung in Gnaden, Indra ist uns ein Erretter auch aus großer Sünde.
2. Indra, der überlegene Töter des Vritra, der Held, hat dem Sänger mit seiner Hilfe weitergeholfen. Platzmacher war er ja dem Sudas und alsbald dem Opferspender ein Schenker von Gut.
3. Ein Kämpfer ohne Nebenbuhler, streitbar, schlachtgewohnt, ein Held, der vollständig bezwingt, schon von Geburt unbezwingbar. Indra hat die Schlachtreihen mit seiner Stärke zersprengt und jeden Angreifer getötet.
4. Beide Welthälften sogar hast du, Indra, mit deiner Größe erfüllt, mit deinen Kräften, du Kräftiger. Der Falbenlenker Indra, der die Keule festhält, hat sich unter den Rauschtränken gerade an den Somatrank gewöhnt.
5. Ein Bulle hat den Bullen zur Kampfeslust erzeugt; den Mannhaften hat eine Männin geboren. Der da als Heerführer den Männern voransteht, der ist ein gewaltiger Krieger, ein kühner Beutemacher.
6. Niemals kommt der Mann zu Fall, noch leidet er Schaden, der seinen furchtbaren Sinn gewinnen kann. Wer mit Opfern gegen Indra seine Schuldigkeit tut, der wird im Frieden leben, um zu Reichtum zu gelangen, das Gesetz bewahrend, im Gesetz geboren.
7. Wenn der Vorfahre seinem Nachfahren nützlich sein will, Indra, und der Höhere zur Beschenkung des Geringeren kommt, sollte da der Unsterbliche sich fernhalten? Du Ausgezeichneter, bring uns ausgezeichneten Reichtum!
8. Wer dir, Indra, lieb ist und dir gespendet hat, der soll ganz allein dein Freund sein, du Herr des Preßsteins. Wir möchten in dieser deiner Gunst die Genehmsten sein, im Schutz und Männerhort des die Erwartung nicht Zerstörenden.
9. Dieser Lobgesang hat zu dir wie ein Stier gebrüllt und verstohlen hat der Sänger, o Gabenreicher, geklagt: Über deinen Sänger ist der Wunsch nach Reichtum gekommen. Du allein vermagst uns Gut zu erwirken, Mächtiger.
10. Du, Indra, mögest uns zu dem von dir gewährten Speisegenuß verhelfen und den Lohnherren, die in eigner Person aneifern. Dein Wirken soll dem Sänger zugute kommen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,21. An Indra


1. Der göttliche Somatrunk, bei dem die Milch vorschmeckt, ist ausgepreßt. An ihm ist Indra von Geburt an gewöhnt. Wir bedenken dich, du Falbenfahrer, mit Opfern; gedenke du unseres Lobliedes im Rausche des Tranks!
2. Sie kommen zum Opfer, sie machten das Barhis beredt, somatrunken, bei dem Opfer trotzig redend. Die Angesehenen werden bis zur Handhabung still hingelegt, weithin klappernd, die Bullen, die den Herren folgen.
3. Du Indra ließest die Gewässer fließen, die vielen vom Drachen umlagerten, o Held. Vor dir wichen die Ströme aus wie Wagenlenker. Alle künstlichen Burgen bebten aus Furcht.
4. Der Furchtbare hat mit den Waffen ihre Waffen abgetan, der aller mannhaften Werke kundig ist. Indra rüttelte kampferregt an den Burgen. Mit der Keule in der Hand hat er sie machtvoll zerstört.
5. Uns treiben keine Zaubergeister, Indra, nicht wissentlich die Vandana´s, du Stärkster. Dieser möge über den Feind - hoch und niedrig - triumphieren. Nicht sollen die Phallusverehrer in unser rechtes Werk eindringen.
6. An Umsicht wardst du da auf Erden überlegen, Indra; deine Größe fassen die Welträume nicht. Aus eigener Kraft hast du ja den Vritra erschlagen. Nicht wird im Kampf ein überlegener Gegner dein Ende finden.
7. Selbst die älteren Götter trauten dir zur Asurawürde, zur Herrschaft die Kraft zu. Indra teilt Gaben aus, wenn er gesiegt hat. Den Indra rufen sie an, wenn es sich um den Gewinn des Siegerpreises handelt.
8. Selbst der Arme rief dich ja zum Beistand, o Indra, der du über viele Herrlichkeit gebeutst. Du wardst unser Hotri, du hundertfach Helfender, der Beschirmer eines, der gleich dir freigebig austeilt.
9. Wir wollen allezeit deine Freunde sein, Indra, uns oft vor dir verneigend, du Überwinder. Mit deinem Beistand sollen sie im Kampfe den Angriff des Nebenbuhlers überwinden, die Stärke der Neider.
10. Du, Indra, mögest uns zu dem von dir gewährten Speisegenuß verhelfen und den Lohnherren, die in eigner Person aneifern. Dein Wirken soll dem Sänger zugute kommen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,22. An Indra


1. Trinke den Soma, Indra! Dich soll er berauschen, den dir, o Falbenfahrer, der Preßstein ausgepreßt hat, von den Armen des Pressers wohlgelenkt wie ein Rennpferd.
2. Der Rauschtrank, der dir zukommt und genehm ist, mit dem du die Feinde erschlägst, du Falbenfahrer, der soll dich berauschen, schatzreicher Indra!
3 Achte fein auf dies mein Wort, du Gabenreicher, auf das Lob, das dir Vasistha singt. Erfreue dich an diesen erbaulichen Reden bei dem Somagelage!
4. Höre auf den Ruf des Preßsteins, der den Saft heraustrinkt, achte auf des lobsingenden Redners Dichtung; diese Huldigung laß dir dabei recht nahe gehen!
5. Nicht vergesse ich die Lobreden auf dich, den Höherstehenden, nicht den Lobpreis auf den Asurischen, ich der Kundige. Immer verkünde ich deinen Namen, du Selbstherrlicher.
6. Denn viele Trankspenden sind für dich bei den Menschen; vielmals ruft dich der Dichtende an. Säume nicht fern von uns, du Gabenreicher!
7. Für dich sind all diese Somaspenden, du Held; ich mache dir die erbaulichen Reden zur Stärkung. Du bist allezeit von den Männern anzurufen.
8. Niemals reichen sie an deine Größe heran, du gewaltiger Meister, der du dir darauf etwas einbildest, noch an deinen Heldenmut und deine Freigebigkeit, o Indra.
9. Mögen auch die früheren Rishi´s und die neueren, die Redegewaltigen, dir, Indra, erbauliche Worte gedichtet haben, so soll uns deine wohlwollende Freundschaft gehören! Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,23. An Indra


1. Die erbaulichen Reden stiegen wetteifernd auf. Verherrliche, Vasistha, im Wettbewerb den Indra! Er, der sich mit seiner Macht über alle Räume ausgedehnt hat, er wird die Worte von meinesgleichen erhören.
2. Das den Göttern vertraute Geschrei hat sich erhoben, o Indra, da über die Gewinner im Wettstreit entschieden wird; denn unter den Menschen wird die eigene Lebensdauer nicht gekannt. So hilf du über diese Ängste hinweg!
3. Um seinen auf Rinderbeute ausziehenden Wagen mit den Falben zu bespannen, sind ihm die erbaulichen Reden genaht, der sich daran erfreut. Indra drängte beide Welthälften durch seine Größe auseinander, als er die Dämonen erschlagen hatte, denen keiner gewachsen war.
4. Selbst die Wasser schwollen an, die unfruchtbar wie Kühe waren. Deine Sänger, Indra, sind ans rechte Werk gegangen. Komm wie Vayu die Niyut zu uns lenkend, denn du teilst die Belohnungen nach Erwarten aus.
5. Diese Rauschtränke sollen dich, Indra, den Mutvollen, berauschen, der du dem Sänger viel spendest, denn du allein unter den Göttern nimmst dich der Sterblichen an. Berausche dich, o Held, bei dieser Trankspende!
6. Also besingen die Vasistha´s mit Lobgesängen den Bullen Indra, der die Keule im Arm hat. Gepriesen soll er uns Besitz von Söhnen und Rindern bringen! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,24. An Indra


1. Ein Schoß ist für dich, Indra, auf dem Opfersitz hergerichtet; zu dem komm, du Vielgerufener, mit deinen Mannen, auf daß du uns ein Gönner und zum Gedeihen seiest, und Güter schenkest und dich am Soma berauschest.
2. Dein Sinn, o Indra, ist doppelt gefangen. Der Soma ist gepreßt, die süßen Tränke sind eingeschenkt. Die Lobrede wird in entfesseltem Strome dargebracht, dieses Gedicht, das Indra anruft.
3. Komm zu uns vom Himmel, von der Erde, du ....., auf dieses Barhis, um Soma zu trinken! Dich sollen die Falben zu mir fahren, zum Lobgesang den Starken, daß du dich berauschest.
4. Mit allen Hilfen vereint komm zu uns, du Falbenfahrer, dich der erbaulichen Rede erfreuend, zu uns einbiegend mit den stämmigen Rossen, du Schönlippiger, uns bullenhaften Mut verleihend, Indra!
5. Dieses Loblied ist, um den Großen, Gewaltigen zu fahren, gleichsam an die Deichsel wie ein Rennpferd, das um den Siegespreis läuft, gelegt. Dich, Indra, ruft dieses Preislied um Schätze an. Wie Tag auf Tag so häufe auf uns guten Ruf!
6. Also gib uns, Indra, vom Besten mit vollen Händen! Wir möchten deine große Gunst erfahren. Gib den Lohnherren die Freude guter Söhne vollauf! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,25. An Indra


1. Dein, des Großen Sinn, strebe her zum Beistand, gewaltiger Indra, wann die Heere von gleichem Eifer beseelt zusammenstoßen. Wenn das Geschoß in den Armen des Tapferen fliegen wird, dann soll dein Sinn nicht nach den entgegengesetzten Seite sich abwenden.
2. Indra! Stoß die Feinde im Engweg nieder, die Sterblichen, die uns bedrängen. Schlag das Lob des Tadelsüchtigen in den Wind! Bring uns einen Haufen Güter mit!
3. Hundert Hilfen hast du für den freigebigen Sudas, den Lippenspitzer, tausendfach soll dein Lob und deine Schenkung sein. Schlage die Waffe des neidischen Sterblichen fort! Auf uns häufe Glanz und Kleinode!
4. Denn einem gleich dir, Indra, bin ich zu Willen und der Schenkung eines Gönners gleich dir gewärtig, o Held. Alle Tage, du Starker, Gewaltiger, laß dich häuslich nieder, o Falbenlenker; verschmäh uns nicht!
5. Diese Kutsa´s haben dem Falbenfahrer ein anfeuerndes Lied gesungen, bei Indra um gottgesandten Sieg bittend. Mach die Feinde auf einmal leicht zu erschlagen, o Held. Wir möchten als die Überlegenen den Siegespreis gewinnen.
6. Also gib uns, Indra, vom Besten mit vollen Händen! Wir möchten deine große Gunst erfahren. Gib den Lohnherren die Freude guter Söhne vollauf! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,26. An Indra


1. Nie hat der ungepreßte Soma den Indra ergötzt, noch die gepreßten Tränke ohne feierliche Rede den Gabenreichen. Auf ihn mache ich ein Lobgedicht, an dem er Gefallen haben soll, ein herrenmäßiges, neuestes, daß er auf uns höre.
2. Bei jedem Lobgedicht hat Soma den Indra begeistert, bei jeder Weise die Säfte den Gabenreichen, wenn sie ihn dringlich wie die Söhne den Vater einwillig zur Hilfe rufen.
3. Er hat diese Taten getan und wird jetzt andere tun, die die Meister bei Soma verkünden. Wie der alleinige gemeinsame Gatte seine Frauen, so hat Indra alle Burgen heftig an sich gedrückt.
4. Also nennen sie ihn, und Indra ist bekannt als der einzige pünktliche Verteiler der Schätze, der viele sich gegenseitig überbietende Gnaden hat. Uns sollen seine lieben Wohltaten zufallen.
5. Also preist Vasistha bei Soma den Indra, den Bullen der Völker, daß er unseren Herren beistehe. Teil uns tausendfältige Gewinne zu! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,27. An Indra


1. Den Indra rufen die Männer im Wettstreit, daß er diese ausschlaggebenden Lieder an seinen Wagen spanne. Der du als Held im Männerkampf die Übermacht begehrst, gib du uns Anteil an der erbeuteten Rinderhürde!
2. Was dein Ungestüm ist, gabenreicher Indra, den suche den Genossen, du Vielgerufener, den Herren begreiflich zu machen! Du, der Kluge, entdecktest ja die verschlossenen Schätze, o Gabenreicher. Erschließe die Gabe wie etwas Verschlossenes!
3. Indra ist König über die Welt, über die Völker, über das Mannigfaltige, das auf Erden ist. Davon schenkt er dem Opfernden Güter. Er sporne, zumal da er gepriesen ward, die Freigebigkeit nach unserer Seite an.
4. Nimmer wird uns der freigebige Indra wegen gleichzeitiger Anrufung den Lohn der Gabe vorenthalten, aus Wohlwollen für uns, dessen mangellose Schenkung von gutem überfließt, den Herren, den Genossen willkommen.
5. Nun bahne uns den Weg zum Reichtum, Indra! Wir möchten deinen Sinn zum Geben wenden, die wir nach Rinder-, Roß-, und Wagenbesitz trachten.- Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,28. An Indra


1. Komm, Indra, zu unserem Zuspruch als Kenner; deine geschirrten Falben sollen die Richtung hierher nehmen. Zwar rufen dich alle Sterblichen um die Wette. Erhöre unseren Ruf, du Allbeweger!
2. Deine Hoheit, Indra, hat unsere Ladung angenommen, das erbauliche Wort der Rishi´s, auf das du achtest, du Mächtiger. Wenn du Gewaltiger die Keule in die Hand genommen hast, so wardst du unbezwinglich, schon durch deinen Entschluß furchtbar.
3. Als du unter deiner Führung die um Hilfe rufenden Welten wie die Herren zusammenschartest, o Indra - denn er ist zu großer Herrschaft, zur Macht geboren - da hat der Eiferer auch dem Uneifrigen einen Stoß gegeben.
4. In diesen Tagen sei uns gewogen, Indra, denn es werden die Völker, die falsche Freunde sind, gesiebt. Wenn der sündlose Varuna ein Unrecht entdeckt, so möge uns der listenreiche Varuna nochmals davon entbinden.
5. Wir möchten ihn den gabenreichen Indra nennen, wenn er uns von der Gabe seines Reichtums schenkt, der die Erbauung des Preisenden allem vorzieht. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,29. An Indra


1. Dieser Soma wird für dich, Indra, ausgepreßt. Komm doch her, du Falbenlenker, der du daran gewöhnt bist. Trink doch von diesem gutgepreßten angenehmen Soma, schenke Gaben, du Gabenreicher, darum gebeten!
2. Du Kenner des erbaulichen Wortes, du Held, der du die Erbauung gern hast, komm eilends mit den Falben herbei! Berausche dich fein an diesem Trankopfer, hör auf diese erbaulichen Worte von uns!
3. Wie kann man dir mit Liedern Genüge tun? Wann sollen wir dir nun aufwarten, du Gabenreicher? Alle Gedanken habe ich nach dir gespannt; darum höre auf diese Rufe von mir, Indra!
4. Auch jene früheren Rishi´s waren Menschensöhne, auf die du gehört hast. Darum rufe ich laut zu dir, o Gabenreicher. Du Indra bist unsere Vorsehung gleich einem Vater.
5. Wir möchten ihn den gabenreichen Indra nennen, wenn er uns von der Gabe seines Reichtums schenkt, der die Erbauung des Preisenden allem vorzieht. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,30. An Indra


1. Fahre mit überlegener Kraft zu uns, du ungestümer Gott - sei du, Indra, Mehrer dieses Reichtums - zu mächtiger Tapferkeit, du Männerherr mit der schönen Keule, mächtiglich zur Herrschaft und Mannestat, o Held!
2. Dich rufen sie, den Rufenswerten im Wettstreit, die Helden im Kampf um ihre Leiber, um die Sonne zu gewinnen. Du bist bei allen Völkern der Heeresgott. Gib die Feinde in unsere Gewalt, daß sie leicht zu erschlagen seien!
3. Auf daß schöne Tage anbrechen mögen, o Indra, auf daß du das oberste Zeichen im Kampfe geben mögest, nimm Agni, der Hotri, seinen Sitz ein wie der Asura und ruft die Götter für den beliebten Opferherren hierher.
4. Wir wollen die Deinen sein, Indra, und die, welche als Geber von Geschenken gepriesen werden, du tapferer Gott. Gewähre den Lohnherren den höchsten Schutz! Rüstig sollen sie das Greisenalter erreichen.
5. Wir möchten ihn den gabenreichen Indra nennen, wenn er uns von der Gabe seines Reichtums schenkt, der die Erbauung des Preisenden allem vorzieht. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!


7,31. An Indra


1. Stimmet auf den Falbenlenker Indra euer begeisterndes Lied an, ihr Freunde auf den Somatrinker!
2. Trage dem Freigebigen ein Loblied vor und zwar ein himmlisches, wie wir Männer es für den wahrhaft Freigebigen gedichtet haben.
3. Du, Indra, trachtest für uns nach dem Siegerpreis, du nach Rindern, du Ratreicher, nach Gold, du Gütiger.
4. Wir schreien nach dir, du Bulle Indra, verlangend; beachte doch diesen Schrei von uns, du Gütiger!
5. Und überantworte uns nicht dem Tadel, dem mißgünstigen Gerede eines hohen Herrn! Nach dir steht mein Sinn.
6. Du bist ein breiter Schirm und ein Vorkämpfer, du Vritratöter. Mit dir im Bunde verteidige ich mich.
7. Auch bist du der Große, dem die beiden eigenmächtigen Welten die Überlegenheit zugestanden haben, Indra.
8. Dich umgibt als Begleiter der von den Marut gebildete Chor, zugleich mit dem Tagesanbruch erscheinend.
9. Dir, dem Meister, sollen die zum Himmel aufsteigenden Somasäfte genügen. Die Völker sollen sich vor dir neigen.
10. Traget dem Großen, Großgewachsenen vor, schicket dem Fürsorglichen euer gutes Gedicht voraus! Komm du, der länderfüllende Indra, zu den vielen Clanen!
11. Dem Umfänglichen, Mächtigen erzeugen die Beredten ein Loblied, dem Indra eine erbauliche Rede. Seine Gebote übertreten die Einsichtigen nicht.
12. Den Indra haben die Stimmen insgesamt zum König eingesetzt, daß er siege, ihn, dessen Grimm man nachgibt. Dem Falbenfahrer will ich die Verbündeten ermutigen.


7,32. An Indra


1. Auch andere Sänger sollen dich ja nicht fern von uns anhalten. Auch aus der Ferne komme zu unserem Opfergelage, oder wenn du hier bist, so höre zu!
2. Denn diese bereiten dir eine Erbauung und sitzen bei dem Soma wie Fliegen auf dem Honig. Auf Indra haben die schätzebegierigen Sänger ihren Wunsch gesetzt wie den Fuß auf den Wagen.
3. Nach Reichtum verlangend rufe ich den Keulenträger mit der schönen Rechten an wie der Sohn den Vater.
4. Diese mit saurer Milch gemischten Somatränke sind für Indra gepreßt. Zu diesen komm, du Keulenträger, um dich zu berauschen, um zu trinken, mit den Falben zu deinem Lieblingsort!
5. Er höre; hörenden Ohres wird er um Schätze angegangen. Niemals solle er unsere Lobreden verschmähen, der sogar auf einmal Tausende, Hunderte schenkt. Keiner soll ihn hindern, wenn er schenken will.
6. Der Held wird ungehemmt an Mannen stark durch Indra, der dir unerschöpfliche Trankopfer preßt und anrührt, o Vritratöter.
7. Sei du der Hort unserer Gönner, du Gönner, wenn du die Überheblichen zu Paaren treiben wirst. Wir möchten das Besitztum des von dir Erschlagenen unter uns teilen. Bringet uns den Hausrat des Unnahbaren!
8. Presset dem Somatrinker den Soma, dem Indra, der die Keule hat! Kochet Kochspeisen; machet zur Gnade geneigt! Nur der Freigebige ist dem Freigebigen eine Freude.
9. Bleibt nicht Stecken, ihr Somavollen, machet es dem Großen recht! Machet, daß er Reichtum herausschlage. Nur der Meister gewinnt das Spiel; er wohnt glücklich, gedeiht. Die Götter sind nicht für den Stümper.
10. Keiner hemmt den Wagen des Freigebigen, noch hält er ihn auf. Wes Helfer Indra und die Marut sind, der gelangt zu rinderreicher Hürde.
11. Zum Siegergewinn gelangt der danach strebende Sterbliche, o Indra, dessen Helfer du wirst. Sei der Helfer unserer Wagen, unserer Mannen, du Held!
12. Sein Anteil ist der größte wie der Gewinn des Siegers. Ihn, der der Falbenfahrer Indra ist, hintergehen die Schelme nicht. Den Somavollen verleiht er Tüchtigkeit.
13. Machet ein nicht zu kurzes, wohlgesetztes, zierliches Dichterwort auf die opferwürdigen Götter. Auch viele Angriffe bemeistern den nicht, der sich durch Opferdienst bei Indra in Gunst setzt.
14. Welcher Sterbliche, o Indra, wagt sich an den, der dich besitzt? Im Vertrauen auf dich, du Gabenreicher, sucht am entscheidenden Tage der Preiskämpfer den Siegerpreis zu gewinnen.
15. Ermutige in den Schlachten die Gönner, die liebe Güter verschenken! Unter deiner Anführung, du Falbenfahrer, möchten wir mit den Lohnherrn über alle Fährlichkeiten hinwegkommen.
16. Dein, Indra, ist das unterste Gut, du mehrest das mittlere, du gebietest über alles höchste insgesamt. Nicht wehren sie dir im Kampf um die Rinder.
17. Du bist als der Geber jeglichen Schatzes berühmt, was es auch für Kämpfe gibt. Deinen Namen fleht jeder schutzbedürftige Erdenbewohner hier an, du Vielgerufener.
18. Wenn ich, Indra, so viel zu eigen hätte wie du, so würde ich den Sänger mir zu gewinnen suchen, du Schatzspender; nicht würde ich ihn dem Elend preisgeben.
19. Ich würde ihm, der Tag für Tag den Gott verherrlicht, Reichtum zu verschaffen suchen, daß er ihn irgendwo fände, denn nicht gibt es eine andere bessere Freundschaft für uns als dich, du Gönner, nicht einmal den Vater.
20. Nur der Meister will den Siegerpreis gewinnen mit der Wunscherfüllung im Bunde. Ich biege euch mit der Lobrede den vielgerufenen Indra her wie der Zimmermann eine Radfelge aus gutem Holze.
21. Nicht findet ein Sterblicher durch schlechtes Loblied Gut, nicht kommt der Reichtum zu dem, der stecken bleibt. Für dich, du Gönner, ist es eine Leichtigkeit, meinesgleichen an dem entscheidenden Tage zu schenken.
22. Wir schreien nach dir, du Held, wie ungemolkene Kühe, nach dem Herrn über diese lebende Welt, nach dem Herrn über die unbewegliche Natur, dessen Auge die Sonne ist, o Indra.
23. Kein anderer Himmlischer oder Irdischer ist dir gleich geboren oder wird geboren werden. Nach Rossen, nach Rindern verlangend rufen wir Preiskämpfer dich, du gabenreicher Indra.
24. Zu denen, die die Kleineren sind, bringe, o Indra, das größere Gut, denn du Gabenreicher bist von jeher der Schatzreiche und in jedem Kampfe anzurufen.
25. Vertreibe, o Gabenreicher, die Feinde, mach die Schätze für uns leicht zu erlangen; sei unser Helfer in dem großen Kampfe, sei der Förderer der Genossen!
26. Indra! Gib uns guten Rat wie ein Vater den Söhnen. Streng dich auf dieser Fahrt für uns an, o Vielgerufener! Lebend möchten wir das Sonnenlicht erreichen.
27. Nicht sollen uns unbekannte Bündner, die Böses im Schilde führen, nicht Feinde uns unter die Füße treten. Mit dir setzen wir über alle Flußläufe, über die Gewässer hinüber, du Held.


7,33. Vasistha


1. Indra: "Die Weißgehenden mit der Haarschnecke auf der rechten Seite, die Erwecker frommer Gedanken, sind ja zu mir von zu Hause fortgepilgert. Indem ich mich vom Barhis erhebe, erkläre ich den Herren: Meinen Vasitha´s kann ich nicht aus der Ferne beistehen."
2. Aus der Ferne führten sie durch ihren Soma den Indra heran, vorüber an dem einen Teich füllenden, vorbei an dem starken Soma des Pasadyumna Vayata zog Indra die Vasistha´s vor.
3. So überschritt er gar bald mit ihnen die Sindhu, so erschlug er gar bald mit ihnen den Bheda, so kam Indra gar bald in der Zehnkönigsschlacht dem Sudas zu Hilfe durch euer Kraftwort, ihr Vasistha´s.
4. Indra: "Aus Vorliebe für eure Väter, ihr Herren, habe ich mit deren Kraftwort die Achse umbunden. "Ihr sollt gewiß keinen Schaden nehmen!" - Als in Sakvariversen mit lautem Schalle ihr Vasistha´s dem Indra Mut machtet."
5. In ihrer Not schauten die in der Zehnkönigsschlacht Umzingelten wie Verdurstende gen Himmel. Indra erhörte den preisenden Vasistha; er machte den Tritsu´s freie Bahn.
6. Wie beschnittene Stecken zum Ochsentreiben waren die schwachen Bharata´s abgeschnitten. Als Vasistha ihr Führer ward, da breiteten sich die Clane der Tritsu´s aus.
7. Drei schaffen den Samen in den Welten; es gibt drei arische Geschöpfe, die das Licht voraustragen. Drei Gluten folgen der Usas: Alle diese kennen die Vasistha´s.
8. Ihr Licht ist wie das Wachsen der Sonne, ihre Größe unergründlich wie die des Meeres. Wie des Windes Schnelle ist euer Lobgesang von keinem anderen einzuholen, ihr Vasistha´s.
9. Sie dringen nach den Ahnungen ihres Herzens in das tausendfach verzweigte Geheimnis ein. Während die an dem von Yama aufgespannten Rahmen weiter weben, verehren die Vasistha´s die Apsarasen.
10. Als Mitra und Varuna dich als Licht aus dem Blitze auffahren sahen, das war deine eine Geburt und eine, o Vasistha, als dich Agastya dem Clane brachte.
11. Und du, Vasistha, bist der Sohn von Mitra und Varuna, von der Urvasi aus dem bloßen Gedanken geboren, o Hoherpriester. Dich, den verspritzten Tropfen fingen unter göttlichem Zauberspruch alle Götter in der Lotusblüte auf.
12. Er, der ahnend die doppelte Geburt voraus weiß, der tausend Geschenke hat, immerdar Geschenke hat, Vasistha wurde von der Apsaras geboren, um an dem von Yama aufgespannten Rahmen weiter zu weben.
13. Bei einem langen Somaopfer durch die Huldigungen erregt geworden, vergossen beide Samen in einen Krug. Daraus ging Mana hervor; daraus wurde, wie man sagt, der Rishi Vasistha geboren.
14. Agastya: "Er unterstützt den Liederträger, den Samanträger. Den Preßstein tragend soll er zuerst das Wort haben. Ehret ihn freundlich gesinnt; zu euch, ihr Pratri´s, soll Vasistha kommen! "







3. Gruppe        Lieder an alle Götter


7,34. An alle Götter


1. Die glänzende göttliche Dichtung soll von uns hinausgehen, wohlgefügt wie ein Streitwagen, der den Siegespreis gewinnt.
2. Sie kennen den Ursprung von Himmel und Erde; darum hören die fließenden Gewässer zu.
3. Auch die Gewässer schwellen für es breit an. In den Vritrakämpfen sollen sie sich für gewaltige Herden halten.
4. Leget ihm die Rosse an die Joche wie Indra, der Keulenträger mit goldigem Arme!
5. Tretet an zum Opfer wie die Tage! Wie der Fahrer im Galopp, so bringet es in eigner Person in raschen Gang!
6. Bringet in eigner Person während der Kämpfe das Opfer in raschen Gang! Macht es zum Banner, zum Helden für das Volk!
7. Von seiner Sturmgewalt ging es wie ein Lichtstrahl aus; es trägt die Last wie die Erde das Land.
8. Ich rufe die Götter, der ich kein Zauberer bin, o Agni. Ich mache ein Gedicht, es mit der Wahrheit vollendend.
9. Bindet euch die göttliche Dichtung an, schicket eure Rede zu den Göttern voraus!
10. Varuna, der Gewaltige, Tausendäugige beaufsichtigt den Bezirk dieser Flüsse;
11. Der König der Königreiche, der Flüsse Zierde. Ihm ist lebenslänglich die Herrschaft zugestanden.
12. Stehet uns in allen Niederlassungen bei; machet die üble Rede des Tadelsüchtigen unschädlich!
13. Abseits soll das unheilvolle Geschoß der Feinde gehen; wehret nach allen Seiten den Schaden der Leiber ab!
14. Es helfe uns der Opferesser Agni mit seinen Huldigungen. Das angenehmste Loblied war für ihn gemacht.
15. In Eintracht mit den Göttern machet den Apam Napat euch zum Freunde, er soll uns günstig sein.
16. Den wassergeborenen Drachen preise ich in Liedern, der in der Tiefe der Flüsse im Dunkeln sitzt.
17. Nicht soll uns der in der Tiefe wohnende Drache in Schaden bringen, nicht möge das Opfer dieses, der die Wahrheit erstrebt, stecken bleiben.
18. Und sie mögen diesen unseren Herren Ruhm bringen. Zu Reichtum sollen sie ausziehen, über den hohen Herrn triumphierend.
19. Sie machen dem Feinde heiß wie die Sonne den Erdboden, mit ihrem Ungestüm in großer Heerschar.
20. Wenn die Gattinnen zu uns kommen werden, so soll Tvastri mit den geschickten Händen uns Söhne schaffen.
21. Tvastri soll unser Loblied gern annehmen, Aramati, die Schätze begehrende, gehöre uns!
22. Diese Schätze sollen uns die Ratisac´s gewähren, und Rodasi, Varunani sollen uns erhören. Tvastri soll uns mit den Schützerinnen gute Zuflucht gewähren, beide Rodasi mögen uns ringsum schützen.
23. Das sollen uns die Reichtümer, die Berge, das sollen uns die Gewässer, das die Ratisac´s, die Pflanzen und der Himmel, die Erde im Verein mit den Bäumen gewähren, beide Rodasi mögen uns ringsum schützen.
24. Dem sollen die weiten Rodasi stattgeben, dem der himmlische Varuna, der Indra zum Freunde hat, dem alle Marut, die gewaltigen. Wir möchten imstande sein, die Grundlage des Reichtums zu legen.
25. Das sollen uns Indra, Varuna, Mitra, Agni, die Gewässer, die Pflanzen, die Bäume zubilligen. Wir möchten im Schutze, im Schoße der Marut sein. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,35. An alle Götter


1. Zum Glück sollen uns Indra und Agni mit ihren Gnaden sein, zum Glück uns Indra und Varuna, denen Opfer gespendet werden, zum Glück, zu Wohlergehen, Glück und Heil Indra und Soma, zum Glück uns Indra und Pusan bei dem Gewinnen der Belohnung.
2. Zum Glück soll uns Bhaga und zum Glück uns Samsa sein, zum Glück sollen uns Purandhi, zum Glück die Reichtümer sein; zum Glück uns das Wort der lenksamen Wahrheit, zum Glück soll uns Aryaman sein, der viele Nachkommen hat.
3. Zum Glück soll uns der Schöpfer und zum Glück uns der Erhalter sein; zum Glück soll uns die ausgedehnte Erde mit ihren Urkräften sein, zum Glück die beiden hohen Rodasi, zum Glück uns der Stein, zum Glück sollen uns die Namen der Götter leicht zur rufen sein.
4. Zum Glück soll uns Agni sein, dessen Antlitz Licht ist, zum Glück uns Mitra und Varuna, zum Glück die Asvin. Zum Glück sollen uns die Guttaten der Guttäter sein, Glück soll uns der rasche Wind zuwehen.
5. Zum Glück sollen Himmel und Erde bei dem Frühanruf sein. Das Luftreich soll uns Glück sehen lassen. Zum Glück sollen uns Pflanzen und Bäume sein, zum Glück soll uns der siegreiche Herr des Luftraums sein.
6. Zum Glück soll uns Gott Indra mit den Vasu´s sein, zum Glück Varuna, der segnende, mit den Aditya´s, zum Glück uns der kühlende Rudra mit den Rudra´s, zum Glück soll uns Tvastri mit den Götterfrauen hier zuhören.
7. Zum Glück soll uns Soma sein, zum Glück uns das Segenswort, zum Glück sollen uns die Preßsteine und zum Glück die Opfer sein. Zum Glück soll uns das Aufrichten der Pfosten sein, zum Glück sollen uns die Gräser und die Vedi sein.
8. Zum Glück soll uns die weitschauende Sonne aufgehen, zum Glück sollen uns die vier Weltgegenden sein. Zum Glück sollen uns die feststehenden Berge sein, zum Glück uns die Ströme und zum Glück die Gewässer sein.
9. Zum Glück sei uns Aditi durch ihre Gebote, zum Glück sollen uns die Marut, die guten Sänger sein. Zum Glück soll uns Vishnu sein und zum Glück uns Pusan; zum Glück sei uns die Creatur und zum Glück der Wind.
10. Zum Glück soll uns der schirmende Gott Savitri sein, zum Glück sollen uns die erstrahlenden Morgenröten sein. Zum Glück soll Parjanya unseren lebenden Wesen sein, zum Glück soll uns der heilsame Herr der Flur sein.
11. Zum Glück sollen uns die Götter, die Allgötter sein, zum Glück Sarasvati mit den frommen Gedanken; zum Glück die Begleiterinnen und die mit Gaben Kommenden, zum Glück uns die im Wasser wohnenden Götter.
12. Zum Glück sollen uns die Herren der Wahrheit sein, zum Glück sollen uns die Rennpferde und zum Glück die Rinder sein; zum Glück die Ribhu´s, die gute Werke mit guter Hand verrichten, zum Glück sollen uns die Väter bei den Anrufungen sein.
13. Zum Glück soll uns der einfüßige Ungeborene Gott sein, zum Glück uns der Drache der Tiefe, zum Glück das Meer. Zum Glück sei uns Apam Napat, der Befruchter der Wasser, zum Glück soll uns Prisni, die gottbehütete, sein!
14. Die Aditya´s, Rudra´s, Vasu´s sollen an diesem neusten getanen Segen Gefallen haben. Es sollen uns die himmlischen, die irdischen, die kuhgeborenen und die opferwürdigen Götter erhören.
15. Die unter den opferwürdigen Göttern Opferwürdigen, für Manu Opferwerten, die Unsterblichen, die des Rechten Kundigen, die mögen uns heute Freiheit gewähren. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen.



7,36. An alle Götter


1. Die feierliche Rede soll vom Sitze der Wahrheit hinausgehen. Die Sonne hat mit ihren Strahlen die Rinder ausgetrieben. Die Erde hat sich mit dem Rücken weit ausgestreckt; das Feuer ist über ihre breite Oberfläche aufgeflammt.
2. Dieses neueste Loblied bereite ich euch, Mitra und Varuna, ihr Asura´s, wie ein Labsal. Der eine von euch ist ein gewaltiger, untrüglicher Spürer, und der Mitra heißt, eint das Menschenvolk.
3. Die Anläufe des sausenden Windes kommen zur Ruhe; wie Milchkühe sind die Lachen angeschwollen. Am Sitz des großen Himmels geboren hat der Stier im gleichen Euter gebrüllt.
4. Ihn, der durch seine Lobrede diese deine lieben Falben, die rennlustigen am schönen Wagen, o Held Indra, anschirren soll, der die böse Absicht des Schadenssüchtigen vereitelt, den wohlwollenden Aryaman möchte ich herbringen.
5. Sie erbitten seine Freundschaft und Lebenskraft demutsvoll, da wo die Wahrheit selbst zur Erscheinung kommt. Von den Männern gepriesen entbindet er die Lebenskräfte: dem Rudra sei diese Huldigung die liebste.
6. Wenn die ehrenwerten Flüsse zusammen verlangend herkommen - als siebente die Sarasvati, deren Mutter die Sindhu ist - die fruchtbar sind, reiche Milch geben, reich strömen, von ihrer eigenen Milch strotzend - 
7. Auch jene Marut, die sieghaften, sollen begeistert unser Lied und unseren Samen begünstigen. Nicht möge uns die weidende Kuh meiden. Diese haben den uns zukommenden Reichtum vermehrt.
8. Lasset die große Aramati voran gehen und den Pusan wie einen im weisen Rate bewanderten Meister, und den Bhaga, den Förderer dieser Dichtung von uns und die von der Gabe begleitete Purandhi bei dem Gewinnen des Preises!
9. Zu euch, ihr Marut, soll dieser Sang gelangen, zu Vishnu, der gnädig den Samen schützt. Und sie mögen dem Sänger zur Nachkommenschaft Kraft geben. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,37. An alle Götter


1. Euch soll der bestfahrende Wagen herfahren zum Preise, ihr Vaja´s, ihr Ribhuksan´s der unbeschädigte. Füllet euch bei den Trankopfern mit dem dreirückigen Soma bei dem Rauschgelage mächtig an, ihr Schönlippigen!
2. Ihr bringet unseren Gönnern das Kleinod ungeschmälert, ihr Ribhuksan´s mit dem Sonnenauge. Trinket zusammen, ihr Eigenmächtigen, bei den Opfern; teilet uns den Liedern entsprechend Belohnungen aus!
3. Denn du bist, o Gabenreicher, das Schenken gewohnt, bei dem Verteilen von großem und kleinem Gut. Deine beiden Hände sind voll von Gut. Deine Großmut hält die Schätze nicht zurück.
4. Du, Indra, bist der selbstherrliche Ribhuksan, der Senior; wie der gute Vaja die gute Beute kehrst du heim von Lobliedern begleitet. Wir möchten deine Spender sein, eine Erbauung bereitend, wir Vasistha´s, o Falbenlenker.
5. Du gewinnst selbst dem freigebigen den Vorsprung ab nach den Absichten, mit denen du etwas unternimmst, o Falbenfahrer. Wir haben durch deine vereinten Hilfen schon früher Gewinn gehabt. Wann wirst du, Indra, von deinem Reichtum etwas ablassen?
6. Du lässest unsere Meister gleichsam länger warten. Wann wirst du, Indra, auf unsere Rede achten? Durch die väterliche Dichtung soll uns ein starkes, gewinnbringendes Roß einen Schatz an guten Söhnen nach Hause fahren.
7. Obwohl die Göttin Nirriti rings um ihn Macht hat, so kommen zu Indra die Herbste mit ihren guten Lebenskräften. An den langlebigen Indra wendet sich Tribandhu, den die Sterblichen des eigenen Anhangs beraubt haben.
8. Zu uns sollen die Gaben kommen, o Savitri, zum Preise, die Reichtümer des Berges bei der Spendung! Immer soll uns der himmlische Beschützer geleiten! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,38. An Savitri und andere Götter


1. Gott Savitri hat dort sein Bildnis emporgerichtet, das goldene, das er jetzt aufgestellt hat. Nun ist Bhaga von den Menschen anzurufen, der Schatzreiche, der die Kleinode austeilt.
2. Erhebe dich, o Savitri, höre zu bei dem Beginn dieses rechten Werkes, du Goldhändiger, dein Bildnis weit und breit entfaltend, den Männern die Menschenzehrung zuweisend.
3. Savitri, der gepriesene Gott, soll Anteil am Opfer haben, den selbst die Vasu´s alle beloben. Der Verehrungswürdige möge unser Loblied gut aufnehmen; er soll mit allen Schützern die Lohnherren behüten.
4. Den die Göttin Aditi belobt, da sie an Gott Savitri´s Anweisung Gefallen hat, ihn beloben einmütig die Großkönige Varuna, Mitra, Aryaman.
5. Die gabenbegleiteten Genien, die gegenseitig eifersüchtig die Gabe des Himmels und der Erde hüten - auch der Drache der Tiefe soll uns hören, die Schützerin mit den Ekadhenu´s soll uns schützen.
6. Dieses Kleinod des Gottes Savitri möge uns der Herr der Familie zubilligen, darum bittend. Den Bhaga ruft der Mächtige zum Beistand, den Bhaga geht auch der Schwache um das Kleinod an.
7. Zum Glück sollen uns die Streitrosse mit festen Schritten sein, bei den Anrufungen im Gottesdienst schön gepriesen, die Schlange, den Wolf, die Unholde erwürgend sollen sie von ganz und gar die Krankheiten fern halten.
8. Ihr Streitrosse, steht uns in jedem Streite bei, ihr unsterblichen wahrheitskundigen Redner bei jedem Preisbewerb! Trinket von diesem Süßtrank, berauschet euch! Geht gesättigt auf den gottbefahrenen Wegen nach Hause!



7,39. An alle Götter


1. Agni hat jetzt das Wohlwollen des Gottes emporgerichtet; seine Glut geht der Götterschar entgegen. Die beiden Preßsteine haben sich auf den Weg begeben wie Wagenfahrer. Als Hotri möge er aufgefordert für uns das Opfer richtig vollziehen.
2. Das Barhis ist ans Feuer gelegt, für sie angenehm zu betreten. Wie zwei Clanfürsten in der Gefolgschaft ihrer Clanleute eilen auf den ersten Ruf bei Nacht und Morgen Vayu, Pusan mit dem Niyutgespann zum Heil herbei.
3. Hier auf Erden rasten die guten Gönner gern, in der weiten Luft putzen sich die Schmucken. Nehmet eure Wege hierher in breitem Laufe; höret auf diesen Boten von uns, der gekommen ist!
4. Denn diese bei den Opfern zu verehrenden Helfer, die Götter alle nehmen ihren Platz ein. Opfere, Agni, den Verlangenden im Gottesdienst, bereitwillig dem Bhaga, den Nasatya´s, der Purandhi!
5. Zu ihren Lobreden fahre, Agni, von Himmel und Erde her den Mitra, Varuna, Indra, Agni, den Aryaman, die Aditi, den Vishnu! Sarasvati, die Marut sollen sich ergötzen!
6. Ich habe mit Gedichten die Spende für die Opferwürdigen dargebracht. Der schlingende Agni möge den Wunsch der Sterblichen erlangen. Bringet Reichtum, unerschöpflichen, immer gewinnenden! Wir möchten nun mit den vereinten Göttern zusammen sein.
7. Nun sind von den Vasistha´s beide Rodasi besungen und Varuna, Mitra, Agni, die wahrhaften. Die Glanzvollen sollen uns das beste Loblied eingeben. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,40. An alle Götter


1. Die für weise Reden empfängliche Erhörung soll sich einfinden; wir wollen das Loblied auf die Höchststehenden anheben. Wenn heute Gott Savitri zuweisen wird, so möchten wir bei seiner Verteilung mit dem Kleinod bedacht werden.
2. Mitra, Varuna und die beiden Rodasi, Indra und Aryaman sollen uns diese Himmelsgabe gewähren. Die Göttin Aditi soll uns als Besitz bestimmen, was Vayu und Bhaga uns zu eigen geben sollen.
3. Der Sterbliche muß mächtig, der kraftvoll sein, ihr Marut, dem ihr mit scheckigen Rossen fahrend beistehen werdet. Auch Agni und Sarasvati ermutigen ihn. Nicht ist einer, der dessen Reichtum überholt.
4. Denn Varuna, dieser Lenker des Gesetzes, Mitra und Aryaman, die Könige tun ihr Werk; die Göttin Aditi, die unerreichte, die sich leicht rufen läßt: diese alle mögen uns unversehrt über die Not hinweghelfen.
5. Eine Abbitte für diesen Lohnherren, den Gott, geschieht mit Opferspenden bei der Darbringung für den raschen Vishnu, denn Rudra ist sich seiner rudrischen Größe bewußt. Fahret, ihr Asvin, eure erquickende Rundfahrt!
6. Nicht mögest du, ...... Pusan, darauf neidisch sein, wenn Varutri und die Ratisac´s schenken werden. Die glückbringenden Renner sollen uns schützen; der herumfahrende Wind soll Regen geben.
7. Nun sind von den Vasistha´s beide Rodasi besungen und Varuna, Mitra, Agni, die wahrhaften. Die Glanzvollen sollen uns das beste Loblied eingeben. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,41. An Bhaga und andere Götter


1. Am Morgen rufen wir Agni, am Morgen Indra, am Morgen Mitra und Varuna, am Morgen die beiden Asvin, am Morgen Bhaga, Pusan, Brahmanaspati. Am Morgen wollen wir Soma und Rudra rufen.
2. Bhaga, den mächtigen Sieger am Morgen, wollen wir rufen, der Aditi Sohn, der der Verteiler ist, zu dem auch wer sich für schwach hält, und auch der Mächtige, zu dem selbst der König sagt: Ich möchte des Glückes, des Bhaga, teilhaft werden.
3. Bhaga, du Führer, Bhaga, du wahrhaft Belohnender, Bhaga, nimm dieses Gebet gut auf, indem du uns schenkst! Bhaga, mehre uns an Rindern, an Rossen; Bhaga, an Männern möchten wir reich sein.
4. Und zu dieser Stunde möchten wir glücklich sein und im Vorrücken der Sonne und in der Mitte der Tage und bei Aufgang der Sonne, o Gabenreicher, möchten wir in der Gunst der Götter stehen.
5. Bhaga allein muß der Glückbringer sein, ihr Götter. Durch ihn möchten wir glücklich sein. Dich, Bhaga, ruft jedermann an; du Bhaga, sei uns hier der Anführer!
6. Dem Opfer sollen die Morgenröten geneigt sein, wie Dadhikravan der reinen Opferstätte. Sie sollen den Schätzefinder Bhaga zu uns her fahren wie die siegreichen Rosse den Wagen.
7. Rossereich, rinderreich, söhnereich, glückbringend mögen uns immerdar die Usas´ aufleuchten, allenthalben Schmalz als Milch gebend, strotzend. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,42. An alle Götter


1. Die Hohenpriester, die Angirasiden, kommen; das Gewieher des davonstürmenden Renners soll losgehen. Die im Wasser schwimmenden Kühe erheben ihr Gebrüll; die beiden Preßsteine sollen die Zierde des Opfers anschirren.
2. Dein vor alters aufgefundener Weg ist gangbar, Agni. Schirre bei ausgepreßtem Soma deine falben und rötlichen Stuten oder die männerfahrenden Füchse, die du im Stall hast, an! Ich rufe auf meinem Platz sitzend der Götter Geschlechter an.
3. Wohl mögen die Sänger euer Opfer durch ihre Verbeugungen erhöhen, der wohlredende Hotri Agni vor uns übertrifft sie. Verehre fein, du Vielgesichtiger, die Götter! Mögest du die opferwürdigen Aramati herführen.
4. Wenn Agni in der Behausung des reichen Mannes sich sehen läßt, der behaglich ruhende Gast, wohlzufrieden, im Hause gut aufgehoben, so gibt er diesem ganzen Clane alles Wünschenswerte.
5. Erfreue dich, Agni, an diesem Opfer von uns, bring es uns bei den Marut, bei Indra zu Ehren! Nacht und Morgen sollen sich auf das Barhis setzen. Verehre hier Mitra und Varuna, die darnach verlangen!
6. Also pries Vasistha, allartigen Reichtum wünschend, den mächtigen Agni. Er möge unseren Speisesegen, Besitz, Gewinn ausdehnen. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,43. An alle Götter


1. Unter Verbeugung sollen bei euren Opfern die gottverlangenden Sänger Himmel und Erde zuvor preisen, daß sie gern kommen, deren unvergleichliche beredte Segensworte sich nach allen Seiten verteilen wie die Äste eines Baumes.
2. Das Opfer soll in Gang kommen wie ein zum Lauf getriebenes Gespann. Hebet eines Sinnes die Schmalzlöffel empor, breitet das Barhis richtig für das Opfer aus! Die gottverlangenden Gluten haben sich aufgerichtet.
3. Wie die Tragekinder auf den Schoß der Mutter, so sollen sich die Götter auf den Rücken des Barhis setzen. Der für alle bestimmte Opferlöffel soll die für das Opfer bestimmte Flamme beträufeln. Agni, bring uns bei der Götterschaft nicht in Mißachtung!
4. Diese Opferwürdigen sollen sich zur Genüge pflegen lassen, die die leicht melkbaren Ergüsse der Wahrheit für sich melken. Zu eurer, der Götter, höchsten Feier kommt heute einmütig herbei, so viele ihr seid!
5. Also, Agni, sei uns in den Stammsitzen gewogen! Mit dir, Mächtiger, sind wir befreundet, wir Festgenossen, und ohne Schaden im Bunde mit dem Reichtum. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,44. An Dadhikra


1. Zuerst rufe ich zu eurem Beistand den Dadhikra an, die Asvin, die Usas, den entflammten Agni, Bhaga, Indra, Vishnu, Pusan, Brahmanaspati, die Aditya´s, Himmel und Erde, die Gewässer, die Sonne.
2. Indem wir den Dadhikravan durch Verneigung aufmerksam machen und uns erhebend zum Opfer schreiten und die göttliche Opferlabung auf das Barhis setzen, wollen wir die redekundigen, leicht zu errufenden Asvin anrufen.
3. Früh erwacht richte ich an Dadhikravan, an Agni, Usas, die Sonne, die Kuh meine Bitte, an den Falben des ......, an den Braunen des Varuna: Die sollen alle Fährlichkeiten von uns fernhalten.
4. Dadhikravan erscheint als der erste siegreiche Renner an der Spitze der Götterwagen, des Weges kundig, im Verein mit Usas, Surya, den Aditya´s, den Vasu´s, den Angiras´.
5. Dadhikra soll uns den Pfad glätten, daß wir dem Wege der Wahrheit folgen. Es sollen uns die göttliche Schar und Agni erhören, erhören all die die unbetörten Büffel!



7,45. An Savitri


1. Gott Savitri soll kommen mit schönem Kleinod, den Luftraum erfüllend, mit Rossen fahrend, in der Hand die vielen für die Männer bestimmten Gaben haltend, die Welt zur Ruhe bringend und erweckend.
2. Seine gelockerten großen goldenen Arme haben sich bis zu den Grenzen des Himmels erstreckt. Jetzt sei diese seine Größe gepriesen; auch die Sonne ordnet ihre Tätigkeit ihm unter.
3. Dieser mächtige Gott Savitri, der Güterherr, möge uns Güter anweisen. Sein Bildnis weithin entfaltend möge er uns nun die Menschenzehrung gönnen.
4. Diese Lobreden rufen den Gott Savitri mit der schönen Zunge und vollen Hand, mit der guten Hand an: Er soll uns ausgezeichnete hohe Kraft geben. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,46. An Rudra


1. Dem Rudra mit festem Bogen und schnellem Pfeile bringet diese Lobrede dar, dem eigenmächtigen Gotte, dem unbezwungenen Bezwinger, dem Meister mit der spitzen Waffe: er soll uns erhören!
2. Denn vermöge seines Wohnsitzes hat er acht auf das irdische Geschlecht vermöge seines Allherrschertums auf das himmlische. Komm freundlich zu unserem freundlich gesinnten Hause; bring keine Krankheit über unsere Nachkommen, o Rudra!
3. Dein Geschoß, das vom Himmel gesandt auf Erden umgeht, dassoll uns verschonen! Tausend Heilmittel hast du Verständnisvoller; tu uns an dem leiblichen Samen keinen Schaden!
4. Töte uns nicht, Rudra, gib uns nicht preis! Wir möchten, wenn du ärgerlich bist, dir nicht ins Garn kommen. Laß uns am Opfer, an der Rede der Lebenden teilnehmen! Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,47. An die Gewässer


1. Ihr Gewässer, eure Woge, die zuerst die Gottergebenen für Indra zu einem Trank der Labe machten, diese reine, lautere, schmalztriefende, süße, möchten wir heute von euch gewinnen.
2. Diese eure süßeste Woge, ihr Gewässer, soll Apam Napat, der Rossetreiber betreuen, an der sich Indra mit den Vasu´s gütlich tun möge, diese möchten wir Gottergebenen heute von euch erlangen.
3. Durch hundert Filter laufend, sich ihrer Lebenskraft freuend gehen die Göttlichen ein in den Schutz der Götter. Nicht übertreten sie Indra´s Gebote. Den Flüssen opfert ein schmalzreiches Opfer!
4. Über welche die Sonne dich mit ihren Strahlen ausgedehnt hat, denen Indra die Bahn furchte, die Woge: ihr Ströme macht uns freie Bahn! - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,48. An die Ribhu´s


1. Ribhuksan, Vaja, ihr freigebigen Herren, ergötzet euch an unserem Somasaft! Euch soll mein Geist wie die Geister der Fahrenden und euren mannhaften Wagen herwärts lenken, o Vibhu´s.
2. Als Ribhu mit den Ribhu´s, als Vibhu mit den Vibhu´s möchten wir durch eure Kraft den Kräften anderer überlegen sein. Vaja soll uns beistehen im Kampf um den Siegespreis. Mit Indra im Bunde wollen wir den Vritra, den Feind, überwinden.
3. Denn diese überbieten viele Machtgebote durch ihr Machtgebot; alle Welt, die hohen Herren übertrumpfen sie im Kampf um die Überlegenheit. Indra, Vibhvan, Ribhuksan, Vaja sollen die Kraft des Nebenbuhlers, des Feindes im Wettstreit brechen.
4. Nun schaffet uns freie Bahn, ihr Götter; seid uns alle einmütig zum Beistand! Die Vasu´s mögen uns Speisegenuß geben. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,49. An die Gewässer


1. Dem Meer als ihrem Obersten gehorchend kommen sie geläutert mitten aus der Flut, ohne zu rasten. Indra, der Bulle mit der Keule hat ihre Bahn gefurcht: Diese göttlichen Gewässer sollen mich hier betreuen.
2. Die himmlischen Gewässer oder die, welche fließen, die Gegrabenen oder Selbstentstandenen, deren Ziel das Meer ist, die reinen, lauteren, diese göttlichen Gewässer sollen mich hier betreuen.
3. In deren Mitte König Varuna wandelt, Wahrheit und Lüge der Leute erspähend, die honigträufenden, reinen, lauteren, diese göttlichen Gewässer sollen mich hier betreuen.
4. In denen König Varuna, in denen Soma, in denen alle Götter sich Stärke antrinken, in die Agni Vaisvanara eingegangen ist, diese göttlichen Gewässer sollen mich hier betreuen.



7,50. An verschiedene Götter


1. Mitra und Varuna! Schützet mich hienieden! Nicht soll etwas, was sich festsetzt und eine Geschwulst bildet, an uns kommen. Den Ajakava von üblem Aussehen beseitige ich. - Nicht soll mich der Schleicher mit seinem Fußschaden heimsuchen!
2. Der Ausschlag, der an einem Zwillingsgelenk ist, der die Kniegelenke und Fußknöchel überzieht, den soll das brennende Feuer von da vertreiben. - Nicht soll mich der Schleicher mit seinem Fußschaden heimsuchen!
3. Das Gift, das im Salmalibaum ist, das in den Flüssen ist, das aus den Pflanzen entsteht, das sollen alle Götter von da vertreiben. - Nicht soll mich der Schleicher mit seinem Fußschaden heimsuchen!
4. Die Wasserläufe, die Tiefen, die Höhen, die wasserreichen und die wasserlosen, die Göttinnen sollen von Wasser anschwellend uns heilsam und frei von Sipada´s sein, alle Flüsse sollen uns frei von Simida´s sein!



7,51. An die Aditya´s


1. Wir möchten der neuesten Gnade der Aditya´s, ihres wohltätigsten Schutzes teilhaft werden. Die Oberherren sollen diesem Opfer zur Sündlosigkeit, zur Schuldlosigkeit verhelfen, uns erhörend.
2. Die Aditya´s, die Aditi sollen sich ergötzen, Mitra, Aryaman, Varuna, die redlichsten. Die Hüter der Welt sollen uns gehören; sie sollen heute Soma trinken uns zur Gnade.
3. Alle Aditya´s und alle Marut und alle Götter und alle Ribhu´s, Indra, Agni, die Asvin´s sind geprießen. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,52. An die Aditya´s


1. Wir wollen schuldlos wie die Aditya´s sein; eine Burg sei uns bei Göttern, bei Menschen, ihr Vasu´s. Diese gewinnend möchten wir gewinnen, Mitra und Varuna; wir möchten Gedeihende sein, Himmel und Erde!
2. Mitra und Varuna, die Hüter, sollen unserem leiblichen Samen diesen Schutz gewähren. Nicht wollen wir anderer Sünde wider euch büßen, noch wollen wir das tun, was ihr Guten bestraft.
3. Die Angiras´ kommen eilig um das Kleinod des Gottes Savitri bittend. Der große Vater, der Opferwürdige, und alle Götter sollen eines Sinnes das zubilligen.



7,53. An Himmel und Erde


1. Zuvor rufe ich Himmel und Erde unter Opfern und Verbeugungen eindringlich an, die Hohen, Opferwürdigen, denn auch die früheren Seher haben lobpreisend diese beiden großen Göttereltern vorangestellt.
2. Lasset den beiden Erstgeborenen, den Eltern, den beiden Sitzen der Wahrheit mit euren neuesten Lobreden den Vortritt! Kommet zu uns, Himmel und Erde, mit dem göttlichen Volke! Groß ist euer beider Schutz.
3. Denn ihr habt auch viele Belohnungen für den Freigebigen, für den Sudas, o Himmel und Erde. Bringet uns das, was ungeschmälert sein wird! - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,54. An Vastospati


1. Herr der Wohnstatt! Heiße uns willkommen! Der Eingang bei dir sei glückbringend; sei du uns frei von Krankheit! Worum wir dich bitten , das tu uns zu Gefallen; sei unseren Zweifüßlern zum Glück und den Vierfüßlern zum Glück!
2. Herr der Wohnstatt! Sei uns das Leben verlängernd, den Hausstand an Rindern und Rossen mehrend, o Soma! In deiner Freundschaft seien wir nicht alternd; sei uns zu Gefallen wie ein Vater seinen Söhnen!
3. Herr der Wohnstatt! Wir möchten deiner bewährten, erfreulichen, fördernden Gesellschaft teilhaft sein. Schütze uns im Frieden und auf der Kriegsfahrt aufs beste! - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,55. Einschläferungslied


1. Herr der Wohnstatt, der du die Krankheiten vertreibst und alle Gestalten annimmst, sei uns ein gütiger Freund!
2. Wenn du weiß-brauner Sarama-Sohn die Zähne fletschest, so blinken sie wie Speere im Gebiß des Schnappenden. Schlafe fein ein!
3. Bell den Dieb an oder den Räuber, du zurücklaufender Sarama-Sohn! Du bellst des Indra Lobsänger an. Was bedrohst du uns? Schlaf fein ein!
4. Zerr an dem Eber, oder der Eber soll an dir zerren! Du bellst des Indra Lobsänger an. Was bedrohst du uns? Schlaf fein ein!
5. Die Mutter soll schlafen, der Vater soll schlafen; der Hund soll schlafen, der Clanherr soll schlafen. Alle Verwandten sollen schlafen, diese Leute allenthalben sollen schlafen!
6. Wer sitzt und wer geht und welchermann uns sieht, deren Augen schließen wir so wie dieses feste Haus.
7. Der tausendhörnige Stier, der aus dem Meere aufging, mit diesem Mächtigen schläfern wir die Leute ein.
8. Die Frauen, die auf der Bank, die auf dem Sessel, die im Bette liegen, die wohlduftenden Weiber, die schläfern wir alle ein.







4. Gruppe        Lieder an die Marut


7,56. An die Marut


1. Wer sind die aufgeputzten gleichbürtigen Mannen? Die Jünglinge des Rudra und gute Reiter!
2. Denn keiner kennt ihre Abkunft; sie allein kennen gegenseitig ihren Ursprung.
3. Mit ihren eigenen Reinigungsmitteln beschütten sie sich gegenseitig. Die wie der Wind rauschenden Falken sind in Wettstreit geraten.
4. Diese Geheimnisse kennt der Weise, daß die große Prisni sie im Euter getragen hat.
5. Dieser Clan muß durch die Marut heldenhaft sein, von jeher siegend, an Mannesstärke zunehmend.
6. Die besten Fahrer der Fahrt, an Pracht die Prächtigsten, mit der Schönheit vereinigt, an Kräften stark.
7. Stark ist eure Stärke, fest die Macht, und durch die Marut ist die Schar kraftvoll.
8. Strahlend ist euer Mut, zornig der Sinn der kühnen Schar, tobend wie ein Verzückter.
9. Haltet von uns vollständig das Geschoß fern; nicht soll uns euer Übelwollen hier treffen!
10. Euer, der Hochstehenden, liebe Namen rufe ich an, auf daß ihr Marut euch gierig zur Genüge mit Soma begießet;
11. Schönbewaffnet, pfeilbewehrt, mit schönem Brustschmuck und selbst ihre Leiber herausputzend.
12. Rein sind die Opfergaben für euch, die Reinen, o Marut; ein reines Opfer bringe ich für die Reinen in Gang. Nach dem Gesetz das Gesetz wahrend gingen sie in die Welt der Wahrheit ein, von reiner Geburt, die Reinen, Lauteren.
13. Auf euren Schultern, ihr Marut, sind Spangen, an eurer Brust ist Goldschmuck angesteckt. Sie glänzen wie Blitze im Regen, mit den Waffen ihrer Eigenart entsprechend.
14. Eure in der Tiefe verborgenen Standeszeichen kommen zum Vorschein; ihr Opfersamen, erweitert eure Namen! Lasset euch diesen tausendfältigen häuslichen Anteil an dem Hausopfer gefallen, ihr Marut!
15. Wenn ihr Marut des Lobpreises eingedenk seid, da der Redekundige sieggekrönte Sänger also ruft, so gebet alsbald einen Schatz von Meistern, den niemals ein anderer Mißgünstiger hintergehen soll!
16. Die Marut, die von schönem Gange wie Rennpferde, die Jünglinge, die sich aufputzen wie Geisterseher, sie sind schmuck wie die Kinder in einem vornehmen Hause, wie Kälber spielend, die Milch saugen und Wasser bringen.
17. Die Marut sollen sich uns gefällig zeigen und gnädig sein, indem sie die beiden festgegründeten Welten fördern. Fern soll eure Rinder und Männer mordende Waffe sein. Neiget uns mit Wohlwollen zu, ihr Guten!
18. Der Hotri erfleht, nachdem er sich gesetzt hat, preisend eure vereinte Gabe, ihr Marut. Er, der Hüter eines Opferers gleich diesem, ruft euch aufrichtig mit Lobliedern an, ihr Bullen.
19. Diese Marut dämpfen den Mächtigeren; sie beugen die Gewalt des Gewaltigen. Sie schützen die heilige Rede vor dem Neidischen. Dem Geizigen schaffen sie schwere Feindschaft.
20. Diese Marut ermutigen selbst den Schwachen, wie die Guten sich auch am Übereifrigen freuen. Vertreibet, ihr Bullen, die Finsternis; gebet uns allen leiblichen Samen!
21. Nicht möchten wir eurer Gabe entraten, nicht bei der Verteilung zu kurz kommen, ihr Wagenfahrer. Gebet uns Anteil an dem begehrenswerten Gute, was ihr auch immer an trefflichem Gute habt, ihr Bullen!
22. Wenn die Völker ingrimmig aufeinander schlagen, die Tapferen um Flüsse, Pflanzen, Ansiedlungen, dann seid uns, ihr Rudrasöhne Marut, Retter im Kampfe um den hohen Herrn!
23. Ihr habt viele väterliche Loblieder veranlaßt, die euch schon ehedem vorgetragen wurden. Durch die Marut bleibt der Gewaltige Sieger in den Schlachten, durch die Marut gewinnt der Renner den Kampfpreis.
24. Uns soll, ihr Marut, ein mutiger Held sein, der der Gebieter und Bestimmer der Völker ist, mit dem wir die Gewässer zu guter Wohnung überschreiten wollen. Und wir möchten euch mehr gelten als das eigene Heim.
25. Das sollen uns Indra, Varuna, Mitra, Agni, die Gewässer, die Pflanzen, die Bäume zubilligen. Wir möchten im Schutze, im Schoße der Marut sein. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,57. An die Marut


1. Alles was von euch, ihr Opferwürdigen, den marutischen Namen trägt berauscht sich kräftiglich bei den Opfern am Met. Sie, die sogar die beiden Welten, die weiten, erzittern machen, die Gewaltigen, lassen den Born quellen, wenn sie sich auf die Fahrt begeben haben.
2. Denn die Marut prüfen den Lobsänger, sie leiten das Denken des Opfernden. Setzet euch heute zu unseren weisen Reden auf das Barhis, um befriedigt zuzulangen!
3. Nicht glänzen andere Marut so sehr wie diese in Goldschmuck, Waffen, am Leibe. Allgeschmückt, Himmel und Erde schmückend, legen sie sich die gleiche Farbe auf, um zu prangen.
4. Abseits möge euer Geschoß bleiben, ihr Marut, wenn wir nach Menschenweise eine Sünde wider euch begehen sollten. Nicht möchten wir ihm verfallen, o Opferwürdige, uns soll euer erfreulichstes Wohlwollen gehören!
5. Die Marut sollen sich wenigstens an diesem Geleisteten erfreuen, die Tadellosen, Reinen, Lauteren. Fördert uns mit eurem Wohlwollen, ihr Opferwürdige, bringet uns durch Belohnungen vorwärts um an Wohlstand zuzunehmen!
6. Und nachdem sie mit allen Namen gepriesen sind, sollen die Herren Marut die Opferspenden gern in Empfang nehmen. Gebet unserer Nachkommenschaft von dem Lebensbalsam, wecket Reichtümer, Geschenke, Gaben!
7. Da ihr gepriesen seid, so kommet, ihr Marut, alle vollzählig in Gnaden zu den Lohnherren, die uns selbst Hunderte schenkend fördern. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,58. An die Marut


1. Stimmet das Lied an auf die zusammen aufwachsende Truppe, die die starke Truppe der göttlichen Rasse ist. Und sie zerstäuben beide Welten durch ihre Größe; sie kommen bis zum Himmel aus dem Reiche des Todes, der Nirriti, aus dem balkenlosen Raume.
2. Schon eure Geburt geschieht unter Schrecknis, ihr furchtbaren, erzgrimmigen, unverzagten Marut, die durch die Herrlichkeit und Stärke sich hervortun. Jeder, der das Sonnenlicht schaut, fürchtet sich bei eurer Fahrt.
3. Bringet den Lohnherren hohe Lebenskraft! An unserem Loblied sollen die Marut Freude haben. Wie ein zurückgelegter Weg die Leute, so möge es uns zum Ziele führen; es soll uns vorwärts bringen durch eure begehrenswerten Gnaden.
4. Von euch begünstigt, ihr Marut, gewinnt der Redekundige Hundert, von euch begünstigt gewinnt das Rennpferd Tausend. Und von euch begünstigt schlägt der Oberkönig den Feind. Dieses Geschenk von euch soll allen vorgehen, ihr Schüttler.
5. Diese Söhne des Lohnherren Rudra bitte ich her; gewiß werden die Marut sich uns wieder zuneigen. Wenn die heimlich, wenn die offen Groll hegen, so bitten wir den Übermächtigen die Beleidigung ab.
6. Dies Loblied auf die Gabenreichen ward vorgetragen, an diesem Festgedicht mögen die Marut ihre Freude haben. Auch von ferne wendet die Anfeindungen ab, ihr Bullen! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,59. An die Marut


1. Wen ihr in Schutz nehmet und wen ihr Götter hierhin und dorthin führet, dem gewähret euren Schirm, Agni, Varuna, Mitra, Aryaman, ihr Marut!
2. Mit eurer Gunst, ihr Götter, überwindet die Anfeindungen, wer an einem genehmen Tag geopfert hat; der vergrößert sein Haus, vermehrt seine großen Speisevorräte, wer eurem Wunsch entspricht.
3. Denn auch den letzten unter euch wird Vasistha nicht verachten. Bei unserer Somapressung trinket heute alle mit Lust, ihr Marut!
4. Denn eure Hilfe läßt im Kampf nicht im Stich, wem ihr sie gewährt habt, ihr Herren. Eure Gunst hat aufs neue zu uns eingelenkt; kommet schnell, ihr Trinklustigen!
5. Kommet fein her, um die Somasäfte zu trinken, ihr, deren Freigebigkeit zu schenken begierig ist, denn euch, Marut, habe ich diese Opfer gespendet. Geht fein nicht anderswohin!
6. Setzet euch auf unser Barhis und geruhet, uns begehrenswerte Güter zu schenken! Ohne Verzug möget ihr Marut euch bei dem somischen Süßtrank hier unter Svaharuf ergötzen.
7. Denn gar heimlich machten sie ihre Leiber schön und sind wie Schwäne mit schwarzblauen Rücken hergeflogen. Ihr habt euch, die ganze Schar, rings um mich niedergesetzt wie fröhliche Männer am Trankopfer sich berauschend.
8. Wenn uns ein Mißgünstiger wider erwarten vernichten will, ihr Marut, ihr Götter, so soll der sich die Schlingen des Trugs selbst umlegen. Ihn tötet mit glühendster Waffe!
9. Ihr Söhne der Glut, ihr Marut, diese Opferspende, die laßt euch munden; kommt mit eurer Gnade, ihr Überlegenen!
10. Ihr Empfänger der Hausopfer, kommet her, ihr Marut, bleibt nicht weg, kommt mit eurer Gnade, ihr Gabenschönen!
11. Überall bevorzuge ich euer Opfer, ihr Selbststarken, ihr Seher mit der sonnengleichen Haut, ihr Marut.
12. Wir opfern dem Tryambaka, dem duftenden, den Wohlstand mehrenden. Wie ein Kürbis vom Stiel, so möchte ich mich vom Tod, nicht vom Nichtsterben losmachen.







5. Gruppe        Lieder an Mitra und Varuna


7,60. An Mitra und Varuna


1. Wenn du heut, o Surya, die Schuldlosen melden wirst, so sollst du bei deinem Aufgang dem Mitra und Varuna die Wahrheit melden. Wir möchten vor den Göttern schuldlos, o Aditi, als Sänger dir lieb sein, o Aryaman.
2. Da geht, o Mitra und Varuna, Surya, der Aufseher, über beiden auf der Erde auf, der Wächter über alles was steht und geht, Rechtes und Schlechtes unter den Sterblichen erschauend.
3. Er hat jetzt die sieben schmalzigen Falbinnen von ihrem Stand weg angeschirrt, die den Surya fahren, der in eurem Dienste eure Schöpfungen, Mitra und Varuna, die Geschlechter wie der Hirt die Herden überwacht.
4. Eure starken, honigreichen Rosse sind heraufgekommen; Surya hat jetzt das lichte Meer erstiegen, dem die Aditya´s einträchtig die Wege vorzeichnen: Mitra, Aryaman, Varuna.
5. Sie - Mitra, Aryaman, Varuna - sind ja die Bestrafer der vielen Unwahrheit; sie sind im Hause der Wahrheit groß geworden, die tüchtigen Söhne der Aditi, die Untrüglichen.
6. Sie, die schwer zu täuschenden Mitra und Varuna, bringen auch den Unverständigen durch Verstand zur Einsicht. Einen verständigen Entschluß für ihn fassend führen sie auf gutem Pfade selbst über die Not hinweg.
7. Sie, die ohne Augenschließen auf Himmel und Erde achtgeben, führen den Unverständigen. Auch im Verlauf eines Stromes findet sich eine Furt; mögen sie uns an das andere Ufer dieser Widerwärtigkeit hinüberhelfen.
8. Der schützende löbliche Schirm, den Aditi, Mitra, Varuna dem Sudas, dem Freigebigen, gewähren, unter diesen stellen wir den leiblichen Samen, und wollen nichts tun, was die Götter ärgert, ihr Oberherren.
9. Mit Opfern soll der Priester den Altar entsühnen, er jegliche Betrügereien des Varunahintergehers sühnen. Aryaman soll ihn mit Feindschaft verschonen. Schaffet dem Sudas weiten Raum, Ihr Bullen!
10. Denn gar unvermerkt ist ihre überraschende Begegnung und sie überwältigen durch heimliche Gewalt. Aus Furcht vor euch, ihr Bullen, zitternd sagen wir: Seid uns durch die Macht des Daksa gnädig!
11. Der für seine feierliche Rede die Gunst der Götter erbitten soll, wenn es sich um den Gewinn des Siegerpreises, des höchsten Reichtums handelt, dessen Gönner sollen die böse Absicht des Nebenbuhlers zu bezwingen suchen. Sie haben sich ein weites, reiches Land zum Wohnen bereitet.
12. Für euch, Götter Mitra und Varuna, ward dieses Purohitaamt bei den Opfern ausgeübt. Helfet uns über alle Fährlichkeiten hinweg! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,61. An Mitra und Varuna


1. Surya, euer beider Götter Auge, geht, schön anzuschauen, Licht verbreitend, auf o Varuna und Mitra, der alle Wesen überschaut; er erkennt auch die Absicht in den Sterblichen.
2. Auf euch, Mitra und Varuna, hebt der wahrhafte redekundige Sänger weithin hörbar seine Dichtung an, dessen erbauliche Worte ihr Wohlwollende günstig aufnehmen möget, auf daß ihr seine Jahre vollzählig machet, wie er es im Sinn hat.
3. Ihr reichet weiter als der weite Raum, als die Erde, weiter als der ragende hohe Himmel, Mitra und Varuna, ihr Gabenschöne. Eure Späher habet ihr in den Pflanzen und Ansiedelungen aufgestellt und ihr passet ohne die Augen zu schließen auf die, welche abseits wandeln.
4. Ich will das Werk von Mitra und Varuna preisen; ihr Eifer hält Himmel und Erde mächtig in Schranken. Die Monde sollen den Opferlosen ohne Söhne vergehen; der Opferwillige soll seinen Anhang mehren.
5. Ihr Bullen, alle beide unfehlbar, diese Anschläge von euch, bei denen man weder Zeichen noch Wunder sieht, folgen den Unredlichkeiten der Menschen. Nicht sind euch beiden Geheimnisse unbekannt geblieben.
6. Ich erhöhe euer Opfer durch Verbeugung; ich rufe euch, Mitra und Varuna, eindringlich an. Um euch zu preisen trage ich neue Dichtungen vor; diese Erbauungen, die euch bereitet sind, mögen gefallen
7. Für euch, Götter Mitra und Varuna, ward dieses Purohitaamt bei den Opfern ausgeübt. Helfet uns über alle Fährlichkeiten hinweg! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,62. An Surya, Mitra und Varuna


1. Surya hat seine Strahlen hoch aufgerichtet und all die vielen Geschlechter der Menschen erweckt. Gleich der Tageshelle leuchtend ist er erschienen. Mit Umsicht geschaffen ist er von den Schöpfern wohlgeschaffen.
2. Du, Surya, gehst vor uns wieder auf, von diesen Preisliedern gezogen, von den Etasas, aus eignen Trieben. Melde dem Mitra und Varuna, dem Aryaman und Agni, daß wir ohne Sünden sind.
3. Tausend Gewinne sollen uns die wahrhaften Varuna, Mitra, Agni zukommen lassen. Die Schimmernden sollen uns das beste Loblied eingeben, und gepriesen sollen sie unseren Wunsch erfüllen.
4. Himmel und Erde, Aditi, beschützet uns, und die guten Schöpfer, die euch, ihr Erhabene, erschaffen haben. Nicht möchten wir in der Ungnade des Aruna, des Vayu sein, nicht in der des Mitra, der bei den Männern am beliebtesten ist.
5. Recket die Arme aus uns zum Leben, besprenget unsere Trift mit Schmalz! Machet uns unter dem Volke bekannt, ihr Jugendliche; erhöret diese meine Anrufungen, Mitra und Varuna!
6. Nun sollen Mitra, Varuna, Aryaman uns selbst und unserem Samen freie Bahn schaffen. Uns sollen alle Pfade, alle Wege, gut sein! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,63. An Surya, Mitra und Varuna


1. Surya, der glückbringende, allschauende, geht den Menschenkindern gemeinsam auf, das Auge von Mitra und Varuna, der Gott, der die Finsternis wie ein Fell zusammengelegt hat.
2. Es geht der Wecker der Menschen, das große, wallende Banner des Surya auf, um das stets gleiche Rad ins Rollen zu bringen, das der ins Joch gespannte Etasa zieht.
3. Aus dem Schoße der Usas geht er strahlend auf, von den Sängern bejubelt. Er erscheint mir wie Gott Savitri, der die gemeinsame Abmachung nicht übertritt.
4. Des Himmels Goldschmuck, der weitschauende geht auf, mit dem fernen Reiseziel, durchhaltend, strahlend. Nun sollen die Leute von Surya angetrieben an ihre Geschäfte gehen, ihre Arbeiten verrichten.
5. Dort wo ihm die Unsterblichen den Weg bereitet haben, begeht er wie ein Falke fliegend sein Gehege. Wir wollen bei Sonnenaufgang immer wieder euch beiden, Mitra und Varuna, mit Verbeugungen und Opfern dienen.
6. Nun sollen Mitra, Varuna, Aryaman uns selbst und unserem Samen freie Bahn schaffen. Uns sollen alle Pfade, alle Wege, gut sein! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,64. An Mitra und Varuna


1. Die beiden, die im Himmel und auf Erden den Umkreis beherrschen - euch beiden sollen sie den Aufputz von Schmalz darbringen. An unseren Opfern sollen Mitra, Aryaman, der Edelgeborene, und König Varuna, der gute Herrscher, Gefallen finden.
2. Kommet heran, ihr Könige, ihr Hüter des großen Gesetzes, ihr Herren der Flüsse, ihr Fürstliche! Sendet uns vom Himmel herab Segen und Regen, Mitra und Varuna, ihr Raschgebende!
3. Dahin mögen Mitra, Gott Varuna, der Herr, uns auf den richtigsten Wegen führen, daß dann der hohe Herr uns dem freigebigen Sudas empfehlen möge. Wir möchten unter dem Schutze der Götter mit im Genuß schwelgen.
4. Wer euch im Geiste diesen Hochsitz zimmert, wer das Gedicht emporrichten und festmachen wird, den besprenget mit Schmalz und tränket die schönen Fluren, ihr Könige Mitra und Varuna!
5. Dieses Loblied ist dir, Mitra und dir, Varuna dargebracht wie der klare Soma dem Vayu. Begünstiget die Gebete, erwecket die Freigebigkeit! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,65. An Mitra und Varuna


1. Ich rufe bei Sonnenaufgang euch beide wieder mit Liedern, den Mitra und den Varuna von lauterem Wollen, denen unvergängliche höchste Asuramacht zu eigen ist, die auf jeden achtgeben, wenn sie auf der Fahrt dahineilen.
2. Denn sie sind die beiden Gebieter, die Herren unter den Göttern, die Asura´s. Machet unsere Wohnsitze nährend! Wir möchten durch eure Gunst, Mitra und Varuna, dahin gelangen, wo Himmel und Erde und die Tage Überfluß bringen.
3. Die Beiden sind Feßler des Unwahren, mit vielen Schlingen versehen und unentrinnbar für den heimtückischen Sterblichen. Auf dem Pfade eures Gesetzes möchten wir über die Mißerfolge hinwegkommen wie zu Schiff über ein Gewässer, o Mitra und Varuna.
4. Kommet, Mitra und Varuna, zum Genuß unseres Opfers; benetzet die Trift mit Schmalz und Segen! Ich rufe euch beide nach Wunsch für das Volk hier. Spendet von dem erwünschten himmlischen Wasser;
5. Dieses Loblied ist dir, Mitra und dir, Varuna dargebracht wie der klare Soma dem Vayu. Begünstiget die Gebete, erwecket die Freigebigkeit! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,66. An Mitra-Varuna, die Aditya´s und Surya


1. Unser aufmunterndes Loblied auf Mitra und Varuna, die Vielartigen, soll hinausgehen, von Verbeugungen begleitet;
2. Die Wohlverständigen, deren Vater Daksa, der Verstand, ist, die die Götter für die Asurawürde bestimmten, die Erhabenen.
3. Seid Schützer der Angehörigen und der eigenen Person von uns Sängern, Varuna, und lasset unsere Gebete in Erfüllung gehen, Mitra!
4. Wenn heute bei Sonnenaufgang Mitra, Aryaman, Savitri, Bhaga die Schuldlosen bestimmen werden,
5. So soll dieses Haus einladend sein. Auf der Fahrt mögen nun die voran sein, ihr Gabenschöne, die uns über die Not hinweghelfen.
6. Auch die Selbstherrscher und Aditi, die die Hüter des unantastbaren Gesetzes sind: als Könige verfügen sie über große Macht.
7. Ich rufe bei Sonnenaufgang euch beide wieder, den Mitra und Varuna, und den überlegenen Aryaman.
8. Aus Verlangen nach Reichtum, nach Gold gedichtet, soll dies Lied zur Stärke, die vor Räubern sichert, dies beredte Lied zum Gewinn des Opfers verhelfen.
9. Wir wollen es sein, Gott Varuna, Mitra mit den Lohnherren zusammen; wir wollen Labsal und das Sonnenlicht empfangen.
10. Viele sind die Götter, die das Sonnenauge und die Agnizunge haben, die Wahrheitsmehrer. Die, welche durch ihre Einsicht die drei Erkenntnisse, durch ihr Übergewicht alle Erkenntnisse lenken;
11. Die den Herbst, den Monat und den Tag, das Opfer und die Nacht und die Strophe festgesetzt haben; diese Könige Varuna, Mitra und Aryaman haben die unerreichbare Herrschaft erlangt.
12. Das ersinnen wir für euch in wohlgesetzten Worten heute bei Sonnenaufgang, was Varuna, Mitra, Aryaman löblich finden. Ihr seid die Lenker der wahrhaften Rede.
13. Die Wahrhaftigen, aus der Wahrheit Geborenen, die Wahrheit Mehrenden, gefürchteten, die Unwahrheit Hassenden - in deren schützendster Gunst von euch, ihr Herren, möchten wir sein und die Lohngeber.
14. Dort geht jenes sehenswerte Schauspiel am Rande des Himmels auf, wenn ihn der Renner zieht, der göttliche Etasa, pünktlich zu schauen für jedermann.
15. Den Herrn alles Lebenden - Haupt zum Haupt - und des Unbeweglichen, den Surya ziehen mitten durch den ganzen Luftkreis die sieben Schwestern, die Falbinnen am Wagen zu guter Fahrt.
16. Wir möchten das von den Göttern eingesetzte lichte Auge hundert Herbste aufgehen sehen; wir möchten hundert Herbste erleben.
17. Mit eurer Weisheit kommet, ihr untrügbaren Mitra und Varuna, glanzvoll her, um Soma zu trinken!
18. Kommet in Person vom Himmel, Varuna und du Mitra, ohne Arg! Trinket den Soma, spendierend!
19. Kommet, Mitra und Varuna, und genießet die Opfergabe, ihr Herren! Trinket den Soma, ihr Wahrheitsmehrer!







6. Gruppe        Lieder an die Asvin


7,67. An die Asvin


1. Euren Wagen, ihr Fürsten, will ich heranwachen mit opferspendendem, gottesdienstlichem Geiste. Mit dem Loblied, das euch, ihr Asvin, wie ein Bote geweckt hat, rufe ich euch herbei wie der Sohn seine Eltern.
2. Das entzündete Feuer ist bei uns entflammt; selbst der Finsternis Ende ist erschienen. Im Osten hat sich das Banner der Morgenröte, der Himmelstochter, bemerkbar gemacht, das zur Schönheit geboren wird.
3. Der treffliche Opferpriester, der beredte, wendet sich jetzt mit seinen Lobliedern an euch, Asvin Nasatya´s. Kommet auf vielen Wegen heran mit dem lichtschaffenden, güterreichen Wagen!
4. Wenn ich, euer Diener von euch gnädigen Herren, o Asvin, euch jetzt Schätze begehrend zum Soma lade, ihr Süßliebende, so sollen euch die stämmigen Rosse herfahren, ihr sollt bei uns den wohlgepreßten Süßtrank trinken.
5. Bringet, ihr Götter Asvin, mein Gedicht vorwärts, daß das schätzebegehrende für die Preisgewinnung nicht zu gering sei! Fördert alle Belohnungen bei dem Preisgewinn! Tut für uns, was ihr könnt, nach bestem Können, ihr Herren der Kunst!
6. Helfet uns, ihr Asvin, bei diesen Gedichten; kinderreicher Same soll uns werden, dessen man sich nicht schämt. In leiblicher Nachkommenschaft uns fortpflanzend wollen wir gutbelohnt die Götterladung an euch begehen.
7. Für euch ist wie ein zum Freunde gesandter Vorbote diese Auftischung bestimmt, die bei uns gespendet wird, ihr Süßliebende! Kommet nicht ungnädigen Sinnes herbei, das Opfer in den menschlichen Ansiedlungen genießend!
8. In ein und derselben Fahrt gelangt euer Wagen über die sieben Ströme, ihr Eilige. Nicht fallen die stattlichen gottgeschirrten Rosse ab, die euch in euren Jochen rasch bis ans Ziel fahren.
9. So seid denn unversieglich für die Lohnherren, die mit ihrem Reichtum zur Gabenspende ermuntern, die durch ihre freigebigen Schenkungen ihren Anhang vermehren, indem sie Gaben von Rindern und Rossen in Fülle spenden.
10. Nun erhöret meinen Ruf, ihr Jünglinge; fahret eure erlabende Rundfahrt, Asvin! Bringet die Kleinode und lasset die freigebigen Herren alt werden! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,68. An die Asvin


1. Fahret her, ihr schmucken Asvin, mit schönen Rossen und freuet euch der Lobreden eures Dieners, ihr Meister, und der angebotenen Opferspenden: Kommet gern zu uns!
2. Für euch sind die berauschenden Tränke aufgestellt, kommet rechtzeitig, um meine Opferspende zu begehren, über die Anrufungen jedes anderen hohen Herrn hinweg. Höret auf uns!
3. Euer gedankenschneller Wagen mit den hundert Gnaden setzt sich in Bewegung durch die Räume, o Asvin, zu uns eilend, ihr Besitzer der Surya.
4. Wenn dieser aufgerichtete Preßstein, gottverehrend, somapressend für euch seine Stimme erhebt, so möchte der Redner mit seinen Opfergaben die Schönen herlenken.
5. Eure wunderbare Speisung, mit der wehret ihr dem Atri die mächtige Glut ab, der als euer Liebling eure Schutzmittel empfängt.
6. Und das war für den greisen Cyavana, für den Opferspender eure Vergeltung, ihr Asvin, daß ihr ihm eine auf der Stelle helfende andere Gestalt anleget.
7. Und jenen Bhujyu hatten böswillige Gefährten mitten im Meere verlassen, ihr Asvin. Ihn errettete der Mißgünstige, der euer Diener war.
8. Sogar um den Wolf, da er am Verschmachten war, bemühtet ihr euch, und ihr hörtet auf Sayu von ihm gerufen, die ihr seine Kuh, obwohl sie unfruchtbar war, wie die Gewässer schwellen ließet durch eure Geschicklichkeit und Künste, ihr Asvin.
9. Dieser sinnreiche Dichter ruft euch wach mit wohlgesetzten Worten, noch vor den Morgenröten munter. Ihn soll die Kuh mit ihrer Speise, mit Milch stärken. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,69. An die Asvin


1. Euer Wagen, der beide Welten beengt, der goldene soll kommen mit den bullenhaften Rossen, schmalzspurig, glänzend durch die Radreifen, als Bringer der Labsale, reich an Siegesgewinn wie ein Fürst.
2. Über die fünf Erdteile sich verbreitend soll der dreisitzige Wagen , durch bloßen Gedanken geschirrt, herkommen, auf dem ihr zu den gottergebenen Stämmen kommt, eure Fahrt wohin ihr wollt, richtend, ihr Asvin.
3. Wohlberitten, angesehen kommt heran; ihr Meister sollt die süße Auftischung trinken! Euer Wagen, der von der jungen Frau begleitet wird, drängt durch beide Radspuren die Enden des Himmels auseinander.
4. Eure Schönheit erkürte die Maid, die Tochter des Surya, in der Entscheidungsstunde. Wenn ihr dem Gottergebenen mit euren Künsten helft, so entgeht durch eure Schutzmittel seine Lebenskraft der Glut.
5. Wenn dieser euer Wagen, ihr Wagenfahrer, im Frühlicht angeschirrt seine Umfahrt vollendet, so bringet uns auf diesem bei Anbruch des Morgens Glück und Segen zu diesem Opfer, o Asvin!
6. Ihr Herren, kommet heute zu unseren Somaspenden wie durstige Büffel nach dem Blitz laufen. Denn vielerorts rufen sie euch mit Gebeten. Nicht sollen euch andere Gottergebene anhalten.
7. Ihr holtet den ins Meer gestoßenen Bhujyu aus der Flut mit euren Flügelrossen, den nie fehlgehenden, unermüdlichen, nie sich verirrenden, ihn durch eure Künste errettend, o Asvin.
8. Nun erhöret meinen Ruf, ihr Jünglinge; fahret eure erlabende Rundfahrt, Asvin! Bringet die Kleinode und lasset die freigebigen Herren alt werden! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,70. An die Asvin


1. Ihr allbegehrten Asvin kommet zu uns! Dieser Platz auf Erden ward euch angeboten. Er steht da wie ein sieggekröntes Roß, daß das Glück auf dem Rücken trägt, wenn ihr euch darauf gesetzt habt wie auf einen Schoß zum Bleiben.
2. Diese eure beste Huld folgt euch auf dem Fuße; der Gharmatrank ist in der Wohnung des Menschen heiß gemacht worden, der euch über die Meere, die Flüsse hinüberbringt, indem er eure Rosse anschirrt, die so gut geschirrt sind wie selbst die Sonnenrosse.
3. Welche Standorte ihr Asvin eingenommen habt in den jüngsten Töchtern des Himmels, den Pflanzen, den Ansiedlungen, wenn ihr auf dem Gipfel des Berges sitzet, kommt von da dem opfernden Menschen Labsal mitbringend!
4. Habet an den Kräutern und am Wasser gefallen, ihr beide Götter, wenn ihr zu den Anstrengungen der Rishi´s kommen werdet. Indem ihr viele Kleinode bei uns hinterlasset, blicket ihr auf die früheren Zeiten zurück.
5. Obwohl ihr Asvin schon viele erbauliche Worte gehört habt, so beachtet ihr doch die erbaulichen Worte unserer Rishi´s. Kommet nach Wunsch zu dem Volke; uns soll eure beste Huld gehören!
6. Welches Opfer auch mit Spenden und bereiteter Erbauung im Wettbewerb für euch, Nasatya´s, stattfinden mag, kommet nach Wunsch zu Vasistha! Diese erbaulichen Worte werden für euch beide angestimmt.
7. Dies Gedicht, diese Lobrede ist für euch, ihr Asvin. Erfreuet euch an diesem Lobpreis, ihr Bullen! Diese feierlichen Worte sind ausgezogen nach euch verlangend. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,71. An die Asvin


1. Vor ihrer Schwester Usas weicht die Nacht, die Dunkle räumt dem rötlichen Surya den Weg. Wir wollen euch, die Rosseschenker, Rinderschenker rufen. Haltet Tag und Nacht von uns das Geschoß ab!
2. Kommet her zum opfernden Sterblichen und bringet auf dem Wagen Gutes mit, Asvin! Haltet von uns Verdorrung und Krankheit Tag und Nacht, ihr Süßesliebende, ab und schirmet uns!
3. Euren Wagen sollen am jüngsten Morgen die wohlwollenden Bullen, die Hengste herfahren. Lenket, ihr Asvin, den gutreichen Wagen, bei dem die Zügel die Hände, die Strahlen sind, mit den zu rechter Zeit geschirrten Rossen her!
4. Der Wagen, der euch fährt, der dreisitzige, gutreiche, am Morgen ausfahrende, ihr Fürsten, auf dem kommet zu uns, Nasatya´s, wenn der Allgestaltige zu euch geht.
5. Ihr befreitet den Cyavana vom Alter; dem Pedu führet ihr das schnelle Roß zu. Den Atri erlöstet ihr aus Not, aus der Finsternis; den Jahusa setztet ihr in Freiheit.
6. Dies Gedicht, diese Lobrede ist für euch, ihr Asvin. Erfreuet euch an diesem Lobpreis, ihr Bullen! Diese feierlichen Worte sind ausgezogen nach euch verlangend. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,72. An die Asvin


1. Kommet, Nasatya´s, auf rinder- und rossebegleitetem, goldreichem Wagen! Euch begleiten alle Gaben, die ihr am Leibe in beneidenswerter Schönheit pranget.
2. Kommet mit den Göttern vereint zu uns heran zu Wagen, ihr Nasatya´s, denn mit euch verbindet uns väterliche Freundschaft und die gleiche Sippe. Sei dessen eingedenk!
3. Die Loblieder auf die Asvin sind erwacht, die in der Familie erblichen Kraftreden und die Göttinnen Usas`. Indem ihr diese beiden Rodasi, die ...... herbittet, lädt der Beredte die Nasatya´s ein.
4. Wenn die Morgenröten aufleuchten, o Asvins´, so tragen euch die Dichter ihre erbaulichen Worte vor. Gott Savitri hat sein Licht emporgerichtet; die Feuer wachen hoch auf durch das Brennholz.
5. Von West, ihr Nasatya´s, und von Ost, von Süd und von Nord kommet, Asvin, her, von allen Seiten mit dem Reichtum der fünf Völker! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,73. An die Asvin


1. Wir sind ans andere Ufer dieser Finsternis hinübergelangt und heben gottverlangend ein Loblied an. Die viele Meisterstücke machen, die Ersten unter vielen, vor alters geborenen unsterblichen Asvin ruft das Loblied an.
2. Der liebe Hotri des Manu hat sich niedergesetzt, der die Nasatya´s verehrt und lobt. Genießet, ihr Asvin, in nächster Nähe vom Süßtrank! Ich rufe euch her bei weisen Reden euch labend.
3. Wir haben das Opfer in Gang gebracht, unter den Wegen den besten auswählend. Erfreuet euch an diesem Lobpreis, ihr Bullen! Wie ein folgsamer Diener angewiesen ist Vasistha munter, euch mit Lobliedern heranwachend.
4. Diese beiden Zugrosse mögen zu unserem Clane kommen, die Unholdtöter, in voller Ausrüstung, die Starkhufigen. Die berauschenden Tränke sind beisammen; verschmähet uns nicht, kommet mit freundlichem Sinne!
5. Von West, ihr Nasatya´s, und von Ost, von Süd und von Nord kommet, Asvin, her, von allen Seiten mit dem Reichtum der fünf Völker! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,74. An die Asvin


1. Diese Frühopfer rufen euch Morgendliche, o Asvin. Ich hier habe euch zur Gnade gerufen, ihr Stärkereichen, denn ihr kommet zu jedem Clane.
2. Ihr habt wunderbare Speise gegeben, ihr Herren; beeilt euch für den Freigebigen! Lenket eines Sinnes euren Wagen herwärts, trinket den somischen Süßtrank!
3. Kommet her, machet euch fertig, trinket vom Süßtrank, Asvin! Die Milch ist gemolken, ihr Bullen, ihr Besitzer angestammten Gutes. Verschmähet uns nicht, kommet her!
4. Die Rosse, die fliegen, euch zu des Opfernden Haus tragend, mit diesen sich beeilenden Rennern kommet her uns zuliebe, ihr Herren, ihr Götter Asvin!
5. Dann werden die Lohnherren, die die Asvin darum ersuchen, der Lebenskräfte teilhaft. Die Nasatya´s mögen den Gönnern dauernden Ruhm, uns eine schützende Zuflucht gewähren.
6. Die vor Räubern sicheren Schirmherren der Völker, die sich auf die Fahrt machten wie Kriegswagen, die Herren sind aus eigener Kraft erstarkt und bewohnen einen schönen Wohnsitz.







7. Gruppe        Lieder an Usas


7,75. An die Usas


1. Die himmelgeborene Usas ist zur rechten Zeit aufgeleuchtet; ihre Größe offenbarend ist sie gekommen. Sie hat die unerfreuliche Finsternis und ihre Tücken aufgedeckt. Als die erste der Angiras´ hat sie die Pfade neu belebt.
2. Gereichet uns heute zu großer Wohlfahrt; Usas, beschenke uns zu großem Glück! Bring uns ansehnlichen, geachteten Reichtum, der unter den Sterblichen nach Ruhm strebt, du menschliche Göttin!
3. Dort sind die prächtigen Strahlen der gerngesehenen Usas, die unsterblichen, gekommen. Die göttlichen Gebote auswirkend, die Lufträume anfüllend, haben sie sich ausgebreitet.
4. Dort hat sie zur Fahrt aus der Ferne angespannt; sie umkreist am gleichen Tage die fünf Länder, die Wege der Menschen beschauend, des Himmels Tochter, die Herrin der Welt.
5. Die Belohnungen bringende Maid des Surya mit prächtigen Geschenken gebeut über Reichtum, über Schätze. Von den Rishi´s besungen geht die gabenreiche Usas die Welt erweckend auf, von den Wortführern gepriesen.
6. Wieder sind die rötlichen Rosse erschienen, die prächtigen, die die leuchtende Usas fahren. Die Schmucke kommt auf allverziertem Wagen; sie bringt dem dienenden Menschen ein Kleinod.
7. Die Wahrhafte soll mit den Wahrhaften, die Große mit den Großen, die Göttin mit den Göttern, die Opferwürdige mit den Opferwürdigen die Verschlüsse erbrechen und Kühe verschenken. Die Rinder brüllen der Usas entgegen.
8. Nun bring das Kleinod, Usas, in Rindern, in Mannen, in Rossen bestehend, das vielen zugute kommt! Laß unser Barhis nicht vor den Menschen schmähen! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,76. An die Usas


1. Savitri, der Allermanns-Gott hat das für alle Völker bestimmte unsterbliche Licht aufgesteckt. Das Auge der Götter ist nach deren Ratschluß erstanden; Usas hat die ganze Welt enthüllt.
2. Die gottbegangenen Pfade sind mir sichtbar geworden, die unfehlbaren, von den Göttern bereiteten. Im Osten ist das Banner der Usas erschienen; sie ist aus ihrem festen Hause uns entgegen gekommen.
3. Das waren zahlreiche Tage, die vorher bei Sonnenaufgang anbrachen, seitdem du, Usas, dich gezeigt hast wie eine Frau, die zu ihrem Buhlen kommt, nicht wie eine, die wieder geht.
4. Sie waren die Mahlgenossen der Götter, die wahrhaften Seher der Vorzeit. Die Väter fanden das verborgene Licht wieder; sie, deren Worte in Erfüllung gehen, brachten die Usas hervor.
5. Um die gemeinsame eingesperrte Herde versammelt vertragen sie sich, nicht eifern sie gegeneinander. Nicht übertreten sie die Gebote der Götter, nicht zurückstehend, mit den Vasu´s zusammengehend.
6. Dich rufen wieder die Vasistha´s mit Preisliedern, in der Frühe erwacht, du Holde, unter Lobgesängen. Führerin der Kühe, Herrin der Belohnungen, leuchte du uns auf; erwache als die Erste, du edelgeborene Usas!
7. Diese Führerin der Ehrengabe, der Geschenke, die aufleuchtende Usas wird von den Vasistha´s besungen, die uns weithin berühmten Reichtum schafft. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,77. An die Usas


1. Sie ist wie eine jugendliche Frau strahlend gekommen, indem sie alles, was lebt, zum Wandel antreibt. Jetzt ist es für die Menschen an der Zeit, den Agni zu entzünden. Sie hat Licht gemacht, die Finsternis vertreibend.
2. Jedem sich zuwendend ist sie in ganzer Breite erstanden; ein weißes lichtes Kleid tragend ist sie erglänzt. Goldfarbig, schön anzusehen ist die Mutter der Kühe, die Führerin der Tage erstrahlt.
3. Die Holde bringt das Auge der Götter mit und lenkt das schöne weiße Roß. So ist Usas erschienen, mit den Strahlen der Sonne aufgeputzt, prächtige Gaben bringend, wenn sie sich über die ganze Welt ausgedehnt hat.
4. Dein Gutes sei in der Nähe, in die Ferne leuchte die Feinde; schaff uns weite Trift und Sicherheit! Halte den Feind ab, bringe Schätze mit! Ermuntere die Freigebigkeit zu Gunsten des Sängers, du Gabenreiche!
5. Erstrahle uns mit den schönsten Strahlen, Göttin Usas, unser Leben verlängernd. Bring uns Speisegenuß, du Allbegehrte, und Ehrengabe von Rindern, Rossen, Wagen!
6. Himmelstochter, edelgeborene Usas, die die Vasistha´s mit Gedichten erbauen, bring du zu uns riesigen, großen Reichtum! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,78. An die Usas


1. Ihre ersten Strahlen haben sich wieder angezeigt; aufsteigend breiten sich ihre Farben aus. Usas, bring uns auf dem näherkommenden hohen lichten Wagen Gutes mit!
2. Heran wacht sie das entzündete Feuer, heran die Sänger, die in Gedichten das Lob verkünden. Die Göttin Usas kommt, mit dem Lichte alle Finsternis und Fährlichkeit verbannend.
3. Dort im Osten haben sich die erstrahlenden Usas´ wieder gezeigt, ihr Licht hochhaltend. Sie haben die Sonne, das Opfer, den Agni hervorgebracht. Die unerfreuliche Finsternis hat sich westwärts verzogen.
4. Die gabenreiche Himmelstochter hat sich sehen lassen. Alle schauen nach der Usas, wie sie erstrahlt. Sie hat den Wagen bestiegen, der durch eigenen Antrieb angeschirrt wird, den gutgeschirrte Rosse ziehen.
5. Dich wachten heute wohlgemut unsere Lohngeber und wir heran. Zeigt euch ergiebig, ihr Usas, wann ihr erstrahlet. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,79. An die Usas


1. Die Usas hat die Pfade der Menschen erhellt, indem sie die fünf menschlichen Völker weckt. Mit schönen Rindern fahrend hat sie ihren Glanz verbreitet. Die Sonne hat mit ihrem Auge beide Welten enthüllt.
2. Sie färben das Dunkel an des Himmels Saum; wie kampfgerüstete Stämme wetteifern die Usas´ miteinander. Deine Rinder rollen die Finsternis zusammen; sie halten das Licht hoch wie Savitri seine Arme.
3. Usas, die indraähnlichste, gabenreiche ist erschienen; sie hat die rühmlichen Werke zum Heil bereitet. Die Töchter des Himmels, die Göttin, die erste der Angiras´, teilt dem Frommen Schätze aus.
4. Gib uns, Usas, so viel Belohnung, als du gepriesen den früheren Sängern zuführtest, die dich durch das Gebrüll des Bullen zum Vorschein brachten; du öffnetest die Tore des verschlossenen Felsen.
5. Jeden Gott zur Freigebigkeit anspornend, für uns Schenkungen aufbringend, mögest du aufleuchtend unseren Dichtungen zum Gewinn verhelfen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,80. An die Usas


1. Mit Lobliedern, mit Lobreden haben die redekundigen Vasistha´s als Erste die Usas herangewacht, die das Dunkel und das Licht, die aneinanderstoßenden, umdreht und alle Welten offenbar macht.
2. Neues Leben bringend ist die Usas dort erwacht, nachdem sie das Dunkel durch ihr Licht versteckt hat. Die junge Frau geht dreist voraus; sie hat die Sonne, das Opfer, das Feuer angekündigt.
3. Rossereich, rinderreich, söhnereich, glückbringend mögen uns immerdar die Usas´ aufleuchten, allenthalben Schmalz als Milch gebend, strotzend. - Behütet uns immerdar mit eurem Segen!



7,81. An die Usas


1. Ankommend, aufleuchtend ist die Himmelstochter wieder sichtbar geworden. Sie zieht die große Finsternis weg, auf daß man sehe; die Edle macht Licht.
2. Die Sonne treibt gleichzeitig die Kühe aus, das aufgehende, strahlende Gestirn. Bei deinem und der Sonne Aufleuchten, o Usas, möchten wir zu unserem Speiseanteil kommen.
3. Wir haben dich, Usas, Himmelstochter, munter herangewacht, die du viel begehrenswertes, Freude gleichsam als Belohnung für den Opferwilligen mitbringst, du Wagenbesitzende.
4. Große Göttin, die du im Aufleuchten bereitwillig uns sehen und das Sonnenlicht schauen lässest, wir bitten um deine Belohnung, die du Belohnungen austeilst. Wir möchten dir wie die Söhne der Mutter sein.
5. Bring die ausgezeichnete Gabe mit, o Usas, die weithin berühmt ist! Was du an Menschenzehrung hast, du Himmelstochter, das gönne uns; wir möchten davon zehren.
6. Den Opferherren bringe sie unsterblichen Ruhm und Wohlstand, uns rinderreiche Gewinne. Die Lohnherren anspornend möge die freigebige Usas die Unfälle wegleuchten.







8. Gruppe        Lieder an Indra und Varuna


7,82. An Indra und Varuna


1. Indra und Varuna! Gewähret für unser Opfer dem Clan und Volke euren großen Schirm! Wer den im Opfer Anhaltenden zu überbieten sucht, all die Mißgünstigen wollen wir im Kampf besiegen.
2. Allherr wird der eine, Selbstherr der andere von euch beiden genannt. Groß und reichbegütert sind Indra und Varuna. Alle Götter im höchsten Himmel haben auf euch, ihr Bullen, Stärke und Kraft vereinigt.
3. Ihr öffnetet die Schleusen der Gewässer mit Kraft, ihr brachtet den Surya an den Himmel als das herrschende Gestirn. Indra und Varuna, im Rausche dieses zauberkräftigen Soma schwellet ihr die versiegten Flüsse an. Schwellet die frommen Gedanken an!
4. Euch rufen die Wagenlenker in den Kämpfen, in den Schlachten, euch rufen in der Tätigkeit des Friedens wir Dichter mit aufgestemmten Knieen, o Indra und Varuna, die ihr über das beiderseitige Gut gebietet, und euch gern rufen lasset.
5. Indra und Varuna! Als ihr all diese Geschöpfe der Welt in ganzem Umfang erschaffen hattet, erweist Mitra durch Frieden dem Varuna die schuldige Ehre; der andere fährt als Mächtiger mit den Marut im Prunkzug.
6. Um einen hohen Preis, um den Machtglanz eben des Varuna, messen beide ihre Stärke, die dauernd diesem gehört. Während der eine dem mordenden Fremdling Einhalt tut, wehrt der andere mit Wenigen die Überzahl ab.
7. Nicht kommen den Sterblichen Not noch Gefahren an, noch Pein von irgend einem, o Indra und Varuna, des Opfer ihr beiden Götter besuchet und begehret, noch kommt ihm der Fallstrick eines Sterblichen bei.
8. Kommet heran, ihr Herren, mit göttlicher Gnade, erhöret meinen Ruf, wenn ihr daran Gefallen findet! Erhaltet uns darum eure Freundschaft oder Bundesgenossenschaft, eure Barmherzigkeit, Indra und Varuna!
9. Seid in jedem Kampfe unsere Vorkämpfer, Indra und Varuna, in denen die Stärke der Völker liegt, gerade dann, wenn euch die beiderseitigen Mannen im Wettstreit anrufen, wenn es gilt, leiblichen Samen zu gewinnen.
10. Uns sollen Indra, Varuna, Mitra, Aryaman Glanz und ihren großen Schirm in ganzer Breite gewähren, die Wahrheitsmehrer der Aditi unzerstörbares Licht! Wir gedenken des Mahnrufs des Gottes Savitri.



7,83. An Indra und Varuna


1. Als sie euch, ihr Herren, als Bundesgenossenschaft sahen, gingen die auf Rinderbeute ausziehenden mit geschwellter Brust vorwärts. "Schlaget die dasischen und arischen Feinde und stehet dem Sudas hilfreich bei, Indra und Varuna!"
2. "Wo die Männer mit aufgesteckten Bannern aneinander geraten, in der Schlacht, wo nichts Liebes geschieht, wo alle Geschöpfe, die das Sonnenlicht schauen, Furcht bekommen, in dieser seid unsere Verteidiger, Indra und Varuna!"
3. "Die Enden der Erde schienen verfinstert, zum Himmel ist das Geschrei emporgestiegen, Indra und Varuna. Wider mich hat sich die Mißgunst der Völker erhoben; kommet näher mit eurem Beistand, ihr Ruferhörer!"
4. Indra und Varuna! Ihr überwandet widerstandslos mit den Waffen den Bheda und halft dem Sudas weiter. Ihr erhöret ihre Beschwörungen bei dem Notruf; es bewährte sich das Purohitaamt der Tritsu´s.
5. "Indra und Varuna! Mich peinigen die Übeltaten des Nebenbuhlers, die Mißgunst der Neider. Da ihr über beiderlei Gut gebietet, so stehet uns nun am entscheidenden Tag bei!"
6. "Euch, den Indra und Varuna, rufen beide Parteien in den Schlachten, um das Gut zu gewinnen", wobei ihr dem von zehn Königen bedrängten Sudas samt den Tritsu´s beistandet.
7. Zehn verbündete opferlose Könige konnten gegen Sudas nicht ankämpfen, Indra und Varuna. Es bewährte sich der Lobpreis der Herren, die bei dem Opfermahl saßen; die Götter erschienen auf ihre Götteranrufungen.
8. Dem in der Zehnkönigsschlacht rings umstellten Sudas suchtet ihr Beistand zu leisten, Indra und Varuna, während die in Weiß gehenden Tritsu´s mit der Haarschnecke unter Verneigung kunstvoll dichtend Gottesdienst hielten.
9. Der eine von euch erschlägt in den Kämpfen die Feinde, der andere wacht beständig über den Gesetzen. Wir rufen euch beide, ihr Bullen, mit Lobliedern; gewähret uns euren Schirm, Indra und Varuna!
10. Uns sollen Indra, Varuna, Mitra, Aryaman Glanz und ihren großen Schirm in ganzer Breite gewähren, die Wahrheitsmehrer der Aditi unzerstörbares Licht! Wir gedenken des Mahnrufs des Gottes Savitri.



7,84. An Indra und Varuna


1. Euch beide, ihr Könige, möchte ich zum Opfer mit Spenden und Verbeugungen herlenken, Indra und Varuna. Der in den Armen gehaltene Schmalzlöffel geht für euch rundum, selbst in verschiedener Form erscheinend.
2. Eure hohe Herrschaft fördert der Himmel, die ihr durch Knebler ohne Stricke knebelt. Uns möge des Varuna Groll verschonen; Indra soll uns geräumigen Platz schaffen!
3. Machet unser Opfergebet der Kennerschaft genehm, machet unsere feierlichen Reden bei den Lohnherren gutgeheißen! Uns soll gottgeschickter Reichtum zufallen; bringet uns vorwärts durch eure begehrenswerten Gnaden!
4. Bringet uns allbegehrten Besitz an Gütern und vielem Vieh, Indra und Varuna! Während der Aditya dem Unrecht vorbeugt, teilt der Held unermeßliche Schätze aus.
5. Dieses mein Loblied gelange zu Indra und Varuna. Es half uns weiter, sich im leiblichen Samen fortpflanzend. Wir möchten gutbelohnt die Götterladung begehen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,85. An Indra und Varuna


1. Ich kläre für euch ohne Arg ein Gedicht, während ich dem Indra und Varuna Soma opfere, daß es wie geklärte Butter aussehe, wie die Göttin Usas. Die beiden sollen uns auf ihrer Fahrt in unmittelbarer Nähe schützen.
2. Die Menschen wetteifern dann fürwahr in der Götteranrufung, wenn unter den aufgesteckten Bannern die Pfeile fliegen. Indra und Varuna! Schlaget die Feinde mit eurem Geschoß in die Flucht und auseinander!
3. Denn sogar die von selbst herrlichen göttlichen Gewässer vergöttern Indra und Varuna an ihren Sitzen. Der eine hält die auserwählten Völker in Ordnung, der andere erschlägt die Feinde, denen keiner gewachsen ist.
4. Das muß ein wohlverständiger, der Wahrheit kundiger Hotri sein, der euch beide, ihr Aditisöhne, unter Verbeugungen mit Opfergaben aus eigener Kraft zur Gnade herbringen wird. Möge dieser euch Labsal bereitend zu guter Fahrt kommen.
5. Dieses mein Loblied gelange zu Indra und Varuna. Es half uns weiter, sich im leiblichen Samen fortpflanzend. Wir möchten gutbelohnt die Götterladung begehen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!







9. Gruppe        Lieder an Varuna


7,86. An Varuna


1. Erst durch seine Größe sind die Geschöpfe weise geworden, der die beiden Welten, obwohl sie so weit sind, auseinander gestemmt hat. Er hat hoch nach dem Himmel gestoßen, doppelt dem Himmelsgestirn einen Anstoß gegeben, und er hat die Erde ausgebreitet.
2. Und ich gehe mit mir selbst darüber zu Rate: Wann werde ich wohl dem Varuna nahe kommen? Wird er frei von Groll sich meines Opfers freuen? Wann werde ich wohlgemut seine Gnade schauen?
3. Ich frage mich neugierig nach der Sünde, ich wende mich an die Kundigen, sie zu befragen. Auch die Weisen sagen mir ganz dasselbe: Dieser Varuna grollt dir.
4. Was war das größte Vergehen, Varuna, daß du deinen Freund, den Sänger töten willst? Sage mir das an, du Untrüglicher, Eigenmächtiger! Ich möchte dem zuvorkommend von Sünde befreit unter Verbeugung dir Abbitte tun.
5. Erlaß uns die väterlichen Sünden, erlaß uns, was wir selbst getan. Laß, o König, den Vasistha los, der gebunden ist wie ein Dieb der Vieh stiehlt, laß ihn los wie das Kalb vom Stricke.
6. Nicht ist die Verfehlung eigener Wille, o Varuna; es ist der Branntwein, der Zorn, der Würfel und Unverstand. Der Ältere ist an der Verfehlung des Jüngeren schuld. Selbst der Schlaf ist kein Ablenker des Unrechts.
7. Ich will dir dienstbar sein wie ein Knecht dem Lohnherrn, ich dem ungeduldigen Gotte, von der Sündenschuld befreit. Gott der Herr unterwies die Unwissenden. Den Geschickten spornt der noch weisere Gott zum Reichtum an.
8. Dieses Loblied soll dir fein, du eigenmächtiger Varuna, recht ans Herz gelegt sein. Glück werde uns im Frieden, Glück auf der Kriegsfahrt! Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,87. An Varuna


1. Varuna zeichnet der Sonne die Wege vor, er ließ die zum Meer gehenden Fluten der Ströme laufen wie ein abgelassenes Rennen die Rennstuten, den rechten Weg einhaltend. Er hat den Tagen die großen Bahnen gemacht.
2. Dein Odem schnaubt als Wind in den Luftraum wie ein ungeduldiges Tier, das auf der Weide den Kampf gewonnen hat. Zwischen diesen beiden großen, hohen Welten sind alles deine lieben Erscheinungsformen, o Varuna.
3. Die Späher des Varuna, vom gleichen Wunsch beseelt, beobachten die beiden festbegründeten Welten, und sie beachten, welche wahrhaftigen, opferkundigen, vorausdenkenden Weisen den Genuß von ihrer Dichtung haben.
4. Mir, dem Weisen, hat Varuna kundgetan: "Die Kuh führt dreimal sieben Namen. Wer der rechten Spur des Wortes kundig ist, soll sie wie Geheimnisse lehren, wenn er dem späteren Geschlecht nützlich sein will."
5. Drei Himmel ruhen in ihm, drei Erden, die darunter sind, zu sechsen geordnet. Der geschickte König Varuna hat für sich diese goldene Schaukel zum Prangen an den Himmel gebracht.
6. Varuna steigt hinab in das Meer wie der Tag, wie der weiße Tropfen, das kraftvolle Tier. In tiefen Worten gepriesen, über den Raum erhaben, führt der König alles dessen, was ist, seine Herrschaft zu gutem Ende.
7. Wir wollen vor Varuna, der auch dem Sünder verzeihen möge, sündlos erscheinen, die Gebote der Aditi recht befolgend. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,88. An Varuna


1. Vasistha! Bring ein sauberes, recht angenehmes Gedicht dem belohnenden Varuna dar, der den verehrungswürdigen, tausend Gaben bringenden großen Bullen herwärts lenken soll.
2. "Und nun, da ich zu seinem Anblicke gekommen bin, so halte ich ihn für das Antlitz des Agni, des Varuna. Die Sonne, die im Felsverschluß ist und die Finsternis möge mir der Oberaufseher vorführen, um das Schauspiel zu sehen."
3. "Wenn wir beide, ich und Varuna, das Schiff besteigen, wenn wir mitten ins Meer hinaussteuern, wenn wir über den Rücken des Wassers fahren werden, so wollen wir uns in der Schaukel schaukeln, um zu prangen."
4. Varuna hat den Vasistha ins Schiff gesetzt, er, der Meister, machte ihn durch seine Herrlichkeiten zum Rishi, zum Sänger, er der Redekundige, an dem Glückstag unter den Tagen, so lange noch die Himmel, so lange die Morgen dauern werden.
5. Wohin ist diese Freundschaft zwischen uns gekommen, da wir früher ohne Feindschaft verkehrten? Ich ging zum hohen Bau, in dein tausendtoriges Haus, du eigenmächtiger Varuna.
6. Wenn dein gewohnter Genosse, der dir lieb ist, Varuna, sich gegen dich versündigt hat, dein Freund, so möchten wir Sünder nicht die Sünde wider dich büßen, du Geheimnisvoller. Gewähre als Redekundiger dem Sänger deinen Schutz!
7. In diesen festen Wohnsitzen wohnend wollen wir dich verehren - Varuna soll uns die Schlinge lösen - aus Aditi´s Schoße Beistand gewinnend. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,89. An Varuna


1. Ich möchte ja nicht in das irdene Haus eingehen, König Varuna. Verzeih, guter Herrscher, gib Verzeihung!
2. Wenn ich wie ein Schlotternder gehe, wie ein Schlauch aufgebläht, du Herr des Steins, - verzeih, guter Herrscher, gib Verzeihung!
3. Aus zu geringem Bedacht hab ich jedenfalls eine Widersetzlichkeit begangen, du Reiner - verzeih, guter Herrscher, gib Verzeihung!
4. Mitten im Wasser stehend hat den Sänger Durst befallen. - Verzeih, guter Herrscher, gib Verzeihung!
5. Was wir Menschen auch als Frevel am göttlichen Volke hier begehen, o Varuna, wenn wir unwissentlich deine Gesetze gestört haben, so sollst du um dieser Sünde willen uns nicht zu Schaden bringen, o Gott.







10. Gruppe        Lieder an Götterpaare


7,90. An Vayu, bzw. Indra und Vayu


1. In Erwartung eines Sohnes der Helden, sind euch beiden von den Adhvaryu´s die klaren, süßen Somasäfte dargebracht worden. Fahre, Vayu, die Niyut-Rosse, komm her! Trink vom gepreßten Trank zum Rausche!
2. Wer dir, dem Gebieter, ein Opfer zustande gebracht hat, den klaren Soma für dich, Vayu, Trinker des Klaren, den bringst du bei den Sterblichen in guten Ruf; jeder Sohn, der ihm geboren wird, ist ein Sieger.
3. Den diese beiden Welten zum Reichtum erzeugt haben, diesen Gott bestimmt die Göttin Dhisana zum Reichtum. Darum begleiten den Vayu seine Niyut-Gespanne, seine Gaben, und zwar ausschließlich, den weißen Schatzhalter.
4. Die Usas´ gingen fleckenlos auf, schöne Tage bringend; die Väter fanden nachsinnend das weite Licht. Die Usij schlossen sogar die Rinderhöhle auf; ihre Gewässer fließen seit langer Zeit.
5. Mit wahrhaftem Denken nachsinnend fahren diese eure Wagen aus eigenem Entschluß angeschirrt. Indra und Vayu, euren, der beiden Gebieter, männerfahrenden Wagen begleiten die Kräfte.
6. Die Gebieter, die uns die Sonne bringen durch Rinder, Rosse, Schätze, Gold, die Lohnherren sollen mit ihren Rennpferden, mit ihren Mannen das ganze Leben über in den Kämpfen siegen, Indra und Vayu!
7. Wie Rennpferde Ruhm heischend, wollen wir Vasistha´s mit Preisliedern Indra und Vayu fein um Beistand anrufen, nach dem Siegerpreis strebend. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,91. An Vayu, bzw. Indra und Vayu


1. Ganz gewiß waren es schon früher die untadeligen Götter, die durch die Huldigung der Menschen groß wurden. Sie haben für Vayu, für den bedrängten Manu die Morgenröten durch die Sonne aufleuchten lassen.
2. Willig wie Boten, als Wächter nicht zu hintergehen, haltet ihr beide viele Monate und Herbste lang Wacht. Indra und Vayu! Der Lobgesang, der sich an euch wendet, ruft um Erbarmen und um neue Wohlfahrt.
3. Der einsichtsvolle, weise Oberherr der Niyutgespanne sucht diejenigen auf, die fette Speisen haben, und ihre Reichtümer mehren. Diese stehen einmütig dem Vayu zu Diensten. Die Herren haben alles getan, was gute Nachkommenschaft bringt.
4. So groß die Ausdauer des Körpers, so groß seine Kraft ist, so weit die Männer mit dem Auge schauen - Trinket beide bei uns vom klaren Soma, ihr Trinker des Klaren! Indra und Vayu! Setzet euch auf dieses Barhis!
5. Die Niyut-Gespanne anspannend, die die begehrten Helden bringen, kommet, Indra und Vayu, auf gleichem Wagen heran, denn diese Blume des Süßtranks ist euch vorgesetzt, darum spannet befriedigt bei uns aus!
6. Die hundert Gespanne, die Geschenke, die tausend allbegehrten, die euch begleiten, Indra und Vayu, mit diesen leicht zugänglichen kommet heran! Trinket, ihr Herren, von dem aufgetragenen Süßtrank!
7. Wie Rennpferde Ruhm heischend wollen wir Vasistha´s mit Preisliedern Indra und Vayu fein um Beistand anrufen, nach dem Siegerpreis strebend. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,92. An Vayu


1. Mach dich, Vayu, Trinker des Klaren, für uns fertig; du hast tausend Niyutgespanne, du Allbegehrter. Dir ward der berauschende Trank hingesetzt, dessen Ersttrunk du Gott als Vorrecht besitzest.
2. Der flinke Presser ist zum Opfer für Indra und Vayu vorgetreten, daß sie Soma trinken sollen, wenn für euch beide, die gottergebenen Adhvaryu´s, die Blume des Süßtranks nach Kräften auftragen.
3. Wenn du mit den Niyut zum Opfernden ausfährst, Vayu, um gern in sein Haus zu kommen, so gib uns genußvollen Reichtum zu eigen, einen Sohn und das Ehrengeschenk von Rindern und Rossen.
4. Die Götterfreundlichen, die dem Vayu opfern und den Indra ergötzen, die verschwenderischen hohen Herren, mit solchen Lohnherren wollen wir die Feinde erschlagen, und mit den Herren die Gegner im Kampfe bezwingen.
5. Komm mit hundertfachen, mit tausendfachen Niyutgespannen zu unserem Gottesdienst, zum Opfer! Vayu! Ergötze dich bei dieser Somaspende! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,93. An Indra und Agni


1. An dem reinen, neuentstandenen Loblied sollt ihr, Indra und Agni, ihr Vritratöter, heute Gefallen haben, denn euch beide, die sich gern rufen lassen, rufe ich an, die ihr dem Verlangenden allsogleich den Siegerpreis am ehesten einbringt.
2. Denn ihr beide Mächtige seid die Gewinnbringer, zusammen groß geworden, an Macht überlegen; ihr gebietet über Reichtum, über großes Weideland. Schenkt uns eine Fülle des stattlichen, freudigen Gewinns!
3. Wenn die Preiskämpfer zum Opfer schreiten, die redekundigen, mit ihren Gedanken eure Fürsorge sich wünschend, wie Rennpferde, die in die Schranken kommen, diese Herren, die Indra und Agni anrufen, -
4. Dann erfleht der Redekundige, der mit seinen Lobreden eure Fürsorge sich wünscht, Reichtum, welcher Ansehen und Vorrang verleiht. Indra und Agni, ihr Vritratöter mit der schönen Keule, seid uns durch neue Gaben förderlich!
5. Wenn die beiden streitenden, wetteifernden Heerhaufen am Leibe glänzend im Heldenkampf sich messen, dann schlaget im Opferwettstreit vollständig den Götterfeindlichen durch die Götterfreundlichen, durch das somapressende Volk!
6. Kommet fein zu dieser Somapressung von uns, um euer Wohlwollen zu zeigen, Indra und Agni! Denn noch niemals habt ihr uns verschmäht. Mit allen Belohnungen möchte ich euch herbringen.
7. Du, Agni, mögest mit dieser Verbeugung entzündet den Mitra, Varuna, Indra einladen. Wenn wir ein Versehen begangen haben, so verzeih uns das fein! Aryaman, Aditi sollen es uns erlassen.
8. Agni! Diese Wünsche euch einschärfend, möchten wir von euch gemeinsam die Belohnung erlangen. Nicht mögen uns Indra, Vishnu und die Marut übersehen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,94. An Indra und Agni


1. Dieses erste Loblied dieser meiner Dichtung ward für euch, Indra und Agni, erzeugt wie der Regen aus der Wolke.
2. Erhöret des Sängers Ruf, Indra und Agni! Nehmet die Lobesworte gut auf; befruchtet unsere Gedanken, die ihr das vermöget!
3. Überantwortet uns nicht dem Elend, noch der Verleumdung, ihr Herren Indra und Agni, noch dem Tadel!
4. Indra und Agni bringen wir die hohe Verbeugung, ein Loblied, unter Nachsinnen, die Redeergüsse dar, um eure Gunst bittend.
5. Denn darum rufen euch alle Redekundigen zur Gunsterweisung eindringlich an, um den Lohn zu verdienen.
6. Euch rufen wir mit Lobreden preisend und leckere Gaben bringend an, um bei dem Gewinnen des Opfers Gewinner zu sein.
7. Indra und Agni! Kommet zu uns mit Gunst, ihr Völkerbezwinger. Nicht soll der Bösesredende Macht über uns haben.
8. Nicht soll uns der Betrug irgend eines geizigen Menschen treffen. Indra und Agni, gewähret uns Schutz!
9. Den Schatz an Rindern, Gold und Rossen, um den wir euch bitten, den möchten wir gewinnen, Indra und Agni.
10. Da bei gepreßtem Soma die Herren ehrerbietig die beiden Rossefahrer Indra und Agni riefen, -
11. Die Erzfeindetöter, die sich gar sehr an den Preisliedern erfreuen, an der Lobrede, an den Gesängen des Einladenden, -
12. Erschlaget beide den schlechtredenden Sterblichen von schlechter Einsicht, den Tückevollen! Erschlaget den Abhoga mit der Waffe, erschlaget den Udadhi mit der Waffe!



7,95. An Sarasvati, bzw. Sarasvat


1. Mit labender Flut eilte sie voraus; Sarasvati ist ein Bollwerk und eine eherne Burg. Wie auf einer Fahrstraße zieht der Strom dahin, indem er durch seine Größe alle anderen Gewässer fortreißt.
2. Einzig unter den Strömen hat sich Sarasvati hervorgetan, von den Bergen zum Meer klar fließend, den Reichtum der vielgestaltigen Welt kennend, spendet sie Schmalz und Milch dem Nahusstamm.
3. Er ist als der Männliche unter den jungen Frauen, der männliche junge Bulle unter den opferwürdigen Göttinnen herangewachsen. Er verschafft den Gönnern ein Siegesroß. Er möge seinen Leib reinigen, daß es den Sieg gewinne.
4. Auch diese Sarasvati möge gern bei diesem Opfer zuhören, die Holde, der die Huldiger mit aufgestemmten Knieen nahen. Im Bunde mit dem Reichtum selbst geht sie über alle Freunde.
5. Diese Opfergaben mit Verbeugungen vor euch darbringend - nimm, o Sarasvati, das Loblied gern entgegen - in deinen geliebtesten Schutz uns stellend wollen wir wie unter einen schützenden Baum treten.
6. Dieser Vasistha hat dir, o holde Sarasvati, die Pforte des Gesetzes geöffnet. Mehre, du Schöne, schenke dem Sänger Belohnungen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,96. An Sarasvati, bzw. Sarasvat


1. Ich will ein hohes Wort singen: Sie ist die Asurische unter den Flüssen. Die Sarasvati verherrliche mit Preisliedern, mit Lobgesängen, o Vasistha, und die beiden Welten!
2. Da durch deine Macht die Puru´s bei beiden Getränken wohnen, du Schöne, so sei du unsere Helferin, die mit den Marut befreundet ist. Sporne die Freigebigkeit der Lohnherren an!
3. Glück soll uns die glückbringende Sarasvati schaffen. Die Stutenreiche tut sich als Freigebige hervor, wenn sie wie von Jamadagni gepriesen und wie von Vasistha besungen wird.
4. Frauen wünschend rufen wir Ledige, Söhne wünschend, wir mit reichen Gaben den Sarasvat an.
5. Deine süßen, schmalztriefenden Wellen, o Sarasvat, mit denen sei uns ein Helfer!
6. Die schwellende Brust des Sarasvat, die allsichtbare, Kinder und Speisegenuß möchten wir erlangen.



7,97. An Indra und Brihaspati


1. Zum Opfer, zu der Männerversammlung des Himmels und der Erde, wo die gottergebenen Männer schwelgen, wo dem Indra Trankspenden gepreßt werden, soll Indra kommen, um sich zu berauschen, und zur ersten Jugendkraft kommen.
2. Wir erbitten die göttlichen Gnaden. Brihaspati schenkt sie uns, ihr Freunde, und daß wir vor dem Lohnherrn schuldfrei dastehen, der uns ein Geber aus der Ferne wie ein Vater ist.
3. Ihn preise ich unter Verbeugung und Opferspenden als den Höchsten, den freundlichen Brahmanaspati - den Indra soll der göttliche Weckruf recht begleiten - der der König des gottgeschaffenen Segenswortes ist.
4. Brihaspati soll sich bei uns auf seinen Platz setzen, der Beliebteste, der der Allbegehrte ist. Der Wunsch nach einem Schatz guter Söhne, den soll er gewähren. Er soll uns ohne Schaden über die Entbehrungen hinweghelfen.
5. Diesen Preisgesang, der dem Unsterblichen angenehm ist, haben jene unsterblichen Altvorderen uns eingegeben. Den Angebeteten der Häuser, den unbestrittenen Brihaspati, den Herrn des Segenswortes, von reinem Tone wollen wir anrufen.
6. Diesen Brihaspati fahren tüchtige, rötliche Rosse gemeinsam ziehend, das gar gewaltige Wesen, dessen Sitz dunkelfarbig ist, die Rosse die sich gleich der Wolke in rötliche Farbe kleiden.
7. Denn er ist der Reine mit hundert Flügeln, er der Schmucke, mit goldener Axt bewaffnet, der eifrige Gewinner des Himmelslichtes. Brihaspati, der Erhabene, bringt Glück mit seinem Eingang; seinen Freunden bereitet er oft ein Tränklein.
8. Die beiden göttlichen Welten, des Gottes Erzeugerinnen, haben den Brihaspati mächtig großgezogen. Machet es ihm zum Dank, ihr Freunde, der es verdient! Er schaffe dem Segensworte gute Überfahrt, gute Furt.
9. Dieser Lobpreis ist für euch beide, o Brahmanaspati; dem Indra mit der Keule ward eine Erbauung bereitet. Begünstigt die frommen Gedanken, wecket die Freigebigkeit; dämpfet die Mißgunst des Nebenbuhlers, der Eifersüchtigen!
10. Brihaspati und Indra, ihr beide gebietet über himmlisches und irdisches Gut. Bringet Reichtum dem Sänger, auch dem geringen! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,98. An Indra


1. Adhvaryu´s! Opfert den ausgemolkenen rötlichen Stengel dem Bullen der Völker! Besser als ein Büffel findet Indra die Tränke. Allezeit zieht er aus, einen Somaopferer zu suchen.
2. Den du vor Zeiten zu deiner Lieblingsspeise gemacht hast, nach dessen Trunk verlangst du Tag für Tag. Mit Herz und Verstand genießend trinke verlangend die vorgesetzten Somatränke, o Indra!
3. Eben geboren hast du den Soma zur Siegeskraft getrunken. Die Mutter sagte deine Größe voraus. Du, Indra, hast den weiten Luftraum ausgefüllt; durch Kampf hast du den Göttern Freiheit verschafft.
4. Wen du zum Kampfe stellen wirst, die sich als Große dünken, so wollen wir die bezwingen, die auf ihre Arme pochen. Oder wenn du, Indra, mit deinen Mannen die Heerhaufen bekämpfen willst, so möchten wir mit dir die Schlacht ruhmreich gewinnen.
5. Ich will die frühesten Taten des Indra verkünden und die neuesten, die der Gabenreiche vollbracht hat. Sobald er die gottlosen Blendwerke bemeistert hatte, da gehört der Soma ihm ausschließlich.
6. Dir gehört der ganze Viehreichtum allenthalben, den du durch der Sonne Auge siehst. Du bist der einzige Herr der Rinder, Indra. Wir möchten an deinem verschenkten Gute Anteil haben.
7. Brihaspati und Indra, ihr beide gebietet über himmlisches und irdisches Gut. Bringet Reichtum dem Sänger, auch dem geringen! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!







11. Gruppe        Lieder an Vishnu


7,99. An Vishnu, an Indra und Vishnu


1. Der du über jedes Maß hinaus am Leibe wächsest, deine Größe erreicht keiner. Wir kennen nur deine beiden Räume der Erde; du kennst den höchsten Gott Vishnu.
2. Keiner, der noch geboren wird, kein Geborener hat je das fernste Ende deiner Größe erreicht, Gott Vishnu. Du hast den ragenden hohen Himmel emporgestemmt und die östliche Spitze der Erde festgestellt.
3. "Ihr beide sollet darum labungsreich, reich an Kühen und guter Weide aus Gefälligkeit für Manu sein", mit diesen Worten stemmtest du diese beiden Welten auseinander, o Vishnu. Du hast allenthalben die Erde mit Pflöcken gefestigt.
4. Für das Opfer habt ihr beide weiten Raum geschaffen, die ihr Sonne, Morgenrot und Agni erschufet. Ihr habt die Blendwerke, selbst des Dasa Bullengebiß, in den Kämpfen niedergeschlagen, ihr Herren.
5. Indra und Vishnu, ihr habt die neunundneunzig Burgen des Sambara eingestoßen. Die hundert und tausend Mannen des Zwingherren Varcin erschlaget ihr ohne Widerstand auf einmal.
6. Dies ist das hohe Lied, das die beiden hohen, weitausschreitenden, starken Götter erbaut. Ich habe euch in weisen Worten den Lobgesang gewidmet, o Vishnu. Lasset bei den Opferparteien die Speisegenüsse anschwellen, o Indra.
7. Ich mache dir, Vishnu, aus meinem Munde das Vasat, laß dir dieses Opfer von mir munden, o Sipivista. Es sollen dich meine Preislieder, meine Lobesworte erbauen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,100. An Vishnu


1. Gewiß wird der auf Gewinn hoffende Sterbliche belohnt, der dem weitschreitenden Vishnu Opfer spendet, der ihn mit gesammeltem Geiste anbeten und einen solchen Mannhaften gewinnen möchte.
2. Du Vishnu mögest dein auf alle Menschen sich erstreckendes Wohlwollen, du Gernkommender deine unwandelbare Gesinnung uns schenken, auf daß du uns reichliches Wohlergehen spenden mögest und Reichtum an Rossen und vielem Golde.
3. Dreimal hat dieser Gott diese Erde, die hundert Sänger hat, in ganzer Größe ausgeschritten. Vishnu soll den Vorrang haben, der stärker als stark ist, denn furchtgebietend ist sein, des Standfesten, Name.
4. Dieser Vishnu hat diese Erde ausgeschritten zum Landbesitz für Manu, um ihm gefällig zu sein. Ansässig wurden dessen besitzlose Leute. Er, der gute Geburt gibt, schuf weite Wohnstatt.
5. Ich verkünde heute, o Sipivista, diesen Namen von dir, dem hohen Herrn, der ich Bescheid weiß. Ich, der Schwache, preise dich, den Starken, der jenseits dieser Welt thront.
6. Was war an dir zu tadeln, Vishnu, als du von dir verkündest: "Ich bin Sipivista"? Verbirg diese Gestalt nicht vor uns, wenn du im Kampfe in anderer Gestalt erschienen bist!
7. Ich mache dir, Vishnu, aus meinem Munde das Vasat, laß dir dieses Opfer von mir munden, o Sipivista. Es sollen dich meine Preislieder, meine Lobesworte erbauen. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!







12. Gruppe        Lieder an Parjanya / Anhang


7,101. An Parjanya


1. Heb an die drei Stimmen, denen das Licht vorangeht, die das Süßes spendende Euter melken! Das Kalb erzeugt er, den Keim der Pflanzen; der Stier brüllt alsbald nach seiner Geburt.
2. Der Mehrer der Pflanzen und der Wasser, der Gott, der über die ganze Welt gebeut, er möge den dreifach schützenden Schutz, das dreifältige, überlegene Licht uns gewähren.
3. Bald wird er eine unfruchtbare Kuh, bald gebiert er; nach Belieben wandelt er seinen Leib. Die Mutter empfängt die Milch des Vaters. Dadurch gedeiht der Vater, dadurch der Sohn.
4. Auf dem alle Welten ruhen, die drei Himmel, von dem dreifach die Gewässer strömen - drei Kufen zum Begießen träufen nach allen Seiten die Überfülle des Süßen.
5. Diese Rede für den Selbstherrscher Parjanya soll seinem Herzen recht nahe gehen; er möge sich daran erfreuen. Erquickende Regen sollen uns werden; die gottbehüteten Pflanzen sollen gute Beeren tragen.
6. Er ist der besamende Stier aller Pflanzen, in ihm ist die Seele dessen, was geht und steht. Diese Wahrheit soll mich schützen zu hundertjährigem Leben. - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



7,102. An Parjanya


1. Stimmet an den Gesang auf Parjanya, des Himmels Sohn, den Belohner! Er soll uns Weide zu verschaffen suchen.
2. Parjanya, der den Keim der Pflanzen, die Leibesfrucht der Kühe, der Rosse und der Weiber bereitet,
3. Ihm opfert in den Mund die süßeste Spende! Er bereite uns andauerndes Labsal.



7,103. An die Frösche


1. Nachdem sie ein Jahr lang still dalagen wie Brahmanen, die ein Gelübde einhalten, haben die Frösche jetzt von Parjanya geweckt ihre Stimme erhoben.
2. Wenn die himmlischen Gewässer über ihn gekommen sind, der ausgetrocknet wie ein Schlauch im Teiche liegt, so verneigt sich da der Frösche Geschrei wie das Blöken der Kühe, die ein Kalb haben.
3. Sobald es auf die Gierigen, Durstigen bei Eintritt der Regenzeit geregnet hat, kommt unter lautem Quaken einer auf den Zuruf des anderen zu wie der Sohn zum Vater.
4. Einer von zweien unterstützt den anderen, wenn beide über den Losbruch der Gewässer erfreut sind, wenn der Frosch im Regen hin und her hüpft, und der Gefleckte seine Stimme mit dem Grünen vereinigt.
5. Wenn einer von ihnen des anderen Wort nachspricht, wie der Lernende das des Meisters, dann ist das von ihnen vollkommen wie ein Lehrabschnitt, was ihr auf dem Wasser mit schönen Stimmen redet.
6. Der eine blökt wie eine Kuh, der andere meckert wie ein Bock. Der eine unter ihnen ist gefleckt, der andere grün. Sie führen den gleichen Namen und sind doch verschiedenfarbig. In vielen Weisen haben sie redend ihre Stimme moduliert.
7. Wie die Brahmanen an der Atirata-Feier bei Soma rings um den vollen Teich wie um die volle Kufe sitzend und redend, so bringet ihr Frösche diesen Tag des Jahres zu, der die Regenzeit einleitet.
8. Die somafeiernden Brahmanen haben ihre Stimme erhoben, die jährliche Beschwörung machend. Nachdem sie in der Sonnenglut geschwitzt hatten, wie die Adhvaryu´s bei dem heißen Milchtrank, kommen sie jetzt zum Vorschein; keiner bleibt verborgen.
9. Sie wahrten die göttliche Bestimmung des zwölften Monats; diese Herren versäumen nicht die rechte Jahreszeit. Wenn nach Jahresfrist die Regenzeit gekommen ist, so finden die heißen Gluten ihr Ende.
10. Schätze hat uns der wie die Kuh Blökende, hat uns der wie ein Bock Meckernde, hat uns der Gefleckte und der Grüne geschenkt. Da die Frösche Hunderte von Kühen bei dem Tausendopfer verschenken, haben sie langes Leben verdient.



7,104. An Indra, Soma und andere Götter


1. Indra und Soma! Verbrennet den bösen Geist, fanget ihn ein; streckt die im Dunkeln Erstarkten nieder, ihr Bullen! Zerbrechet die Ahnungslosen, brennet sie nieder, erschlaget sie, jaget sie fort, stecht die Atrin´s nieder!
2. Indra und Soma! Rings um den Bösredenden soll die böse Glut sieden wie ein vom Feuer erhitzter Kochtopf. Setzet dem Feind des heiligen Wortes, dem Aasfresser mit dem bösen Auge, dem Kimidin unerbittliche Feindschaft!
3. Indra und Soma! Stoßet die Übeltäter in die Grube, in die haltlose Finsternis, auf das auch nicht einer von da wieder herauskomme. Diese eure grimmige Kraft muß zur Bezwingung genügen.
4. Indra und Soma! Schleudert gemeinsam die zermalmende Waffe vom Himmel, von der Erde auf den Bösredenden. Meißelt aus den Bergen den sausenden Schleuderstein heraus, mit dem ihr den erstarkten bösen Geist vertilget!
5. Indra und Soma! Schleudert vom Himmel her die Geschosse! Mit den feuergeglühten, wie Stein schlagenden Geschossen, mit den glutbewaffneten, nie altersschwachen Flammen, stoßet die Atrin´s in die Versenkung! Lautlos sollen sie dahingehen.
6. Indra und Soma! Dieses Lied soll euch rings umfangen wie der Gurt die Streitrosse, das ich euch nach meiner Eingebung als Opfer vorführe. Ermuntert wie Fürsten diese feierlichen Reden!
7. Gedenket daran; in fliegender Eile erschlaget die Tückebolde, die hinterlistigen Unholde! Indra und Soma, nicht soll es dem Übeltäter gut ergehen, wer uns jemals mit Tücke nachstellt.
8. Wer mich, der ich schlichten Sinnes wandle, mit unwahren Worten beschuldigt, der werde zunichte wie Wasser, das man mit der Hand faßt, der Sprecher von Nichtigem, o Indra.
9. Die die schlichte Rede absichtlich verdrehen, oder die das Gute willkürlich schlecht machen, die soll Soma entweder der Schlange preisgeben oder in den Schoß des Verderbens bringen.
10. Wer uns den Saft der Speise verderben will, den unserer Rosse, Kühe oder unserer Leiber, o Agni, der Schelm, der Dieb, der Diebstahl begeht, soll dahin schwinden, er soll mit Leib und Kindern eingehen!
11. Der soll um Leib und Kinder kommen; er soll unter alle drei Erdräume versinken. Sein Ansehen soll verdorren, ihr Götter, wer uns am Tag und wer uns bei Nacht zu schädigen sucht!
12. Für den kundigen Mann ist das leicht zu unterscheiden: das wahre und das falsche Wort widerstreiten einander. Welches von beiden das Wahre, welches das Richtige ist, das begünstigt Soma; das Unwahre bekämpft er.
13. Wahrlich, der Soma fördert nicht den Unredlichen, nicht den Herrscher, der fälschlich die Herrschaft führt. Er bekämpft den bösen Geist, bekämpft den unwahr Redenden. Beide erliegen in der Schlinge des Indra.
14. Als ob ich je falsche Götter gehabt hätte, oder als ob ich nur zum Schein die Götter anerkannt hätte, Agni - was grollst du uns, Jatavedas? Die Falschredenden sollen dem Tode durch dich verfallen.
15. Noch heute will ich sterben, wenn ich ein Zauberer bin oder wenn ich das Leben eines Menschen verbrannt habe. Und der soll um zehn Söhne kommen, der fälschlich zu mir sagt: du Zauberer.
16. Wer zu mir, der ich kein Zauberer bin, sagt, du Zauberer, oder welcher Dunkelmann sagt: ich bin unschuldig, den soll Indra mit mächtiger Waffe erschlagen. Tief unter alle Kreatur soll er sinken!
17. Die Unholdin, die wie eine Eule des Nachts zum Vorschein kommt, sich hinter einer Truggestalt verbergend, die soll in endlose Tiefe sinken! Die Preßsteine sollen mit ihrem Geklapper die Unholde erschlagen.
18. Verteilet euch, ihr Marut, in den Ansiedlungen, suchet, nehmet fest, zerquetschet die Dunkelmänner, die in Vögel verwandelt des Nachts fliegen, oder die, die bei dem göttlichen Opfer Unredlichkeiten verüben.
19. Schleudere vom Himmel den Stein, o Indra; den somageschärften mach ganz scharf, du Gabenreicher! Von vorn, von hinten, von unten, von oben erschlage die Dunkelmänner mit dem Fels!
20. Diese fliegen als Werwölfe umher. Den vor Schädigung sicheren Indra suchen die Schadensüchtigen zu schädigen. Sakra schärft für die Verleumder die Waffe. Möge er jetzt den Stein gegen die Zauberer schleudern.
21. Indra ward der Zerschmetterer der bösen Geister, die das Opfer stören, und die nachstellen. Sakra fährt auf die Dunkelmänner los wie die Axt in den Baum, sie gleichmäßig wie Töpfe zerbrechend.
22. Den Zauberer in Eulengestalt, in Käuzchengestalt erschlage, den Zauberer in Adlergestalt und in Geiergestalt, den bösen Geist zermalme wie mit dem Mahlstein die Körner!
23. Nicht soll der Zauberer böser Geist uns beikommen, die Morgenröte soll das Kimidinpaar wegleuchten. Die Erde soll uns vor irdischem Ungemach schützen, der Luftraum uns vor himmlischem schützen!
24. Indra, erschlag den männlichen Zauberer und seine Frau, die auf ihr Blendwerk pocht! Mit gebrochenem Genick sollen die Götzenanbeter versinken, nicht sollen sie die Sonne aufgehen sehen.
25. Schau hin, schau aus; seid wachsam, Indra und Soma! Schleudert die Waffe nach den bösen Geistern, den Schleuderstein nach den Zauberern!