Zweites Buch


Sechster Liederkreis




1. Gruppe        Lieder an Agni


6,1. An Agni


1. Du, Agni, warst ja der erste Ersinner und Opferpriester dieser Dichtung, du Meister. Du Bulle machtest es zu einer unüberwindlichen Macht, um jede Macht zu überwältigen.
2. Darum setztest du, der opfertüchtige Hotri dich nieder an der Stätte der Labung, Labung genießend als der zu Berufende. Als solchem gingen dir zuerst die gottergebenen Männer nach, aufmerksam, um den großen Schatz zu gewinnen.
3. Ihm, der mit vielen Schätzen wie ein Häuptling mit seinem Gefolge auszog, sind sie nachgegangen, da sie bei dir Reichtum erwartend gewacht haben, dem hellen Agni, dem gerngesehenen, hohen, der mit einer Netzhaut versehen allezeit leuchtet.
4. Die Spur des Gottes unter Verneigung verfolgend, haben sie ruhmsuchend ungeschmälerten Ruhm erlangt. Sie erlangten sogar opferwürdige Namen, sie weideten sich an deinem holden Anblick.
5. Dich machen die Völker auf Erden groß, zu dir kommen beiderlei Reichtümer der Leute. Du Durchhelfer bist ein merkenswerter Retter, allezeit Vater und Mutter der Menschen.
6. In Ehren soll man den bei den Clanen beliebten Agni halten. Der erfreuliche Opferpriester hat sich niedergelassen, der Opfertüchtigere. Dir, der im Hause leuchtet, wollen wir die Kniee beugend mit Verbeugung nahen.
7. Aufs neue gehen wir für dich, Gutes im Sinne führend, um Gunst bittend, gottverlangend an, o Agni. Du führest die Clane leuchtend mit dem hohen Lichte des Himmels, Agni.
8. Den weisen Herrn aller Clane, den mit Gaben überschüttenden Bullen der Völker, der das Auftreten des Opferpriesters wünscht, den Opfer genießenden, lauteren, über Reichtümer gebietenden, opferwürdigen Agni.
9. Der Sterbliche, o Agni, hat geopfert und den Dienst versehen, der mit Brennholz deinen Opferanteil ausgerichtet hat. Wer die Opferung unter Verbeugungen gründlich versteht, der empfängt mit deiner Hilfe alles Gute.
10. Dir, dem Großen, wollen wir darum eine große Huldigung bringen unter Verbeugung, o Agni, mit Brennholz und mit Opferspenden auf dem Altar, o Sohn der Kraft, mit Lobreden und Lobgedichten. Wir möchten in deiner glückbringenden Gunst eine Zuflucht finden.
11. Der du mit deinem Lichte beide Welten durchzogen hast, und mit deinem Ruhme als rühmlicher Retter, erstrahle du uns weithin mit hohen, dauerhaften, reichen Gewinnen, o Agni!
12. Verleih uns, du Guter, immerdar Besitz von Mannen, viel Vieh für den leiblichen Samen, viele große Speisegenüsse, die das Übel fern halten. Guter Ruf soll uns zuteil werden!
13. Viel Gutes, o Agni, möchte ich vielfach um dich bemüht, o König, durch deine Güte erlangen, denn viele Güter sind bei dir, vielbegehrter Agni, bei dir, dem König, für deinen Verehrer.


6,2. An Agni


1. Du, Agni, besitzest ja volkstümliches Ansehen gleich Mitra dem Bundesfreund; du Ausgezeichneter mehrest deinen Ruhm, du Guter, wie man seinen Wohlstand mehrt.
2. Denn dich rufen die Leute mit Opfergebeten und Lobreden an, zu dir kommt das Siegesroß, das dem Wolf entgeht und weite Strecken zurücklegt, das in allen Landen bekannt ist.
3. Dich, das Wahrzeichen des Opfers, entflammen einträglich die Mannen des Himmels, wenn dieses Menschenkind deine Gunst begehrend im Gottesdienst opfert.
4. Der Sterbliche, der es dir, dem Gabenschönen, recht macht und mit Andacht den Dienst versieht, der kommt durch die Gnade des hohen Himmels über die Anfeindungen wie über die Not hinweg.
5. Welcher Sterbliche es fertig gebracht hat, dir mit Brennholz zu opfern um dich anzufachen, der mehrt sein Haus, daß es sich weit verzweigt und man hundert Jahre lebt, o Agni.
6. Heftig steigt dein Rauch auf, hell sich ausbreitend, wenn er am Himmel ist, denn wie die Sonne in ihrem Glanz, so leuchtest du in deiner Schönheit, du Lauterer.
7. Denn nun bist du unser lieber Gast, unter den Clanen anzurufen, behaglich wie ein Greis in seiner Burg, wie ein Sohn schutzbedürftig.
8. Mit Umsicht wirst du ja im Holzgefäß gesalbt zum Laufe getrieben wie ein siegesgewisses Rennpferd, o Agni. Wie ein fahrender Hausstand ist sein Wesen, wie ein Rennpferd ist der junge Vogel.
9. Du frißt selbst die festen Hölzer, o Agni, wie ein Tier das Gras auf der Weide, wenn deine, des Geübten, Kräfte die Bäume fällen, du Alterloser.
10. Denn du wünschest der Amtierenden Adhvaryu´s, der Clane Hotri im Hause zu sein, o Agni. Schaff, o Clanherr, gelingen; laß dir das Opfer munden, o Angiras!
11. Lade, du wie Mitra gefeierter Gott, die Götter zu uns ein, o Agni, erbitte die Gunst beider Welten! Ersuche die Männer des Himmels um Glück, um gutes Wohnen! Wir möchten über die Anfeindungen, die Nöte, die Fährlichkeiten hinwegkommen, wir möchten über diese hinwegkommen, durch deine Gnade hinwegkommen.


6,3. An Agni


1. Agni! Friedlich wird er wohnen, die Wahrheit hütend, in der Wahrheit geboren, dein weites Licht wird der gottergebene Sterbliche erlangen, den du, ein Varuna vereint mit Mitra, vor Not infolge einer Unterlassungssünde schützest, o Gott.
2. Er hat ihm Opfer geopfert, mit Opferdienst gedient, dem wunscherfüllenden Agni reichlich gespendet. So trifft den Sterblichen weder das Mißfallen der Angesehenen, noch Not, noch Verblendung.
3. Dessen Anblick fleckenlos wie die Sonne, furchtbar, wenn deine, des Glühenden, Hastigen Absicht auf Beute ausgeht, derselbe ist des Nachts überall ein angenehmer Hausbewohner, der Holzgeborene.
4. Scharf ist sein Gang, groß seine angenommene Gestalt; er schnappt mit dem Maul wie ein Roß, das gezügelt wird. Die Zunge bleckend wie das blinkende Beil, schmelzt er es wie ein Schmelzer, wenn er das Holz verbrennt.
5. Wie ein Schütze, der schießen will, legt er den Pfeil auf; er schärft seine Flamme wie eine Klinge von Eisen. Da der Lenker der Nacht von wunderbarer Schnelligkeit ist, er ist wie ein Vogel, der auf dem Baum sitzt, seine Schwingen rasch bewegend.
6. Wie ein Barde ruft er bei jedem Aufgang der Morgenröte laut mit seiner Flamme, der wie Mitra Gefeierte, der bei Nacht, der am Tage das rötliche Roß der Männer ist.
7. Dessen Stimme, wenn er die Götter verehrt, wie die des Himmels ertönt, der glänzende Stier brüllt in den Pflanzen, der wie bei Sonneglut in Eile, im Fluge geht und Himmel und Erde mit Gut erfüllt, die beide in ihm einen guten Hausgebieter haben.
8. Der durch Labungen oder durch die ihm gehörigen Preisgesänge gestärkt wird, er leuchtet wie der Blitz aus eigenem Drange auf. Oder der die Heerschar der Marut wie ein Ribhu gebildet hat, der ist heftig, blendend aufgeleuchtet.


6,4. An Agni


1. Wie du, Hotri, bei dem Gottesdienst des Menschen mit Opfern opfern sollst, du Sohn der Kraft, so opfere du heute in gleicher Weise den gleichen Göttern, willig den willigen, o Agni.
2. Er ist unser Erleuchter wie der Erheller am Morgen; Agni möge merkbar an dem Lobeswort Gefallen finden, der der Unsterbliche unter den Sterblichen, lebenslang ihr frühwacher Gast ward, der Jatavedas.
3. Er, dessen furchtbare Erscheinung sie beschwören, kleidet sich wie die Himmel in Glanz, hell wie die Sonne, der Alterlose, der Lautere, der die Schätze verteilt; er hat sogar des Asna alte Burgen eingestoßen.
4. Denn du, o Sohn, bist redselig, wenn du am Mahle sitzest - Agni hat sich gleich bei seiner Geburt seine Bahn zur Speise gemacht -. Du mögest uns, du Stärkegewinner, Stärkung schaffen. Wie ein König siegest du und wohnst in Sicherheit vor Wölfen.
5. Der gierig die gemiedene Speise frißt, er überdauert wie der herrschende Wind die Nächte. Wir möchten der Mißgunst dessen, der deinen Mahnungen trozt, entgehen wie ein Rennpferd, das die in die Hindernisse fallenden Rennpferde überholt.
6. Agni! Du hast wie die Sonne mit den glänzenden Strahlen mit deinem Lichte beide Welten durchzogen. Der Buntfarbige führt über die Finsternis hinweg, mit Schmalz gesalbt durch seine Flamme im Fluge wie die fliegende Ausija.
7. Denn dich, den Erfreulichsten, haben wir mit Flammengesängen erwählt, darum erhöre unser großes Wort, o Agni! Dich, den Ayu, überhäufen die besten Männer mit Ehrengabe, der dem Indra an Macht oder Göttlichkeit gleicht.
8. Nun erstrebe, o Agni, für uns auf wolfssicheren Wegen Glück und Reichtümer, hilf uns aus der Not! Diese schenke den Lohnherren, dem Sänger schenke deine Gunst! Wir wollen, hundert Winter lebend, als Meister frohlocken.


6,5. An Agni


1. Ich rufe für euch den jungen Sohn der Kraft, dessen Wort nicht trügt, den Jüngsten mit Gebeten an, der umsichtig allbegehrte Schätze aufbringt, der Vielbegehrte, Nichttrügende.
2. In dir, du vielgesichtiger Hotri, bringen die opferwürdigen Götter abends und morgens Schätze zum Vorschein wie die Erde alle Geschöpfe, in welchem sie alle Glücksgüter vereinigt haben, dem Lauteren.
3. Du saßest seit alters unter diesen Clanen, mit Umsicht warst du der Wagenführer der Kostbarkeiten. Von diesen teilst du kundiger Jatavedas dem Verehrer nach Gebühr die Schätze aus.
4. Wenn ein Fernstehender uns nachstellt, o Agni, wenn ein Nahestehender eifern sollte, du wie Mitra Gefeierter, so brenne ihn mit deinen eigenen bullengleichen alterlosen Flammen, mit deiner Brunst brennend, du Brennendster.
5. Wer gegen dich, du Sohn der Kraft, mit Anbetung, mit Brennholz, mit Liedern, mit Preisgesängen freigebig ist, der Verständige strahlt unter den Sterblichen, du Unsterblicher, an Reichtum, Glanz und Ruhm.
6. Tu nun aufgefordert schleunig dies, o Agni: Vertreib die Nebenbuhler mit Gewalt, du der Gewaltige! Wenn du gepriesen wirst, an jedem Tagesanbruch mit Reden gesalbt, so freue dich an diesem Gedicht des Sängers, höre auf sein Gedicht!
7. Wir möchten diesen Wunsch durch deine Gnade erlangen, o Agni; wir möchten Reichtum an guten Söhnen, du Reicher, erlangen; wir möchten deinen nicht alternden Glanz erlangen, du Alterloser!


6,6. An Agni


1. Zum Sohn der Kraft tritt der Hotri heran mit dem jüngsten Opfer, guten Fortgang und Gunstheischend, unter Zureden zum himmlischen Hotri, dem Holzspalter, dessen Weg schwarz ist, dem Weißglänzenden.
2. Hellglänzend wie der Donner, im Lichte weilend mit den brüllenden alterlosen Flammen ist dieser jüngste Agni, der Lautere, der unter Vielen der Erste die vielen, breiten Flächen fressend entlang zieht.
3. Vom Winde getrieben gehen deine hellen Lohen, du heller Agni, nach allen Seiten auseinander. Die mächtig zerreibenden Flammen überwinden die Hölzer wie die himmlischen Navagva´s sie herzhaft zerbrechend.
4. Wenn deine leuchtenden hellen Rosse, du Leuchtender, losgekoppelt den Boden abscheren, dann erglänzt deine Lohe weithin über den Rücken der bunten Erde, um die Wette laufend.
5. Dann schießt die Zunge des Bullen hervor wie der abgeschossene Schleuderstein des um die Rinder Kämpfenden. Wie der Ansturm eines Helden ist die Brunst des Agni, kaum zu hemmen zerkleinert der Furchtbare die Hölzer.
6. Mit dem Glanz des großen Treibstockes hast du kühnlich die irdischen Bahnen durchzogen. Treibe du mit Macht die Gefahren hinweg, vertilge die Nebenbuhler, eifernd die Eiferer!
7. Gib uns, du Glänzender von Macht glänzenden, Glanz gebenden, glänzendsten, stärkeverleihenden Reichtum; gib dem Sänger blinkenden großen Reichtum an vielen Söhnen mit deinen blinkenden Flammen, du Blinkender, zu eigen!


6,7. An Agni Vaisvanara


1. Das Haupt des Himmels, den Lenker der Erde, den Agni Vaisvanara, den zur rechten Zeit Geborenen, den Seher und Allkönig, den Gast der Menschen - in seinem Munde haben die Götter sich ein Trinkgefäß gemacht.
2. Dem Nabel der Opfer, dem Sitz der Reichtümer, der großen Tränke brüllten sie insgesamt zu. Den Vaisvanara haben die Götter zum Wagenfahrer der Opfer, zum Wahrzeichen des Gottesdienstes gemacht.
3. Von dir stammt der Redekundige, der den Siegerpreis gewinnt, o Agni, von dir die Männer, die die Anschläge bemeistern. Bring du, Vaisvanara, uns begehrenswerte Schätze, o König.
4. Dir, dem Neugeborenen, brüllen alle Götter zu, du Unsterblicher, wie die Kühe ihrem Jungen. Nach deinem Ratschluß gingen sie zur Unsterblichkeit ein, o Vaisvanara, als du im Schoße der beiden Eltern aufleuchtetest.
5. Vaisvanara! Diese deine hohen Anordnungen hat noch keiner angetastet, o Agni, da du im Schoße der beiden Eltern geboren das Wahrzeichen in der Reihenfolge der beiden Tage fandest.
6. Durch das Auge des Vaisvanara, durch das Wahrzeichen der Unsterblichkeit sind die Höhen des Himmels ausgemessen. Auf seinem Haupte stehen alle Welten; wie die Zweige sind seine sieben Arme gewachsen.
7. Vaisvanara, der klugsinnige Seher, der die Räume ausgemessen hat und die Lichter des Himmels, der sich über alle Welten ausgebreitet hat, der untrügliche Hüter, der Wächter der Unsterblichkeit.


6,8. An Agni Vaisvanara


1. Des starken rötlichen Bullen Gewalt will ich jetzo und die Weisheit des Jatavedas verkünden. Für Vaisvanara wird das neueste Gedicht so rein wie Soma geklärt, ein schönes für Agni.
2. Im höchsten Himmel geboren wachte Agni über die Opferregeln als ihr Hüter. Der Klugsinnige maß den Luftraum aus, Vaisvanara reichte mit seiner Größe bis zum Himmel.
3. Er stemmte beide Welthälften auseinander, der heimliche Mitra, er zerteilte die dazwischenliegende Finsternis durch das Licht. Die beiden Welten rollte er wie Felle auseinander, Vaisvanara eignete sich die volle Bullenstärke an.
4. Im Schoße der Gewässer nahmen ihn die Büffel fest; die Clanleute huldigten dem preiswürdigen König. Der Bote des Vivasvat brachte den Agni her: Matarisvan den Vaisvanara aus der Ferne.
5. Verschaffe den Sängern in jedem Menschenalter einen in Weisheit tüchtigen Mann, o Agni, und Ansehen bringenden neuen Reichtum! Wie mit dem Eisen fälle den Lästerer nieder, o alterloser König, wie den Baum mit der Schärfe der Axt!
6. Erhalte unseren Gönnern, o Agni, die unbeugsame Herrschaft, das nicht verwelkende Heldentum! Wir wollen hundertfachen, tausendfachen Siegergewinn erringen durch deine Gnaden, o Vaisvanara Agni.
7. Mit deinen untrügbaren, lieben Schutzgeistern behüte unsere Lohnherren, du Dreistättenbesitzer. Und schirme die Schar derer, die uns Geschenke gemacht haben, o Agni Vaisvanara, und laß sie fortleben, der du gepriesenen wirst.


6,9. An Agni Vaisvanara


1. Es drehen sich der schwarze Tag und der helle Tag, die lichte und die dunkle Seite mit Vorbedacht. Agni Vaisvanara überwand, eben geboren, wie ein König mit seinem Lichte die Finsternis.
2. Nicht verstehe ich den Faden noch den Einschlag, nicht weiß ich, welchen Faden sie weben, wenn sie in den Wettstreit eintreten. Wessen Sohn könnte hier wohl Worte reden, höher als sein Vater hienieden?
3. "Nur dieser versteht den Faden, er den Einschlag, er wird richtig die Worte reden, der ihn kennt als der Hüter der Unsterblichkeit, der hier unten lebend doch höher sieht als ein anderer."
4. "Dieser ist der erste Hotri, schauet ihn, der ist das unsterbliche Licht unter den Sterblichen. Er ward geboren, hat dauernd seinen Sitz inne, der Unsterbliche, am Leibe wachsend."
5. "Er ist das Licht, das zum Schauen dauernd eingepflanzt ist: der Gedanke, der unter den fliegenden Wesen das schnellste ist. Alle Götter einmütig, einstimmig begegnen sich richtig in dem einen Gedanken."
6. Meine Ohren fliegen auf, mein Auge geht auf, es geht dieses Licht auf, das ins Herz gesetzt ist. Mein Gedanken schweift fort in die Ferne sinnend. Was soll ich wohl sagen, was soll ich wohl sinnen?
7. Alle Götter verehrten dich aus Furcht, als du, Agni, im Dunkel dich aufhieltest. Vaisvanara soll uns gnädig sein zur Gnade, der Unsterbliche soll uns gnädig sein zur Gnade!


6,10. An Agni


1. Bestellet euch den erfreuenden, himmlischen, schöngepriesenen Agni zum Vorsitzer bei dem Gottesdienst, wenn das Opfer vor sich geht, bestellet ihn mit Lobreden, denn er ist unser Erleuchter! Jatavedas möge den Gottesdienst gut besorgen.
2. Höre, du glanzreicher, vielgesichtiger Hotri des Manu, Agni, der mit den anderen Agni´s entzündet wird, auf dieses Loblied, das ich ihm wie Mamata als Ansporn vorsinge. Rein wie Schmalz klären sich meine Gedanken.
3. Der Redekundige schwillt an Ruhm unter den Sterblichen an, der gegen Agni mit Lobliedern freizügig war. Ihm verhilft der wunderbar Glühende durch seine wunderbaren Hilfen zum Gewinn der rinderreichen Hürde;
4. Der eben geboren beide Räume erfüllt hat mit seinem weithin sichtbaren Glanz, der Schwarzpfadige. Dann ist er, der Lautere, auch durch die dichte Finsternis der Nacht hindurch mit seiner Glut sichtbar.
5. So bring du durch deine gewinnreichen Hilfen, o Agni, ausgezeichneten Reichtum uns und den Lohnherren, die an Freigebigkeit und Ruhm die anderen übertreffen und an Heldentum den Leuten über sind.
6. Dieses Opfer laß dir, Agni, gern gefallen, das dir sitzend der Opfernde darbringt. Du hast bei den Bharadvaja´s ein Loblied erhalten. Hilf zum Gewinnen von deckenhoher Beute!
7. Zerstreue die Anfeindungen, mehre den Segen! Wir wollen, hundert Winter lebend, als Meister frohlocken.


6,11. An Agni


1. Opfere, o Hotri, da du aufgefordert bist, als der besser Opfernde dringlich wie auf Betreiben der Marut, o Agni! Du sollst Mitra und Varuna, die Nasatya´s, Himmel und Erde, zu unserem Opfer herbringen.
2. Du bist unser wohlredendster, nie trügender Hotri, der Gott, der unter den Sterblichen die Opfer zustande bringt. Als der Wortführer mit lauterer Zunge opfere dir selbst, o Agni!
3. Denn auch die reichmachende Dhisana wünscht in dir dem Geschlecht der Götter für den Sänger zu opfern, wenn der beredteste Redner der Angirasen als Lobredner seine süße Weise im Wunsch nach den Göttern ertönen läßt.
4. Er ist aufgeleuchtet mit schöner Kehrseite erstrahlend. O Agni, opfere du den geräumigen Rodasi, den die fünf Völker unter Verneigung Opfer bringend wie den Ayu salben, den Gutbewirteten.
5. Sobald das Barhis unter Verneigung um Agni gelegt wird, ward ihm der schmalzhaltige Löffel und das Loblied dargeboten. Sein Sitz ist auf dem Boden der Erde angebracht, das Opfer beruht auf ihm wie das Augenlicht auf der Sonne.
6. Erweis uns Huld, du vielgesichtiger Hotri, mit den Göttern, o Agni, wenn du mit den anderen Agni´s entzündet wirst. Mit Reichtum, o Sohn der Kraft, uns umgebend möchten wir die Not wie einen Gürtel abstreifen.


6,12. An Agni


1. Mitten im Hause soll Agni, der Hotri, der Herr des Barhis, der Herr der Peitsche, beide Welten opfern. Dieser wahrheitsliebende Sohn der Kraft hat sich wie Surya aus der Ferne mit seiner Glut ausgedehnt.
2. Der du eine schöne Kehrseite hast, o Verehrungswerter, in dem auch der Himmel gleichsam vollzählig opfert, o König, der drei Stützpunkte hat wie der Fittich des Vogels, der ans Ziel gekommen ist, er soll die Opferspenden, die menschlichen Gaben weihen.
3. Dessen Glut die schärfste ist, der Roßelenker, der im Holz regiert, ist, wie die Peitsche des Rosselenkers auf der Fahrt, groß werdend aufgeleuchtet. Von selbst erscheint er wie ein harmloser Ausreißer, uneingedämmt in den Pflanzen, der Unsterbliche.
4. Dieser Agni Jatavedas wird wie ein Renner durch unsere anfeuernden Worte im Hause gelobt, der Holzspeiser, der wie ein Rennpferd durch Umsicht gewinnt; wie der Vater der Usas zum Buhlen ward, so ward er durch die Opfer erweckt.
5. Dann rühmen sie seinen Glanz, wenn er nach Willkür die Bäume behauend über die Erde hingeht, der sofort, wenn er losgelassen, der schnellste Läufer ist. Wie ein Schuldner, der zum Dieb wird, eilt er über das wüste Land.
6. Du sollst uns, du Renner, vor Tadel bewahren, mit allen Agni´s, o Agni, entzündet! Du erbittest Reichtümer, durchkreuzest das Unheil. Wir wollen, hundert Winter lebend, als Meister frohlocken.


6,13. An Agni


1. Von dir, holder Agni, gehen alle Glücksgüter aus wie eines Baumes Zweige, - was man erbitten soll, Erhörung, Reichtum, Beute bei dem Sieg über den Feind, des Himmels Regen, fließen der Gewässer.
2. Du bist unser Bhaga, denn du bringst Lohn zum Genießen. Wie der umziehende Vayu herrschest du von vollkommenem Glanze, du wie Mitra über das hohe Gesetz, o Agni; du bist der Verteiler vielen Gutes, o Gott.
3. Der rechtmäßige Herr schlägt mit Übermacht den Vritra, der Redegewaltige, o Agni, verteilt die Beute des Pani, welchen du, Umsichtiger, rechtzeitig Geborener, durch Reichtum im Einverständnis mit Apam Napat anspornst.
4. Welcher Sterbliche, o Sohn der Kraft, es erreicht, mit Lobreden, mit Liedern, mit Gebeten, mit Vorbedacht dich anzufachen, der erntet nach Wunsch alles Getreide und besitzt Schätze, Gott Agni.
5. Diese Ruhmesherrlichkeiten, in Meistersöhnen bestehend, mögest du, Agni, Sohn der Kraft, den Herren bringen, daß sie gedeihen, wenn du schon dem hungrigen Wolfe oder dem Nebenbuhler durch deine Stärke viel des Viehs zur Nahrung machst.
6. Ein Redner in voller Kraft werde uns, o Sohn der Stärke, zuteil. O Agni, gib uns siegesgekrönten leiblichen Samen! Mit allen Reden möchte ich reichen Lohn erlangen. Wir wollen, hundert Winter lebend, als Meister frohlocken.


6,14. An Agni


1. Welcher Sterbliche Agni die schuldige Achtung erweist und mit seinen Gedanken gern seiner gedenkt, der soll zuerst den Mund auftun; er soll sich zur Gnade eine Erfreuung ausbitten.
2. Denn Agni ist der kluge, Agni der meisterliche Rishi. Den Agni berufen zum Hotri bei den Opfern die Stämme des Manu.
3. Denn von verschiedenen Seiten wetteifern die Reichtümer des hohen Herrn um deine Gunst, Agni, und die Ayu´s, die über den Dasyu die Oberhand bekommen, die durch Opfergelübde den Gelübdelosen zu besiegen suchen.
4. Agni schenkt einen Helden, einen rechtmäßigen Gebieter, der Wasser gewinnt, der Angriffe siegreich besteht, bei dessen Anblick aus Furcht vor seiner Stärke die Feinde erbeben.
5. Denn Gott Agni, der Überlegene, befreit durch sein Wissen den Sterblichen von Tadel, dessen Reichtum nicht zurückgehalten wird, bei den Preiskämpfen nicht zurückgehalten wird
6. Lade, du wie Mitra gefeierter Gott, die Götter zu uns ein, o Agni, erbitte die Gunst beider Welten! Ersuche die Männer des Himmels um Glück, um gutes Wohnen! Wir möchten über die Anfeindungen, die Nöte, die Fährlichkeiten hinwegkommen, wir möchten über diese hinwegkommen, durch deine Gnade hinwegkommen.


6,15. An Agni


1. Diesem eurem frühwachen Gast, dem Fürsten aller Stämme will ich fein mit meiner Lobrede den Vorzug geben. Zu jeglicher Zeit des Tages verlangt er nach Speise, rein schon bei der Geburt. Seit langer Zeit verzehrt der Neugeborene selbst das was fest ist.
2. Den die Bhrigu´s wie einen Freund gut aufnahmen, den im Holze Wohlaufgehobenen, Anzurufenden mit aufgerichteten Flammen, du wirst wohlbefriedigt bei Vitahavya, du Geheimnisvoller, mit Lobreden Tag für Tag gefeiert.
3. Sei du ein sicherer Förderer des Tüchtigen, ein Überwinder des fremden und des nahen Nebenbuhlers. Verleih, o Sohn der Kraft, unter den Sterblichen dem Vitahavya Reichtümer und deinen Schirm in ganzer Breite, dem Bhagradvaja deinen Schirm in ganzer Breite.
4. Eurem aufleuchtenden Gast, dem Sonnenmann Agni, dem Hotri des Manu, der gut opfert, der himmlische Worte hat wie ein Redekundiger, dem Opferfahrer, dem göttlichen Rosselenker will ich mit Lobliedern den Vorzug geben.
5. Der in reiner, ausgezeichneter Schönheit auf Erden erstrahlt wie die Usas in ihrem Glanz, der den Vorsprung gewinnt in der Fahrt wie der Sieger in der Wettfahrt, wie im Kampfe des Etasa, der herbei eilt wie der Durstige in der Sonnenglut, der Alterlose.
6. Immer huldiget eurem Agni mit Brennholz, immer feiert euren lieben Gast; machet mit Lobreden den Unsterblichen euch geneigt, denn der Gott gewinnt von den Göttern alles Wünschenswerte, denn der Gott gewinnt bei den Göttern Achtung.
7. Den mit Brennholz entflammten Agni lobe ich mit Lobrede, den reinen, lauteren mache ich dauernd zum Vorsitzer bei dem Opfer; den beredten Opferpriester, den vielbegehrten, untrüglichen Seher, den Jatavedas bitten wir mit freundlichen Worten.
8. Dich, den Unsterblichen, o Agni, machten sie in jedem Zeitalter zum Boten, zum Opferfahrer, den anzurufenden Schützer. Götter und Sterbliche setzten den Wachsamen als ihren mächtigen Stammesfürsten unter Verbeugung ein.
9. Beide Teile nach den Geboten in Ordnung haltend suchst du, Agni, als Bote der Götter beide Welten auf. Wenn wir deine Aufmerksamkeit und Gunst erbitten, so sei uns dreifach schützend, freundlich!
10. Ihn, der schön von Erscheinung, von Anblick und Bewegung, wollen wir Unkundige den Kundigeren in Ehren halten. Er soll opfern, der alle Wege kennt, Agni soll den Unsterblichen das Opfer ansagen.
11. Agni! Du schützest und führest den aus der Not, der dir, dem Seher, o Held, eine Dichtung fertig gebracht hat oder den Anreiz oder guten Ausgang des Opfers, den erfüllst du mit Macht und Reichtum.
12. Schütze du, Agni, vor dem Neider, du uns vor Tadel, du Gewaltiger! Alles, was einen Beschmutzer hat, soll insgesamt bei dir Zuflucht finden, bei dir kommt begehrenswerter, tausendfältiger Reichtum zusammen.
13. Agni ist der Hotri, der Hausherr, er der König. Als Jatavedas kennt er alle Geschlechter; der unter Göttern und Menschen der beste Opferer ist, er soll ordungsgemäß opfern.
14. Agni! Da du heute der Opferpriester des Stammes zu sein begehrst, du Hotri des Gottesdienstes, du Reinflammiger - denn du bist der Opfernde - so mögest du die rechten Opfer vollziehen, wenn du dich in voller Größe entfaltest. Fahre die Opferspenden, du Jüngster, die dir heute geopfert werden!
15. So betrachte denn die wohlbereiteten Opfergenüsse. Der Priester soll dich einsetzen, um beiden Welten zu opfern. Sei uns günstig bei der Lohngewinnung, o Gabenreicher! O Agni, über alle Fährlichkeiten möchten wir hinwegkommen, wir möchten über diese hinwegkommen, durch deine Gnade hinwegkommen.
16. Schöngesichtiger Agni! Mit allen Göttern setze dich als erster auf den wolligen Schoß, den nestartigen, schmalzreichen! Zu Savitri geleite das Opfer richtig für den Opfernden.
17. Diesen Agni reiben die Meister wie Atharvan heraus, den sie aus dem Dunkel herführten, den Schleichwege Gehenden, nie Irrenden.
18. Werde geboren, um die Götter herzubitten in Vollzähligkeit zum Heile! Fahre die unsterblichen Götter her, die Mehrer der Wahrheit, laß das Opfer die Götter erreichen!
19. Wir haben dich, du Hausherr der Menschen, Agni, mach uns scharf mit schneidiger Kraft!


6,16. An Agni


1. Du, Agni, bist zum Priester aller Opfer von den Göttern bei dem Menschenvolk bestellt.
2. Opfere du mit deinen wohlredenden Zungen bei dem Gottesdienst den Großen, fahre die Götter her und opfere ihnen!
3. Denn du Meister kennst genau die Straßen und Wege bei den Opfern, du wohlverständiger Agni.
4. Dich ruft nun abermals Bharata mit seinen Siegern erfolgreich an. Er hat bei den Opfern dem opferwürdigen Agni geopfert.
5. Gib du diese vielen begehrenswerten Dinge dem somapressenden Divodasa, dem opferspendenden Bharadvaja!
6. Fahre du, der unsterbliche Bote, das göttliche Volk her, wenn du des Redners Loblied hörst!
7. Dich, den Gott, o Agni, berufen die Sterblichen, Gutes im Sinn führend, bei den Opfern zur Götterladung.
8. Ich verehre deinen Anblick, und deinem Sinn willfahren die Freigebigen, alle, die einen Wunsch haben.
9. Du bist der von Manu bestellte Hotri, der kundigste Wortführer. O Agni, opfere den Clanen des Himmels!
10. Agni! Komm besungen zur Götterladung, zur Opferausteilung. Setz dich als Hotri auf das Barhis!
11. Wir machen dich groß, o Angiras, mit Brennhölzern, mit Schmalz. Flamme hoch, du Jüngster!
12. Du, o Gott Agni, erbittest für uns eine breite, ruhmgewinnende, hohe Meisterschar.
13. Dich, Agni, rieb Atharvan aus der Lotusblume, dich die Priester aus dem Haupt der ganzen Welt.
14. Dich hat auch der Rishi Dadhyac, des Atharvan Sohn, angezündet, den Vritratöter, den Burgenbrecher.
15. Dich hat auch Vrisan Pathya angezündet, den größten Dasyutöter, den Beutegewinn in jedem Kampfe.
16. Komm fein her, ich will es dir sagen: O Agni, die anderen Lobreden sind nur so. Du sollst dich an diesen Somasäften stärken.
17. Worauf immer du deinen Sinn und höheren Verstand richten wirst, dort sollst du dir einen Sitz bereiten.
18. Denn deine Schenkung ist nicht nur ein Augenstäubchen, du Gott der einen Partei. Dann wirst du dir Achtung gewinnen.
19. Agni, der Bharatide, ward jetzt angegangen, der vielbekannte Vritratöter, der wahre Gebieter des Divodasa.
20. Denn er schenkt Reichtum über alle irdischen Schätze hinaus an Größe, der unbesiegte, nie zu Fall gebrachte Sieger.
21. Du, Agni, hast wie früher mit neuem, anhaltendem Glanz, mit deinem Lichte dich hoch hingezogen.
22. Für euren Agni, ihr Freunde, stimme zuversichtlich das Preislied und Opfergebet an und singe das Lied auf den Meister!
23. Denn er ist es, der die menschlichen Zeitalter hindurch als Hotri mit Sehersinn dasitzt und der opferfahrende Bote ist.
24. Die beiden Könige, deren Walten lauter ist, die Aditya´s, die Marutschar, du Guter, verehre hier und die beiden Welten!
25. Gut ist, Agni, dein, des Unsterblichen, Anblick für den speisewünschenden Sterblichen, du Kind der Kraft.
26. Mit dem Gedanken: "Der Geber soll der Vorzüglichste sein, der Reiche, der dich heute, o Agni, gewinnt hat der Sterbliche den Lobpreis auf dich zuwege gebracht."
27. Diese sind deine Schützlinge, Agni, die des vollen Lebens sich erfreuen sollen, die der Kargheit des Geldprotzen entgehen, die die Mißgunst des Geldprotzen überwinden.
28. Agni soll mit scharfer Flamme jeden Atrin überfallen, Agni soll uns Besitz gewinnen.
29. Bring uns Besitz an guten Söhnen, du ausgezeichneter Jatavedas, erschlag die bösen Geister, du Wohlverständiger!
30. Behüte du uns vor Not, o Jatavedas, vor dem Bösewicht! Schütz uns, du Seher des Segenswortes!
31. Wenn uns, Agni, ein Sterblicher in böser Absicht der Todeswaffe preisgibt, vor solcher Not behüte uns!
32. Diesen Übeltäter halte du, o Gott, mit der Zunge ab, wenn uns ein Sterblicher nach dem Leben trachtet.
33. Dem Bharadvaja gewähre deinen Schirm bei ganzer Ausdehnung, du Sieghafter, und vorzügliches Gut, o Agni!
34. Möge Agni die Feinde erschlagen, nach ihrem Besitz trachtend, unter Beifall, der entflammt hell wird, wenn mit Schmalz begossen,
35. Im Leibe der Mutter Vater seines Vaters, bei der heiligen Rede aufleuchtend, sich in den Schoß der Opferordnung setzend,
36. Bring uns das kinderreiche Segenswort, das im Himmel leuchtet, du ausgezeichneter Jatavedas Agni!
37. Zu dir, dessen Anblick erfreulich ist, haben wir unter Bewirtung unsere Lobreden ergossen, du krafterzeugter Agni.
38. Wie aus der Sonneglut in den Schatten, so haben wir uns in deinen Schutz begeben, o Agni, der du wie Gold anzuschauen;
39. Der du wie ein gewaltiger Pfeilkämpfer, wie ein spitzhörniger Stier, o Agni, die Burgen gebrochen hast.
40. Den sie wie den Ring an der Hand, wie ein neugeborenes Kind tragen, den Agni, der für die Clane gut opfert,
41. Bringet her zur Götterladung den Gott, den besten Schätzefinder! Er soll sich auf den ihm bestimmten Schoß setzen.
42. Machet den lieben Gast, der am Jatavedas neuerzeugt ist, scharf, den Hausherrn auf seinem Ruhesitz!
43. So schirre denn deine trefflichen Rosse an, Gott Agni, die deiner Absicht gemäß fahren!
44. Komm her zu uns, fahre die Götter her zu den Opferschmäusen, daß sie zugreifen und den Soma trinken.
45. Flamme, o Agni, Bharatide, hell auf mit unerlöschlicher Flamme leuchtend; erstrahle, du Alterloser!
46. Welcher Sterbliche dem Gott durch Einladung die schuldige Ehre erweisen möchte, der soll Agni mit Spenden zum Gottesdienst berufen. Er soll den wahrhaft opfernden Hotri beider Welten mit ausgestreckten Händen unter Verneigung herbitten.
47. Wir bringen dir, o Agni, mit einem Vers ein Opfer, das mit dem Herzen gedichtet ist, denn das sollen deine Ochsen, Stiere und Kühe sein.
48. Die Götter zünden den Agni als Ersten an, den Erzfeindetöter, den Sieghaften, der die Schätze heimgebracht, die bösen Geister zerschmettert hat.







2. Gruppe        Lieder an Indra


6,17. An Indra


1. Trink den Soma, für dessen Trank, gewaltiger Indra, du hochgepriesen den Rinderpferch aufschließen mögest, der du Mutiger mit der Keule in der Hand alle feindseligen Vritra´s mit Kraft zersprengen wirst.
2. Trink ihn, der du der Trinker des Trestersafts, der Überwinder bist, der die Lippen nach dem Soma öffnet, der Befruchter der Gedanken, der Kuhbergspalter, der Keulenträger, der Falbenlenker. Indra, schlage du ansehnliche Gewinne heraus!
3. So trink wie früher; er soll dich berauschen, höre die feierliche Rede und erbaue dich an den Lobesworten! Bring die Sonne zum Vorschein, laß die Speisegenüsse anschwellen. Erschlag die Feinde, schlag Rinder heraus, Indra!
4. Diese Rauschtränke mögen getrunken, du eigenartiger Indra, dich den Glänzenden hoch aufrichten; den Großen, Vollkommenen, Starken, Mächtigen mögen die berauschenden kampffroh machen, den Siegreichen;
5. Von denen begeistert du die Sonne, das Morgenrot leuchten ließest, indem du die Feste aufsprengtest. Den großen Fels, der die Kühe gefangen hielt, hast du von seinem Platz gestoßen, den unbeweglichen, o Indra.
6. Durch deine Umsicht und Meisterschaft hast du mit Kunst die gekochte Milch in die rohen Kühe gelegt. Du schlossest den Kühen die Tore, die Festen auf und ließest von den Angiras begleitet die Kühe aus der Höhle.
7. Er breitete die weite Erde aus - ein großes Meisterstück - du hast aufgerichtet den Himmel hoch emporgestemmt, Indra. Du befestigst Himmel und Erde, deren Söhne die Götter sind, die ältesten Mütter und jüngsten Töchter des Gesetzes.
8. Da stellten dich allein, den Starken, alle Götter an die Spitze, um den Sieg zu gewinnen, o Indra; als der Ungott sich über die Götter überhob, da erwählen sie im Kampf um die Sonne den Indra.
9. Da wich selbst der Himmel vor deiner Keule und doppelt aus Furcht vor deinem Grimm zurück, als Indra den prahlerischen Drachen niederschlug, daß er für alle Zeit erlag.
10. Und Tvastri drehte dir, dem Großen, du Gewaltiger, die tausendzackige, hundertkantige Keule, die zugetane, willfährige, mit der du den brüllenden Drachen zerschmettertest, du Trinker des Trestersafts.
11. Den alle Marut einmütig stärken wollten, Agni kochte dir, Indra, hundert Büffel. Pusan, Vishnu ließen für ihn den vritratötenden begeisternden Somastengel, drei Seen voll, strömen.
12. Die große eingeschlossene Flut der Ströme, die umlagerte, ließest du laufen, die Woge der Gewässer. Ihren Flußbahnen, ihrem Weg entlang triebst du, Indra, die fleißigen Gewässer hinab zum Meere.
13. So möge dich, der dies alles getan hat, den großen, gewaltigen, alterlosen, siegverleihenden Indra, dich, den Tapferen, mit schöner Waffe, mit schöner Keule, das neue Kraftlied zur Gunsterweisung herbringen.
14. Mach unsere Redner glänzend, daß sie Lohn, Ruhm, Speisegenuß und Reichtum davontragen, o Indra! Mach unter Bharadvaja die Johnherren männerreich, o Indra, und sei am entscheidenden Tage für uns, o Indra!
15. Mit diesem Liede möchten wir den gottbestimmten Lohn verdienen. Wir wollen, hundert Winter lebend, als Meister frohlocken.


6,18. An Indra


1. Ihn preise, der von überlegener Stärke, der unbesiegte Sieger, der der vielgerufene Indra ist. Den Unbezwungenen, Gewaltigen, Bezwingenden erbaue mit diesen Lobreden, den Bullen der Völker!
2. Dieser kampfgeübte Soldat, streitbar, schlachtgewohnt, viele aufreibend, lärmend, den Trestersaft trinkend, bei dem der Staub hoch geht, er ward der alleinige sieghafte Aufrüttler der menschlichen Völker.
3. Du machtest da die Dasyu´s zahm, du allein gewannst für den Arier die Länder. Hast du denn noch diese Manneskraft, o Indra, oder hast du sie nicht? Das mögest du genau erklären.
4. Denn ich glaube, daß deine Macht wirklich ist, des Starkgeborenen, du Mächtiger, des überlegenen Meisters. Gewaltige Macht ward dem Gewaltigen, stärker als stark, dem nicht Schwachen, dem Schwachen Durchhelfenden.
5. "Das soll unsere alte Freundschaft mit euch sein", mit den ebenso sprechenden Angiras´ erschlugest du den die Kühe genießenden Vala, du das Unbewegliche bewegende Meister. Du schlossest seine Burgen, alle seine Tore auf.
6. Denn er ist mit Gebeten anzurufen, der Gewaltige, der Reichmacher, in der großen Feindeschlacht; er ward bei der Gewinnung von Samen, von leiblicher Nachkommenschaft, der Keulenträger in den Schlachten, der, um den man sich reißt.
7. Mit seiner Mächtigkeit, seinem unsterblichen Namen überdauert er der Menschen Geschlechter. Er ist mit Glanz, mit Kraft und Reichtum, er mit Heldenmut gepaart, der Mannhafteste.
8. Er, der nicht der Mann ist, welcher irren oder fehlen kann, dessen Namens man gern gedenkt, er hat den Cumuri und Dhuni - Indra rang mit Pipru, Sambara, Susna, um die Burgen zu erschüttern, daß sie für immer daliegen.
9. Mit helfender und löblicher Tatkraft besteige zur Feindeschlacht den Wagen, Indra! Nimm die Keule in die rechte Hand, zieh aus gegen die Blendwerke, du Gabenreicher!
10. Wie das Feuer das trockene Gehölz, so brenn, o Indra, mit deinem Geschoß den bößen Geist nieder, wie der furchtbare Blitzstrahl! Er, der die Burgen mit dumpfer, mit hoher Stimme gebrochen hat, er räucherte die Schlupfwinkel aus und überrumpelte sie.
11. Komm herwärts, Indra, auf tausend Wegen, die viel Gewinn bringen, mit Reichtum, du Glanzreicher, du Sohn der Stärke, Vielgerufener, den niemals ein Ungott abzuwehren vermag!
12. Des Glanzreichen, Stattlichen, Freudigen Größe wächst über Himmel und Erde hinaus. Nicht hat er einen Bemeisterer, nicht einen Ebenbürtigen, nicht einen, der dem Listenreichen, Sieghaften standhält.
13. Dieses dein getanes Werk soll noch heute gelten, daß du ihm den Kutsa, Ayu, Atithigva überantwortetest. Viele Tausende stachst du zu Boden; dem Turvayana hast du mutig herausgeholfen.
14. Da jubelten alle Götter dir, o Gott, dem Weisesten der Weisen im Drachenkampf zu, in dem du gepriesen dem bedrängten Himmel, dem Volke, dir selbst einen Ausweg schufest.
15. Dieser deiner Stärke fügen sich Himmel und Erde und die unsterblichen Götter, o Indra. Vollbring, du Vollbringer, was dir noch unvollbracht ist; schaff dir neuen Preis mit Opfern!


6,19. An Indra


1. Groß ist Indra, ganz wie ein Mann, die Völker erfüllend und doppelt stark, ungemindert an Kräften. Für uns ist er zur Heldentat herangewachsen, umfangreich, breit ward er, wohlerzeugt durch seine Erzeuger.
2. Gerade den Indra bestimmte die Dhisana zum Gewinnen, den großen, hohen, alterlosen, jugendlichen, den an unbesiegbarer Kraft überstarken, der sofort vollständig ausgewachsen ist.
3. Breit sind deine Arme, umfangreich die Hände. Uns teile die Ehren zu! Wie der Hirt zu seiner Viehherde, so wende dich uns zu als Gebieter in der Schlacht, o Indra!
4. Diesen euren Indra, der mit seinen Gehilfen auszieht, wollen wir jetzt hierher rufen, auf Gewinn ausgehend, so wie die früheren Sänger gewesen sind, ohne Tadel, ohne Makel, unverletzlich.
5. Seine Gebote aufrecht haltend, Schätze spendend, somagestärkt - denn der Viehbesitzer ist Spender schönen Gutes - in ihm laufen die Wege des Reichtums zusammen wie die Flüsse, die sich mit dem Ozean vereinigen.
6. Bring uns, du Starker, die stärkste Stärke, die gewaltigste gewaltige Gewalt, du Überlegener. Alle Herrlichkeiten und Kräfte der Menschen gib uns, o Falbenlenker, um Freude zu machen!
7. Deinen Rausch, den Schlachtengewinner, den nicht geringen, den bring uns, Indra, mit, den starken, durch den wir glauben dürfen bei dem Gewinnen von leiblichem Samen die von dir begünstigten Sieger zu sein.
8. Indra, bring uns den bullenhaften Mut mit, der den Siegerpreis davonträgt, den überlegenen, sehr tüchtigen, durch den wir in den Schlachten die Feinde überwinden können, stammesverwandte und fremde, durch deine Gnaden.
9. Dieser dein Mut komme wie ein Stier von hinten, von oben, von unten, von vorne, von allen Seiten soll er herkommen. O Indra, verleih uns sonnenhaften Glanz!
10. Nach Männerart möchten wir mit deinen mannhaftesten Hilfen durch die Ruhmestaten Gut gewinnen, Indra, denn du verfügst über beiderlei Gut, o König. Gib große, dauerhafte, hohe Belohnung!
11. Den erstarkten Bullen in Begleitung der Marutschar, der kein geiziger Herr ist, den himmlischen Gebieter Indra, den Allbezwinger, den gewaltigen Siegverleiher, den wollen wir zu erneutem Beistand hierher rufen.
12. Jedermann, mag er noch so groß sich dünken, mach, du Keulenträger, diesen Herrn untertan, auf deren Seite ich bin; denn darum rufen wir dich im Kampf um Land, um den tapfersten Helden, um leibliche Kinder, um Rinder, um Wasser.
13. Wir wollen durch diese deine Freundschaftdienste, Vielgerufener, über jeden Feind die Oberhand haben. Beiderlei Feinde schlagend, o Held, wollen wir von dir begünstigt in großem Reichtum schwelgen.


6,20. An Indra


1. Den Reichtum, der an Kraft hoch und niedrig in den Kämpfen überlegen ist, wie der Himmel über die Erde, o Indra, der tausendfachen Gewinn bringt, der Felder erringt und Feinde überwindet, den gib uns, du Sohn der Kraft!
2. Dir, Indra, ward die ganze Asuramacht insgesamt gleich der des Himmels von den Göttern zugestanden, als du, Trinker des Trestersafts mit Vishnu verbündet den Drachen Vritra erschlugst, der die Gewässer eingeschlossen hatte.
3. Überwindend als der Kräftigere, stärker als stark, machterstarkt, wann ihm eine Erbauung bereitet wird, ward Indra König des somischen Metes, der dem Brecher aller Burgen half.
4. Durch hundert Streiche sanken da die Pani´s hin für den zehnarmigen Kavi im Kampf um die Sonne, o Indra; durch deine Streiche sanken die Blendwerke des gefräßigen Susna. Nicht zog er irgend etwas der Speise vor.
5. Des großen Unholdes ganze Lebenszeit war zu Ende, als im Fallen der Keule Susna hinsank. Indra machte auf gleichem Wagen seinem Wagenlenker Kutsa bei der Gewinnung der Sonne freie Bahn.
6. Indem er das Haupt des Dasa Namuci abriß wie der Falke für ihn den berauschenden Stengel entrissen hat, stand er dem schlafenden Nami Sapya bei. Er überhäufte ihn mit Reichtum, mit Wohlstand, mit Glück.
7. Die festen Burgen des Pipru, der sich in einen Drachen verwandelte, hast du Keulenträger wie mit Gewalt zersprengt. Du reichlich Schenkender hast dieses unvergeßliche Besitztum dem opferspendenden Rijisvan als Geschenk gegeben.
8. Zu Vetasu mit zehn Listen, mit zehn Armen, dem Angreifer sprach Indra, dessen Gunst Überlegenheit gibt: "Den Tugra, den Ibha will ich dem Dyotana zutreiben, daß er immer wieder zu ihm komme wie das Kalb zum Euter der Mutter".
9. Er überwindet unwiderstehlich die Gegner, der die vritratötende Keule in der Hand trägt. Er besteigt die Hari´s wie ein Schütze den Schützenstand. Die auf bloßes Wort Geschirrten fahren den hohen Indra.
10. Wir möchten mit deinem Beistand aufs neue gewinnen, Indra. Darum stimmen die Puru´s mit Opfern dein Lob an. Als er die herbstlichen Burgen, ihre Zuflucht, brach, da erschlug er die dasischen Stämme, um dem Purukutsa einen Dienst zu leisten.
11. Du, Indra; warst der allererste der Förderer, als du dem Usanas Kavya einen Ausweg suchtest. Du hast ihm den mitzugebenden Navavastva überlassen, dem Großvater seinen eigenen Enkel.
12. "Du, Indra, der Tosende, setztest die tosenden Gewässer in Bewegung, die strömen, wie die Flüsse gewöhnt sind. Wenn du über das Meer fahren kannst, o Held, so fahre den Turvasa und Yadu heil hinüber !"
13. Dir Indra, gehörte das alles im Kampfe. Dhuni und Cumuri schlummern, die du eingeschläfert hast. Dabhiti. Der für dich kelterte, strahlte von Soma und Preisgesängen, Brennholz zutragend und Opferspeisen kochend.


6,21. An Indra


1. Diese einladenden Gebete des ersten Dichters unter den vielen rufen dich, o Held, den zu Ladenden, den Wagenfahrer, den Alterlosen aufs neue. Reichlicher Besitz wird mit Beredsamkeit erbeten.
2. Den Indra will ich mit Lobliedern preisen, der bekannt ist, den die Lobreden anziehen, die Opfer stärken, dessen Größe an Umfang über Himmel und Erde hinausreicht, des Verwandlungsreichen.
3. Er hat die ausgebreitete zeitlose Finsternis durch die Sonne zeitlich geregelt. Wann übertreten die Sterblichen, die ein Begehren haben, nicht deine, des Unsterblichen, Abmachungen, du Selbstherrlicher?
4. Wo ist denn der Indra, der das getan hat; zu welchem Volke geht er, bei welchen Stämmen ist er? Welches Opfer ist deinem Sinne recht nach Wunsch, welches Loblied, o Indra, welcher ist der Opferpriester?
5. Denn zu dieser Stunde pflegten die frühgeborenen vormaligen Genossen für dich des Dienstes zu walten, du Vielwirkender, und tun es die mittleren und neueren. Achte auch des Jüngsten, du Vielgerufener!
6. Ihn danach fragend halten sich die Jüngeren an deine längst vergangenen ehemaligen Ruhmestaten, o Indra. Wir preisen dich, du Held, den das Segenswort anzieht, als den Großen, soweit als wir es verstehen.
7. Gegen dich hat sich die Erscheinung des Unholdes breit gemacht, die groß geborene; der tritt fein entgegen! Mit deinem alten verbündeten Kameraden, der Keule, jage diese weg, du Mutiger!
8. So höre doch, Indra, auf den jüngsten Segenssprecher, du Held, der du die Dichter ernährest. Denn du warst vor Zeiten der Vertraute unserer Väter, immer ließest du dich gern rufen bei jedem Begehr.
9. Mache den Varuna, Mitra, Indra, die Marut heute uns zur Gnade geneigt, mache den Pusan, Vishnu, Agni, Purandhi, Savitri, die Pflanzen und Berge geneigt!
10. Diese Sänger besingen dich, du Vielvermögender, Opfersamer, mit Preisliedern. Gerufen erhöre den Ruf des Rufenden. Nicht gibt es außer dir einen anderen, der dir gleicht, du Unsterblicher.
11. Nun komme her, auf meine Rede, sie verstehend, du Sohn der Stärke, die den Manu dem Dasa zum Nachfolger gemacht haben!
12. Sei du unser Führer auf guten und schlimmen Wegen, als Pfadbereiter bekannt! Mit den unermüdlichen, breiten, besten Fahrrossen, mit denen fahre uns, o Indra, zum Sieg!


6,22. An Indra


1. Der ganz allein von den Stämmen anzurufen ist, den Indra besinge ich mit diesen Lobesworten, der der Herr ist, der Bulle mit Bullenkraft, der wahre Krieger, der verwandlungsreiche, überlegene.
2. Denselben besangen unsere Vorväter, die Navagva´s, die sieben Dichter, ihn aneifernd, ihn, der den Einholenden täuscht, den Überwinder, der auf dem Berge haust, dessen Worte nicht trügen, den Gewaltigsten mit ihren Gebeten.
3. Diesen Indra bitten wir um solchen Reichtum an vielen Söhnen, an Mannen, an vielem Vieh, der unverkürzt, nicht abhängig, sonnig ist: den bring, o Falbenlenker, um uns Freude zu machen!
4. Das sage uns bestimmt, ob auch schon vordem die Sänger deine Gunst erlangt haben, Indra? Was ist dein Anteil, was deine Kraftspeise des Asuratöters, du hartnäckiger Abzwacker, Vielgerufener, Schätzereicher?
5. Nach ihm, dem Wagenfahrer mit der Keule in der Hand, nach Indra, dem die schwungvolle, beflügelte Lobrede gehört, der den großen Griff hat, nach dem Vielausrichtenden, Mutleihenden fragend, sucht die Rede ihren Weg und gelangt zu den Starken.
6. Den durch diese Zauberei groß gewordenen Vritra trafst du mit dem gedankenschnellen Fels, du Selbststarker. Sogar die unerschütterlichen zähen Festen zerbrachst du mutig, du Starker, Überreicher.
7. Ihn umfanget mit eurem neuesten Gebet, den Gewaltigsten, den Alten wie vor alters! Indra, der ohne Vorbild, der gute Fahrer, soll uns über alle schlimmen Furten hinüberfahren.
8. Dem arglistigen Volke mögest du alle irdischen und himmlischen Räume, die Lufträume in Flammen setzen. Verbrenn sie, du Bulle, vollständig mit Glut, versenge dem Feind des Segenswortes Erde und Wasser!
9. Du wardst der König des himmlischen Volks und der irdischen Welt, du von schreckhaftem Anblick. Nimm, Indra, die Keule in die rechte Hand, dann zerstörst du alle Blendwerke, du Alterloser.
10. Indra, bring uns anhaltendes Glück zur Feindebesiegung, großes, nicht gering zu achtendes, durch das du die dasischen, die arischen Feinde, die nahusischen spornstreichs in die Flucht schlägst, du Keulenträger.
11. Komm also zu uns mit den Niyut-Gespannen, du vielgerufener Meister, mit den allbegehrten, du Opfersamer, die weder ein Ungott noch ein Gott aufhält, mit diesen komm schnell her zu mit!


6,23. An Indra


1. Am ausgepreßten Soma, am Loblied, am erbaulichen Wort, am aufgesagten Lobgedicht hängst du, Indra, ob du mit dem geschirrten Falbenpaar, die Keule in den Armen tragend, ausziehst, o gabenreicher Indra;
2. Oder ob du am entscheidenden Tage dem Somabereiter beistehst, Indra, in dem Feindekampf um den Heldenpreis, oder als du selbst furchtlos, während der Entschlossene Furcht hatte, die übermächtigen Dasyu´s unterwarfst, Indra.
3. Indra soll Trinker des Soma sein, ein mächtiger Förderer des Sängers durch seine Gunst, ein Platzmacher für den somapressenden Helden, dem Sänger, auch dem geringen, ein Geber des Guts;
4. Der Besucher so vieler Somaopfer mit seinem Falbenpaar, Träger der Keule, Trinker des Soma, Schenker der Kühe, Macher des mannhaften Helden zum Vater von lauter Söhnen, Erhörer des Rufs der Sängers, vom Preislied angezogen.
5. Für ihn besorgen wir das, was er verdient hat, für Indra, der seit langer Zeit für uns sein Werk tut. Bei ausgepreßtem Soma lobsingen wir, und trägt der Hotri die Lobgedichte vor, auf daß das Kraftwort für Indra eine Stärkung werde.
6. Denn die Kraftworte hast du zu deiner Stärkung gemacht; solche schaffen wir dir mit unseren Gebeten. Zum gepreßten Soma wollen wir dir, du Somatrinker, recht zusagende ........Stärkungen durch Opfer bereiten.
7. Achte auf unseren Reiskuchen und sei freigebig; trink doch den Soma, bei dem die Milch vorschmeckt, Indra! Setz dich auf dieses Barhis des Opfernden, schaff deinem Verehrer geräumigen Platz!
8. So ergötze dich also nach Wohlgefallen, du Gewaltiger! Zu dir sollen diese Opfer gelangen, zu dir, dem Vielgerufenen, diese Anrufungen von uns. Dich soll dieses Gebet zur Gnade lenken, Indra!
9. Diesen euren Freund, ihr Freunde, auf daß er am Safte sich ergötze, füllet mit Soma an, den freigebigen Indra! Gewiß wird er uns beistehen, um diesen Preis davonzutragen. Nicht möge es Indra verschmähen, dem Somapresser zu helfen.
10. Also ward Indra bei ausgepreßtem Soma gepriesen bei den Bharadvaja´s. Er hat Macht über den Gönner, und daß dem Sänger ein freigebiger Herr werde. Indra ist der Verschenker allbegehrten Reichtums.


6,24. An Indra


1. Bullenhafter Rausch, Ruhmeslied und Lobgedichte gehören zu Indra, zu den Somatränken gehört der Somatrinker, der Trinker des Trestersafts. Als der Gabenreiche ist er in Liedern für die Männer zu preisen, der himmlische König der Lieder, dessen Gnade unerschöpflich ist.
2. Überwinder, Held, mannhaft, klug, Erhörer des Rufes des Sängers, weiten Schutz gewährend, gut, der Preis der Männer, den Dichter ernährend, als Sieger in der Opferrede gepriesen verleiht er den Siegerpreis.
3. Wie die Achse über die beiden, so ragt, o Held, deine hohe Größe an Umfang über beide Welten hinaus. Wie die Zweige des Baumes so wachsen nach allen Seiten deine Gnaden, vielgerufener Indra.
4. Deine Kräfte, des Kraftvollen, du Vielkräftiger, sind wie die gangbaren Wege der Rinder. Wie die Stricke der Kälber sind deine Kräfte schenkend und bindend ohne Fesseln, du reichlich schenkender Indra.
5. Heute ein anderes Werk und morgen ein anderes, macht Indra das Unwirkliche alsbald wirklich. Mitra und Varuna und Pusan kommen uns dabei dem Wunsche des Nebenbuhlers zuvor.
6. Von dir gingen sie mit ihren Lobliedern und Opfern aus wie die Gewässer vom Rücken des Berges, o Indra. Zu dir kamen sie mit diesen Lobgesängen um den Siegespreis kämpfend wie Rosse zum Wettrennen, der du von den Liedern angezogen wirst;
7. Zu Indra, den die Herbste nicht alt machen noch die Monate und Tage abmagern. Obwohl er schon ausgewachsen ist, soll sein Leib noch wachsen, wenn er mit Lobgesängen und Preisreden gefeiert wird.
8. Er weicht nicht dem Zähen noch dem Festen, nicht dem Übermächtigen, von den Dasyu´s Getriebenen, wenn er gepriesen wird. Auch die hohen Berge sind für Indra nur Ebenen, selbst im Tiefen findet er Grund.
9. In einem tiefen weiten Humpen, du Humpenhalter, reiche uns Speisegenüsse, Belohnungen, du Somatrinker. Steh fein aufrecht mit deiner Hilfe, vor Schaden bewahrend, im Hellwerden des Dunkels in der Entscheidungsstunde!
10. Sei mit dem Anführer zu seinem Schutz in der Entscheidung, oder behüte ihn von hier aus vor Schaden, Indra! Behüte ihn daheim und in der Wildnis vor Schaden! Wir wollen hundert Winter lebend als Meister frohlocken.
6,25. An Indra


1. Was deine nächste Hilfe, deine fernste, deine mittlere ist, du ungestümer Indra, mit denen steh uns doch ja in der Feindschlacht bei, und mit diesen Erfolgen groß steh uns bei, Gewaltiger!
2. Mit diesen Hilfen uns vor Schaden bewahrend bring die streitenden Gegner, des Feindes Eifer ins Wanken, Indra! Mit diesen treib alle Angriffe auseinander, unterwirf dem Arier die dasischen Stämme.
3. Indra! Verwandte und fremde Neider haben wider uns gerüstet, mache deren Macht wanken, schlage ihre Stärke nieder, treib sie in die Flucht!
4. Ein Tapferer überwindet wohl den Tapferen durch seine Leibesstärke, wenn zwei am Körper Glänzende einen Handel haben um die Überlegenheit, oder wenn zwei Schlachthaufen sich um den Samen, oder um Kühe, um leibliche Nachkommenschaft, um Wasser, um Felder, streiten.
5. Doch hat noch kein Tapferer, kein Überlegener, kein Mutiger, keiner, der sich für einen Kämpfer hält, gegen dich angekämpft. Indra! Keiner unter ihnen ist dir gewachsen; all den geborenen Wesen bist du überlegen.
6. Er verfügt über die Manneskraft dieser beiden, wenn die Anführer zur Schlacht rufen, wenn sich zwei ausgedehnte Völkerschaften, sei es in der Feindeschlacht, sei es um einen großen männerreichen Wohnsitz streiten.
7. Dann, wenn sich deine Völker in Bewegung setzen werden, o Indra, sei Schützer und Schirmer unserer mannhaftesten hohen Herren, die als Patrone uns an die Spitze gestellt haben, Indra!
8. Dir ward zu großer indrischer Macht, dir ward alles auf einmal im Vritrakampf zugestanden, dir die Herrschaft, die Macht, o opferwürdiger Indra, wir von den Göttern in der Männerschlacht.
9. So treib du unsere Gegner in den Schlachten zu Paaren, Indra, unterwirf die streitenden gottlosen Stämme! Möchten wir Sänger, wir Bharadvaja´s, auch jetzt durch deine Gnade den neuen Tag erleben, Indra!


6,26. An Indra


1. Erhöre uns, Indra, wir rufen dich inbrünstig um großer Beute Gewinn an. Wenn die Stämme in der Schlacht aneinander geraten, so gib uns an dem entscheidenden Tage deinen starken Schutz!
2. Dich ruft der Beutemacher, der Sohn des Beutemachers, um deckenhohe Beute zu gewinnen, dich, Indra, in der Feindeschlacht als den wahren Herren, den Überwinder. Auf dich schaut der Faustkämpfer, der um die Kühe kämpft.
3. Du ermutigtest den Kavi im Kampf um die Sonne, du rangst für den opferwilligen Kutsa mit Susna. Du schlugst das Haupt des Unverwundbaren ab, um für Atithigva eine rühmliche Tat zu vollbringen.
4. Du brachtest den Wagen voran, den reckenhaften Kämpfer; du standest dem kämpfenden Stiere Dasadyu bei. Du schlugest den Tugra dem Vetasu gesellt; du, Indra, stärkest den lobpreisenden Tuji.
5. Du, Indra, wirst dies Preislied überschwenglich machen, wenn du, Tapferer, Hunderte, Tausende herausschlagen wirst. Vom Berge hast du den Dasa Sambara herabgeschleudert; du halfst dem Divodasa mit erstaunlichen Hilfen.
6. Für Dabhiti hast du, Indra, von seiner Gläubigkeit und seinen Somaopfern ergötzt, den Cumuri eingeschläfert. Du erschlugst den Raji für Pithinas, dich erkenntlich zeigend, und zugleich sechzigtausend Mannen durch deine Kraft.
7. Auch ich möchte mit den freigebigen Patronen diese deine höhere Gunst und Stärke erlangen, o Indra, daß die Helden, du Heldengenosse, von dir gelobt werden, da du ein dreifacher Nahus bist, du Gewaltigster.
8. Wir möchten bei diesem flammenden Ruf deine liebsten Freunde sein, mächtiger Indra. Der Sohn des Pratardana, der die Herrschaft zu Ehren bringt, soll der erste sein zum Erschlagen der Feinde, zum Gewinnen von Schätzen.


6,27. An Indra


1. Was hat Indra im Rausche dieses Soma und was bei seinem Trunk, was in seinem Bunde getan? Oder was seine guten Launen bei der Opfersitzung sind, was haben die vordem und was neuerdings erreicht?
2. Das Wahre hat er im Rausche dieses Soma, das Wahre bei seinem Trunk, das Wahre hat Indra in seinem Bunde getan. Oder was seine guten Launen bei der Opfersitzung sind, die haben vordem das Wahre und neuerdings das Wahre erreicht.
3. Denn noch kennen wir nicht deine ganze Größe nach Freigebigkeit, du Freigebiger, noch jede neueste Wohltat von dir. Deine Indrakraft hat sich noch nicht gezeigt, Indra.
4. Jetzt hat sich deine Indrakraft sehen lassen, mit der du die Nachkommenschaft des Varasikha erschlagen hast, als vor der Wucht der niedergeschlagenen Keule, vor ihrem bloßen Sausen, das entfernteste Treffen zerstob, o Indra.
5. Indra erschlug die Nachkommen des Varasikha für Abhyavartin, den Sohn des Cayamana, um ihm einen Dienst zu leisten, als er an der Hariyupiya die Vricivat´s im vorderen Treffen schlug und das hintere Treffen vor Schreck zerstob.
6. Hundertunddreißig gepanzerte Vricivat´s verfielen miteinander an der Yavyavati aus Ruhmsucht deinem Geschoß, o vielgerufener Indra; wie die, die ihre Geschirre zerbrechen, machten sie einen Fehlgang.
7. Er hat dem Srinjaya, dessen beide rötlichen Stiere an gute Weide gewöhnt, sich leckend zwischen den Jochen gut gehen, den Turvasa in die Hand gegeben, die Vricivat´s dem Sohne des Devavata, um ihm einen Dienst zu leisten.
8. Agni! Paarweise Rosse mit Wagen, zwanzig Stiere samt Frauen schenkt mir der freigebige Allkönig Abhyavartin, der Sohn des Cayamana. Kaum zu erreichen ist diese Schenkung der Parthava´s.


6,28. Die Kühe und Indra


1. Die Kühe sind angekommen und haben Glück gebracht. Sie sollen sich im Kuhstall niederlegen und sich bei uns wohl fühlen. Reich an Nachkommenschaft mögen die Buntfarbigen hier sein und viele Morgen für Indra Milch geben.
2. Indra will dem, der opfert und schenkt, nützlich sein; er gibt ihm noch dazu, aber raubt nicht seine Habe. Immer mehr seinen Reichtum vergrößernd setzt er den Gottergebenen in ein ungeteiltes Brachland.
3. Nicht sollen sie verloren gehen, kein Räuber soll sie überrumpeln, kein Feindseliger soll es wagen sie den falschen Weg zu führen. Wer mit ihnen den Göttern opfert und den Sängern schenkt, der bleibt als ihr Besitzer recht lange mit ihnen zusammen.
4. Nicht holt sie das Streitroß mit staubbedecktem Nacken ein, nicht kommen sie zur Schlachtbank. Die Kühe des opfernden Sterblichen weiden auf gefahrloser weiter Trift.
5. Diese Kühe sind mir wie Bhaga, die Kühe wie Indra erschienen, die Kühe wie ein Trunk frischen Soma´s. Diese Kühe, die sind Indra, ihr Leute. Mit Herzen und Gedanken habe ich nach Indra Verlangen.
6. Ihr Kühe machet selbst den Mageren fett, selbst den Unschönen machet ihr schön von Aussehen. Ihr machet das gesegnet, ihr mit gesegneter Stimme. Eure hohe Lebensstärkung wird in den Versammlungen verkündet.
7. Reich an Nachkommen, auf guter Weide grasend, reines Wasser an guter Tränke trinkend - kein Dieb, keiner, der böse Reden führt, soll über euch Macht haben. Das Geschoß des Rudra soll euch verschonen.
8. Dieses Befruchtungsmittel soll bei diesen Kühen sich fruchtbar zeigen, bei dem Samen des Bullen und bei deiner Manneskraft, o Indra.


6,29. An Indra


1. Den Indra ehren die Herren für euch zur Freundschaft, voll Verlangen nach der Gunst des Großen kommend; denn der Keulenträger ist der Geber großer Gabe. Opfert dem Großen, Erfreuenden, daß er gnädig sei!
2. In dessen Hand die Manneskräfte gehören - es gehört der Wagenlenker Indra auf den goldenen Wagen, die Zügel in seine derben Hände, die angeschirrten Bullenrosse auf den Weg.
3. Dir zu Ehren kommen die Huldigungen zu deinen Füßen. Der mutige Keulenträger ist durch seine Macht ein Lohnausteiler. In ein duftiges Gewand sich kleidend, wie die Sonne anzusehen, bist du eilig zum Tänzer geworden.
4. Der gepreßte Soma ist der anziehendste, zu dem Kochspeise gekocht wird und es geröstete Körner gibt, bei dem die von den Göttern am meisten begehrten Herren den Indra preisen, ihm eine Erbauung bereiten und Lobgedichte vortragen.
5. Dieser deiner Kraft ist keine Grenze gesetzt, vielmehr drängt er beide Welten auseinander durch seine Größe. Alle diese Wünsche erfüllt der edle Herr sich beeifernd in seiner Gnade, der sie in der Hand hält, wie der gute Hirt die Herden im Wasser zusammenhält.
6. Also soll der hohe Indra sich gern rufen lassen zur Hilfe und Nichthilfe, der Krieger mit goldenem Gebiß, denn also ist er geboren mit Stärke ohne Gleichen. Und er möge viele Feinde, die Dasyu´s niederschlagen.


6,30. An Indra


1. Immer mehr ist er zur Heldenkraft herangewachsen, er allein, der Alterlose, teilt die Schätze aus. Indra ragt über Himmel und Erde hinaus; beide Welten kommen nur der Hälfte von ihm gleich.
2. Darum meine ich: Seine Asuramacht ist groß. Was er bestimmt hat, das vereitelt keiner. Tag für Tag wird die Sonne sichtbar. Der Wohlverständige hat die Wohnsitze weit hin verteilt.
3. Heute wie immerdar besteht diese Arbeit der Flüsse, da du, Indra, ihnen die Bahn furchtest. Die Berge setzten sich nieder wie Fliegen. Von dir, du Wohlverständiger, sind die Räume gefestigt.
4. Wahr ist das: Nicht ist ein anderer dir gleich, Indra, kein Gott noch Sterblicher ist größer. Du erschlugst den Drachen, der die Flut umlagerte; du ließest die Gewässer zum Meere laufen.
5. Du ließest die Gewässer durch die Tore nach allen Seiten laufen. Indra, du sprengtest die Feste des Berges auf. Du wardst König über die Welt, über die Völker, der du miteinander Sonne, Himmel, Morgenröte erschufest.


6,31. An Indra


1. Du wardst der einzige Herr der Reichtümer, du hast die Völker in deine Hand genommen, Indra. Die Stämme sind um den Samen, um Wasser und leibliche Nachkommenschaft, um die Sonne streitend in Streit geraten.
2. Aus Furcht vor dir, Indra, werden alle irdischen Räume, selbst die unerschütterlichen, erschüttert. Himmel und Erde, die Berge, Wälder, alles Feste bangt bei deinem Ansturm.
3. "Bekämpfe du, Indra, mit Kutsa den gefräßigen Susna, den Welscher, auf dem Kriegszug um Rinder! Stachle deine Rosse an und raube im Vorlauf das Rad der Sonne!" So hast du die Scharten ausgewetzt.
4. Die hundert Burgen des Dasyu Sambara, gegen die keiner ankonnte, hast du hinabgestürzt, wobei du mit deiner Kraft, du Kräftiger, dem somaopfernden Divodasa, dem lobsingenden Bharadvaja die Schätze zu verschaffen suchtest, du mit Soma Käuflicher.
5. Besteige den furchtbaren Wagen zum großen Kampffest, du Mannhafter, der du echte Krieger hast! Komm du Reisiger mit deiner Gnade zu mir her und mache uns bei den Völkern berühmt, du Berühmter!


6,32. An Indra


1. Ganz neue, allererste Worte will ich auf ihn, auf den großen Helden, den starken, überlegenen mit dem Munde formen, die dem überreichen Keulenträger, dem stattlichen am meisten zusagen.
2. Er erleuchtete die beiden Mütter der Seher durch die Sonne; er erbrach gepriesen den Fels. Mit den gutessinnenden Sängern macht e er begierig die Fessel der Kühe los.
3. Zusammen mit den Wortführern, den Sängern mit aufgestemmten Knieen hat der Tatenreiche jedesmal im Kampf um die Rinder gesiegt. Die festen Burgen hat der Burgzerstörer gebrochen, mit den Freunden Freundschaft haltend, mit den Sehern selbst ein Seher
4. Komm zum Sänger mit in den Schurz gebundenen Geschenken, groß an Erfolgen und an großen Kräften, mit Geschenken von vielen Söhnen, du Bulle der Völker, du Lobbegehrender, zur Wohlfahrt!
5. Im vollen Anlauf mit Macht mit seinen Rennern dahinschießend, hat Indra die Wasser zu ihrer Rechten geleitet, den Mächtigen bezwingend. So losgelassen haben sie, ohne sich zu verlaufen, Tag für Tag ihre nie versäumte Aufgabe erfüllt.


6,33. An Indra


1. Was deine stärkste Kampfbegeisterung ist, die verleih uns fein, du Bulle Indra, die überlegen, freigebig ist, die gut zu Pferde die Meisterschaft zu Pferde gewinnt, die in der Schlacht die Feinde, die Gegner bezwingt.
2. Denn dich, Indra, rufen die streitenden Völker zum Beistand im Kampf um den Heldenpreis. Du bist durch die Redekundigen mit den Pani´s, den Knausern, fertig geworden. Von dir begünstigt gewinnt der Renner den Siegerpreis.
3. Schlage, tapferer Indra, diese beiden Gegner, die dasischen und die arischen Feinde nieder wie die Bäume, in passenden Verkleidungen! Zersprenge sie in den Schlachten, du Mannhaftester der Männer!
4. Sei du uns, Indra, mit deinen vollkommenen Hilfen ein lebenslänglicher Freund, ein Helfer zum Gedeihen, wenn wir dich im Kampf um das Sonnenlicht rufen, kämpfend in Parteiung, in Schlachten, du Tapferer!
5. Sei jetzt und in Zukunft für uns, o Indra, sei zum Erbarmen geneigt und uns zu bevorzugen geneigt! Also lobpreisend möchten wir in des Mächtigen Schutz am entscheidenden Tage die meisten Kühe gewinnen.


6,34. An Indra


1. Auf dich vereinigen sich viele Lobreden, Indra, und von dir gehen reiche Gedanken aus. Früher und jetzt haben die Lobpreisungen der Rishi´s, die Gedichte und Gesänge um Indra gewetteifert.
2. Der der vielgerufene, vielgelobte Meister, als Einziger mit Opfern vielgefeierte ist - wie ein Wagen, der zu großer Krafttat geschirrt wird, so muß Indra von uns bejubelt werden.
3. Dem die Gedichte, die Sängerstimmen keinen Abbruch tuen, sie kommen vielmehr zu Indra ihn stärkend. Wenn hundert Sänger, wenn tausend den Lobliebenden preisen, so ist ihm das Recht.
4. Ihm ist das recht: Der Soma ist ihm bestimmt, der zu Indra gehört wie Sonne und Mond, die beiden Strahlenden, an den Himmel. Ihn haben die Anrufungen zusammen mit den Opfern gestärkt wie die Wasser einen Mann auf dürrem Lande, wenn sie ihm in den Weg kommen.
5. Ihm ist das recht: Ein hoher Lobgesang ward ihm, ein Preislied mit Bedacht dem Indra vorgetragen, auf daß Indra in der großen Feindeschlacht ein lebenslänglicher Helfer und Förderer sei.


6,35. An Indra


1. Wann werden die Hohepriesterschaften im Wagen ihren Sitz haben? Wann wirst du dem Sänger schenken, was Tausenden zur Nahrung dient? Wann wirst du den Lobgesang dieses Sängers mit Reichtum ausstatten? Wann wirst du die Gedichte durch reichen Gewinn belohnt machen?
2. Wann geschieht das denn, Indra, daß du Herren mit Herren, Mannen mit Mannen in Kampf verwickeln wirst? Gewinne die Kämpfe! Du sollst dreifach Rinder über Rinder erbeuten. Indra! Verleih uns sonnenhaften Glanz!
3. Wann geschieht das denn, Indra, daß du dem Sänger das erbauliche Wort mit lauter Vieh belohnt machen wirst, du Gewaltigster? Wann wirst du deine Gespanne anspannen wie der Dichter seine Gedanken? Wann wirst du zu den rinderbeschenkten Anrufern kommen?
4. Bring dem Sänger Stärkungen, in Kuhschenkung bestehend, durch Rosse ausgezeichnet, durch Ehrenpreise berühmt! Laß Speisen anschwellen, Indra, die gute Kuh! Bei den Bharadvaja´s solltest du dich in gutem Lichte zeigen.
5. Zu diesem Opferbund komm jetzt wie sonst, da du, Mächtiger, gepriesen wirst als Held, der die Tore aufschließt. Nicht möchte ich entbehren die Milchkuh des den hellen Samen milchenden Soma. Belebe die Angirasiden mit der Kraft des Wortes, du Redegewaltiger!


6,36. An Indra


1. Ganz und gar sind dein, die allen Völkern bekannten Räusche, und dein ganz und gar die Reichtümer, die auf Erden sind. Ganz und gar wardst du der Verteiler der Siegerewinne, als du unter den Göttern die Asurawürde behauptetest.
2. Jedermann verehrt seine Stärke; ganz und gar haben sie sich seiner Heldenkraft gefügt. Wie nach einem störrischen Roß, das den Zaum festhält, richten sie nach ihm in der Vritraschlacht ihren Willen.
3. Den Indra begleiten vereint die Hilfen, die Bullenkräfte, die Manneskräfte, die Gaben. Wie die Ströme in das Meer, so gehen die Lobreden, durch Loblieder verstärkt in den Geräumigen ein.
4. Laß du, gepriesen, den Quell des Reichtums springen, du Indra, des goldreichen Gutes! Du wardst der unvergleichliche Gebieter der Völker, der einzige König der ganzen Welt.
5. Höre doch auf die hörenswerten Worte des, der ehrerbietig ist. Wie der Himmel über der Erde, so sollen die Reichtümer sich über die der hohen Herren erheben, auf daß du durch deine Macht bei uns beliebt seiest, in jedem Zeitalter durch deine Tatkraft ausgezeichnet.


6,37. An Indra


1. Herwärts sollen deine allbegehrten Wagen die angeschirrten Falben fahren, gewaltiger Indra, denn auch der Arme ruft dich erleuchtet. Wir möchten als deine Trinkgenossen dir heute angenehm sein.
2. In der Kufe sind die goldgelben Tränke an ihr Werk gegangen; sich klärend haben sie sich in gestreckten Lauf gesetzt. Indra soll uns als Erster von diesem Soma trinken, der himmlische König des somischen Rauschtrankes.
3. Hereilend sollen den gewaltigen Indra auf schönrädrigem Wagen die Wagenrosse gestreckten Laufes zum Ehrenpreis fahren. Niemals soll des Vayu Nektar ausgehen.
4. So breit als möglich setzt Indra seine Ehrengabe in Bewegung, der Tätigste unter den Freigebigen, mit der du Keulenträger die Not umgehst, wenn du Mutiger die Gaben der reichen Gönner austeilst.
5. Indra ist der Geber stattlichen Gewinnes, Indra soll sich an den Lobreden stärken, der Machterstarkte. Indra soll der Krieger sein, der am meisten Feinde erschlägt. Diese Wünsche erfüllt der edle Herr, sich beeifernd.


6,38. An Indra


1. Er hat daraus getrunken und es möge der Wunderbarste unsere große, glänzende Indraladung sich ausersehen. Das beste Gedicht als Gabe für das himmlische Volk begehrt der freigebige Indra auf seiner Fahrt.
2. Selbst von ferne sind seine Ohren nahe. Er horche! Der sich zu Indra Bekennende ruft mit Donnerstimme. Möge diese Götterladung ihn herlenken, zu mir den Indra, wenn sie jetzt in Versen vorgetragen wird.
3. Zu diesem vor Zeiten geborenen, alterlosen Indra habe ich mit vortrefflichem Gedicht, mit Preisliedern für euch geschrieen. Segen und Lobreden werden auf ihn vereinigt, und der große Preisgesang möge an Indra stark werden.
4. Indra, den das Opfer und der Soma stärken möge, das Segenswort, die Lobrede, die Lobgedichte und Gebete stärken mögen - stärke auch du ihn bei dem Kommen der Usas aus dem Dunkel - es mögen die Monate, Herbste, Tage den Indra stark machen.
5. Also wollen wir den ganz zur Übermacht geborenen und zu berühmter Schenkung herangewachsenen, großen, gewaltigen Indra jetzt, o Redekundiger, zum Beistand in den Schlachten herbitten.


6,39. An Indra


1. Von dem ergötzenden Soma, dem himmlischen Seher und Wortführer, der die Gebete beredt macht, von dem redseligen süßen, von diesem treuen Gefährten hast du Gott bei uns getrunken. Gib dem Sänger Speisegenüsse mit Rindern an der Spitze zu eigen!
2. Dieser hat begierig den die Kühe umschließenden Fels gesprengt mit den das Rechte Erkennenden verbündet, mit dem Recht im Bunde. Er erbrach den ungebrochenen Bergrücken des Vala. Mit Worten bekämpfte Indra die Pani`s.
3. Dieser Saft hat die unerhellten Nächte erhellt, abends und morgens alle Herbste, o Indra. Diesen haben sie für immer zum Wahrzeichen der Tage gemacht; er schuf die reingeborenen Usas.
4. Dieser erleuchtete leuchtend die lichtlosen Welten; dieser hat zu rechter Zeit die vielen Morgen scheinen lassen. Dieser fährt mit den rechtzeitig geschirrten Rossen, mit der sonnebringenden Nabe die Länder erfüllend.
5. Nun sollst du, o König seit alters, besungen für den Sänger zur Beschenkung viele Speisegenüsse anschwellen lassen. Gewähre Wasser, giftlose Kräuter und Bäume, Rinder, Rosse und Männer, auf daß sie dich preisen!


6,40. An Indra


1. Indra, trinke! Für dich ist er zum Rausch ausgepreßt. Halte die Falben an, spanne die beiden Kameraden aus und stimme den Gesang an, in der Sängerschar Platz nehmend und gib so dem Sänger Kraft zum Opfer!
2. Trink von ihm, von dem du, Indra, gleich nach der Geburt zum Rausche, zur Entschlossenheit trankst, du Überreicher. Diesen Saft haben für dich die Kühe, die Männer, die Wasser, der Preßstein zustande gebracht, um ihn zu trinken.
3. Da das Feuer entflammt, der Soma gepreßt ist, Indra, so sollen dich die Falben herfahren, die besten Fahrer. Von Herzen nach dir verlangend rufe ich dich laut, Indra: Komm her zu großem Glücke!
4. Komm her! Immer wieder bist du mit verlangendem großmütigem Herzen zum Somatrunk gekommen. Du sollst auf diese erbaulichen Reden von uns hören und das Opfer soll deinem Leibe Kraft geben.
5. Wenn du, Indra, am entscheidenden Tage, sei es abseits, oder sei es im eigenen Hause, oder wo du auch bist, komm von da mit den Niyutgespannen, zu unserem Opfer zum Beistand! Trink, du Lobbegehrender, einträchtig mit den Marut!


6,41. An Indra


1. Ohne Murren komm zum Opfer; für dich klären sich die ausgepreßten Säfte. Wie die Rinder zu ihrem Heim, so komm du Keulenträger Indra als Erster der opferwürdigen Götter!
2. Dein wohlbeschaffener, geräumigster Schlund, mit dem du immer wieder die Welle des Mets trinkst, mit dem trinke! Der Adhvaryu ist vorgetreten. Deine nach Kühen lüsterne Keule soll mitkommen.
3. Dieser Tropfen, der bunte Bulle, der Soma, ist für den Bullen Indra bereitet. Den trink, Falbenlenker, gewaltiger Wagenfahrer, über den du schon längst verfügst, der deine Speise ist.
4. Der ausgepreßte Soma ist besser als der ungepreßte, Indra. Dieser ist noch vorzüglicher, dem Kenner gereicht er zur Lust. Zu diesem Opfer komm, du Überwinder. Mit ihm füll alle deine Kräfte auf!
5. Wir rufen dich, komm herbei, o Indra! Der Soma möge deinem Leib wohl bekommen. Du Ratreicher berausche dich an den Säften, hilf uns in den Kämpfen und zu Hause weiter!


6,42. An Indra


1. Ihm, der darnach dürstet, der alle Dinge kennt, biete den Soma an, dem pünktlich kommenden, nie zurückbleibenden Herrn!
2. Kommet ihm entgegen mit Somatränken, dem größten Somatrinker, mit Humpen dem Trestersafttrinker Indra, mit den ausgepreßten Tränken!
3. Wenn ihr mit den ausgepreßten Somasäften aufwartet - der Weise kennt alles, immer nur ihm strebt er herzhaft zu.
4. Nur ihm setz, o Adhvaryu, den Preßtrank des Soma vor! Gewiß wird er uns vor der üblen Nachrede eines jeden überheblichen Stammesgenossen bewahren.


6,43. An Indra


1. In dessen Rausch du damals den Sambara dem Divodasa überantwortet hast, dieser Soma ist für dich, Indra, gepreßt. Trink!
2. Des scharfgepreßten Rauschtrank, dessen Mitte und Ende du dir wahrest, dieser Soma ist für dich, Indra, gepreßt. Trink!
3. In des Rausch du die im Felsen eingeschlossenen Kühe freiließest, dieser Soma ist für dich, Indra, gepreßt. Trink!
4. Von des Trank begeistert du die Macht des Maghavan erlangt hast, dieser Soma ist für dich, Indra, gepreßt. Trink!


6,44. An Indra


1. Der ausgepreßte Soma, der der reichste, o Reicher, der an Glanz der glanzvollste ist, er ist dein Rauschtrank, Indra, Herr des Lebenssaftes.
2. Der Wirksame, der für dich, du Vielwirksamer ist, der Geber von Reichtum, von Gedanken, der gepreßte Soma ist dein Rauschtrank, Indra, Herr des Lebenssaftes.
3. Durch den du wie ein Erwachsener an Kraft, wie ein Mächtiger durch eigene Hilfe bist, der gepreßte Soma ist dein Rauschtrank, Indra, Herr des Lebenssaftes.
4. Ihn preise ich für euch, den Herrn der Kraft, den keiner totschlägt, den alles bezwingenden Herrn Indra, den freigebigsten, allvolkstümlichen.
5. Den die Lobreden erbauen, den Herrn der alles übertreffenden Gabe, seinen Ungestüm achten Himmel und Erde, die beiden Göttinnen.
6. Durch die Überschwenglichkeit eures Lobliedes will ich diese Unterlage dem Indra unterlegen, dessen Hilfen wie die Finger sind, weil sie beisammen wohnend nach allen Seiten hinauswachsen.
7. Als jüngster Freund hat er für sie die Tatkraft gefunden; getrunken hat er für die Götter das Bessere erkannt. Reichbelohnt durch ....... ward er rettungsbereit seinen Freunden ein Schützer.
8. Auf dem rechtmäßigen Wege ist der Meister Soma jetzt getrunken. Die Götter haben ihren Sinn auf den Vorrang gerichtet. Indem er durch Reden einen großen Namen bekommt, hat der Schauwürdige seine Pracht zum Sehen enthüllt.
9. Verleih uns glänzendste Tatkraft, halte die viele Mißgunst der anderen Leute fern! Erhöhe nach bestem Können unsere Kraft; sei uns zum Gewinnen des Kampfpreises günstig!
10. Indra, dir dem Schenker haben wir uns zu eigen gegeben, du gabenreicher Falbenlenker. Wende deinen Blick nicht ab! Unter den Sterblichen hat sich kein Freund gezeigt. Warum nennt man gerade dich den Ermutiger des Schwachen?
11. Liefere uns nicht einem Hungerleider aus, o Bulle, nicht sollten wir in deiner, des Reichen, Freundschaft Schaden erleiden. Du, Indra, hast eine reiche Dankesschuld bei den Menschen. Erschlage die, die nicht Soma opfern; rotte die Knauser aus!
12. Wie der Donnerer die Wolken, so läßt Indra die Schenkungen von Rossen und Rindern steigen. Längst bist du der Brotgeber des Dichters. Nicht sollen die Kargen die Freigebigen um dich betrügen.
13. Adhvaryu, Mann, trage dem großen Indra vom Soma auf, denn er ist König darüber, der sich an den früheren und an den neuesten Lobreden der preisenden Rishis´s erbaut hat.
14. In seinem Rausche hat Indra vieler Verwandlungen kundig die Dämonen erschlagen, denen keiner gewachsen war. Ihm opfere diesen süßen Soma, dem Helden mit geöffneten Lippen zum Trinken!
15. Indra soll der Trinker des Soma sein, mit seiner Keule der Erleger des Vritra, wann er berauscht ist, der das Opfer selbst aus der Ferne aufsucht, der gütige Gönner der Lieder, der Brotgeber des Dichters.
16. Dies ist die Schale, aus der Indra trinkt. Indra hat seinen lieben Göttertrank getrunken, auf daß er den Gott zu guter Laune begeistere und er die Anfeindung, die Not von uns abwehre.
17. Durch ihn berauscht erschlage, o Held, die Feinde, die Gegner, bekannte und fremde, du Gabenreicher! Die mit Heeresmacht angreifen, die Drohenden spreng in die Flucht, Indra, und erschlage sie!
18. In diesen Kämpfen schaff uns große Freibahn und gute Fahrt, o gabenreicher Indra! Wenn es gilt, Wasser, leiblichen Samen zu gewinnen, so nimm für unsere Gönner Partei, Indra!
19. Dich sollen die angeschirrten riesigen Falben, die Renner mit dem riesigen Wagen, mit den riesigen Zügeln, die riesigen, die deine Keule fahren, die Gutgeschirrten zu uns her fahren zu riesiger Trunkesfreude.
20. Für dich, du Riesiger, sind die riesigen Tränke in die Holzkufe gestiegen, schmalzspritzend rauschend wie die Wellen. Indra, dir setzen sie den von Riesenstarken gepreßten Säften, dir dem riesigen Bullen den Soma vor.
21. Du bist der Riese des Himmels, der Bulle der Erde, der Riese der Flüsse, der Bulle der stehenden Gewässer. Für dich, den Riesen, o Bulle, fließt der Trank, der schmackhafte Saft, süß zu trinken, nach Wunsch über.
22. Dieser Gott, unter Kraftanstrengung geboren, hat mit Indra als Verbündetem den Pani gelähmt. Dieser Saft stahl dem eigenen Vater die Waffen, die Zauberkünste des Feindseligen.
23. Dieser gab den Usas einen guten Gemahl, dieser legte das Licht in die Sonne. Dieser fand im Himmel bei den Lichtern, bei den Trita´s den dreifach verborgenen Göttertrank.
24. Dieser stemmte Himmel und Erde auseinander, dieser schirrte den Wagen mit sieben Zügeln, mit Strahlen an. Soma hat den Quell mit Kunst, in die Kühe die gekochte Milch gelegt, Soma hat den Quell mit den zehn Klammern festgehalten.


6,45. An Indra


1. Der den Turvasa, den Yadu durch glückliche Führung aus der Ferne herführte, dieser Indra ist unser jugendlicher Freund.
2. Auch dem Unberedten verleiht er Schwung, auch mit dem langsamen Rennpferd gewinnt Indra den ausgesetzten Preis.
3. Groß sind seine Führungen und zahlreich seine Belobungen; nicht erschöpfen sich seine Gnaden.
4. Ihr Freunde, lobsinget und stimmt das Lied auf ihn an, den die erbauliche Rede anzieht; denn er ist unsere große Vorsehung.
5. Du Vritratöter bist der Beschützer von einem, von zweien, auch für einen solchen, wie wir sind.
6. Du führst über die Anfeindungen hinweg, du machst die Männer zu Lobsängern. Von den Männern wirst du Meister genannt.
7. Den Kenner der erbaulichen Rede, den die erbauliche Rede anzieht, den preislichen Freund rufe ich mit Lobreden wie eine Kuh zum Melken.
8. In dessen Händen aber und aber alle Güter, wie man sagt, niedergelegt sind, in des Helden und Schlachtensiegers.
9. Spreng, o Herr des Preßsteins, selbst die festen Behälter der fremden Leute, du Kräftemeister, zersprenge ihre Blendwerke, Ungebeugter!
10. Dich, du echter Somatrinker, Indra, Herr der Siegergewinne, haben wir ruhmbegierig gerufen,
11. Dich, der du es früher warst oder der du jetzt anzurufen bist, wann der Kampfpreis ausgesetzt ist. Erhöre du den Ruf!
12. Mit weisen Gedanken, mit Rennpferden wollen wir die Rennpferde besiegen, zu Ruhm gereichende Gewinne, o Indra, durch dich den ausgesetzten Kampfpreis ersiegen.
13. Du wardst bei ausgesetztem Siegespreis der Große, o lobbegehrender Held Indra; um dich reißt man sich im Streit um den Gewinn.
14. Was deine schleunigste Hilfe sein mag, du Feindetöter, mit der beschleunige unseren Wagen!
15. Als bester Wagenlenker sollst du mit unserem angreifenden Wagen den ausgesetzten Kampfpreis ersiegen, du Siegreicher!
16. Ihn nur preise, der als einziger, als hervorragender Gebieter der Völker geboren ist mit dem Bullensinn.
17. Der du mit deiner Gunst der Vertraute, der gute Freund der Sänger geworden bist, sei du uns barmherzig, Indra!
18. Nimm die Keule in die Hände, um den Unhold zu erschlagen, du Keulenträger! Bezwinge die Nebenbuhler!
19. Den alten Gefährten der Reichtümer, den Freund, der den Schwachen ermutigt, den die erbauliche Rede am meisten anzieht, rufe ich.
20. Denn er allein verfügt über alle irdischen Schätze, der Lobliebendste, der Reiche.
21. Erfülle du herzhaft unseren Wunsch mit Angebinden, mit Belohnungen, die in Rossen, in Rindern bestehen, du Rinderbesitzer!
22. Das singe bei dem Somasaft eurem vielgerufenen Krieger, was ihm wohltut, der kräftig wie ein Stier ist!
23. Der gütige wird fürwahr die Gabe des rinderreichen Lohnes nicht vorenthalten, wenn er auf die Lobreden hören wird.
24. Denn gewiß wird der Dasyutöter zu irgendeines rindereichen Hürde kommen. Dann möge er sie uns nach Kräften öffnen.
25. Diese Lobreden schrieen nach dir, du ratreicher Indra wie die Mutterkühe nach dem Kalb.
26. Deine Freundschaft ist schwer zu erlangen. Du bist , o Held, wie ein Rind für den Rinderwünschenden; sei wie ein Roß für den Roßewünschenden!
27. So berausche dich denn in eigner Person am Tranke zu großer Freigebigkeit. Setz den Sänger nicht dem Tadel aus!
28. Zu dir, du Lobbgehrender, kommen bei jedem Somaopfer die Lobreden wie die Milchkühe zum Kalb,
29. Zu ihm, dem Ersten unter Vielen im Wettstreit der vielen Sänger, die um die Siegerpreise wetteifern.
30. Unser Loblied soll dir das anziehendste sein, am meisten nahe gehen, Indra! Sporn uns zu großem Reichtum an!
31. Hoch erhaben über den Pani´s steht Bribu wie das weite Dickicht an der Ganga.
32. Dessen Freigebigkeit, rasch wie die des Vayu glückbringend, tausendbringend, sogleich zu schenken bereitwillig ist.
33. Das sollen von uns fein alle, auch die hohen Herren wissen: Immerdar preisen die Dichter den Bribu, den größten Tausendschenker, den freigebigen Herren, den größten Tausendspender.


6,46. An Indra


1. Nur dich rufen ja wir Dichter, um den Siegerpreis zu gewinnen; dich, Indra, den rechtmäßigen Gebieter rufen die Herren in den Feindeschlachten, dich auf den Rennbahnen des Rennpferdes.
2. Du wunderbarer Keulenträger Indra, sollst als der Große besungen uns mutig Rind und Wagenroß zusammenbringen, wie die Beute insgesamt für den Sieger, du Herr des Preßsteins.
3. Indra rufen wir, der ganz und gar erschlägt, der Ausgezeichnete: Du Tausendhodiger von vielen Manneskräften, rechtmäßiger Gebieter, sei uns in den Kämpfen zur Stärke!
4. Du bedrängst die Völker wie ein Bulle im Zorn, in dem erregten Kampf, du ....... Sei uns Schützer im großen Kampf um die eigenen Leiber, um Wasser und Sonne!
5. Indra, bring uns den höchsten, stärksten, alle erfüllenden Ruhm, mit dem du wunderbarer Keulenträger diese beiden Welthälften erfüllest, du Schönlippiger.
6. Dich, den gewaltigen Völkerbezwinger, du König über die Götter, rufen wir zum Schutze an. Mache fein alles Unsichere bei uns fest auftretend, du Guter, mache die Feinde leicht zu bezwingen!
7. Die Stärke, o Indra, und die Manneskraft, die in den nahusischen Stämmen, oder die Herrlichkeit der fünf Völker, alle Manneskräfte insgesamt bring her!
8. Oder was bei Triksi, o Gabenreicher, oder bei dem Druhyuvolke und was auch an Kraft bei dem Puruvolke ist, die verleih uns in der Schlacht, um in den Kämpfen die Feinde zu überwinden.
9. Indra! Deinen dreifachen, schirmenden, dreimal schützenden heilvollen Schild halte über den Gönnern und mir! Halte von ihnen das Geschoß fern,
10. Die, das Herz voll Verlangen nach Rindern, den Feind überlisten und mutig bekämpfen. Dann steh uns zur Stärke, Indra, schütze den Anführer im Kampf, wenn die gefiederten Geschosse mit den spitzen Köpfen in der Luft fliegen.
11. Dann sei uns zur Stärke, Indra, schütze den Anführer im Kampf, wenn die gefiederten Geschosse mit den spitzen Köpfen in der Luft fliegen.
12. Wo die Tapferen ihre Leiber breit machen und die lieben Schilde der Väter, da gewähre uns selbst und den Kindern Schutz! Wehre die unerwartete Feindschaft ab!
13. Wenn du, Indra, die Rennpferde im Rennen um den großen Preis antreiben wirst auf der Straße, wo es keine Zusammenstöße gibt, auf gekrümmtem Wege, die schnell wie die Falken nach dem Ruhmespreis streben,
14. Die rasch wie die Flüsse im Gefälle gehen, wann sie im Getöse dem Zuruf folgen, die wie die Vögel um das Aas, so um die Kuhherde kreisen, in beiden Armen mit dem Zügel festgehalten.


6,47. An Soma, Indra und andere


1. Der ist gewiß schmackhaft und der ist süß; der ist gewiß scharf und der ist würzig. Und wenn Indra von diesem getrunken hat, so zwingt ihn keiner mehr zum Kampfe.
2. Dieser süße hier war der berauschendste, an dem sich Indra im Vritrakampf berauscht hat, der viele Taten getan, des Sambara neunundneunzig Mauern zerschlagen hat.
3. Dieser treibt getrunken mir die Rede hervor, dieser hat den willigen Gedanken geweckt. Dieser Weise maß die sechs weiten Welten aus, außer denen keine Welt besteht.
4. Dieser ist es, der die Breite der Erde, dieser ist es, der die Höhe des Himmels schuf. Dieser hat in den drei Strömen den Seim geschaffen: Soma hat den weiten Luftraum gefestigt.
5. Dieser fand die Flut, die prächtig anzusehen beim Erscheinen der im Lichte wohnenden Morgenröten. Dieser Große hat mit großer Stütze den Himmel emporgerichtet, der Bulle in Begleitung der Marut.
6. Trink herzhaft den Soma aus der Schale, Indra, du der Feindetöter in der Anhäufung von Schätzen, o Held. Schütte ihn in dich bei dem mittäglichen Trankopfer! Im Reichtum wohnend bring uns Reichtum!
7. Indra! Schau für uns aus wie ein Wegführer, geleite uns weiter zum Glück, sei ein guter Retter, der uns hinausführt; sei ein guter Führer und ein trefflicher Führer!
8. Führ uns kundig in ein weites Gefilde zum sonnenhaften Licht, zur Sicherheit, zum Heile! Hoch sind deine Arme, des Stämmigen, o Indra. In diesen schützenden, großen Armen möchten wir Zuflucht finden.
9. Setz uns, Indra, auf den breitesten Deichselsitz, auf die bestfahrenden Rosse, du Hundertbesitzer. Bring uns Speisegenuß, den höchsten der Genüsse! Nicht sollen die Reichtümer eines hohen Herren die unseren überbieten, o Freigebiger.
10. Indra, sei barmherzig, wünsche mir das Leben, mach das Gedicht schneidig wie die Klinge von Eisen! Alles, was ich da nach dir verlangend sage, daran habe deine Freude, mach mich zum Göttergünstling!
11. Den Retter Indra, den Schützer Indra, den bei jeder Anrufung leicht zu errufenden Helden Indra rufe ich, den mächtigen, vielgerufenen Indra. Glück soll uns der freigebige Indra bringen!
12. Indra, der gute Schirmer, der gute Helfer mit seinen Hilfen, soll uns barmherzig sein, der Allwissende. Er soll die Anfeindungen vertreiben, Sicherheit schaffen. Wir wollen Besitzer tüchtiger Mannschaft sein.
13. Wir wollen in der Gunst und glückbringenden Gnade dieses Opferwürdigen leben. Dieser Indra, unser guter Schirmer und guter Helfer soll schon von ferne die Anfeindung abseits wenden.
14. Zu dir, Indra, eilen wie die Wellen ihre Bahnen so die Lobreden, die Segensworte, die Gaben. Ausgedehnt wie eine Schenkung sind die vielen Somaspenden. Du nimmst die Wasser, Kuhmilch, die Somasäfte für dich in Beschlag, o Keulenträger.
15. Wer möchte ihn preisen, wer ihm spenden, wer opfern, wenn der Gabenreiche allezeit nur den Gewaltigen begünstigte? Wie man die Füße einen um den anderen vorsetzt, so macht er den Vorderen zum Hintermann durch seine Macht.
16. Es heißt, daß der Held jeden Gewaltigen zahm macht, daß er einen um den anderen erhöht. Er haßt den Glückspilz, als König über beide Teile kehrt Indra die Stämme der Menschen um und um.
17. Er gibt die Freundschaft der Früheren auf, abwechselnd geht er mit anderen. Indra überdauert viele Herbste, sie abschüttelnd, daß sie an ihm nicht wahrgenommen werden.
18. Jeglicher Gestalt hat er sich angepaßt; diese wahre Gestalt von ihm ist in allen wieder zu erkennen. Vermöge seiner Zauberkünste geht Indra in vielen Gestalten, denn zehn hundert Falben sind für ihn angespannt.
19. Seine beiden Falbinnen an den Wagen spannend schaltet Tvastri hier viel. Wer wird allezeit sich auf die Seite des Feindes schlagen, zumal wann die freigebigen Gönner eine Opfersitzung halten?
20. Ihr Götter! Wir sind in ein wegloses Land gekommen. Die Erde, die doch so breit ist, ist eng geworden. Brihaspati, suche dem Sänger, der auf der Suche nach Kühen in solcher Lage ist, und du, Indra, den Weg auszukunden!
21. Er vertrieb die Tag für Tag gleichen Nächte, die schwarzen Kinder, aus ihrem Sitz nach der anderen Seite. Der Bulle erschlug die beiden Lösegeld fordernden Dasa´s, den Yarcin und Sambara in Udavraja.
22. Prastoka hat von deiner Ehrengabe, Indra, zehn Truhen, zehn Preisrenner geschenkt. Von Divodasa als Lohn bekommen.
23. Zehn Rosse, zehn Kasten, zehn Kleider nebst der Bewirtung und zehn Goldklumpen habe ich von Divodasa als Lohn bekommen.
24. Zehn Wagen samt Beipferden, hundert Kühe hat Asvatha den Atharvan´s dem Payu geschenkt.
25. Der Sohn des Srinjaya hat die Bharadvaja´s geehrt, die eine große, für alle Personen bestimmte Ehrengabe erhielten.
26. So mögest du denn, o Baum, fest an Gliedern sein, unser Kamerad, der weiterhilft, ein guter Held. Du bist mit Rindsleder zusammengebunden; halte fest! Dein Wagenlenker soll die Beute ersiegen.
27. Von Himmel und Erde ward die Kraft entnommen, von den Bäumen ist seine Stärke genommen. Die Wucht der Gewässer, die mit Rindsleder bezogen ist, des Indra Donnerkeil, den Wagen verehre mit Opfergabe!
28. Des Indra Donnerkeil, die Heeresspitze der Marut, das Kind des Mitra, des Varuna Nabel bist du. Laß dir diesen Opferanteil von uns gefallen; nimm, du göttlicher Wagen, die Opfergaben an!
29. Mach die Erde und den Himmel erdröhnen! Die vielerorts verbreitete Kreatur soll deiner gedenken. Im Verein mit Indra und den Göttern vertreibe du Pauke die Feinde in fernste Ferne!
30. Brülle uns Stärke zu, verleih uns Kraft, donnere los, die Gefahren bannend! Schnaube die bösen Absichten von hier weg, o Pauke! Du bist des Indra Faust, bleibe fest!
31. Treibe jene Kühe her, bring diese zurück! Die Pauke dröhnt Signale gebend. Wenn unsere rossebeflügelten Herren sich sammeln, so mögen unsere Wagenkämpfer siegen, o Indra!


6,48. An Agni, die Marut und Pusan


1. Mit jedem Opfer von euch und mit jedem Loblied wollen wir es dem Agni zu Dank machen. Wir wollen den unsterblichen Jatavedas, der lieb wie ein Freund, preisen.
2. Das Kind der Kraft - denn er ist uns zugetan - wollen wir beschenken, daß er die Opfer austeile. Er sei der Helfer in den Preiskämpfen, er sei der Stärker und der Leibschirmer.
3. Denn du, Agni, der alterlose große Bulle, erstrahlst mit deiner Flamme, mit nie ermattender Glut erglühend, du Reiner. Leuchte fein mit schönem Lichte!
4. Du opferst den großen Göttern; opfere in der rechten Folge nach deiner Einsicht und mit Geschick! Mache sie geneigt zur Gnade, o Agni, spende und erwirke Belohnung!
5. Den die Gewässer, die Steine, die Bäume als Kind der Ordnung nähren, der mit Gewalt von den Männern gerieben erzeugt wird auf der Erhöhung der Erde;
6. Der mit seinem Glanze beide Welten erfüllt hat, er eilt mit seinem Rauch gen Himmel. Durch die Finsternis hindurch scheint in den Nächten der rötliche Bulle, erhellt die dunklen Nächte.
7. Mit deiner hohen Flamme, o Agni, mit deiner hellen Glut, o Gott, bei Bharadvaja angezündet, du Jüngster, scheine uns reichlich, du Lichter, scheine hell, du Reiner!
8. Du bist der Hausherr aller menschlichen Stämme, o Agni. Schütze, du Jüngster, mit hundert Burgen vor Bedrängnis deinen Anzünder hundert Winter lang und die, welche dem Sänger schenken!
9. Sporne, du Gütiger, durch Hilfe wunderbar, für uns die Freigebigkeit an. Du bist der Wagenfahrer dieses Reichtums, mach doch für unseren Samen einen festen Grund ausfindig!
10. Verteidige den leiblichen Samen mit deinen unfehlbaren, nie nachlässigen Verteidigern! Agni, halte den göttlichen Groll fern von uns und die gottlosen Ränke!
11. Ihr Freunde! Treibt die immermelke Kuh mit der neuesten Rede her, laßt sie zum Melken zu, die nie ausschlägt;
12. Die der selbstglänzenden marutischen Heerschar unsterblichen Ruhm spenden wird, die in der Gnade der überlegenen Marut steht, die mit ihren Gunsterweisungen willfährig ist!
13. Für Bharadvaja melket abermals die allen Milch gebende Kuh und allspeisende Nahrung!
14. Diesen euren Gott, der ratreich wie Indra, listenreich wie Varuna, beliebt wie Aryaman, langen Genuß gebend wie Vishnu ist, preise ich, um ihm einen Wink zu geben;
15. Den unerreichten Pusan, der furchtbar wie die lautbrausende marutische Heerschar ist, auf daß er Hunderte, Tausende aus allen Ländern zusammenraffe. Er möge die verborgenen Schätze offenbaren, die Schätze für uns leicht auffindbar machen.
16. Pusan! Komm schnell zu mir, ich will dir etwas dicht ins Ohr sagen, du ......: Schlimm ist die Kargheit des hohen Herrn.
17. Rotte nicht den Kakambira-Baum aus, denn du solltest die Afterreden zuschanden machen. Und nicht soll die Sonne auch nur einen Tag dem scheinen, der den Hals des Vogels packt.
18. Deine schützende Freundschaft soll sein wie der nichtrissige Schlauch mit saurer Milch, wohlgefüllt mit saurer Milch.
19. Denn du bist höher als die Sterblichen und den Göttern gleich an Herrlichkeit. Hab auf uns acht, o Pusan, in den Kämpfen; steh du uns jetzt wie vormals bei!
20. Eines Trefflichen treffliche Führung und Großmut soll uns werden, ihr Schüttler, sei es eines Gottes oder opfernden Sterblichen, ihr opfersamen Marut;
21. Dessen Ruhm in einem Tage um den Himmel läuft wie der Sonnengott. Furchtbare Stärke, opferwürdigen Namen haben sich die Marut zugelegt, feindetötende Stärke, höchste, feindetötende Stärke.
22. Einmal nur ward der Himmel erzeugt, einmal ward die Erde erzeugt; einmal ward die Milch der Prisni gemolken. Nach dem wird kein anderer geboren.







3. Gruppe        Lieder an alle Götter


6,49. An alle Götter


1. Das wohlgebietende Göttervolk preise ich mit neuester Lobrede, Mitra und Varuna, die Wohlwollenden. Sie sollen herkommen und hier zuhören, die guten Herrscher Varuna, Mitra, Agni.
2. Den besonnenen Lenker der beiden jugendlichen Rodasi, bei den Opfern jedes Stammes anzurufen, Agni, das Kind des Himmels, den Sohn der Kraft, das Wahrzeichen des Opfers, den Rötlichen will ich verehren.
3. Von verschiedenem Aussehen sind die beiden Töchter des Rötlichen: die eine ist mit den Sternen geschmückt, die andere mit den Strahlen des Sonnengottes Surya, die getrennt wandeln, sich gegenseitig einholend, die Reinen kommen besungen zu dem gehörten Gebet.
4. Mein hohes Sinnen geht zu Vayu dem Vielbegehrten mit hohem Reichtum und vollem Wagen. In glänzender Auffahrt, die Niyut besitzend, begehrst du, der Seher, nach dem Seher, du Opfersamer.
5. Wie ein Wunder deucht mir der glänzende Wagen der Asvin, der sich auf bloßen Gedanken anschirrt, auf dem ihr Herren Nasatya eure Rundfahrt macht, um unserer Nachkommenschaft und uns selbst Labung zu spenden.
6. Parjanya und Vata, ihr Bullen der Erde, belebet die Wasserquellen! Ihr die Wahrheit erhörenden Seher, du Wagenlenker der lebenden Welt, machet alles was lebt, dem geneigt, an dessen Loblied ihr Freude habt!
7. Die Tochter des Paviru, das Mädchen von wunderbarer Lebenskraft, die Sarasvati, die Heldengöttin möge guten Gedanken eingeben. Mit den Götterfrauen vereint möge sie dichten Schirm, unantastbaren Schutz dem Sänger gewähren.
8. Den Hüter eines jeden Weges preise ich mit Beredsamkeit. Der Verliebte hat den Preis gewonnen. Er schenke uns Belohnungen mit Gold an der Spitze. Jedes Gebet möge Pusan zum Ziel führen.
9. Den Gott, dem der Vorrang gebührt, den angesehenen, kraftverleihenden, schönhändigen, schönarmigen, geschickten soll der erstrahlende Agni, der Hotri, anbeten, den Angebeteten der Häuser, den leicht zu errufenden Tvastri.
10. Rudra, den Vater der Welt, erbaue mit diesen Lobesworten bei Tag, Rudra in der Nacht! Den hohen, erhabenen, alterlosen, wohlwollenden Gott wollen wir recht anrufen, von dem Weisen angeregt.
11. Kommet, ihr jugendlichen, opferwürdigen Seher, ihr Marut, zum Bittgesuch des Sängers. Denn erstarkend belebt ihr auch das Unansehnliche, indem ihr hierher kommt wie zu den Angiras, ihr Herren.
12. Dem starken, überlegenen Manne will ich das Lied zutreiben wie der Hirt seine Herde heimtreibt. Er lasse die Reden des beredten Sängers seinen, des Berühmten, Leib schmücken wie den Himmel mit Sternen.
13. Nachdem Vishnu die irdischen Räume dreimal durchmessen hat für den bedrängten Mann, wollen wir in deiner dargebotenen Zuflucht am Reichtum uns ergötzen, wir selbst mit den Kindern.
14. Dies unser Lied möge der Drache der Tiefe mit den Gewässern und den Gesängen, dies der Berggott und Savtri gutheißen. Dies Lied mögen nebst den Pflanzen die von Gaben begleiteten Götter, Bhaga, Purandhi, begeistern, um Reichtum zu gewinnen.
15. Nun gebet uns Reichtum, der zu Wagen fährt, die Völker erfüllt, in vielen Söhnen besteht, einen Schützer des hohen Gesetzes und immerblühenden Wohnsitzes, womit wir die anderen Leute, die gottlosen Nebenbuhlerschaften überbieten, es mit den gottlosen Stämmen aufnehmen können!


6,50. An alle Götter


1. Ich rufe für euch unter Verbeugungen die Göttin Aditi, zur Gnade den Varuna, Mitra, Agni. Den freundlichen Aryaman, der ohne Bitten schenkt, die schirmenden Götter, Savitri und Bhaga.
2. O herrlicher Sonnengott, ersuche die schönleuchtenden Götter um unsere Schuldlossprechung, die Söhne des Daksa, die von zweifacher Herkunft sind, die Pfleger der Wahrheit, die Wahrhaften, Sonnenhaften, Opferwürdigen, deren Zunge Agni ist.
3. Und ihr, Himmel und Erde, besitzet die weite, hohe, schirmende Herrschaft, ihr huldvollen Rodasi. Machet, daß uns große Freibahn werde und unserem Wohnsitz Befreiung von allem Übel, ihr beiden Dhisana.
4. Die Söhne des Rudra sollen sich uns zuneigen, die unbezwinglichen Vasu´s heute gerufen, wenn wir in kleine oder große Bedrängnis gebracht, die Götter Marut angerufen haben;
5. An die sich jetzt die Göttin Rodasi angeschlossen hat - Pusan gesellt sich dazu als ihr Gegenverehrer. Wenn ihr Marut den Ruf erhöret und kommet, so zittern die Länder auf eurem auserwählten Wege.
6. Preise jenen Helden, der Lob liebt, den Indra mit neuer Erbauungsrede, o Sänger! Er höre auf den Ruf, und besungen spende er große Belohnungen, der Gefeierte.
7. Ihr menschenfreundlichen Wasser bringet euer ungeschmälertes Schutzmittel, schaffet für den leiblichen Samen Wohlsein und Heil, denn ihr seid die mütterlichsten Ärzte, die Mütter von allem, was steht und geht.
8. Zu uns möge Gott Savitri schirmend mit der goldenen Hand, der Opferwürdige, kommen, der reich an Gaben wie die Erscheinung der Morgenröte dem Opferspender wünschenswertes Gut aufdeckt.
9. Auch du, o Sohn der Kraft, mögest uns heute die Götter zu diesem Opfer herlenken. Ich möchte immer bei deiner Schenkung sein; durch deine Gnade möchte ich ein Meister sein.
10. Auch ihr Nasatya´s möget auf meinen Ruf kommen, gerade ihr seid redebegabt mit guten Gedanken. Wir ihr den Atri aus dem großen Dunkel befreit habt, so helfet ihr Herren unmittelbar aus der Not!
11. Seid ihr uns Schenker von glänzendem, wertvollem, männer- und viehreichem Besitz. Seid gefällig und erbarmet euch, ihr Götter, die himmlischen, die irdischen, die kuhgeborenen, die im Wasser wohnenden!
12. Die sollen uns in Eintracht gnädig sein: Rudra, Sarasvati, Vishnu, Vayu, die Belohnenden, Ribhuksan, Vaja, der göttliche Vidhatri. Parjanya und Vata, sollen uns die Nahrung anschwellen lassen.
13. Auch der Gott Savitri, Bhaga, Apam Napat, der Gaben Spendende, sollen uns ihre Gunst schenken, Tvastri im Verein mit den Göttern und ihren Frauen, der Himmel mit den Göttern, die Erde mit den Meeren.
14. Auch der Drache der Tiefe soll uns hören, der ungeborene Einfuß, die Erde, das Meer. Alle Götter, die Mehrer der Wahrheit, die geladenen, die von den Sehern gesprochenen Dichterworte, sollen gepriesen ihre Gunst schenken.
15. Also lobsingen die Enkel von mir, die Bharadvaja´s, mit Gedichten und Lobgesängen. Die Götterfrauen, die unantastbaren Vasu´s, denen geopfert wird, ihr Opferwürdigen alle seid gepriesen.


6,51. An alle Götter


1. Da kommt das große Auge des Mitra, das liebe, untrügbare des Varuna herauf. Das reine, gern gesehene Bild des Gesetzes ist im Aufgang wie ein Goldschmuck des Himmels aufgeblitzt.
2. Der die dreifache Kunde von ihnen und der Götter Geschlechter kennt, der Kundige schaut nach jenseits und herwärts. Indem er das Rechte und Falsche in den Menschen schaut, nimmt der Sonnengott die Wünsche des hohen Herrn wahr.
3. Ich preise euch, die Wächter des hohen Gesetzes: Aditi, Mitra, Varuna, die Edlen. Aryaman, Bhaga, die von untrüglicher Einsicht, bitte ich her, die in Gütergemeinschaft leben, die Reinen.
4. An die Herrenstolzen, die rechtmäßigen Herrn, die untrüglichen, die großen Könige, die Geber guter Wohnung, die jugendlichen guten Herrscher, die mächtigen Herrn des Himmels, an die Aditya´s alle und Aditi wende ich mich ehrerbietig.
5. Vater Himmel, truglose Mutter Erde, Bruder Agni, ihr Götter, seid uns gnädig! Ihr Aditya´s alle und Aditi im Bunde, gewähret uns ausgedehnten Schutz!
6. Überantwortet uns nicht irgend einem Übelwollenden, einem Wolf oder einer Wölfin, ihr Verehrungswürdige, denn ihr seid die Lenker unserer Leiber, ihr seid die Lenker des rechten Wortes.
7. Nicht möchten wir fremde Sünde wider euch büßen, nicht wollen wir das tun, was ihr heimsuchet, ihr Guten, denn ihr vermöget alles, ihr Allgötter. Der Schelm soll sich selbst Schaden antun.
8. Die Anbetung ist mächtig, die Anbetung bitte ich her. Die Anbetung erhält Erde und Himmel. Anbetung gebührt den Göttern, die Anbetung hat über sie Macht. Auch die getane Sünde bitte ich durch Anbetung ab.
9. Euch, die Lenker des Gesetzes von lauterem Wollen, die im Hause des Gesetzes wohnen, die untrüglichen, diese weitschauenden Männer, euch alle, die Großen, mache ich durch Anbetung geneigt, ihr Opferwürdige.
10. Denn sie besitzen das höchste Ansehen; sie führen uns über alle Fehltritte hinweg, Varuna, Mitra, Agni, die guten Herrscher, die rechtgesinnten, die beredten Könige, die wahrhaften.
11. Die mögen unseren Wohnsitz zum Gedeihen bringen: Indra, die Erde, Pusan, Bhaga, Aditi, die fünf Völker; sie sollen uns gute Schützer, gute Helfer, gute Weiser, gute Schirmer, gute Hirten sein.
12. Möchte ich doch zur himmlischen Bewohnerschaft dringen, ihr Götter. Der Opferpriester aus dem Bharadvajageschlecht geht euch um Gunst an. Mit den sitzenden Opfergenossen opfernd hat er das Geschlecht der Götter, Gut begehrend, gelobt.
13. Jenen falschen Schelm, den Dieb, der böße Absichten hat, jage recht weit fort, du rechter Herr Agni! Schaffe gute Fahrt!
14. Denn unsere Preßsteine verlangen nach dir, Soma, zur Kameradschaft. Schlage den Atrin nieder, den Knauser, denn er ist der Wolf!
15. Denn ihr Gabenschönen seid ja die Glorreichen mit Indra als Oberstem. Schaffet uns unterwegs gute Fahrt, seid Schützer daheim!
16. Wir haben den Weg angetreten, der unfehlbar zum Heil führt, auf dem man allen Anfeindungen entgeht und Schätze findet.


6,52. An alle Götter


1. Nicht gebe ich dies dem Himmel, nicht bei der Erde zu, nicht bei dem Opfer noch bei diesen Verrichtungen. Ihn sollen die massigen Berge einschließen; der Veranstalter eines Überopfers soll den Kürzeren ziehen.
2. Oder wer sich mehr dünkt als wir, ihr Marut, oder wer die von uns getane feierliche Rede schmähen will, dem möge seine Falschheit zu Feuerflammen werden. Den Feind der feierlichen Rede soll der Himmel verbrennen!
3. Warum nennen sie gerade dich, o Soma, den Hüter der feierlichen Rede, warum nennen sie gerade dich, o Soma, unseren Schützer gegen üble Nachrede? Warum siehst du mit an, wie gerade wir geschmäht werden? Schleudere dein glühendes Geschoß auf den Feind der feierlichen Rede!
4. Es sollen mir die erstehenden Morgenröten helfen, es sollen mir die angeschwollenen Füße helfen. Es sollen mir die festen Berge helfen, es sollen mir die Väter bei der Götteranrufung helfen.
5. Immerdar wollen wir guten Mutes sein, wir möchten noch weiter die Sonne aufgehen sehen. Der Herr der Schätze möge es so fügen, der unter den Göttern sich rühmen darf, der am ehesten mit Hilfe Kommende zu sein.
6. Indra kommt am ehesten und am nächsten mit Hilfe und Sarasvati, die durch die Flüsse anschwillt. Parjanya sei uns durch die Pflanzen erlabend: Agni sei Gutes redend, leicht zu errufen wie ein Vater.
7. Ihr Götter alle, kommet, erhöret diesen Ruf von mir, setzet euch auf dieses Barhis nieder!
8. Wer euch mit schmalzbedeckter Spende aufwartet, ihr Götter, zu dem kommt ihr alle her.
9. Die Söhne der Unsterblichkeit sollen unsere Lobreden hören, sie sollen uns barmherzig sein.
10. Alle Götter, die die Wahrheit mehren, die zu ihren Zeiten auf die Ladungen hören, sollen sich die ihnen zukommende Milch schmecken lassen.
11. Indra mit dem Gefolge der Marut, Mitra mit Tvastri und Aryaman sollen an dem Loblied, an dessen Opferspenden von uns Gefallen finden.
12. Bring dies Opfer von uns dar nach der Reihenfolge, o Hotri Agni, der du das göttliche Volk kennst.
13. Alle Götter, erhöret diesen Ruf von mir, die ihr in der Luft, die ihr am Himmel seid, die ihr den Agni zur Zunge habt, oder die ihr sonst opferwürdig seid, nehmet Platz auf diesem Barhis und ergötzet euch!
14. Alle opferwürdigen Götter, beide Welten und Apam Napat sollen mein Gebet erhören. Die Worte, die ich zu euch sage, sollen nicht unbeachtet bleiben. In eurer Gunst möchten wir als die Nächststehenden frohlocken.
15. All die Mächtigen, wie Schlangen Wandlungsfähigen, die auf Erden oder am Sitz des Himmels und des Wassers geboren sind, die Götter sollen uns das volle Leben gönnen, um es alle Nächte und Morgen zu genießen.
16. Agni und Parjanya begünstigt mein Gedicht, unser Loblied bei dieser Anrufung, ihr leicht zu Errufende! Der eine erzeuget den Speisesegen, der andere den Keim. Gewähret uns Speisegenüsse, die Kinder im Gefolge haben!
17. Bei ausgelegtem Barhis, bei entzündetem Feuer lade ich unter Verneigung mit großem Liede ein: Ihr Götter alle ergötzet euch heut an dieser Weisheitsrede, an dem Opfer, ihr Opferwürdige!







4. Gruppe        Lieder an Pusan


6,53. An Pusan


1. Wir haben dich, du Wegemeister, wie einen Wagen zum Preisgewinn für unser Gebet angespannt, o Pusan.
2. Führ uns zu herrlichem Gute, zu einem Herrn, der Dichtersold gewährt, zu einem liebenswerten Hausherrn.
3. Auch den, der nicht schenken will, treib zum Schenken an, du ....... Pusan; selbst des Knausers Sinn erweiche!
4. Suche die rechten Wege aus zur Lohngewinnung; jage die Verächter weg! Unsere Gebete sollen in Erfüllung gehen, Mächtiger!
5. Stich mit dem Stachel die Herzen der Knauser auf, o Seher, und mach uns gefügig!
6. Pike mit dem Stichel, Pusan! Suche das, was dem Herzen des Knausers lieb ist, und mach uns gefügig!
7. Ritze, kratze die Herzen der Knauser auf, du Seher, und mach die uns gefügig!
8. Du, Pusan, führst den Stachel, der die feierliche Rede anstachelt, o .......; mit dem ritze, kratze das Herz eines jeden auf!
9. Deine Gerte mit der Hornspitze, die die Tiere lenkt, deren Gunst erbitten wir von dir, du ........
10. Und laß unser Gebet Kühe verdienen, Rosse verdienen, Lohn verdienen; hilf, daß es wie ein Herr gern aufgenommen werde!


6,54. An Pusan


1. Pusan, bring uns mit einem Kundigen zusammen, der uns richtig weisen und sagen wird: "Dies ist es."
2. Wir wollen mit Pusan zusammentreffen, der zu den Häusern weisen möge, und sagen: "Diese sind es."
3. Das Rad des Pusan wird nicht schadhaft, der Wagenkasten fällt nicht herab, noch wird sein Radbeschlag wackelig.
4. Wer ihm mit Opfer gedient hat, den vergißt Pusan nicht, der findet zuerst das Gut.
5. Pusan soll unseren Kühen nachgehen, Pusan soll unsere Rosse behüten, Pusan soll uns reichen Gewinn einheimsen.
6. Pusan, geh den Rindern des Opfernden nach, der Soma preßt, und auch unseren, der Sänger!
7. Keines soll verloren gehen, keines Schaden erleiden, keines in einer Grube sich verfallen, sondern komm mit den Unversehrten heim!
8. Den erhörenden Pusan, den wachsamen, der kein Gut verliert, den Herrn des Reichtums bitten wir darum.
9. Pusan, in deinem Dienste möchten wir niemals Schaden erleiden. Wir hier sind deine Lobsänger.
10. Pusan soll von der anderen Seite seine rechte Hand herumlegen; er soll das verlorene Vieh uns wieder zutreiben.


6,55. An Pusan


1. Komm, wir zwei wollen zusammenhalten, du ......, Sohn des Ausspanns; sei du uns der Wagenlenker zum Rechten!
2. Den besten Wagenlenker mit aufgewundenem Haare, der über große Schenkung verfügt, den Freund bitten wir um Reichtümer.
3. Ein Strom des Reichtums bist du, eine Fülle von Gut, du ....., der mit Böcken statt Rossen fährt, der Freund eines jeden Liedersinnenden.
4. Den Pusan, der mit Böcken statt Rossen fährt, wollen wir nun besingen, den Siegesgekrönten, der der Buhle seiner Schwester heißt.
5. Von Pusan, dem Freier seiner Mutter, habe ich gesprochen: Der Buhle seiner Schwester soll uns hören, Indra´s Bruder, mein Freund.
6. Die stolzierenden Böcke sollen herfahren, zu Wagen den Gott Pusan bringend, durch welchen die Leute zu Ehren kommen.


6,56. An Pusan


1. Wer ihn, den Pusan, mit dem Wort "Breiesser" gemahnt, von dem läßt sich der Gott nicht mahnen.
2. Und mit ihm als dem verbündeten Freund erschlägt der beste Wagenlenker, der wahre Gebieter Indra die Feinde;
3. Und trieb der beste Wagenlenker damals bei Parusago das goldene Rad der Sonne ein.
4. Was wir heute zu dir sprechen, du vielgepriesener, ratreicher Meister, diesen Gedanken führe uns fein aus!
5. Und führe diese unsere rinderbegehrende Schar richtig zum Gewinn! Von weitem bist du berühmt, Pusan.
6. Wir erbitten von dir das Glück, das Unheil fernhält und Gutes bringt, heut zur Vollkommenheit und morgen zur Vollkommenheit.


6,57. An Pusan


1. Indra und Pusan wollen wir jetzt zur Freundschaft, zum Glück, zum Lohngewinnen anrufen.
2. Der eine hat sich zum Soma gesetzt, um den in den Preßbrettern ausgepreßten zu trinken; der andere verlangt nach Brei.
3. Böcke sind des einen Zugtiere, das Falbenpaar in voller Ausrüstung die des anderen; mit dem schlägt er die Feinde.
4. Als Indra, der Bullenhafteste, die strömenden großen Gewässer in ihre Bahnen leitete, da war Pusan dabei.
5. An das Wohlwollen des Pusan und des Indra klammern wir uns wie an den Ast eines Baumes.
6. Wir lassen wie ein Wagenlenker dem Pusan die Zügel schießen und dem Indra zu großem Glück.


6,58. An Pusan


1. Licht ist deine eine, opferwürdig deine andere Form; du bist wie der Himmel während der verschiedenen Tageshälften, denn du liebst alle Blendwerke, du Selbstherrlicher. Glückbringend soll hier deine Freigebigkeit sein, o Pusan.
2. Mit Ziegenböcken fahrend, das Vieh behütend, das Haus voll von Schätzen, fromme Gedanken weckend, über die ganze Welt eingesetzt, die biegsame Gerte schwingend fährt Gott Pusan, die Welten überschauend.
3. Deine goldenen Schiffe, Pusan, die im Luftmeer fahren, mit denen tust du Botendienst bei Surya, als Verliebter den Ehrenpreis wünschend.
4. Pusan ist der gute Freund von Himmel und Erde, der Herr des Segens, der Freigebige, mit dem Ansehen eines Meisters, er, den die Götter der Surya gegeben haben, den Verliebten, Starken von schönem Gange.







5. Gruppe        Lieder an verschiedene Gottheiten


6,59. An Indra und Agni


1. Nun will ich bei gepreßtem Soma eure Heldentaten verkünden, die ihr beide vollbracht habt. Eure Väter sind erschlagen, die die Götter zu Feinden hatten. Ihr beide, Indra und Agni, seid am Leben.
2. Wahrhaftig, so ist es: Eure Größe, Indra und Agni, ist am meisten anerkannt. Ihr habt den gleichen Erzeuger, Brüder seid ihr, Zwillinge; eure Mütter sind hier und dort.
3. Die ihr an den Soma gewöhnt seid wie ein Rossegespann ans Futter, Indra und Agni, die beiden keulentragenden Götter rufen wir mit ihrer Gnade hierher.
4. Wer euch, Indra und Agni, bei diesem Preßtrank preist, so ist das, wenn er eine gefällige Rede vorträgt, durchaus kein vorlautes Wort von ihm, ihr Wahrheitsmehrer, denen die Opfernden treu sind.
5. Indra und Agni! Welcher Sterbliche begreift das von euch, ihr Götter? Der eine fährt, indem er nach entgegengesetzter Seite die Rosse angeschirrt hat, auf dem gleichen Wagen.
6. Indra und Agni! Fußlos ist sie noch vor den fußbegabten Kühen gekommen. Während Agni ohne Haupt mit der Zunge laut redend wandelt, hat Surya die dreißig Schritte angetreten.
7. Indra und Agni! Da die Männer in ihren Armen die Bogen spannen, so laßt uns in diesem großen Kampf auf der Jagd nach den Kühen nicht im Stich!
8. Indra und Agni! Die böse Kargheit des Geldprotzen peinigt mich. Wendet die Anfeindungen ab, schließt ihn von der Sonne aus!
9. Indra und Agni! Bei euch sind die himmlischen und irdischen Güter. Gewähret uns hier den Reichtum, der lebenslang nährt!
10. Indra und Agni, von den Lobgedichten angezogen, von den Lobliedern gerufen, ihr Ruferhörer, mit allen Lobesworten, kommet her, um diesen Soma zu trinken!


6,60. An Indra und Agni


1. Der stößt den Feind nieder und gewinnt den Siegespreis, wer Indra und Agni, die Übermächtigem, hochhält, die über großen Reichtum gebieten, die an Macht Mächtigsten, nach dem Siegespreis strebenden.
2. Ihr beide, Indra, Agni, kämpfet auch jetzt für die Rinder, für die Gewässer, die Sonne, die entführten Usas´! Die Weltpole, die Sonne, die buntfarbigen Usas´, o Indra, die Gewässer, die Rinder hältst du fest, o Agni, der Lenker der Niyutgespanne.
3. Kommet, ihr Feindetöter, mit euren feindetötenden Kräften, Indra und Agni, unter Verbeugung hierher gerufen. Stellet euch beide bei uns ein mit vollkommenen, höchsten Gaben, Indra und Agni!
4. Die beiden rufe ich, von denen alles das, was sie vormals taten, Anerkennung findet. Indra und Agni lassen nicht im Stich.
5. Indra und Agni, die Gewaltigen, welche die Verächter zersprengen, rufen wir; die mögen unsereinem barmherzig sein.
6. Sie erschlagen die arischen Feinde, sie erschlagen die dasischen als die rechtmäßigen Herren, sie schlagen alle Anfeindungen ab.
7. Indra und Agni! Zu euch haben diese Loblieder geschrieen: Trinket den Soma, ihr Wohlwollende!
8. Eure vielbegehrten Gespanne und Gaben, die ihr Herren für den Opfernden habt, mit denen kommet, Indra und Agni!
9. Mit denen kommet, ihr Herren, zu diesem ausgepreßten Trankopfer, Indra und Agni, um Soma zu trinken!
10. Ihn rufe an, der mit der Flamme alle Bäume umarmt und mit der Zunge schwarz macht.
11. Welcher Sterbliche bei entflammtem Feuer die Gunst des Indra erbittet, dem machet ihr zum Ruhmglanze die Gewässer leicht überschreitbar.
12. Gebet uns in Fülle wertvolle Speisen, rasche Rosse, um Indra und Agni zu fahren!
13. Euch beide, Indra und Agni, will ich herrufen; beide sollen sich zusammen der Opfergaben erfreuen. Beide sind die Geber von Speisegenüssen, von Reichtümern; euch beide rufe ich, um den Lohn zu gewinnen.
14. Kommet zu uns mit Rinder- und Rosseherden, mit Schätzen! Die beiden Freunde, die Götter Indra und Agni, rufen wir zur Freundschaft, die Wohlwollenden.
15. Indra und Agni, höret den Ruf des Opfernden, der Soma auspreßt! Habt Appetit auf die Opfergaben, kommet her, trinket den somischen Met!


6,61. An Sarasvati


1. Sie schenkte dem opferspendenden Vadhryasva als Sohn den gewaltigen Divodasa, der die Schuld an die Manen tilgte, sie die dem Pani die Zehrung vollständig abzwackte. Das sind deine mächtigen Gaben, o Sarasvati.
2. Sie brach mit Ungestüm gleich einem Wurzelgräber den Rücken der Berge mit den gewaltigen Wogen auf. Sarasvati, die die Fremden abwehrt, möchten wir mit Lobliedern, mit Gebeten zur Gnade erbitten.
3. Sarasvati, streck die Götterschmäher nieder, die Nachkommenschaft jedes listigen Brisaya. Du gewannst unseren Völkern das Stromland und für jene flossest du von Gift, du an Belohnungen reiche.
4. Uns soll die Göttin Sarasvati, die an Belohnungen reiche, begünstigen, die Gönnerin der Gebete.
5. So dich, Göttin Sarasvati, einer anruft, wenn der Siegerpreis ausgesetzt ist, wie den Indra in der Vritraschlacht,
6. Dann schenke du Göttin Sarasvati, du Siegerin in den Wettkämpfen, uns deine Gunst. Laß uns gleich Pusan Gewinn zukommen!
7. Und diese furchtbare Sarasvati mit goldenen Rädern, die Feindetöterin wünscht von uns ein Loblied:
8. Deren Andrang endlos, ungebrochen, heftig, wallend, wogend unter Brüllen dahingeht.
9. Sie hat uns über alle Anfeindungen hinweg geholfen; die Gesetzestreue hat uns über ihre anderen Schwestern ausgedehnt wie die Sonne die Tage.
10. Lieb unter Lieben, mit ihren sieben Schwestern willkommen sei Sarasvati auch uns preisenswert.
11. Die irdischen Räume, den weiten Raum, das Luftreich hat sie erfüllt: Sarasvati soll uns vor Schmähung schützen!
12. In drei Gebieten wohnend, siebenteilig, die fünf Geschlechter mehrend ward sie in jedem Wettstreit anzurufen.
13. Die groß an Größe sich unter diesen Flüssen hervortut, an Glanz die andern übertrifft, die Fleißigste der Fleißigen, hoch wie ein Wagen, zur Kraftentfaltung geschaffen, ist Sarasvati von dem Kundigen zu preisen.
14. Sarasvati! Geleite uns zum Glück; entzieh dich nicht, laß uns mit deiner Milch nicht zu kurz kommen! Freu dich unserer Freundschaft und unserer Clangenossenschaft. Nicht mögen wir von dir dort in fremde Länder gehen!


6,62. An die Asvin


1. Ich preise die beiden ausgezeichneten Herren dieses Himmels, die Asvin rufe ich als Frühbeter mit Preisliedern, die sogleich bei Aufgang der Morgenröte die Grenzen der Erde, die weiten Räume zu umspannen suchen.
2. Zum Opfer kommend durch die reinen Lüfte ließen sie den Glanz ihres Wagens leuchten. Viele unermeßliche Räume durchmessend fahret ihr über Gewässer, Wüsten, Ebenen.
3. Als solche habt ihr Gewaltige immer wieder diese unermüdliche Umfahrt zu dem darauf rechnenden Sterblichen unternommen, mit den gedankenschnellen eifrigen Rossen, um den Fehltritt des opfernden Sterblichen zu verhüten.
4. Sie warten auf das Gebet des jüngsten Frühbeters, wenn sie ihre Rosse angeschirrt haben. Die Jugendlichen, die Schönheit, Lebenskraft, Labsal, Stärkung mitführen, soll der uralte, nie trügende Hotri verehren.
5. Die schönen, meisterlichen, vielvermögendsten uralten Asvin bitte ich mit neuester Rede her, die dem Vortragenden und Lobsingenden am meisten gewogen sind und dem Preisenden blinkende Gaben bringen.
6. Ihr fuhret des Tugra Sohn, den Bhujyu, mit euren Vogelrossen aus dem Wasser, dem Meere durch die Lüfte, die staublosen Wegestrecken benutzend, mit den geflügelten aus dem Schoße der Flut.
7. Mit dem siegreichen Wagen fuhret ihr Wagenlenker durch den Fels; ihr Bullen erhörtet den Ruf der Vadhrimati. Dem Sayu wart ihr gefällig und habt seine Kuh milchreich gemacht. Also erwieset ihr euer Wohlwollen, ihr Cyavana´s, ihr Eilige.
8. Den Groll der Götter und bei den Sterblichen, der seit lange reichlich vorhanden ist, o Himmel und Erde, den machet, o Aditya´s, Vasu´s, Rudasöhne, zur bösen Glut für den, der mit dem Unhold verbündet ist.
9. Wer auch von euch beiden, Mitra oder Varuna, - die beiden Könige des Luftreiches - ihn entdeckt, je zu seiner Zeit schaltend, wirf du das Geschoß nach dem versteckten Unhold, auf den gar verlorenen Anuiden.
10. Unternehmet eure Umfahrt auf dem glänzenden, männertragenden Wagen mit den inneren Rädern für unser Geschlecht. Beladet mit der heimlichen Schuld des Sterblichen die Häupter der Neider!
11. Kommet mit der höchsten Zahl, mit der mittleren, mit der niedrigsten Zahl von Gespannen näher! Öffnet die Tore auch der verschlossenen Kuhhürde für den Sänger, ihr Geber blinkender Gaben!


6,63. An die Asvin


1. Wo hat die beiden Schönen, Vielgerufenen heute das demütige Loblied wie ein Bote angetroffen, das die Nasatya´s oft hierhergebracht hat? Denn ihr sollt in dieses Sängers Dichtung die Lieblinge sein.
2. Kommet rechtzeitig auf diese Anrufung von mir, auf daß ihr gepriesen den Saft trinket. Ihr macht diese Umfahrt zum Schutz gegen den Schaden, die weder der Fremde noch der Nahestehende übertreffen kann.
3. Trank ist euch bereitet, in voller Breite ist das Barhis hingelegt, das gern betretene. Mit ausgestreckten Händen habe ich euch beneidet, nach euch verlangend. Die ankommenden Preßsteine haben euch geschmeidig gemacht.
4. Das Feuer ist bei euren Opfern emporgestiegen, die Gabe naht, der brennbare Schmalzlöffel. Es tritt der erwählte Hotri auf, löblichen Denkens, der eingespannt ist, die Nasatya´s zu laden.
5. Des Surya Tochter hat zur Herrlichkeit euren hunderthelfenden Wagen bestiegen, ihr Vielnützende. Durch Zauberkünste tatet ihr Zauberkundigen euch dabei hervor unter dem Geschlechte der opferwürdigen Götter, ihr wie Tänzer geputzte Männer.
6. Mit solchen sehenswürdigen Herrlichkeiten habt ihr eurem Glanz den Zuwachs der Surya zugebracht. Eure Vogelrosse folgen erstaunlich dahin. Es möge euch, die Schöngepriesenen des Sängers Stimme erreichen, ihr .....
7. Euch, ihr Nasatya´s, sollen die Vogelrosse, die besten Zugtiere, zum Opfergenuß fahren. Euer Wagen ist im vollen Laufe schnell wie der Gedanke; viele Labsale, Stärkungen folgen ihm.
8. Denn vielfach ist eure Gabe, ihr Vielnützende. Lasset unsere Kuh, unsere Speise unversieglich schwellen! Euer sind die Lobgesänge, ihr Süßlinge, und das Loblied und die Somasäfte, die eurer Gabe gefolgt sind.
9. Und mir wurden zwei flinke Schimmelstuten des Puraya zuteil, hundert Kühe bei Sumilha und gekochte Speisen bei Peruka. Sanda gab goldgeschmückte, gleichmäßig geschulte Rosse. Zehn Kühe waren Begleiterinnen der hohe Rosse.
10. Purupanthan gab zusammen Hunderte, Tausende von Rossen für euer Loblied, ihr Nasatya´s. Dem Bharadvaja gab er sie für das Loblied, ihr Helden. Die Unholde sollen erschlagen sein, ihr Meistertatenreiche.
11. Ich möchte mit den Gönnern in weitem Maße in eurer Gunst leben.


6,64. An Usas


1. Die Morgenröten sind aufgestiegen zur Pracht erglänzend, weißblinkend wie die Wasserwellen. Sie macht alle Wege gut und gangbar. Erschienen ist die gute gabenreiche Daksina.
2. Glückbringend bist du erschienen, weithin erstrahlest du. Dein Feuerschein, deine Strahlen sind zum Himmel aufgeflogen. Du enthüllest prangend die Brust, Göttin Usas, in aller Herrlichkeit erglänzend.
3. Rötlich weiße Stiere fahren die Holde, die sich weithin ausbreitet. Sie treibt das Dunkle fort wie ein tapferer Schütze die Feinde; sie bedrängt das Dunkel wie ein behender Wagenfahrer die Feinde.
4. Auch im Gebirge hast du gute Wege und Pfade; bei Windstille kommst du über die Gewässer, du Selbstleuchtende. Bring du uns Reichtum zum Genießen mit, breitbahnige, hohe Himmelstochter!
5. Bring du ihn mit, Usas, die du mit Stieren unüberboten nach Belieben die erwünschte Gabe herfährst, du Himmelstochter, die du als Göttin bei der Frühanrufung bereitwillig erschienen bist!
6. Selbst die Vögel sind bei deinem Aufleuchten aus dem Neste aufgeflogen und die Männer, die ihre Nahrung zu sich nehmen, von dem Lager. Dem daheim Bleibenden bringst du viel Gutes, Göttin Usas, dem opferspendenden Sterblichen.


6,65. An die Usas


1. Diese himmelgeborene Tochter hat uns aufleuchtend die menschlichen Stämme erweckt, die mit weißlichem Strahl in den Nächten sogar durch die Schatten des Dunkels sich bemerkbar gemacht hat.
2. Sie durchfuhren dieses Dunkel mit den rötlichen Gespannen, den Rossen; prächtig strahlen die Usas` auf schimmerndem Wagen. Sie leiten das hohe Opfer ein, sie vertreiben das Dunkel der Nacht.
3. Ruhm, Gewinn, Speisegenuß, Stärkung dem opferspendenden Sterblichen einbringend, gewähret heute dem Verehrer Gunst, Belohnung, da die Gabenreichen über den Besitz von Söhnen verfügen!
4. Denn jetzt ist für euch die Zeit der Belohnung für den Verehrer da, jetzt für den opferspendenden Mann, ihr Usas´, jetzt für den Sprecher, wenn er in der Frühe Loblieder singt. Auch ehedem brachtet ihr meinesgleichen etwas ein.
5. Denn zu dieser Stunde, o Usas, die du auf Bergeshöhen wohnst, preisen die Angiras deine Kuhherden. Sie spalteten den Fels mit Gesang und Gebetskraft; es erfüllte sich die Götteranrufung der Männer.
6. Leuchte uns auf, Himmelstochter, wie ehedem, für den, der gleich Bharadvaja dich verehrt, du Gabenreiche! Gewähre dem Sänger einen Schatz von Meistern, verleih uns sich weiterstreckenden Ruhm!


6,66. An die Marut


1. Das muß selbst für den Kenner etwas Erstaunliches sein, was den gleichen Namen Kuh trägt: während das eine Euter bei den Menschen zum Melken angeschwollen ist, hat Prisni nur einmal ihr weißes Euter milchen zu lassen.
2. Die gleich entbrannten Feuern erglühten, als die Marut zweimal und dreimal stärker wurden - ihre staublosen goldigen Wagen sind zugleich mit ihren Manneskräften und Stärken entstanden.
3. Die die Söhne des Brotherrn Rudra sind und die Empfangende sogleich als Leibesfrucht zu tragen fähig war - denn die Mutter kennt ihre Großen, sie die Große. Sie ist die Prisni; der Kräftigen hat er den Keim gepflanzt.
4. Die nicht vor der Geburt auf diese Art zurückscheuen, noch im Inneren der Mutter sich von jedem Makel reinigend, da sie blank nach ihrem Belieben ausgemolken werden, indem sie mit ihrem Leib entsprechend wachsen.
5. Alsbald nehmen sie, bei denen die Unerschrockene nicht erst zu melken war, ihren kühnen marutischen Namen an, die nicht ohne Lob die Unerschrockenen sind infolge ihrer Größe. Niemals soll die gabenschöne Mutter den Gewaltigen Abbitte tun.
6. Diese an Macht Gewaltigen, die eine kühne Heerschar bilden, spannten sich die festgegründeten Welthälften vor. Dann ist zu ihnen, den Wuchtigen, die von selbst flammende Rodasi wie eine Leuchte auf den Wagen aufgestiegen.
7. Ohne Antilopen, sogar ohne Rosse, muß, ihr Marut, eure Fahrt sein, die kein Kutscher lenkt; ohne Anhalten, ohne Zügel, die Räume durcheilend, durch Himmel und Erde geht sie, die rechten Wege nehmend.
8. Nicht gibt es einen Wehrer noch Überwinder dessen, dem ihr Marut im Kampf um den Siegerpreis beisteht, oder wenn es sich um den Samen, um Kühe, um leibliche Nachkommenschaft, um Wasser handelt. Er sprengt die Kuhhürde noch in der letzten Stunde des Tages auf.
9. Traget das ausgezeichnete Preislied der singenden, überlegenen, aus eigener Kraft starken Marutschar vor, die mit Gewalt die Gewalten bewältigen! Es bebt, o Agni, die Erde vor den reichen Herren.
10. Hitzig wie der Brandpfeil des Opfers, gierig sich bewegend wie des Agni Zungen, ihr Lied singend wie die tosenden Helden, von Geburt schimmernd, unangreifbar sind die Marut.
11. Diese erstarkende Marutschar mit schimmernden Speeren, des Rudra Söhneschar bitte ich mit Anruf her. Um des Himmels Heerschar haben die lauteren Dichterworte wie die gewaltigen Bergwasser einen Wettlauf unternommen.


6,67. An Mitra und Varuna


1. Mitra und Varuna, die Allerhöchsten unter allen Wesen, wollen wir für euch mit Lobesworten erbauen, die unvergleichlichen besten Lenker, die beide wie ein Zügel die Menschen mit eigenen Armen im Zaum halten.
2. Dies Gedicht wird euch von mir als Teppich hingebreitet; ich rufe die Beliebten unter Verneigung zum Barhis her. Gewähret uns, Mitra und Varuna, euren unangreifbaren, schirmenden Schutz, den ihr Gabenschönen habt!
3. Kommet her, Mitra und Varuna, die Beliebten, mit schöner Rede unter Verneigung hergerufen, die die Menschen zusammenhalten wie Werkmeister die Lohnarbeiter. Ihr gebet durch eure Größe auch den Gehorsam Verlangenden ein gutes Beispiel
4. Die wie zwei siegreiche Renner von reiner Rasse, als Aditi an der Zeit war, die Leibesfrucht zu tragen, die sich groß hervortun als die Großen geboren. Sie hatte die beiden als Leibesfrucht getragen, die für den heimtückischen Sterblichen furchtbar sind.
5. Da alle Götter euch einmütig und bereitwillig frohlockend die Herrschaft bestimmten, daß ihr sogar die beiden weiten Welthälften in Obhut nehmen sollet, so stehen euch untrügliche, kluge Späher zu Diensten.
6. Denn ihr behauptet eure Herrschaft Tag für Tag; ihr festigt die Höhe des Himmels gleichsam vom höchsten Himmel aus. Und das gefestete Gestirn, das allen Göttern gehört, hat Erde und Himmel mit dem Labsal beider bezogen.
7. Ihr sollet Eile machen den Leib zu füllen, wenn sie bei gleicher Pflege ihren Stand ausfüllen. Nicht vergessen es die unübertroffenen Jungfrauen, ihr Allbeleber, wenn sie ihre Milch verteilen.
8. Euch ruft der Weise immerdar mit seiner Zunge hierher, wenn euer wahrer Rosselenker bei dem rechten Werk erscheint. Darin soll eure Größe bestehen, ihr Schmalzesser: Räumet die Not dem Opfernden weg!
9. Wenn sie sich um euch, Mitra und Varuna, wettstreiten und die von euch beiden aufgestellten lieben Regeln übertreten, die an Lob weder Götter noch Sterbliche sind, die die Regeln des Opfers nicht befolgen, wie die Söhne der Wasserfrau -
10. Wenn die Sänger die Rede verteilen, so tragen die einen vor, was sie für Einladungssprüche halten; aber wir wollen auf euch die wahren Lobgedichte sprechen: Ihr eifert nicht mit den anderen Göttern um die Größe.
11. Unter der Obhut des Schirmes von euch beiden gnädigen Herren wollen wir euren ungeschmälerten Lohn erhalten, Mitra und Varuna, wenn die Rindersehnen den schnellfliegenden Pfeil schnellen, wenn sie im Kampfe den mutigen Bullen anschirren werden.


6,68. An Indra und Varuna


1. Euch beiden vereint ist das Opfer dargebracht worden, dem Wort dessen gehorsam, der wie Manu das Barhis ausgelegt hat, um zu opfern, das Opfer, das heute Indra und Varuna zum Genuß, zu großem Wohlgefallen, zu großem herbringen soll.
2. Denn ihr beide seid die Ersten in der Götterschaft an Eifer, denn ihr seid die Tapfersten unter den Tapferen, die Freigebigsten unter den Freigebigen, die Mutvollen, die durch das Gesetz mit voller Wehr die Feinde überwinden.
3. Lobe die beiden mit ehrfürchtigen Aufmunterungen, Indra und Varuna, die wegen ihrer Gunsterweisung begehrt sind. Der eine schlägt mit der Keule kraftvoll den Vritra, der andere ist im Bunde der Götter als Weisheitskünder zugegen.
4. Als alle Götter - Frauen und Männer - die sich selbst Lobenden unter den Männern, stark wurden, da waret ihr beide, Indra und Varuna, ihnen an Größe voraus, und ihr beide, Himmel und Erde, die weiten.
5. Nur der ist reich an Gaben und Gunst, ist rechtschaffen, wer gegen euch, Indra und Varuna, von selbst opferwillig ist. Der Freigebige soll an Speisesegen seine Feinde überbieten; er soll Reichtum und die reichen Leute für sich gewinnen.
6. Uns soll der Reichtum zufallen, Indra und Varuna, den ihr beiden Götter dem Opferspender bringet, aus Gut und viel Vieh bestehend, der die Hohnreden der Neider bricht.
7. Auch unseren Gönnern soll Reichtum zuteil werden, wohlgehüteter, gottbeschützter, deren Mut in den Schlachten siegreich alsbald überlegen ihren Glanz ausbreitet, Indra und Varuna.
8. So mehret denn gepriesen, o Indra und Varuna, ihr Götter, unseren Reichtum, daß wir in Guten Ruf kommen! Also die Stärke des Mächtigen lobpreisend, möchten wir über die Fährlichkeiten hinüberkommen wie zu Schiff über ein Gewässer.
9. Stimme dem hohen Allherrscher ein angenehmes Lied an, dem Gott Varuna ein umfängliches! Er ist es, der die beiden weiten Himmel und Erde mit seiner Einsicht erleuchtet wie der alterlose Agni mit seiner Glut, er, der mit Macht mächtig Gebietende.
10. Indra und Varuna, ihr Somatrinker, trinket diesen ausgepreßten berauschenden Soma, die ihr die Gebote aufrecht haltet. Euer Wagen kommt zum Opfer zur Götterlust, zur Frühmesse zum Trunk des Soma.
11. Indra und Varuna, ihr Bullen, schüttet in euch vom süßesten, bullenstarken Soma! Dieser Trank ist für euch bei uns eingeschenkt. Setzet euch auf dieses Barhis und berauschet euch!


6,69. An Indra und Vishnu


1. Durch Dienst und genußreiche Gabe treibe ich euch beide gemeinsam zur Eile, Indra und Vishnu, am Schluß dieses Opferwerks. Freuet euch des Opfers und bringet Reichtum, führet uns auf heilen Wegen zu gutem Ende!
2. Die aller Gedanken Erzeuger sind, Indra und Vishnu, die beiden somahaltigen Gefäße, euch sollen die vorgetragenen Lobreden bevorzugen und die Lobesworte, die in Liedern gesungen werden.
3. Indra und Vishnu, ihr Herren der Rauschtränke, kommet zum Soma, Reichtum bringend! Sie sollen euch einsalben mit der Salbung der frommen Gedanken, die Lobesworte, die in Preisliedern vorgetragen werden.
4. Euch sollen, über die feindlichen Anschläge siegreich, die Rosse herfahren, eure Zechgenossen, Indra und Vishnu! Nehmet alle Ladungen der Lieder gut auf, erhöret meine erbaulichen Reden, meine Lobesworte!
5. Indra und Vishnu! Das ist euch hoch anzurechnen: Im Rausche des Soma seid ihr weit ausgeschritten. Ihr machet das Luftreich weiter, ihr habt die Welten ausgebreitet, uns zum Leben.
6. Indra und Vishnu! Durch Opfer gestärkt, die Ersten beim Mahle, denen unter Verbeugung das Opfer dargebracht wird, den Schmalzaufguß genießend, bringet uns Reichtum! Ihr seid wie das Meer, wie ein somahaltiges Gefäß.
7. Indra und Vishnu! Trinket von diesem Met, füllet, ihr Meister, den Bauch mit Soma! Für euch sind die berauschenden Getränke da. Höret auf meine erbaulichen Reden, auf meinen Anruf!
8. Ihr beide habt gesiegt, nicht seid ihr unterlegen; keiner von ihnen beiden ist unterlegen, als ihr, Indra und Vishnu, in Streit geraten waret, da teiltet ihr das Tausend Kühe in drei Teile.


6,70. An Himmel und Erde


1. Die beiden schmalzreichen Überherrlichen der Wesen, die weiten, breiten, Honig spendenden, schöngeschmückten Himmel und Erde sind nach des Varuna Verordnung auseinandergestemmt, alterlos, samenreich.
2. Unversieglich, reichströmend, voll Milch, milchen sie Schmalz, lauteren Wirkens, für den Frommen. Ihr beiden Rodasi, die über diese Welt herrschen, ergießest uns den von Manu gestifteten Samen!
3. Der Sterbliche, der, um rechtschaffen zu wandeln, euch Opfer gespendet hat, ihr Rodasi, ihr Dhisana, der hat Erfolg, der pflanzt sich pflichtgemäß durch Kinder fort. Eure Samen sind die verschiedenartigen Geschöpfe, die dem gleichen Gebot folgen.
4. In Schmalz gehüllt sind Himmel und Erde, schmalzverschönt, schmalzgetränkt, schmalzreich. Weit, breit haben sie bei der Hotriwahl den Vorrang. Sie rufen die Beter an, um ihre Gunst zu suchen.
5. Himmel und Erde, die honigtriefenden, honigmilchenden, honigwirkenden sollen uns Honig bereiten, den Göttern Opfer und Wohlstand einbringend, uns großen Ruhm, Lohn und Meisterschaft.
6. Himmel und Erde sollen unsere Nahrung anschwellen, sie, die Vater und Mutter sind, die Allwissenden, gutes Wirkenden. Mitteilsam, allen zuträglich sollen die beiden Rodasi uns Verdienst, Gewinn, Besitz einbringen.


6,71. An Savitri


1. Dort hat Gott Savitri die goldigen Arme erhoben, um die Weisung zu geben, der Einsichtsvolle. Mit Schmalz benetzt er seine Hände, der freigebige verständige Jüngling im Zwischenreich des Raumes.
2. Wir wollen unter des Gottes Savitri bester Anweisung stehen und zum Schenken des Gutes ausersehen sein, der du die ganze Erde, Zweifüßler und Vierfüßler, zur Ruhe zu bringen und aufzutreiben da bist.
3. Mit deinen unfehlbaren, freundlichen Schützern schütze heute unser Haus, Savitri! Du, der Goldzungige, schütze uns zu erneuter Wohlfahrt! Kein Lästerer soll über uns Macht haben.
4. Dort hat sich Gott Savitri, der Gebieter mit goldenen Händen, allabendlich erhoben. Mit eherner Backe, mit lieblicher Backe, mit lieblicher Zunge weist der Opferwürdige dem Spender viel Gutes zu.
5. Savitri hat die goldigen Arme, die von schönem Ansehen, erhoben wie der Upavaktri. Er hat die Höhen des Himmels, der Erde bestiegen, und jedes fliegende Ungetüm hat er zur Ruhe verwiesen.
6. Gutes weise uns, o Savitri, heute und Gutes morgen, Tag für Tag Gutes zu, denn du Gott verfügst über vieles Gut. Durch dieses Lied wollen wir des Gutes teilhaft werden.


6,72. An Indra und Soma


1. Indra und Soma! Dies ist eure gewaltige Größe: Ihr habt die ersten großen Taten getan; ihr fandet die Sonne, ihr das Himmelslicht; alle Finsternis habt ihr verjagt und die Schmäher.
2. Indra und Soma! Ihr lasset die Morgenröte aufleuchten, ihr führet die Sonne mit ihrem Lichte herauf. Ihr habt den Himmel mit einer Stütze gestützt; ihr habt die Mutter Erde weit ausgebreitet.
3. Indra und Soma! Ihr erschlaget den Drachen, der die Gewässer umstellt, den Vritra. Der Himmel gab euch die Erlaubnis. Ihr setztet die Fluten der Flüsse in Bewegung und viele Meere habt ihr angefüllt.
4. Indra und Soma! Ihr habt die gekochte Milch in die rohen Bäuche der Kühe gelegt. Ihr haltet die weiße Milch in diesen buntfarbigen weiblichen Tieren fest, ohne sie zuzubinden.
5. Indra und Soma! Ihr nur habt den aus Not helfenden, kinderreichen rühmlichen Schatz geschenkt. Ihr habt die Völker mit männlichem Mute umgürtet, der in Schlachten gewinnt, ihr Gewaltige.


6,73. An Brihaspati


1. Der Felsenbrecher, der erstgeborene, gesetzestreue Brihaspati, der Angirase, der Opfernde, der eine doppelte Bahn hat, der voran bei dem Gharmatrank sitzt, unser Vater, der Bulle brüllte beide Welten an.
2. Brihaspati, der auch unsereinem für die Götterladung freie Bahn geschaffen hat - er schlägt die Feinde, bricht die Burgen, besiegt die Feinde, überwindet die Gegner in den Kämpfen.
3. Brihaspati erbeutete die Schätze insgesamt, dieser Gott die großen Rinderherden. Wenn er willens ist, die Gewässer, das Himmelslicht zu gewinnen, so ist Brihaspati unwiderstehlich; er erschlägt mit seinen Gesängen den Feind.


6,74. An Soma und Rudra


1. Soma und Rudra! Haltet fest an eurer Asurawürde! Euch sollen unsere Wünsche zu rechter Zeit erreichen. In jedes Haus bringet die sieben Kleinode und seid unseren Zweifüßlern und Vierfüßlern heilsam!
2. Soma und Rudra! Vertreibet die Krankheit von uns fort, die in unser Anwesen eingedrungen ist. Jaget weit in die Ferne die Nirriti! Guter Ruf soll uns zuteil werden!
3. Soma und Rudra! Bringet ihr unseren Leibern all diese Arzneien! Bindet ab, löset von uns die getane Sünde, die an unsere Leiber gebunden ist.
4. Scharfe Waffen, scharfe Geschosse führend mögen Soma und Rudra, die freundlichen, uns hier fein gnädig sein. Machet uns los von der Fessel des Varuna, behütet uns wohlgesinnt!


6,75. Waffensegen


1. Einer Wetterwolke gleicht sein Aussehen, wenn der Gepanzerte sich in den Schoß der Schlachten begibt. Mit unverwundetem Leibe sei du Sieger! Die Macht des Panzers soll dir durchhelfen!
2. Mit dem Bogen wollen wir Rinder, mit dem Bogen die Schlacht gewinnen, mit dem Bogen die heftigen Kämpfe gewinnen. Der Bogen macht dem Feinde Unlust, mit dem Bogen wollen wir alle Weltgegenden gewinnen.
3. Wie eine , die etwas sagen will, kommt sie immer wieder an das Ohr, den lieben Freund umarmend. Wie eine Frau quiekt sie am Bogen ausgespannt, diese Sehne, die in der Schlacht durchhilft.
4. Die beiden, die in die Schlachten gehen wie die junge Frau zur Hochzeit, sollen den Pfeil im Schoße tragen wie eine Mutter ihren Sohn. Die beiden Bogenspitzen sollen gemeinsam die Feinde abschlagen, indem sie die Gegner wegschnellen.
5. Er ist der Vater vieler, viel ist seine Söhneschar; er macht kling, wenn er in die Schlacht zieht. Der Köcher gewinnt die Kämpfe und alle Schlachten, auf den Rücken geschnallt, wenn er in Tätigkeit gesetzt wird.
6. Auf dem Wagen stehend lenkt er der treffliche Wagenlenker die Streitrosse voran, wohin er immer will. Preiset die Macht der Zügel: die Leitseile richten sich nach dem Sinn des Wagenlenkers dahinter.
7. Heftiges Getöse machen die starkhufigen Rosse samt den Wagen, die kampflustigen, mit den Fußspitzen die Gegner niedertretend vernichten sie die Feinde, ohne sich zu entziehen.
8. Der Rüstwagen - Opferkarren ist sein Name - worauf seine Waffen, sein Panzer niedergelegt sind, auf den wollen wir den nützlichen Streitwagen setzen, allzeit guten Mutes.
9. Die Väter sind bei süßem Soma versammelt, Kraft verleihend, die Zuflucht in der Not, leistungsfähig, tiefgründig, eine wunderbare Heerschar bildend, pfeilstark, ohne Fehl, gleich mannhaft, stämmig, Heere bezwingend.
10. Ihr Brahmanen, ihr Väter, ihr Somawürdige, freundlich seien uns Himmel und Erde, die unfehlbaren. Pusan schütze uns vor dem Abweg, ihr Wahrheitsmehrer! Schütze uns! Kein Übelredender soll über uns Macht bekommen.
11. Mit Adlerfedern kleidet er sich, von der Antilope ist sein Zahn, mit Rindersehnen umbunden fliegt er entsandt. Wo die Männer aneinander und auseinander rennen, da sollen uns die Pfeile Schutz gewähren.
12. Du gradaus fliegender Pfeil verschone uns. Wie Stein sei unser Leib, Soma soll uns segnen, Aditi Schutz gewähren!
13. Sie schlägt ihren Rücken, sie peitscht die Hinterbacken. O Peitsche, treibe die verständigen Rosse im Kampfe an!
14. Wie eine Schlange umwindet er mit seinen Ringen den Arm, den Anprall der Sehne abhaltend. Der Handschutz, der alle Regeln kennt, der männliche soll den Mann ringsum schützen.
15. Dem giftbestrichenen, dessen Kopf ein Hirschhorn und dessen Hals von Eisen ist, dem göttlichen Pfeil aus Parjanya´s Samen mache ich diese hohe Verbeugung.
16. Abgeschossen fliege, o Pfeil, durch Segensworte geschärft fort! Geh, erreiche die Feinde, laß keinen von jenen übrig!
17. Wo die Pfeile miteinander fliegen wie Knaben mit aufgelöstem Haarbusch, da soll uns Brahmanaspati, Aditi Schutz gewähren, allezeit Schutz gewähren!
18. Deine edlen Teile bedecke ich mit dem Panzer, König Soma soll dich mit seinem Lebensbalsam decken. Varuna soll dir recht weiten Raum schaffen. Als dem Sieger sollen dir die Götter zujubeln!
19. Wenn ein Verwandter, ein Fremder, wenn ein Fernstehender uns töten will, so sollen alle Götter ihn zu Fall bringen. Das Segenswort sei mein innerer Panzer!