Erster Liederkreis


 
1. Gruppe        Lieder des Madhucchandas


1,1. An Agni


1. Agni berufe ich als Bevollmächtigten, als Gott-Priester des Opfers, als Hotr, der am meisten Lohn einbringt.
2. Agni war von den früheren Rishis und ist von den jüngsten zu berufen; er möge die Götter hierher fahren.
3. Durch Agni möge er Reichtum und Zuwachs Tag für Tag erlangen, ansehnlichen, der die meisten Söhne zählt.
4. Agni! Nur die Anbetung und das Opfer, das du ganz zusammenhältst, gelangt zu den Göttern.
5. Agni, der wahre Hotri mit Sehersinn und am meisten ruhmglänzend, der Gott soll mit den Göttern herkommen.
6. Wenn du wirklich dem Spender Gutes tun willst, Agni, so wird bei dir das wahr, oh Angiras.
7. Dir, Agni, nahen wir Tag für Tag, du Dunkel-Erheller, mit Andacht, Huldigung darbringend.
8. Dem Walter der Opferhandlungen, dem Hüter des rechten Brauches, dem leuchtenden, der im eigenen Haus heranwächst.
9. Sei du Agni uns zugänglich wie ein Vater dem Sohne! Sei mit uns zum Heile!



1,2. An Vayu, Indra und Vayu, Mitra und Varuna


1. Vayu! Komm her, du Gerngesehener; diese Somasäfte sind fertig. Trink davon, erhöre den Ruf!
2. Vayu! Mit Lobgedichten singen die Sänger dir zu bei ausgepreßtem Soma der Zeiten kundig.
3. Vayu! Deine Lippe kommt würzend zum Opferspender, sich breit machend, um Soma zu trinken.
4. Indra und Vayu! Hier sind die gepreßten Tränke; kommet mit Freuden, denn die Somasäfte verlangen nach euch.
5. Vayu und Indra! Ihr versteht euch auf die ausgepreßten Tränke, ihr Gewinnreichen. Kommet also eilig heran!
6. Vayu und Indra! Kommet zum Treffort des Somapressenden, alsbald, so recht nach Wunsch, ihr Herren!
7. Ich rufe den Mitra von lauterer Wirkenskraft und Varuna, den herrenstolzen, die beide das gesalbte Gedicht gelingen lassen.
8. Durch die Wahrheit habt ihr, Mitra und Varuna, ihr Wahrheitsmehrer, Wahrheits-pfleger, hohe Einsicht erlangt.
9. Die beiden Seher Mitra und Varuna von starker Art, mit weitem Wohnsitz, verleihen uns geschickte Wirkenskraft.



1,3. An die Asvin, Indra, die Allgötter und Sarasvati.


1. Asvin! Traget nach den Opfergebeten begleiteten Labsalen Verlangen, ihr flinkhändigen Meister der Schönheit, ihr Vielnützenden!
2. Asvin! kunstreiche Herren, mit überlegenem Verständnis nehmet die Lobesreden gut auf, ihr flinkhändigen Meister der Schönheit, ihr Vielnützenden!
3. Ihr Meister Nasatya´s, euch gehören die Somatränke des Opferers, der das Barhis umgelegt hat. Kommet herbei, die ihr die Bahn des Rudra wandelt!
4. Indra! Komm her, du prachtglänzender; nach dir verlangen diese Somatränke, die von den zarten Fingern in einem Zuge geläutert werden.
5. Indra! Komm her, durch unsere Dichtung angespornt, von den Redekundigen zur Eile getrieben, zu den erbaulichen Worten des Priesters, der Soma bereitet hat!
6. Indra! Komm her, dich beeilend, zu den erbaulichen Worten, du Falbenlenker, trage nach unserem Soma Verlangen.
7. Schützende Völker-Erhalter, Allgötter, kommet her, als Spender zum Soma des Spenders!
8. Ihr Allgötter, kommet die Gewässer überschreitend eilig zum Soma wie die Kühe zur Frühweide!
9. Ihr Allgötter, ohne Fehl, willkommen und ungern fortgelassen, ohne Falsch, sollen den Lebenssaft genießen, die Wagenführer.
10. Die lautere Sarasvati, an Belohnungen reiche, soll nach unserem Opfer verlangen, die durch Weisheit Schätze gewinnt.
11. Schenkungen anregend, auf Wohlwollen bedacht, hat Sarasvati das Opfer angenommen.
12. Mit ihrem Banner offenbart Sarasvati ihr große Wasserflut; sie beherrscht alle frommen Gedanken.



1,4. An Indra


1. Wenn er seine gute Gestalt annimmt, rufen wir ihn zum Beistand Tag für Tag wie die gute Melkkuh für den Melker.
2. Komm zu unseren Trankopfern; trink, du Trinker des Soma! Rinderverschenkend ist der Rausch des Reichen.
3. Dann wollen wir deine vertraulichsten Gnadenbeweise erfahren. Übersieh uns nicht, komm her!
4. Geh hin, frag den Weisen nach dem schnellen, unüberwindlichen Indra, wer dir lieber als alle Freunde ist.
5. Mögen doch unsere Tadler sagen: "Ihr habt euch um alles andere gebracht, indem ihr nur für Indra euch ereifert";
6. Traget ihn auf, für den raschen Indra den raschen Soma, der das Opfer verschönt, den männerberauschenden, eiligst den Freudenergötzer!
7. Und mögen Standesherr und gewöhnliche Leute uns glücklich nennen, du Meister: wir möchten nur unter Indra´s Schutz sein.
8. Als du davon getrunken hattest, du Ratreicher, da wardst du ein Hammer der Feinde. Du halfst dem Sieggewinner in den Kämpfen um den Siegerpreis.
9. Wir treiben dich, den Sieggewinner in den Siegeskämpfen, zum Siegen du Ratreicher, zum Gewinn von Schätzen, o Indra.
10. Der ein großer Strom des Reichtums ist, der gut ans andere Ufer zu gutem Ende führende Freund der Somapressenden, diesem Indra lobsinget!



1,5. An Indra


1. Kommet doch heran, setzet euch hin, stimmet auf Indra den Gesang an, ihr Freunde mit zugkräftigem Loblied,
2. Auf den ersten unter vielen, den Besitzer von allem Wünschenswerten, auf Indra bei ausgepreßtem Soma!
3. Er stehe uns in der Unternehmung bei, er zu Reichtum und Glück; er komme mit Belohnungen zu uns.
4. Dessen Falbenpaar die Feinde beim Zusammenstoß in den Schlachten nicht aufhalten, diesem Indra lobsinget!
5. Zu dem Somatrinker kommen diese ausgepreßten reinen und die mit saurer Milch gemischten Somasäfte, um ihn herzubitten.
6. Du wurdest sogleich erwachsen zum Trunke des Soma geboren, zur Oberhoheit, du wohlverständiger Indra.
7. In dich sollen die raschen Somasäfte eingehen, du lobbegehrender Indra; sie sollen dir, dem verständigen, zusagen.
8. Dich haben die Lobgesänge erbaut, dich die Lieder, du Ratreicher; dich sollen unsere Lobreden erbauen.
9. Diesen tausendzähligen Siegespreis möge Indra gewinnen, der von unerschöpflicher Gunst, in dem alle Manneskräfte sind.
10. Mögen Menschen unseren Leibern nichts böses antun, lobbegehrender Indra. Wehre die Todeswaffe ab, der du die Macht dazu hast!



1,6. An Indra


1. Sie schirren den rötlichen Falben an, der um die Feststehenden wandelt. Es leuchten die Lichter am Himmel.
2. Sie schirren seine beiden Falben an den Wagen, die auseinanderstrebenden, die rötlichen, mutigen, die den Herrn fahren.
3. Dem Richtlosen die Richte gebend, dem Farblosen Farbe, ihr Männer, wurdest du mit den Morgenröten zusammen geboren.
4. Dann haben sie es ja zustande gebracht, das er nach eigenem Gesetz immer wieder neugeboren wird, und haben sich einen opferwürdigen Namen gemacht.
5. Mit den Opferleitern, die sogar das Feste erbrechen, fandest du sogar im Versteck die Kühe wieder, Indra.
6. Wie Gottverlangende, die das Lied vortragen, so haben die Lobreden den großen, berühmten Schätzefinder hervorgerufen.
7. "So mögest du denn mit Indra zusammen erscheinen, mit dem Furchtlosen zusammenkommend, beide erfreulich und von gleicher Schönheit."
8. Mit den untadeligen himmlischen, bei Indra beliebten Sängerscharen singt der Freigebige das sieghafte Lied.
9. Komm von dort her, du Umherziehender, oder von des Himmels Lichtreich! Ihm streben die Lobreden gemeinsam zu.
10. Wir bitten Indra um Lohn, sei es von hier oder vom Himmel, vom irdischen oder vom großen Luftraum.



1,7. An Indra


1. Indra haben laut die Sänger, Indra mit Preisliedern die Preisenden Indra die Stimmen angerufen.
2. Indra, der an dem Falbenpaar hängt, möge die aufs Wort sich schirrenden besteigen, Indra der Keulenträger, der goldige.
3. Indra ließ zu langandauerndem Schauer die Sonne am Himmel aufsteigen. Er sprengte den Fels mit den Rindern auf.
4. Indra, steh uns in den Kämpfen um den Siegerpreis, und wo Tausend auf dem Spiel steht, bei als Gewaltiger mit gewaltigen Hilfen!
5. Indra rufen wir im großen Kampf, Indra im kleinen zum Bundesgenossen in der Feindeschlacht den Keulenträger.
6. Du Bulle, du Vollaufschenker, deck für uns jenen Speisetopf ohne Widerstreben auf!
7. Wenn bei jeder Schenkung die Loblieder auf den Keulenträger Indra immer höher gehen, ich kann mir doch in seinem Lobe nicht genug tun.
8. Wie ein Büffelbulle die Herden, so treibt er mit Gewalt die Völker, mächtig, ohne Widerstand.
9. Indra, der alleinig über die Völker, über die Schätze gebeut, über die fünf Stämme,
10. Den Indra rufen wir für euch von allen Stämmen her; er soll uns alleine gehören.



1,8. An Indra


1. Indra! Bring uns den einträglichen, allbesiegenden, allezeit überlegenen, höchsten Schatz zu unserem Schutze,
2. Mit dem wir unter deinem Schutze uns im Faustkampf und gegen Feinde und zu Roß wehren können.
3. Indra! Unter deinem Schutze wollen wir mit dem Schlägel die Donnerkeule ergreifen und im Kampfe die Nebenbuhler allesamt besiegen.
4. Wir wollen mit tapferen Schützen, mit dir, Indra, im Bunde die Angreifer bezwingen.
5. Groß ist Indra, und noch darüber hinaus soll dem Keulenträger Größe zuteil werden. Wie der Himmel an Ausdehnung ist seine Kraft.
6. Was auch die Männer im Schlachtgewühl erreicht haben oder bei der Gewinnung von Nachkommenschaft oder die sinnigen Redner-
7. Dessen Bauch, der am meisten Soma trinkt, wie das Meer anschwillt und sein Schlund wie ein breites Gewässer.
8. Denn wahrlich seine Huld ist überreich, Rinder einbringend, groß, wie eine reifer Zweig für den Spender.
9. Denn wahrlich deine Gnaden sind für meinesgleichen ausreichend, sind für den Spender alsbald zur Hand
10. Denn wahrlich, ihm sind Preislied und Lobgedicht lieb, die für Indra zum Somatrunk aufzusagen sind.



1,9. An Indra


1. Indra! Komm herbei, berausche dich am Trank an allen Somafesttagen, du der Große, an Stärke überlegen!
2. Lasset ihn los auf den Preßtrank, lasset den berauschenden für den rauschliebenden Indra strömen, den wirksamen für den alles Wirkenden!
3. Berausche dich du Schönlippiger, an den berauschenden Lobliedern, du Allvolkstümlicher, bei diesen Somaopfern!
4. Die Loblieder auf dich, Indra, sind jetzt losgelassen, sie sind dir entgegengeeilt, die unbefriedigten dem Stiergemahl.
5. Treib deine ansehnliche, auserwählte Ehrengabe her, o Indra! Sie sei ausreichend, reichlich.
6. Eifer uns dabei fein zum Reichtum an, Indra, uns Ungeduldige, Ehrenwerte, du Glanzvoller!
7. Häuf auf uns, Indra, den Ruhm vieler Rinder und Belohnungen, der breit, hoch, fürs ganze Leben, unerschöpflich ist.
8. Den Herrn des Guts, den preiswürdigen Indra mit Reden lobend, der auf den Ruf kommt, um Gunst zu erweisen -
9. Verschaff uns hohen Ruhm, Glanz, der Tausende einbringt, die Labsale wagenvoll, o Indra!
10. Der sich bei jedem Preßtrank zu Hause fühlt, auf den hohen Indra singt sogar der Standesherr ein hohes Lied als Ansporn.



1,10. An Indra


1. Dich besingen die Sänger, die Preisenden stimmen den Preisgesang an. Die Beschwörer haben dich, du Ratreicher, emporgehoben wie einen Dachbalken.
2. Als er von Höhe zu Höhe gestiegen war und vieles, was noch zu tun, ersah, da merkt Indra die Absicht. Als der Leithammel setzt er sich mit der Herde in Bewegung.
3. Schirr also deine mähnigen Falben, die Hengste, die die Gurte füllen, an und komm, du Somatrinker Indra, um unsere Lobreden zu anzuhören!
4. Komm zu den Lobliedern, stimm mit ein, stimme zu, schreie mit und verstärke, du gütiger Indra, im Verein mit uns das Segenswort und Opfergebet!
5. Ein Lied soll dem Indra vorgetragen werden als Stärkung für ihn, dem man vielen Dank schuldet, auf daß der Mächtige an unserem Preßtrank und in unserer Gesellschaft sich vergnüge.
6. Ihn nur bitten wir zur Freundschaft, ihn um Reichtum, ihn um die Meisterschaft - er ist der Mächtige und er soll sich für uns anstrengen, Indra, der das Gut verteilt;
7. Ihn, der den Pferch gern aufschließt, die Rinder gern herauslässt. Von dir, Indra, wird die Auszeichnung verliehen. Schließe den Pferch der Kühe auf, übe Freigebigkeit, Herr des Preßsteins!
8. Denn nicht bringen dich beide Welten zum weichen, wenn du drohst. Erobere die Gewässer samt der Sonne; schütte über uns die Kühe aus!
9. Scharfhöriger! Erhöre den Ruf, nimm doch ja meine Lobreden an. Dies Preislied von mir schließ noch mehr ins Herz als selbst einen Genossen, Indra!
10. Wir kennen dich ja als den Stiergewaltigsten, der in den Preiskämpfen den Ruf erhört.Wir rufen des Stiergewaltigen Beistand an, der Tausend gewinnt.
11. Trink doch, Indra, Gott des Kúsika, unseren Soma, dich berauschend! Verlängere fein aufs neue unser Leben, laß den Rishi Tausend gewinnen!
12. Diese Lobreden sollen dich ganz umfangen, du Lobbegehrender. Als Stärkungen sollen sie dem Lebensstarken recht sein, als Gefälligkeiten ihm wohlgefällig sein.



1,11. An Indra


1. Indra, der so viel wie das Meer faßt, haben alle Lobreden erbaut, den ersten der Wagenlenker, den wahren Herren der Siegerpreise.
2. In deiner, des Sieghaften, Freundschaft, Indra, wollen wir nicht zagen, du Herr der Stärke. Zu dir schreien wir, zu dem unbesiegten Sieger.
3. Viele sind des Indra gaben, seine Gnaden versiegen nicht, wenn er von der Siegesbeute an Rindern den Sängern eine Gabe gibt.
4. Der Burgenbrecher, der jugendliche Seher wurde mit unermeßlicher Kraft geboren, Indra; der jegliches Werk durchsetzt, der vielgepriesene Keulenträger.
5. Du hast des rinderreichen Vala Höhle aufgeschlossen, du Herr des Preßsteins. Dir haben die Götter beigestanden vor dem furchtlosen erschreckend.
6. Mit deinen Gaben, o Held, kehrte ich zurück, dem Strom es meldend. Sie standen dabei, du Lobbegehrender, die Dichter sind dir des Zeugen
7. Mit Listen hast du den listigen Susna überwunden, Indra. Das wissen von dir die Weisen; deren Ruhm erhöhe du!
8. Indra, der durch seine Stärke mächtig, haben die Loblieder angerufen, dessen Gaben tausend oder noch mehr sind.







2. Gruppe        Lieder des Medhatithi


1,12. An Agni


1. Agni erküren wir zum Boten, zum Hotri dieses Opfer, den Allwissenden, den Klugsinnigen.
2. Agni und Agni rufen sie stets mit Anrufungen, den Clanherren, den vielliebenden Opferführer.
3. Agni! Fahr eben geboren die Götter zu dem, der Barhis umgelegt hat! Du bist unser berufener Hotri.
4. Ermuntere die verlangenden Götter, wenn du, Agni, den Botengang gehst! Mit den Göttern setz dich auf das Barhis!
5. Schmalzbegossener, Leuchtender, versenge doch ja die Schädiger, du Agni, die Unholde!
6. Agni wird an Agni entzündet, der weise junge Hausherr, der Opferführer, dessen Mund seine Zunge ist.
7. Preise Agni, den Seher, dessen Vorschriften gültig sind beim Opfer, den Gott, der die Krankheit vertreibt!
8. Welcher Opferherr dich, Gott Agni, den Boten in Ehren hält, dessen Förderer sei du!
9. Wer mit Opferspenden Agni herbittet zur Götterladung, dem sei gnädig, du Lauterer!
10. Fahre du lauterer, leuchtender Agni, uns die Götter her zu Opfer und Spende!
11. Mit dem neuesten Gesangeslied gepriesen bring du uns einen Schatz, das Labsal vieler Söhne!
12. Agni, mit heller Glut genehmige nebst allen Götteranrufungen dieses Loblied von uns!



1,13. Aprilied


1. Wohlentzündet fahr uns die Götter her zum Opferspender, o Agni, und vollziehe die Opferweihe, du lauterer Hotri!
2. Mach unser Opfer süß und bring es heute zu den Göttern, daß sie es gern annehmen, o Weiser!
3. Den lieben Narasa?sa lade ich hierher zu diesem Opfer ein, den Opferbereiter mit der Honigzunge.
4. Agni! Fahr auf leichtestem Wagen die Götter her, dazu berufen! Du bist der von Man eingesetzte Hotri.
5. Leget, ihr Andächtigen, das Barhis, mit Schmalz obenauf, in der richtigen Reihe aus, auf dem die Götterwelt erscheint!
6. Die göttlichen Tore sollen sich auftun, die das rechte Werk stärken, die unversieg-lichen, heute und künftig zum opfern.
7. Nacht und Morgen, die schönverzierten, lade ich zu diesem Opfer ein, sich auf unser Barhis zu setzen.
8. Die beiden schönzungigen göttlichen Hotri, die Weisen, lade ich ein; sie sollen dieses Opfer für uns opfern
9. Ila, Sarasvati, Mahi, die drei erfreulichen Göttinnen sollen sich auf das Barhis setzen, die Unfehlbaren!
10. Den Tvastri lade ich als ersten hierher, der alle Formen besitzt; er soll uns ganz allein gehören.
11. Du göttlicher Baum, gib für die Götter die Opferspende frei! Das ansehen des Gebers soll gelten.
12. Vollziehet mit Svaharuf das Opfer für Indra im Hause des Opferers! Dazu lade ich die Götter ein.



1,14. An alle Götter


1. Mit all diesen Göttern komm, Agni, zu unserem Eifer, zu den Lobreden herbei; um Soma zu trinken, vollziehe die Opferweihe!
2. Dich haben die Kanva´s herbeigerufen; sie preisen deine weisen Gedanken, du redekundiger. Komm, Agni, mit den Göttern!
3. Indra und Vayu, Brihaspati, Mitra und Varuna, Agni, Pusan, Bhaga, die Adityas, die Marutschar -
4. Für euch werden die ergötzenden, berauschenden Tränke aufgetragen, die Tropfen des Honigtrankes, die in den Gefäßen sitzen.
5. Dich rufen die Kanva´s um Gunst bittend; sie haben das Barhis herumgelegt, Spenden bringend, das Opfer rüstend.
6. Die schmalzrückigen, durch den bloßen Gedanken geschirrten Fahrrosse, die dich fahren, mögen die Götter zum Somatrunk herfahren.
7. Die Opferwürdigen, die Wahrheitsmehrer mache beweibt, Agni; gib Ihnen, Schönzungiger, vom Süßtrank zu trinken!
8. Die Opferwürdigen, die Anzurufenden, die sollen mit deiner Zunge von dem Süßtrank unter Vasatruf trinken, o Agni.
9. Von der Lichtwelt der Sonne möge der redekundige Hotri alle frühwachen Götter hierher fahren.
10. Mit allen Verkörperungen des Mitra der Freundschaft, mit Indra, Vayu trink, Agni, den somischen Honigtrank!
11. Von Manu als Hotri eingesetzt nimmst du, Agni, bei den Opfern Platz; weihe du dies Opfer für uns!
12. So schirr denn, o Gott, deine rötlichen, falben, roten Stuten an den Wagen; mit diesen fahre die Götter hierher!



1,15. Götterturnus


1. Indra! Trink den Soma nach der Zeit; in dich sollen die Säfte eingehen, ergötzend, daran gewöhnt.
2. Ihr Marut, trinkt nach der Zeit aus dem Becher des Potri; machet das Opfer rein! Ihr seid ja die Gabenschönen.
3. Stimm unserem Opfer zu, Herr der Götterfrauen, trink du Nestri, nach der Zeit! Du bist ja der Kleinodbringer.
4. Agni, fahre die Götter her; laß sie sich an den drei Stätten niedersetzen; warte deines Amtes, trink nach der Zeit!
5. Aus der Brahman-Spende trink, o Indra, den Soma nach den Zeiten! Deine Freundschaft ist ja nicht zu Fall zu bringen.
6. Ihr beide, Mitra und Varuna, die ihr die Gebote aufrecht haltet, ihr habt unbeirrte Wirkenskraft und nach der Zeit das Opfer erlangt.
7. Der Reichtumsgeber des Reichtums soll trinken; mit den Preßsteinen in der Hand berufen sie während der heiligen Handlungen zu den Opfern den Gott.
8. Der Reichtumgeber soll uns Schätze geben, die berühmt werden. Diese erwirken wir von den Göttern.
9. Der Reichtumgeber will trinken; opfert und tretet vor, lasset den Soma nach den Zeiten aus dem Becher des Potri!
10. Wenn wir dir zum vierten Male nach den Zeiten opfern, du Reichtumgeber, so sei uns ein Schenker!
11. Ihr Asvin von lauterem Wandel, denen das Feuer leuchtet, trinkt nach der Zeit den Süßtrank, durch das Opfer angezogen!
12.
In der Würde des Hausherren bist du Wahrhafter nach der Zeit der Opferleiter. Opfere den Göttern für den Gottergebenen


1,16. An Indra


1. Dich den Bullen sollen die Falben zum Somatrunk herfahren, dich, Indra, die sonnenaugigen.
2. Zu diesen schmalztriefenden Malzkörnern sollen die beiden Falben Indra hierher fahren auf leichtlaufendstem Wagen.
3. Indra rufen wir am Morgen, Indra, wenn das Opfer beginnt, Indra zum Trunk des Soma.
4. Komm, Indra, her zu unserem Preßtrank mit den mähnigen Falben, denn wir laden dich zum Preßtrank.
5. Komm du her zu unserem Loblied, zu dieser ausgepreßten Trankspende; trink wie ein durstiger Büffel!
6. Diese ausgepreßten Somasäfte sind auf dem Barhis, die trink zur Stärke, Indra!
7. Dieses vorzüglichste Loblied soll dein Herz rühren, dir recht zusagen. Dann trink den ausgepreßten Soma!
8. Zu jeder ausgepreßten Trankspende kommt Indra, um sich zu berauschen, der Vritratöter zum Somatrunk.
9. Erfülle du diesen unseren Wunsch durch Rinder, Rosse, du Ratreicher! Wir wollen dich mit gutem Bedacht preisen.



1,17. An Indra und Varuna


1. Ich erbitte mir die Gunst der beiden Allherrscher Indra und Varuna; sie mögen unsereinem barmherzig sein.
2. Denn ihr pflegt zur Gunsterweisung auf den Ruf eines Redekundigen gleich mir zu kommen, ihr, die Regenten der Völker.
3. Freut euch nach Herzenslust des Reichtums, Indra und Varuna; euch bitten wir um den nächsten.
4. Denn wir möchten eure Künste, euer der Lohngebenden, Gnaden, teilhaft werden.
5. Indra, Varuna sind der preisliche Rat der rühmlichen Tausendschenker.
6. Mit Vergunst beider wollen wir verdienen und zurücklegen und es möge ein Überschuß bleiben.
7. Indra und Varuna, ich rufe euch an um eine ansehnliche Ehrengabe; machet uns fein zu Siegern!
8. Indra und Varuna! Da die Gedichte euch recht bald zu gewinnen suchen, so gewähret uns euren Schirm!
9. Euch soll das Loblied erreichen, Indra und Varuna, das ich hinausrufe, der gemeinsame Lobpreis, den ihr erfolgreich machen sollet.



1,18. An Brahmanaspati und Sadasaspati


1. Mach, Brahmanaspati, den Somapressenden, Lautsingenden zu einem zweiten Kaksivat, der der Sohn der Usij.
2. Er, der Reiche, der Krankheitsvertreiber, der Schätzefinder, der Wohlstandmehrer soll mit uns sein, der Überlegene.
3. Nicht sollen uns das harte Wort eines Geizigen, noch die Tücke eines Sterblichen treffen. Schütz uns davor, Brahmanaspati!
4. Der Mann kommt wahrlich nicht zu Schaden, welchen Sterblichen Indra, Brahmanaspati, Soma aneifern.
5. Du Brahmanaspati, Soma und Indra und die Daksina sollen den Sterblichen vor Not schützen.
6. Den unsichtbaren Schutzgeist des Hauses, den geliebten Freund Indra´s, habe ich um Verdienst und Eingebung angegangen,
7. Ohne den die Anbetung selbst des Redekundigen nicht gelingt; er fördert die Anspannung des Gedanken.
8. Und er macht das Opferwerk erfolgreich, er bringt die heilige Handlung vorwärts; die Opfergabe gelangt durch ihn zu den Göttern.
9. Den Narasamsa, den mutigsten, weitbekanntesten, erschaute ich, der einen Wohnsitz beschert gleich dem Himmel.



1,19. An Agni und die Marut


1. Zu diesem angenehmen Opfer wirst du geladen, um es in Schutz zu nehmen. - Mit den Marut komm, o Agni!
2. Denn nicht übertrifft ein Gott noch ein Sterblicher deine, des Großen Umsicht. - Mit den Marut komm, o Agni!
3. Die den großen Luftraum kennen, die truglosen Allgötter, mit den Marut komm, o Agni!
4. Die gewaltigen, die den Schlachtgesang sangen, an Stärke unbezwinglich, mit den Marut komm, o Agni!
5. Die hellglänzenden, von furchtbarem Aussehen, die guten Herrscher, die über die Feinde triumphieren, mit den Marut komm, o Agni!
6. Die über dem Lichte des Firmaments, im Himmel als Götter wohnen, mit den Marut komm, o Agni!
7. Die die Berge schaukeln, über das flutende Meer kommen, mit den Marut komm, o Agni!
8. Die sich mit den Strahlen ausdehnen, mit Gewalt über das Meer kommen, mit den Marut komm, o Agni!
9. Dich lasse ich zum somischen Honigtrank zu, damit du zuerst davon trinkest. Mit den Marut komm, o Agni!



1,20. An die Ribhu´s


1. Dem göttlichen Geschlecht ist von den Redekundigen mit dem Munde das Loblied bereitet worden, das recht viel Lohn einbringt.
2. Die für Indra das aufs Wort sich schirrende Falbenpaar mit Verstand zimmerten, sie haben durch ihre Meisterwerke das Recht auf Opfer erlangt.
3. Sie zimmerten den Nasatya´s den umherfahrenden, leichtlaufenden Wagen, sie bildeten die Kuh des Sabardugha.
4. Worthaltend, mit redlichem Streben haben die Ribhus ihre Eltern durch Dienstleistung wieder jung gemacht.
5. Eure Trunkfreude hat sich mit Indra in Begleitung der Marut und den Adityas, den Königen, vereinigt.
6. Und jenen Becher, das neue Werk des Gottes Tvastri, habt ihr vierfach wiederholt.
7. Bringet uns Kleinode, dreimal siebenfältige dem Somapressenden, je eines für die schönen Preisworte!
8. Die Opferfahrer behaupteten, empfingen durch ihre Kunstfertigkeit einen Opferanteil unter den Göttern.



1,21. An Indra und Agni


1. Indra und Agni rufe ich hierher; wir wünschen ihren Lobpreis; die beiden sind die größten Somatrinker.
2. Diese beiden preiset bei Opfern, verherrlichet Indra und Agni, ihr Männer; besinget sie in Sangesliedern!
3. Diese beiden gereichen Mitra zum Preise. Indra und Agni rufen wir, die beiden Somatrinker zum Somatrunke.
4. Die Gewaltigen rufen wir her zu dieser ausgepreßten Trankspende: Indra und Agni sollen hierher kommen.
5. Als die großen Schutzherren des Opferhauses fanget den Unhold ein, Indra und Agni! Kinderlos sollen die Atrin´s sein!
6.
So wahr ich dies sage, wachet beide über ihre kenntliche Spur! Indra und Agni gewähret Schirm!


1,22. An verschiedene Götter


1. Wecke die beiden Frühanspanner auf: die Asvin sollen hierher kommen zum Trunk dieses Soma.
2. Die auf gutem Wagen die besten Wagenführer sind, die beiden Götter, die an den Himmel reichen, diese Asvin rufen wir.
3. Eure honighaltige, glückbringende Peitsche, ihr Asvin, mit der würzet das Opfer!
4. Für euch liegt ja nicht in der Ferne, wohin ihr zu Wagen fahret, das Haus des Somaopfers, ihr Asvin.
5. Den Savitri mit goldener Hand rufe ich zur Gnade her; er unter den Göttern kennt die Wegspur.
6. Besinge den Apam Napat, den Savitri zur Gnade! Nach seinem Dienste haben wir verlangen.
7. Wir rufen den Austeiler des Gutes, der ansehnlichen Ehrengabe, den Savitr mit dem Herrenblick an.
8. Ihr Freunde, setzet euch nieder, Savitri soll jetzt für uns der Preisliche sein! Der Geber macht die Ehrengabe schön.
9. Agni, fahr die willigen Göttergemahlinnen und den Tvastri zum Somatrunke her!
10. Die Götterfrauen fahr, o Agni, her zu Gnade, Hotra, Bharati, Varutri, die Dhisana, du Jüngster!
11. Die Göttinnen sollen mit ihrer Gnade, mit ihrem großen Schirm uns zur Seite stehen, die Herrscherfrauen mit ungebrochenen Fittichen.
12. Ich rufe die Frau des Indra, des Varuna zum Glück, die Frau des Agni zum Somatrunk.
13. Der große Himmel und die Erde sollen uns dieses Opfer würzen; sie sollen uns mit ihren Unterstützungen helfen.
14. Nach dieser schmalzigen Milch lecken die Redekundigen mit ihren Gedichten an der bleibenden Stätte des Gandharva.
15. Sei behaglich, Erde, dornenlos, eine Ruhestätte bereitend; gewähr uns deinen Schirm in ganzer Ausdehnung!
16. Von dort sollen uns die Götter huldreich sein, von wo Vishnu ausgeschritten ist durch die sieben Formen der Erde.
17. Vishnu hat dieses All ausgeschritten, dreimal hat er seine Spur hinterlassen. In seiner staubigen Fußspur ist es zusammengehäuft.
18. Drei Schritte schritt er aus, der untrügliche Wächter Vishnu, von dort die Gesetze festsetzend.
19. Schaut die Werke des Vishnu, von wo aus er auf seine Gebote acht gibt, des Indra treuer Freund!
20. Immerdar schauen die freigebigen Patrone diese höchste Fußtapfe des Vishnu, die wie das Auge am Himmel weithin reicht.
21. Die laut preisenden Redner, die frühwachen, entflammen jene höchste Fußtapfe des Vishnu.



1,23. An verschiedene Götter


1. Herb ist der Soma, komm herbei, dieser Preßtrank ist mit Milch gemischt. Vayu! Trink den vorgesetzten!
2. Die beiden Götter, die an den Himmel reichen, Indra und Vayu rufen wir, daß sie diesen Soma trinken.
3. Indra und Vayu, die gedankenschnellen rufen die Beredten zur Gnade, die tausendäugigen Meister des fromme Gedankens.
4. Mitra rufen wir, und Varuna, zum Somatrunk, die mit lauterer Wirkenskraft geboren sind.
5. Die durch die Wahrheit Wahrheitsmehrer sind, die Herren der Wahrheit, des Lichts, Mitra und Varuna, diese beiden rufe ich.
6. Varuna, Mitra mit all ihren Hilfen mögen Helfer sein. Sie sollen uns reichbelohnt machen.
7. Indra in Begleitung der Marut, rufen wir her zum Somatrunk; mit seiner Gefolgschaft zusammen soll er sich gütlich tun.
8. Ihr Götter mit Indra an der Spitze, mit den Marut als Gefolgschaft und mit Pusan als Gönner, höret alle auf meinen Ruf!
9. Erschlaget den Vritra, ihr Gabenschönen, mit dem starken Indra als Bundesgenossen! Nicht soll der Verleumder über uns Macht haben.
10. Die Allgötter rufen wir, die Marut zum Somatrunk, denn gewaltig sind die Söhne der Prisnimutter.
11. Ungestüm ergeht der Marut Donner wie der Donnerruf der Sieger, wenn ihr Herren im Prunkzug ausfahrt.
12. Aus dem Lachen des Blitzes geboren sollen sie uns davor schützen; die Marut sollen uns gnädig sein.
13. Pusan, du.....! Treib den Soma, der einen bunten Teppich hat, den Träger des Himmels, heim wie ein verlorenes Stück Vieh!
14. Pusan, der....., fand den verborgenen, versteckten König Soma, der einen bunten Teppich hat.
15. Und er soll mir, indem er durch die Somasäfte sechs Gespanne erzielt, gleichsam Korn mit Rindern erpflügen.
16. Die Mütter der diensttuenden Priester, die Schwestern ziehen ihre Wege, ihre Milch mit Süßigkeit durchtränkend.
17. Jene Gewässer, die bei der Sonne sind oder mit denen die Sonne ist, die sollen unsere Opferhandlung fördern.
18. Die göttlichen Gewässer rufe ich her, aus denen unsere Kühe trinken. Den Flüssen soll ein Opfer bereitet werden!
19. In den Gewässern ist Lebensbalsam, in den Gewässern Arzenei, und zu Ehren der Gewässer seid, ihr Götter, siegesstark!
20. Soma belehrt mich, daß in den Wassern alle Arzeneien und der allersprießliche Agni sei, und daß die Wasser allheilend sind.
21. Ihr Gewässer, spendet reichlich eure Arzenei als Schutz für meinen Leib, und daß ich noch lange die Sonne sehe!
22. Ihr Gewässer führet all das fort, was von Fehle an mir ist, sei es daß ich treulos war, oder daß ich geflucht habe und jede Unwahrheit!
23. Die Gewässer habe ich heut aufgesucht; wir sind mit dem Naß in Berührung gekommen. Komm Milch bringend, Agni; begabe mich hier mit Ansehen!
24. Begab mich, Agni, mit Ansehen, mit Nachkommenschaft und langem Leben! Die Götter mögen mir dessen Zeuge sein, Indra möge mit den Rishi´s Zeuge sein.






3.        Gruppe Lieder des Sunahsepa, des Sohnes des Ajigarta


1,24. An Agni, Savitri und Varuna


1. Wer ist der Gott, welcher unter den Unsterblichen, an dessen teuren Namen wir jetzt gedenken ? Wer gibt uns der großen Aditi zurück ? Möchte ich Vater und Mutter sehen !
2. Gott Agni ist der erste der Unsterblichen, an dessen teuren Namen wir gedenken. Er soll uns der großen Aditi zurückgeben. Möchte ich Vater und Mutter sehen.
3. Dich, Gott Savitri, den Besitzer alles Wünschenswerten, du stets Helfender, bitten wir um einen Anteil.
4. Denn was auch der so bereite Bhaga für dich, vor Tadel geschützt, unangefochten, in den Händen hält,
5. Möchten wir mit deinem Beistand hinaufreichen, um das Oberste des von Bhaga ausgeteilten Reichtums zu erfassen.
6. Niemals erreichen sie ja deine Herrschaft und Macht und deinen Eifer, nicht einmal jene fliegenden Vögel, noch diese rastlos fließenden Gewässer, noch die, welche die Gewalt des Windes hinter sich lassen.
7. Im bodenlosen Raum hält König Varuna von lauter Willenskraft die Krone des Baumes oben fest. Nach unten senken sie sich, oben ist ihre Wurzel. In uns mögen die Strahlen befestigt sein.
8. Denn König Varuna hat der Sonne den weiten Weg bereitet, um Ihn zu wandeln. Der Fußlosen hat er Füße gemacht zum Aufsetzen. Und er ist der Lossprecher selbst des ins Herz Getroffenen.
9. Du hast, o König, hundert, tausend Ärzte. Weit, unergründlich soll deine Gnade sein. Jage weit in die Ferne die Todesgöttin ! Auch die getane Sünde nimm von uns !
10. Jene Sterne, die oben befestigt des Nachts erschienen sind, sie sind am Tag irgendwohin gegangen. Unverletzlich sind Varuna´s Gesetze: Des Nachts wandelt Umschau haltend der Mond.
11. Das erbitte ich, mit beschwörendem Worte freundlich zuredend, das wünscht sich der Opfernde mit seinen Opferspenden: Sei hier ohne Groll, Varuna! Du, dessen Worte weithin gelten, raub uns nicht das Leben!
12. Das versichern sie mir bei Nacht, das am Tag, das sagt mir aus dem Herzen die Erwartung: Er, den der in Bande geschlagene Sunahsepa angerufen hat, der König Varuna muß uns freilassen.
13. Denn Sunahsepa hat in Bande geschlagen, an drei Blöcke gebunden den Aditisohn angerufen, König Varuna möge ihn freigeben. Der Kundige, Untrügliche soll die Schlingen lösen.
14. Wir bitten dir den Groll ab, Varuna, mit Verbeugungen, mit Gebeten, mit Opferspenden. Du, der die Macht hat, einsichtsvoller Asura, König, erlaß uns die getanen Sünden!
15. Löse die oberste Schlinge von uns, o Varuna, löse die unterste ab, löse die mittlere auf! Dann wollen wir, Sohn der Aditi, in deinem Dienste vor Aditi sündlos sein.



1,25. An Varuna


1. Wenn wir gleich Tag für Tag wie die Untertanen dein Gebot übertreten, Gott Varuna,
2. So gib uns nicht deiner tödlichen Waffe preis, wenn du ärgerlich bist, nicht deinem Zorn, wenn du unmutig bist.
3. Wir möchten mit Lobreden wie der Wagenfahrer ein angebundenes Roß so deinen Sinn vom Groll losmachen zur Barmherzigkeit, o Varuna.
4. Denn es fliegen meine zornablenkenden Worte fort, ihr Glück zu suchen, wie Vögel zu den Nestern.
5. Wann werden wir den Herrn Varuna, der die Herrschaft zu Ehren bringt, zur Barmherzigkeit bewegen, den Weitschauenden ?
6. Diese Herrschaft haben beide gemeinsam inne. Sorgend werden sie nicht gleichgültig gegen den Opferspender, der die Gebote hält.
7. Der die Spur der Vögel weiß, die in der Luft fliegen, er weiß die des Schiffes als Meeresgott.
8. Er kennt die zwölf Monate mit ihrem Nachwuchs, der Gesetzvollstrecker; er kennt den, der nachgeboren wird.
9. Er kennt die Bahn des Windes, des breiten, hohen, großen; er kennt die welche darüber thronen.
10. Varuna, der Gesetzvollstrecker, hat sich in den Gewässern niedergelassen zur Ausübung der Herrschaft, der Umsichtige.
11. Von dort überschaut er aufmerksam alles Verborgene, was geschah und was geschehen soll.
12. Dieser umsichtige Sohn der Aditi möge uns jederzeit gute Wege bereiten; er möge unsere Lebenstage verlängern.
13. Ein goldenes Gewand trägt Varuna und legt ein Prachtkleid an. Rings herum sitzen seine Späher.
14. Den weder die Schadenfrohen noch die Arglistigen unter den Menschen zu schädigen Wünschen, noch die Nachsteller ihn den Gott.
15. Und der sich bei den Menschen ganz ungeteilten Respekt verschafft hat und in unseren Leibern.
16. Meine Gedanken ziehen fort wie Kühe den Weidwege entlang, den Weitschauenden suchend.
17. Wir wollen jetzt beide abermals miteinander darüber reden, da mir der Süßtrank gebracht ist, um wie der Hotri den lieben vorzukosten:
18. Sehen möchte ich jetzt den von allen gern gesehenen, sehen seinen Wagen auf Erden; er möge an diesen Lobreden von mir Gefallen haben.
19. Erhör, o Varuna, diesen Ruf von mir und sei heut barmherzig! Nach dir verlange ich hilfesuchend.
20. Du Weiser gebeutst über das All, über Himmel und Erde. Schenk also Gehör auf deiner Fahrt!
21. Löse die oberste Schlinge von uns auf, mach die mittlere los, streif die unterste Schlinge ab, damit ich lebe!



1,26. An Agni


1. So zieh denn deine Opfergewänder an, du festlicher Herr der Kräfte, bringe du dieses Opfer für uns dar!
2. Nimm als unser auserwählter Hotri Platz, mit Dichtungen, mit glanzvoller Rede geladen, du jüngster Agni!
3. Denn es bringt der Vater für den Sohn ein Bittopfer, der Freund für den Freund, der auserwählte Genosse für den Genossen.
4. Auf unser Barhis sollen sich Varuna, Mitra, Aryaman, die herrenstolzen, setzen wie auf das des Manu.
5. Du erster Hotri freue dich auch dieser Freundschaft mit uns, hör fein auf diese Lobrede!
6. Wenn wir gleich in vollständiger Reihenfolge Gott um Gott verehren, so wird nur in dir die Spende geopfert.
7. Er soll uns ein lieber Clanherr sein, der wohlredende, auserwählte Hotri; auch wir möchten lieb sein, die wir ein gutes Opferfeuer haben.
8. Denn wenn die Götter ein gutes Opferfeuer haben, so bringen sie auch uns Erwünschtes. Wir glauben ein gutes Opferfeuer zu haben.
9. So soll zwischen uns beiden, du Unsterblicher, zwischen den Unsterblichen und den Sterblichen, gegenseitig Anerkennung sein.
10. Mit allen anderen Agni´s nimm, Agni, dieses Opfer, dieses Wort gern an, jüngster Sohn der Kraft!



1,27. An Agni


1. Wie ein wertvolles Roß will ich unter Verbeugungen dich, den Agni, loben, der über allen Opferhandlungen waltet.
2. Er, unser Sohn durch Kraft, der breitbahnige, freundliche sei uns ein Belohner.
3. Schütze du uns fern und nah vor dem böswilligen Sterblichen, immerdar, lebenslänglich!
4. Diese unsere neueste Gabe, das Gesangeslied, melde du, Agni, fein den Göttern!
5. Gib uns Anteil an den höchsten Siegerpreisen, an den mittleren, bemühe dich um das nächste Gut!
6. Du bist der Verteiler, du Buntglänzender. Wie auf der Sindhu Woge strömest du alsbald in nächste Nähe dem Spender zu.
7. Welchen Sterblichen du, Agni, in den Schlachten begünstigen wirst, wen du in den Kämpfen um die Preise anspornst, der wird alle Genüsse in der Hand halten.
8. Keiner überholt ihn, wer er auch sei, o Gewaltiger. Ruhmbringender Gewinn ist sein.
9. Er soll, in allen Landen bekannt, mit seinen Rennpferden den Siegerpreis erringen, durch seine Wortführer soll er den Preis gewinnen.
10. Du Frühwacher, bring das zustande: ein schönes Loblied auf Rudra, der für jeden Clan verehrungswürdig ist!
11. Er, der Große ohnegleichen, mit dem Rauch als Banner, der Glanzreiche soll uns zu frommem Gedanken und Sieg anspornen.
12. Er soll wie ein reicher Clanherr auf uns hören, das göttliche Banner, Agni, der bei unseren Lobliedern hell erglänzt.
13. Verneigung vor den Großen, Verneigung vor den Kleinen, Verneigung vor den Jungen, Verneigung vor den Betagten! Wir wollen die Götter verehren, wenn wir es vermögen. Nicht möchte ich die Rede eines Höheren vorwegnehmen, ihr Götter.



1,28.Die vereinfachte Somapressung


1. Wo der Stein mit breitem Fuß zum Ausschlagen aufgerichtet wird, da mögest du Indra den im Mörser ausgeschlagenen Soma hinunterschlingen.
2. Wo die beiden Preßbretter wie zwei Schamteile geformt sind, da mögest du Indra den im Mörser ausgeschlagenen Soma hinunterschlingen.
3. Wo die Frau das Hinstoßen und Herstoßen einübt, da mögest du Indra den im Mörser ausgeschlagenen Soma hinunterschlingen.
4. Wo sie den Stößel festbinden wie Zügel zum Lenken, da mögest du Indra den im Mörser ausgeschlagenen Soma hinunterschlingen.
5. Wenngleich du Mörserchen in jedem Hause angespannt wirst, so erklinge hier am hellsten wie die Pauke der Sieger!
6. Und um deine Spitze, o Holz, wehte der Wind. Nun schlag den Soma für Indra zum Trinken aus, du Mörser!
7. Bittopfer vollziehend, vielen Gewinn einbringend, sperren ja beide den Rachen nach oben auf, die Somapflanzen schlampfend wie Indra´s Falben.
8. Ihr zwei Hölzer, presset uns heute aufgerichtet mit den aufgerichteten Auspressern den süßen Saft für Indra aus!
9. Nimm den Rest in der Somapresse heraus, schütte den Soma auf die Seihe, leg den Rest auf die Rindshaut nieder!



1,29. An Indra


1. Wenn wir auch wie Hoffnungslose sind, du bewährter Somatrinker, so mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!
2. Du lippenöffnender Meister der Gewinne, du Kraftbegabter, du hast ja die Machtvollkommenheit; mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!
3. Schläfere die beiden verschieden Aussehenden ein; ohne zu erwachen sollen beide schlafen. Mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!
4. Schlafen sollen jene Unholdinnen, wachen sollen die Huldinnen, du Held. Mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!
5. Zerdrisch den Esel, Indra, der gar so übel schreit ! Mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!
6. Mit der Kundrinaci fliege der Wind weit weg vom Baum. Mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!
7. Erschlag jeden Beschreier, erwürge den Krikadasu. Mach uns doch Hoffnung auf tausend schmucke Kühe und Rosse, o freigebiger Indra!



1,30. An Indra; der Schluß an die Asvin und Usas


1. Indem wir euren ratreichen Indra wie einen Falben anspornen, begieße ich den Freigebigsten mit Somagüssen.
2. Der hundert Spenden des reinen oder tausend des milchgemischten Soma trinkt. Er rinnt wie Wasser in die Tiefe.
3. Wenn sie zu heftigem Rausche zusammenströmen, so bekommt er ja dadurch in seinem Bauch einen Umfang wie das Meer.
4. Dieser Soma ist dein. Du schießest darauf los wie der Täuberich auf sein Weibchen. Diese Rede von uns weißt du gewiß zu würdigen.
5. Du Held, für den das Preislied ist, du Herr der Gaben, für den die Lobrede eine Anziehung ist, deine Großmut soll ausgiebig sein.
6. Steh aufrecht uns zum Beistand bei diesem Entscheidungskampf, du Ratreicher ! Über die andern wollen wir beide uns noch verständigen.
7. Indra, der bei jedem Unternehmen der Stärkere ist, bei jedem Entscheidungskampf, ihn rufen wir Genossen zum Beistand.
8. Er komme doch, wenn er es hört, mit seinen tausendfältigen Hilfen, mit den Siegergewinnen auf unseren Ruf.
9. Ich rufe nach alter Gewohnheit den Herrn, der viel aufwiegt, den früher dein Vater rief.
10. Dich erbitten wir, du allbegehrter, vielgerufener, guter Genosse der Sänger;
11. Du Genosse von uns Genossen, den lippenöffnenden Somatrinkern, du Somatrinker, Keulenträger.
12. So soll es sein, du Somatrinker, Genosse und Keulenträger, so richte es ein, daß du rasch kommst, wie wir von dir wünschen!
13. Reiche Geschenke sollen uns bei dem Mahlgenossen Indra werden, lohnvolle, an denen wir im Besitz von Vieh uns gütlich tun können.
14. Wenn einer wie du, Mutiger, der den Sängern persönlich bekannt ist, darum gebeten wird, solltest du gleichsam die Achse in die Räder einfügen.
15. Indem du, Ratreicher, auf den Eifer, auf den Wunsch der Sänger eingehst, fügst du nach Kräften gleichsam die Achse in die Räder.
16. Immer wieder hat Indra mit den prustenden, wiehernden, schnaubenden Rossen Reichtümer erobert. Der Meisterkünstler hat uns einen Wagen voll Gold geschenkt, er als unser Lohner zum Lohn, er hat ihn uns geschenkt.
17. Ihr Asvin, kommt mit überlegenem Gut an Rossen ! Rinderbesitz, ihr Meister, Goldbesitz sei uns!
18. Denn euer unsterblicher Wagen fährt in einer Fahrt auf dem Meere, ihr Meister Asvin.
19. Ihr hieltet das Rad des Wagens auf dem Haupte des Stiers an; das andere fährt um den Himmel.
20. Welcher Sterbliche soll deinen Genuß haben, unsterbliche, freundesuchende Usas? Zu wem kommst du Erglänzende?
21. Denn wir haben nah und fern deiner gedacht, wie du eine Stute Prangende, Rötliche.
22. Komm du mit jenen Belohnungen her, Tochter des Himmels; hinterlaß bei uns den Reichtum!






4.        Gruppe Lieder des Hiranyastupa


1,31. An Agni


1. Du Agni warst der erste Angiras und Rishi, du der Gott der Götter guter Freund. In deinem Dienste wurden die Seher, die mit Weisheit wirken, geboren, die Marut mit funkelnden Speeren.
2. Du Agni, der erste, der oberste Angiras, wartest als Seher des Dienstes der Götter, für die ganze Welt hinreichend, weise, zweier Mütter Kind, in vielen liegend für Ayu.
3. Du Agni, werde zuerst dem Matarisvan offenbar, mit gutem Bedacht dem Vivasvat! Es bebten beide Welten bei der Hotri-Wahl, du warst der Bürde gewachsen, du opfertest den Großen, o Guter.
4. Du Agni brachtest für Manu den Himmel zum Brüllen, für deinen Wohltäter Pururavas ein noch größerer Wohltäter. Sobald du mit Kraft in den Eltern entbunden wardst, führten sie dich her, vorwärts und wieder zurück.
5. Du Agni bist ein Stier, der die Aufzucht mehrt, ruhmbringend wirst du dem, der den Opferlöffel hebt, der die Opferung, den Vasatruf genau kennt, der du im Anfang im Alleinbesitz des Ayu die Stämme zu gewinnen suchst.
6. Du Agni, hilfst dem in der Freundschaft, im Opfer auf krumme Wege geratenen Mann heraus, du ausgezeichneter, der du im Kampfe um den Tapferen, um den umstrittenen Siegerpreis, in der Schlacht selbst mit Wenigen die Überzahl schlägst.
7. Du Agni bringst den Sterblichen zur höchsten Unsterblichkeit, zu Ruhm Tag für Tag, der du selbst durstig beiderlei Volk Erquickung schaffst und dem freigebigen Patron ein Labsal.
8. Du Agni mach, gepriesen, unseren Dichter geehrt, daß er Reichtümer gewinne! Möchte uns durch das neue Machwerk die Opferhandlung gelingen. Himmel und Erde, helfet uns mit den Göttern weiter!
9. Du Agni sei uns im Schoße der Eltern als Gott über die Götter wachend, du Untadeliger! Sei dem Dichter leiblicher Erzeuger und Vorsehung. Du Glückbringender hast alles Gute ausgeschüttet.
10. Du Agni bist uns Vorsehung und Vater, du bist der Ernährer, wir sind deine Verwandten. Zu dir kommen die Reichtümer hundertfältig, tausendfältig zusammen, zu dem Meister, dem Gesetzeshüter, du Untrüglicher.
11. Dich Agni machten die Götter zum ersten Ayu für den Ayu, zum Stammesfürsten des Nahusa. Sie machten die Ila zur Lehrmeisterin des Menschen, wenn meiner Wenigkeit als dem Vater der Sohn Agni geboren wird.
12. Du Agni beschütze mit deinen Wächtern, o Gott, die Lohnherren und uns selbst, du Löblicher! Du bist der Schirmer des Samens in der leiblichen Nachkommenschaft und der Rinder, wachsam, ohne in deinem Dienste die Augen zu schließen.
13. Du, Agni, wirst entzündet als der vertraute vieräugige Wächter für den unbewehrten Opferer. Wer Opfer spendet, um sich Sicherheit zu schaffen - auch des an Geist Armen Dichterspruch - den begehrst du.
14. Du Agni gewinnst für den Sänger, dessen Worte weit reichen, das was wünschenswerter höchster Besitz ist. Du heißest die Vorsehung, der Vater auch des Armen. Du belehrest den Unerfahrenen, du gibst Weisungen als der Kundigere.
15. Du Agni schützest den Mann, der Dichtersold gewährt, nach allen Seiten wie ein fest genähter Panzer. Wer süße Speise vorsetzt, in seiner Wohnung ein gutes Lager bereitet und ein lebendes Tier opfert, der kommt zuoberst im Himmel.
16. Verzeih uns, Agni, diesen Ungehorsam, den Weg, den wir von Ferne gekommen sind! Du bist Freund, Vater, Vorsehung der Somapfleger, du bist der eifrige Rishimacher der Sterblichen.
17. Wie bei Manu, o Agni, wie bei Angiras, du Angiras, wie bei Yayati, wie früher an deinem Sitze, du Reiner- komm herbei, fahre das göttliche Volk her, laß es sich auf das Barhis setzen und opfere dem lieben!
18. Erbaue dich an dieser Beschwörung, o Agni, die wir dir nach bestem Können oder Wissen gemacht haben. Und geleite uns zum Glück, begabe uns mit lohnbringender Gnade!



1,32. An Indra


1. Des Indra Heldentaten will ich nun verkünden, die ersten, die der Keulenträger getan hat: Er erschlug den Drachen, erbrach die Gewässer; er spaltete die Weichen der Berge.
2. Er erschlug den Drachen, der sich auf dem Berge gelagert hatte. Tvastri hatte ihm die sausende Keule geschmiedet. Wie die brüllenden Kühe zu den Kälbern eilend liefen die Gewässer stracks zum Meere.
3. Gierig wie ein Stier erwählte er sich den Soma; in den Trikadruka´s trank er vom ausgepreßten. Der Gabenreiche ergriff das Wurfgeschoß, die Keule; er erschlug ihn, den Erstgeborenen der Drachen.
4. Als du, Indra, den Erstgeborenen der Drachen erschlugst und da die Listen der Listigen noch überlistetest, da du Sonne, Himmel, Morgenröte zum Vorschein brachtest, da hast du fortab nimmer deinen Meister gefunden.
5. Indra erschlug den Vritra, den größten Feind, den Schulterlosen mit der Keule, seiner großen Waffe. Wie Baumstämme, die mit der Axt gefällt sind, liegt der Drache platt auf der Erde.
6. Denn er hatte wie ein des Kämpfens Unkundiger in trunkenem Übermut den großen Helden, den Starkbedrängenden, Trestersomatrinkenden herausgefordert. Er hat den Anprall seiner Waffen nicht ausgehalten; der Nasenbrecher wurde zerschmettert, als er in Indra seinen Meister fand.
7. Ohne Hand und Fuß kämpfte er gegen Indra. Er schlug ihm die Keule in den Nacken. Der verschnittene Stier, der dem Bullen gewachsen sein wollte, der Vritra lag zerstückt an vielen Stellen da.
8. Über ihn, der wie geschnittenes Rohr nur so dalag, gingen aufsteigend die Gewässer des Manu hinweg. Die ein Vritra in seiner Größe umlagert hatte, zu deren Füßen lag der Drache.
9. Zur Neige ging die Lebenskraft der Mutter des Vritra; Indra hatte die Waffe auf sie geschleudert. Obenauf lag die Erzeugerin, zuunterst der Sohn. Die Danu liegt wie die Kuh bei ihrem Kalbe.
10. Inmitten der nie stillstehenden, nie rastenden Wasserläufe war sein Leib begraben. Die Gewässer fließen über Vritra´s Heimlichkeit hinweg. In langes Dunkel versank der Indrabemeisterte.
11. Als Frauen des Dasa vom Drachen bewacht, waren die Gewässer eingesperrt wie die Kühe von dem Pani. Den Ausfluß der Gewässer, der verstopft war, hat er nach Erschlagung des Vritra geöffnet.
12. In ein Roßhaar verwandeltest du dich da, Indra, als er dich gegen die Zacke schlug. Der einzige Gott erobertest du die Kühe, du erobertest, o Held, den Soma; du ließest die sieben Ströme frei, daß sie laufen.
13. Nicht fruchtete ihm Blitz und Donner, nicht Nebel und Hagel, den er ausstreute. Als Indra und der Drache kämpften, da blieb der Gabenreiche auch für alle Zukunft Sieger.
14. Wen sahst du, Indra, als Rächer des Drachen, daß Furcht dein, des Töters, Herz befiel, als du über die neunundneunzig Ströme, wie der Adler erschreckt die Räume durcheiltest?
15. Indra ist König über den Fahrenden, den Rastenden, über Zahmes und Gehörntes, der die Keule im Arm trägt. Er gebietet als König über die Völker; wie der Radkranz die Speichen umfaßt er das alles.



1,33. An Indra


1. Kommt, wir wollen Indra angehen, die wir auf die Kühe aus sind. Er möge fest seine Fürsorge für uns mehren. Vielleicht daß er, der kein Hindernis kennt, dann unserem höchsten Wunsch nach diesem Reichtum, nach Kühen geneigt sein wird.
2. Ich fliege hin zu dem Schatzspender, dem unwiderstehlichen, wie ein Adler zum gewohnten Horst, dem Indra mit höchsten Preisliedern huldigend, der für die Sänger auf seiner Fahrt anzurufen ist.
3. In voller Wehr hat er die Köcher umgehängt. Die Rinder des Protzen treibt er zu, wem er will. Viel Gut aufstöbernd, sei kein Pani gegen uns, du starker Indra!
4. Denn du erschlugst den reichen Dasyu mit dem Schlägel allein ausziehend mit deinen Gehilfen, Indra. Vor ihrem Versteck flohen die nach allen Seiten; die opferlosen Sanaka´s gingen in den Tod.
5. Sie verspielten ihre Köpfe, o Indra, die Opferlosen, die mit den Opfernden sich in Wettstreit einließen. Als du, gewaltiger Falbenherr und Rosselenker vom Himmel bliesest, da bliesest du die Unfrommen in beiden Welten fort.
6. Sie wollen die Wehr des Untadeligen bekämpfen; die Navagvastämme übten Vergeltung. Wie verschnittene Stiere, die mit einem Bullen kämpfen, flohen sie gezeichnet in eiligem Laufe vor Indra, zur Einsicht kommend.
7. Du Indra stelltest jene Weinenden und Lachenden zum Kampfe am anderen Ende der Welt. Oben vom Himmel warfst du Feuer auf den Dasyu. Das Wort des Somapressenden und Preisenden hast du begünstigt.
8. Sie hatten die Einhüllung der Erde bewirkt, sich mit goldenem Zaubergehenk schmückend. Obwohl sie sich sputeten, entgingen sie nicht dem Indra. Er umkleidete seine Späher mit Sonnenlicht.
9. Als du, Indra, beide Welten von allen Seiten mit deiner ganzen Größe umschlossen hattest, da bliesest du die Ahnungslosen durch die Ahnenden, den Dasyu mit den Segensprechern fort, o Indra.
10. Die das Ende von Himmel und Erde nicht erreichten, noch mit ihren Listen den Schatzgeber umgarnten - Indra, der Bulle, hatte die Keule zu seinem Verbündeten gemacht; durch Licht hat er die Kühe aus dem Dunkel gezogen.
11. Nach seinem Belieben strömten die Gewässer, er stärkte sich inmitten der schiffbaren Ströme. Indra erschlug diesen angespannten Sinnes mit stärkstem Schlage für die Himmelsgötter.
12. Indra warf die Festen des Ilibisa nieder; er zerhieb den gehörnten Susna. Mit ganzer Wucht, mit ganzer Kraft hast du Gabenreicher mit der Keule den kampflustigen Feind erschlagen.
13. Erfolgreich ging er auf seine Feinde los, mit dem spitzhörnigen Bullen zerbrach er die Burgen. Indra ließ den Vritra seine Keule fühlen. In seinem Selbstvertrauen steigerte er die hohe Meinung von sich.
14. Du Indra nahmst für Kutsa, an dem du Wohlgefallen fandest, Partei; du halfst dem zahmen Stier Dasadyu. Von seinen Hufen aufgeworfen drang der Staub zum Himmel. Der Svaitreya erhob sich zur Männerbezwingung.
15. Du halfst dem zahmen Stier in den tugrischen Kämpfen, bei der Landeroberung dem Svitrya-Rind, du Gabenreicher. Schon lange hatten sie hier verweilend gesäumt. Du hast die Besitztümer der Feindseligen dir untertan gemacht.



1,34. An die Asvin


1. Dreimal sei heute unser Eingedenk! Ausgedehnt sei eure Fahrt und Gabe, Ihr Asvin! Denn euch hält man fest wie das Kleid zur Winterszeit. Nach euch sollen die Andächtigen verlangen.
2. Drei Radreifen sind an eurem Süßigkeit führenden Wagen. Alle kennen eure Sehnsucht nach Soma. Drei Stützen sind befestigt um sich daran zu halten. Dreimal des Nachts und dreimal am Tage fahrt ihr Asvin aus.
3. Dreimal am gleichen Tag, ihr Fehlerverdeckende, dreimal würzet heute das Opfer mit Süßigkeit! Dreimal, ihr Asvin, schwellet alle Nächte und Morgen für uns die belohnenden Labungen an!
4. Dreimal macht eure Umfahrt, dreimal zu dem gehorsamen Manne, dreimal bemüht euch gleichsam dreifach für den, der gut zuredet! Dreimal bringet, ihr Asvin, Freude mit, dreimal schwellet unsere Lebenskräfte an wie die unversiegliche Kuh!
5. Dreimal führet uns, ihr Asvin, Reichtum zu, dreimal bei versammelter Götterschar und dreimal begünstigt die Gebete! Dreimal bringet uns Glück und dreimal uns Ruhm! Euren dreiständigen Wagen besteigt die Tochter des Surya.
6. Dreimal gebt uns, ihr Asvin, himmlische Arzeneien, dreimal irdische und dreimal aus den Gewässern! Das Schutzmittel des Heilsamen bringet meiner Wenigkeit aus eurem Sohne mit, dreifachen Schirm, ihr Meister der Schönheit!
7. Dreimal Tag für Tag kommet ihr Asvin herum in der Dreiwelt, auf der Erde, für uns anbetungswürdig. Drei Entfernungen kommt ihr Wagenlenker Nasatya´s her zur Frühmesse wie der Windhauch zur Frühweide.
8. Dreimal, ihr Asvin, mit den Strömen, den Siebenmüttern kommet; drei Tröge voll Soma, dreifach ist die Opfergabe bereitet. Über den drei Erden schwebend bewachet ihr Tag und Nacht das errichtete Firmament des Himmels.
9. Wo sind die drei Räder eures dreiteiligen Wagens, wo die drei brüderlichen Sitze? Wann geschieht die Schirrung des siegreichen Esels, mit dem ihr Nasatyas zum Opfer fahret?
10. Kommt her, Nasatyas, die Spende wird geopfert. Trinkt von dem Süßtrank mit dem süßtrinkenden Munde! Denn noch vor der Morgenröte sendet Savitri euren Wagen zu regelmäßiger Fahrt aus, den wunderbaren, schmalzreichen.
11. Kommt, Nasatyas, hierher mit den dreimal elf Göttern zum Süßtrank, o Asvin! Verlängert das Leben, streifet Schäden ab, wehret die Feindschaft ab, seid uns Beisteher!
12. Bringt uns, Asvin, auf dem dreiteiligen Wagen einen Schatz von tüchtigen Mannen heran! Euch Erhörende rufe ich zum Beistand, und seid uns bei dem Lohngewinne zur Förderung!



1,35. An Savitri


1. Ich rufe zuerst den Agni zum Heil, ich rufe Mitra und Varuna hierher zum Beistand. Ich rufe die Nacht, die alles Lebende zur Ruhe bringt, ich rufe den Gott Savitri zur Hilfe.
2. Indem er mit dem schwarzen Dunst sich heranbewegt und Gott und Mensch zur Ruhe bringt, kommt Gott Savitri auf goldenem Wagen, die Wesen beschauend.
3. Der Gott fährt vorwärts, er fährt aufwärts, er fährt mit zwei schmucken Falben, der Anbetungswürdige. Gott Savitri kommt aus der Ferne gefahren, indem er alle Fährlichkeiten beseitigt.
4. Savitri, der Anbetungswürdige, hat den perlenbedeckten, allfarbigen hohen Wagen mit goldenen Jochpflöcken bestiegen, der Buntstrahlende, den schwarzen Dunst verbreitend, seine Stärke anlegend.
5. Die weißfüßigen Rappen haben alle Menschen beschaut, während sie seinen Wagen mit der goldenen Deichsel ziehen. Allezeit ruhen die Menschenstämme, alle Welten im Schoß des göttlichen Savitri.
6. Drei Himmel gibt es, zwei sind der Schoß des Savitri, der eine ist in der Welt des Yama, der männerbezwingende. Alles Unsterbliche ruht auf ihm wie das Wagengestell auf den Achsbolzen. Wer das begriffen hat, soll es hier sagen.
7. Der Adler hat die Lüfte überschaut, der geheimnisvoll redende Asura, der gute Weiser. Wo ist jetzt die Sonne? Wer weiß es? Welchen Himmel hat ihr Strahl durchdrungen?
8. Er überschaut die acht Spitzen der Erde, die drei Ebenen meilenweit, die sieben Ströme. Der goldaugige Gott Savitri ist gekommen, der dem Opferspender die begehrenswerten Kleinode bringt.
9. Savitri mit der goldenen Hand, der Ausgezeichnete, fährt zwischen beiden, zwischen Himmel und Erde. Er vertreibt die Krankheit, treibt die Sonne an; er reicht mit dem schwarzen Dunst bis an den Himmel.
10. Der Asura mit der goldenen Hand, der gute Weiser, der Barmherzige, Hilfreiche soll herwärts kommen. Die Unholde und Zauberer abwehrend steht der Gott allabendlich da, der Gepriesene.
12. Deine früheren Pfade, die staublosen, wohlbereiteten in der Luft, o Savitri, auf diesen wegsamen Pfaden komm auch heute zu uns; schütze uns und segne uns, o Gott!







5. Gruppe        Lieder des Kanva


1,36. An Agni


1. Wir treten für euch mit wohlgesetzten Reden vor Agni, den Jüngsten unter vielen, den Herrn der gottergebenen Stämme, den auch die anderen anrufen.
2. Die Menschen haben den Agni zum Mehrer ihrer Stärke gemacht; mit Opferspenden wollen wir dienen. Sei du uns heute hier ein wohlgesinnter Helfer in den Entscheidungskämpfen, du Wahrhaftiger!
3. Dich erwählen wir zum Hotri den Allkundigen. Wenn du groß bist, so breiten sich deine Flammen aus, deine Strahlen reichen zum Himmel.
4. Die Götter Varuna, Mitra, Aryaman zünden dich, den altgewohnten Boten an. Jeden Siegespreis gewinnt durch dich, Agni, der Sterbliche, der dir gespendet hat.
5. Der wohlredende Hotri und Hausherr und Bote der Clangenossen bist du Agni. In dir laufen all die feststehenden Satzungen zusammen, die die Götter geschaffen haben.
6. Nur in dir, dem Glückbringer, o jüngster Agni, wird jegliche Spende geopfert. Sei du uns heute und künftig wohlgesinnt. Bitte die Götter um Meisterschaft für uns!
7. Gar ehrfürchtig warten sie dem Selbstherrscher auf. Mit Opfergaben entflammen die Menschen den Agni, nachdem sie den Fehlschlägen entgangen sind.
8. Sie erschlugen den Feind, den Vritra, und bemeisterten Himmel und Erde und die Gewässer; sie haben sich ein weites Land zum Wohnen bereitet. Bei Kanva ward der Bulle hellglänzend, wenn mit Schmalz begossen. Das Roß wieherte bei den Kriegszügen um Rinder.
9. Setz dich mit uns nieder; du bist groß, flamme auf, als der beste Götterlader! Entsende, du festlicher, gepriesener Agni, deinen rötlichen Rauch, den gerngesehenen!
10. Du, den die Götter für Manu hienieden bestellten als Bestopfernden, du Opferführer, den Kanva Medhyatithi, den Vrisan, den Upastuta entzündeten den Schätzegewinner.
11. Agni, den Medhyatithi Kanva angezündet hat nach rechtem Brauche, von ihm sind Labsale ausgestrahlt, ihn stärken diese Lieder, diesen Agni stärken wir.
12. Häufe die Schätze an, du Eigenartiger, denn du besitzest Freundschaft unter den Göttern, Agni. Du gebeust über namhafte Siegerbeute. Sei uns gnädig; du bist groß.
13. Aufrecht steh fein wie Gott Savitri uns zum Beistand, aufrecht als Gewinner des Siegerpreises, wenn wir mit anderen salbungsvollen Priestern uns darum streiten.
14. Aufrecht schütze uns vor Not mit deinem Banner, verbrenne jeden Atrin. Richte uns auf zum Wandel, zum Leben! Finde Vorliebe für uns unter den Göttern!
15. Schütze uns, Agni, vor dem Unhold, schütz uns vor der Falschheit des Geizigen! Schütz uns vor dem Schädiger oder vor dem Mordgierigen, du Hellglänzender, Jüngster!
16. Wie mit dem Schlägel schlag die Geizigen auseinander, du Glutzahn, jeden der falsch gegen uns ist! Der Sterbliche, der sich bei Nacht allzu scharf macht, der Schelm soll keine Macht über uns haben.
17. Agni gewann die Meisterschaft, Agni dem Kanva Glück. Agni stand den beiden Verbündeten und dem Medhyatithi, Agni dem Upastuta im Gewinnen bei.
18. Durch Agni rufen wir aus der Ferne den Turvasa und Yadu, den Ugradeva. Agni geleitet den Navavasta, den Brihadratha, den Turviti, den Dasyave Sahas.
19. Dich Agni, hat Manu eingesetzt als Licht für alles Volk. Du hast bei Kanva geleuchtet, zur rechten Zeit geboren, großgeworden du, vor dem sich die Lande beugen.
20. Zornfunkelnd, überwältigend sind die Flammen des Agni, furchtbar; nicht ist dagegen anzukommen. Verbrenn jederzeit die Unholde, die zauberischen, jeden Atrin!



1,37. An die Marut


1. Auf die tändelnde marutische Heerschar, die Unereichte zu Wagen Prunkende, stimmt euren Gesang an, ihr Kanvas;
2. Die mit dem Schecken, den Lanzen, mit den Bullen und Zierraten zusammen geboren wurden, von selbst glänzend.
3. Als wäre es hier, so hört sich´s an, wenn die Peitschen in ihren Händen knallen. Auf ihrer Fahrt bringen sie das Wunder fertig.
4. Singet euer gotteingegebenes Erbauungswort der ungeduldigen, ungestümen Heerschar von funkelndem Glanze!
5. Preise das tändelnde marutische Heer, das unter Kühen der Bulle ist! Ich habe mich an dem Saft zwischen den Zähnen gestärkt.
6. Wer ist von euch der Größte, ihr Männer, ihr Schüttler des Himmels und der Erde, wenn ihr sie wie den Saum des Kleids schüttelt?
7. Vor eurer Auffahrt weicht der Menschensohn, vor eurem gewaltigen Grimme; es duckt sich der Fels, der Berg.
8. Bei deren Anläufen und Fahrten die Erde zittert wie ein alter Stammesfürst.
9. Denn unnachgiebig ist ihre Geburt, ihre Kraft aus der Mutter herauszukommen, wonach ihre Macht doppelt so groß wird.
10. Diese Söhne des Rudra stimmen ihre Loblieder an. Sie haben bei ihren Anläufen die Ziele weit gesteckt, um brüllend, in die Knie sich legend zu laufen.
11. Selbst jenes lange breite Kind des Regengewölks, das nicht zurückstehen will, setzen sie durch ihre Fahrten in Bewegung.
12. Ihr Marut, mit eurer Kraft habt ihr die Menschen erschüttet, habt ihr die Berge erschüttert.
13. Wenn die Marut ausfahren, so reden sie unterwegs zusammen; manch einer hört sie.
14. Fahrt rasch los mit den Rennern! Für die Kanvas habt ihr eine Vorliebe; dort sollt ihr fein schwelgen;
15. Denn es gibt etwas für euch zum Schwelgen. Wir gehören ihnen. Schenket uns die volle Dauer zum Leben.



1,38. An die Marut


1. Was habt ihr denn jetzt, ihr Freunde Suchende, in die Hände genommen wie der Vater seinen Sohn, da für euch das Barhis herumgelegt ist
2. Wohin jetzt - was ist euer Reiseziel? - geht ihr auf Erden wie im Himmel? Wo erfreut man sich euer wie die Rinder sich auf der Weide erfreuen?
3. Wo sind eure neuesten Gunsterweisungen, ihr Marut, wo die Wohlfahrt und wo alle Glücksgüter?
4. Wenn ihr Söhne der Prisni die Sterblichen wäret, so würde euer Sänger unsterblich sein.
5. Nicht soll euer Sänger unbefriedigt sein wie ein Wild auf der Weide, noch möchte er auf dem Pfade Yama´s wandeln.
6. Nicht soll uns fein früher oder später die unbarmherzige Niriti töten. Zusammen mit dem Durst soll sie vergehen.
7. Die wahrhaft zornfunkelnden, überwältigenden Rudrasöhne machen selbst in der Wiege Regenwetter ohne Wind.
8. Wie eine blökende Kuh brüllt der Blitz, wie die Mutter das Kalb begleitet er ihn, wenn ihr Regen sich ergossen hat.
9. Selbst am Tag machen sie Dunkel, wenn sie mit Parjanya, dem Wasserfahrer. Die Erde überschwemmen.
10. Dann erbebte der ganze irdische Sitz, erbebten die Menschen vor dem Getöse der Marut.
11. Ihr Marut, mit euren starkhufigen Rossen, die im Laufen unermüdlich sind, folget dem Lauf der buntschimmernden Flüsse.
12. Fest müssen eure Radkränze sein, ihre Wagen und Rosse, gediegen die Zügel.
13. Rufe mit anhaltender Lobrede den Brahmanaspati an, daß er das Greisenalter uns schenke, den Agni, den gern gesehen ist wie ein Freund!
14. Miß den Ton in deinem Munde richtig ab, wie Parjanyas halte ihn an! Sing das Loblied, das das Lobgedicht enthält!
15. Lobe die Marutschar, die funkelnde, beifalliebende, singende! Hier bei uns soll sie erbaut werden.



1,39. An die Marut


1. Wenn ihr so aus der Ferne eure Tonweise vorauswerfet wie die Flamme ihren Schein, nach wessen Sinn, in wes Gestalt, zu wem fahret ihr Marut, zu wem ihr Schüttler?
2. Wenn ihr so aus der Ferne eure Tonweise vorauswerfet wie die Flamme ihren Schein, nach wessen Sinn, in wes Gestalt, zu wem fahret ihr Marut, zu wem ihr Schüttler?
3. Was fest ist, stoßet ihr um; was schwer ist, bringet ihr Männer ins Rollen. Ihr fahret durch die Bäume der Erde, durch die Seiten der Berge.
4. Denn nicht ward euch ein Meister gefunden im Himmel noch auf Erden, ihr Stolzen. In geschlossener Reihe muss eure Stärke, ihr Rudrasöhne, niemals anzugreifen sein.
5. Sie machen die Berge erzittern, sie durchschütteln die Bäume. Ihr Marut zoget wie Betrunkene los in vollzähligem Clan, Ihr Götter.
6. Ihr habt an die Wagen die Schecken gespannt, der Rotfuchs zieht als Beipferd. Auf euren Anmarsch horchte selbst die Erde; die Menschen wurden erschreckt.
7. Eurem Beistand, ihr Rudrasöhne, erbitten wir recht bald für Nachkommenschaft. Kommet jetzt zu uns mit Beistand so wie ehedem zu dem sich fürchtenden Kanva!
8. Wenn ein von euch losgelassenes, oder von einem Sterblichen losgelassenes Drohnis auf uns losgeht, ihr Marut, so wehret es mit Macht, mit Kraft, mit euren Hilfen ab!
9. Denn etwas Vollkommenes habt ihr Opfersame geschenkt: den Kanva, ihr Einsichtsvollen. Mit den vollkommenen Hilfen kommet zu uns, ihr Marut, wie die Blitze zum Regen!
10. Vollkommene Stärke traget ihr Gabenschönen an euch, vollkommene Macht, ihr Gabenschönen an euch, vollkommene Macht, ihr Schüttler. Auf den hoffärtigen Rishifeind werfet eure Feindschaft wie einen Pfeil, ihr Marut!



1,40. An Brahmanaspati


1. Erhebe dich, Brahmanaspati! Gottverlangend wenden wir uns an dich. Die Gabenscheuen Marut sollen herkommen; Indra, sei du als Hauptmann dabei!
2. Denn dich, du Sohn der Kraft, ruft der Sterbliche an, wenn Gewinn auf dem Spiel steht. Die Meisterschaft, guten Roßbesitz soll erwerben, wer euer begehrt, ihr Marut.
3. Brahmanaspati soll sich aufmachen, die Göttin Großmut soll sich aufmachen zu dem mannhaften Herrn, der fünffach beschenkt. Die Götter sollen unser Opfer geleiten.
4. Wer dem Priester echtes Gut schenkt, der erwirbt unvergänglichen Ruhm. Für ihn erbitten wir den Segen guter Mannen, die tüchtig voranstreben, fehlerlos sind.
5. Jetzt hebt Brahmanaspati das zum Preis bestimmte Dichterwort an, an dem Indra, Varuna, Mitra, Aryaman, die Götter ihr Behagen haben.
6. Dieses Dichterwort wollen wir vortragen bei den Opfern, das zusagende, fehlerlose, ihr Götter. Und so ihr Herren diese Rede gern aufnehmet, so wird sie alles Gute erreichen.
7. Wer vermöchte den gottergebenen Mann zu erreichen, wer den, der das Barhis umgelegt hat?Mit den Strömen ist der Opferspender immer weiter gezogen. Das dazwischen liegende Land hat er zu seinem Wohnsitz gemacht:
8. Er möge seine Herrschaft mehren; er schlägt den Feind mit den Königen; auch in der Gefahr schafft er sich sichern Wohnsitz. Für ihn, der der Keulenträger Indra ist, gibt es im großen und kleinen Kampf keinen Wehrer noch Überwinder.



1,41. An die Aditya´s


1. Wen Varuna, Mitra, Aryaman, die Klugen, beschützen, der Mann kommt niemals zu Schaden.
2. Wen sie wie auf dem Arm hinübertragen und vor Schaden behüten, der Sterbliche gedeiht ganz und unversehrt.
3. Vor ihnen zerstreuen die Könige die Fährlichkeiten, die Anfeindungen; sie führen über die Gefahren hinweg.
4. Gangbar, dornenlos ist der Weg für den recht Wandelnden, ihr Aditya´s. Auf ihm gibt es für euch keine Ermüdung?
5. Das Opfer, das ihr Herren Aditya´s auf richtigem Wege leitet, das kommt euch ganz nach eurem Sinn.
6. Der Sterbliche gelangt zu Belohnung, zu Gut - sein ganzer Same und er selbst - nie zu Fall gebracht.
7. Wie können wir, o Genossen, das Loblied auf Mitra und Aryaman richtig treffen, einen Hochgenuß für Varuna?
8. Ich will nicht vor euch dem, der den Gottergebenen schlägt oder flucht, mit Gleichem erwidern. Mit freundlichen Worten nur will ich euch gewinnen.
9. Man soll sich davor fürchten wie der Spieler bis zum Auflegen vor den, der die Vier in der Hand hat; man soll nicht Lust an böser Rede haben.



1,42. An Pusan


1. Pusan! Begeh die Wege, entferne Ungemach, du Kind der Einkehr! Geh uns als Geleitsmann voran, o Gott!
2. Den bösen, unheilvollen Wolf, der uns bedroht, o Pusan, den jage von dem Wege fort!
3. Treib den Wegelagerer, den Räuber, der die Schleichwege kennt, von der Straße weit weg!
4. Tritt das Brandgeschoß des doppelzüngigen Verleumders, wer er auch sei, mit dem Fuße aus!
5. Diesen Beistand von dir erbitten wir, du ratreicher Meister Pusan, mit dem du unsere Väter ermutigt hast.
6. Nun mach uns die Siegespreise leicht zu gewinnen, der du alle Glücksgüter hast, du erster Träger des goldenen Beils!
7. Führ uns über die Mängel hinweg, mach uns gute, gangbare Wege! O Pusan, schaff hierfür Rat!
8. Für zu guter Weide, nicht komme zu der Reise neue Aufregung. O Pusan, schaff hierfür Rat!
9. Bemüh dich, gib in Fülle und spende, gib einen Ansporn, fülle den Bauch! O Pusan, schaff hierfür Rat!
10. Wir machen dem Pusan keine Vorwürfe, wir beloben ihn mit wohlgesetzten Worten. Wir bitten den Meister um Schätze.



1,43. An Rudra und Soma


1. Was sollen wir dem Rudra, dem Klugen, Belohnendsten, Stärksten sagen, das seinem Herzen am meisten zusagt!
2. Auf das Aditi unserem Vieh, den Männern, dem Rind, auf das sie unserem Samen das rudrische Heilmittel verschaffe;
3. Auf das Mitra und Varuna, auf das Rudra unser gedenke und alle Götter einmütig.
4. Den Herrn des Gesanges, den Herrn des Opfers Rudra mit kühlender Arzenei bitten wir um diese Huld des Heilsamen,
5. Der wie die helle Sonne, wie Gold glänzt, der beste der Götter, der Gütige.
6. Er schaffe Heil unserem Roß, guten Fortgang dem Schafbock und der Schafmutter, den Männern und Frauen, dem Rinde.
7. Leg auf uns, o Soma, die Herrlichkeit von hundert Männern, großen Ruhm, reich an Mannesmut!
8. Nicht sollen uns, o Soma, Fallstricke und Missgunst zu Fall bringen. Gib uns, o Trank, an dem Siegergewinn Anteil!
9. Deine Kinder der Unsterblichkeit am höchsten Ursprungsort des Weltgesetzes, nach denen sollst du, Soma, als ihr Haupt an dem Nabel der Welt ausschauen und wissen, daß sie bereit sind, o Soma.






 
6. Gruppe        Lieder des Praskanva

1,44. An Agni


1. Unsterblicher Agni, bring der Usas morgendliche, ansehnliche Gabe; bring du heute dem Opferspender die frühwachen Götter her, o Jatavedas!
2. Denn du bist der erwünschte Bote, der Opferführer, Agni, der Wagenlenker der Opfer. Im Verein mit den beiden Asvin, mit Usas verschaff uns die Meisterschaft, hohen Ruhm!
3. Heute erwählen wir zum Boten den guten, viellieben Agni, den rauchfahnigen, glanzerhöhten, im Frühlicht, der den Dienst der Opfer verschönt.
4. Den vornehmsten, den jüngsten Gast, der gut mit Schmalz begossen wird, der dem opferspendenden Manne erwünscht ist, den Agni Jatavedas rufe ich im Frühlicht auf, daß er zu den Göttern fahre.
5. Ich will dich preisen, du unsterblicher Erlaber der ganzen Welt, den unsterblichen Schirmer, du festlicher Agni, den besten Opferer, du Opferführer.
6. Sei einer, der dem Sänger Schönes sagt, du Jüngster, mit Honig auf der Zunge, wenn du gut mit Schmalz begossen bist. Des Praskanva Tage zum Leben verlängernd, huldige dem göttlichen Volke!
7. Denn dich zünden die Clangenossen gemeinsam an, den allwissenden Hotri. Fahre, du vielgerufener Agni, die klugen Götter eilig hierher,
8. Savitri, Usas, die beiden Asvin, Bhaga, Agni, im Frühlicht der Nacht. Die Kanvas zünden dich, den Opferfahrer, bei ausgepreßtem Soma an, du Wohlopfernder.
9. Denn du bist der Herr der Opfer, Agni, der Bote der Clangenossen. Fahr heute die frühwachen Götter zum Somatrunk her, deren Auge die Sonne ist !
10. Agni ! Du hast an allen früheren Morgen geleuchtet, du Glanzreicher, allsichtbar. Du bist in den Dörfern der Schirmherr und Vogt, du bist der Anwalt bei den Opfern, von Manu, den Menschen dazu bestimmt.
11. Wir setzen dich ein, Agni, als Ausrichter des Opfers, als Hotri-Priester, o Gott, wie man getan hat, dich den Klugen, den flinken Boten, den unsterblichen.
12. Wenn du als Anwalt der Götter, du wie Mitra geehrter, als ihr Vertrauter den Botendienst tust, dann erglänzen die Flammen des Agni wie die Wellen der Sindhu erbrausend.
13. Höre hörenden Ohres mit den zu Wagen fahrenden Göttern, den Mitkommenden, o Agni ! Auf das Barhis soll sie sich setzen, Mitra, Aryaman, am Morgen zum Opfer kommend.
14. Den Lobgesang sollen die Gabenschönen Marut hören, deren Zunge Agni ist, die Mehrer der Wahrheit. Varuna, der die Gebote aufrecht hält, soll den Soma trinken im Verein mit den Asvin, mit Usas.



1,45. An Agni


1. Verehre du Agni hier die Vasu´s, die Rudra´s und Aditya´s, das von Manu abstammende Volk, das gut opfert und Opferschmalz aufgießt!
2. Denn die weisen Götter sind dem Opfernden Erhörer, o Agni. Diese Dreiunddreißig fahre her, du Rotrossiger, Lobbegehrender!
3. Wie von Priyamedha, wie von Atri, von Virupa, o Jatavedas, wie von Angiras, so erhöre den Ruf des Praskanva, du Hochgebietender!
4. Die Priyamedha´s, die eine große Feier begehen, haben den Agni zum Beistand angerufen, der mit heller Glut der Opfer waltet.
5. Du Opferschmalzbegossener, Wahrhafter, höre fein auf diese Lobreden, mit denen dich die Söhne des Kanva um Hilfe anrufen!
6. Dich, du Ruhmglänzendster, rufen die Angehörigen in den Niederlassungen an, den Flammenhaarigen, du viellieber Agni, auf das du das Opfer beförderest.
7. Dich Agni, haben die Redekundigen zu den Opfern des heutigen Tages als den Hotri-Priester eingesetzt, dich den besten Schätzefinder, mit hörendem Ohre, den Weitbekanntesten.
8. Die Redekundigen haben bei gepreßtem Soma zum Opfergenuß dich, das große Licht, zum opfernden Sterblichen herbewogen, die Opfergabe darbringend, o Agni.
9. Krafterzeugter, Wahrhafter ! Heiße die Frühausfahrer, das göttliche Volk heute hier auf das Barhis zum Somatrunk sich setzen, du Guter!
10. Bitte, Agni, das göttliche Volk her durch gemeinsame Einladung: Hier ist Soma, ihr Gabenschönen; trinket ihn, der einen Tag über gestanden hat!



1,46. An die Asvin


1. Dort leuchtet die Morgenröte wie keine je zuvor auf, die liebe Tochter des Himmels. Laut preise ich euch, Asvin,
2. Die beiden Meister, Söhne der Sindhu, die Ausdenker der Reichtümer, die Götter, die durch ihre Einsicht Schätze finden.
3. Eure Buckeltiere schweben über die morsche Fläche hin, wenn euer Wagen mit den Vögeln dahinfliegen soll.
4. Der Buhle der Wasser, der hinüberbringende, bringt durch das Opfer euch, ihr Herren, über das Wasser herüber, der Vater des ......,
5. Der für euch das Tor der Gedanken aufsprengt, ihr Nasatya´s, die ihr der Worte gedenkt: Trinkt tapfer vom Soma!
6. Das lichtreiche Labsal, das uns über die Finsternis hinwegbringen soll, das gewähret uns, ihr Asvin!
7. Kommt auf dem Schiff unserer Gedanken, um ans andere Ufer zu gelangen. Schirret euren Wagen an, ihr Asvin!
8. Euer Ruder ist breiter als der Himmel, euer Wagen steht am Landungsplatz der Flüsse. Mit Kunst wurden die Somatränke angeschirrt.
9. Am Orte des Himmels sind die Somatropfen, ihr Kanva´s, am Orte der Flüsse das Gute. Wohin beabsichtigt ihr eure natürliche Körperform zu legen?
10. Licht ist der Somapflanze geworden: Die Sonne kommt dem Golde gleich. Mit der Zunge blickte jetzt der Schwarze durch.
11. Der rechte Weg ist bereitet, um glücklich ans andere Ufer zu gelangen; die Straße des Himmels ist sichtbar geworden.
12. Der Sänger erwartet gerade diese Gunst der Asvin immer wieder, die im Rausche des Soma hinaushelfen.
13. Ihr, die ihr bei dem Opferer mit Somatrank und Lied zugedeckt werdet, kommet, Glückbringende, wie zu Manu!
14. Euer, der Umherziehenden, Schönheit zog die Usas nach. In den Nächten gewinnet ihr die rechten Wege.
15. Trinkt beide, Asvin, gewähret uns beide Schirm durch lückenlosen Schutz!



1,47. An die Asvin


1. Dieser süßeste Soma ist für euch beide ausgepreßt, ihr Wahrheitsmehrer. Trinket ihn, Asvin, der einen Tag über gestanden hat!Bringet dem Spender Kleinode!
2. Auf eurem dreisitzigen, dreiteiligen, schönverzierten Wagen kommet, Asvin! Die Kanva´s bereiten euch bei dem Opfer eine Erbauung, höret fein auf deren Ruf!
3. Trinket den süßesten Soma, ihr Wahrheitsmehrer Asvin, drum kommt heute zu dem Spender und bringt auf dem Wagen Gutes mit, ihr Meister!
4. Auf dem dreisitzigen Barhis würzet das Opfer mit Süßigkeit, ihr Allwissende! Die dem Himmel zugetanen Kanva´s rufen euch, Asvin, bei ausgepreßtem Soma.
5. Die nahen Hilfen, mit denen ihr Asvin dem Kanva beistandet, mit diesen stehet fein auch uns bei, ihr Meister der Schönheit! Trinket den Soma, ihr Wahrheitsmehrer!
6. Bringet, ihr Meister Asvin, dem Freigebigen Gutes auf den Wagen und führet ihm Lebenskräfte zu! Schaffet uns Reichtum vom Meere oder vom Himmel herbei, vielbegehrten!
7. Wenn ihr Nasatya´s in der Ferne oder wenn ihr bei Turvasa seid, so kommet von dort von da auf leichtem Wagen zu uns her, zugleich mit den ersten Strahlen der Sonne!
8. Euch sollen zu den Trankspenden die Rosse heranfahren, die das Opfer verschönen. Dem Frommen und Freigebigen Speisegenuß in Fülle gebend setzet euch auf das Barhis, ihr Herren!
9. Kommet auf dem Wagen mit der sonnenhellen Haut, ihr Asvin, auf dem ihr immer wieder dem Spender Gutes gebracht habt, zum Trunk des süßen Soma!
10. Mit Lobgedichten und Preisliedern rufen wir die Schätzereichen herbei, denn immer wieder habt ihr Asvin an dem lieben Sitz der Kanvas Soma getrunken.



1,48. An Usas


1. Mit Glück leuchte uns auf, Usas, Tochter des Himmels, mit hohem Glanze, mit Reichtum freigebig, du strahlende Göttin!
2. Rossereich, rinderreich, alle Schätze verschaffend, geben sie sich viele Mühe, um aufzuleuchten. Hole für mich Schenkungen heraus, o Usas; sporne die Freigebigkeit der Lohnherren an!
3. Usas ist früher aufgeleuchtet und die Göttin wird auch jetzt aufleuchten, die Wagen in Bewegung setzend, die auf ihr Kommen gewartet haben wie die auf Ruhmestaten ausgehenden Seefahrer auf die Meeresflut.
4. O Usas! Kanva, der erste der Kanva´s, preist hier den Namen der Männer die als freigebige Patrone bei deiner Ausfahrt ihren Sinn aufs Schenken einstellen.
5. Die Usas kommt Gutes tuend wie eine edle junge Frau. Die Schar dessen, was Füße hat, erweckend naht sie; die Vögel treibt sie zum Aufflug.
6. Die die Schlacht entfesselt und die Geschäftigen aussendet, sie läuft gleichsam lüstern der Spur der Männer nach.
7. Die Vögel sitzen nicht still, die bei deinem Hellwerden aufgeflogen sind, du Reichbelohnende.
8. Alles was lebt, beugt sich ihrem Anblick; Licht macht die Edle. Die freigebige Tochter des Himmels Usas soll die Anfeindung, die Fehlschläge hinweg leuchten.
9. Usas! Leuchte her mit deinem schimmernden Licht, Tochter des Himmels! Viel Glück bringe uns mit, wenn du bei den Opfern des heutigen Tages aufleuchtest!
10. Denn Atmen und Leben der ganzen Welt ist in dir, wenn du aufleuchtest, du Edle. Auf hohem Wagen erhöre du unseren Ruf, du strahlende mit prächtigen Gaben!
11. So gewinne denn, o Usas, den Siegerpreis, der unter dem Menschenvolk Aufsehen macht! Mit dem fahre her zu den Opfern des Frommen, zu den Opferleitern, die dich preisen!
12. Alle Götter fahr zum Somatrunk aus dem Luftreich her, o Usas! Bring du uns Rinderbesitz, Rossebesitz, preislichen, o Usas, den Ehrenpreis und die Meisterschaft!
13. Deren helle Strahlen glückbringend erschienen sind, die Usas soll uns allbegehrten, ausgezeichneten Reichtum geben, bei dem man gut fährt.
14. So viele Rishi´s auch dich früher zur Hilfe, zur Gunst angerufen haben, du Große, so erkenne du unsere Preislieder durch eine Ehrengabe an, o Usas, mit deinem hellen Feuerschein!
15. Usas! Wenn du heute mit deinem Lichte das Tor des Himmels öffnest, so gewähr uns deinen vor Räubern schützenden breiten Schirm und schenke Speisegenüsse samt Kühen, o Göttin!
16. Begabe uns mit großem, buntem Reichtum und mit Überfluß, mit allübertreffenden Glanz, große Usas, mit Belohnungen, du Reichbelohnende!



1,49. An Usas


1. Usas, komm mit deinen glückbringenden Strahlen sogar von des Himmels Lichtraum! Dich sollen die Rotfarbigen zu dem Hause des Somaopfers fahren.
2. Mit dem schönverzierten, leichtlaufenden Wagen, den du Usas bestiegen hast, mit dem begünstige heute den Mann, der in gutem Rufe steht, du Himmeltochter!
3. Zweifüßler und Vierfüßler, auch die beschwingten Vögel sind deinen Zeiten gemäß zum Vorschein gekommen von allen Enden des Himmels her, du hellglänzende Usas.
4. Denn aufleuchtend bescheinst du mit deinen Strahlen den ganzen Lichthimmel. So haben dich, Usas, jetzt die Kanva´s Gutes begehrend, mit Lobesworten angerufen.



1,50. An Surya


1. Dort fahren den Gott Jatavedas seine Strahlen herauf, auf daß die ganze Welt den Sonnengott schaue.
2. Wie Diebe schleichen jene Gestirne mit dem nächtlichen Dunkel davon vor dem allschauenden Surya.
3. Seine Vorzeichen, die Strahlen sind unter den Menschen weit sichtbar geworden, wie Feuer erglänzend.
4. Pünktlich, allsichtbar, lichtmachend bist du Surya; du bescheinst den ganzen Lichthimmel.
5. Den Clanen der Götter zugewandt, den Menschen zugewandt, gehst du auf, der ganzen Welt zugewandt, auf daß sie das Sonnenlicht sehe.
6. Er ist das Auge, mit dem du lauterer Varuna unter den Menschen Wandelnden beschaust.
7. Du durchläufst den Himmel, den weiten Luftraum, indem du die Tage durch die Nächte bemissest und die Geschöpfe beschaust, o Surya.
8. Sieben Falbinnen fahren dich zu Wagen, Gott Surya, den Flammenhaarigen, du Weitschauender.
9. Surya hat die sieben sauberen Töchter des Wagens angeschirrt. Mit diesen, die sich selbst anschirren, fährt er.
10. Aus dem Dunkel heraus, das höhere Licht erblickend, dem Gott unter den Göttern, den Surya, sind wir zu dem höchsten Lichte gelangt.
11. Wenn Du heute aufgehst, du als Freund Geehrter, und am Himmel höher steigst, so vertreibe, o Surya, meine Herzkrankheit und Gelbsucht!
12. Auf die Papageien, auf die Ropanaka´s legen wir meine Gelbsucht und auf die Harisdrava´s legen wir meine Gelbsucht ab.
13. Dieser Aditya ist mit voller Macht aufgegangen und unterwirft mir den Feind; nicht möge ich dem Feind unterliegen.







7. Gruppe        Lieder des Savya


1,51. An Indra


1. Den bekannten Widder, den vielgerufenen, preiswürdigen Indra ergötzet mit Lobreden, der ein Sturm des Guten ist; für den die menschlichen Geschlechter wie die Tage vergehen. Den freigebigsten Redekundigen besinget euch zu Nutz!
2. Ihn, den Überlegenen, bevorzugten die Hilfen, der den Luftraum ausfüllt, der von den Stärken umgeben ist, den rauscherregten Indra, die geschickten Ribhu´s. Zu dem Ratreichen ist die raschhandelnde Großmut aufgestiegen.
3. Du hast für die Angira´s die Kuhherde aufgedeckt und dem Atri warst du Pfadfinder in dem hunderttorigen Hause. Dem Vimada brachtest du Gutes sogar auf Vorrat, indem du im Kampfe den Fels des, der sich darin einhüllte verbarg, im Kreise drehtest.
4. Du hast die Verschlüsse der Gewässer geöffnet; du hieltest fest den Schatz der Himmelsgabe in dem Berge. Als du, Indra, den Drachen mit aller Kraft erschlagen hattest, da ließest du am Himmel die Sonne zum Schauen aufsteigen.
5. Du bliesest mit Zauberkünsten die Zauberkundigen hinweg, die nach eigenem Ermessen über die Schulter opferten. Du brachst des Pipru Burgen, du Mannherziger; du halfst dem Rijisvan in den Dasyuschlachten weiter.
6. Du standest dem Kutsa in den Susnakämpfen bei, du liefertest dem Atithigva den Sambara aus. Den Arbuda tratest du trotz seiner Größe mit dem Fuße nieder. Vor alters schon bist du für die Dasyuerschlagung geboren.
7. In dich ist alle Stärke insgesamt gelegt; deine Freigebigkeit freut sich auf den Somatrunk. Deine Keule tut sich hervor, wenn sie dir in die Arme gelegt wird. Beschneide alle Kräfte des Feindes!
8. Unterscheide zwischen den Ariern und den Dasyu´s; die Unbotmäßigen züchtigend mache sie dem Opferer untertan! Mach dich stark, sei Ermutiger des Opfernden! An all diesem Tun von dir habe ich bei den Somagelagen meine Freude.
9. Indra ist der, welcher die Unbotmäßigen untertan macht, der mit seinen Anhängern die Gegner niederstößt. Als Ameise zerschmiß der Gepriesene die Mauern des den Himmel Erstrebenden, der schon ausgewachsen noch weiter wuchs.
10. Als Usanas dir mit Kraft die Kraft zimmerte, da sprengte deine Gewalt durch ihre Größe die beiden Welthälften auseinander. Dich fuhren, du Mannherziger, des Vata Rosse, die durch bloßen Gedanken umherschwirrten, zur Ruhmestat, als du mit Kraft angefüllt warst.
11. Als er sich bei Usanas Kavya gütlich getan hatte, besteigt Indra die fliegenden Rosse, die besten Flieger. Der Gewaltige besteigt den eilenden Wagen, er ließ die Gewässer in Strömen laufen. Er sprengte die festen Burgen des Susna.
12. Du besteigst den Wagen zu den Stiergetränkten. Dargebracht sind die Somatränke des Saryata, an denen du dich berauschest. So wie du, Indra, an den somapressenden Menschen deine Freude hast, erreichst du im Himmel unbestrittenen Ruhm.
13. Du gabst dem alten beredten, somapressenden Kaksivat die junge Vircaya, o Indra. Du Umsichtiger hast dich in das Weibchen des Virsanasva verwandelt. Alle diese Taten von dir sind bei den Somaopfern zu verkünden.
14. Indra ist jetzt in den ausschließlichen Besitz des Gutgesinnten gegeben. Wie ein Türpfosten ist das Preislied bei den Pajra´s, das Rosse, Rinder, Wagen, Gut heischende. Indra allein gebeut über den Reichtum als dessen Verschenker.
15. Dies Huldigungslied ward für den Bullen, den Selbstherrscher, dessen Mut echt ist, für den Starken vorgetragen. In diesem Ringen wollen wir mit heilen Mannen nebst den Lohnherren unter deinem Schutz stehen, o Indra.



1,52. An Indra


1. Den bekannten Widder verherrliche recht, den Finder des Himmelslichtes, dessen hundert Kräfte sich auf einmal regen! Wie das Rennpferd zum Siegespreis möchte ich den Wagenstreiter, der auf den Ruf herbeieilt, den Indra, mit Lobliedern zum Beistand herlenken.
2. Unerschütterlich wie ein Berg in seinen Grundfesten ist Indra, der tausend Hilfen hat, an Kräften gewachsen, da er den Flußsperrer Vritra erschlug und die Fluten eindämmte, kampffroh durch den Somatrunk.
3. Denn er ist unter Räubern ein Räuber, am Somaeuter ein Schlund, mit goldschimmerndem Boden, rauschgestärkt durch die Dichter. Diesen Indra habe ich mit Kunst und Bedacht gerufen, der die reichste Gabe spendet, denn er füllt sich mit Soma.
4. Den im Himmel auf dem Barhis sitzend seine eigenen stattlichen Stärken erfüllen wie die Flüsse das Meer, dem Indra standen in der Vritraschlacht die Hilfen zur Seite, seine unüberwindlichen Kräfte von ungebeugter Gestalt.
5. Während er im Rausche dieses Soma kämpfte, sprangen seiner Eigengröße die Hilfen bei so schnell wie die flinken Stuten bergab, als Indra, der Keulenträger, durch den Soma kühn geworden des Vala Schranken sprengte gleich Trita.
6. Hitze überkommt ihn, seine Kraft entbrannte. Die Wasser versperrend lag er auf dem Grunde des irdischen Raumes, als du, Indra, deinen Donner dem Vritra in die Fresse schlugst, der im Wassergefäll schwer zu fassen war.
7. Denn wie Wogen einen See erfüllen dich die feierlichen Worte, die deine Stärkung sind, o Indra. Tvastri selbst stärkte dir die eigene Kraft; er zimmerte die Keule von überlegener Wucht.
8. Als du, festentschlossener Indra, mit den Falben den Vritra erschlugst, und für Manu den Gewässern einen Ausweg suchtest, da hieltest du die eherne Keule in den Armen. Du brachtest am Himmel die Sonne zum Schauen an.
9. Die Götter machten mit Furcht den hohen Aufstieg zum Himmel, der selbstleuchtend, gewaltig, preisenswert ist, als die wie Menschen um den Siegerpreis kämpfenden Hilfen, als die Marut ihrem Herren folgend dem Indra der Sonne zujubelten.
10. Sogar der gewaltige Himmel wich aus Furcht vor dem Getöse dieses Drachens deiner Keule aus, o Indra, als du im Rausche des Soma mit Macht den Kopf des Vritra spaltest, der die beiden Welthälften bedrängte.
11. Sobald die Erde den zehnfachen Umfang annahm und die Völker alle Tage sich ausdehnten, o Indra, da kam fürwahr deine berühmte Macht, du Gabenreicher, dem Himmel an Stärke, an Selbstvertrauen gleich.
12. Auf der anderen Seite dieser Welt, des Himmels, hast du Kühngesinnter von Natur stark, zum Schutz bereit, die Erde zum Gegengewicht deiner Stärke gemacht. Die Wasser, die Sonne beschirmend gehst du zum Himmel ein.
13. Du wardst das Gegengewicht der Erde, du wurdest der Herr des hohen Himmels, in dem die erhabenen Helden sind. Das ganze Luftreich hast du mit deiner Größe ausgefüllt. Wahrhaftig, kein andrer ist wirklich dir gleich.
14. Dessen Umfang Himmel und Erde nicht erreichen, so wenig als die Ströme das Ende der Welt, noch seine Eigengröße, wenn er im Rausche dieses Soma kämpft. Allein hast du alles andere vollständig getan.
15. Es sangen dabei die Marut in demselben Kampfe, alle Götter jubelten dir zu, als du, Indra, mit der gezackten Waffe dem Vritra gegen das Maul schlugst.



1,53. An Indra


1. Wir tragen fein dem Großen eine Rede vor, Lobesworte dem Indra an die Stätte des Vivasvat. Noch hat ja einer das Kleinod wie ein Dieb bei Schlafenden gefunden. Ein schlechtes Loblied findet bei den Schätzespendern kein Lob.
2. Du, Indra, schlägst Roß und Rind heraus, du schlägst Korn heraus als der mächtige Gebieter des Guts, für die Männer von jeher hilfsbereit; ihre Wünsche nicht zu kurz kommen lassend, ein Genosse den Genossen: den preisen wir jetzt.
3. Machtvoller, tatenreicher, glanzvollster Indra! Dein ist dies Gut, das ringsum in die Augen fällt. Raff davon zusammen und bring es herbei, du Übermächtiger; laß den Wunsch des des dir ergebenen Sängers nicht unerfüllt!
4. An diesen Tagen mit diesen Somatränken zufrieden, die Ratlosigkeit durch Kühe und Rosse bannend - Mit Indra, mit Somas wollen wir den Dasyu zersprengen, den Feind abwehren und am Speisegenuß teilhaben.
5. Wir wollen am Reichtum, am Speisegenuß teilhaben, o Indra, an den glanzvollen, himmlischen Siegesgewinnen, an der göttlichen Fürsorge, die ihre Stärke in Söhnen hat, die mit Rindern den Anfang macht und Rosse bringt.
6. Dich berauschen diese Somatränke, diese Riesenkräfte, die Somatränke in den Schlachten, du rechtmäßiger Herr, als du für den Sänger, für den Opfernden zehntausend Feinde, denen keiner gewachsen war, niederstrecktest.
7. Kampf um Kampf suchst du kühnlich auf, Burg um Burg schlägst du da mit Kraft zusammen, als du, Indra, mit dem Genossen Nami in der Ferne den Zauberer Namens Namuci niederstrecktest.
8. Du hast den Karanja und Parnaya durch den scharfen Radschnitt des Atithigva getötet; du brachst unnachgiebig die hundert Burgen des Vangrida, die von Rijisvan belagert wurden.
9. Du hast mit Susravas, der ohne Anhang war, diese zweimal zehn Stammeskönige, die herangezogen waren, du, der Berühmte, die sechzigtausend neun und neunzig Krieger mit dem Lahmen durch das Wagenrad niedergeworfen.
10. Du hast mit deinen Hilfen dem Susravas geholfen, mit deinen Schutztruppen dem Turvayana, o Indra. Du hast Ihm, dem großen jugendlichen König, den Kutsa, Atithigva, Ayu unterworfen.
11. Die wir beim Abschluß, o Indra, deine besten gottbeschützten Freunde sein wollen, wir wollen dich preisen, durch dich an guten Mannen reich und unser Leben noch weiter recht lange ausdehnend.



1,54. An Indra


1. Du Gabenreicher sollst uns in dieser Not im Kampfe nicht verlassen. Nicht ist ja das Ende deiner Macht zu erreichen. Du machtest die Flüsse aufkreischen, du knacktest laut brüllend die Bäume. Wie hat sich da nicht aus Furcht das Gefolge zusammengeschlossen?
2. Singe dem mächtigen, dem machtreichen, machtvollen; verherrliche und preise den hörenden Indra, der mit kühner Kraft als der riesige Bulle durch seine Bulleneigenschaft beide Welten zwingt!
3. Dem hohen Himmel singe ein ermutigendes Wort, dem kühnen, dessen kühner Sinn frei schaltet. Der hochberühmte Asura wurde, eifrig gemacht, vor die beiden Falben gespannt, denn dieser Bulle war der Wagenkämpfer.
4. Du erschütterst des hohen Himmels Wölbung, du hiebst eigenhändig mit kühnem Sinn der Sambara herab, indem du gegen die Hand des erliegenden Zauberers, die scharf wie der Stein, kühn durch den berauschenden Soma, kämpfest.
5. Wenn du auf den Kopf des schnaubenden tretend, des schon erliegenden Susna, die Bäume brüllend niederstrecktest mit vorstrebendem, eifrigem Sinn - wenn du auch heute das tun willst, wer soll dir das verwehren?
6. Du hast den mannhaften Turvasa und Yafu beigestanden, du dem Turviti und Varya, o Ratreicher, du dem Wagenkämpfer Etasa im Kampf um den Siegerpreis. Du überrumpelst die neun und neunzig Burgen.
7. Der Mann hat als König und wirklicher Gebieter die Übermacht, der sich an das Gebot hält und Opfer spendet, oder der die Preislieder durch Ehrengabe anerkennt. Für ihn schwillt des Himmels Gabe unten an.
8. Unvergleichlich ist seine Macht, unvergleichlich seine Weisheit. Die Partei der Somatrinker soll durch ihr Werk den Vorrang haben, die deine, des Schenkers, große dauerhafte Macht und Bullenstärke mehren, o Indra.
9. Nur für dich sind diese reichlichen, mit Steinen ausgedrückten, in der Kufe sitzenden Somatränke, die vollen Becher, die Indra trinkt. Erfülle, befriedige dein Verlangen nach ihnen und richte deinen Sinn aufs Schenken von Gut!
10. Es herrschte Finsternis, die den Urgrund der Gewässer zu Fall brachte. Der Berg geriet in den Leib des Vritra. Indra bekämpft alle von dem Einsperrer der Flüsse gemachten Anstalten in den Stromgefällen.
11. Verleih du, Indra, uns glückmehrenden Glanz, große Macht, völkerbezwingende, starke! Behüte unsere Gönner, schütze die Opferherren und verhilf uns zu Reichtum und kindergesegneter Nahrung!



1,55. An Indra


1. Noch weiter als der Himmel hat sich sein Umfang ausgedehnt, auch die Erde kommt dem Indra an Größe nicht gleich. Furchtbar, kraftvoll, den Völkern heißmachend, wetzt er die Keule wie ein Büffel die Hörner um sie scharf zu machen.
2. Wie die Meeresflut die getrennten Flüsse nimmt er mit seinem Umfang die Somaströme in sich auf. Indra ist wie ein Stier gierig auf den Somatrank. Von alters her wird der Streiter wegen seiner Stärke anerkannt.
3. Du, Indra, besitzest die Eigenschaften großer Mannhaftigkeit um sie wie einen Berg zu nutzen. An Heldenmut tut er sich unter den Göttern hervor, der Gewaltige, zu jeglichem Unternehmen an die Spitze gestellt.
4. Er wird im Walde mit den Verehrern beredt, der seinen teuren indrischen Namen unter den Völkern verkündet. Wohlgefällig ist der Bulle, begehrenswert ist der Bulle, wenn der Gabenreiche friedlich die Lippe in Bewegung setzt.
5. Er, der Streitbare, erregt große Kämpfe unter den Völkern durch seine Macht und Kraft. Dann erst glauben sie an den wutentbrannten Indra, wenn er die Keule, seine Waffe, herabschmettert.
6. Denn die Ruhmbegierige zerstörte die künstlichen Sitze, auf der Erde an Kraft wachsend; er schaffte räubersicheres Licht dem Opferer und ließ die Gewässer los zum Laufe, der Umsichtige.
7. Nach Schenken soll dein Sinn stehen, du Somatrinker. Lenke die beiden Falben herwärts, der du auf Lobesworte hörst! Deine ungeduldigen Erwartungen, die deine bestlenkenden Wagenführer sind, die täuschen dich nicht.
8. Unerschöpfliches Gut trägst du in den Händen, unbezwingbare Gewalt besitzt der Berühmte in deinen Leibern verdeckt, o Indra.



1,56. An Indra


1. Dieser hat viele Schöpflöffel von diesem Soma aufgefüllt und hochgenommen wie ein aufgeregter Hengst die Stute. Er gibt sich den kräftigen Soma zu trinken zu großer Kraft, nachdem er den goldenen falbenbespannten kunstvollen Wagen hergelenkt hat.
2. Ihm sollen die Lobesworte, die vollzähligen Labungen sich zuwenden wie die Gewinnsuchenden auf ihrer Fahrt dem Meere. Zum Herrn der Kraft steig mit der Weisheit Macht, mit Schneid empor wie Späher auf einen Berg!
3. Er ist der Überlegene, groß an Manneskraft auch ohne Staub. Wie die Zacke des Berges glüht vor Eifer seine Kraft, mit der der Eisenfeste im Rausche, in Sachen seiner Anhänger hartnäckig, den Zauberer Susna in Fesseln zur Ruhe brachte.
4. Wenn die göttliche Kraft von dir gestärkt dem Indra zum Beistand folgt wie Surya der Morgenröte, so treibt er mit Hurrageschrei den Staub hoch empor, er der mit kühner Stärke die Finsternis verscheucht.
5. Als du die Grundfeste ausdehntest, da hast du den unverrückten Luftraum zuversichtlich auf die Pfeiler des Himmels gestellt. Als du im Kampf um die Sonne im Rausche kampffreudig den Vritra erschlugst, o Indra, da ließest du die Flut der Gewässer heraus.
6. Du, der Mächtige, setztest mit Kraft die Feste des Himmels und der Erde auf ihre Grundlagen, o Indra. Im Rausch des ausgepreßten Soma ließest du die Gewässer laufen. Du zerbrachst die Kinnladen des Vritra mittendurch.



1,57. An Indra


1. Dem freigebigsten hohen Indra von hohem Reichtum und echtem Mute, dem starken trage ich ein Gedicht vor, dessen Freigebigkeit unaufhaltsam wie der Strom der Gewässer im Gefäll und allezeit geöffnet ist um seine Macht zu offenbaren.
2. Dann soll alles für dich bereitet sein, daß du gern kommest; die Somaspenden des Opferbringenden rinnen wie Wasser in die Tiefe, wenn wie aus Fels die geliebte Keule des Indra gewetzt ward, die immer treffende, goldene.
3. Für diesen Furchtbaren, Hochgeschätzten bring du, schmuck wie Usas, unter Verneigung alles zum Opfer zusammen, des Art zum Ruhm, des indrischer Name als Leuchte geschaffen ist wie die falben Stuten zum Laufen!
4. Wir sind die Deinen, du vielbesungener Indra, die wir uns an dich zu halten pflegen, du Schatzreicher, denn kein anderer als du kann all die Lobreden vertragen, du Lobbegehrender. Nimm dies Wort von uns an wie deine Gefolgschaft!
5. Groß ist deine Heldenkraft, o Indra; dein sind wir, erfülle dieses Sängers Wunsch, du Gabenreicher! Der hohe Himmel traute dir die Heldenstärke zu, und diese Erde hat sich deiner Kraft gebeugt.
6. Du, Indra, hast jenen breiten Berg mit der Keule in Stücke gespalten, o Keulenträger. Du ließest die eingesperrten Gewässer frei zum Laufen. Alle Gewalt hast du vollständig im alleinigen Besitz.







8. Gruppe        Lieder des Nodhas, des Gotamiden


1,58. An Agni


1. Niemals wird der kraftgeborene Unsterbliche angestachelt, seitdem er der Hotri und Bote des Vivasvat wurde. Auf den richtigsten Wegen hat er den Raum durchschritten; er bittet die Götter durch die Opferspende zum Gottesdienst her.
2. Seine eigene Speise hält der Alterlose fest; in den Sträuchern steht er auf, gierig nach Nahrung verlangend. Wie eines Hengstes erglänzt sein Rücken, wenn er mit Schmalz betropft wird. Donnernd wie des Himmels Wölbung hat er sein Gebrüll erhoben.
3. Im Zusammenwirken von den Rudra´s, den Vasu´s bevollmächtigt und als Hotri eingesetzt, der an Reichtum überlegene Unsterbliche, hat er wie ein Wagen unter den Ayuclanen den Vorrang. Der Gott teilt wünschenswerte Gaben nach der Ordnung aus.
4. Vom Winde getrieben breitet er sich nach Lust in den Sträuchern mit seinen sichelförmigen Zungen aus, laut brausend. Wenn du, Agni, auf die Bäume dich gierig wie ein Bulle stürzest, so ist dein Weg schwarz, du Hellwogender, Alterloser.
5. Glutzahnig, im Gehölz vom Wind angefacht schnauft er wie ein siegreicher Stier in der Herde, indem er mit seiner Lichtgestalt in den endlosen Raum andringt. Es fürchtet sich, was steht und geht, auch die Vögel.
6. Dich brachten die Bhrigu´s zu den Menschen, der teuer wie ein Schatz, für die Völker leicht zu errufen ist, als Hotri, o Agni, als auserwählten Gast, wie ein Freund dem himmlischen Geschlecht lieb.
7. Denn die sieben Zungen, den die Priester als bestopfernden bei den Opfern zum Hotri erwählen, den Agni, den Wagenlenker aller Götter, pflege ich mit Labung; ihn bitte ich um Belohnung.
8. Gewähre heute, du Sohn der Kraft, wie ein Freund geehrt, uns Sängern lückenlosen Schirm! O Agni, Kind der Stärke, schütze mit ehernen Burgen den Sänger vor Not!
9. Sei du Leuchtender dem Sänger Schutz, sei den Freigebigen ein Schirm, du Freigebiger! Schütz, o Agni, den Sänger vor Not! Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt.



1,59. An Agni Vaisvanara


1. Die anderen Agni´s sind nur Zweige von dir, Agni; bei dir schwelgen alle Unsterblichen. Vaisvanara! Du bist der Nabel der Lande; wie eine stützende Säule hältst du die Menschen fest.
2. Das Haupt des Himmels, der Nabel der Erde ist Agni, und er war der Lenker beider Welten. Als solchen erzeugten dich den Gott die Götter, als Leuchte für den Arier, o Vaisvanara.
3. Fest wie die Strahlen in der Sonne sind in Agni Vaisnavara die Güter gelegt, die in den Bergen, Pflanzen, Gewässern, die bei den Menschen sind. Du bist König darüber.
4. Die beiden Welten sind ihm wie zwei hehre Mütter dem Sohne. Lobesworte spende ich geschickt wie der menschliche Hotri es zu sein vermag. Dem Sonnenhaften, von echtem Mute, dem männlichsten Vaisvanara dienen viele jüngste Frauen.
5. Deine Größe reicht selbst über den Himmel hinaus, o Jatavedas Vaisvanara. Du bist der König der menschlichen Völker; durch Kampf hast du den Göttern Freiheit verschafft.
6. Ich verkünde jetzo die Größe des Bullen, dem die Puru´s als dem Feindetöter Folge leisten. Als Agni Vaisvanara den Dasyu geschlagen hatte, rüttelte er an den Schranken und hieb den Sambara herab.
7. Der erstrahlende Vaisvanara, durch seine Größe allvölkisch, bei den Bharadvaja´s gern verehrt, wird bei Satavaneya Purunitha mit hundertfältigen Liedern wachgesungen, der edelmütige Agni.



1,60. An Agni


1. Den geehrten Wagenfahrer, das Banner des Opfers, den Boten, der gut zuredet und alsbald sein Ziel erreicht, den Zweigeborenen, wie Reichtum Gepriesenen bracht Matarisvan dem Bhrigu als Gabe.
2. Seine Weisung befolgen beide Teile opferbringend, die Usij und die Sterblichen. Noch vor Tag wurde der Hotri eingesetzt, der ratbefragte Clanherr unter den Clangenossen der Meister.
3. Zu ihm, dem neugeborenen möge der neueste Lobpreis dringen, der uns von Herzen kommt, dem Honigzungigen, den die menschlichen Priester, die Ayu´s in ihrem Opferbund erzeugt haben, für ihn die Labe bereit haltend.
4. Der lautere Fürbitter, der Gott unter den Menschen ward als der auserwählte Hotri unter die Clane gesetzt, als Hausmeister, als Hausherr ins Haus. Agni ward der Herr der Reichtümer.
5. Als diesen Herrn der Reichtümer preisen wir Gotamiden dich, Agni, mit Gedichten dich herausputzend wie ein Rennpferd, das den Siegerpreis davonträgt. - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt.



1,61. An Indra


1. Ihm, dem Starken, Überlegenen, bringe ich das Loblied wie Labsal dar, dem Mächtigen, dem ........, nicht Kargen ein Lobeswort, dem Indra erbauliche Reden als bestes Geschenk.
2. Ihm Biete ich ein Loblied wie ein Labsal an und bringe es dar, um ihn mit Preis zu nötigen. Für Indra als Ihren alten Gemahl putzen sie die Gedicht mit Herz, Denken und Sinnen aus.
3. Ihm bringe ich mit dem Munde dieses höchste sonnengewinnende Loblied dar, um den freigebigsten Herren zu erheben mit den Einladungen und Lobpreisungen der Gedichte.
4. Ihm füge ich den Preisgesang zusammen wie der Zimmermann den Wagen für ihn, der Lohn dafür bezahlt, ihn belohnt, und Lobreden für ihn, den die Lobreden anziehen, zum Preis für den verständnisvollen Indra den allbewegenden Preisgesang.
5. Für ihn will ich, wie man ein Rennpferd salbt, um Ruhm zu gewinnen, für Indra das Preislied mit der Zunge salbungsvoll machen, um den schenkgewohnten Helden zu loben, den Brecher der Burgen, dessen Ruhm gefeiert wird.
6. Ihm zimmerte Tvastri die Keule, die sehr kunstreiche, sausende zum Kampfe, mit der er sogar des Vritra verwundbare Stelle fand, als er mit der losfahrenden Keule auf ihn losfuhr, allvermögend, was es auch sei schaffend.
7. Bei seiner Mutter Somaspenden hat er sogleich den Trank seines großen Vaters getrunken, seine Lieblingsspeisen. Vishnu, der Stärkere, stahl den gekochten Reisbrei; er traf den Eber durch den Fels hindurch schießend.
8. Ihm, dem Indra, haben sogar die Götterfrauen, die Gemahlinnen der Götter im Drachenkampf ein Preislied erschallen lassen. Er hält Himmel und Erde umfasst, die weiten; Nicht umschließen die beiden seine Größe.
9. Seine Größe reicht über Himmel und Erde, über das Luftreich hinaus. Indra ist der Selbstherrscher in seinem Hause, von allen gepriesen; ein nobler Herr, ein Gefäß ist er zum Kampf herangewachsen.
10. Durch seine Kraft allein zerhieb Indra mit der Keule den wütenden Vritra. Die Flüsse, die wie die Kühe eingesperrt waren, befreite er, auf Ruhm ausgehend, zu schenken einverstanden.
11. Durch seinen Feuereifer standen die Ströme still, als er sie mit der Keule zurückhielt. Reich machend, dem Opferwilligen gefällig, bereite der Erretter dem Turviti eine Furt.
12. "Auf ihn schleudere im Anlauf die Keule, auf Vritra, allvermögend, was es auch sei schaffend! Wie das Gelenk des Rindes zerteile ihn quer durch, indem du die Wasserfluten zum Laufen loslässest!"
13. Seine, des Überlegenen, früheren Taten verkünde aufs Neue in Lobgedichten, daß er nach seinen Waffen zum Kampfe verlangend, drohend den Feind niederwerfe!
14. Aus Furcht vor seiner Geburt fahren sowohl die festen Berge wie Himmel und Erde erschrocken zusammen. Ihn Anrufend, der für den Seher ein schützender Arm ist, möge Nodhas alsbald seiner Mannestat gewärtig sein.
15. Ihm Ward das von ihnen zugestanden, was er allein errungen hat, der über vieles Macht hat. Dem um den Surya kämpfenden Etasa, dem Somaopferer, stand Indra bei im Wettstreit um die besten Rosse.
16. So haben dir, du Trinker des Falbenanschirrungsschoppens, mit schöner Lobrede die Gotamiden eine Erbauung bereitet, o Indra. Leg in sie die Dichtung mit allen Zierden! - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt.



1,62. An Indra


1. Wir ersinnen für den Mächtigen eine Stärkung, für den Lobbegehrenden ein Loblied in der Weise der Angiras. Auf ihn, der für den Sänger in schönen Preisreden zu preisen ist, wollen wir einen Lobgesang singen, auf den berühmten Herrn.
2. Bringet dem Großen eure große Huldigung dar, die liedgemäße Sangesweise dem Mächtigen, mit der unsere Vorväter, die spurenkundigen Angiras, unter Lobsingen die Rinder auffanden!
3. Als Indra und die Angiras auf der Suche waren, fand Sarama Nahrung für ihre Nachkommenschaft. Brihaspati spaltete den Fels, fand die Rinder. Die Männer stimmten in das Gebrüll der Kühe mit ein.
4. Du sprengtest mit der schmetternden Schar, du unter schmetterndem Tone mit den sieben Redegewaltigen, laut mit leiser Stimme zusammen mit den Navagva´s den Fels, mit den Saranyu´s den Phaliga, o mächtiger Indra, unter Geschrei den Vala im Bunde mit den Dasagva´s.
5. Von den Angiras´ gepriesen hast du Meister das Dunkel aufgedeckt samt der Morgenröte, der Sonne, den Rindern. Du hast den Rücken der Erde ausgebreitet, Indra; du hast den unteren Raum des Himmels gestützt.
6. Das ist eine erstaunliche Tat, das beste Meisterstück des Meisters, daß er die vier süßflutenden Ströme unten in ihrem Schoße schwanger milchstrotzend machte.
7. Aufs neue hat er die beiden Alten, die Verschwisterten enthüllt - er und Ayasya durch die gesungenen Preislieder. Wie ein reicher Herr seine beiden Frauen hielt er im höchsten Himmel die beiden Rodasi fest, ein schönes Meisterstück machend.
8. Seit alters umwandeln die beiden ungleichen Jungfrauen aus eigenem Triebe Himmel und Erde, immer wiederkehrend: die Nacht mit dunklen Farben angetan, die Morgenröte mit hellen, kommen sie eine um die andere.
9. In vollem Umfang hat der Sohn der Gewalt die Freundschaft gehalten, guteswirkend, ein schönes Meisterstück machend: In die rohen Kühe legtest du die gekochte Milch, die weiße in die schwarzen, in die rötlichen.
10. Seit alters halten die verschwisterten Ströme, die unsterblichen, die durch keine Gewalten bezwungen werden, seine Gebote. Viele tausend Schwestern beeifern sich um ihn wie vermählte Frauen um den nicht Schüchternen.
11. Ehrfürchtig sind die altgewohnten frommen Gedanken aufs neue mit Preisreden, um Gutes bittend, zu dir geeilt, du Meister. Die Gedicht hätscheln dich wie verliebte Gattinnen den Gatten, du Machtvoller.
12. Seit alters her schon nehmen die Reichtümer in deiner Hand nicht ab, noch versiegen sie, du Meister. Du bist glanzvoll, einsichtsvoll, weise, o Indra. Bemüh dich für uns nach deinen Kräften, du Kraftvoller!
13. Ein neues Erbauungslied hat dir zu der altgewohnten Falbenschirrung Nodhas, der Gotamide, verfertigt, o Indra, der du unser guter Führer bist, du Gewaltiger. - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt.



1,63. An Indra


1. Du, Indra, bist der Große, der du eben geboren durch deinen Ungestüm Himmel und Erde in Panik versetztest, als alle Ungeheuer, selbst die festen Berge, aus Furcht vor dir wie Stäubchen sich hin und herbewegten.
2. Wenn du, Indra, das widerspenstige Falbenpaar hertreibst, so legt der Sänger dir die Keule in die Arme, mit der du die Feinde in die vielen Burgen treibst, du Vielgerufener, dessen Rat nicht verschmäht wird.
3. Du, der wahre Mutige, o Indra, du der Ribhuksan, du, der Mannhafte, bist der Bezwinger dieser. - Du hast den Susna im Ringkampf um die Stärke, um den Achsennagel für den jugendlichen glanzvollen Kutsa mit ihm im Bunde erschlagen.
4. Du, Indra, hast da als Verbündeter Mut gemacht, als du tatengewaltiger Keulenträger den Vritra bändigtest, als du bullenmutiger Held in der Ferne die Dasyu´s in ihrem Neste zerhiebst, mühelos siegend.
5. Du, Indra, hast damals ohne Schaden von dem, was zum Missfallen der Sterblichen gar fest verschlossen war - Öffne unsererseits dem Rennpferd die Schranken! Wie mit dem Hammer triff die Feinde, du Keulenträger!
6. Dich, Indra, rufen da die Männer im Kampfe, wenn es gilt, Wasser zu gewinnen, das Sonnenlicht zu erkämpfen. Diese deine Hilfe soll im Wettstreit, in den Kämpfen um den Siegerpreis erreichbar sein, du Eigenartiger.
7. Du Keulenträger Indra brachst da kämpfend die sieben Burgen für Purukutsa. Da du für Sudas die Feinde mühelos hinlegtest wie Opfergras, da schafftest du, o König, dem Puru Befreiung aus Not.
8. Du mögest uns jenes wunderbare Labsal wie die Gewässer in ihrem Laufe anschwellen lassen, Gott Indra, mit dem du Held uns den Lebensgeist aufrichten mögest, daß er wie die Lebenskraft allezeit uns durchströme.
9. Es sind dir, Indra, von den Gotamiden Erbauungen gemacht worden, unter Verbeugung für die beiden Falben ausgesprochen. Bring uns ausgezeichnete Belohnung ein! - recht bald am Morgen soll sich der einstellen der durch die Weisheit Schätze erwirbt.



1,64. An die Marut


1. Der bullenhaften Schar, der freigebigen, meisterlichen, den Marut trag das Preislied vor, o Nodhas. Wie ein handfertiger Künstler mit Verstand sein Werk, mache ich die zum Opfer dienlichen Lobesreden salbungsvoll.
2. Sie sind als des Himmels hohe Bullen geboren, des Rudra Jungen, die makellosen Asura´s, lauter, rein wie die Sonnen, wie die bannertragenden Krieger tropfend, von furchtbarem Aussehen.
3. Die jugendlichen Rudrasöhne, die alterlosen, die den Knauser erschlagen, selbst nicht karg, sind wie die Berge gewachsen. Alle irdischen und himmlischen Dinge, auch die festen, erschüttern sie mit Macht.
4. Mit bunten Zierraten schmücken sie sich zur Schönheit, auf der Brust haben sie Goldmünzen angereiht zum Prunke. An ihren Schultern reiben sich die Speere; des Himmels Mannen wurden zugleich mit ihrer Eigenart geboren.
5. Reichmachend, lärmend, über Feinde triumphierend, haben sie die Winde, die Blitze durch ihre Kraft erzeugt. Die Schüttler melken die himmlischen Euter, sie überschwemmen herumfahrend die Erde mit Naß.
6. Die gabenschönen Marut lassen das Wasser, das schmalzreiche Naß anschwellen, das zum Opfer dienliche. Wie ein um den Preis leufendes Rennpferd richten sie ihre Rosse zum Harnen ab; sie melken den donnernden unversiegbaren Quell;
7. Die Büffel, die verwandlungsfähigen, von prächtigem Glanze, selbststark wie die Berge, schnellaufend. Wie die Elefantentiere fresset ihr die Bäume ab, wenn ihr eure Stärken an die der roten Rosse gespannt habt.
8. Sie brüllen wie die Löwen, die Verständigen; wie die gefleckten Hirsche sind sie schön gezeichnet, geschmückt, die Allwissenden. Die Nächte belebend haben sie sich mit ihren Schecken, mit den Speeren, mit der Stärke eng zusammen getan, im Zorn den Schlangen gleichend.
9. Kündet euch beiden Rodhasi an, ihr erlesene Schar, dem Herren folgend, ihr Tapferen, mit eurer Stärke, im Zorn den Schlangen gleichend! Auf die Wagensitze aufgestiegen, schön wie ein Bildnis, steht Rodasi wie der Blitz auf eurem Wagen, Marut.
10. Allwissend, an Reichtümer gewöhnt, mit den Stärken gepaart, im Überfluß lebend, haben die Schützen den Pfeil in die Hand genommen, die Männer von unbegrenztem Mute, Riesenspangen tragend.
11. Mit ihren goldenen Radschienen reißen die Naßreichen die Berge auf wie die Straßenfahrer die Steine, die freigebigen Marut, die unverzagten, von selbst laufend, das Feste erschütternd, trotzbietend, mit blinkenden Speeren.
12. Die kampflustige, lautere, sieggewohnte, ausgezeichnete Söhneschar des Rudra feiern wir mit Anruf. An die Marutschar, die die Lüfte durcheilt, an die starke, die den Trestersoma bekommt, an die bullige schließt euch an, um den Vorrang zu gewinnen!
13. Der Sterbliche überragt fürwahr durch eure Hilfe an Macht die anderen Leute, o Marut, dem ihr beisteht. Mit seinen Rennpferden trägt er den Siegerpreis davon, Schätze mit seinen Mannen. Er besitzt gesuchten Rat, er gedeiht.
14. Bringet, ihr Marut, unseren Gönnern rühmlichen, glänzenden Mut, der in den Kämpfen unüberwindlich, Schätze gewinnt, in Liedern besungen, in allen Landen bekannt! Wir möchten unseren leiblichen Samen hundert Winter mehren.
15. Und nun bringet uns, ihr Marut, dauerhaften Reichtum an Söhnen, der die Angriffe besteht, tausendfältigen, hundertfältigen, überlegenen! - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt.







9. Gruppe        Lieder des Parasa, des Sohnes des Sakti


1,65. An Agni


1-2. Ihm, der heimlich davongeht wie der Dieb mit dem Vieh, der die Anbetung an seinen Wagen spannt, der Anbetung fährt - ihm gingen die Weisen einträchtig auf seinen Spuren nach. Dir nahten alle Opferwürdigen.
3-4. Die Götter befolgten die Gebote der Wahrheit. Man hielt ihn eingeschlossen wie der Himmel die Erde umschließt - ihn ziehen die Wasser groß, der unter Beifall sich schön entwickelt, aus dem Schoße, dem Mutterleib der Zeit schön geboren.
5-6. Erfreulich wie der Vermögenszuwachs, wie ein ausgedehnter Wohnsitz, eine Nutzquelle wie ein Berg, wohltätig wie die Wasserflut - pfeilschnell wie ein Rennpferd auf der Rennbahn, wie die Stromflut - wer könnte ihn aufhalten?
7-8. Den Flüssen verschwistert, wie der Bruder den Schwestern; wie der König die Reichen frißt er die Hölzer auf - wenn er vom Winde getrieben sich im Holze ausbreitet, mäht Agni das Haar der Erde.
9-10. Er zischt dasitzend wie der Schwan im Wasser, durch Einsicht ausgezeichnet, der Frühwache der Ansiedelungen - wie Soma ein Meister, rechtzeitig geboren; wie die Herde durch das Jungvieh sich mehrend, weithin scheinend.



1,66. An Agni


1-2. Wie ansehnlicher Reichtum, wie der Sonne Anblick, wie der Lebenshauch, wie der leibliche Sohn - wie ein flüchtiges Raubtier sucht er die Wälder auf, wie die Kuhmilch hell, glänzend.
3-4. Er sichert die Ruhe, behaglich wie das Heim, wie reifes Korn, der Besieger der Völker. - lobsingend wie ein Rishi, unter allen Völkern gefeiert, wie ein freudiges Streitroß leiht er die Kraft.
5-6. Dessen Flamme schwer heimisch wird, und doch ist er eingeboren wie die Einsicht, für jeden bereit wie die Frau auf dem Lager - Wenn er prächtig erglänzte wie ein Schimmel unter dem Volke, wie ein goldverzierter Wagen in den Kämpfen wutentbrannt.
7-8. Wie ein losgelassenes Heer macht er Panik; wie das Geschoß des Schützen von glühendem Aussehen - Als Yama ist er geboren, als Yama erzeugt er das künftige Geschlecht; der Buhle der Mädchen, der Gatte der Frauen.
9-10. Zu diesem eurem Agni kommen die Wanderer und wir mit der Hausgenossenschaft wie die Kühe nach Hause, wenn er angezündet ist - Wie die Stromflut die Wasser, hat er sie abwärts getrieben. Es brüllen die Kühe im Anblick der Sonne.



1,67. An Agni


1-2. In den Hölzern Sieger, unter Menschen der Freund, beansprucht er wie der König Gehorsam ohne nachzulassen - Wie der Friede ersprießlich, gut wie ein Rat, wurde der Wohlmeinende der Opferpriester, der Opferfahrer.
3-4. Da er alle Manneskräfte in der Hand hält, brachte er die Götter in Aufregung, als er sich im Versteck niederließ - Dort finden ihn die sinnenden Männer, als sie die im Herzen geformten Seherworte aufsagten.
5-6. Wie der Ungeborene befestigt er den Erdboden; er hat den Himmel mit wahrhaften Seherworten gestützt - Hüte die lieben Spuren des Viehs; allezeit gehst du, Agni, von Versteck zu Versteck.
7-8. Wer ihn entdeckt hat, da er sich versteckt hielt, wer zum Strom der Wahrheit gelangt ist - jeden der ihn entbindet, die Wahrheit pflegend, - dem hat er darnach Gutes verheißen.
9-10. Der in den Pflanzen mächtig wächst, sowohl das neugeborene Kind, als in den befruchteten Pflanzen - der Geist der Wasser, lebenslänglich im Hause. Wie die Werkmeister ein Wohnhaus haben sie gleichmäßig ausmessend seinen Sitz bereitet.



1,68. An Agni


1-2. Die Schmalzlöffel mischend steigt er eilfertig gen Himmel. Was geht und steht, die Nächte deckt er auf - da er allein aller dieser Götter Größe er, der Gott, mit seiner Größe umspannt.
3-4. Da erfreuten sich alle deines Rates, als du Gott lebend aus dem trocknen Holze geboren wurdest - Alle erlangten göttlichen Rang, göttlichen Namen, die Wahrheit pflegend unsterblichen Namen durch ihren Eifer.
5-6. Die Mahnungen der Wahrheit, die Erkenntnis der Wahrheit haben es bewirkt: Alle haben zeitlebens die Werke der Wahrheit vollbracht - Wer immer dir spendet oder wer für dich sich bemüht, dem teile Reichtum zu, dessen eingedenk!
7-8. Als Hotri eingesetzt bei den Nachkommen des Manu, ist nur er der Herr dieser Reichtümer - Sie wünschten sich gegenseitig leiblichen Samen; die Weisen waren in ihren eigenen Bestrebungen einig.
9-10. Sie erfreuen sich deines Rates wie die Söhne des Vaters, die Mächtigen, die auf seine Weisung hören sollen - Er schloß die Reichtümer, die Tore dazu auf, der Viehreiche. Er hat das Himmelsgewölbe mit Sternen verziert, der Hausgebieter.



1,69. An Agni


1-2. Hell flammend wie der Buhle der Morgenröte hat er die beiden gepaarten Welten angefüllt wie des Himmels Leuchte - Kaum geboren warst du an Umsicht überlegen; du wurdest der Vater der Götter, obwohl ihr Sohn.
3-4. Ein unbeirrter Meister, der sich auskennt, ist Agni. Wie der Kühe Euter ist er das, was die Speisen schmackhaft macht - Beliebt wie einer bei dem Volke, obwohl ein Durchgänger, mitten hineingesetzt als der Erfreuer im Hause.
5-6. Wie ein geborener Sohn der Erfreuer im Hause; wie ein freudiges Streitroß den Reiter bringt er die Clane weiter - Da ich die Clane, die den Herren ebenbürtig sind, gerufen habe, so soll Agni alle Götterwürden erhalten.
7-8. Nicht übertreten sie diese deine Gebote, da du diesen Herren Gehorsam geleistet hast - Das aber ist dein Meisterstück, daß was du zerstörtest, du diesen Schaden wieder gutmachst im Bunde mit den gleichgearteten Herren.
9-10. Wie der Buhle der Morgenröte, der Erheller des Morgens, erscheine er diesem in allbekannter Gestalt - Selber ihn tragend öffnen die Priester die Tore. Alle rufen laut im Anblick der Sonne.



1,70. An Agni


1-2. Wir wollen die vielen Gebete des Nebenbuhlers überbieten; Agni, der schönflammende, soll alles fertig bringen - der die göttlichen Gebote kennt und die Geschlechter des Menschenvolkes;
3-4. Der der Keim der Gewässer, der Keim der Bäume, der Keim dessen, was steht und der Keim dessen, was geht - ihm ist´s selbst im Stein wie zu Hause; er ist wie der Clangenosse unter den Clanen, der wohlmeinende Unsterbliche.
5-6. Denn der Agni ist der Schirmherr der Reichtümer für den, der ihm mit schönen Worten pünktlich aufwartet - Du, Kundiger, schütze diese Geschöpfe, der du die Geschlechter der Götter und Sterblichen kennst!
7-8. Den sie während der vielen ungleichen Nächte und Morgen großzogen, den zur rechten Zeit empfangenen Keim alles dessen, was geht und steht. - Der Hotri ist jetzt zustande gekommen, als die Sonne eingesetzt, alle wahrhaften Werke verrichtend.
9-10. Du legst Wert auf die Kühe, auf die Hölzer. Alle bringen unserer Sonne den Tribut - Dich ehren die Männer vielerorts um die Wette; sie verteilen dich wie die Söhne das Besitztum des greisen Vaters.
11. Begierig wie ein treffliches Roß, tapfer wie ein Schütze, furchtbar wie ein Reisiger, wutentbrannt in den Kämpfen.



1,71. An Agni


1. Die ebenbürtigen Finger regen verliebt den Verliebten auf wie die Frauen im gleichen Hause den rechtmäßigen Gatten. Die Schwestern haben für die Schwarze und die Rote eine Vorliebe wie die Kühe für die prächtig aufleuchtende Morgenröte.
2. Unsere Väter, die Angiras´ haben durch ihre Lieder selbst die starken Bollwerke, den Fels mit lautem Ruf erbrochen. Sie haben für uns den Gang des hohen Himmels hergestellt: sie haben den Tag, die Sonne, das Wahrzeichen der Morgenröte gefunden.
3. Sie stellten das Gesetz fest, sie brachten die Erkenntnis dieses in Umlauf. Seitdem sind die begehrlichen Gedanken des Nebenbuhlers wie Kinder, die noch getragen werden. Nur die gierlosen Gedanken des geschickten Sängers gehen zu ihnen, indem sie das Geschlecht der Götter mit Labsal stärken.
4. Als ihn verteilt der Matarisvan aus dem Holze rieb und der Rötlichschimmernde in jedem Hause heimisch wurde, da besorgte der Bhrigavana das Botenamt wie der Begleiter für einen mächtigeren König.
5. Als er dem großen Vater Himmel Samen bereitet hatte, da schlich er heran, da er die Liebeslockungen bemerkt hatte. Der Schütze schoß dreist sein Geschoß auf ihn. Der Gott verrichtete seine Brunst an der eigenen Tochter.
6. Wer für dich im eigenen Haus von Begeisterung erglüht, oder dir Verehrung darbringt alle Tage dem Verlangenden, dessen Kraft mehre du doppelt, o Agni! Mit dem Reichtum soll im gleichen Wagen fahren, wen du aneiferst.
7. Zu Agni gesellen sich alle Kräfte wie die sieben jüngsten Ströme zum Meere. Unsere Stärke ist nicht durch Verwandte ansehnlich. Mögest du als Kundiger bei den Göttern Vorliebe finden.
8. Als dem Männerherrn die Brunst ankam zum Genusse, da hat der Himmel den bei der Liebesbegegnung vergossenen reinen Samen zurückgelassen. Agni brachte die tadellose jugendliche Schar, die wohlgesinnte, zur Geburt und machte sie zu Meistern.
9. Der Sonnengott, der wie der Gedanke in kürzester Frist seine Wege geht, gebeut allein über das Gut insgesamt, während die Könige Mitra und Varuna, die schönhändigen, die liebe Götterspeise in den Kühen bewachen.
10. Vergiß nicht, Agni, unsere väterliche Freundschaft, der du als Seher die Wissenden übertriffst! Das Alter verändert das Aussehen wie die Wolke ihr Aussehen ändert. Bevor solcher Vorwurf erhoben wird, gedenke unser!



1,72.An Agni


1. An Sehergabe stellt er alle Meister in Schatten, der viele Manneskräfte in der Hand hält. Agni ward der Herr der Reichtümer, der alle unsterblichen Kräfte insgesamt sich angeeignet hat.
2. bei uns fanden alle weisen Unsterblichen suchend den nicht, der das Kalb gefangen hielt. Sich mühend, seine Spur verfolgend, sinnend machten sie Halt bei der entferntesten Spur, bei der teuren Spur des Agni.
3. Da dich, den Reinen, o Agni, die Reinen drei Herbste lang mit Schmalz ehrten, haben sie sich selbst den opferwürdigen Namen erworben und ihre Leiber vervollkommnet, ihr Edelgeborenen.
4. Bei beiden hohen Rodasi Himmel und Erde Gehör findend haben sich die opferwürdigen Rudrasöhne an die Spitze gesetzt. Ein Sterblicher fand den Agni, als sie sich geteilt hatten, und entdeckte ihn, als er an der fernsten Spur sich aufhielt.
5. Eines Sinnes geworden nahten sie kniebeugend mit ihren Gattinnen und huldigten ihm, dem Huldigung gebührt. Nachdem sie die bisherigen Leiber aufgegeben hatten, nahmen sie die ihrigen an, indem ein Freund wachte, während der Freund die Augen schloß.
6. Seit die Opferwürdigen die dreimal sieben geheimen Worte, die bei dir verborgen waren, gefunden hatten, bewachen sie einträchtig mit diesen den Unsterblichen. Hüte du die Tiere und alles was steht und geht!
7. Agni, Der du die Wege der Völker kennst, teile die Gaben der Reihe nach aus zum Leben! Du wardst der unermüdliche Bote, der Opferfahrer, der die von Göttern begangenen Pfade herauskennt.
8. In guter Absicht brachten sie die sieben jüngsten Ströme des Himmels; sie machten die Tore des Reichtums ausfindig, des rechten Weges kundig. Sarama fand die eingeschlossene Kuhherde, von der noch jetzt der menschliche Stamm zehrt.
9. Während sie lauter gute Nachkommenschaft erlangten und sich zur Unsterblichkeit den Weg bereiteten, hat sich die Erde von den an Macht Großen getrennt, die Mutter von ihren Söhnen, die Aditi um den Vogel zu nähren.
10. Sie verleihen ihm schöne Pracht, als die Unsterblichen die beiden Augen des Himmels schufen. Nun fließen sie losgelassen wie die Ströme; die abwärts fließenden Schmalzgüsse fanden den Weg zu den rötlichen Flammen, o Agni.



1,73. An Agni


1. Der Kraft gibt wie der vom Vater ererbte Reichtum, ein guter Führer ist wie die Weisung des Kundigen, sich wohl fühlt wie der behagliche ruhende Gast, er schritt den Opferplatz des Verehrers ab wie der Opferpriester.
2. Der aufrichtig in seinem Sinn wie der Gott Savitri, mit Umsicht alle Opferparteien überwacht, von vielen gepriesen, wahr wie ein Bildnis, lieb wie das eigene Selbst - ihn soll man zu halten suchen.
3. Der wie ein Gott die Erde bewohnt, allnährend, wie ein König, der gute Freunde hat, Wacht haltend wie die in Deckung liegenden Männer, untadelhaft wie die dem Gatten liebe Frau.
4. Dir, Agni, der beständig im Hause entzündet wird, leisten die Männer in den festen Wohnsitzen Folge. Viel Ehre haben sie auf ihn gehäuft. Sei du lebenslänglich der Träger von Reichtümern!
5. Unsere Gönner sollen Lebenskräfte erlangen, o Agni, die schenkenden Herren das volle Leben. Wir wollen den Siegerpreis gewinnen in den Wettkämpfen mit dem Nebenbuhler, von den Göttern unser Teil empfangend zum Ruhme.
6. Denn die Kühe, die sich nach der Ordnung richten, strotzen brüllend mit gleichvollen Eutern, die von den Himmlischen geschenkten. Von weitem sind die Flüsse mitten durch den Fels hervorgebrochen, indem sie sich die Gunst ausbitten.
7. Indem sie von dir, Agni, sich die Gunst ausbitten, haben die Opferwürdigen im Himmel Ruhm erworben. Sie haben Nacht und Morgen, die ungleichen, geschaffen, die dunkle und die rötliche Farbe aneinander gefügt.
8. Unsere Gönner und wir möchten die Sterblichen sein, die du zum Reichtum würdig machst, o Agni. Wie der Schatten begleitest du die ganze Welt, nachdem du Himmel und Erde, den Luftraum erfüllt hast.
9. Mit den Rennpferden wollen wir, o Agni, die Rennpferde, mit den Mannen die Mannen, mit Söhnen die Söhne überbieten durch deinen Beistand. Im Besitz des vom Vater geerbten Reichtums sollen unsere Herren auf hundert Winter ihr Leben bringen.
10. Diese Loblieder sollen. O Meister Agni, deinem Sinn und Herzen lieb sein. Wir möchten imstande sein, die wohlgeschirrten Rosse deines Reichtums zu lenken, gottgeschenkten Ruhm auf uns häufend.







10. Gruppe        Lieder des Gotama, des Sohnes des Rahugana


1,74. An Agni


1. Zum Opferdienst antretend wollen wir dem Agni ein Dichterwort aufsagen, der auch in der Ferne auf uns hört;
2. Der auch im Schlachtgetümmel vorangehend, wenn die Völker aneinandergeraten sind, dem Opferspender das Haus schützte.
3. Und die Leute sollen sagen: Agni, der Vritratöter, ist erstanden, der in jedem Kampfe der Beutegewinner ist.
4. In wessen Haus du der Bote bist, die Opferspenden entgegenzunehmen wünschest und den Opferdienst gelingen lässest,
5. Den nennen die Leute einen guten Opferspender, einen Götterliebling, dessen Barhis gut ist, o Angiras, du jüngster Sohn der Kraft.
6. Wenn du die Götter hierher fährst zum Lobpreis, um die Opferspenden entgegenzunehmen, du Schönglänzender.
7. So hört man von des Fahrenden Wagen niemals Pferdegetrappel, wenn du, Agni, den Botengang gehst.
8. Von dir begünstigt ist wie der dreiste Renner, der hinter dem Vordermann war, der Opferspender an die Spitze gekommen, o Agni.
9. Und du erbittest für den Opferspender glänzende hohe Meisterschaft von den Göttern, o Agni.



1,75. An Agni


1. Erfreue dich an der sehr ausgedehnten Rede, die ganz nach der Götter Geschmack ist, während du die Spenden in deinem Mund opferst.
2. Dann wollen wir dir, du erster Angiras, du größter Meister Agni, ein liebes Erbauungslied aufsagen, ein einträgliches.
3. Wer ist unter den Menschen dein Verwandter, o Agni, welcher Opferspender? Wer ist es? An wen hältst du dich?
4. Du bist der Verwandte der Menschen, Agni, ihr lieber Verbündeter, ein Freund für die Freunde anzurufen.
5. Verehre für uns Mitra und Varuna, verehre die Götter, das hohe Gesetz! Agni, verehre dein eigenes Haus!



1,76. An Agni


1. Welcher Aufwartung wird nach deines Herzen Wunsch sein, welche Dichtung am zusagensten? Oder wer tut mit Opfern deiner Wirksamkeit Genüge? Oder in welchem Sinn sollen wie dir spenden?
2. Komm, Agni, nimm hier als Hotri deinen Sitz ein! Sei fein unser unbetörbarer Anführer! Dir sollen beide Welten beistehen, die alles Zuwegebringenden. Opfere den Göttern zu hoher Zufriedenheit!
3. Verbrenn doch ja alle Dunkelmänner, o Agni, sei der Ehrenretter der Opfer! Und fahr den Somaherrn mit dem Falbenpaar her! Wir haben ihm, dem Freigebigen, das Gastmahl bereitet.
4. Mit nachwuchsreicher Rede lade ich als der Wortführer, und du setze dich mit den Göttern hierher! Besorge das Hotri-Amt, du Verehrungswürdiger! Sei Gewährer und Erzeuger der Güter!
5. Wie du mit des redekundigen Manu Spenden den Göttern opfertest, unter Sehern selbst ein Seher, so opfere du heut, o wahrhaftigster Hotri Agni, mit wohltönender Zunge.



1,77. An Agni


1. Wie sollen wir dem Agni opfern, welche Lobrede wird dem Strahlenden als gottgefällig vorgetragen? Der der Unsterbliche unter den Sterblichen, als rechtmäßiger, bestopfernder Hotri die Götter gewinnt;
2. Ihn gewinnt durch Huldigung, der bei den Opfern der zusagendste rechtmäßige Hotri ist! Wenn Agni für den Sterblichen die Götter ladet, so möge er aufmerksam sein und mit Überlegung opfern.
3. Denn er ist die Einsicht, er der Jüngling, er ein Vortrefflicher. Wie Mitra ist er der Lenker wunderbarer Einsicht. Ihn, den Meister, rufen zuerst die gottergebenen arischen Stämme bei den Opfern an.
4. Der mannhafteste der Männer, der überlegene Agni soll unsere Lobesworte, unsere Dichtung günstig aufnehmen und ebenso die mächtigen Gönner, die den Lohn anweisen, die mit ihrem Anhang den Genuß des Gedichts haben.
5. Also ward Agni, der rechtmäßige Jatavedas, von den redekundigen Gotama´s gepriesen. Er möge bei Ihnen Ruhm und Lohn anschwellen lassen. Er gelangt nach Belieben zu wachsendem Wohlstand, da er sich darauf versteht.



1,78. An Agni


1. Wir Gotama´s besingen dich mit Lobeswort, ausgezeichneter Jatavedas. Hellauf schreien wir dir zu.
2. Dir huldigt Gotama mit Lobeswort, im Wunsche nach Reichtum. Hellauf schreien wir dir zu.
3. Dich, den ersten Preisgewinner, rufen wir wie Angiras tat. Hellauf schreien wir dir zu.
4. Dich, der die meisten Feinde tötet, der du die Dasyu´s abschüttelst. Hellauf schreien wir dir zu.
5. Wir Rahugana´s haben dem Agni eine honigreiche Rede gehalten. Hellauf schreien wir dir zu.



1,79. An Agni


1. Goldhaarig, wenn der Raum sich weitet; eine berauschende Schlange, wie der Wind sausend; hellstrahlend, der Vertraute der Usas, ehrbar wie fleißige treue Frauen -
2. Deine Adler verwandelten sich aus eignem Triebe, der schwarze Bulle hat gebrüllt, wenn dies so ist. Er ist gekommen mit den Blitzen, die wie holde Frauen lächeln; es fallen die Regengüsse, die Wolken donnern.
3. Wenn er von dem rechtmäßigen Nasse voll, ihn lenkend auf den rechtmäßigen richtigsten Wegen kommt, so tränken Aryaman, Mitra, Varuna, der umherfahrende, die Haut im Schoße des unteren Raums.
4. Agni, der du über den Rindergewinn verfügst, du jüngster Sohn der Kraft, verleih uns Ruhm, o Jatavedas!
5. Du der Gott, der Seher Agni, der mit Lobesworten anzurufen ist, während er entzündet wird, leuchte uns reiches Gut zu, du Vielgesichtiger!
6. Du König selbst bei Nacht und auch bei Aufgang der Morgenröte, o Agni, versenge, du Scharfzahniger, die Dunkelmänner!
7. Hilf uns mit deinen Hilfen, o Agni, bei dem Vortrag des Gesangesliedes, bei allen frommen Gedanken, du Lobenswerter!
8. Bring uns, Agni, Reichtum mit, allesamt besiegenden, begehrenswerten, in allen Kämpfen unüberwindbaren.
9. Bring uns, Agni, durch dein Wohlwollen Reichtum, der lebenslang nährt. Schenk uns Gnade, auf daß wir leben!
10. Abgeklärte Reden trag, o Gotama, dem scharfflammigen Agni vor, Lobesworte, um Wohlwollen bittend!
11. Wer uns, Agni, nah und fern bedroht, der soll zu Fall kommen. Sei uns zum Gedeihen!
12. Tausendäugig, vor allem Volke hervorragend, wehrt Agni die bösen Geister ab. Als preislicher Hotri wird er gefeiert.



1,80. An Indra


1. Denn also hat bei Soma in der Begeisterung der Hohepriester ein Erbauungslied gedichtet. Du mächtigster Keulenträger hast mit Kraft den Drachen von der Erde verwiesen. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
2. Dich berauschte der bullenstarke Rauschtrank, der gepreßte Soma, den der Adler gebracht hat, durch den du Keulenträger mit Kraft den Vritra von den Gewässern fortgetrieben hast. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
3. "Geh vor, greif an, sei mutig! Deine Keule wird nicht aufgehalten werden, denn dein, Indra, ist die Manneskraft, die Stärke; du sollst den Vritra erschlagen, die Gewässer erobern. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
4. Du, Indra, hast von der Erde, vom Himmel den Vritra vertrieben. "Laß los diese von den Marut begleiteten Gewässer, die alles Lebende reich machen!" - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
5. Angreifend schlägt der gereizte Indra mit der Keule auf den Nacken des trotzigen Vritra los, während er die Gewässer zum Laufe antreibt. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
6. Er schlägt mit der hundertknorrigen Keule auf den Nacken ein; von Soma berauscht sucht Indra den Freunden freie Bahn. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
7. Dir, Indra, du Herr des Preßsteins, Keulenträger, ward die Heldenkraft zugestanden. Als du jenes listige Tier angriffst, da hast du es mit der List erschlagen. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
8. Deine Keulen haben sich über die neunzig Ströme verteilt. Groß ist deine Heldenkraft, Indra; in deine Arme ist die Stärke gelegt. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
9. Singet zu tausend auf einmal, jubilieret in der Runde zu zwanzig! Hundert haben ihm zugeschrieen. Für Indra wird die feierliche Rede angehoben. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
10. Indra schlug die Stärke des Vritra ab, mit Macht seine Macht. Das ist seine große Mannestat: Nachdem er den Vritra erschlagen hatte, ließ er die Gewässer laufen. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
11. Aus Furcht zittern sogar diese beiden großen Himmel und Erde vor deinem Grimme, als du, Keulenträger Indra, im Bunde mit den Marut kraftvoll den Vritra erschlagen hast. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
12. Nicht erschreckte Vritra den Indra durch seinen Wortschwall, nicht durch sein Donnergebrüll. Die tausendzackige Keule fuhr auf ihn los. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
13. Als du den Vritra und deinen Keil, als du den Vritra mit der Keule kämpfen ließest, da drückte deine Gewalt auf den Himmel, während du, Indra, den Vritra erschlagen wolltest. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
14. Bei deinem Donnergebrüll, du Herr des Preßsteins, zittert was steht und geht. Selbst Tvastri erbebt vor deinem Grimm aus Furcht, o Indra. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
15. Denn niemals, soweit wir gedenken, war einer an Manneskraft dem Indra überlegen. In ihm haben die Götter Mannesmut und Einsicht und alle Kräfte vereinigt. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.
16. Wie Atharvan, Vater Manu, Dadhyac ihr Dichten auf ihn gerichtet haben, so haben wir ehedem auf diesen Indra sich jetzt alle feierlichen Reden und Preislieder vereinigt. - Sie sollen in deine Selbstherrlichkeit einstimmen.



1,81. An Indra


1. Indra, den Vritratöter, ward von den Männern zum Rausch, zur Kraft gestärkt. Nur ihn rufen wir in den großen Kämpfen und ihn in den kleinen. Er möge uns im Kampf um die Siegerpreise weiterhelfen.
2. Denn du Held bist der Soldatenfreund, du bist einer, der viel verschenkt. Du bist der Mehrer auch von Wenigem; du willst dem Opfernden nützlich sein. Für den Somapressenden hast du viel Gut.
3. Wenn die Kämpfe sich erheben, steht für den Mutigen Beutegewinn auf dem Spiel. Schirre deine übermütigen Falben an! Wen wirst du erschlagen, wem zu Gut verhelfen? Uns verhilf zu Gut, Indra!
4. An Einsicht groß, hat der Furchtbare nach eigenem Ermessen seine Stärke noch erhöht. Zur Herrlichkeit hat der Recke in die beiden aneinandergeschlossenen Hände die eherne Keule genommen, der Falbenlenker mit der geöffneten Lippe.
5. Er hat den indrischen Raum ausgefüllt und die Lichter im Himmel erdrückt. Gleich dir, Indra, ward keiner geboren und wird keiner geboren werden. Du bist über die ganze Welt hinausgewachsen.
6. Der die Menschenzehrung des hohen Herrn dem Opferspender verschenkt, der Indra soll uns zu nützen suchen. Teil aus; dein ist viel Gut! Ich möchte deiner Gabe teilhaftig werden.
7. Denn in jedem Rausche schenkt uns der Rechtgesinnte Herden von Rindern. Raffe viele hundert Schätze, beide Hände voll, zusammen! Sporn uns an, bring Schätze her!
8. Berausche dich bei dem ausgepreßten Soma, o Held, zur Kraft, zur Freigebigkeit, denn wir kennen dich als den Güterreichen! Wir haben dir unsere Wünsche ausgeschüttet; nun sei unser Helfer.
9. Diese Leute hier bringen für dich, Indra, allen begehrenswerten Besitz zur Blüte. Du durchschaust ja die Habe der Kargen - hoch und niedrig. Deren Habe bring uns her!



1,82 An Indra


1. Höre fein auf unsere Lobesworte, du Freigebiger; sei nicht wie einer, der anders will! Wenn du uns glücklich machen willst, dann sollst du dich auch entschließen. - Ich will dir jetzt das Falbenpaar schirren, o Indra.
2. Sie haben ja geschmaust, gezecht; die lieben Freunde haben herabgeschüttelt. Die selbstglänzenden Barden sind mit dem neuesten Gedicht gepriesen worden. - Ich will dir jetzt das Falbenpaar schirren, o Indra.
3. Dich, der schön zu schauen, wollen wir loben, o Freigebiger. Fahre jetzt gepriesen mit vollem Wagensitz nach Wunsch weiter! - Ich will dir jetzt das Falbenpaar schirren, o Indra.
4. Nur der soll den riesigen Wagen besteigen, den rindergewinnenden, wer, Indra, an den vollen Falbenschirrungsschoppen denkt. - Ich will dir jetzt das Falbenpaar schirren, o Indra.
5. Dein rechtes und dein linkes Wagenpferd soll angeschirrt sein, du Ratreicher. Mit dem fahre von Soma berauscht zu deiner lieben Frau! - Ich will dir jetzt das Falbenpaar schirren, o Indra.
6. Ich schirre mit feierlicher Rede deinen mähnigen Falben. Fahr los; du hast die Zügel in die Hand genommen. Die starken Getränke haben dich aufgeheitert. Von Pusan begleitet hast du mit deiner Frau gezecht, du Keulenträger.



1,83. An Indra


1. Als Erster gelangt mit deinen Hilfen der Sterbliche zu Rossebesitz, zu Kühen, der dir gut zuredet, o Indra. Ihn füllst du mit noch mehr Gut so wie die verständigen Gewässer zu beiden Seiten die Sindhu anfüllen.
2. Wie die göttlichen Wasser nahen sie dem Hotri-Sitz; sie blicken herab auf das Opfer, das sich entfaltet hat wie der Luftraum. Die Götter bringen den Gottergebenen vorwärts. Dem, der das Gotteswort liebt, sind sie zu Gefallen wie die Freier einem Mädchen.
3. Auf zwei legtest du die preisvolle Rede, die als ein Paar mit hingehaltenem Löffel aufwarten. Ohne Streit wohnt und gedeiht er in deinem Dienst. Segensreich ist dein Wirken für den Opfernden, der Soma presst.
4. Da erlangten die Angiras´ die erste Jugendkraft, die das Feuer unter Opferdienst und frommen Werk entzündet hatten. Sie fanden die ganze Nahrung des Pani beisammen; die Männer trieben die Roß- und Rinderherde heim.
5. Durch Opfer hat Atharvan zuerst die Wege gebahnt; Daraus ward Surya, der Hüter des Gesetzes, der Späher geboren. Usanas Kavya trieb gleichzeitig die Rinder ein. Wir verehren das unsterbliche Geschlecht des Yama.
6. Wenn das Barhis um die Feuerstätte gelegt wird, um gute Nachkommenschaft zu erlangen, oder wenn der Lobgesang seine Melodie zum Himmel erklingen lässt, bei wem der Preßstein ertönt und der preiskundige Dichter, bei dem hat Indra Lust zur Einkehr.



1,84. An Indra


1. Soma ist für dich, Indra, ausgepresst, du Stärkster, Mutiger, komm herbei! Dich soll die Indrakraft durchdringen wie die Sonne mit ihren Strahlen den Raum.
2. Den Indra, gegen dessen Stärke nicht anzukommen ist, fahren die beiden Falben her zu den Lobliedern der Rishi´s und zum Opfer der Menschenkinder.
3. Besteig den Wagen, o Vritratöter; deine Falben sind durch die erbauliche Rede angeschirrt! Der Preßstein soll durch sein Getöse doch ja deinen Sinn geneigt machen.
4. Trink, Indra, diesen ausgepreßten, den vorzüglichsten unsterblichen Rauschtrank! Die Ströme des klaren Soma flossen dir zu am Sitz der Opferordnung.
5. Dem Indra lobsinget jetzt und traget Lobgedichte vor! Die ausgepreßten Säfte haben ihn berauscht. Ehret seine höchste Macht!
6. Keiner ist ein besserer Wagenlenker, wenn du, Indra, die Falben zügelst. Keiner hat es dir an Macht gleichgetan, kein Rossetüchtiger.
7. Der ganz allein dem opferspendenden Sterblichen Gut austeilt, der unbehinderte Gebieter ist einzig Indra:
8. Wann wird er den knauserigen Sterblichen wie einen Pilz mit dem Fuß wegstoßen? Wann wird er unsere Lobesworte hören, einzig Indra.
9. Denn wer auch bei gepreßtem Soma dich den vielen Wettbewerbern abzugewinnen sucht - diese gewaltige Macht besitzt einzig Indra.
10. Die Gaurikühe trinken von dem süßen Met, der daselbst der Mittelpunkt ist, die sich mit dem Bullen Indra als seine Begleiter ergötzen, um stattlich anzusehen. Die Guten jubeln seiner Selbstherrlichkeit zu.
11. Nach ihm liebesbrünstig mischen die scheckigen Kühe den Soma; die lieben Milchkühe des Indra spornen die Keule, sein Wurfgeschoß an. Die Guten jubeln seiner Selbstherrlichkeit zu.
12. Sie huldigen ehrfürchtig seiner Macht, die Klugen; sie befolgen seine vielen Gebote, um seine erste Sorge zu sein. Die Guten jubeln seiner Selbstherrlichkeit zu.
13. Indra hat mit den Knochen des Dadhyanc unbehindert die neunmal neunzig Feinde erschlagen.
14. Als er den Kopf des Pferdes, der im Gebirg versteckt war, suchte, fand er ihn in Saryanavat.
15. Da erinnerten sie sich an den geheimen Namen der Kuh des Tvastri daselbst im Hause des Mondes
16. Wer schirrt heute die Rinder an das Joch der Opferordnung, die heftigen grimmigen, ungnädigen, die Pfeile im Munde führen, die ins Herz treffen und doch heilsam sind? Wem ihre Pflege glückt, der soll leben.
17. Wer weicht, wer flieht, wer hat Furcht? Wer meint wohl, daß Indra ist, daß er gegenwärtig? Wer wird für Kinder, für Elefanten und Reichtum, wer für die eigene Person und für die Leute Fürsprecher sein?
18. Wer ruft den Agni mit Schmalzopfer an und will mit dem Löffel zu den bestimmten Zeiten opfern? Für wen werden die Götter rasch zu dem Opfer fahren? Wer, der das Hotri-Amt besorgt, darf sich für einen Götterliebling halten?
19. Du allein, der Gott, wirst den Sterblichen beloben, du Mächtigster. Nicht ist ein anderer Erbarmer außer dir, du Freigebiger. Dir, Indra, sage ich das Wort:
20. Nicht sollen uns deine Gaben, nicht deine Hilfen jemals täuschen, du Guter. Und weise uns von allen Völkern alle Güter zu, du Menschenfreund!



1,85. An die Marut


1. Die sich wie Frauen schön machen, die Gespanne auf der Fahrt, die guteswirkenden Rudrasöhne - denn die Marut haben beide Welten hochgebracht - die Männer berauschen sich an den weisen Reden, darauf begierig.
2. Herangewachsen sind sie zur Größe gelangt; die Rudrasöhne haben sich im Himmel einen Sitz erworben. Ihren Preisgesang singend und die indrische Kraft weckend haben die Söhne der Prisnimutter ihre Prunkstücke angelegt.
3. Wenn sich die Kuhgeborenen mit ihrem Zierrat schön machen, dann haben die Schönen strahlende Geschmeide an ihre Leiber gesteckt. Jeden Feind treiben sie hinweg. Schmalz fließt ihre Bahnen entlang.
4. Die Freigebigen, die mit ihren Speeren funkeln, die mit Kraft selbst das Unbewegliche bewegen, wenn ihr Marut die gedankenschnellen Antilopen an die Wagen geschirrt habt, in mächtigen Geschwadern ziehend.
5. Wenn ihr an den Wagen die Antilopen geschirrt habt, während ihr Marut im Wettlauf den Stein mitlaufen lasset, dann entfesseln sie auch die Strahlen des rötlichen Rosses. Wie ein Fell begießen sie die Erde mit Wasser.
6. Euch sollen die schnellaufenden Gespanne herfahren; mit den Armen schnellfliegend gehet vorwärts! Setzet euch auf das Barhis; ein breiter Sitz ist euch bereitet. Berauschet euch, ihr Marut, am süßen Somatrank!
7. Sie wuchsen von selbst stark an Größe; sie haben den Himmel erstiegen und sich einen weiten Sitz erworben. Als Vishnu dem rauscherregten Bullen Indra beistand, setzten sie sich gleich Vögeln auf das geliebte Barhis.
8. Wie tapfere Krieger ausziehend, haben sie wie Ruhmbegierige in den Kämpfen gewetteifert. Es fürchten sich alle Wesen vor den Marut. Wie die Könige sind die Männer von funkelndem Anblick.
9. Als Tvastri, der Künstler, die wohlgearbeitete, goldene, tausendzackige Keule gedreht hatte, nimmt sie Indra, um Manneswerke zu tun. Er erschlug den Drachen, ließ die Flut der Gewässer heraus.
10. Sie stießen den Brunnen mit Kraft nach oben; sogar den festen Fels spalteten sie. Ihre Musik blasend haben die freigebigen Marut im Rausche des Soma erfreuliche Dinge verrichtet.
11. Sie stürzten den Brunnen schräg nach dieser Seite um und gossen den Quell für den durstigen Gotama aus. Sie kommen zu ihm mit Beistand, die prächtigstrahlenden; sie befriedigen in eigener Person den Wunsch des Redekundigen.
12. Welche Schilde ihr für den Diensteifrigen habt, die gewähret dreifach dem Spender! Haltet diese über uns, ihr Marut, bringt uns einen Schatz an Meistern, ihr Bullen.



1,86. An die Marut


1. Denn in wes Haus ihr Marut wachet, ihr ausgezeichneten Mannen des Himmels, der Mann ist am besten bewacht.
2. Die Ihr durch das Opfer angezogen werdet oder von den Liedern des Redekundigen anzurufen seid, höret auf den Ruf, ihr Marut!
3. Oder welchem Preiskämpfer ihr einen Redekundigen zur Seite gabt, der gelangt zu rinderreicher Herde.
4. Auf dem Barhis dieses Mannes ist der Soma ausgepreßt bei den Opfern des heutigen Tages. Lobgedicht und Trunkfreude wird verkündigt.
5. Ihm sollen alle Lande gehorchen, der die Völker überschattet wie die fließenden Labsale die Sonne.
6. Denn viele Herbste lang haben wir euch aufgewartet, ihr Marut, mit der Zuneigung der Völker.
7. Glücklich soll, ihr opfersamen Marut, der Sterbliche sein, dessen Freuden ihr voll machen werdet.
8. Ihr kennt ja wohl, ihr Männer von wahrhafter Stärke, den Schweiß des Diensteifrigen, den Wunsch des nach euch Ausschauenden.
9. Von wahrhafter Stärke, offenbart diese Stärke in ganzer Größe! Treffet mit dem Blitz den Dunkelgeist!
10. Verstecket das zu versteckende Dunkel, durchfahret jeden Atrin! Machet das Licht, das wir wünschen!



1,87. An die Marut


1. Von besonderer Kraft und Stärke, überreich, unbeugsam, ungeschwächt, Trestersoma trinkend, sehr beliebt und mannhaft haben sich gewisse Männer mit Zierraten herausgeputzt wie die Sternenbilder mit den Sternen.
2. Wenn ihr Marut in euren Verstecken die Fahrt beschlossen habt auf jedwedem Wege wie die Vögel, so triefen die Eimer auf euren Wagen. Träufet honigfarbenes Schmalz für den Sänger!
3. Unter ihren Anläufen zittert die Erde wie eine schwache Frau, bei ihren Ausfahrten, wenn sie zur Prunkfahrt anspannen. Die Tändelnden, Lärmenden mit funkelnden Speeren posaunen selbst ihre Grüße aus, die Schüttler.
4. Denn diese jugendliche Schar läuft aus eigenem Antrieb mit den gefleckten Rossen, unverzagt, mächtig, von den Stärken umgeben. Du bist ein wahrhafter, untadeliger Vergelter; darum ist die bullenhafte Schar ein Gönner dieser Dichtung.
5. Durch unsere Abstammung von dem alten Vater führen wir das Wort; die Zunge bewegt sich von dem Auge des Soma geleitet! Da sie mit Dienst als Barden zu Indra gekommen sind, haben sie opferwürdige Namen erworben.
6. Um damit zu prunken, haben sie sich mit Lichtglanz, mit Strahlen, mit den Sängern zusammengetan, die Träger schöner Ringe, die Axt- und Pfeilbewehrten, die Furchtlosen. Sie sind sich ihres lieben marutischen Wesens bewußt.



1,88. An die Marut


1. Kommet her, Marut, auf blitzenden, von schönem Gesang begleiteten, speerestarrenden, rossebeschwingten Wagen! Flieget gleich den Vögeln zu uns mit dem höchsten Labsal, ihr Zauberkünstler!
2. Nach Wunsch fahren sie mit ihren rötlichen, gelbroten, andere Wagen überholenden Rossen zum Prunke. Wie ein Goldschmuck die Augen auf sich ziehend, mit Äxten versehen, zerstampfen sie mit der Radschiene des Wagens den Erdboden.
3. Zur Zierde habt ihr die Äxte an euren Leibern. Sie sollen die dichterischen Gedanken erheben wie die Bäume. Für euch, ihr edlen Marut, setzen erlauchte Opferherren den Preßstein in Bewegung.
4. Tagelang hatten sie wie Geier für euch diese Dichtung und die Göttin Varkarya umkreist. Mit Preisliedern eine feierliche Beschwörung machend hoben die Gotama´s den Brunnen nach oben zum Trinken.
5. Nicht war das bekannte Gespann sichtbar, als Gotama euch, ihr Marut, heimlich erspähte, der die goldrädrigen, eisenzahnigen Eber weglaufen sah.
6. Diese eure Stimme, ihr Marut, hallt nachtönend wider wie die des Sängers. Er ließ nach Lust den Ton dieser Lieder, nach eigenem Belieben den der Hände erschallen.



1,89. An alle Götter


1. Gute Gedanken sollen uns von allen Seiten kommen, unbeirrte, unerreichte, durchschlagende, auf daß die Götter uns immerdar zum Segen seien und unablässige Beschützer Tag für Tag.
2. Der Götter Wohlwollen kommt den Rechtschaffenden zugute; der Götter Gunst soll bei uns einkehren. Der Götter Freundschaft haben wir umworben; die Götter sollen unsere Zeit zum Leben verlängern.
3. Diese rufen wir mit altem Spruch an: Bhaga, Mitra, Aditi, Daksa, den Unfehlbaren, Aryaman, Varuna, Soma, die Asvin. Die holde Sarasvati möge uns Glück bescheren.
4. Diese beglückende Arzenei soll uns der Wind zuwehen, diese die beglückenden somapressenden Steine. Ihr weisen Asvin, höret das!
5. Den mächtigen Herrn dessen, was geht und steht, den Gedankenwecker rufen wir zur Gunsterweisung, auf daß Pusan zur Mehrung unseres Besitzes helfe als ein unbeirrter Schützer und Behüter zum Glück.
6. Glück soll uns Indra von hohem Ruhme, Glück uns Pusan, der alle Güter hat, Glück uns Tarksya mit unversehrtem Radkranz , Glück soll uns Brihaspati bringen.
7. Die Marut mit scheckigen Rossen, die Söhne der Mutter Prisni, die prunkvoll ausfahrenden, die gern zu den weisen Reden kommen, die Manusöhne, die Agni zur Zunge und die Sonne zum Auge haben, alle Götter mögen hierher zu uns mit ihrer Gnade kommen.
8. Gutes wollen wir mit Ohren hören, ihr Götter, Gutes mit Augen sehen, ihr Opferwürdige. Mit festen Gliedern und Leibern wollen wir, die wir lobgesungen haben, das gottgesetzte Alter erreichen.
9. Ihr Götter, hundert Jahre liegen vor uns, in denen ihr uns das Alter der Leiber bestimmt habt, in denen die Söhne zu Vätern werden. Tut uns mitten auf dem Lebensweg am Leben keinen Schaden!
10. Aditi ist der Himmel, Aditi das Luftreich, Aditi die Mutter, dieselbe auch Vater und Sohn, Aditi alle Götter, die fünf Völker, Aditi das Geborene, Aditi das Zukünftige.



1,90. An alle Götter


1. Mit richtiger Führung sollen uns Varuna, Mitra, der Kundige, führen und Aryaman im Verein mit den Göttern.
2. Denn sie sind die Bewahrer der Schätze; sie wachen durch ihre Macht allezeit unbeirrt über die Gebote.
3. Sie mögen uns Schutz gewähren, die Unsterblichen den Sterblichen, indem sie die Anfeindungen vertreiben.
4. Indra, die Marut sollen uns zu guter Fahrt die Wege aussuchen, Pusan, Bhaga, die Löblichen.
5. Und machet unsere Dichtungen kuhgekrönt, Pusan und du raschgehender Vishnu! Machet uns glückbegabt!
6. Süßigkeit wehen die Winde für den Gesetzestreuen, Süßigkeit strömen die Flüsse. Voll Süßigkeit sollen uns die Pflanzen sein!
7. Süßigkeit sei uns bei Nacht und des Morgens, Süßes spendend der irdische Raum; Süßigkeit sei uns der Vater Himmel.
8. Voll Süßigkeit sei uns der Baum, voll Süßigkeit die Sonne, voll Süßigkeit sollen uns die Kühe sein.
9. Zum Glück soll uns Mitra, zum Glück uns Varuna, zum Glück uns Aryaman sein, zum Glück soll uns Indra und Brihaspati, zum Glück uns der weitschreitende Vishnu sein.



1,91. An Soma


1. Du, Soma, offenbare dich durch dichterische Gedanken, führe du uns den richtigsten Weg! Unter deiner Führung, du Saft, empfingen unsere weisen Väter von den Göttern das Kleinod.
2. Du, Soma, bist an Einsicht wohleinsichtig, an Verstand wohlverständig, du der Allwissende. Du bist ein Bulle an Bullenstärke, an Größe; du mit dem Herrenauge wardst glanzreich an Glanz.
3. Deine Gebote sind wie die des Königs Varuna; hoch und tief ist dein Wesen, o Soma. Du bist lauter wie der liebe Mitra; wie Aryaman bist du zu Gunst geneigt, o Soma.
4. Deine Formen im Himmel, auf Erden, die auf den Bergen, in den Pflanzen, im Wasser sind, mit allen diesen nimm wohlgesinnt, nicht übelnehmend, unsere Opfer an, o König Soma!
5. Du, Soma, bist der rechtmäßige Gebieter, du der König und Vritratöter; du bist die gute Einsicht.
6. So du, Soma, willst, daß wir leben, so sterben wir nicht. Du bist der preisliebende Baumfürst.
7. Du, Soma, schaffst dem Erwachsenen Glück, du dem Jungem, der rechtschaffen wandelt, die Kraft zum Leben.
8. Du König Soma, beschütze uns vor jedem Böswilligen! Der Freund von einem, wie du bist, sollte nicht zu Schaden kommen.
9. Soma! Mit den heilsamen Hilfen, die du für den Opferspender hast, mit denen sei uns ein Helfer!
10. An diesem Opfer, an dieser Rede dich erfreuend komm herbei! Sei du, Soma, uns zum Gedeihen!
11. Wir erbauen dich, Soma, mit Lobesworten, der Rede kundig. Mildtätig geh in uns ein!
12. Den Hausstand vergrößernd, Krankheit vertreibend, Schätze findend, Wohlstand mehrend, halte, o Soma, gute Freundschaft mit uns!
13. Soma! Verweile gern in unserem Herzen wie die Kühe auf der Weide, wie ein junger Mann im eigenen Heim!
14. Welcher Sterbliche, o Gott Soma, in deiner Gesellschaft gern verweilt, dem steht der wirksame Seher zur Seite.
15. Sichere uns, o Soma, vor übler Nachrede; schütz uns vor Not; sei uns ein wohlwollender Freund!
16. Quill auf! Von allen Seiten soll deine Bullenstärke zusammenkommen, o Soma! Sei dabei, wo der Gewinn sich anhäuft.
17. Quill auf, berauschender Soma, mit allen Stengeln; sei du der gern erhörende Freund uns zum Gedeihen!
18. Deine Milchsäfte, deine Siegesgewinne sollen sich vereinigen, deine Bullenkräfte, die den Feind bezwingen. Zum Lebensbalsam aufquellend, o Soma, erwirb dir im Himmel höchsten Ruhm!
19. Deine Formen, die sie mit dem Opfer verehren, die sollen alle das Opfer zusammenhalten. Den Hausstand vergrößernd, leben verlängernd, gute Söhne gebend, nicht die Söhne tötend, zieh, o Soma, ins Haus ein!
20. Soma schenkt dem, der ihm opfert, eine Milchkuh, Soma ein rasches Streitroß, Soma einen werktüchtigen Sohn, der im Haus, im Rat der Weisen, in der Versammlung tüchtig ist, der dem Vater Ruhm bringt.
21. Wir möchten dir, Soma, zujubeln als dem Sieger, der in den Kämpfen unbezwungen, in den Schlachten heraushilft, der das Himmelslicht gewinnt, das Wasser gewinnt, dem Hirten der Opferpartei, dem Kampfgeborenen, der gute Wohnsitze, guten Ruhm erwirbt.
22. Du hast alle diese Pflanzen, o Soma, du die Gewässer, du die Kühe hervorgebracht. Du hast den weiten Luftraum ausgespannt; du hast mit dem Lichte das Dunkel aufgedeckt.
23. Mit deinem göttlichen Geist, o Soma, erkämpfe uns den Anteil am Reichtum, du Gewaltiger! Nicht soll er dich davon abhalten; du besitzest die Kraft. Sei du für beide Teile beim Rindererwerb der Pfadfinder!



1,92. An die Usas und die Asvin


1. Dort haben die Morgenröten ihr Banner aufgesteckt, auf der östlichen Seit des Raums legen sie sich Licht als Salbe auf, sich ablösend wie Tapfere ihre Waffen wechseln. Es kehren die roten Kühe wieder, die Mütter.
2. Die rötlichen Lichter sind plötzlich aufgeflogen; sie haben ihre rötlichen leichtgeschirrten Kühe angeschirrt. Die Usas haben wie früher die Zeiten bestimmt; die Roten haben ihr helles Licht aufgesteckt.
3. Sie stimmen den Lobgesang an, gleich Frauen fleißig an der Arbeit, in ein und derselben Fahrt aus der Ferne kommend, indem sie alle Tage dem Werkfrommen und Freigebigen, dem Soma bereitenden Opferer Labsal zuführen.
4. Sie legt sich wie eine Tänzerin bunte Farben auf; sie enthüllt ihre Brust wie die Kuh das volle Euter. Indem sie der ganzen Welt Licht macht, hat die Usas die Finsternis aufgeschlossen wie die Kühe die Hürde.
5. Ihr heller Schein ist wieder sichtbar geworden; sie breitet sich aus, vertreibt das schwarze Ungeheuer. Die Himmelstochter hat ihr buntes Licht aufgesetzt wie der Priester bei den Opfern den Pfosten aufsetzt, indem er ihm bunte Farben aufsalbt.
6. Wir sind ans Ende dieser Finsternis gelangt, die Usas bestimmt aufleuchtend die Zeiten. Schön lächelt sie wie ein Verführer, wenn sie erstrahlt. Schön von Erscheinung hat sie zum Frohsinn erweckt.
7. Als glanzvolle Bringerin der Schenkungen wird die Tochter des Himmels von den Gotamas gepriesen. Teil uns Belohnungen zu, in Kindern und Männern bestehend, wobei Rosse den Schluß und Rinder die Spitze bilden, o Usas!
8. Usas! Solch großen, zu Ansehen bringenden Reichtum an tüchtigen Söhnen möchte ich erlangen, bei dem Sklaven den Anfang und Rosse den Schluß bilden, die du Lohn anweisend in tatenschönem Ruhme erstrahlst, o Holde.
9. Alle Geschöpfe überschauend erstrahlt die Göttin weithin, jedem Auge zugewandt. Alles was lebt zum Gehen erweckend hat sie die Rede eines jeden Dichtenden gefunden;
10. Die uralte, immer wieder geborene Göttin, die sich in der gleichen Farbe geputzt, alt machend und die Lebenszeit des Sterblichen vermindernd wie der geschickte Glücksspieler die schlechten Würfe.
11. Des Himmels Enden enthüllend ist sie erwacht; sie treibt die Schwester weit fort. Die menschlichen Lebenszeiten schmälernd erstrahlt die junge Frau mit dem Auge ihres Buhlen.
12. Ihre Strahlen wie die Rinder ausbreitend ist die Farbenprächtige Holde weithin erglänzt wie die Stromflut. Die göttlichen Gebote nicht schmälernd, läßt sie sich sehen mit den Strahlen des Sonnegottes erscheinend.
13. Usas, bring uns das ansehnliche Geschenk, du an Belohnungen reiche, durch das wir Samen und Nachkommenschaft erlangen!
14. Usas, an Rindern, Rossen reiche, strahlende, leuchte uns heute hier reichliches Gut zu, du Gunstreiche!
15. So schirr denn, o Usas, an Belohnungen reiche, heute die rötlichen Rosse und fahr uns alle Glücksgüter her!
16. Ihr Asvin, bis zu uns macht eure Umfahrt, die Rinder und Gold bringt, ihr Meister! Hierher lenkend haltet eines Sinnes euren Wagen an!
17. Die ihr zu dieser Stunde des Tages euren Weckruf erhebt und der Menschheit Licht gemacht habt, ihr Asvin führet uns Stärkung zu!
18. Rinder sollen die frühwachen Priester die beiden Götter, die heilsamen Meister mit goldenen Rädern zum Somatrunk fahren.



1,93. An Agni und Soma


1. Agni und Soma, ihr Bullen, höret fein auf diesen Ruf von mir, nehmet die schönen Worte gut auf, seid dem Opferspender eine Freude!
2. Agni und Soma! Der euch heute diese Rede weiht, dem bringet die Meisterschaft, Gedeihen der Rinder, Besitz guter Rosse!
3. Agni und Soma! Wer euch eine Spende, wer euch eine Opferveranstaltung weiht, der soll mit seinen Nachkommen die Meisterschaft und das volle Lebensalter erreichen.
4. Agni und Soma! Diese Heldentat von euch ist bekannt, daß ihr dem Pani seine Zehrung, die Kühe raubtet. Ihr unterdrückt des Brisaya Nachkommenschaft und fandet das Licht für viele.
5. Ihr beiden, Agni und Soma, setztet eines Sinnes diese Lichter an den Himmel. Ihr beide, Agni und Soma, habt die festgehaltenen Flüsse aus Schimpf und Schande erlöst.
6. Den einen hat Matarisvan vom Himmel gebracht, den anderen riß der Adler vom Felsen weg. Agni und Soma! Durch feierliche Rede gestärkt habt ihr dem Opfer volle Ausdehnung verschafft.
7. Agni und Soma, verlanget, gelüstet nach dem vorgesetzten Opfer, ihr Bullen, laßt´s euch munden! Ihr habt ja guten Schirm und Schutz, so bringet dem Opfernden Glück und Heil!
8. Wer Agni und Soma mit Opfer ehrt, wer mit gottgerichtetem Denken, wer mit Schmalz, dessen Dienst nehmet beide in Obhut; schützet ihn vor Not, gewähret dem Clane, dem Volk euren mächtigen Schutz!
9. Agni und Soma, die ihr Besitz und Anrufung gemeinsam habt, nehmet die Lobrede gut auf! An göttlichem Rang stehet ihr gleich.
10. Agni und Soma! Wer euch mit diesem Opfer, wer euch mit Schmalz beschenkt, dem leuchtet hoch auf!
11. Agni und Soma! Laßt euch diese Opferspenden von uns Munden, kommt zusammen her zu uns!
12. Agni uns Soma! Helft unsern Rennern durch; machet unsere Kühe milchreich, die die Opferspende zubereiten! Verleihet unseren Gönnern Stärke und schaffet unserem Gottesdienst Erhörung!






 
11. Gruppe        Lieder des Kutsa, des Angirasen


1,94. An Agni



1. Dies Loblied haben wir für Jatavedas, der es verdient, mit Bedacht wie einen Wagen zusammengefügt, denn seine Fürsorge bringt uns in der Versammlung Glück. O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
2. Für wen du opferst, der hat Erfolg, er lebt ohne Widersacher im Frieden, erlangt die Meisterschaft; er kommt zur Geltung, keine Not sucht ihn heim. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
3. Möchten wir im Stande sein dich zu entzünden. Bring unsere Absichten in Erfüllung! In dir genießen die Götter die geopferte Opfergabe. Fahr du die Aditya´s hierher, denn diese wünschen wir! - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
4. Wir wollen dir Brennholz bringen, dir Opfer bereiten, achtsam, an jedem Mondwechsel. Bring unsere Absichten in Erfüllung, daß wir noch länger leben. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
5. Du bist der Hirt der Ansiedlungen; als seine Angehörigen kommen Zweifüßler und Vierfüßler während der Nächte. Du bist das prächtige große Vorgesicht der Morgenröte. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
6. Du bist der Adhvaryu und der allerbeste Hotri, der Prasastri, Potri, schon von Geburt der Vorsteher des Opfers. Alle Priesterämter bringst du kundig zur Blüte, o Weiser. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
7. Der du nach allen Seiten ein schönes Angesicht, den gleichen Anblick bietest, du leuchtest, auch wenn du in der Ferne bist, herüber, als wärest du Nahe. Du Gott blickst auch durch das Dunkel der Nacht. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
8. Der Wagen des Somapressenden soll der vorderste sein, ihr Götter; unsere Rede soll die Übelgesinnten überbieten. Versteht dies Wort auch recht und erfüllet es! - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
9. Mit diesen Waffen schlag die Lästerer, die Übelgesinnten fort, alle Atrin´s, die fern und nah sind, und bereite dem Sänger für das Opfer gute Bahn! - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
10. Wenn du die beiden roten, lohfarbenen, windschnellen Rosse an den Wagen geschirrt hast, so ist dein Gebrüll wie das des Bullen. Dann bewegest du die Bäume mit deinem rauchfahnigen Wagen. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
11. Dann haben auch die Vögel vor deinem Getöse Furcht, wenn deine grasfressenden Funken stoben, dann ist für deine Wagen gute Bahn. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
12. Er dient Mitra und Varuna zur Befriedigung, er soll den Groll der Marut abbitten, der Unbegreifliche. Sei du uns fein gnädig! Ihr Sinn soll wieder geneigt sein! - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
13. Du bist der Gott unter den Göttern der heimliche Mitra, du der Vasu unter den Vasu´s bist der Liebling bei dem Gottesdienst. Wir möchten in deinem ausgedehntesten Schutz sein. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
14. Das ist das Gute von dir, daß du im eigenen Hause entzündet, mit Soma begossen, gnädigst wach bleibst. Du bringst dem Opferspender Belohnung und Gut. - O Agni, in deiner Freundschaft sollen wir nicht zu Schaden kommen.
15. Wem du auch, reich an Gut, wie Aditi Schuldlosigkeit in vollem Maße gewähren wirst, wen du auch mit löblicher Kraft anspornen wirst, mit kinderreichem Lohn - zu denen möchten wir gehören.
16. Du, Agni, weißt, was Glück ist; verlängere du Gott unser Leben hier! Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, die Sindhu, Erde und der Himmel!



1,95. An Agni


1. Zwei ungleiche Kühe wandeln, einem schönen Ziele folgend; eine um die andere säugen sie ihr Kalb. Während es bei der einen goldgelb ist, seinem eigenen Triebe folgend, erscheint es bei der anderen hell in schönem Glanze.
2. Zehn Finger erzeugten diesen Sprössling des Tvastri, die unermüdlichen Jungfrauen das Tragekind. Ihn, der ein scharfes Angesicht hat, bei den Menschen von selbst Ansehen genießt, den strahlenden führen sie herum.
3. Seine drei Geburten umfassen sie im Geiste: die eine im Meere, eine in den Gewässern. Die östliche Gegend der irdischen Räume kennend hat er die Zeiten bestimmend richtig eingeteilt.
4. Wer von euch hat diesen Verborgenen erkannt? Das Kalb erzeugte nach eigenem Ermessen seine Mütter. Als ihr Sproß geht der große Seher aus dem Schoße der vielen Tätigen, eigenem Triebe folgend, hervor.
5. Sichtbar geworden wächst der Liebling in ihnen, aufrecht stehend im Schoße der Querliegenden, der von uns selbst zu ansehen kommt. Beide Welten haben Furcht vor dem Sproß des Tvastri. Dem Löwen sich zuwendend kommen beide ihm freundlich entgegen.
6. Beide suchen ihm zu gefallen wie zwei holde Frauen dem Manne. Wie brüllende Kühe kamen sie in Eile zu ihm. Er ward der Herr der Kräfte, den sie von rechts her mit Opferspenden salben.
7. Wie Savitri hebt er die Arme empor; eifert beide Heeresreihen an, wenn der Furchtbare vorauseilt. Aus sich selbst zieht er seine lichte Bekleidung; den Müttern läßt er ihre neuen Gewänder.
8. Er nimmt seine funkelnde Gestalt an, die sein oberes Gewand ist, wenn er an seinem Platz mit Kuhschmalz, mit Wasser in Berührung kommt. Der Seher und sein Denken umstreicht die Unterlage des Agni. Er wurde beim Gottesdienst der Versammlungsort der Götter.
9. Dein weiter Lauf umkreist die Unterlage, den strahlenden Ursprungsort des Büffels. Agni, schütze uns entflammt mit allen deinen unbeirrten selbstherrlichen Schutzgeistern!
10. Ein Strom auf dürrem Lande macht er sich Bahn, treibt seine Woge; mit lichten Wogen sucht er die Erde auf. Alles alte Holz steckt er in seine Bäuche und geht in die frischen Pflanzen ein.
11. Nun strahle, am Brennholz erstarkend, o Agni, reiches Gut aus, uns zum Ruhme, du Lauterer! - Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel.



1,96. An Agni den Schätzespender


1. Nach alter Weise durch Kraft geboren erlangte er wahrhaftig sofort alle Sehergaben. Die Wasser und die Dhisana schließen Freundschaft. - Die Götter erhalten Agni, den Schätzespender.
2. Mit altem Spruch durch die Dichtkunst des Asya hervorgebracht erzeugte er diese Nachkommen des Menschen; mit Vivasvat als Auge bescheint er den Himmel und die Gewässer. - Die Götter erhalten Agni, den Schätzespender.
3. Ihn beriefen die arischen Stämme als den ersten Opferausrichter, den mit Schmalz begossenen, bevorzugten, den Sohn der Kraft, den Bharata, der breite Gabe hat. - Die Götter erhalten Agni, den Schätzespender.
4. Er, der Matarisvan, der vielbegehrten Wohlstand hat, er fand freie Bahn für die Nachkommenschaft, der Himmelslichtfinder, der Hirt der Ansiedlungen, der Erzeuger beider Welten. - Die Götter erhalten Agni, den Schätzespender.
5. Nacht und Morgen, die die Farbe wechseln, säugen gemeinsam das eine Junge. Zwischen Himmel und Erde erglänzt er wie ein Goldschmuck. - Die Götter erhalten Agni, den Schätzespender.
6. Die Grundlage des Reichtums, der Sammler der Schätze, des Opfers Banner, die Erfüller der Gebete, der Vogel - Ihre Unsterblichkeit wahrend erhalten die Götter Agni, den Schätzespender.
7. Ihn, der jetzt und vormals der Sitz der Reichtümer ist, die Heimstätte des Geborenen und Zukünftigen, den Hüter des Seienden und des vielen Werdenden. - Die Götter erhalten Agni, den Schätzespender.
8. Der Schätzespender möge uns etwas von dem überlegenen Schatze der Schätze-spender von dem aus Männern bestehenden geben. Der Schätzespender möge uns das Labsal vieler Söhne, der Schätzespender langes Leben schenken.
9. Nun strahle, am Brennholz erstarkend, o Agni, reiches Gut aus, uns zum Ruhme, du Lauterer! - Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,97. An Agni


1. Das Übel von uns hinwegflammend, flamme uns Reichtum zu, Agni - das Übel von uns hinwegflammend!
2. Um Gutes Feld, um guten Weg und um Gut bringen wir Opfer - sei das Übel von uns hinwegflammend!
3. Auf daß der Beste unter ihnen und alle unsere Lohngeber den Vorrang haben - sei das Übel von uns hinwegflammend!
4. Auf daß die Lohngeber durch seine Gnade kinderreich seien und auch wir - sei das Übel von uns hinwegflammend!
5. Wenn des gewaltigen Agni Strahlen nach allen Seiten ausgehen - sei das Übel von uns hinwegflammend!
6. Denn du, nach allen Seiten Schauender, bist nach allen Seiten der Schirmer - sei das Übel von uns hinwegflammend!
7. Bring uns, nach allen Seiten Schauender, über die Anfeindungen wie mit dem Schiff hinüber - sei das Übel von uns hinwegflammend!
8. Bring uns hinüber zum Heil wie mit dem Schiff über den Strom - sei das Übel von uns hinwegflammend!



1,98. An Agni Viasvanara


1. Wir möchten in der Gunst des Vaisvanara stehen, denn er ist ja der König, der Oberherr der Geschöpfe. Hier geboren überschaut er von da dieses All. Vaisvanara wetteifert mit der Sonne.
2. Im Himmel gesucht, auf Erden gesucht ist der gesuchte Agni in alle Pflanzen eingegangen. Mit Kraft gesucht wird der Agni Vaisvanara; er soll uns am Tag und Nachts vor Schaden behüten.
3. Vaisvanara!Das soll dir wahr werden: Uns sollen Reichtümer und freigebige Gönner zufallen. Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,99. An Agni


1. Dem Jatavedas wollen wir Soma pressen; er soll das Besitztum des Mißgünstigen niederbrennen. Er führe uns über alle Schwierigkeiten, Agni über die Fährlichkeiten wie mit dem Schiff über den Strom.



1,100. An Indra


1. Der Bulle, der mit Bullenkräften gepaart der Allkönig über den großen Himmel und die Erde ist, dem die Soldaten treu sind, der in den Schlachten zu rufende.
2. Dessen Fahrt unerreicht ist wie die der Sonne, der in jedem Kampfe die vritratötende Wut hat, der größte Bulle soll mit seinen Freunden aus eigenem Antrieb - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
3. Dessen Wege durch keine Macht überholt, gehen wie die gemolkenen Ströme des Himmelssamens, der Feindüberwinder, durch seine Manneskräfte siegreich - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
4. Er ist mit den Angiras´ der beste der Angiras, mit den Bullen der beste Bulle, mit den Freunden ein Freund, mit den Lobsängern ein Lobsänger, unter den Wegen der beste - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
5. Mit den Rudra´s wie mit seinen Söhnen ist der Meister in der Männerschlacht der Besieger der Feinde, der mit den verbrüderten Marut alle Ruhmestaten überbietet - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
6. Der Vereitler der bößen Absicht, der Erreger des Streits möge mit unseren Mannen das Sonnenlicht gewinnen, an diesem Tag vielgerufen als der mächtige Herr - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
7. Ihn machen seine Hilfstruppen kampffroh im Streite, ihn machen die Völker zum Hort des Friedens. Er allein gebeut über jeden Erfolg - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
8. Ihn, den Herrn,...... die Herren an den Festtagen der Kraft um Beistand, ihn um Beute. Er finde selbst in stockdunkler Finsternis das Licht - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
9. Mit der Linken bändigt er selbst die Großen, in der Rechten hält er die Siegestrümpfe fest. Selbst mit dem Armen gewinnt er die Siegerpreise - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
10. Er gewinnt mit dem Heerbann, er mit dem Streitwagen; er wird auch heute noch von allen Völkern gekannt. Er bringt mit seinen Manneskräften die Lästerzungen zum Schweigen - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
11. Wenn er mit Eifer vielgerufen mit Stammesgenossen oder Fremden im Kampfe die Beute zusammentreiben soll, wenn es sich um die Gewinnung von Wasser, von leiblichem Samen handelt - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
12. Der Keulenträger, der Dasyutöter, der furchtbare, gewaltige Meister, der tausend Pläne und hundert Schliche hat, wie Camrisa an Kraft, bei den fünf Völkern beliebt - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
13. Seine Keule brüllt mit, das Himmelslicht gewinnend, wie des Himmels Donner ist sein Geschrei, heftig, wütig. Ihm fallen die Gewinne, ihm die Beute zu - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
14. Dessen an Macht unerschöpfliche Größe zu einem Preislied wird, das die beiden Welten allenthalben umfaßt, er möge es zu gutem Ende führen, sich an den klugen Gedanken erfreuend - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
15. Von dessen Macht weder die Götter mit ihrer Göttlichkeit, noch die Sterblichen, nicht einmal die Gewässer das Ende erreicht haben, er ragt an Kraft über Erde und Himmel hinaus - der Indra soll uns in Begleitung der Marut zu Hilfe kommen.
16. Die rotbraune Stute, schöngezeichnet, mit einer Blesse, glänzend, zum Besitz des Rijrasva geschenkt, die im Joch den mit Stieren bespannten Wagen trägt, die entzückende hat unter den nahusischen Stämmen Aufsehen gemacht.
17. Dies Preislied ist für dich, den Bullen, Indra. Die Söhne des Vrisagir erkennen die Schenkung mit Dank an: Rijrasva mit seinen Beimännern, Ambarisa, Sahadeva, Bhayamana, Suradhas.
18. Er schlage die Dasyu´s und Simyu´s, der mit Eifer vielgerufene, und strecke sie mit dem Geschoß zu Boden. Mit den weißen Freunden gewinne er Land, gewinne er die Sonne, das Wasser, mit der schönen Keule bewaffnet.
19. Alle Tage soll uns Indra ein Fürsprecher sein. Unentwegt wollen wir den Siegerpreis gewinnen. Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,101. An Indra


1. Stimmet für den Rauschliebenden eine trankbegleitete Rede an, der im Bund mit Rijisvan den mit den Schwarzen Schwangeren die Leibesfrucht abtrieb. Schutzsuchend rufen wir den Bullen mit der Keule in der Rechten - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
2. Der mit kampfbegierigem Ingrimm den Vyamsa, der den Sambara, der den unbotmäßigen Pipru erschlug. Indra, der den gefräßigen Susna niederrang - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
3. Des großer Manneskraft Himmel und Erde sich fügen, in des Gebot Varuna, in des Gebot die Sonne stehen, Indra, des Gebot die Ströme folgen, - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
4. Der der gebietende Herr der Rosse, der als der Standhafte bei jedem Unternehmen anerkannt ist, Indra, der der Tod auch des Trutzigen, der kein Soma opfert - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
5. Der der Herr all dessen, was lebt, was atmet, der zuerst für den der heiligen Rede kundigen die Kühe fand, Indra, der die Dasyu´s unterwarf - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
6. Der von den Tapferen und der von den Zagen anzurufen ist, der von den Fliehenden angerufen wird und von den Siegern, Indra, auf den alle Geschöpfe ihr Augenmerk gerichtet haben - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
7. Der Weitschauende geht nach der Weisung der Rudrasöhne, die junge Frau dehnt mit den Rudrasöhnen ihren breiten Lauf aus. Den berühmten Indra preist die Dichtung - den Marutbegleiteten rufen wir zur Freundschaft.
8. Ob du, Marutbegleiter, am entferntesten Ort bist, ob du bei dem nächsten Opferbund dich ergötzest, komm von dort zu unserem Gottesdienst! Um deinetwillen haben wir das Opfer bereitet, du wahrhaft Freigebiger.
9. Um deinetwillen, Indra, haben wir Soma ausgepresst, du Wohlverständiger, um deinetwillen das Opfer bereitet, für den die feierliche Rede eine Anziehungskraft hat. Darum, du Niyutfahrer, berausche dich mit dem Gefolge der Marut bei diesem Opfer auf dem Barhis!
10. Berausche dich mit den Falben, die dein sind, Indra! Schließe das Gebiß auf, öffne die Lippen! Dich, du Schönzahniger, sollen die Falben herfahren. Nimm gern unsere Opfergaben an!
11. Wir, die Hirten des Opferbundes, deren Preis den Marut gilt, wir wollen durch Indra den Siegespreis gewinnen. Das mögen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,102. An Indra


1. Diese Dichtung trage ich dir vor, auf den Hohen die hohe, da in dem Loblied dieses Sängers deine Tatkraft herausgestrichen wird. Dem Indra, der bei Kampffest und Wettrennen der Sieger ist, jubelten die Götter mächtig zu.
2. Seinen Ruhm tragen die sieben Flüsse; Himmel und Erde, das weite Land tragen seine schöne Erscheinung. Sonne und Mond wandeln abwechselnd, uns zum Sehen und an dich zu Glauben, Indra.
3. Verhilf diesem Wagen, du Gabenreicher, zum Gewinn, dem wir als deinem Siegeswagen in der Schlacht zujubeln wollen! Hilf uns im Streit, du von Herzen vielgepriesener Indra; gewähre uns, die dir ergeben sind, deinen Schutz, du Gabenreicher!
4. Wir möchten mit dir im Bunde das feindliche Heer besiegen. Laß unseren Einsatz in jedem Kampf gewinne! Mach uns, Indra, frei Bahn, gute Fahrt! Zerbrich der Feinde Kräfte, du Gabenreicher!
5. Denn von verschiedenen Seiten pflegen dich, du Bewahrer der Siegerpreise, um Hilfe diese Leute lautpreisend anzurufen. Besteig unseren Wagen zum Gewinn, denn dein fester Sinn ist siegesgewohnt, o Indra!
6. Deine Arme erbeuten Rinder, er selbst ist von unermeßlicher Umsicht, bei jeder Unternehmung hundertfache Hilfe bringend, streitbar. Durch seine Stärke macht Indra ein Gegengewicht unmöglich. Darum rufen ihn die gewinnbegierigen Leute um die Wette an.
7. Dein Ruhm, du Gabenreicher, wiegt mehr als Hundert und darüber, mehr als Tausend unter den Völkern. Dich, den Unermeßlichen, hat der Große Tatendrang entflammt. Dann erschlägst du die Feinde, du Burgenbrecher.
8. Das dreifache Gegengewicht deiner Kraft, die drei Erden, o Fürst, die drei Lichträume, diese ganze Welt hast du an Wachstum überholt. Seit alters, schon mit deiner Geburt, bist du ohne ebenbürtigen Gegner.
9. Dich rufen wir zuerst unter den Göttern an, du warst der Sieger in den Kämpfen. Er soll diesen unseren Dichter Upamanyu zum Gewinner machen; Indra soll uns in dem Wettrennen unseren Wagen an die Spitze bringen.
10. Du hast von jeher gesiegt und die gewonnenen Schätze nicht zurückbehalten - in kleinen und in großen Kämpfen, du Gabenreicher. Dich, dem Gewaltigen, machen wir scharf zum Beistand; nun eifere du uns bei den Anrufungen an, o Indra!
11. Alle Tage soll uns Indra ein Fürsprecher sein. Unentwegt wollen wir den Siegerpreis gewinnen. Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,103. An Indra


1. Jenes dein höchstes indrisches Wesen ist weit weg, dieses hielten die Seher vor Zeiten fest. Auf Erden ist dies eine, im Himmel das andere von ihm; Es wird wie ein Feldzeichen zu einem Ganzen zusammengefügt.
2. Er befestigte die Erde und breitete sie aus. Nachdem er mit der Keule den Vritra erschlagen hatte, ließ er die Gewässer laufen. Er erschlug den Drachen, zerspaltete den Rauhina, erschlug den Vyamsa mit aller Kraft, der Gabenreiche.
3. Von Natur einen Halt besitzend, indem er an seine Stärke glaubt, zog er umher, die dasischen Burgen brechend. Schleuder kundig, du Keulenträger, dein Geschoß nach dem Dasyu; mehre, o Indra, die arische Macht und Herrlichkeit!
4. Ihm, der das gewohnt ist, gaben diese menschlichen Geschlechter jenen Namen, der den rühmlichen Namen Gabenreich trägt und den Namen Ruhmessohn, den er mit der Keule zur Dasyu-Tötung ausziehend sich erworben hat.
5. Sehet diesen seinen reichen Ertrag und glaubt an Indra´s Heldenkraft: Er gewann die Rinder, gewann die Rosse, er die Gewächse, er die Gewässer, er die Bäume.
6. Dem tatenreichen, männlichen Bullen, von echtem Kampfesmut wollen wir Soma auspressen, dem Helden, der mit Bedacht wie ein Straßenräuber des opferlosen Besitz aufzuteilen pflegt.
7. Dieses Heldenstück hast du, Indra, gleichsam vorangestellt, daß du den schlafenden Drachen mit der Keule wecktest. Dir, dem Kampflustigen, und deiner Kraft jubelten die Gattinnen zu, dir jubelten alle Götter zu;
8. Als du den Susna, Pipru, Kuyava, Vritra erschlagen und die Burgen des Sambara zerstört hattest, o Indra, - Das mögen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,104. An Indra


1. Ein Schoß ist für dich, Indra, zum Niedersitzen bereitet. Auf ihn setz dich nieder, zum Laufe getrieben wie ein Rennpferd, die Kraft ausspannend, die Rosse anhaltend, die vor Essenszeit bei Dunkelwerden und morgens am besten ziehen!
2. Jene Männer kamen zu Indra zum Beistand, er soll doch ja sogleich diese Wege kommen. Die Götter sollen den Grimm des Dasa unschädlich machen, sie sollen unsere Rasse der Wohlfahrt zuführen.
3. Sie führt selbst den Schaum mit sich, die Absicht erratend, sie führt selbst den Schaum auf ihrem Wasser mit sich: In Milch baden des Kuyava beide Weiber; die sollen in der Strömung der Sipha getötet werden.
4. Unterdrückt war der Nabel des nachgeborenen Ayu; an den früheren Tagen nahm zu und herrschte das Tapfere. Anjasi, Kulisi, Virapatni führen eilig die Milch mit ihren Wasserfluten.
5. "Als diese Spur des Dasyu entdeckt war, kam die wegekundige Sarama zu seinem Sitze wie nach ihrem Hause. Nun gedenke unser, du Gabenreicher; gib uns nicht preis wie der Verschwender seine Reichtümer!"
6. "Laß du, Indra, uns am Sonnenlicht, am Wasser, an der Schuldlosigkeit, an der Rede der Lebenden teilhaben. Schädige nicht unsere Herzensfreude! Man hat deinem großen indrischen Namen vertraut."
7. Darum meine ich: Man hat dir dafür Vertrauen geschenkt. Als Bulle mache dich zu großem Kampfgewinn scharf! Setz uns nicht in ein unfertiges Nest, du Vielgerufener! Indra, gib den Hungernden stärkende Speise und Trank!
8. Töte uns nicht, Indra, gib uns nicht preis, raub uns nicht unsere lieben Genüsse! Zerbrich nicht, du Gabenreicher, Mächtiger, unsere Eier, zerbrich nicht die Schalen samt der Brut!
9. Komm hierher! Man sagt, dich verlange nach Soma. Dieser ist ausgepreßt, davon trink zum Rausche! Schütte ihn dir in deinen Bauche, du der Geräumige! Erhöre uns wie ein Vater, wenn er gerufen!



1,105. An alle Götter (Trita im Brunnen)


1. "Der Mond scheint im Wasser, der beschwingte läuft am Himmel. Nicht finden sie euren Standort, ihr goldreifigen, blitzenden Sterne. Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
2. "Die ein Bedürfnis haben, kommen zu ihrem Bedürfnis. Die Frau zieht den Gatten an sich. Beide ergießen das brünstige Naß; sie gibt ihren Saft hin und melkt den Mann aus.- Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
3. "Möchte, ihr Götter, jene Sonne doch nicht vom Himmel fallen, möchten wir niemals des heilsamen somischen Tranks entbehren.- Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
4. "Ich frage nach meinem jüngsten Opfer. Der Bote Agni soll das erklären: Wohin ist mein früheres rechtes Werk gekommen? Wer besitzt es neuerdings? - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
5. "Ihr Götter, die ihr dort in den Lichtreichen des Himmels seid, was ist euch Recht, was Unrecht? - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
6. "Was ist dauerhaft an eurem Gesetz? Was ist Varuna´s Aufsicht? Können wir auf dem Wege des großen Aryaman wandelnd den Böswilligen entgehen? - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
7. "Ich bin noch derselbe, der früher bei Soma dies und jenes redete. Nun verfolgen mich die Sorgen wie ein Wolf das durstige Wild. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
8. "Es schmerzen mich allenthalben die Rippen wie die Kebsweiber den Mann quälen. Wie die Ratten an ihren Schwänzen, so nagen die Sorgen an mir, deinem Lobsänger, du Ratreicher. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
9. "Jene sieben Strahlen - bis dahin reicht mein Ursprung. Trita Aptya weiß das, er erhebt seine Stimme zu Gunsten der Verwandtschaft. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
10. "Jene fünf Sterne, die in der Mitte des hohen Himmels standen als ein unter Göttern rühmliches Werk, sind miteinander verschwunden. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
11. "Die Schönbeschwingten sitzen da mitten auf der Leiter zum Himmel; die vertreiben den Wolf, der über die jüngsten Gewässer kommt, vom Wege. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
12. "Aufs neue ist das preisliche, gelobte Werk gefestigt, Ihr Götter: Die Flüsse strömen regelmäßig, die Sonne hat sich wahrhaft ausgebreitet. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
13. "Agni, du hast die preisliche Bekanntschaft unter den Göttern. Setz dich her wie bei Manu und opfere als Kundigster den Göttern. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
14. "Wie bei Manu als Hotri sitzend bitte die Götter her als Kundigster. Agni macht die Opfer schmackhaft, der weise Gott unter den Göttern. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
15. "Varuna wirkt das Segenswort; an ihn als den Pfadfinder wenden wir uns. Er erschließt im Herzen den Gedanken; ein neues rechtes Lied soll entstehen. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
16. "Jenen Aditiweg, der am Himmel als rühmliches Werk bereit ist, den kann keiner übertreten, ihr Götter, den sehet ihr Sterblichen nicht. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
17. Trita, in den Brunnen gesteckt, ruft also die Götter um Beistand. Das hört Brihaspati, der Befreiung aus der Enge erwirkte. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
18. Mich hat nämlich einmal der rötliche Wolf gesehen, wie ich meines Weges ging. Da er mich bemerkt hat, richtet er sich auf wie ein Zimmermann den die Rückenknochen schmerzen. - Seid in solcher Lage, meiner Eingedenk, Himmel und Erde!"
19. Durch dieses Loblied möchten wir mit Indra auf unserer Seite mit heilen Mannen in den Ringen die Oberhand behalten. - Das mögen uns Mitra und Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,106. An alle Götter


1. Indra, Mitra, Varuna, Agni, die marutische Heerschar, die Aditi rufen wir zum Beistand. Wie einen Wagen aus unfahrbarem Wege, so helfet uns aus aller Not heraus, ihr freigebigen Götter!
2. Ihr Adityas kommet herbei, daß wir heil bleiben! Seid in den Kämpfen glückbringend, ihr Götter! - Wie einen Wagen aus unfahrbarem Wege, so helfet uns aus aller Not heraus, ihr freigebigen Götter!
3. Es sollen uns die gelobten Väter beistehen und die beiden Göttinnen, deren Söhne die Götter sind, die Wahrheitsmehrerinnen. - Wie einen Wagen aus unfahrbarem Wege, so helfet uns aus aller Not heraus, ihr freigebigen Götter!
4. Den Narasama bitte ich jetzt, den Sieggewinner zum Sieg anspornend; den männerberauschenden Pusan bitten wir mit freundlichen Worten. - Wie einen Wagen aus unfahrbarem Wege, so helfet uns aus aller Not heraus, ihr freigebigen Götter!
5. Brihaspati, schaff uns immerdar gute Bahn! Das Glück und Heil, das du für Manus bestimmt hast, darum bitten wir. - Wie einen Wagen aus unfahrbarem Wege, so helfet uns aus aller Not heraus, ihr freigebigen Götter!
6. Indra, den Vritratöter, den Herrn der Kraft, hat der Rishi Kutsa, als er in die Grube hinabgestoßen war, zur Hilfe gerufen. - Wie einen Wagen aus unfahrbarem Wege, so helfet uns aus aller Not heraus, ihr freigebigen Götter!
7. Mit den Göttern soll uns die Göttin Aditi behüten. Der Gott Schützer soll uns ohne Unterlaß schützen. Das sollen Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,107. An Alle Götter


1. Das Opfer kommt der Huld der Götter entgegen. Adityas! Seid barmherzig! Eure Gunst soll zu uns einlenken, die auch aus Not am besten befreien wird.
2. Die Götter sollen mit ihrem Beistand zu uns kommen, mit den Weisen der Angiras´ besungen, Indra mit den Indrischen, die Marut mit den Marut, Aditi mit den Aditya´s sollen uns ihren Schutz gewähren.
3. Das sollen uns Indra, das Varuna, das Agni, das Aryaman und Savitri gut aufnehmen. Das sollen uns Mitra und Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,108. An Indra und Agni


1. Euer wunderbarster Wagen, Indra und Agni, der alle Welten besieht, auf dem fahret beisammen stehend her und trinkt von dem gepreßten Soma!
2. So groß diese ganze Welt ist, die weiträumige an Weite, unergründliche, so groß soll dieser Soma zum Trinken sein, euch beiden recht nach dem Sinn, Indra und Agni!
3. Denn ihr habt euch vereint einen guten Namen gemacht und ihr seid vereint die Vritratöter. Laßt euch vereint nieder, Indra und Agni; ihr Bullen, schüttet in euch vom bullenstarken Soma!
4. Bei entzündeten Feuern und dargebotenen Opferlöffel, während ihr das Barhis ausgebreitet habt, mit eingeschenktem scharfen Soma besalbt, kommet näher, Indra und Agni, um euer Wohlwollen zu zeigen!
5. Welche Heldentaten ihr getan habt, welche Gestalten und Kräfte ihr angenommen habt, Indra und Agni, was eure alte liebe Freundschaft ist, mit all diesen trinket vom gepreßten Soma!
6. Da ich zuerst euch erwählend sprach: "Diesen Soma wollen wir den Asura´s streitig machen", für dieses aufrichtige Vertrauen kommet doch ja her und trinket vom gepreßten Soma!
7. Wenn ihr, Indra und Agni, euch im eignen Hause gütlich tut, wenn bei einem Brahmanen oder König, ihr Opferwürdige, so kommet doch ja von dort her, ihr Bullen, und trinket vom gepreßten Soma!
8. Wenn ihr, Indra und Agni, bei den Yadu´s, den Turvasa´s, wenn ihr bei den Druhuy´s, den Anu´s, den Puru´s seid, so kommt doch ja von dort her, ihr Bullen, und trinket vom gepreßten Soma!
9. Wenn ihr, Indra und Agni, im nächsten Erdteil, im mittleren, wenn ihr am entferntesten seid, so kommt doch ja von dort her, ihr Bullen, und trinket vom gepreßten Soma!
10. Wenn ihr, Indra und Agni, im entferntesten Erdteil, im mittleren, wenn ihr im nächsten seid, so kommt doch ja von dort her, ihr Bullen, und trinket vom gepreßten Soma!
11. Wenn ihr, Indra und Agni, im Himmel seid, wenn auf Erden, wenn in den Bergen, Pflanzen, Gewässern, so kommt doch ja von dort her, ihr Bullen, und trinket vom gepreßten Soma!
12. Wenn ihr, Indra und Agni, im Aufgang der Sonne, in der Mitte des Himmels euch nach eigenem Ermessen ergötzet, so kommt doch ja von dort her, ihr Bullen, und trinket vom gepreßten Soma!
13. Nachdem ihr, Indra und Agni, also vom gepreßten Soma getrunken habt, gewinnt für uns alle Kampfpreise! Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,109. An Indra und Agni


1. Ich habe zwar nach Verwandten oder Standesgenossen im Geiste Umschau gehalten, mein Heil suchend, o Indra und Agni. Es gibt für mich keine andere Zuversicht als euch beide; darum habe ich auf euch ein lohnbringendes Loblied gedichtet.
2. Ich habe ja von euch gehört, daß ihr mehr gebt als ein unechter Tochtermann oder ein Schwager. Darum verfertige ich unter Darbringung von Soma auf euch beide, Indra und Agni, ein neues Loblied.
3. "Daß wir die Zügel nicht zerreißen", also flehend und der Väter Leistungen einhaltend, schwelgen die Bullen für Indra und Agni in Soma, denn diese sind die beiden Preßsteine im Schoße der Dhisana.
4. Euch, Indra und Agni, zur Berauschung preßt die Göttin Dhisana willig das Soma aus. Ihr beide, Asvin mit der glücklichen Hand, mit der schönen Hand, rühret ihn um und durchtränkt ihn mit Honig im Wasser!
5. Ich hörte, daß ihr,, Indra und Agni, in der Verteilung der Schätze, in der Feindeschlacht die stärksten seid. Setzt ihr euch darum auf das Barhis zu diesem Opfer und tut euch gütlich am Gepreßten, den Vorrang habend!
6. Ihr übertrefft alle Völker im Schlachtgeschrei, Ihr Erde und Himmel, ihr die Flüsse, die Berge an Größe. Ihr, Indra und Agni, überraget alle anderen Wesen.
7. Bringt mit, strengt euch an, ihr mit der Keule im Arm; stehet uns nach Kräften bei, Indra und Agni! Diese sind noch dieselben Strahlen der Sonne, mit denen unsere Väter gleichzeitig waren.
8. Ihr Burgenbrecher mit der Keule in der Hand, strengt euch an, stehet uns in den Kämpfen bei, Indra und Agni! - Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,110. An die Ribhu´s


1. Mein Werk ward früher ausgeführt, es wird aufs neue ausgeführt: die süßeste Dichtung wird zu einem Lobgedicht vorgetragen. Hier ist das für die Allgötter bestimmte Meer des Soma; tut euch, ihr Ribhu´s, an dem mit Svaha gesegneten Trank gütlich!
2. Als ihr Unterhalt suchend westwärts, ostwärts weiter zoget als gewisse Bekannte von mir, da gelanget ihr Söhne des Sudhanvan nach vielem Wandern in das Haus des opferspenden Savitri.
3. Da beschied euch Savitri die Unsterblichkeit, als ihr den Agohya anrufend kamet. Ihr habt sogar jenen Becher, das Trinkgefäß des Asura, der einzig war, vervierfacht.
4. Nachdem die fahrenden Sänger mit rechtem Fleiß und Pünktlichkeit gearbeitet hatten, erlangten sie, die Sterbliche waren, Unsterblichkeit. Die Ribhu´s, die Söhne des Sudhanvan, die sonnenäugigen, sahen in Jahresfrist ihre Erwartungen erfüllt.
5. Wie ein Grundstück maßen die Ribhu´s mit dem Rohrstab den einen gähnenden Becher aus, belobt, höchsten Lohn sich ausbittend, bei den Unsterblichen Ruhm suchend.
6. Wir wollen den Herrn des Luftreiches kundig eine Dichtung als Opfer bringen wie Schmalz mit dem Löffel. Die Ribhu´s, die die Pünktlichkeit seines Vaters erreichten, die haben als Lohn den Himmelsraum erklommen.
7. Ribhu ist uns an Kraft ein neuer Indra, Ribhu mit den Vaja´s und Vasu´s ein gütiger Geber. Mit eurer Hilfe, ihr Götter, wollen wir an dem günstigen Tage die Anfeindungen derer, die keinen Soma pressen, bestehen.
8. Aus dem Fell formtet ihr Ribhu´s eine Kuh und ließet die Mutter wieder mit dem Kalb zusammen. Ihr Söhne des Sudhanvan, durch eure Kunstfertigkeit machtet ihr die greisen Eltern jung.
9. Steh uns mit den Vaja´s bei dem Lohngewinn bei: im Verein mit den Ribhu´s schlag uns, o Indra, eine ansehnliche Ehrengabe heraus! - Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,111. An die Ribhu´s


1. Sie zimmerten den gutlaufenden Wagen der Asvin, kundig zu Werk gehend; sie zimmerten das Falbenpaar, das den Indra fährt, das ......Ihren Eltern zimmerten die Ribhu´s jugendliches Alter; sie zimmerten dem Kalbe eine begleitende Mutter.
2. Zimmert uns meisterliche Kraft für das Opfer zu Rat und Tat, reichen Kindersegen! Daß wir mit unserem Stamm aus vollzähligen Mannen sicher wohnen, möget ihr unserer Heerschar doch ja die indragleiche Kraft verleihen.
3. Zimmert uns Gewinn, ihr Ribhu´s, Gewinn dem Wagen, Gewinn dem Rennpferd, ihr Herren! Siegreichen Gewinn möget ihr uns allezeit schenken, einen Verwandt wie Fremd in den Kämpfen überwindenden Helden.
4. Den Indra Ribhuksan rufe ich herbei zum Beistand, die Ribhu´s die Vaja´s, die Marut zum Somatrunk, Mitra und Varuna, das Paar, und die Asvin jetzt: die sollen uns aneifern, daß das Gedicht den Preis gewinne.
5. Ribhu soll uns scharf machen, daß wir den Gewinn davontragen; Vaja, der Sieger im Wettstreit, soll uns beistehen. - Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel.



1,112. An die Asvin


1. Himmel und Erde rufe ich auf, um ihrer zuerst zu gedenken; ich rufe Agni, den Glanzreichen, den heißen Trank zu kochen, auf daß die Asvin in ihrer Fahrt sich beeilen. Mit den Hilfen, mit denen ihr im Kampfe unserem Einsatz zum Siege verhelfet - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
2. Auf eurem Wagen stellten sich zum Verschenken die leichtlastenden unversieglichen Gaben ein wie bei einem Wortkundigen die Gedanken zum Ersinnen sich einstellen. Mit denen ihr Asvin die Gedanken fördert, daß sie bei der heiligen Handlung willig kommen - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
3. Ihr habt auf Geheiß des himmlischen Geschlechts über diese Stämme die Macht kraft eures Lebensbalsams. Mit denen ihr die unfruchtbare Kuh milchreich macht, ihr Herren, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
4. Durch die Parijman durch die Größe der Nachkommenschaft und Dvimatri in den Wettkämpfen siegreich sich hervortut, durch die Trimantu hellsehend ward - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
5. Mit denen ihr den gefangnen, gefesselten Rebha aus dem Wasser den Vandana herausholtet, um die Sonne wiederzusehen, mit denen ihr dem auf Verdienst ausgehenden Kanva weiterhalft - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
6. Mit denen ihr den in der Grube verschmachtenden Antaka, mit welchen nie irregehenden Hilfen ihr den Bhujyu erquickt habt, mit denen ihr den Karkandhu und Vayya erquicket - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
7. Mit denen ihr den Sucanti zu einem Schätzegewinner mit guter Gefolgschaft machtet und dem Atri gegen die heiße Glut ein Schutzmittel machtet, mit denen ihr dem Prisnigu, dem Purukutsa beistandet - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
8. Mit welchen Künsten ihr Bullen dem Aussetzling beistandet, dem Blinden und Lahmen zum Sehen und Gehen verhelft, mit denen ihr die verschlungene Wachtel befreitet - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
9. Mit denen ihr den Strom honigreich, unversieglich machtet, mit denen ihr Alterlosen den Vasistha erquicktet, mit denen ihr dem Kutsa, dem Srutarya, dem Narya beistandet - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
10. Mit denen ihr die Vispala, die preisgewinnende, pfeilschnelle, in dem Wettkampf um Tausend als Kampfpreis erquicket, mit denen ihr dem Vasa Asva, dem Preni beistandet, mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
11. Durch die, ihr Gabenschönen, für den Kaufmann Dirghasravas, den Sohn der Usij, die Kufe Honig träufte, mit denen ihr dem Sänger Kaksivat beistandet, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
12. Durch die ihr die Rasa mit Wassers Flut angeschwellt habt, mit denen ihr den Wagen ohne Roß zum Sieg verhalft, durch die Trisoka die Kühe heraustrieb, mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
13. Mit denen ihr in der Ferne die Sonne überholet, dem Mandhatri zu Landbesitz verhalft, mit denen ihr dem redegewaltigen Bharadvaja weiterhalft, mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
14. Mit denen ihr dem großen Atithigva Kasoju Divodasa im Sambara-Kampf beistandet, mit denen ihr dem Trasadasyu bei dem Burgenbrechen beistandet, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
15. Deren ihr den Vamra, den Ausschlürfer, den Upastuta, deren ihr den Kali, der ein Weib fand, würdiget, mit denen ihr dem Vyasva und Prithi beistandet, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
16. Mit denen ihr Herren für Sayu, mit denen ihr für Atri, mit denen ihr vormals für Manu einen Weg suchtet, mit denen ihr dem Syumarasmi die Kühe des Sara zutriebt, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
17. Mit denen Patharvan kraft seines bauchigen Wagens wie geschichtetes entzündetes Feuer leuchtete in der Rennbahn, mit denen ihr dem Saryata beistandet im Kampf um den großen Siegerpreis, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
18. Mit denen ihr, o Angiras, von Herzen .......und voranginget in dem Spalt der Berghöhle, die die Rindermasse barg, durch die ihr dem tapferen Manu mit Nahrung aushalft, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
19. Mit denen ihr für Vimada die Gattinen heimführtet, oder mit denen ihr die Rötlichen zu gewinnen suchtet, mit denen ihr dem Sudas die Göttergunst brachtet, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
20. Mit denen ihr dem Opferspender heilbringend seid, mit denen ihr dem Bhujyu beisteht, mit denen dem Adhrigu, mit denen ihr der Omyavati, der Subhara, der Ritastubh beigestanden habt, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
21. Deren ihr den Krisanu bei dem Schusse würdiget, mit denen ihr dem Rennpferd des Jünglings im Wettlauf beistandet, wenn ihr den Bienen den lieben Honig bringt, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
22. Mit denen ihr den um die Rinder kämpfenden Mann in der Männerschlacht, bei dem Gewinn von Land und von Kindern erquicket, mit denen ihr den Wagen, ihr den Streitrossen beisteht, mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
23. Mit denen ihr dem Kutsa, dem Sohn des Arjuna, ihr Ratreichen, und dem Turviti und Dabhiti beistandet, mit denen ihr dem Dhvasanti, dem Purusanti beistandet, - mit diesen Hilfen kommt doch ja her, ihr Asvin!
24. Machet ihr, ihr Asvin, unsere Rede, machet unser Gedicht belohnt, ihr Meister, ihr Bullen! Wo nicht der Würfel entscheidet, da rufe ich euch zum Beistand herbei, und seid uns zum Segen bei der Lohngewinnung!
25. Tag und Nacht schützet uns mit unversehrtem Glück, ihr Asvin! Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,113. An Usas


1. Dies schönste Licht der Lichter ist gekommen; ihr prächtiges Vorgesicht ward geboren, sich ausbreitend. Wie sie selbst angewiesen des Savitri Weisung folgt, so hat die Nacht der Morgenröte den Platz geräumt.
2. Mit hellfarbigem Kalbe ist die hellfarbige, weiße Usas gekommen; die schwarze Nacht hat ihre Sitze geräumt. Beide von gleicher Sippe, unsterblich, aufeinander folgend, wandeln Tag und Nacht, indem sie die Farbe vertauschen.
3. Beider Schwestern Weg ist der gleiche endlose; den wandeln sie eine um die andere von den Göttern gewiesen. Sie kommen nicht in Streit, sie bleiben nicht stehen, den richtigen Abstand einhaltend. Nacht und Morgen sind gleichen Sinnes und doch von ungleicher Farbe.
4. Die lichtreiche Bringerin der Schenkungen erprangte; die Prangende hat uns die Tore geöffnet. Die lebende Welt bringt sie in Bewegung und hat für uns Schätze entdeckt Usas hat alle Wesen erweckt
5. Den schräg Daliegenden zum Gehen, den seinen Unterhalt und jenen um Reichtum zu suchen. Die wenig Sehenden zum weithin Schauen: so hat die freigebige Usas alle Wesen erweckt;
6. Den zur Herrschaft und jenen um Ruhm und jenen um Ehre zu suchen, einen anderen um an sein Geschäft wie nach einem Reiseziel zu gehen. Um die verschiedenartigen Lebensweisen sich auszusuchen hat Usas alle Wesen erweckt.
7. Diese Tochter des Himmels ist im Morgenlicht erschienen, eine hellgekleidete junge Frau. Die du über alles irdische Gut gebeutst, geh heute bei uns, du holde Usas, hell auf!
8. Usas sucht bei den vergangenen Morgenröten Zuflucht, als erste aller kommenden, im Aufleuchten alles, was lebt, auftreibend aber keine Toten mehr erweckend.
9. O Usas, daß du das Feuer anzuzünden Anlaß gabst, daß du mit der Sonne Auge aufgeleuchtet bist, daß du die Menschen, die opfern wollen, geweckt hast, damit hast du dir vor den Göttern ein löbliches Verdienst erworben.
10. Wie lange währt es, daß sie in der Mitte sein wird zwischen denen die aufgegangen sind und die künftig aufgehen werden? Voll Verlangen fühlt sie sich zu den früheren hingezogen; von den anderen erwartet sie es gern.
11. Vergangen sind die Sterblichen, welche die früheren Usas´ aufgehen sahen, jetzt hat sie sich von uns beschauen lassen; es kommen die, welche sie in Zukunft sehen werden.
12. Anfeindungen wehrend, die rechte Ordnung hütend, zu rechter Zeit geboren, gnadenreich, die Schenkungen in Bewegung setzend, von guter Vorbedeutung, die Götterladung bringend gehe heute hier als die Allerschönste auf!
13. Immer wieder ist früher die Göttin Usas aufgeleuchtet und auch für heute ist sie jetzt hell aufgeleuchtet, die Gabenreiche. Und sie wird alle späteren Tage aufgehen; nie alternd, unsterblich wandelt sie nach eigenem Ermessen.
14. Mit aufgeschminkten Farben ist sie in den Torpfosten des Himmels aufgeblitzt; die Göttin hat das schwarze Gewand abgedeckt. Als Weckerin kommt Usas mit rötlichen Rossen auf wohlgeschirrtem Wagen her.
15. Gedeihliche erwünschte Gaben bringt sie mit; sie steckt das bunte Banner auf, die Augen auf sich ziehend. Als die letzte aller vergangenen, als die erste der Erstrahlenden ist Usas hell geworden.
16. Erhebet euch, der lebendige Geist ist in uns gekommen. Das Dunkel ist vergangen, das Licht naht. Sie hat den Weg freigemacht, daß die Sonne wandele. Wir sind da angelangt, wo man das Leben fortsetzt.
17. Mit dem Leitseil der Rede treibt als Lenker der preisende Sänger die erglänzende Morgenröte aus. So leuchte heute dem Sänger auf, du Gabenreiche; strahle uns kinderreiches Leben hernieder!
18. Solche Morgen, die Rinder und vollzählige Söhne dem opferspendenden Sterblichen bringend aufgehen, die möge der rosseschenkende Somaopferer erleben, wenn die Schenkungen schnell wie der Wind herausgesungen werden.
19. Du, die Mutter der Götter, das Abbild der Aditi, das Wahrzeichen des Opfers, die Hohe, erglänze! Unserem Segenswort Ehre machend geh auf, bring uns unter die Leute, Allbegehrte!
20. Welch ansehnlichen löblichen Lohn die Usas´ für den dienstbereiten Opfernden bringen, den sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,114. An Rudra


1. Diese frommen Gedanken tragen wir dem starken Rudra vor, dem Männerbeherrscher mit aufgewundenem Haar, auf daß es Zweifüßlern und Vierfüßlern wohl ergehe und alle Aufzucht in diesem Dorfe gesund sei.
2. Hab mit uns Erbarmen, Rudra, und mach uns Freude! Wir wollen dir, dem Männerbeherrscher, in Demut dienen. Welch Wohl und Heil Vater Manu durch Opfer erlangt hat, das möchten wir unter deiner Führung erreichen, Rudra.
3. Wir möchten durch Gottesdienst deine, des Männerbeherrschers, Huld erlangen, o belohnender Rudra. Wohlwollend komme zu unseren Niederlassungen. Mit heilen Männern möchten wir dir Opfer darbringen.
4. Wir rufen den funkelnden Rudra, den Opferfüller, den fliegenden Seher zur Gnade herab. Weit weg von uns soll er den göttlichen Zorn senden; seine Gunst nur erbitten wir.
5. Das Himmels rötlicher Eber, mit dem aufgewundenen Haar, die funkelnde Erscheinung rufen wir unter Verbeugung herab. Er, der die erwünschten Arzeneien in der Hand hält, gewähre uns Schutz, Schirm, Zuflucht.
6. Diese Rede wird für den Vater der Marut gesprochen, die süßer als süß, eine Erbauung für Rudra ist. Und gönn uns, du Unsterblicher, die Menschenzehrung; hab mit uns selbst, mit dem leiblichen Samen Erbarmen!
7. Weder den Großen noch den Kleinen unter uns, weder den Heranwachsenden noch den Erwachsenen unter uns, nicht unseren Vater noch die Mutter sollst du töten, noch unsere lieben Leiber schädigen, o Rudra!
8. Nicht sollst du uns den leiblichen Samen, nicht an unserem eigenen Leben, nicht an unseren Kühen und Pferden schädigen. Nicht sollst du im Grimm unsere Mannen töten, o Rudra. Mit Opferspenden rufen wir dich immerdar an.
9. Ich habe dir Loblieder zugetrieben wie der Hirt die Herde heimtreibt. Schenk uns, du Vater der Marut, deine Huld! Denn segensreich ist dein Wohlwollen, sehr barmherzig. Darum bitten wir uns nur deine Gunst aus.
10. Fern sei deine Rinder und Männer mordende Waffe; du Männerbeherrscher, bei uns soll deine Gnade sein. Erbarme dich unser und sei unser Fürsprecher, o Gott, und gewähre uns doppelten Schirm!
11. Wir haben ihm gunstsuchend eine Huldigung ausgesprochen. Rudra in Begleitung der Marut soll unseren Ruf hören. Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!



1,115. An Surya den Sonnengott


1. Prangend ist das Antlitz der Götter aufgegangen, das Auge von Mitra, Varuna, Agni. Er hat Himmel und Erde und die Luft erfüllt; Surya ist die Seele von allem was geht und steht.
2. Surya geht hinter der leuchtenden Göttin Usas her wie der Jüngling hinter einer Maid, während die gottergebenen Männer die Joche aufstecken, je ein glückbringendes zu glücklichem Tun.
3. Die glückbringenden falben Stuten des Surya, die prangenden Etagva´s haben von Jubel begrüßt, sich beugend den Rücken des Himmels erstiegen. In einem Tag umwandeln sie Himmel und Erde.
4. Das ist die Göttlichkeit, das die Macht des Surya: Mitten in der Arbeit hat er ihr ausgespanntes Gewebe zusammengelegt. Sobald er die Falbinnen von ihrem Platze geschirrt hat, spannt die Nacht für ihn selbst ihr Gewand aus.
5. Diese Farbe des Mitra, des Varuna lässt Surya im Schoße des Himmels schauen. Endlos weiß ist seine eine Erscheinung; die andere, schwarze legen die falben Stuten zusammen.
6. Ihr Götter, helfet uns heute bei Aufgang der Sonne von Ungemach und Tadel! Das sollen uns Mitra, Varuna gewähren, Aditi, Sindhu, Erde und Himmel!







12. Gruppe        Lieder des Kaksivat, des Sohnes des Dirghatamas und der Usij


1,116. An die Asvin



1. Für die Nasatyas setze ich den Milchtrank ans Feuer wie das Barhis. Loblieder lasse ich aufsteigen wie der Wind die Regenwolken, für sie, die dem jungen Vimada auf pfeilschnellem Wagen das Weib zuführten:
2. Die durch die starkflügeligen, schnellfahrenden Rosse oder durch den Ansporn der Götter zuversichtlich geworden waren - Der Esel gewann das Tausend im Wettkampf des Yama um den hohen Preis, ihr Nasatya´s.
3. Tugra hatte den Bhujyu in der Wassermasse zurückgelassen, ihr Asvin, wie irgend ein Verstorbener sein Vermögen. Ihn entführet ihr auf beseelten, durch die Luft schwimmenden, wasserdichten Schiffen.
4. Mit den über drei Nächte, über drei Tage ausdauernden Vögeln entführtet ihr Nasatya´s den Bhujyu an den Strand des Meeres, an das Ufer des Nasses, mit drei hundertfüßigen, sechsrossigen Wagen.
5. Als Helden zeiget ihr euch da im Meer, das ohne Anhalt, ohne festen Grund, ohne Handhabe ist, als ihr Asvin den Bhujyu nach Hause fuhret, der euer Schiff mit hundert Rudern bestiegen hatte.
6. Das weiße Roß, daß ihr Asvin dem Schlechtberittenen gabt - ein dauerndes Glück - dies euer großes Geschenk ist zu rühmen, das Peduroß ist für einen hohen Herrn stets anzurufen.
7. Ihr Herren gewähret dem preisenden Pajriya Kaksivat Wunscherfüllung: Ihr schenktet aus dem Hufe des Hengstes wie durch eine Seihe hundert Krüge Branntwein ein.
8. Durch Schnee wehrtet ihr der Feuersglut; ihr brachtet ihm nahrhafte Stärkung. Den in einen Glutofen gesteckten Atri holtet ihr mit ganzem Gefolge heil heraus, ihr Asvin.
9. Ihr Nasatya´s stürztet den Brunnen um; ihr machtet, daß der Boden oben und der Rand geneigt war. Wie Wasser zum Tränken flossen die Wasser zum Reichtum für die durstigen tausend Leute des Gotama.
10. Auch nahmet ihr Nasatya´s die Körperhülle dem gealterten Cyavana wie ein Gewand ab. Ihr Meister verlängertet das Verlassenen Leben und dann machtet ihr ihn noch zum Gatten der Jungfrauen.
11. Das war euer preislicher und trefflicher, hilfsbereiter Schutz, ihr Nasatya´s, als ihr Erfahrene den wie einen Schatz versteckten dem Vandana aus dem......ausgrubet.
12. Das war euere gewaltige Meistertat, ihr Herren, künde ich, um belohnt zu werden, an wie der Donner den Regen, das Dadhyac, des Atharvan Sohn, durch einen Pferdekopf euch verriet, was die Süßigkeit ist.
13. Eure Hände, ihr Nasatya´s, rief während eurer Ausfahrt zu großem Beistand Purandhi an, ihr Vielnützende. Ihr Asvin hörtet auf diesen Ruf der Vadhrimati, als wäre es ein Befehl und schenket ihr den Hiranyahasta.
14. Unmittelbar aus dem Rachen des Wolfes befreitet ihr Herren Nasatya´s die Wachtel. Auch machtet ihr Vielnützende den jammernden Seher wieder sehend.
15. Da ihr im Wettkampf des Khela in der Entscheidung ein Bein abgeschnitten war wie der Flügel eines Vogels, setztet ihr der Vispala sofort ein eisernes Bein an, daß sie um den ausgesetzten Preis laufen konnte.
16. Den Rijrasva, der der Wölfin hundert Schafböcke auftischte, hatte sein Vater blind gemacht. Ihm verlieht ihr Nasatya´s zwei unvergleichliche Augen zum Sehen, ihr Meister-Ärzte.
17. Euren Wagen bestieg die Tochter des Surya wie eine, die mit dem Renner das Ziel gewinnt. Alle Götter stimmten von Herzen zu. Ihr Nasatya´s gesellt euch der Schönheit zu.
18. Als ihr Asvin für Divodasa, für Bharadvaja die Umfahrt machtet, die Rosse antreibend, da brachte euer getreuer Wagen reiches Gut. Der Stier und das Krokodil waren daran gespannt.
19. Reichtum nebst guter Herrschaft, kindergesegnetes langes Leben, Meisterschaft bringend kamet ihr Nasatya´s eines Sinnes mit Belohnungen zur Jahnavi, die dreimal des Tages euch den Opferanteil darbrachte.
20. Den ringsum belagerten Jahusa entführtet ihr des Nachts auf gangbaren Wegen durch die Lüfte. Mit dem zerspaltenden Wagen fuhret ihr Nasatya´s durch die Berge, ihr Alterlosen.
21. Ihr Asvin standet dem Vasa zum Kampfe bei, daß er an einem Morgen Tausende gewann. Von Indra begleitet wehret ihr das Unheil, die Feindseligkeiten von Prithusravas ab, ihr Bullen.
22. Für Sara, den Sohn des Ricatka, holtet ihr zum Trinken aus dem Brunnen das Wasser aus der Tiefe nach oben. Für den verschmachtenden Sayu machtet ihr Nasatya´s durch eure Künste die unfruchtbare Kuh milchstrotzend.
23. Den schutzsuchenden, lobpreisenden Visvaka Krisniya, dem rechtschaffenen, gabet ihr Nasatya´s durch eure Künste den Visnapu, der wie ein Stück Vieh verloren war, zum Wiedersehen.
24. Den Rebha, der zehn Nächte, neun Tage von seinem Feind verschnürt, durchbohrt im Wasser lag, auseinander gegangen, ins Wasser geworfen, den schöpfet ihr heraus wie Soma mit dem Schöpflöffel.
25. Eure Meisterstücke habe ich verkündet, o Asvin. Ich möchte Herr über dieses Besitztum sein, im Besitz schöner Rinder und Söhne und sehend und ein langes Leben erreichend ins Alter eingehen wie in das eigene Heim.



1,117. An die Asvin



1. Zum Rausche des süßen Soma bittet euch, Asvin, der alte Hotri her. Für die Darbringung ist das Barhis hergerichtet, die Rede ist verteilt. Kommet herbei mit Labsal, mit Belohnungen, ihr Nasatya´s!
2. Euer Wagen, ihr Asvin, der schneller als der Gedanke, mit guten Rossen bespannt. Die Clane besucht, mit dem ihr zum Hause des Frommen kommet, auf den machet die Umfahrt zu uns, ihr Herren!
3. Den unter den fünf Stämmen bekannten Rishi Atri befreit ihr Herren aus Drangsal, mit seinem Gefolge aus dem glühenden Ofen, indem ihr die Listen des feindseligen Dasyu vereitelt habt, einen nach dem anderen zur Eile treibend, ihr Bullen.
4. Den Rishi Rebha, der von Bösewichten wie ein Roß versteckt im Wasser lag, o bullengleiche Herren Asvin, den füget ihr mit Meisterkünsten wieder zusammen, da er schon auseinander gegangen war. Nicht veralten eure früheren Taten.
5. Den Vandana, der wie ein Schoß der Todesgöttin Entschlafener, wie die Sonne im Dunklen ruhte, ihr Meister, den vergrabenen, habt ihr wie einen vergrabenen Goldschmuck ausgegraben, schön zu schauen, euch zum Lobe, ihr Asvin.
6. Diese Tat von euch muß Kaksivat Krisniya laut verkünden auf seiner Fahrt, ihr Herren Nasatya´s: Aus dem Hufe des preisgewinnenden Rosses schenket ihr seinen Leuten hundert Krüge der süßen Getränke ein.
7. Ihr Herren gabt dem lobpreisenden Visvaka Krisniya den Visnapu wieder. Auch der Ghosa, die zu Hause bei den Eltern sitzen geblieben, gabet ihr Asvin noch im Alter einen Gemahl.
8. Ihr gabet dem Syava Kanva die weiße Kuh des großen Ksona, ihr Asvin, laut zu verkünden ist diese Tat von euch, ihr Bullen, daß ihr dem Sohn des Nrisad Ruhm verliehet.
9. Die ihr viele Gestalten annehmet, ihr Asvin führet dem Pedu das schnelle Roß zu, das Tausende gewinnt, den Preis erringt, unwiderstehlich ist, das schlangentötende, rühmliche, Feinde überwindende.
10. Diese sind eure rühmlichen Vorrechte, ihr Gabenschöne: die feierliche Rede, der Lobgesang, der Wohnsitz in beiden Welten. Wenn euch, Asvin, die Pajra´s rufen, so kommet mit Labsal und bringet dem Kundigen Gewinn!
11. Von Sunor Mana gepriesen, brachtet ihr Asvin dem Redegewaltigen den Siegerpreis, ihr Eilige; bei Agastya durch feierliche Rede erbaut, machtet ihr Nasatya´s die Vispali heil.
12. Wohin gehend? - zu des Kavya Preislied, ihr bullengleichen Himmelsenkel, oder zu Bett? - habt ihr den wie einen Topf mit Gold Vergrabenen am zehnten Tag ausgegraben, o Asvin.
13. Ihr Asvin habt durch eure Künste den greisen Cyavana wieder jung gemacht. Euren Wagen erkor die Tochter des Surya, ihr Nasatya´s, samt eurer Schönheit.
14. Ihr Jünglinge waret dem Tugra mit dem früheren Eifer wieder zugeneigt. Ihr holtet den Bhujyu aus der Meeresflut heraus mit den Vögeln, den Schimmelrossen.
15. Es rief euch, Asvin, laut der Tugrasohn, ins Meer getrieben, keinen Irrweg gegangen. Ihr holtet ihn heil heraus auf wohlgeschirrtem, gedankenschnellem Wagen, ihr Bullengleiche.
16. Es hatte euch, Asvin, die Wachtel angerufen, als ihr sie aus dem Rachen des Wolfes befreitet. Mit dem siegreichen Wagen fuhrt ihr durch den Rücken des Berges. Die Brut des Visvac habt ihr durch Gift getötet.
17. Hundert Widder hatte er der Wölfin gespendet und war durch seinen bösen Vater in die Nacht der Blindheit geführt: Ihr Asvin gabt dem Rijrasva die Augen, ihr machtet dem Blinden Licht zum Sehen.
18. Heil, Gewinn rief die Wölfin, o Bullen Asvin, dem Blinden zu mit den Worten: " Ihr Herren, Rijrasva ist es, der wie ein jugendlicher Liebhaber hundert und einen Widder aufgetischt hat.
19. Groß ist euer Beistand,, heilsam, ihr Asvin. Auch den Lahmen machet ihr heil, ihr........Darum rief euch die Purandhi; ihr Bullengleiche kamet zu ihr mit Hilfen.
20. Für Sayu machtet ihr Meister Asvin die Kuh, die keine Milch gab, die unfruchtbare, versiegte milchstrotzend. Ihr führtet durch eure Künste dem Vimada die Frau zu, des Purumitra Maid.
21. Indem ihr mit dem Wolfe Korn sätet und dem Menschen Nahrung herausmolket, ihr Meister, und mit dem Bakura den Dasyu anblieset, habt ihr weites Licht für den Arier bereitet.
22. Dem Dadhyac, dem Atharvansohn, gabt ihr einen Pferdekopf zum Ersatz. Er verriet euch wahrheitsgetreu die tvastrische Süßigkeit, die euch verborgen war, ihr Meister.
23. Immerdar habe ich eure Huld, ihr Seher, begehrt. Fördert alle meine frommen Gedanken, o Asvin! Schenkt uns, Nasatya´s, großen Reichtum, von Kindern begleiteten, namhaften!
24. Ihr Herren Asvin schenket bereitwillig der Vidhrimati einen Sohn, den Hiranyahasta. Den in drei Teile gespaltenen Syava habt ihr gabenschönen Asvin zum Leben erweckt.
25. Diese früheren Heldentaten von euch, Asvin, haben die Ayu´s verkündet. Euch Erbauung bereitend, ihr Bullengleiche, wollen wir als Meister Weisheit verkünden.



1,118. An die Asvin



1. Euer Wagen, ihr Asvin, soll herankommen, mit Adlern liegend, mildtätig, huldreich, der schneller als der Sterblichen Gedanke, dreisitzig windschnell, ihr Bullen.
2. Kommet heran auf dem dreisitzigen, dreiteiligen Wagen, dem dreirädrigen, leichtrollenden! Machet unsere Kühe milchstrotzend, die Streitrosse feurig, lasst unsere Mannschaft gedeihen, o Asvin!
3. Auf dem in gestrecktem Laufe fahrenden leichtrollenden Wagen höret das Geklapper des Preßsteines, ihr Meister! Warum haben gerade euch, Asvin, die frühgeborenen Redner als die genannt, die am meisten dem Mangel begegnen?
4. Euch, Asvin, sollen die Adler herfahren, die an den Wagen geschirrten, schnellen, fliegenden, die gleich den himmlischen Geiern die Gewässer überholend, euch, Nasatya´s, zum Opfergenuß fahren.
5. Euren Wagen, ihr Herren, bestieg die jugendliche Frau, die Tochter des Surya, da sie daran Gefallen fand. Eure prächtigen fliegenden Rosse, die rötlichen Vögel sollen im rechten Augenblick herumfahren.
6. Den Vandana holtet ihr mit Meisterkunst, den Rebha mit Geschick heraus, ihr Meister, ihr Bullen. Den Tugrasohn errettet ihr aus dem Meer, den Cyavana habt ihr wieder jung gemacht.
7. Ihr Asvin habt dem Atri, der in die heiße Glut hinabgeführt war, Stärkung und ein Schutzmittel gebracht. Ihr gabt dem verklebten Kanva das Augenlicht wieder, an seinem Loblied gefallen findend.
8. Ihr Asvin habt ehedem dem in Not geratenen Sayu die Kuh milchstrotzend gemacht. Die Wachtel habt ihr aus Drangsal befreit. Der Vispala setztet ihr das Bein wieder an.
9. Ihr Asvin habt dem Pedu das von Indra befeuerte schlangentötende weiße Roß geschenkt, das von dem hohen Herrn anzurufen ist, das überlegene, gewaltige, tausendgewinnende, bullengleiche mit festen Gliedern.
10. So rufen wir euch beide, die Edlen, schutzbedürftig fein um Beistand an, ihr Herren Asvin. Kommet zu uns auf schätzebeladenem Wagen zum Wohlergehen und freuet euch an den Lobesworten!
11. Kommet mit der frischen Schnelligkeit des Adlers einträchtig zu uns, ihr Nasatya´s, denn ich rufe euch Asvin an unter Opferspenden bei Aufgang der Morgenröte, die zum vielten Male da ist.



1,119. An die Asvin



1. Euren verwandlungsreichen Wagen, den gedankenschnellen mit raschen Rossen, den verehrungswürdigen rufe ich zum Leben, den mit tausend Bannern, den sieggewohnten mit hundert Gütern, den gehorchenden, heilbringenden, zum Opfergenuß.
2. Das emporgerichtete Nachdenken ist bei seiner Ausfahrt auf euern Preis gerichtet. Nach allen Seiten gehen meine Gedanken. Ich bereite euch heißen Milchtrank. Die Schutzgeister stellen sich ein, die Urjani hat euren Wagen bestiegen, ihr Asvin.
3. Als im gegenseitigen Wettstreit die reichen Herren um zu prunken in unermeßlicher Zahl zusammengekommen waren, die im Kampfe siegreichen, da tat sich euer Wagen in rascher Fahrt hervor, da ihr Asvin die Herrin nach Wunsch fahret.
4. Ihr kamt mit den selbstgeschirrten Vögeln zu dem im Meer treibenden Bhujyu, ihn zu seinen Eltern heimbringend. Ihr Bullen machtet die Umfahrt in die Fremde; für Divodasa zeigte sich eure große Hilfe.
5. Für eure Schönheit lenkten den von euch geschirrten Wagen die beiden Stimmen, der es mit dieser aufnahm. Die befreundete Maid, die mit euch zur Kameradschaft die Ehe einging, hatte euch zu ihren Gatten erwählt.
6. Ihr befreiet den Rebha aus der Umschnürung; mit Schnee wehret ihr dem Atri die ringsum brennende Glut. Ihr ließt des Sayu Zehrung in seiner Kuh strotzen. Dem Vandana wurde das Leben mit langer Dauer verlängert.
7. Ihr Meister füget den aus Altersschwäche zerfallenen Vandana wie Werkmeister einen Wagen zusammen. Aus dem Boden lasset ihr unter Beifall den Redekundigen erstehen. Eure Meisterschaft bewährte sich dabei für den Verehrer.
8. Ihr kamet zu dem in der Ferne jammernden Bhujyu, der durch des eigenen Vaters Feindschaft ins Wasser hinabgestoßen war. Eure lichtbringenden Hilfen waren auf der Stelle, eure wunderbaren Hilfeleistungen unmittelbar da.
9. Und euch verriet jene Fliege die Süßigkeit. In der Begeisterung des Soma sagte es der Ausija laut: Ihr gewinnet des Dadhyac Sinn und der Pferdekopf stand vor euch Rede.
10. Ihr Asvin verehret dem Pedu den vielbegehrten Schimmel, den Überwinder der Feinde, von Pfeilen ...., in den Kämpfen schwer zu überwinden, rühmenswert, gleich Indra ein Völkerbezwinger.



1,120. An die Asvin



1. Welche Zurufung mag euch recht sein, ihr Asvin? Wer macht es euch beiden zur Zufriedenheit? Wie soll euch der Unverständige dienen?
2. Die beiden Kundigen soll der Unkundige nach den Pforten fragen. Ein anderer ist ebenso ein Tor. Niemals sind diese beiden gegen den Sterblichen untätig.
3. Euch beide, die Kundigen, rufen wir an; als Kundige sollet ihr uns heute das Lied vorsagen. Euer Anhänger, der beschenkt wird, hat das Preislied angestimmt.
4. Ich frage in meiner Einfalt nicht die anderen Götter aus nach dem mit Vasatruf gesegneten heimlichen Soma, ihr Meister. Schützet ihr uns vor dem Mächtigeren, ihr vor dem Gewaltigeren!
5. Die Rede, die wie bei Ghosa Bhrigavana sich schön macht, mit der der Pajriya euch verehrt, eine solche habe ich nach Speisung verlangend, nicht als Kundiger vorgetragen.
6. Höret auf das Singlied des Takavana, denn ich habe euch besungen, ihr Asvin! Her die Augen, ihr Hausmeister der Schönheit!
7. Denn ihr verhalfet zu großer Freude, wenn ihr etwas herausgeschlagen habt. Möget ihr beiden Götter uns gute Hüter sein, schützet uns vor dem böswilligen Wolf!
8. Überantwortet uns nicht uns einem feindlich Gesinnten! Nicht sollen die Kühe von unseren Häusern weg - man weis nicht wohin - gehen! Sie seien mit ihren Eltern nutzbringend, auch ohne ein Junges zu haben.
9. Sie sollen Milch geben, um euch zu Freunden zu machen. Bestimmt uns für den lohnbringenden Reichtum, und bestimmt uns für den Speisegenuß samt den Milchkühen!
10. Von den belohnenden Asvin habe ich einen Wagen ohne Roß geschenkt bekommen. Über den habe ich mich baß gefreut.
11. Dieser leichte Wagen soll mich jedenfalls unter die Leute zum Somatrunk fahren, du Kleine.
12. Darum will ich nichts wissen von einem Traum und von einem Reichen, von dem man keinen Dank hat. Diese beiden verschwinden am Morgen.



1,121. An Indra



1. Ist er wohl das rechte Gefäß für solch gottergebene Männer? Wird der Eilige die Lobesworte des Angiras´ hören? Wenn er zu den Clanleuten des Herrenhauses gekommen ist, möge der Opferwürdige weite Schritte machen bei dem Opfer.
2. Er stützte den Himmel, er benetzte die Unterlage. Als Ribhu hat er, der Herr, den Besitz der Kuh zum Siegerpreis bestimmt. Der Büffel sah dem selbsterzeugten Lockweib nach. Er hatte das Weibchen des Pferdes in die Mutter der Kuh verwandelt.
3. Es kam auf den Ruf zuerst die Morgenröte, die Königin; es kam auf den Ruf der Angiras´ der Gebieter der Clane alle Tage. Er zimmerte die ihm zu eigen gegebene Keule; er stützte den Himmel für die den Herren gehörigen Vierfüßler und Zweifüßler.
4. Im Rausche dieses Soma gabst du die eingeschlossene lärmende Reihe der Kühe der Rechtmäßigkeit zurück. Als der Dreispitz sie im Zuge zurückführte, da schloß er die Tore auf, die Betrüger des Menschen.
5. Für dich war die Milch, die beide Eltern eilig brachten, die Gabe aus gutem Samen dir zum Sieg, der reine Trank, den sie dir als dein Eigentum zum Opfer brachten, die Milch der immermelken Kuh.
6. Nun ist er geboren; erfolgreich soll er berauschen. Er leuchte hervor wie die Sonne aus dieser Morgenröte, wenn der Saft mit Hilfe der ihren Schweiß opfernden Priester, mit der Kelle eingießend, in die alten Gefäße gelangt ist.
7. Wenn die Holzmacherin, die gutes Brennholz hat, tätig sein wird, so soll während des Opfers die Sonne das Gefängnis der Kuh überwinden, wenn du hervorleuchtest während der entscheidenden Tage für den Gebieter, der mit seinem auf Karren fahrenden Clan die Herde sucht.
8. Als du den großen Himmel eingeholt, nahmst du hier die beiden Falben weg, den an Glanz überlegenen Quell erkämpfend, als sie zu deiner Stärkung den berauschenden Soma mit den Steinen ausmelkten, den auf die Milch der Kühe wilden, den Windbefreundeten.
9. Du kehrtest geschickt den dargereichten ehernen Spieß der Kuh in den Himmelskeil um, wobei du Vielgerufener für Kutsa Partei nehmend den Susna mit endlosen Streichen einholest.
10. "Wenn die Sonne vor dem Verschwinden im Dunkel ist, schleudere, du Herr des Preßsteins, das Geschoß nach dem Räuber!" Des Susna umgelegte Stärke, die hast du vom Himmel her zersprengt.
11. Himmel und Erde jubelten dir, Indra, bei der Tat zu, die beiden großen räderlosen Erscheinungen. Du hast den Vritra, der auf den Flüssen lag, mit der großen Keule in den Todesschlaf versenkt, den Eber.
12. "Indra, du der Mannhafte, der du die Menschen um Hilfe angehst, besteige des Vata schöngeschirrte bestfahrende Rosse, trink den berauschenden Soma, den dir Kavya Usanans gab! Er zimmerte die feindetötende Keule, die den Kampf beendet."
13. Du Indra hieltest die Falbinnen des Sonnengottes an, bis ans andere Ufer der neunzig Ströme es schleudernd rolltest du die Opferlosen kopfüber in den Abgrund. -
14. Behüte du, Indra, uns vor solchem Übelwollen, vor Mißerfolg in der Entscheidungsstunde, du Keulenträger! Gewähre uns Gewinne, Wagen füllende, mit Rossen als Abschluß, zur Labung, zum Ruhm, zur Gunstbezeugung!
15. Nicht soll diese deine Huld uns fehlen, du Beutereicher. Sie bitten sich alle Genüsse als Lohn aus. Gib uns einen Anteil an den Kühen des reichen Patrons, du Gabenreicher! Wir wollen deine freigebigsten Zechgenossen sein!



1,122. An alle Götter



1. Bringet euren Somatrank als Opfer dem belohnenden Rudra dar, ihr Eiferwilligen! Ich habe ihn mit den Mannen des Asura des Himmels gepriesen; die Marut preise ich, indem ich gleichsam auf Himmel und Erde Anspruch mache.
2. Nacht und Morgen sollen wie zwei Gattinnen den Erstruf erhöhen, die vielfach bekannt sind: Die eine wie eine unfruchtbare Frau in ein abgelegtes Gewand gekleidet, die andere mit der Pracht des Surya schön im Goldschmuck.
3. Begeistern soll uns der umherfahrende, in der Frühe kommende Vayu, begeistern der Wind, der Fuhrmann der Gewässer. Indra und Parvata, feuert ihr uns an! Alle Götter sollen uns dies gewähren.
4. Und diese beiden Hochgeehrten, die mit Lust trinken, will ich, der Usij Sohn, mir zur Frühmesse rufen. Lasset dem Apam Napat den Vortritt bei euch und den beiden Müttern des ...... Ayu!
5. Für euch will der Sohn der Usij den lauten Samsa herrufen wie Ghosa bei Erlangung des Arjuna. Stimmet auf Pusan euer Lied an, daß er schenke! Ich möchte die Freigebigkeit des Agni herbitten.
6. Höret, Mitra und Varuna, auf diese Anrufungen von mir und höret an eurem Platz sie vollständig an! Es soll uns die Gehör schenkende, gern erhörende Sindhu mit schönem Lande samt ihren Gewässern erhören.
7. Gelobt wird diese Gabe vor euch, Mitra und Varuna: Als sie Hunderte von Kühen bei den Priksayama´s, bei Pajra,Srutaratha bekamen, sind sie gegangen, indem sie sofort ihren Viehzuwachs einhegten.
8. Gepriesen wird die Ehrengabe dieses Groß-Spenders. Wir Meister sollen gemeinsam die Gabe des Nahus empfangen. Der Mann, der für die Pajra`s ein Belohner ist, der Patron gab mir die in Rossen und Wagen bestehenden Belohnungen.
9. Der unredliche Mann, der euch, Mitra und Varuna, hinterlistig den Soma wie Wasser bereitet, der bringt sich selbst die Auszehrung ins Herz, während der rechttuende mit seinem Opfer Erfolg hat.
10. Dieser ........ist stärker noch als der mächtige Nahus; sein Ruhm wird von den Männern gepriesen. Gaben austeilend geht er festen Ganges, in allen Kämpfen immerdar ein Held.
11. Nun auf den Ruf des Nahus, meines Patrons, kommend, höret ihr beliebten Könige der Unsterblichkeit, was die Ehrengabe des Nabhoju, des Nirava ist, zum mächtigen Ruhm für den Wagenbesitzer!
12. "Ein Patron, dessen bekannte Marutschar wir bilden wollen", so sprachen sie bei dem Empfang der zehnfachen Speise, "bei denen Glanz und Freigebigkeit gern verweilen möge, sie alle sollen bei den Unternehmungen Gewinn davontragen!"
13. Wir wollen uns an der zehnfachen Speisung gütlich tun, wenn sie kommen und die zweimal fünf Speisen auftragen. Werden Istasva, Istarasmi, diese siegreichen Machthaber, die Herren auszeichnen?
14. Die wogende Masse, die Gold an den Ohren und Juwelen am Hals trägt, die sollen uns alle Götter gönnen. Die Morgenröten sollen alsbald zu dem Lobe des hohen Herrn erscheinend an beiden teilen von uns ihre Freude haben.
15. Die vier Fohlen des Masarsara, die drei des siegreichen Königs Ayavasa erfreuten mich. Euer beider Wagen, Mitra und Varuna, mit langem Vorderteil, bei dem die Zügel die Hände, die Strahlen bilden, erstrahle wie die Sonne



1,123. An Usas



1. Der breite Wagen der Daksina ist geschirrt; ihn haben die unsterblichen Götter jetzt bestiegen. Die Herrin ist in voller Kraft dem Dunkel entstiegen für den menschlichen Wohnsitz sorgend.
2. Früher als die ganze Welt ist die Hohe erwacht, siegend, den Preis erringend. Hoch oben hielt die wiedererstandene junge Frau Umschau. Als erste ist Usas zur Frühanrufung gekommen.
3. Wenn du, Göttin Usas, heute unter den Sterblichen den Herren ihr Teil zuteilen wirst, du Edelgeborene, so soll uns Gott Savitri, der Gebieter, dabei dem Surya als sündlos melden.
4. Zu jedem Hause kommt die unverwüstliche, Tag für Tag ihren besonderen Namen tragend. Um das Ziel zu gewinne ist die Leuchtende immer wieder gekommen. Das Allerbeste von allen guten Dingen hat sie im Besitz.
5. Des Bhaga Schwester, des Varuna Verwandte, erwache du großmütige Usas als erste! Der Anstifter des Bösen soll das Nachsehen haben; wir wollen ihn mit der Daksina als dem Wagen besiegen.
6. Die Schenkungen sollen zum Vorschein kommen, die Belohnungen. Die flammenden Feuer sind erstanden. Die begehrenswerten Schätze, die im Dunkel versteckt waren, bringen die erstrahlenden Usas´ zum Vorschein.
7. Die eine Tageshälfte geht, die andere kommt: die beiden ungleichartigen Tageshälften treffen sich. Die andere hat das Dunkel der beiden umgebenden Welten versteckt. Usas ist erschienen auf flammenden Wagen.
8. Heute die gleichen und morgen die gleichen folgen sie dem dauernden Gesetz des Varuna. Untadelhaft vollenden sie die dreißig Wegstrecken, eine um die andere erreichen sie ihre Absicht an einem Tage.
9. Sie, die den Namen des ersten Tages kennt, die lichte, weißgekleidete ist aus dem Dunkel erstanden. Die junge Frau verfehlt nicht das Gebot des Gesetzes. Jeden Tag kommt sie zum bestimmten Ort.
10. Wie eine Maid, die Stolz auf ihren Körper, gehst du, Göttin, zu dem dich begehrenden Gott. Lächelnd enthüllst du, die junge Frau, vor ihm die Brüste, wenn du im Osten erstrahlst.
11. Schön von Aussehen wie eine von der Mutter ausgeputzte junge Frau enthüllst du den Leib zum Beschauen. Leuchte du, Usas, glückbringend weithin auf! Nicht werden dir das andere Usas´ gleichtun.
12. Rosse, Rinder bringend, allbegehrt, mit den Strahlen des Surya wetteifernd gehen und kommen die Morgenröten wieder, glückbringende Namen führend.
13. Die du dem Zügel des Gesetzes gehorchest, lege stets trefflichen Gedanken in uns! O Usas, leuchte uns heute auf, leicht zu rufen! Uns und unseren Gönnern sollen Reichtümer gehören.



1,124. An Usas



1. Während das Feuer angezündet wird, hat die aufleuchtende Usas, hat der aufgehende Surya sein Licht weithin aufgesteckt. Gott Savitri hat unsere Zwei- und Vierfüßler nunmehr angetrieben, an ihr Geschäft zu gehen.
2. Ohne die göttlichen Gebote zu schmälern, aber die menschlichen Lebenszeiten schmälernd, ist Usas aufgeleuchtet als die letzte der vielen Vergangenen, als die erste der kommenden.
3. Dort ist die Tochter des Himmels in Licht gekleidet ein wie alle Male im Ost erschienen. Sie wandelt richtig den Weg des Gesetzes; wie eine Wegkundige verfehlt sie nicht die Richtungen.
4. Es zeigt sich ihre Brust wie die eines Sundhyvogels, wie Nodhas hat sie ihre lieben Sachen enthüllt. Wie eine Fliege weckt sie die Schlafenden; als erste unter den vielen Wiedergekehrten ist sie gekommen.
5. An der östlichen Seite des .......Raumes hat die Mutter der Kühe ihr Banner aufgesteckt. Sie breitet sich immer weiter in die Breite aus, bis sie den Schoß beider Eltern ausfüllt.
6. Also gibt sich diese als die erste unter vielen zum Beschauen; sie geht nicht dem Fremden noch dem Verwandten aus dem Wege. Stolz auf ihren makellosen Leib zieht sie sich nicht vor Klein und Groß zurück, wenn sie erstrahlt.
7. Wie ein bruderloses Mädchen kommt sie den Männern entgegen; sie gleicht einer, die die Schaubühne besteigt um Schätze zu gewinnen. Schöngekleidet wie ein verlangendes Weib für den Gatten, entblößt Usas ihre Brust wie eine Buhlerin.
8. Die Schwester hat der älteren Schwester den Platz geräumt; sie geht von ihr wie eine, die man wiedersehen soll. Mit den Strahlen des Surya aufleuchtend legt sie sich Schminke auf wie Lockmädchen, die zum Feste gehen.
9. Von diesen früheren Schwestern geht im Lauf der Tage die spätere hinter der frühen her. Möge diese Usas´ jetzt aufs neue wie früher reiches Gut uns zuleuchten und einen guten Tag bringen.
10. Erwecke, freigebige Usas, die Spender; ohne zu erwachen sollen die Knauser schlafen. Leucht reiches Gut den freigebigen Herren zu, du Freigebige, reiches Gut dem Lobsänger zu, du Großmütige, die du wach machst!
11. Im Osten schimmerte die junge Frau hernieder, sie schirrt die Reihe ihrer roten Rinder an. Jetzt möge sie aufleuchten; ihr Banner soll vorausgehen: In jedem Hause stellt sich das Feuer ein.
12. Selbst die Vögel sind bei deinem Aufleuchten aus dem Neste aufgeflogen und die Männer, die ihre Nahrung zu sich nehmen, von dem Lager. Dem daheim Bleibenden bringst du viel Gutes, Göttin Usas, dem opferspendenden Sterblichen.
13. Ihr preiswürdige seid mit feierlicher Rede von mir gepriesen, ihr habt euch gern daran erbaut, ihr Usas´. Mit eurer Hilfe, ihr Göttinnen, möchten wir tausendfältigen und hundertfältigen Lohn verdienen.



1,125. Lob des freigebigen Opferers



1. Der Morgengast bringt am Morgen ein Kleinod. Der Verständige, der ihn aufnimmt, legt sich einen Schatz zu. Er mehrt durch ihn seine Nachkommenschaft und seine Lebenszeit; reich an Söhnen wird er wachsenden Besitzes teilhaftig.
2. Der Reiche: "Schöne Rinder, schönes Gold, schöne Rosse soll er besitzen; hohe Manneskraft verleiht Indra dem, der dich, wenn du mit Schätzen ankommst, o Morgengast, wie den Vogel in der Schlinge einfängt."
3. Der Morgengast: "Ich kam heute in der Frühe mit schätzereichem Wagen, den Frommen suchend, den Sohn meines Wunsches. Gib den Saft des berauschenden Stengels zu trinken, erbaue den Männerbeherrscher durch Schenkungen!"
4. "Erquickend strömen dem die Flüsse, dem die Milchkühe, der geopfert hat und opfern wird. Dem der reichlich spendet und schenkt, fließen von allen Seiten die Schmalzströme wetteifernd zu."
5. "Auf die Höhe des Himmels versetzt bleibt er da. Wer spendet, der kommt zu den Göttern. Ihm strömen die Gewässer, die Flüsse Schmalz. Ihm wird dieser Sängerlohn immerdar zur milchstrotzenden Kuh."
6. "Nur für die, die den Sängerlohn geben, sind diese Schönheiten auf Erden; für die, die den Sängerlohn geben, sind die Sonnen am Himmel. Die den Sängerlohn geben, genießen die Unsterblichkeit; die den Sängerlohn geben, verlängern ihr Leben."
7. "Die Spender sollen nicht in Sünde und Schuld fallen, nicht sollen die pflichtgetreuen Patrone altersschwach werden. Irgend ein anderer soll deren Ablenker sein. Die Schmerzen sollen den Geizigen treffen."



1,126. Dank für eine Schenkung



1. Nicht zu schwache Loblieder trage ich mit Überlegung vor auf den an der Sindhu wohnenden Bhavya, der mir tausend Somaopfer zuwies, der unübertroffene König, der Ruhm begehrende.
2. Hundert Goldstücke, hundert Rosse erhielt ich sofort von dem in Nöten befindlichen Könige als Geschenk, hundert Rinder, ich Kaksivat von dem Gebieter. Bis zum Himmel hat er seinen unverwelklichen Ruhm ausgedehnt.
3. Die Rappen, die Svanaya geschenkt, zehn Wagen samt Frauen sind auf mich zugekommen. Eine Kuhherde von tausend und sechzig folgte hinterdrein. Als die Opfertage zu Ende gingen, empfing Kaksivat den Lohn.
4. Vierzig Rotfüchse, des Zehnwagenzuges führen an der Spitze die Reihe der tausend Kühe. Die Kaksivat´s, die Pajara´s haben die stolzierenden, mit Perlen behängten Rosse für sich als Ehrenteil bekommen.
5. Nach der ersten Schenkung bekam ich für euch drei bespannte Wagen, acht auch den reichen Herren ernährende Kühe für die lieben Verwandten, die auf Karren wie die Clandirnen fahrend den Ruhm für sich begehrten, die Pajra´s.
6. "Die angedrückt, umarmt wie das Ichneumondweibchen sich abzappelt, die wollüstige gewährt mir hundert Liebesgenüsse."
7. "Faß mich doch daran, glaub nicht, daß ich nur wenige Haare habe. Ich bin ganz behaart wie ein Schäfchen der Gandhari´s."







13. Gruppe        Lieder des Parucchepa, Sohn des Divodasa


1,127. An Agni


1. Den Agni erachte ich als den Hotri, den freigebigen Gott, den Sohn der Kraft, den Jatavedas, den Gott, der mit seiner aufrechten, gottwärts gerichteten Gestalt den Gottesdienst gut versieht. Mit seiner Glut verlangt er nach dem Aufflammen des Schmalzes, der geopferten Schmelzbutter.
2. Dich, den besten Opferer, wollen wir Opfernden rufen, den Obersten der Angiras, du Redekundiger, mit Gebeten, durch die Redekundigen mit Gebeten, du Heller. Den Hotri der Völker, der die Opferstätte umkreist wie die Sonne den Himmel, den flammenhaarigen Bullen, dem diese Stämme huldigen. Die Stämme sollen ihn zur Eile ermutigen.
3. Denn er, der gar sehr mit strahlender Kraft leuchtet, ist der Unholdüberwinder, wie eine Axt der Unholdüberwinder und der Baumfäller, bei dessen Anprall auch das Harte bricht, das Feste wie Bäume. Siegreich läßt er sich lenken, geht nicht durch; von dem Bogensieger gelenkt geht er nicht durch.
4. Selbst das Feste gibt ihm, wie man weiß, nach. Mit den am schnellsten feuerfangenden Reibhölzern wartet er auf, um seine Gunst zu gewinnen, wartet er dem Agni auf, um seine Gunst zu gewinnen. Der in viele Hölzer eindringt, sie wie die Bäume mit seiner Flamme behauend; er zerreißt selbst die festen Speisen mit Kraft, selbst das Feste mit Kraft.
5. Diese seine Kraft wollen wir in Zukunft besitzen, der des Nachts schöner zu sehen ist als am Tag, ohne zu altern als am Tag und seine Lebenskraft, die wie der Halt gebende starke Schirm des Vaters für den Sohn ist. Nach geschenkter und ungeschenkter Gunst verlangend sind die alterlosen Flammen, verlangend die alterlosen Agni´s.
6. Denn er ist lautrauschend gleich der marutischen Heerschar in den ertragreichen Feldern sich ausbreitend, in den ...........sich ausbreitend. Der Nehmer hat die Opferspenden an sich genommen, wie sich´s gebührt, er des Opfers Wahrzeichen. Dann, wenn er freudig, ungeduldig ist, haben alle an seinem Wege ihr Wohlgefallen wie die Herren an dem Wege zur Prunkfahrt.
7. Da ihn aufs neue die dem Himmel zugetanen Kista´s, die Bhrigu´s ehrerbietig zum Kommen überredeten, die Bhrigu´s ihn unter Opferspenden austreibend - der reine Agni gebeut über die Güter, der ihr Bewahrer ist - so möge der Weise die lieben Verschlüsse überwinden, der Weise möge Überwinder sein.
8. Dich den Herren aller Stämme rufen wir an, den gemeinsamen Gebieter aller Stämme uns zu Nutz, ihn den wahrhafte Reden anziehen, zu Nutz, den Gast der Menschen, durch dessen Mund wie durch den eines Vaters, auch alle jene Unsterblichen ihre Stärkung empfangen und die Opfer als Stärkung zu den Göttern gelangen.
9. Du Agni wirst als der an Macht mächtigste, als der ungestümste für den Gottesdienst, denn deine Begeisterung ist die ungestümste und deine Einsicht die erleuchtetste. Darum dienen sie dir, du Alterloser, wie Hörige, du Alterloser.
10. Dem großen, an Macht übermächtigen, frühwachen Agni soll wie einem Viehspender euer Lob dem Agni gelten. Wenn ihn an allen Orten der Opfernde anruft, läßt der Hotri wie ein Barde den Weckruf ertönen noch vor den Morgenstrahlen, der glühende Hotri vor den Morgenstrahlen.
11. Der du in nächster Nähe erscheinst, bring, Agni, uns einträchtig mit den Göttern aus Wohlwollen große Reichtümer aus Wohlwollen! Laß uns, Mächtigster, Großes schauen um dies zu genießen. Reib uns Sängern, du Freigebiger, große gute Sohnschaft heraus, wie ein Starker das Feuer mit Kraft austreibt.



1,128. An Agni


1. Dieser ward geboren im Feuerbehälter des Manu, der bestopfernde Hotri nach dem Gebot der Usij, Agni nach eigenem Gebot, allerhörend für den, der sich als Freund bewährt, wie ein Schatz für den, der Ruhm sucht. Der untrügliche Hotri setzt sich nieder an der Stätte der Id, umhegt an der Stätte der Id.
2. Ihm, dem Opferausrichter, machen wir uns verständlich auf dem rechten Wege durch Verbeugung mit Opferspende, durch Gottesdienst mit Opferspende. Durch unsere Darreichung von Stärkungen altert er nicht in dieser Gestalt; er, den Matarisvan für Manu aus der Ferne brachte, der Gott, den er aus der Ferne brachte.
3. In raschem Lauf umkreist er in einem Tag den irdischen Raum, wiederholt die Stimme erhebend, ein Stier, der unter Brüllen Samen lässt, unter Brüllen Samen lassend; mit hundert Augen blickend, der Gott in den Hölzern siegreich, seinen Sitz in den unteren Erhebungen nehmend und in den höchsten Höhen, der Agni.
4. Agni, der Einsichtsvolle, der bevollmächtigte Priester in jedem Haus versteht sich auf Opfer und Gottesdienst; mit Umsicht versteht er sich auf das Opfer. Durch Umsicht versteht er sich auf das Opfer. Durch Umsicht ein vorbildlicher Meister für den, der den Pfeil schießt, hat er acht auf alle Wesen, sobald er, der schmalzverschönte Gast geboren ward, wenn der Opferlenker und Meister geboren ward.
5. Wenn sie mit Umsicht unter seine Kräfte die Opfergenüsse mischen bei Agni´s Gebrüll, wie die Genüsse der Marut, wie die Genüsse für den Eifrigen - Er fördert ja die Schenkung und beschenkt mit einer Fülle von Gütern. Er möge uns vor Mißerfolg, vor Ränken, vor dem bösen Gerede des Ränkesüchtigen bewahren.
6. Ganz bei voller Kraft wird er der Wagenlenker, hält der Gott die Güter in seiner rechten Hand. Ausdauernd lässt er nicht locker, aus Ehrgeiz Opfer zu den Göttern gefahren. Jedem Frommen erfüllt er den Wunsch, öffnet Agni die Tore.
7. Agni ist als der am meisten Frommende über den menschlichen Opferbund, über die Opfer gesetzt wie ein stammverwandter Clanherr, über die Opfer als der liebe Clanherr. Er verfügt über die Opferspenden der Menschen, die von der Id bereitet sind. Er möge uns vor Varuna´s Tücke bewahren, vor der Tücke des großen Gottes.
8. Den Agni berufen sie zum Hotri, den Schätzeberger. Den lieben ausgezeichneten haben sie als Wagenlenker angestellt, als lebenslänglichen Hotri den allwissenden, den opferwürdigen Seher, die Götter den Erfreulichen zum Schutz, Gutes wünschend, unter Lobreden den Erfreulichen, Gutes wünschend.



1,129. An Indra


1. Wenn du den Wagen, der im Hintertreffen ist, o raschhandelnder Indra, vorauslenkst, um den Preis zu gewinnen, du Tadelloser vorauslenkst, so wirst du ihn sofort zur Überlegenheit bringen, zum Sieger machen, wenn du willst - das sei unser, der Meister, Wagen. Du Draufgänger ohne Tadel - so wie diese Rede der Meister.
2. Höre du, Indra, der du in jedweden Kämpfen von den Männern zum Streitruf günstig gestimmt werden musst, von den Männern zum Vordringen, der mit den Tapferen die Sonne gewinnt, der mit den Redekundigen den Siegerpreis erringt - ihn machen die Mächtigen geneigt, den Sieggewohnten, den Starken wie ein sieggewohntes Rennpferd!
3. Denn du, der Meister, machst den bullengleichen Schlauch schwellen. Mögest du, Tapferer, jedwedem feindseligen Sterblichen wehren, indem du den Sterblichen übergehst. Sowohl dir, Indra, sag ich das, als dem Himmel und dem selbstherrlichen Rudra, dem Mitra, dem Varuna ganz ausführlich, dem barmherzigen ganz ausführlich.
4. Wir wünschen, daß euch Indra als unser lebenslänglicher Freund gern komme, als überlegener siegreicher Verbündeter, als der in den Entscheidungskämpfen siegreiche Verbündete. Unser Segenswort bevorzuge zum Beistand in jedweden Kämpfen! Denn kein Feind wird dich niederstrecken, während du ihn niederstreckst, während du jeden Feind niederstreckst.
5. Ducke fein den Hochmut eines jeden mit deinen Hilfen, die so rasch wirken wie die am raschesten feuerfangenden Reibhölzer, mit deinen gewaltigen Hilfen, du Gewaltiger! Führ uns ohne Vergewaltigung, so wie du früher dafür galtest, o Held! Alle Gewalttaten bring von Puru weg als Führer! Als Wortführer komm zu uns!
6. Das möchte ich dem werdenden Somasaft sagen, der wie der anzurufende Freigebige das Denken erregt, als Unholdtöter das Denken erregt. Er möge selbst mit den Waffen die Tadler, die Mißgunst von uns treiben. Der Übelredende soll ganz vergehen, wie Ungeziefer vergehen.
7. Wir möchten dies durch ein ausgezeichnetes Opfer gewinnen, den Schatz gewinnen, du Schatzreicher, eine Schar von Meistern. Den Ungnädigen wollen wir mit günstigen Namen, mit Labsal überhäufen, mit wahrhaften Rufen der Begeisterung den Indra, den verehrungswürdigen mit Rufen der Begeisterung den Indra, den verehrungswürdigen mit Rufen der Begeisterung.
8. Immer soll bei uns euer Indra vorangehen mit seinen selbstherrlichen Hilfen beim Übergehen der Mißgünstigen, beim Zersprengen der Mißgünstigen. Sie soll selbst Schaden nehmen, die sich uns mit den ..... ausgesucht hat. Erschlagen soll sie sein, nicht soll sie ......; der geworfene Feuerbrand soll nicht .......
9. Komm du, Indra, zu uns mit vollzähligem Reichtum auf fehlerlosem Wege, geh voran auf dem Wege, der frei von Unholden ist! Geleit uns in der Ferne, geleit uns heimwärts! Schütz uns aus weiter Ferne mit deinen nahen Hilfen, schütz uns immer mit deinen nahen Hilfen!
10. Komm du, Indra, zu uns mit Reichtum, der aus der Not hilft. Dich, den so Gewaltigen, soll die Macht begleiten zum Beistand, wie einen Verbündeten zu mächtigem Beistand. Gewaltigster Schirmer, Helfer! Jeden Wagen, du Unsterblicher - jedweden anderen außer unseren sollst du schädigen, du Herr des Preßsteins, der selbst uns zu Schaden trachtet, Herr des Preßsteins.
11. Bewahre uns, schöngepriesener Indra, vor Fehle als der, der stets der Abwender der Missgunst ist, als Gott der Abwender der Mißgunst; der Erschlager des bösen Unholds, der Schirmherr des Redekundigen gleich mir! Denn darum hat dich der Erzeuger erzeugt, du Guter, dich als Unholdtöter erzeugt, du Guter.



1,130. An Indra


1. Indra! Komm aus der Ferne zu uns in eigner Person her, wie ein rechtmäßiger Gebieter zum Rate der Weisen, wie ein König und rechtmäßiger Gebieter nach Hause. Wir rufen dich bei ausgepreßtem Soma nebst Opferschmäusen wie Söhne den Vater, um den Preis zu erringen, den Freigebigsten um den Preis zu erringen.
2. Trink, Indra, den mit Steinen ausgepreßten Soma, den mit dem Schöpfeimer ausgegossenen wie der Stier am Brunnen, wie der durstige Stier! Zu deinem beliebten Rausche und reichlichster Sättigung sollen dich die Falben herbringen wie die Falbinnen den Sonnengott, wie alle Tage den Sonnengott.
3. Er fand den im Versteck verborgenen Schatz des Himmels, der im Fels verschlossen war wie die Brut des Vogels im Ei, im endlosen Fels. Gleich einem, der im Wettkampf die eingehegte Kuhherde gewinnen will, hat der Keulenträger, der oberste Angiras Indra die verschlossenen Speisegenüsse aufgeschlossen, die verschlossenen Tore, die Speisegenüsse.
4. Die Keule in den Händen festhaltend schliff sie Indra, scharf wie ein Messer, zum Wurf; er schliff sie zum Töten des Drachens. Mit Kraft, mit den Stärken dich gürtend, o Indra, mit Größe haust du die Bäume um wie der Zimmermann den Baum, wie mit der Axt haust du sie um.
5. Du, Indra, ließest die Flüsse los um nach Lust zum Meere zu laufen gleich Wagen, gleich preiskämpfenden Wagen. Sie spannten ihre Hilfe auf der Stelle an, um dem gemeinsamen Ziel, dem unerschöpflichen Meere zuzueilen, ihre Fluten, die wie die Kühe dem Menschen alle Milch geben, die dem Volke alle Milch geben.
6. Diese Reden haben für dich im Wunsch nach Gut die Ayusöhne gefertigt wie der geschickte Künstler einen Wagen, dich haben sie zur Gunsterweisung bearbeitet; dich schön machend wie das Leibroß, das in den Entscheidungskämpfen siegreich ist, du Redekundiger, wie ein Rennpferd zur Kraftleistung, um Schätze zu gewinnen, um alle Schätze zu gewinnen.
7. Du brachst für Puru Divodasa die neunzig Burgen, für den reichlich spendenden, du Tänzer; mit der Keule für den Spendenden, du Tänzer. Für Atithigva stieß der Gewaltige den Sambara vom Berge, die großen Schätze mit Kraft verteilend, alle Schätze mit Kraft.
8. Indra half dem opfernden Arier in den Fehden weiter, in allen Kämpfen hundert Hilfen bringend, in den Kämpfen um das Sonnenlicht. Die Unbotmäßigen züchtigend machte er dem Manu die schwarze Haut untertan. Wie brennendes Feuer alles Verdorrte versengt er den Gierigen, sengt er den Arsasana nieder.
9. Er riß das Rad der Sonne ab, der mit Kraft geborene. Vor der Essenszeit stiehlt er als Aruna die Stimme, stiehlt er, der es vermag, als du aus der Ferne zu Usanas um Beistand gekommen warst, o Seher; alle Gnaden wie für Manu überbietend, wie die Sonne alle Tage überbietend.
10. So Schütz uns mit deinen wirksamen Schutzgeistern, mit neuen Liedern gepriesen, du Brecher der Burgen, an Taten ein Stier; von den Divodasa´s gepriesen, mögest du, Indra, zunehmen wie der Himmel durch die Tage.



1,131. An Indra


1. Dem Indra hat sich ja der Asura Himmel, dem Indra die große Erde in ganzer Ausdehnung gebeugt, im Kampf um die Herrlichkeit in ganzer Ausdehnung. Den Indra stellten alle Götter einmütig an ihre Spitze. Dem Indra sollen alle menschlichen Somaopfer, die menschlichen Spenden gehören.
2. Denn bei allen Somaopfern nötigen sie bulleneifrig dich, den Einen, Gemeinsamen, jeder für sich, da sie das Sonnenlicht zu gewinnen wünschen, jeder für sich. Dich, der wie ein Schiff hinüberträgt, wollen wir an die Deichsel des Kampfliedes bringen, indem wir Ayu´s ihn, wie es dem Indra zukommt, mit Opfern auszeichnen, den Indra mit Lobliedern wir Ayu´s.
3. Hilfesuchend haben dich die Paare bei der Gewinnung der eingehegten Rinderherde bestürmt, sie herauszulassen, da du die zwei auf Rinder ausziehenden Völker, die in den Kampf um die Sonne ziehen, zusammenbringst, indem du den bullenhaften Kameraden sichtbar schwingst, deinen Kameraden, die Keule, o Indra.
4. Die Puru´s kennen diese Heldentat von dir, da du, Indra, die herbstliche Burgen niederwarfst, als Bezwinger niederwarfst. Du, Indra, sollst den opferkargen Sterblichen züchtigen, du Herr der Stärke. Du stahlst ihm die große Erde, diese Gewässer, du somatrunken diese Gewässer.
5. Und erst recht rühmen sie im Somarausch diese Heldentat von dir, du Bulle, daß du den Usij beigestanden hast, daß du denen beigestanden hast, die sich als Freunde bewährten. Du halfst ihnen in den Kämpfen den Sieg gewinnen. Sie haben einen Strom nach dem anderen gewonnen, auf Ruhm ausgehend gewonnen.
6. Denn er mag auch an diesem Morgen an uns seine Freude haben. Werde auf das Preislied, auf das Opfer durch die Anrufungen aufmerksam, bei dem Kampf um die Sonne durch die Anrufungen! Wenn du, der Bulle, o Keulenträger Indra, die Verdächtigen zu erschlagen beabsichtigst, so höre auf mich, diesen neuesten Meister, auf die Dichtungen des neuesten.
7. Gestärkt und uns gewogen erschlag den feindseligen Sterblichen, o Indra von starker Art, mit der Keule, du Held, den Sterblichen! Erschlag den, der uns Übles sinnt, erhöre uns als bester Erhörer! Wie ein Unfall auf der Fahrt, so soll die Mißgunst ausbleiben, jede Mißgunst soll ausbleiben!



1,132. An Indra


1. Mit dir, du Gabenreicher, wollen wir im Kampf um den ersten Preis, mit deinem Beistand, o Indra, die Gegner besiegen, wollen wir die Eifersüchtigen übertrumpfen. An diesem nächsten Tage entscheide doch ja zu Gunsten des Somaopfernden. Bei diesem Opfer wollen wir den höchsten Wurf im Gewinnspiel aussuchen, nach dem Siegerpreis strebend den höchsten Wurf im Gewinnspiel.
2. Im Kampf, wenn es gilt das Sonnenlicht zu gewinnen, bei der Rede des Fürbitters, wenn der frühwache Agni seine Salbung bekommt, wenn der angemachte Soma seine Salbung bekommt; an dem Tage ist Indra, wie bekannt, Haupt für Haupt anzurufen. Auf uns sollen sich deine Gaben vereinigen, die glückbringenden Gaben des Glückbringenden.
3. Dies ist ja doch wie früher deine hellglänzende Labung, bei dem Opfer, bei dem sie dich zum Schirmer des Hauses machten. Du bist der Schirmer des Hauses des Gesetzes. Du mögest uns das doch noch einmal bestimmt sagen; sie sehen mit ihren Lichtstrahlen ins Innere: Indra ist ja bekannt als der Rindersucher, als der Rindersucher für die zum Bunde Gehörigen.
4. Jetzt ebenso wie auch früher ist diese Tat von dir zu verkünden, daß du für die Angiras´ die eingehegte Herde aufgedeckt hast, um ihnen nützlich zu sein die eingehegte Herde aufgedeckt hast, o Indra. In gleicher Weise wie für diese mögest du auch für uns siegen und kämpfen. Gib den Somapressenden jeden Unbotmäßigen in die Gewalt, den Unbotmäßige, wenn er noch so grimmig ist!
5. Wenn der Held die Augen aller Leute nebst ihren Gedanken auf sich zieht, dann suchen sich bei ausgesetztem Kampfpreis die Ehrgeizigen zu überbieten, zeichnen sich die Ehrgeizigen aus. Ihm preisen sie nach Kräften ein langes kinderreiches Leben an, um ihn zu bestürmen. Die frommen Gedanken möchten sich bei Indra eine Heimstätte bereiten; wie sich´s zu den Göttern ziemt, gehen die frommen Gedanken zu ihm.
6. Indra und Parvata, schlaget ihr beide als Vorkämpfer jeden weg, der uns anfeinden sollte, mit der Keule erschlaget jeden! Dem in der Ferne Geflohenen soll sie wie der Schlupfwinkel erscheinen, den er zu erreichen strebt. Unsere Feinde soll er, o Held, vollständig, soll der Zersprenger vollständig zersprengen.



1,133. An Indra


1. Mit der Wahrheit reinige ich beide Welthälften, verbrenne ich all die großen Lügengeister, die indralosen, da wo die Feinde eingefangen, erschlagen, zerschmettert das Leichenfeld bedeckten.
2. Die Köpfe der Zauberinnen einfangend zerspalte sie mit dem .... Fuße, du Herr des Preßsteins, mit dem groß ...... Fuße!
3. Schlage, o Gabenreicher, das Heer jener Zauberinnen nieder, auf dem Leichenfeld, auf dem Trümmerhaufen, auf dem großen Leichenfeld, auf dem Trümmerhaufen!
4. Von denen du dreimal fünfzig mit Schlingen abfingst, das merkt er sich fein von dir, das Stückchen merkt er sich fein von dir.
5. Den rotzackigen, ungeheuerlichen Pisaci zermalme, Indra, jeden Dunkelgeist strecke nieder!
6. Schmettere die Großen hinab, Indra; erhöre uns! Denn es glüht der Himmel aus Furcht wie die Erde, o Herr des Preßsteins, aus Furcht wie die Erde von der Sonneglut, o Herr des Preßsteins. Denn als Wuchtigster ziehst du mit den wuchtigen, gewaltigen Waffen aus, nicht menschenmordend, du unwiderstehlicher Held, mit deinen Kriegsmannen, mit den dreimal sieben Kriegsmannen, du Held.
7. Denn der Somapresser gewinnt ein Haus des Überflusses, denn der Somapresser wendet die Feindschaft ab, die Feindschaft der Götter ab. Der Pressende sucht Tausende zu erringen als ungehemmter Sieger. Dem Pressenden gibt Indra einen hilfsbereiten Schatz an Söhnen.



1,134. An Vayu


1. Dich, Vayu, sollen die schnellaufenden Rennpferde hierher zum Labetrank fahren, um zuerst zu trinken, um zuerst den Soma zu trinken. Die aufrecht stehende Großmut soll deinem Sinne willfahren, den sie kennt. Komm auf dem Niyutbespannten Wagen zum Schenken, o Vayu, zum Schenken der Gabe!
2. Berauschen sollen dich die berauschenden Säfte, Vayu, von uns angemacht, wohlbereitet, für die Himmlischen bestimmt, mit der Kuhmilch angemacht, für die Himmlischen bestimmt. Da ja die Hilfen, die bereit sind sich gewinnen zu lassen, seinem Willen folgend, so vereinigen sich die Gebete, daß er Angebinde schenke, so reden ihm die Gebete zu.
3. Vayu schirrt die beiden roten, Vayu die rötlichen Rosse, Vayu die beiden flinken an den Wagen, daß sie im Joche ziehen, die besten Zugpferde, daß sie im Joche ziehen. Wecke die Wunscherfüllung wie der Buhle die Schlafende! Erhelle beide Welten, laß die Morgenröten aufleuchten, dir zum Ruhm laß die Morgenröten aufleuchten!
4. Für dich breiten die reinen Morgenröten in der Ferne ihre schönen Gewänder ..... in ihren Strahlen aus, die bunten Gewänder in den neuen Strahlen. Für dich soll die Kuh Sabardugha alle Güter milchen. Du erzeugtest die Marut aus den Eutern, aus den Eutern des Himmels.
5. Für dich regen sich die klaren, reinen, eilenden, in berauschender Wirkung starken Somasäfte im Gewoge, regen sich im Gewoge des Wassers. Dich ruft der hungrige Jäger um Glück auf der Jagd an. Du schützest, wie es dir zukommt, vor aller Welt; du schützest vor der Asuramacht, wie es dir zukommt.
6. Du, Vayu, hast als allererster das Anrecht auf den Trunk dieser Somatränke von uns, hast das Anrecht auf den Trunk der ausgepreßten. Und wenn die um die Wette opfernden Stämme dich in Beschlag genommen haben, so geben alle Milchkühe für dich ihre Mischmilch her, geben ihren Schmalz, ihre Mischmilch her.



1,135. An Vayu, bez. Indra und Vayu


1. Das Barhis ist ausgelegt, komm zu uns zum Genuß mit dem Tausendgespann, du Niyut-Fahrer, mit den hundertfachen Gespannen, du Niyut-Fahrer, den die Götter haben dir, dem Gotte, das Recht auf den Ersttrunk zugestanden! Für dich sind die süßen Preßtränke aufgestellt, zum Rausche, nach deinen Sinnen aufgestellt.
2. Für dich ist dieser Soma mit seinen Steinen geläutert; in köstliche Farben sich kleidend umfließt er die Kufe, in helle Farben sich kleidend fließt er. Als dein Anteil wird dieser bei den Ayu´s, der Soma bei den Göttern geopfert. Fahr, o Vayu, die Niyut-Rosse, komm uns geneigt, komm gern, uns geneigt!
3. Komm mit den hundertfachen Niyut-Gespannen zu unserem Opfer, mit den tausendfachen um zu genießen, o Vayu, um die Opfergaben zu genießen!Dies ist dein zeitgemäßer Anteil, der bei aufgehender Sonne bestrahlte. Von den Adhvaryu´s aufgetragen sind sie dargereicht, sind die klaren Somatränke dargereicht, o Vayu.
4. Euch beide soll der mit den Niyut bespannten Wagen herfahren zur Gunst, um die wohlbereiteten Labetränke zu genießen, o Vayu, um die Opfergaben zu genießen. Trinkt beide vom süßen Trank, denn euch ist der Ersttrunk bestimmt! Vayu und Indra, kommt mit blinkender Ehrengabe her, kommt mit der Ehrengabe!
5. Euch sollen die Gebete herbringen zu den Opfern. Sie putzen diesen Saft, der den Preis gewinnt, wie ein schnelles Roß, das den Preis gewinnt. Trinkt davon, uns geneigt - kommt hierher zu uns mit Gunst - Indra und Vayu, trinkt von dem mit Steinen ausgepreßten Soma, ihr Geber des Siegerpreises, zum Rausch!
6. Für euch beide sind diese Somatränke hier ins Wasser ausgepreßt. Von den Adhvaryu´s aufgetragen sind sie dargereicht, sind die klaren dir, Vayu, dargereicht. Diese sind für euch beide durch die Seihe gesprengt wie rasche Rosse, nach euch verlangend durch die Schafhaare, die Somatränke durch die Schafhaare.
7. An allen Schläfern geh vorüber, Vayu! Wo der Stein ertönt, dorthin kommt, du und Indra, kommt ins Haus! Die Großmut ließ sich sehen, das Schmalz fließt. Ihr fahret mit vollzähligem Gespann zum Opfer; du und Indra, ihr fahret zum Opfer.
8. Zu diesem fahret ihr nun, zu der Opferung des Süßtranks. Die unter den Asvattha-Baum als Sieger traten, die Sieger sollen bei uns sein. Mit einem Male gebären die Kühe, reift das Korn. Nicht versiegen deine Milchkühe, o Vayu, nicht versiegen deine Milchkühe.
9. Diese sind fein deine beinstarken Stiere, o Vayu, die im Flusse fliegen, die mächtig sich reckenden Stiere, die auch im Steppenlande nicht schnell, und doch im Gebirge gar flink sind, obwohl im Gebirge nicht zu Hause, die schwer zu regieren sind wie die Zügel der Sonne, in den Händen schwer zu regieren.



1,136. An Mitra und Varuna


1. Bringet fein eure größte hohe Huldigung den beiden aufmerksamen Göttern, Opfer und Gedicht den barmherzigen dar, das süßeste den barmherzigen! Sie sind die beiden Allkönige, die sich mit Schmalz stärken, in jedem Gottesdienst angesungen. Und ihre Herrschaft ist von keiner Seite anzutasten, ihre Göttlichkeit niemals anzutasten.
2. Die weitere Bahn für das weite Licht ist sichtbar geworden, sein Weg ward durch die Zügel des Gesetzes gelenkt, das Auge durch die Zügel des Bhaga. Der himmlische Sitz des Mitra, des Aryaman und Varuna ward sichtbar und beide besitzen hohe preiswürdige Kraft, löbliche, hohe Kraft.
3. Der lichtreiche Aditi, der völkererhaltenden, sonnigen, stehen die beiden Tag für Tag zur Seite, früh erwacht Tag für Tag. Sie haben die lichtreiche Herrschaft erlangt, die beiden Aditya´s, die Herren der Himmelsgabe. Unter ihnen ist Mitra, ist Varuna der, welcher die Menschen eint, ist Aryaman der, welcher die Menschen eint.
4. Dieser Soma soll Mitra und Varuna am meisten zusagen, der der Genosse bei den Gelagen, der Gott der Genosse der Götter ist. An ihm sollen sich alle Götter heute einträchtig erfreuen. Tut so, ihr beiden Könige, worum wir bitten, ihr Wahrhaftige, worum wir bitten.
5. Welcher Mann es dem Mitra und Varuna recht gemacht hat, den schützen sie unangefochten vor Not, den opferspendenden Sterblichen vor Not. Wer recht wandelt nach dem Gebot, den behütet Aryaman, wer mit Lobliedern des Dienstes beider wartet, mit Preisliedern ihres Dienstes wartet.
6. Eine Huldigung habe ich dem hohen Himmel, beiden Welten, dem Mitra, dem belohnenden Varuna, ausgesprochen, dem barmherzigen, belohnenden. Lobsinge dem Indra, dem Agni, dem himmlischen Aryaman, dem Bhaga! Lange lebend möchten wir der Nachkommenschaft teilhaft sein, möchten wir der Gunst des Soma teilhaft sein.
7. Durch die Gunst der Götter, mit Indra auf unserer Seite, mit den Marut möchten wir uns selbstherrlich dünken. Agni, Mitra, Varuna sollen uns Schutz gewähren. Das mögen die Gönner und wir erreichen.



1,137. An Mitra und Varuna


1. Wir haben ihn mit Steinen ausgepreßt -kommt herbei! Diese berauschenden sind mit Milch gemischt, diese berauschenden Somatränke. Kommt beide her zu uns, ihr bis zum Himmel reichenden Könige! Diese milchgemischten sind für euch beide, Mitra und Varuna, die klaren Somatränke, die mit Milch gemischten.
2. Diese Somasäfte sind mit saurer Milch gemischt - kommt her - die ausgepreßten sind mit saurer Milch gemischt. Auch für euch beide ist er bei dem Erwachen der Morgenröte, gleichzeitig mit den ersten Strahlen der Sonne gepreßt, für Mitra, für Varuna zum Trunke, der angenehme für den Wahrhaften zum Trunke.
3. Diesen Stengel melken sie für euch mit den Steinen wie die Kuh am Morgen, den Soma melken sie mit den Steinen aus. Kommt zu uns herbei zum Somatrunk! Dieser ist für euch beide, Mitra und Varuna, von den Männern ausgepreßt, der Soma zum Trunke ausgepreßt.



1,138. An Pusan


1. Fort und fort wird die Macht des Pusan von starker Art gepriesen; seine, des Starken, Macht, erlahmt nicht, sein Lob erlahmt nicht. Ich besinge um seine Huld bittend ihn, der in der Nähe hilft, den erfreulichen; den freigebigen, der eines jeden Sinn gefesselt hat, als freigebiger Gott gefesselt hat.
2. Denn ich treibe dich, Pusan, mit Lobesworten wie einen Renner auf der Fahrt voran, auf daß du die Verächter auf den Trab bringst. Wie ein Kamel sollst du die Verächter fortschaffen. Wenn ich dich, den erfreulichen Gott als Sterblicher zum Freundesdienst aufrufe, so mache unsere Lieder zündend, mache sie in den Entscheidungskämpfen zündend!
3. Dich, Pusan, dessen Gunst in deiner Freundschaft die Lobredner genossen haben, die es recht aus Überzeugung sind, in solcher Überzeugung genossen haben - dich bitten wir nach dieser noch um eine neue Zuwendung von Reichtum. Sei du, dessen Worte weithin reichen, ohne Groll, sei ein ......, in jedem Entscheidungskampf sei ein .....
4. Sei uns fein behilflich zum Gewinn von dieser Zuwendung, ohne Groll, gern gewährend, du Böckefahrer, uns, die wir nach Auszeichnungen verlangen, du Böckefahrer. Wir wollen dich fein herlenken mit gelungenen Lobliedern, du Meister. Denn ich erachte dich nicht zu gering, o ......, noch verleugne ich deine Freundschaft.



1,139. An Alle Götter


1. Alles lausche! Mit Bedacht stelle ich Agni an die Spitze. Wir erküren jetzt die himmlische Heerschar, Indra und Varuna erküren wir uns. Wenn die bei Vivasvat geschlossene Verwandtschaft aufs neue an unsere Verwandtschaft angeknüpft wird, dann sollen fein unsere frommen Gedanken zu ihnen gehen, wie sich´s zu den Göttern ziemt, die frommen Gedanken.
2. Als ihr beide, Mitra und Varuna, da vom Rechten das Unrechte wegnahmet mit eurem Eifer, mit dem eurer Willenskraft eignen Eifer, da sahen wir dort an euren Sitzen, den goldenen Stuhl, wenn auch nur im Gedanken, im Geiste, mit eigenen Augen, durch die eigenen Augen des Soma.
3. Euch, Asvin, laden die gottergebenen Ayu´s, mit ihren Lobliedern gleichsam einen taktmäßigen Ruf ertönen lassend, euch beide zu den Opferspenden die Ayu´s. Bei euch sind alle Herrlichkeiten und Kräfte, ihr Allwissende. Eure Radschienen am goldnen Wagen triefen von Süßigkeit, am goldnen Wagen, ihr Meister.
4. Er ist sichtbar geworden, o Meister. Ihr schließet den Himmel auf; eure Wagenrosse schirren sich an zu den Opfern des heutigen Tags. Euer Stand ist auf dem Wagensitz, auf dem goldnen Wagen, o Meister. Wie auf der rechten Straße geht ihr die Richtung weisend durch die Luft, richtig weisend durch die Luft.
5. Mit euren Künsten, ihr Kunstreichen, seid uns Tag und Nacht gefällig! Nicht soll eure Gabe jemals mangeln, niemals eure Gabe mangeln.
6. Bullengleicher Indra, diese bullentränkenden Somasäfte sind ausgepreßt, mit Steinen ausgepreßt, die hervorbrechenden, für dich ausgepreßt die hervorbrechenden. Die sollen dich begeistern zum Schenken, zu großer, ansehnlicher Gabe. Mit Liedern gepriesen, von Lobliedern Angezogener, komm her, komm gnädig her zu uns!
7. Hör uns recht, Agni; du sollst berufen den opferwürdigen Göttern melden, den opferwürdigen Königen: Seit ihr Götter diese Milchkuh den Angiras´ geschenkt habt, melken diese der reiche Patron in Gemeinschaft mit dem ausübenden Priester aus; er weiß sie bei mir.
8. Diese eure Mannestaten sollen von uns aus ja nicht veralten und nicht soll eure Herrlichkeit alt werden, noch vor uns alt werden. Das wundervolle, unsterbliche Wort, das für euch in jedem Menschengeschlecht aufs neue erklingen soll, dieses Wort enthaltet in uns, ihr Marut, und das unübertroffen ist, dies erhaltet uns, und das unübertroffen ist!
9. Dahyac, der älteste Angiras, Priyamedha, Kanva, Atri, Manu kennen mein Geschlecht; diese meine Vorfahren und Manu kennen sie. Ihre Zugehörigkeit ist zu den Göttern, bei diesen ist unser Ursprung. In ihren Fußtapfen ziehe ich mit meiner Lobrede mächtig an, ziehe ich mit meiner Lobrede Indra und Agni an.
10. Der Hotri spreche den Weihspruch; er beansprucht das beste des Holzgefäßes. Brihaspati, der Seher, bringt ein Opfer mit Stieren, mit kostbaren Stieren. Wir haben nun selbst erfasst den taktmäßigen Klang des Preßsteins, dessen Mahnung in die Ferne geht. Der Einsichtsvolle befestigt die ....., der Einsichtsvolle die vielen Sitze.
11. Ihr Götter, die ihr elf im Himmel seid, elf auf der Erde, elf im Wasser wohnt mit eurer Macht, ihr Götter, lasset euch dieses Opfer gefallen!







14. Gruppe        Lieder des Dirghatamas, Sohn des Ucathya und der Mamata


1,140. An Agni


1. Agni, dem Altarsitzer, der seine Geburtsstätte lieb hat, dem schön leuchtenden bring seinen Schoß dar wie eine Speise! Hülle den Reinen in Gebet ein wie ein Gewand, den Dunkelzerstörer, des Wagen Licht, des Farbe hell ist!
2. Der Zweigeborene eilt dreifältig auf die Speise los. In Jahresfrist wächst wieder, was er verzehrt hat. Mit dem Munde, der Zunge des einen ist er der häusliche Stier, mit dem anderen zieht der Elefant die Bäume hernieder.
3. Die Schwarzantilopen hüpfend, zitternd, laufen sich seine beiden beisammen wohnenden Mütter um das Kind ab, das die Zunge vorstreckt, Funken stiebt, gierig, sich bewegt, um den Pflegling, den ......, den Förderer seines Vaters.
4. Dem Menschenfreundlichen werden die schnellfüßigen Rennstuten angeschirrt, die dem Menschen durchgehen wollen, die schwarze Furchen ziehen, die behenden auch ohne Kampf schnellaufend, wie windgetriebene Renner.
5. Dann brechen ausgelassen seine Flammen hervor, Funken stiebend, indem sie das schwarze Ungeheuer, die große Gestalt hervorwirbeln. Wenn er zupackend, anschnaubend, donnernd, laut brüllend seine , mächtige Bahn zieht.
6. Der sich über die braunen Hölzer beugt, wie einer, der bereit ist; er bespringt sie brüllend wie der Bulle die Weibchen. Und seine Kraft zeigend macht er seine Leiber schön; wie ein furchtbarer Büffel schüttelt er die Hörner, schwer zu packen.
7. Die engstehenden und die weitstehenden erfasst er. Als Bekannter liegt er bei Bekannten als rechtmäßiger Gatte. Sie wachsen wieder und gehen in der göttlichen Wesenheit auf. Bei den Eltern nehmen sie eine andere Gestalt an.
8. Denn ihn halten die langhaarigen Unvermählten umfasst; schon gestorben haben sie sich für den Langlebigen wieder aufgerichtet. Das Alter von ihnen nehmend kommt er brüllend, höheren Geist, unverwüstliches Leben erzeugend.
9. Das Obergewand der Mutter Erde rings beleckend nimmt er mit den lautschreienden Kriegern seinen Lauf querdurch, dem was Füße hat, Stärkung schaffend, immer hin und her leckend. - Das Adlerweibchen folgt seinen Bahnen nach.
10. Bei unserem Lohnherren leuchte, o Agni, und sei der Hausgebieter, du der schnaubende Stier! Die Mütter abstoßend leuchtest du auf, wie ein Panzer in den Schlachten hin und her funkelnd.
11. Dieses wohlgeratene Gedicht soll dir mehr als ein schlechtgeratenes, lieber noch selbst als ein liebes Gedicht sein, o Agni. Was Helles, Reines an deinem Körper glänzt, damit gewinnst du für uns das Kleinod.
12. Gewähre, Agni, unserem Wagen und Haus ein Schiff mit eigenen Rudern und mit Füßen, das unsere Mannen und unsere Lohnherren und die Leute hinübertrage und das eine Zuflucht sei.
13. Unser Preislied mögest du Agni, beifällig aufnehmen, Himmel und Erde und die Flüsse, die ihr eigenes Lob singen. Die Morgenröten um Rind- und Kornreichtum angehend, um lange Lebenstage, bitten sie sich Speisegenuß als Lohngabe aus.



1,141. An Agni


1. Sieh da! Dieser Glanz des Gottes ist zu voller Schönheit sichtbar geworden, wenn er aus der Kraft geboren ward. Wenn es auch Umwege macht, gelangt das Gedicht doch zum Ziel. Sie leiteten die fließenden Reden der Wahrheit.
2. Der starke, wunderschöne, speisereiche Agni beschläft sie als rechtmäßiger Gatte. Zweitens liegt er in den Siebenholden, seinen Müttern. Drittens erzeugten zu seiner, des Bullen, Melkung ihn die jungen Frauen, der zehn Fürsorgerinnen hat.
3. Als ihn die mächtigen Herren von der Tiefe , von der Gestalt des Büffels mit Kraft losmachten, sobald Matarisvan ihn ausreibt, der seit langem im Rührgefäß des Süßtranks verborgen war;
4. Wenn er vom höchsten Vater hergeholt wird, so steigt es in den Häusern auf die ......, auf die Pflanzen. Wenn beide seine Geburt zuwege bringen, da ward der Jüngste hellstrahlend in Glut.
5. Da ging er in seine Mütter ein, in denen der Hellstrahlende unversehrt sich weiterhin auswuchs. Wenn er in den früheren alten Pflanzen nachgewachsen ist, zieht er in die neueren, späteren ein.
6. Da erwählten sie ihn zum Hotri bei den Opfern des Tages; sie lassen ihm den Vortritt wie die, die ihr Glück gemacht haben, dem Bhaga, da der Vielgepriesene mit Umsicht und Macht den Göttern zuredet und dem Sterblichen zuredet, allezeit Lob darzubringen.
7. Wenn sich der Anbetungswürdige, vom Winde angefacht, wie ein Vogel flatternd ohne Antrieb über die dürren Hölzer ausgebreitet hat, bei des brennenden, schwarzbeschwingten, reingeborenen, wegelosen Flug in die Luft;
8. Da eilt er wie der fahrende Wagen, der von Gelernten gemacht ist, mit den rötlichen Gliedern gen Himmel. Dann fliehen diese schwarzen ......., vor seiner furchtbaren Erscheinung flieht das Geflügel wie vor der eines tapferen Mannes.
9. Denn durch dich, Agni, haben Varuna, der Gesetzeshüter, Mitra und Aryaman, die Gabenschönen, Selbstvertrauen bekommen, sobald du geboren wardst, durch Umsicht allem gewachsen, wie der Radkranz die Speichen alles umschließend.
10. Du, Agni, bringst dem dienstfertigen Somapresser das Kleinod, du Jüngster die Götterschaft. Aufs neue wollen wir dich, du junger Sohn der Kraft, zu eigen haben wie den Bhaga das Glück im Kampfspiel, der du das große Kleinod hast.
11. Uns gib einen Hausgebieter, der Nutzen stiftet wie Reichtum! Mach Bhaga unser Glück voll, daß es dauerhaft sei wie Daksa, die Tatkraft - einen Hausgebieter, der die beiden Geschlechter wie die Zügel lenken soll, der das Lob der Götter lenkt und im rechten Werke wohlberaten ist.
12. Und es soll uns erhören der schönleuchtende mit den raschen Rossen, der wohlredende Hotri auf schimmerndem Wagen, Er führe uns mit den besten Führern, der nie irrende Agni zum Guten, zum Wohlergehen, zum Glück.
13. Gepriesen ward Agni mit inbrünstigen Lobliedern, der zur Oberherrschaft für und für eingesetzt wird. Jene freigebigen Gönner und wir wollen durchdringen wie die Sonne durch den Nebel.



1,142. Aprilied


1. Entzündet fahre, o Agni, heute die Götter zu dem Opfernden, der den Schmalzlöffel erhebt. Spanne den altgewohnten Faden für den Opferspender, der Soma ausgepreßt hat!
2. Tanunapat! Miß das schmelzreiche, süße Opfer eines Redegwandten, wie ich es bin, zu, der den Dienst versieht und opfert.
3. Der reine, lautere, unerforschliche Narasamsa würzt das Opfer mit Süßigkeit, dreimal des Tags, der opferwürdige Gott unter den Göttern.
4. Berufen fahr, o Agni, den prächtigen, lieben Indra hierher, denn dieses mein Dichten schwingt sich zu dir auf, o Schönzungiger.
5. Indem wir mit erhobenem Schmalzlöffel das Barhis hinbreiten bei wohlvollzogenem Opfer, lege ich es herum, daß es den Göttern größten Raum bietet, eine breite Zuflucht für Indra.
6. Die göttlichen Tore sollen sich zum Eintritt für die Götter auftun, die Stärker des Gesetzes, die großen, lauteren, vielbegehrten, unerschöpflichen.
7. Nacht und Morgen, die gelobten, nachbarlichen, schönverzierten jüngsten Töchter und Mütter des Gesetzes sollen sich auf das schöne Barhis setzen.
8. Die beiden göttlichen Hotri mit der wohlklingenden Zunge, die lobredenden Seher sollen dieses unser Opfer, das erfolgreiche, zum Himmel dringende heute opfern.
9. Die reine, unter die Götter, unter die Marut versetzte Hotra Bharati, Ila, die große Sarasvati, die opferwürdigen sollen sich auf das Barhis setzen.
10. Tvastri soll diesen unseren geheimnisvollen Samen vielmals, selbst viel, zur Mehrung, zum Reichtum in unseren Nabel entbinden, uns zugetan.
11. Das Opfertier für die Götter freigebend opfere den Göttern selbst, du Baum! Agni macht die Opferspenden schmackhaft, der weise Gott unter den Göttern.
12. Im Beisein des Pusan, der Marut, aller Götter, segnet für Vayu, der einen Schwall von Sangesweisen hat, für Indra das Opfer mit Svaha!
13. Komm herbei zum Genuß der mit Svaha gesegneten Opferspenden; Indra, komm her, hör auf meinen Ruf! Dich rufen sie zum Gottesdienst.



1,143. An Agni


1. Ein noch kraftvolleres neueres Gedicht trage ich dem Agni vor, die ausgedachte Rede dem Sohn der Kraft, dem Kind der Gewässer, der zusammen mit den Vasu´s als lieber Hotri sich auf Erden niederließ, die Zeiten einhaltend.
2. Als er im höchsten Himmel geboren wurde, da wurde Agni dem Matarisvan offenbar. Als er nach seinem Ratschluß in voller Größe entflammt wurde, erleuchtete seine Glut Himmel und Erde.
3. Seine funkelnden alterlosen Flammen, seine Strahlen, des schönleuchtenden, schön zu schauenden von schönem Angesicht, des lichtstarken Agni, zittern die Nacht über gleich dem Farbenspiel der Flüsse, nicht schlafend, nicht alternd.
4. Den Allwissenden, den Bhrigu´s in den Nabel der Erde, der Welt insgesamt eingesetzt haben, den Agni sporne mit Lobreden im eigenen Hause an, der allein über alles Gut König ist wie Varuna!
5. Der nicht aufzuhalten ist wie das Brausen der Marut, wie eine losgelassene Heerschar, wie der himmlische Donnerkeil; Agni ißt, frißt mit scharfen Zähnen, er zwingt die Bäume, wie ein Krieger die Feinde.
6. Ob wohl Agni an unserem Preislied seine Lust haben wird? Ob der Gute mit den Guten unseren Wunsch gewähren wird? Ob er wohl als Ansporner uns fromme Gedanken erregen wird zum Gewinne? Ihn, der von reinem Aussehen, preise ich mit diesem Liede.
7. Eurem Agni, dem Schmalzgesicht, der auf der Deichsel des rechten Werkes sitzt, läßt der Anzündende den Vortritt wie einem verbündeten Freund. Entflammt bei den Opfern leuchtend möge er wie ein Elefant unser lichtfarbenes Gedicht emporheben.
8. Schirme uns, o Agni, unablässig mit deinen unablässigen, freundlichen, wirksamen Schirmern; mit den betörten, nie zerstreuten, lieben, die die Augen nie schließen, beschirme unsere Kinder!



1,144. An Agni


1. Der Hotri geht an sein Amt heran in Zaubergestalt, das lichtfarbene Gedicht empor hebend. Er geht den von rechts herankommenden Schmalzlöffeln entgegen, die zuerst seine Geburtsstätte mit dem Munde berühren.
2. Die Melkkühe des frommen Brauches haben ihn angebrüllt, die im Schoße am Sitz des Gottes von den Flammen eingehüllt werden. Als er verteilt im Schoße der Wasser wohnte, da saugte er die Eigenkräfte ein, mit denen er sich bewegt.
3. Die beiden Gleichaltrigen suchen seine schöne Erscheinung festzuhalten, die die gleiche Arbeit abwechselnd betreiben. Dann ist er wie Bhaga von uns anzurufen. Er hat die Zügel in die Hand genommen wie der Wagenlenker die des Zugtieres.
4. Den die beiden Gleichaltrigen hegen, das in gemeinsamem Schoße beisammen wohnende Paar. Bei Nacht wie am Tage ward der Ergraute als Jüngling wieder geboren, der ohne zu greisen viele Menschenalter durchläuft.
5. Ihn treiben die Gebete, die zehn Finger an. Wir Sterbliche rufen den Gott zum Beistand an. Aus dem Versteck heraus zieht er seine Bahnen; mit den marschierenden Flammen hat er sich neue Wege gemacht.
6. Denn du, Agni, gebeutst über das himmlische, du über das irdische Gebiet ganz wie ein Viehhüter über seine Herde. Diese beiden bunten, hohen, bevorrechteten, goldnen, beschwingten sind zu dir auf das Barhis gekommen.
7. O Agni, laß dir diese Rede gefallen, nimm sie gut auf, du beliebter, eigenmächtiger, rechtzeitig geborener, einsichtsvoller, der du nach allen Seiten dein Gesicht zukehrst, gern gesehen, erfreulich beim Anblick wie ein speisereicher Wohnsitz!



1,145. An Agni


1. Ihn fraget; er ist gekommen, er weiß es. Als Kundiger wird er angegangen, nur er wird angegangen. An ihn sind die Aufforderungen, an ihn die Gesuche gerichtet. Er ist der Herr des Gewinnes, der ungestümen Kraft.
2. Ihn fragen sie; er selbst erfragt nicht, was er wie ein Weiser mit eigenem Verstand erfaßt hat. Er vergißt nicht das erste, nicht das spätere Wort. Nach seinem Rat richtet sich der Besonnene.
3. Zu ihnen kommen die Opferlöffel, zu ihm die Rennstuten. Er allein soll alle meine Worte hören. Viele Anweisungen gebend, ein die Schwierigkeiten überwindender Opferausrichter, lückenlosen Schutz gewährend, hat er schon als Kind ganz seine Gewalttätigkeiten angenommen.
4. Er kommt näher heran, wenn sie sich zusammengeschlossen haben. Eben geboren ist er alsogleich mit den Angehörigen herangeschlichen. Sie berührt den schwellenden zur Lust, zur Freude, wenn sie verlangend zu dem Erwartenden kommen.
5. Er, das Wassertier, der Waldgänger, wurde auf die oberste Haut der Erde niedergesetzt. - Er hat den Sterblichen die rechten Wege verkündet, denn Agni, der Wissende, ist der wahre Kenner des Rechten.



1,146. An Agni


1. Den Agni mit drei Köpfen und sieben Zügeln will ich preisen, den vollkommenen, der im Schoße der beiden Eltern, im Schoße dessen sitzt, was geht und steht, der alle Lichter des Himmels erfüllt hat.
2. Der große Stier ist über diese beiden hinausgewachsen, der Alterlose hat sich hoch emporgerichtet, von hier aus helfend. Er setzt seine Füße auf den Rücken der breiten Erde. Seine roten Rosse belecken das Euter.
3. Ihrem gemeinsamen Kalbe sich zuwendend gehen die beiden Milchkühe getrennte Wege, den richtigen Abstand einhaltend, indem sie ihre nicht endenden Wege zurücklegen, alle großen Wünsche in ihrer Hand haltend.
4. Die weisen Seher folgen seiner Spur, jeder für sich den Alterlosen im Herzen bewahrend. Im Wunsch den Strom zu gewinnen schauten sie sich um. Ihnen ward offenbar die Sonne der Männer.
5. Der gern gesehene, rings in den Schranken heimische, der für groß und klein anzurufen ist zum Leben, da der allen sichtbare Gabenreiche ja für diese Kinder vielerorts die Mutter ward.



1,147. An Agni


1. Wie haben dir, Agni, die Söhne des Ayu inbrünstig sich beeifernd mit Ehrengaben aufgewartet, so daß die Götter sich an der rechten Sangesweise erfreuten, indem sie beiderlei Samen in die Nachkommenschaft legten?
2. Achte, du Jüngster, auf diese freigebigste Rede, die von mir vorgebracht wird, du Eigenmächtiger! Der eine widerspricht, der andere zollt Beifall. Als dein Lobredner lobe ich mich selbst, o Agni.
3. Deine Schutzgeister, o Agni, die selbst sehend den blinden Mamateya vor Fehltritt bewahrten, mit denen hat der Allwissende diese Frommen bewahrt. Die schadenfrohen Schelme haben wirklich nicht geschadet.
4. Wenn, Agni, uns ein übelwollender Knauser, ein mißgünstiger durch Doppelzüngigkeit Abbruch tut, auf den soll das Wort als schwerer Fluch zurückfallen. Er soll sich hernach selbst durch seine bösen Reden Abbruch tun.
5. Oder welcher Sterbliche, du Gewaltiger, mit Vorwissen einem anderen Sterblichen durch Doppelzüngigkeit Abbruch tut, vor dem schütze, du Gepriesener, den Preisenden! O Agni, nicht sollst du uns dem Mißerfolg aussetzen!



1,148. An Agni


1. Da ihn Matarisvan angestrengt ausgerieben hatte, den allfarbigen Hotri für alle Götter bestimmt, den sie unter die menschlichen Stämme eingesetzt haben, prächtig wie die Sonne zur Schönheit erstrahlend:
2. Ihm, der das Lied eingegeben hat, sollen sie keinen Schaden antun. Agni ist mein Schutz. Möge er daran Gefallen haben. Alle Werke von ihm sollen sie gut aufnehmen, von dem Dichter, der das Preislied vorträgt.
3. Den die Opferwürdigen nun eingefangen und mit Lobesworten an seinen rechtmäßigen Sitz gebracht haben; sie führten ihn fein zum Altar, ihn auf der Suche festnehmend, eilig wie die Wagenrosse.
4. Viele Hölzer macht der Geschickte mit den Zähnen klein. Dann leuchtet er erglänzend im Holze, dann weht der Wind hinter seiner Glut her wie hinter dem Pfeilgeschoß des Schützen, Tag für Tag;
5. Den weder die Schelme, noch die Schadenfrohen, während er im Mutterleib ist, schädigend zu Schaden bringen. Blind, unfähig zu sehen können sie ihm durch ihren Blick nichts anhaben. Ihn schützen seine eigenen Freunde.



1,149. An Agni


1. Zu großem Reichtum kommt dieser Hausgebieter, der gewaltige an der Stätte gewaltigen Gutes. Den Heraneilenden bedienen die Preßsteine.
2. Er, der an Ruhm der Bulle der beiden Welten wie der Männer ist, dessen Ergüsse von den lebenden getrunken werden, der hervordringend an seiner Geburtsstätte gemischt wird.
3. Der die Burg Narmini beschien, der Hengst, der Seher, wie ein Rennpferd losbrechend, wie die Sonne leuchtend, mit hundertfachem Leben.
4. Der Zweigeborene hat flammend sich über die drei Lichträume, über alle Welten erhoben, der bestopfernde Hotri am Sammelort der Gewässer.
5. Dieser ist der zweigeborene Hotri, der, um sich Ruhm zu erwerben, alle begehrenswerten Dinge dem Sterblichen bringt, der gutem Ansporn folgend ihm gespendet hat.



1,150. An Agni


1. Da ich viel Spende, spreche ich zu dir, Agni, als hoher Herr, der gewiß unter deinem Schutze steht, wie unter dem eines großen Szepters.
2. Anders bei dem Begüterten, der keinen Herrn hat, dem Knauser, der sich niemals anschickt auch nur zu opfern, dem Götterfeind.
3. Der Sterbliche ist glänzend, o Redegewaltiger, groß, der Höchste im Himmel. Wir möchten als deine eifrigen Verehrer allen voran sein, Agni.



1,151. An Mitra und Varuna


1. Den wie einen Freund die Rinderbegehrenden mit Eifer im Kampf um die Rinder, in guter Absicht unter weiser Rede im Wasser erzeugten - es erbebten beide Welten über seine Erscheinung, seine Stimme; sie kamen dem lieben, opferwürdigen Hort der Geschöpfe freundlich entgegen.
2. Da euch beiden jetzt die guten Gehilfen des somafeiernden Purumilha wie Freunde den Vorzug bei dem Opfer gegeben haben, so findet Rat und Weg für den Preisenden und erhöret, ihr Bullen, den Ruf des Hausherrn!
3. Die Menschenvölker feiern euer beider Geburt, die preisenswerte, die beiden Welten zu großem Erfolg gereicht, ihr Bullen, da ihr ihn dem Gesetz und dem Rennpferd bringt. Durch die Spende und den eifrigen Dienst bekommt ihr Lust zum Opfer.
4. Das Volk hat den Vorzug, das euch, ihr Asura´s, sehr lieb ist. Ihr Gesetzestreuen verkündet das hohe Gesetz. Ihr spannet des hohen Himmels hilfsbereite Kraft, ihr spannet die Wasser an wie das Rind an das Joch.
5. Hier auf Erden erfüllet ihr durch eure Macht den Wunsch: Staublose, ungeduldige Milchkühe sind in eurem Wohnsitz. Diese brüllen hinter der Sonne her bis zum Abend, bis zum Morgen wie der Verfolger eines Räubers.
6. Die Langhaarigen schrieen eurem Gesetz zu, während ihr, Mitra und Varuna, den Weg vorsinget. Entbindet selbst, befruchtet die Gedanken! Ihr leitet das Dichten des Redekundigen.
7. Wer euch mit Opfer dient und spendet, als weiser Hotri opfert und das Gedicht richtig durchführt, den suchet ihr auf und bekommt Lust zu seinem Opfer. Kommet zu unserer Lobrede, zu der Huldigung uns zugetan!
8. Euch salben sie zuerst mit Opfern, mit den Gaben der Kuh, ihr Gesetzestreuen, wie auf eigenen Antrieb des Herzens. Sie bringen euch Lieder dar gesammelten Geistes. Mit besonnenem Sinn habt ihr reiche Kraft erlangt!
9. Ihr besitzet reiche Kraft, ihr habt reiche Kraft erlangt, ihr Herren, durch eure Zauberkräfte, sofort helfende, gewaltige. Nicht konnten die Tage mit den Tageszeiten, noch die Ströme es eurer Gottheit gleichtun, noch die Pani´s eurem Reichtum.



1,152. An Mitra und Varuna


1. Ihr beide kleidet euch in fettige Gewänder; eure Sorgen sind ununterbrochene Regenströme. Alle Ungesetzlichkeiten unterdrücket ihr; ihr haltet es mit dem Gesetz, Mitra und Varuna!
2. Auch das sieht mancher von diesen Menschen nicht ein. Wahr ist das von den Sehern verkündete drohende Dichterwort: Der gewaltige Vierkant schlägt den Dreikant: die Götterschmäher wurden zuerst altersschwach.
3. Fußlos geht sie als erste der Füßler. Wer begreift dies euer Werk, Mitra und Varuna? Der neugeborene trägt die Bürde dieser Welt; er fördert das Gesetz, unterdrückt die Ungesetzlichkeit.
4. Wir sehen, wie der Buhle der Jungfrauen kommt, aber nicht, daß er sich zu ihnen legt. Wir sehen wie er sich in Gewänder kleidet, die ohne Ende aufgespannt sind, Mitra´s und Varuna´s liebes Gebilde.
5. Ohne Roß geboren, ohne Zügel, selbst ein Renner fliegt er wiehernd mit aufgerichtetem Rücken. Die Jungen freuen sich über das unbegriffene Geheimwort, indem sie das Gebilde vor Mitra und Varuna loben.
6. Die Milchkühe, die sich des Mamateya annahmen. Sollen den, der die geheime Rede liebt, an demselben Euter satt machen. Um diesen Trank soll nur der bitten, der Bescheid weiß. Wer mit dem Mund die Aditi gewinnen will, möge seine Schuldlosigkeit wahren.
7. Ich möchte euch, Mitra und Varuna, ihr Götter, durch meine Verbeugung mit eurer Hilfe zum Opfergenuß herbewegen. Unsere feierliche Rede soll in den Kämpfen obsiegen! Uns werde himmlischer, gut endender Regen!



1,153. An Mitra und Varuna


1. Wir verehren euch Große einmutig mit Opfergaben und Verbeugungen, Mitra und Varuna, mit Schmalz, ihr Schmalztriefenden und was sie sonst euch bei uns, wie es die Adhvaryu´s tun, unter frommen Gedanken vorsetzen.
2. Der Lobpreis ward euch gleichsam als ein Antrieb eurer Tätigkeit, das Loblied ward euch dargebracht, Mitra und Varuna, wenn der Hotri euch unter weisen Reden salbt, der Opferherr, der eure Gunst, ihr Bullen, erstrebt.
3. Es strotzt Aditi, die Milchkuh, für den rechtwandelnden Mann, der Opfer spendet, o Mitra und Varuna, wenn er euch unter weiser Rede huldigend, Opfer spendend aneifert, wie es der menschliche Hotri tut.
4. Mögen immerhin bei den rauschtrankliebenden Clanen Kühe und die göttlichen Wasser den Somatrank schwellen, so soll doch unser Herr dieses Hauses den Vorrang haben. Bekommet Lust, trinket beide von der Milch der Kuh!



1,154. An Vishnu


1. Des Vishnu Heldentaten will ich nun verkünden, der die irdischen Räume durchmessen hat, der die obere Wohnstätte stützte, nachdem er dreimal ausgeschritten war, der Weitschreiter.
2. Also wird Vishnu ob seiner Heldentat gepriesen, der umherschweifend im Gebirge haust wie das furchtbare wilde Tier, in dessen drei weiten Schritten alle Geschöpfe Wohnung finden.
3. Zu Vishnu soll das Lied als Aufmunterung gehen, zu dem Bergbewohner, dem weitschreitenden Bullen, der diese lang ausgedehnte Stätte allein mit nur drei Schritten durchmessen hat.
4. Des drei Fußspuren, voll von Honig, unversieglich, nach ihrer Art schwelgen; der der dreifachen Welt, Erde und Himmel, allen Geschöpfen allein Halt gegeben hat.
5. An seinen lieben Zufluchtsort möchte ich gelangen, an dem die gottergebenen Männer schwelgen, denn dort ist diese Genossenschaft des Weitschreitenden. In der höchsten Fußspur des Vishnu ist der Quell des Honigs.
6. Zu eurer beider Wohnstätten wünschen wir zu gelangen, wo die vielhörnigen unverdrossenen Rinder sind. Dort führwar leuchtet jene höchste Fußspur des weitschreitenden Bullen reichlich hernieder.



1,155. An Vishnu und Indra


1. Preiset den Trank eures Somasaftes dem großen, tapferen Indra, dessen Sinn danach steht, und dem Vishnu an, die beide unbetörbar auf dem hohen Rücken der Berge stehen wie der Reiter auf einem tauglichen Streitroß reitet.
2. Also furchtgebietend ist das Zusammengehen, von euch den beiden grimmigen; o Indra und Vishnu, es schützt euch beide Somatrinker, die ihr den Anschlag auf den Sterblichen, den Pfeilschuß des Schützen Krisanu abwehret.
3. Diese stärken seine große Manneskraft. Er verführt die beiden Eltern zum Genuß des Samens. Der Sohn setzt den diesseitigen, den jenseitigen Namen des Vaters fest, er legt den dritten Namen dem Lichtraum des Himmels bei.
4. Gerade diese Mannestat von ihm preisen wir, von dem mächtigen Behüter, der vor Räubern schützt, den belohnenden, der die irdischen Räume mit nur drei Schritten abgeschritten hat zu weiter Bewegung, zum Leben.
5. Zwei seiner, des Sonnenaugigen, Schritte schauend wandelt der Sterbliche. An seinen dritten wagt sich keiner heran, nicht einmal die beschwingten Vögel in ihrem Fluge.
6. Mit viermal neunzig Namen hat er die Paare in Schwung gebracht wie ein sich drehendes Rad. Von hohem Körper, nach dem Takt der Sänger sich richtend, geht der Jugendliche, der kein Knabe ist, dem Kampf entgegen.



1,156. An Vishnu


1. Sei freundlich wie Mitra, der sich am Schmalz stärkt, du von reichem Glanze, rasch gehend, weitbekannt! Dann soll dir, Vishnu, ein Loblied, wie es nur der Kundige richtig treffen kann, und ein Opfer von dem Opferspender zur Zufriedenheit gemacht werden.
2. Wer gegen den allerersten und neuesten Meister Vishnu, dem die Frauen gut sind, freigebig ist, wer seine, des Hohen, hohen Ursprung verkündet, der soll an Ruhm selbst den Ebenbürtigen übertreffen.
3. Ihn heget, ihr Sänger, der, wie ihr wisset, der Geburt nach der allererste Sproß des Gesetzes ist! Sprechet kundig seinen Namen aus! Wir wollen, o Vishnu, deines, des Großen, Wohlwollens teilhaftig werden.
4. Diesem seinem Ratschluß, des Meisters der marutischen Schar, folgen König Varuna, ihm die Asvin. Er besitzt höchsten Verstand, der den richtigen Tag ausfindig macht, wenn Vishnu in Begleitung des Freundes den Rinderpferch aufschließt.
5. Der göttliche Vishnu. Der dem Wohltäter Indra als größter Wohltäter zur Gefolgschaft sich anschloß, der Meister, der drei Wohnsitze hat, er hat den Arier gestärkt. Er gab dem Opfernden Anteil an dem Genuß des Gesetzes.



1,157. An die Asvin


1. Agni ist erwacht, die Sonne steigt von der Erde empor; die schimmernde große Usas ist mit ihrem Strahl aufgeleuchtet. Die Asvin haben zur Fahrt ihren Wagen angeschirrt; Gott Savitri hat alles, was lebt, jeden einzelnen herausgetrieben.
2. Wenn ihr Asvin euren bullenhaften Wagen schirret, so netzet unsere Herrschaft mit Schmalz und Honig! Stärket unsere Geistlichkeit in den Kämpfen! Wir wollen in dem Wettstreit der Siegerpreise teilhaftig werden.
3. Näher soll der dreirädrige Wagen der Asvin, der Honig führt, mit den raschen Rossen, schönbesungen kommen. Der dreisitzige, gabenreiche, der alle Glücksgüter hat, bringe unseren Zweifüßlern und Vierfüßlern Heil.
4. Bringet uns, ihr Asvin, Stärkung, berührt uns mit der honighaltigen Peitsche, verlängert das Leben, streifet die Leibesschäden ab, wehret der Feindschaft, seid uns Beisteher!
5. Ihr leget den Keim in die weiblichen Tiere, ihr in alle Wesen. Ihr triebt das Feuer und die Wasser, ihr Bullen, ihr Asvin die Bäume hervor.
6. Ihr beide seid ja die Ärzte mit euren Arzneien, und ihr seid die Wagenfahrer mit euren Wagenkünsten. Und ihr Gewaltige verleihet die Herrschaft dem, der euch opfernd von Herzen gespendet hat.



1,158. An die Asvin


1. "Gut sind die beiden Rudra´s, vielsorgend, an Stärke zunehmend. Erweist uns hilfsbereit eure Gunst, ihr Bullen, da ja der Sohn des Ucathya euch, ihr Meister, seine Habe spenden will, wenn ihr mit euren vollkommenen Hilfen zum Vorschein gekommen seid.
2. "Wer soll euch für solche Gnade, daß ihr Guten es tut, unter Verneigung auf der Fährte der Kuh opfern? Wecket für uns reiche Belohnung, die ihr euch mit wunscherfüllendem Sinne traget!"
3. "Wie damals als euer rettender Wagen für den Tugrasohn angeschirrt sich mitten im Meer als zuverlässig erwies, so möchte ich in eure schützende Gunst gelangen mit fliegender Eile wie ein Held auf den Kampfplatz."
4. "Das Preislied soll den Sohn des Ucathya retten; nicht sollen mich diese beiden beflügelten, Tag und Nacht, ausmergeln. Nicht soll mich das zehnfach geschichtete Brennholz verbrennen, wenn euer Gefangener selbst die Erde kaut."
5. "Nicht sollen mich die mütterlichsten Ströme verschlingen, da die Diener den festverpackten untergetaucht haben. Wenn Traitana sein Haupt spaltete, soll sich der Diener selbst die Brust und Schultern zerfleischen."
6. Dirghatamas, der Mamata Sohn, der Hohepriester wird als Greis im zehnten Lebensalter der Wagenlenker der nach ihrem Ziele strebenden Gewässer.



1,159. An Himmel und Erde


1. Ein Lob stimme ich unter Opfern an auf Himmel und Erde, die Gesetzesstärker, die großen, in der Weisheit erfahrenen, die Göttermütter, die mit den Göttern Gutes wirkend ganz nach ihrem Sinn kostbare Dinge zur Schau tragen.
2. Und ich gedenke mit meinen Anrufungen an den Geist des truglosen Vaters Himmel, an diesen hohen, selbstsicheren Geist der Mutter Erde. Die Eltern, die gut bei Samen, machten die Erde weit für ihre Nachkommenschaft und unsterblich in ganzer Ausdehnung.
3. Diese kunstfertigen, guteswirkenden Söhne erzeugten die großen Eltern, daß man ihrer zuerst gedenken soll. Ihr beiden schützet die Wahrheit, um alles was steht und geht, zu erhalten und ihr schützet den Schritt eines aufrichtigen Sohns.
4. Die Zauberkundigen haben wohl vorausdenkend die beiden verschwisterten als ein Paar dem gleichen Schoß entsprossen, zusammengehörigen ausgemessen. Die erleuchteten Seher spannen immer einen neuen Faden zum Himmel im Meere aus.
5. An dieses wünschenswerte Geschenk des Savitri wollen wir heute, wenn der Gott heraustreibt, gedenken. Bringet uns, Himmel und Erde, wohlwollend güterreichen Besitz, hundert Kühe zählenden!



1,160. An Himmel und Erde


1. Himmel und Erde, diese beiden allen ersprießlichen, gesetzestreuen sind es ja, die den Seher des Luftreiches tragen. Zwischen beiden Dhisana, den Göttinnen, den schöngebärenden, wandelt nach der Bestimmung der reine Sonnengott.
2. Breiträumig, großmächtig, nie versiegend, behüten Vater und Mutter die Geschöpfe. Die sehr kecken Rodasi sind wie zwei schöne Frauen, da der Vater sie in Farben kleidete.
3. Der wagenfahrende Sohn, der das Läuterungsmittel der beiden Eltern besitzt, der weise, läutert mit Zauberkraft die Geschöpfe. Aus der bunten Kuh und dem gutbesamten Stier melkt er alle Tage dessen Samen und Milch.
4. Dieser war unter den werkkundigen Göttern der Werkkundigste, der Himmel und Erde, die alles ersprießlichen, erzeugt hat, der die beiden Reiche mit gutem Bedacht ausgemessen hat. Er hält sie mit morschen Stützen zusammen.
5. Gepriesen möget ihr großmächtigen Himmel und Erde uns großen Ruhm und hohe Herrschaft gewähren, durch die wir allezeit die Völker überstrahlen. Lasset uns anerkannte Kraft zukommen!



1,161. An die Ribhu´s


  Die Ribhu`s:
1. "Ist der Erste, ist der Jüngste zu uns gekommen? Welche Botschaft bringt er? Was war es, das wir gesagt haben? Wir haben den Becher nicht getadelt, der von guter Herkunft ist. Nur von der Entstehung des Holzes haben wir gesprochen, Bruder Agni."



  Agni:
2. Aus dem einen Becher machet vier! Das sagten euch die Götter, darum bin ich zu euch gekommen. Ihr Söhne des Sudhanvan, wenn ihr also tun werdet, so sollt ihr zusammen mit den Göttern opferberechtigt werden."
3. Was ihr dem Boten erwidertet: " Wir müssen noch ein Roß anfertigen und den Wagen hier anfertigen, eine Kuh anfertigen und zwei jung machen. Wenn wir das getan haben, dann kommen wir euch nach, Bruder."
4. Als ihr Ribhu´s das gemacht hattet, fragtet ihr: "Wo ist der hin, der zu uns als Bote gekommen war?" - Als Tvastri die vier farbigen Becher erblickt hatte, da versteckte er sich unter die Götterfrauen.
5. Als Tvastri sprach: "Wir wollen sie erschlagen, die die Becher für den Göttertrank getadelt haben", da nahmen sie bei dem Somaopfer andere Namen an. Unter anderen Namen brachten sie die Jungfrau in Sicherheit.
6. Indra schirrte das Falbenpaar an, die Asvin ihren Wagen, Brihaspati trieb die Kuh Visvarupa ein. Als Ribhu, Vibhvan, Vaja ginget ihr unter die Götter, als Künstler kamet ihr zu einem Opferanteil.
7. Aus dem Fell ließet ihr durch eure Erfindungsgabe die Kuh herauslaufen; die beiden Alten machtet ihr jung. Ihr Söhne des Sudhanvan, aus einem Pferd zimmertet ihr ein zweites Pferd. Ihr schirrtet den Wagen an und fuhret zu den Göttern.
8. "Trinket ihr dies Wasser", so sprachet ihr, "oder trinket diese Schliffschlempe!" "Ihr Söhne des Sudhanvan, wenn ihr das nicht recht möget, so sollt ihr euch an der Somaspende ergötzen."
9. "Das Wasser ist das Wichtigste", so sprach der eine. "Das Feuer ist das Wichtigste", so sprach der andere. Der eine gab der Gewitterzeit vor vielen den Vorzug. Wahre Reden führend schnitztet ihr die Becher.
10. Einer treibt die lahme Kuh zum Wasser hinab; einer zerlegt das Fleisch, das im Korb gebracht wird. Bis Sonnenuntergang trug einer den Dung fort. Haben wohl die beiden Eltern ihren Söhnen dabei geholfen?
11. Auf den Höhen legtet ihr für ihn Gras an, in die Niederungen leitetet ihr Männer mit Kunstfertigkeit das Wasser, als ihr im Hause des Agohya geschlafen hattet: Das macht ihr Ribhu´s heute nicht mehr nach.
12. Als ihr mit geschlossenen Augen die Wesen umschlichet, wo waren da eure zärtlichen Eltern? Ihr fluchtet dem, der euch am Arme faßte. Wer euch anredete, dem standet ihr Rede.
13. Als ihr Ribhu´s ausgeschlafen hattet, da fragtet ihr: " Agohya! Wer hat uns da geweckt?" Der Bock nannte den Hund als Wecker. Nach Jahresfrist habt ihr euch heute in dieser Welt umgeschaut.
14. Am Himmel gehen die Marut, auf der Erde Agni, der Wind geht im Luftraum; in den Wassern, in den Meeren geht Varuna, indem sie euch suchen, ihr Kinder der Kraft.



1,162. Das Opferroß


1. Mögen uns Mitra, Varuna, Aryaman, Ayu, Ribhuksan, die Marut nicht übersehen, wenn wir des gottgeschaffenen siegesgewohnten Rennpferdes Heldentaten in weiser Rede verkünden werden.
2. Wenn sie vor dem mit Gewand und Erbstücken bedeckten, die Opfergabe, gefaßt, voraus führen, so geht der allfarbige Bock meckernd, willig voran zu Indra´s und Pusan´s lieber Zuflucht.
3. Dieser Ziegenbock, für alle Götter bestimmt, wird mit dem siegesgewohnten Roß vorausgeführt als Anteil des Pusan. Wenn sie den Bock als willkommnes Voropfer mit dem Rennpferd führen, so ermuntert ihn Tvastri zu rühmlichem Werke.
4. Wenn die Menschen das zum Opfer bestimmte Roß dreimal der Reihe nach den Götterweg herumführen, so geht dabei der Opferanteil des Pusan voran, der Bock, der den Göttern das Opfer meldet.
5. Der Hotri, Adhvaryu, der Avayaj, der Agnimindha (Feueranzünder), Gravagrabha (Preßsteinhalter) und der redegewandte Samstri (Vortrager), - füllet ihr mit diesem wohlbereiteten, wohlgeopferten Opfer eure Bäuche!
6. Die Pfostenhauer und Pfostenträger und die den Knauf für den Rosspfosten zimmern, und die für das Rennpferd das Kochgerät zusammentragen, auch deren Beifall soll uns fördern.
7. Er ist in die Gefilde der Götter eingegangen, der gradrückige Renner - ein schönes Gedicht ist von mir gemacht. Die redekundigen Rishi´s jubeln ihm nach. Wir haben ihn zu einem guten Genossen im Gestüte der Götter gemacht.
8. Halfter und Fessel des siegesgewohnten Rennpferdes, der Zaum am Kopf, sein Seil, oder das Gras, das in sein Maul gesteckt ward, all das von dir soll bei den Göttern sein!
9. Was die Fliege von dem Fleisch des Rosses gefressen hat, oder was am Pfosten und am Beil kleben bleibt, was an den Händen des Zurichters, was an seinen Nägeln, all das von dir soll bei den Göttern sein!
10. Der Speiserest in seinem Leib, der ausdünstet, der Geruch seines rohen Fleisches, das alles sollen die Zurichter zurecht machen und sie sollen das Opfertier gar kochen.
11. Was von deinem am Feuer gebratenen Körperteil abrinnt, wenn du an den Spieß gesteckt bist, das soll nicht auf den Boden, nicht an den Gräsern hängen bleiben. Den verlangenden Göttern soll das gespendet sein!
12. Die das Streitroß, wenn es gar ist, prüfen, die sagen: es duftet schön, nimm es weg! - und die auf ein Fleischalmosen von dem Rennpferd warten, auch deren Zustimmung soll uns fördern.
13. Das Prüfstäbchen des Fleischkochtopfes, die Schalen zum Eingießen der Brühe, die dampfenden Deckel der Kessel, Haken, Fleischteller warten auf das Roß.
14. Worauf es schreitet, sich niederläßt, sich wälzt, und die Fußfessel des Rennpferdes, was es getrunken und an Futter gefressen hat, all das soll von dir bei den Göttern sein.
15. Nicht soll dich das nach Rauch riechende Feuer räuchern, nicht soll der glühende Topf verspritzend überwallen. Das geweihte, angebotenen, gebilligte, mit Vasat gesegnete Roß nehmen die Götter in Empfang.
16. Das Gewand das sie dem Pferde unterlegen, das Obergewand, die Goldsachen, die sie ihm unterlegen, die Fessel, die Fußfessel, diese lieben Sachen sollen den Renner bei den Göttern festhalten.
17. Wenn man dich beim Reiten durch übermäßiges Hetzen oder mit der Ferse oder der Peitsche angespornt hat, all das mache ich dir mit einem Segen wieder gut, wie mit einem Löffel Opferspeise die Fehler im Gottesdienst.
18. Auf vierunddreißig Rippen des göttergesellten Streitrosses trifft das Beil. Richtet die Körperteile unverletzt her, zerleget sie Glied für Glied der Reihe nach ausrufend!
19. Einer ist der Zerleger des Rosses des Tvastri, zwei sind es, die es halten. So ist das richtige Verhältnis. So viele deiner Körperteile ich nach der Reihenfolge herrichte, so viele Klöße opfere ich ins Feuer.
20. Nicht soll dich das liebe Leben schmerzen, wenn du eingehst; nicht soll das Beil deinem Körper dauernden Schaden tun. Nicht soll ein gieriger, unerfahrener Zerleger mit dem Hackmesser ausgleitend die zerschnittenen Glieder falsch behandeln.
21. Wahrlich, nicht stirbst du dabei, nicht nimmst du Schaden. Zu den Göttern gehst du auf gangbaren Wegen. Die beiden Falben, die beiden Schecken sind deine Jochgenossen geworden; das Streitroß ward an die Deichsel des Esels eingestellt.
22. Schöne Rinder und schöne Rosse, männliche Kinder und allnährenden Besitz soll uns das siegesgewohnte Roß bringen. Schuldlosigkeit soll uns Aditi erwirken. Die Herrschaft soll uns das von Opfergaben begleitete Roß erringen!



1,163. Lob des Rosses


1. Als du eben erst geboren wiehertest, aus dem Meer oder aus dem Urquell heraussteigend, mit Flügeln des Adlers und den Vorderfüßen der Antilope - das war deine preisenswerte hohe Geburt, du Renner.
2. Ein Geschenk des Yama schirrte ihn Trita an; Indra bestieg ihn zum ersten Male. Der Gandharva faßte seinen Zügel. Aus der Sonne habt ihr das Roß gebildet.
3. Du bist Yama, bist der Aditya, o Renner; du bist Trita durch geheime Bestimmung. Du bist vom Soma unweit entfernt. Sie sagen, daß du drei Bande im Himmel hast.
4. Drei Bande, so sagen sie, hast du im Himmel, drei im Wasser, drei im Meere. Und du Renner erscheinst mir wie Varuna, dort wo sie sagen, daß dein höchster Geburtsort ist.
5. Dies sind deine Schwemmen, du Streitroß, dies der Schatz der Hufe, die der Schatz für den Gewinner sind. Dort sah ich deine glückhaften Zügel, die die Wächter des Gesetzes in ihrer Obhut haben.
6. Im Geiste erkannte ich von Ferne dein eigenes Selbst, den Vogel, der unterhalb des Himmels fliegt. Ich sah dein Haupt auf gebahnten staublosen Pfaden schnauben, das beflügelte.
7. Dort sah ich deine höchste Gestalt, wie sie auf der Fährte der Kuh die Speise zu gewinnen sucht. Sobald der Sterbliche in deinen Genuß gelangt ist, hat der Verzehrer der Pflanzen ihn geweckt.
8. Dir, o Renner, folgt der Wagen, dir der junge Mann, dir die Kühe, dir die Gunst der Jungfrauen. Deiner Freundschaft folgen die Truppen. Die Götter haben dir die Stärke zugetraut.
9. Mit goldenen Hörnern, seine Füße von Erz, ist er schnell wie der Gedanke - Indra blieb hinter ihm zurück. Die Götter kamen zu dessen Opfermahl, der als erster das Rennpferd bestieg.
10. Die .......... himmlischen Rennpferde, von denen das Ende des Zuges noch stillsteht, während die mittleren laufen, sie ziehen in einer Reihe wie die Gänse, wenn die Rosse in die himmlische Rennbahn gelangt sind.
11. Dein Körper eilt mit Flügeln, o Renner, dein Geist saust dahin wie der Wind. Deine Hörner sind vielerorts verteilt, in den Wäldern bewegen sie sich auf und ab hüpfend.
12. Er ist zur Schlachtung gegangen, der siegreiche Renner, mit gottwärts gerichtetem Gedanken sinnend. Der Bock wird vorausgeführt, seine Verwandtschaft. Die weisen Sänger wandeln hinterdrein.
13. Er ist zum höchsten Wohnsitz eingegangen, der Renner zu Vater und Mutter. Drum möge er heute recht willkommen zu den Göttern gehen, und dann bittet er um erwünschte Gaben für den Spender.



1,164. An alle Götter (Rätsellied)


1. Dieses liebwerten altersgrauen Hotri, dessen mittlerer Bruder ist der Hungrige. Sein dritter Bruder trägt Schmalz auf dem Rücken. In diesem erschaute ich den Stammherrn mit sieben Söhnen.
2. Sieben schirren den einrädrigen Wagen an; ein Pferd zieht ihn, das sieben Namen hat. Dreinabig, niemals altersschwach, unübertroffen ist das Rad, auf dem alle diese Wesen stehen.
3. Während sieben diesen Wagen bestiegen haben, ziehen sieben Rosse den siebenrädrigen Wagen. Sieben Schwestern schreien ihm zu, in dem die sieben Namen der Kühe niedergelegt sind.
4. Wer hat den zuerst Geborenen gesehen, da die Knochenlose den Knochigen trägt? Wo ist denn der Erde Lebensgeist, Blut und Seele? Wer trifft einen Wissenden um danach zu fragen?
5. Als Tor, der in seinem Verstand sich nicht auskennt, frage ich nach den darin hinterlassenen Spuren der Götter. An dem ausgewachsenen Kalbe zogen die sieben Seher sieben Fäden auf, um daran zu weben.
6. Als Unkundiger befrage ich darüber die kundigen Seher um es zu wissen, selbst nicht wissend. Was ist denn ferner das Eine in Gestalt des Ungeborenen, der diese sechs Welträume auseinander gestemmt hat?
7. Hier soll sie sagen, wer sie gewiß kennt, die hinterlassene Spur dieses liebwerten Vogels. Aus seinem Haupte geben die Kühe Milch. Körperform annehmend haben sie das Wasser mit dem Fuß getrunken.
8. Die Mutter macht den Vater seines Rechtes teilhaft, denn sie hatte sich zuvor in ihrem Sinnen und Denken mit ihm geeinigt. Die Spröde ward durchbohrt, von Feuchtigkeit befruchtet. Ehrfurchtsvoll kamen sie ihn zu ermuntern.
9. Die Mutter war ins Joch der Daksina eingespannt, das Kind stand unter den ........ Das Kalb brüllte, es sah sich nach der Kuh um, nach der allfarbigen drei Wegstrecken weit.
10. Drei Mütter, drei Väter trägt der Eine und steht doch aufrecht da; nicht ermatten sie ihn. Auf dem Rücken jenes Himmels ersinnen sie die allwissende Rede, die nicht einen jeden bewegt.
11. Dies zwölfspeichige Rad der Zeitordnung dreht sich immer wieder um den Himmel, denn nicht kann es sich abnutzen. Darauf stehen, o Agni, die Söhne paarweise, siebenhundert und zwanzig.
12. Sie bezeichnen als Vater den fünffüßigen, zwölfteiligen, der auf der entfernten Seite des Himmels im Vollen sitzt. Aber diese anderen sagen, daß es der Hellsichtige auf der unteren Seite sei, der auf den siebenrädrigen sechsspeichigen Wagen gesetzt ist.
13. Auf dem fünfspeichigen Rade, das sich im Kreis dreht, auf dem stehen alle Wesen. Seine Achse wird nicht heiß, obwohl sie viele Lasten trägt. Seit alters bricht sie nicht mitsamt der Nabe.
14. Das Rad dreht sich ohne abzunutzen mitsamt der Felge; zehn ziehen an die waagerechte Deichsel angespannt. Das Auge der Sonne geht, auch wenn es in Dunst gehüllt ist. Darauf sind alle Wesen gesetzt.
15. Sie sagen, daß der Siebente unter den Paarweise geborenen ein Einling ist. Sechs sind Zwillinge, gottgeborene Rishi´s werden sie genannt. Deren liebe, nach der Ordnung festgestellte Tage bewegen sich zitternd wie die Speichen, während er feststeht, indem sie sich der Form nach verändern.
16. Die eigentlich Frau sind, bezeichnen sie mir als Männer. Wer Augen hat, sieht sie; nicht errät es der Blinde. Der Sohn, der ein Seher ist, der kennt sie. Wer diese errät, der soll der Vater des Vaters sein.
17. Unterhalb des jenseitigen Raumes, jenseits dieses unteren hat sich die Kuh erhoben, die mit ihrem Fuß ein Kalb trägt. Wohin hat sie sich gewendet? Nach welcher Seite ist sie verzogen? Wo gebiert sie denn? Denn sie ist nicht in der Herde.
18. Wer, der den Vater dieses Kalbes unterhalb des jenseitigen Raumes, jenseits dieses unteren kennt, kann es hier verkünden, als Seher sich erweisend, woher der göttliche Geist entsprungen ist?
19. Die kommenden nennen sie die Gehenden, die Gehenden nennen sie die wieder Kommenden. Die ihr beide, Soma und du Indra, geschaffen habt, die ziehen am Joche der Welt wie angeschirrte Rosse.
20. Zwei Vögel, eng verbundene Kameraden, umklammern den gleichen Baum. Der eine von ihnen ißt die süße Beere, der andere schaut ohne zu essen zu.
21. Dort, wo die Vögel, ohne zu ruhen, nach einem Anteil an der Unsterblichkeit, nach Weisheit schreien, da ist der mächtige Hüter der ganzen Welt, der Weise in mich Toren eingegangen.
22. Wo die süße Frucht essenden Vögel alle nisten und ausbrüten, im Wipfel dieses Baumes ist, wie sie sagen, die süße Beere. Zu der langt nicht hinan, wer nicht den Vater kennt.
23. Nur die haben die Unsterblichkeit erlangt, die wissen, daß der Gayatrifuß auf dem Gyatrilied beruht, oder daß der Tristubhfuß aus dem Tristubhlied herausgebildet wurde, oder daß der Jagatfuß auf dem Jagatlied beruht.
24. Nach dem Gyatrifuß bildet er die Gesangesstrophe, nach der Gesangesstrophe die Sangesweise, nach dem Tristubhfuß die Sprechstrophe, nach der zweifüßigen, der vierfüßigen Sprechstrophe das vorgetragene Lied. Mit der Silbe bilden sie die sieben Stimmen.
25. Mit der Jagatweise festigte er den Strom am Himmel, im Rathantara entdeckte er die Sonne. Sie sagen, daß das Gayatriversmaß drei Brennhölzer habe. Darum überragt es die anderen Metren an Macht und Größe.
26. Ich locke diese gutmelkende Kuh heran und der Melker mit geschickter Hand soll sie melken. Die beste Weisung soll uns Savitri geben. Der Milchkessel steht am Feuer. Dies melde ich fein.
27. Schnüffelnd und ihr Kalb im Gedanken suchend ist die Herrin der Schätze herzugekommen. Diese Kuh soll ihre Milch für die Asvin geben; sie soll sich zu großem Glücke mehren.
28. Die Kuh blökte nach dem Kalb, das die Augen öffnet, seinen Kopf beschnüffelte sie, um zu blöken. Nach dem heißen Maule des Kalbes verlangend blökt sie ihr blöken. Sie strotzt von Milch.
29. Er summt, von dem die Kuhmilch umschlossen wird; sie blökt ihr Blöken, an das sprühende Feuer gesetzt. Durch ihr Geknatter macht sie ja, daß der Sterbliche sich duckt. In den Blitz sich verwandelnd streifte sie ihre Hülle zurück.
30. Atmend ruht das Leben und ist doch schnellen Ganges, sich regend und doch fest inmitten der Flüsse. Die Seele des Toten wandert nach eigenem Ermessen. Die unsterbliche Seele ist gleichen Ursprungs mit dem Sterblichen.
31. Ich sah den Hirten auf seinen Wegen hin und her gehen ohne zu rasten. Er hüllte sich in die Gewässer, die in gleicher und in entgegengesetzter Richtung laufen und bewegt sich hin und her in den Geschöpfen.
32. Wer ihn hervorgebracht hat, der kennt ihn nicht; wer ihn gesehen hat, dem entschwindet er. In den Schoß der Mutter eingehüllt ist er der Vernichtung verfallen, während er viele Nachkommen hat.
33. Der Himmel ist mein Vater, der Erzeuger, dort ist mein Nabel. Diese große Erde ist meine Sippe, die Mutter. In diesen hat der Vater die Leibesfrucht der Tochter gelegt.
34. Ich frage dich nach der äußersten Grenze der Erde, ich frage dich wo der Nabel der Welt ist? Ich frage dich nach dem Samen des Hengstes, ich frage dich nach dem höchsten Inbegriff der Rede.
35. "Diese Vedi ist die äußerste Grenze der Erde; dieses Opfer ist der Nabel der Welt. Dieser Soma ist der Same des Hengstes, dieser Brahmanpriester ist der höchste Inbegriff der Rede."
36. Sieben Halbsöhne sind beschäftigt, nach Vishnu´s Weisung den Samen der Welt zu verteilen. Sie überragen an Gedanken und Verstand allenthalben, diese überragenden Weisen.
37. Ich verstehe nicht, was dem vergleichbar ist, was ich bin. Ich wandele, heimlich mit dem Denken ausgerüstet. Sobald der Erstgeborene der Weltordnung über mich gekommen ist, da erlange ich Anteil an dieser Rede.
38. Rückwärts, vorwärts geht er durch Eigengesetz festgehalten. Der Unsterbliche ist gleichen Ursprungs mit dem Sterblichen. Diese beiden gehen beständig nach verschiedener Richtung auseinander. Wenn man den einen wahrnimmt, nimmt man den anderen nicht wahr.
39. Wer die Silbe Ric nicht kennt, auf der im höchsten Raum alle Götter ihren Sitz haben, was will der mit der Ric anfangen? Die sie kennen, die sitzen hier beisammen.
40. So mögest du denn auf guter Weide grasend glücklich sein und auch wir möchten glücklich sein. Friß allezeit Gras, o Kuh, trink reines Wasser, zur Tränke kommend!
41. Die Büffelkuh hat gebrüllt, Wasserfluten hervorbringend, einfüßig, zweifüßig, viefüßig, achtfüßig, neunfüßig geworden, tausendsilbig im höchsten Raum.
42. Von ihr strömen Meere aus, davon leben die vier Weltgegenden. Davon strömt das Unvergängliche aus, von dem zehrt alles.
43. Ich sah von ferne den Düngerrausch in der Mitte jenseits dieses unteren Raumes. Die Männer brieten sich den bunten Stier. Dies waren die ersten Bräuche.
44. Drei Langhaarige lassen sich zu bestimmter Zeit blicken: Der eine unter ihnen schert im Laufe des Jahres ab; der eine überschaut nach Kräften das All; von dem einen nimmt man die Geschwindigkeit wahr, nicht die Gestalt.
45. Auf vier Viertel ist die Sprache bemessen; die kennen die nachsinnenden Brahmanen. Die drei Viertel, die geheim gehalten werden, bringen sie nicht in Umlauf. Das vierte Viertel der Sprache reden die Menschen.
46. Sie nennen es Indra, Mitra, Varuna, Agni und es ist der himmlische Vogel Garutmat. Was nur das Eine ist, benennen die Redekundigen vielfach. Sie nennen es Agni, Yama, Matarisvan.
47. Auf schwarzer Bahn fliegen die gelben Vögel, in Wasser sich hüllend, zum Himmel auf. Sie sind jetzt von dem Sitze der Ordnung zurückgekehrt; dann wird die Erde mit Schmalz benetzt.
48. Zwölf Speichenbretter, ein Rad, drei Nabenstücke: wer versteht das? Darin sind zusammen dreihundertundsechzig wie Pflöcke befestigt, die sich nicht lockern.
49. Deine ausgiebige Brust, die erquickende, mit der du alles Köstliche in Fülle gibst, die Kleinode bringende, Güter findende, gabenschöne, an dieser laß uns hier trinken, Sarasvati!
50. Mit Opfer opferten die Götter dem Opfer. Dies waren die ersten Bräuche. Diese Mächte folgten in den Himmel nach, in dem die früheren Götter, die Sadhya´s sich befinden.
51. Dieses gleiche Wasser steigt im Lauf der Tage auf und kommt herab. Die Regengötter erquicken die Erde, die Feuer erquicken den Himmel.
52. Den himmlische Adler, den großen Vogel, das gerngesehene Kind der Gewässer, der Pflanzen, der stracks durch Regen labt, den Sarasvat rufe ich zum Beistand an.






15. Gruppe        Lieder des Agastya


1,165. Gespräch zwischen Indra, den Marut und Agastya


  Indra:
1. "Mit welchem Aufputz haben sich die altersgleichen, versippten Marut gemeinsam zusammengetan? Mit welcher Absicht, woher sind sie gekommen? Diese Bullen preisen den Kampfmut im Wunsch nach Schätzen."
2. "An wessen feierlichen Reden haben die Jünglinge Wohlgefallen gefunden? Wer hat die Marut zu seinem Opfer gelenkt? Die gleich Adlern in der Luft dahinschießen, durch welchen hohen Gedanken bringen wir sie zum Stillstehen?"
  Der Sprecher der Marut:
3. "Woher kommst du, Indra, allein, der du doch ein Mächtiger bist, du rechtmäßiger Herr? Was hast du dabei für Absicht? Du willst mit uns paktieren, da du mit den Geputzten zusammengetroffen bist. Sag du uns das, o Falbenlenker, was du für uns hast."
  Indra:
4. "Mir sagen die feierlichen Reden, die Gedichte, die Somagetränke zu. Der Kampfmut regt sich; der Preßstein ist für mich aufgesetzt. Die Loblieder wünschen, erwarten mich. Dieses Falbenpaar fährt uns zu ihnen."
  Die Marut:
5. "Aus diesem Grunde haben wir mit den selbstherrlichen Rossen als den nächsten Gespannen fahrend, unsere Leiber mit den Hoheitszeichen schmückend, die Antilopen noch dazugespannt. Du, Indra, hast dich ja in unsere Selbstständigkeit geschickt."
  Indra:
6. "Wo war denn diese eure Selbständigkeit, ihr Marut, als ihr mich im Drachenkampf allein ließet? Denn ich, der Gewaltige, Starke, Überlegene parierte jedes Feindes Waffen mit meinen Waffen."
  Die Marut:
7. "Vieles hast du mit uns als Verbündeten, mit vereinten Kräften, du Bulle, getan. Vieles werden wir drum noch tun, du gewaltigster Indra, wenn wir ernstlich wollen, ihr Marut."
  Indra:
8. "Ich erschlug den Vritra, ihr Marut, mit der Indrakraft, durch meinen eigenen Grimm stark geworden. Ich habe diese allschimmernden Gewässer für Manu wegsam gemacht mit der Keule im Arm."
  Die Marut:
9. "An die dir zugestandene Macht, o Gabenschenker, reicht keiner je heran - nicht ist einer, der dir gliche, unter den Göttern bekannt - weder einer, der noch geboren wird, noch ein Geborener. Was du vorhast, das tu, du Erstarkter!"
  Indra:
10. Auch wenn ich allein bin, muß meine Stärke genügend sein, was ich auch jemals wagend mit Bedacht vollführen mag, denn ich bin als der Gewaltige bekannt, ihr Marut. Was ich ins Werk setzte, das bemeistert Indra.
11. Begeistert hat mich dabei euer Lob, ihr Marut, die Erbauung, die ihr Herren mir bereitet habt, wert zu hören, mir dem Indra, dem Bullen, dem Freigebigen, dem Freund die Freunde in eigener Person meiner Person.
12. "Diese, die mir also entgegenstrahlen, die untadelige Schar, die sich Ruhm und Speisegenüsse zulegen - ihr Marut, goldfarbig aussehend habt mit jetzt gefallen und sollt mir auch zukünftig gefallen."
  Der Sänger:
13. "Wer feiert euch wohl hier, o Marut? Fahret zu den Freunden, ihr Freunde! Wecket die Gedanken, ihr Prächtigen: Nehmet diese meine rechten Worte wahr!"
  Indra:
14. "Da wie die Zuneigung zu einem Günstling der Dichter, die Sehergabe des Manya uns hergeführt hat, so kehret, o Marut, fein bei dem Redekundigen ein! Diese erbaulichen Worte soll der Dichter für euch anstimmen."
  Der Sänger:
15. Dies Preislied, diese Lobrede des Dichters Mandarya, des Maniden, ist für euch, Marut. Er möchte durch Nahrungsfülle für seine Person zu Nachwuchs gelangen. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,166. An die Marut


1. Wir wollen nun dem wilden Geschlecht, dem Fähnlein des Bullen Indra von seiner früheren Größe erzählen. Wie mit Feuer übt ihr lautbrausende Marut auf der Fahrt, wie mit Kampf, ihr Mächtigen, eure Kraft aus!
2. Wie einen leiblichen Sohn das Süße tragend tändeln die Tändler herbei, auf die Worte der Weisheit ungeduldig wartend. Die Rudrasöhne kommen mit ihrer Gunst zu dem Huldiger; nicht mißachten die Selbststarken den Opferveranstalter.
3. Wem die unsterblichen Helfer Reichtümer und Zuwachs gewährt haben, weil er mit Opfer freigebig war, für den besprengen die Marut wie gute Freunde viele Landstrecken mit Milch, die Erquickenden.
4. Eure selbstgelenkten Anläufe stürmten vorwärts, die ihr die Räume mit euren Kräften durchdrungen habt. Es beben alle Geschöpfe, die festen Häuser. Wunderbar ist eure Auffahrt bei vorgehaltenen Speeren.
5. Wenn die Mannschaften in hitzigem Anlauf die Berge erdröhnen machen oder des Himmels Rücken erschüttert haben, dann bebt jeder Baum bei eurem Ansturm. Das Kraut eilt voraus, als ob es eine Wettfahrt machte.
6. Ihr gewaltige Marut mit unversehrter Schar, schenket uns wohlwollend eure Gnade in Fülle! Wo euer Geschoß mit dem feuerfarbenen Zahn furcht, da macht es die Wasser frei, wie der beharrliche Eifer die Herdentiere.
7. Sie, deren Gaben nicht wankend wie die Säulen, deren Geschenke nicht zu entreißen sind, die nicht zurückfordern, die in weisen Reden gefeierten, sie singen den Gesang, um vom berauschenden Soma trinken zu dürfen; sie kennen des Helden erste Heldentaten.
8. Mit hundertfachen Burgen bewahret den, o Marut, wem ihr eure Gunst geschenkt habt, vor Ränken, vor bösem Gerede! Welchem Mann ihr Gewaltigen, Starken, Reichen eure Gunst geschenkt habt, den schützet ihr vor bösem Gerede in gedeihlichem Besitz von Nachkommenschaft.
9. Alle schönen Sachen sind auf euren Wagen, o Marut, aufgeladen, die Kräfte, die gleichsam miteinander wetteifern. An euren Schultern sind auf Reisen die Spangen. Eure Achse läuft mitten durch die Räder.
10. Viele Schöne Sachen sind in euren männlichen Armen, auf eurer Brust Goldmünzen, grelle Zierrate, auf den Schultern Antilopenfelle, an den Radschienen Messer. Wie Vögel die Flügel haben sie ihre Herrlichkeiten entfaltet.
11. Die groß sind an Größe, mächtig, weitreichend, weithin sichtbar wie die himmlischen durch die Sterne; wohlklingende, zungenfertige Töner mit dem Munde sind die Marut, dem Indra gesellt als sein Umjauchzer.
12. Das ist eure Größe, ihr edelgeborenen Marut: eure Gabe ist dauernd wie das Gebot der Aditi. Auch Indra macht sie nicht aus Feindschaft dem frommen Mann abwendig, dem ihr sie geschenkt habt.
13. Das war, o Marut, euer Verwandtschaftsgefühl in einer fernen Zeit, daß ihr Unsterbliche oftmals das Preislied bevorzugtet. Mit dieser Gesinnung haben die Herren sich vor Manu, seine Dienstwilligkeit bevorzugend, zugleich mit ihren Meisterkünsten sehen lassen.
14. Eure Vollzahl, ihr Marut, durch die wir für lange Zeit das Übergewicht bekommen werden, ihr Mächtigen, die die anderen Leute zu ihrer Partei hinüberziehen, die möchte ich mit diesen Gebeten zum Opfer herkommen.
15. Dies Preislied, diese Lobrede des Dichters Mandarya, des Maniden, ist für euch, Marut. Er möchte durch Nahrungsfülle für seine Person zu Nachwuchs gelangen. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,167.An die Marut


1. Du hast, o Indra, tausend Hilfen für uns, tausend sehr willkommene Labsale, du Falbenlenker. Tausend Reichtümer, tausendfältige Gewinne sollen uns zukommen, um uns zu erfreuen!
2. Die Marut sollen mit ihren Hilfen zu uns kommen oder mit den höchsten, vom Himmel stammenden, die Verwandlungskünstler, auch wenn ihre entferntesten Gespanne noch am anderen Ufer des Meeres laufen.
3. An die sich angeschlossen hat wohlaufgenommen die in Schmalz wandelnde Rodasi, in Gold gekleidet wie der hintere Teil des Speers, heimlich mitkommend wie eines Menschen Weib, von einem Zuhörerkreis umgeben wie die gelehrte Rede.
4. Die schmucken, unverzagten Marut zogen mit der Unparteilichen wie mit einer gemeinsamen Frau davon. Die Grausigen stießen die Rodasi nicht ab, die Götter ließen sich die Starke zur Gesellschaft gerne gefallen.
5. Als es der Asurischen gefiel, sie zu begleiten, der mannhaftgesinnten Rodasi mit aufgelösten Zöpfen, so bestieg sie wie Surya den Wagen des Verehrers, von funkelndem Aussehen wie das Nahen der Wetterwolke.
6. Die Jünglinge ließen die junge Frau auf den Wagen steigen, die dem Prunk zugetane, in weisen Reden feste, wenn für euch, Marut, der von Spenden begleitete Lobpreis bestimmt ist und der Somabereiter eifrig den Gesang bestimmt.
7. Ich tue kund, was dieser Marut kündenswerte wahre Größe ist, daß die männlichgesinnte, selbstbewußte Rodasi, die so feste andere begünstigte Frauen auf der Fahrt mitnimmt.
8. Es schützen Mitra und Varuna vor Makel, während Aryaman die Unlöblichen büßen läßt. Mag auch das Unerschütterliche, das Feste wanken, der Wunschgewährer gedieh doch, ihr Marut.
9. Denn niemals hat man das Ende eurer Macht, ihr Marut, weder nah noch fern von uns erreicht. Durch ihre kühne Kraft überlegen, wehren sie kühnlich der Anfeindungen wie einer Wasserflut.
10. Wir wollen heut, wir morgen in dem Streite des Indra liebste Freunde heißen. Wir waren es früher. Und Großes soll uns Tag für Tag werden: Das möge das Oberhaupt der Männer uns gestatten.
11. Dies Preislied, diese Lobrede des Dichters Mandarya, des Maniden, ist für euch, Marut. Er möchte durch Nahrungsfülle für seine Person zu Nachwuchs gelangen. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,168. An die Marut


1. Mit jedem Opfer für euch ein wie alle Male den anderen zuvorkommend - ihr habt die zu den Göttern gehenden Gedanken an euch, Gedanken um Gedanken, eingegeben - möchte ich euch herlenken zum Wohlergehen beider Welten, zu großer Gunst mit Lobliedern.
2. Von selbst entstanden wie die Erdschlünde, selbststark wurden die Schüttler zu Labsal und Sonnenlicht geboren, wie die tausendfachen Wogen der Gewässer, mit dem Munde zu loben wie die Rinder, die Stiere.
3. Die wie die ausgepreßten Somatränke aus gesättigten Stengeln, wenn sie getrunken sind, im Herzen weilen die Günstlinge - auf ihren Schultern lehnt sich die Lanze wie eine Frau, die sich anlehnt. In Ihren Händen sind Spange und Schwert vereinigt.
4. Die selbstgeschirrten Gespanne sind ausgelassen vom Himmel herabgekommen. Treibt selbst mit der Peitsche an, ihr Unsterbliche! Staublos, von starker Art haben die Marut sogar das Feste erschüttert, die mit den blinkenden Speeren.
5. Wer macht euch selbst, ihr speerblitzenden Marut, im Innern erzittern wie mit der Zunge zwischen den Kinnbacken? Die das feste Land erschüttern wie bei Ankunft der Speisen, viel befehlend täglich erscheinend wie Etasa.
6. Wo gibt es denn auf dieser großen Strecke, auf der ihr Marut herkamt, für euch fern, wo nahe, wenn ihr das Festgefügte erschüttert, als wäre es locker? Mit dem Fels flieget ihr durch die heftige Wasserflut.
7. Gewaltsam wie euer Gewinnen und doch sonnenbringend, heftig und doch die Früchte reifend, zerschmetternd, o ihr Marut, ist eure Gabe doch erfreulich wie die Belohnung von einem Spender, breitlaufend wie die Asurische, flammend.
8. Die Ströme jauchzen ihren Radschienen entgegen, wenn diese die Wolkenstimme hervorbringen. Die Blitze lächeln auf die Erde hernieder, wenn die Marut das Schmalz träufen.
9. Die Prisni gebar zu großer Kampfeslust die hitzige Reihe der unverzagten Marut. Die Genossen brachten ihre gewaltige Erscheinung hervor. Alsbald erblickten sie ringsum reges Leben
10. Dies Preislied, diese Lobrede des Dichters Mandarya, des Maniden, ist für euch, Marut. Er möchte durch Nahrungsfülle für seine Person zu Nachwuchs gelangen. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,169. An Indra


1. Du, Indra, wirst selbst diese herankommenden großen Marut bannen; du bist der, der auch große Feindschaft abwehrt. Du Meister der Marut, der sie kennt, gewinnt ihre Gunst, denn sie ist dir die liebste!
2. Diese Marut haben angespannt, o Indra, da sie sich der allgemeinen Dankesansprüche an die Sterblichen bewußt sind: die Schlachtreihen der Marut, die um den Gewinn des ersten Siegerpreises, dessen Lohn das Sonnenlicht ist, wettläuft.
3. An uns hat sich deine Hoheit, Indra, angeschlossen. Die Marut setzen ihre gewaltige Erscheinung vollständig in Bewegung, denn wie Feuer, das im Gestrüpp glüht, bereiten sie ein Gastmahl wie die Gewässer eine Insel.
4. Gib uns doch, Indra, diesen Reichtum so groß wie eine Schenkung durch gewaltigsten Opferlohn! Die Preislieder auf Vayu, die auch dir gefallen sollen, mögen von Siegstrophäen schwellen, wie die Brust von süßer Milch.
5. Bei dir, Indra, sind die freigebigsten Reichtümer, die jeden Rechtwandelnden vorwärts bringen. Diese Marut sollen uns fein verzeihen, die Götter, die schon früher gleichsam den Weg wiesen.
6. Komm, Indra, den gnädigen Herren entgegen, vergleiche dich mit den Großen am irdischen Wohnsitz, nun da ihre breitspurigen Antilopen Halt gemacht haben wie die Streitkräfte eines Machthabers an einer Flußtränke!
7. Das Getrappel der Antilopen der herankommenden grausigen unverzagten Marut hallt wieder, die den angriffslustigen Sterblichen mit ihren hilfreichen Schwärmern wie einen Schuldner überfallen.
8. Laß du, Indra, mit den Marut den Manas für alle Personen ausreichende Gewinne mit den Kühen an der Spitze zukommen! Mit den gepriesenen Göttern sollst du, Gott, gepriesen werden. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,170. Gespräch zwischen Agastya, Indra und den Marut


  Agastya:
1. "Jetzt ist nichts und morgen ist nichts. Wer kennt das Unerforschliche? Man muß sich nach dem Sinn eines anderen richten und die Absicht wird zunichte."
  Die Marut:
2. "Warum willst du, Indra, uns umbringen? Die Marut sind deine Brüder. Mit denen vertrag dich gut! Bring uns nicht im Streit um."
3. "Warum achtest du uns gering, Bruder Agastya, der du doch unser Freund bist? Wir wissen ja, wie dein Sinn ist. Du willst uns nichts geben."
  Agastya:
4. "Sie sollen die Vedi zurechtmachen, sie sollen zuvörderst das Feuer entzünden. Darin wollen wir beide dir, dem Unsterblichen, ein denkwürdiges Opfer vollziehen."
5. "Du Schätzeherr gebeutst über die Schätze; du bist der, der am meisten Freundschaft schließt, o Herr der Freundschaft. Indra, verständige dich mit den Marut und iß zu rechter Zeit die Opferspeisen!"



1,171. An die Marut und Indra


1. Mit dieser Verbeugung wende ich mich an euch, mit schönem Liede bitte ich um Gnade der Mächtigen. Leget bereitwillig und wissentlich den Groll ab, ihr Marut! Spannet die Rosse aus!
2. Dieses ehrfürchtige Loblied, das mit Herz und Verstand gedichtet ist, ist für euch gemacht, ihr Götter Marut. Kommet her, mit Verstand es genießend, denn ihr seid die Erhöher der Ehrfurcht!
3. Gepriesen sollen die Marut uns verzeihen und gepriesen auch der gewogenste Gabenherr. Unsere glatten Holzgefäße sollen alle Tage aufrecht stehen, um den Sieg zu gewinnen, o Marut.
4. Vor diesem Starken zurückweichend, vor Indra aus Furcht zitternd, ihr Marut sage ich: Für euch waren die Opferspenden angespießt. Diese haben wir entfernt. Verzeihet uns!
5. Durch den die Mana´s mächtig bekannt werden, alle Morgen bei Anbruch all der vielen Morgenröten, den Ruhm bring uns, o Bulle, mit den Marut, du der Gewaltige mit den Gewaltigen, der Erstarkte, Übermacht verleihende!
6. Schütze du, Indra die Männer vor dem Mächtigeren, laß dir von den Marut den Zorn abbitten, von ihnen, die von guter Vorbedeutung sind, zum Sieger gemacht. - Wir möchten einen gastlichen Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,172. An die Marut


1. Wunderbar muß eure Ausfahrt sein, wunderbar durch die Hilfe, ihr gabenschönen, wie Schlangen glänzenden Marut.
2. Fern sei dieses euer vorauseilendes Geschoß, ihr gabenschönen Marut, fern der Stein, den ihr schleudert!
3. Verschonet doch den Clan des Trinaskanda, ihr Gabenschönen! Richtet uns zum Leben auf!



1,173. An Indra


1. Er stimmte den Gesang an, der hervorschießt wie ein Vogel. Wir wollen den anschwellenden, sonnenhellen Gesang singen. Die Milchkühe sind auf dem Barhis, die unbetörbaren, auf daß sie den himmlischen Bewohner anlocken.
2. Es singe der Bulle mit den Bullen, die ihren Schweiß opfern, daß er wie ein hungriges Wild alle übertöne. Der begeisternde Hotri hebt das andächtige Gebet an; der opferwürdige Jüngling unterstützt das Priesterpaar.
3. Es kommt der Hotri, die errichteten Feuerstätten umwandelnd; er bringt die herbstliche Frucht der Erde dar. Das Roß wiehert, während es geführt wird; es brüllt die Kuh. Wie ein Bote wandelt die Rede zwischen beiden Welthälften.
4. Diese ........ haben wir für ihn zubereitet; die Gottverlangenden beginnen ihre Werke. Indra, mit dem Glanz eines Meisters möge daran Gefallen finden, der wie die Nasatya´s ein Wagenfahrer ist, mit dem man gut fährt.
5. Diesen Indra preise, der ein Soldat, der ein freigebiger Held, der ein Wagenkämpfer ist, der jedem, der sich ihm entgegenstellt, im Kampf überlegen ist, der mit Hengsten fährt, der auch die verhüllende Finsternis zerstreut.
6. Da er derartig den anderen Männern an Größe voraus ist, so sind ihm beide Welthälften wie ein Gürtel passend. Indra hat sich die Erde wie einen Gurt umgelegt. Der Eigenmächtige trägt den Himmel wie eine Krone.
7. Dich, o Held, den Erwählten der im Kampf stehenden, der am meisten auf der Kriegsfahrt, den Indra, soll einmütig in Begeisterung die Gefolgschaft umdrängen, die ihm wie einem freigebigen Herren mit den Siegestrophäen zujubeln.
8. So seien dir denn die Somatränke in der Wasserflut recht, wenn deine göttlichen Gewässer unter diesen Milchkühen schwelgen. Jede zu befriedigende Kuh steht für dich bereit, wenn du die Menschen wie Sänger die freigebigen Herren mit deinem Tatendrang aufsuchst.
9. Auf daß wir an ihm einen guten Freund haben und durch ihn den Vorrang bekommen wie durch das Lob der Herren; auf daß Indra bei unserem Lob verweile, die Preislieder leitend wie ein Meister die Arbeit.
10. In Wetteifer geratend wie durch das Lob der Herren; " Unser sei Indra mit der Keule in der Hand!" - wie die, welche einen Verbündeten haben wollen, einen Burgherren um guten Rat angehen, wenn sie einen Mittler haben wollen, so suchen sie Indra mit Opfern zu gewinnen.
11. Denn jedwede Anbetung, die gelingt, wenn sie auch Umwege macht im Geiste herumgehend, bringt, wie den Durstigen zur Tränke, den Indra ins Opferhaus, wie ein langer Weg den, der sein Ziel erreicht, nach Hause.
12. Nicht sollst du, Indra, uns in diese Kämpfe mit den Göttern verwickeln, denn es geschieht dir, du Ungestümer, eine Abbitte des Opfernden, dessen unparteiliche Rede auch die großen belohnenden Marut lobt.
13. Dieser unser Lobgesang ist für dich, Indra; durch ihn finde, du Falbenlenker, den rechten Weg für uns! Führ uns zu Wohlergehen, o Gott! - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,174. An Indra


1. Du, Indra, bist der König über alle Götter. Schütze unseren Herren, behüte du uns, o Asura! Du bist der wahre Gebieter, unser freigebiger Nothelfer; du bist der wahre Gebieter, unser freigebiger Nothelfer, du bist der wahre Reiche, der die Übermacht verleiht.
2. Du, Indra, bezwangst die mitredenden Stämme, als er ihre Zuflucht, die sieben herbstlichen Burgen brach. Du Makelloser setztest die flutenden Gewässer in Bewegung; du unterwarfst dem jugendlichen Purukutsa den Vritra.
3. "Führe die Heere zum Kampf, die in dir, Indra, einen tapferen Gebieter haben, und den Himmel, mit denen du jetzt, du Vielgerufener, verbündet bist. Hab acht auf Agni, auf Asusa, auf Turvayana! Wie ein Löwe soll Agni, wie des Morgens im Hause, seine Werke verrichten."
4. "Die sollen nun im gleichen Schoße liegen, o Indra, zu hohen Ehren der Pavirakeule." Als er durch Kampf die Gewässer, die Kühe befreite, da bestieg er das Falbenpaar und strich mutig die Siegesgewinne ein.
5. Fahre den Kutsa, an dem du Wohlgefallen gefunden hast, o Indra, und lenke die Schimmelrosse des Vata, die dem Zügel gehorchen! Reiß das Rad der Sonne dicht heranfahrend ab!" So trat er mit der Keule im Arm den Feinden entgegen.
6. Nachdem du Falbenlenker Indra von Coda gestärkt die nichtopfernden Mitreru erschlagen hast, die Gönner des Ayu dabei vor sich sahen, von dir zersprengt, als sie ihre Nachkommenschaft mit sich führten -
7. Es raunte, o Indra, der Kavi im Kampf um die Sonne zu: "Mach die Erde für den Dasa zum Kissen! Der Gabenreiche mache die drei Flüsse gabenglänzend; er bringe den Kuyavac in ein bößes Nest, in Mißachtung."
8. Dies sind deine alten Taten, Indra. Neue Wolken sind gekommen. Überwinde die vielen Wolken, daß die Unfreude aufhöre. Brich die gottlosen Einbrüche wie ihre Burgen; wende die Waffe des gottlosen Widersachers ab!
9. "Du, Indra, der Tosende, setztest die tosenden Gewässer in Bewegung, die Strömen, wie die Flüsse gewöhnt sind. Wenn du über das Meer fahren kannst, o Held, so fahre den Turvasa und Yadu heil hinüber!"
10. Du, Indra, sollst uns allezeit der am meisten vor Räubern sichernde Schirmer der Männer sein. Du gibst uns die Übermacht über alle Gegner. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,175. An Indra


1. Berausche dich! Du hast den berauschenden Rauschtrank getrunken, so viel das Trinkgeschirr faßt, o Falbenlenker. Der bullenhafte Saft gehört dir, dem Bullen, der siegreiche größte Tausendgewinner.
2. Uns soll dein rauschiger, bulliger, vorzüglicher Rausch zugute kommen, der überwältigende, vielgewinnende, im Kampf siegende, unsterbliche, o Indra.
3. Denn du bist der gewinnende Held; du sollst des Menschen Wagen antreiben. Überwältigend brenne den unbotmäßigen Dasyu wie ein Geschirr durch Feuersglut.
4. "Raube der Sonne das Rad, o Kavi, der du das durch deine Kraft vermagst. Fahre den Tod für Susna, den Kutsa, mit den Rossen des Vata!"
5. Denn dein Rausch ist der ungestümste und deine Einsicht die erleuchtetste. Mit dem feindetötenden, befreienden Rausch darfst du dich dünken, der erste Rossegewinner zu sein.
6. Wie du, Indra, den früheren Sängern wie ein Labsal gewesen bist, wie Wasser für den Dürstenden, so rufe ich dich nach diesem Einladungsspruch. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,176. An Indra


1. Berausche uns, auf daß wir unser Glück suchen; geh als Bulle in Indra ein, du Somasaft! Wenn du nur drohst, bringst du den Feind zum Weichen; du findest keinen mehr dir gegenüber.
2. Bring ihm die Lobreden bei, der der einzige Gebieter der Völker, dem die Svadha nachzieht wie der pflügende Stier der Gerste!
3. Du, in dessen Händen alle Güter der fünf Völker sind, mach du den ausfindig, der uns nachstellt; erschlag ihn wie der himmlische Keil!
4. Jeden, der nicht Soma auspreßt, erschlage, den unzugänglichen, der nicht deine Freude ist! Gib uns sein Besitztum! Er rühmt sich sogar ein nobler Herr zu sein.
5. Du Saft halfst im Kampfe dem doppelstarken Indra, bei dessen Preisliedern der Höhlenbewohner dabei sein soll; du halfst dem Siegesgewinner in den Kämpfen um die Siegerpreise.
6. Wie du, Indra, den früheren Sängern wie ein Labsal gewesen bist, wie Wasser für den Dürstenden, so rufe ich dich nach diesem Einladungsspruch. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,177. An Indra


1. Der die Lande erfüllende Bulle der Menschen, der König der Völker, der vielgerufene Indra komme her! Gepriesen, ruhmsuchend komme näher mit deiner Gunst zu mir, nachdem du das bullige Falbenpaar angespannt hast!
2. Deine bulligen Bullen, o Indra, die durch die Worteskraft geschirrten Rennpferde am bullenhaften Wagen, die besteige, mit denen komm näher! Wir laden dich, Indra, zum gepreßten Soma.
3. Besteige den bulligen Wagen, der bullige Soma ist für dich ausgepreßt, die Süßtränke sind umgegossen. Mit dem Bullenpaar fahrend, du Bulle der Völker, komm mit den Falben in vollem Lauf her zu mir!
4. Dies ist das Opfer, das zu den Göttern geht, dies das Opfermahl, diese die erbaulichen Reden, dies der Soma, o Indra. Das Barhis ist ausgelegt, komm doch her, du Mächtiger, nimm Platz und trink, spann hier die Falben aus!
5. Hochgepriesen komm, Indra, näher heran zu den erbaulichen Reden des Dichters aus des Mana Stamm! Wir Lobsänger möchten durch deine Gunst den neuen Tag erleben. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,178. An Indra


1. Wenn jenes willige Gehör bei dir noch besteht, o Indra, mit dem du den Sängern zur Hilfe bereit warst, so sollst du unsern Wunsch, der uns groß gemacht hat, nicht zu kurz kommen lassen. Alles möchte ich von dir erlangen, mehr als ein Ayusproß erreichen kann.
2. Nicht soll uns König Indra darum bringen, was uns die beiden Schwestern noch in ihrem Schoße bereiten. Auch die Wasser eilten spornstreichs ihm zuliebe. Indra komme zu uns mit Freundschaft und Kraft!
3. Indra, der Held, ist mit den Männern Sieger in den Schlachten; er erhört den Ruf des in Nöten befindlichen Dichters. Er bringt den Wagen des freigebigen Opferers voran, ihm dicht zur Seite bleibend, und er erhöht die Lobreden, wenn er in eigener Person erscheint.
4. Also übertrifft Indra mit seinen Mannen im Drang nach Ruhm als starker Feindevertilger alle, die Freundschaft halten. Im Kampf, im Wettstreit um den Speisegenuß wird er gepriesen als der, der ganze Arbeit macht, er des Opferers Preis.
5. Mit dir, du gabenreicher Indra, wollen wir die Feinde bestehen, die sich groß dünken. Sei du der Schirmer, sei du uns zum Gedeihen! - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch gibt.



1,179. Agastya und Lopamudra


  Lopamudra:
1. "Viele Jahre habe ich mich spät und früh abgemüht, während die Morgen dem Alter näher bringen. Das Alter verändert die Schönheit der Leiber. Es sollten doch die Männchen zu ihren Frauen kommen!"
2. "Denn selbst die Altvorderen, die sich des Rechten befleißigten und mit den Göttern rechte Reden führten, auch sie haben aufgehört, denn sie fanden nicht das Ende. Es sollen doch die Frauen sich mit den Männchen vereinen!"
  Agastya:
3. "Nicht vergeblich ist das Mühen, das die Götter begünstigen. Wir werden es mit allen Nebenbuhlerschaften aufnehmen. Wir wollen hier den Wettlauf mit seinen hundert Ränken gewinnen, wenn wir als vereintes Paar das Schiff steuern."
  Lopamudra:
4. "Mich hat die Lust nach dem zurückhaltenden Stier angewandelt, die irgendwoher, von da oder dort mich ankam. Lopamudra zieht den Stier aus, die Törin saugt den keuchenden Weisen aus."
  Agastya:
5. "An diesem Soma in meinem Herzen, den ich getrunken habe, richte ich unmittelbar das Wort: Wenn wir eine Sünde getan haben, dann soll er fein diese verzeihen. Vielbegehrlich ist nun einmal der Sterbliche."
6. Agastya, der mit Schaufeln grub, da er Kinder, Nachkommenschaft und Kraft begehrte, hat beiderlei Art gepflegt, der gewaltige Rishi. Bei den Göttern fand er Erfüllung für seine Wünsche.



1,180. An die Asvin


1. Eure lenksamen Rosse durcheilen die Räume, wenn euer Wagen um die Meerfluten fliegt. Es triefen eure goldnen Radschienen. Vom süßen Trank trinkend begleitet ihr die Usas´.
2. Ihr erreicht die Schnelligkeit des Renners des wie der Vogel fliegenden, mannhaften, opfersamen, wenn euch, ihr Allgelobten, die Schwester bringen wird und der Sänger euch, Süßtrinker, um Gewinn und Speisung anruft.
3. Ihr legtet die Milch in die Kuh, die gekochte in die rohe, den uralten Schatz der Kuh, die euch, ihr Verkörperer der Wahrheit, im Holzgefäß rein wie der Sonnenvogel, der Opferspender darbringt.
4. Ihr wünschtet für Atri den süßen Gharma, daß er wie die Wasserflut komme. Das war für euch, ihr Herren Asvin, lohnend wie das Herdensuchen: die Gaben des süßen Tranks gehen jetzt zurück wie die Wagenräder.
5. Ich möchte euch, Meister, zum Schenken bringen durch Anpreisung der Kuhmilch, wie der greise Tugrasohn. Eure mächtige Hilfe sucht das Wasser, beide Welten auf. Abgenutzt ist eure Stange infolge der Not, ihr Opferwürdige.
6. Wenn ihr Gabenschöne die Gespanne anbindet, so lasset ihr nach eigenem Ermessen der Wunscherfüllung freien Lauf. Der Lohnherr soll befriedigen, soll hinterher sein wie der Wind. Er hat Gewinn eingebracht, um ihn wie ein pflichtgetreuer Lohnherr zu verschenken.
7. Denn wir werden doch als eure wahren Lobsänger anerkannt. Der Geizhals und einer, der gute Freunde hat, sind zweierlei. Denn gerade darum seid ihr Asvin untadelig, denn ihr Bullen schützet den, dem die Götter nahe stehen.
8. Denn euch opferte er doch täglich, ihr Asvin, als er das Trankopfer ohne die Rudrasöhne gewann. Agastya, der unter den Männern der gepriesene der Männer ist, zeichnet sich wie ..... durch Tausende aus.
9. Wenn ihr mit der Größe eures Wagens aufbrecht, dann gehet ihr Eilige auf die Fahrt wie der Hotri des Menschen. Schaffet den Lohnherren oder sonst gute Rosse! Ihr Nasatya´s, wir möchten im Besitz von Reichtümern sein.
10. Diesen Wagen von euch wollen wir heute mit Lobgesängen aufs neue zur Wohlfahrt anrufen, o Asvin, der mit unversehrten Felgen den Himmel umfährt. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,181. An die Asvin


1. Was war es, das ihr, die größten Liebhaber von Speisegenüssen, von Reichtümern, den Opferdienst besorgend aus dem Wasser geschöpft habt? Dieses Opfer hat euch Ehre gemacht, ihr Schatzhalter, ihr Helfer der Menschen.
2. Eure Rosse, die reinen, Milch trinkenden, windschnellen himmlischen Rennpferde, die gedankenschnellen, bullenartigen mit geradem Rücken, die selbstherrlichen sollten die Asvin hierher fahren.
3. Euer Wagen, der wie ein Strom vorwärts eilt, der breitsitzige soll zu guter Fahrt kommen, der, schneller als der Gedanke, der erste sein will, der verehrungswürdige, ihr Lenker des bullenhaften Wagens, ihr .....
4. An verschiedenen Orten geboren stimmten die Makellosen an Körper und mit ihren Namen zueinander. Der eine von euch, der sieghafte Lohnherr, gilt als Sohn des Sumakha, der andere als der beliebte Sohn des Himmels.
5. Euer achtsamer Buckelochse von rotbrauner Farbe soll nach Wunsch zu den Opferstätten kommen. Die beiden Falben des anderen sind von Siegestrophäen geschwellt, die beiden Mathrarosse durchfliegen mit Getöse die Räume, o Asvin.
6. Euer bejahrter, wie ein Stier überlegener Buckelochse wandelt viele Labetränke der Süßigkeit entsendend. Die Falben des anderen sind von den Läufen und Siegestrophäen geschwellt; wie die eilenden Ströme sind sie aufrecht zu uns gekommen.
7. Es wurde für euch beide, ihr Meister, eine alte Lobrede losgelassen, dreifach in starkem Strom sich ergießend, ihr Asvin. Gepriesen nehmet euch des in Not gekommenen an, erhöret meinen Ruf, ob ihr auf der Fahrt seid oder nicht!
8. Und für euch schwillt diese Lobrede des Rusat Vapsas auf dem mit dreifachem Barhis belegten Sitz der Männer an. Eure bullenhafte Wolke, ihr Bullenhaften, ist angeschwollen, bei ihrem Erguß die Menschen befriedigend wie bei dem der Kuh.
9. Euch, Asvin, ruft der Opfernde, wunscherfüllend wie Pusan, wach, wie den Agni, wie die Usas, da ich euch preisend lade im Wunsch nach Sorgenfreiheit. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,182. An die Asvin


1. Jetzt ist die rechte Stunde da; seid fein bereit: Der Wagen ist mit Bullen bespannt, Ergötzet, ihr Sinnreichen, die beiden Enkel des Himmels, die Gedankenwecker, die ......, die Gönner der Vispala, deren Walten dem Frommen gegenüber lauter ist.
2. Denn ihr ...... seid die Indra-Ähnlichsten, die Marut-Ähnlichsten, die geschicktesten Meister, die besten Wagenfahrer. Ihr lenket den Wagen, der mit Süßigkeit voll beladen ist. Mit dem kommet ihr Asvin zum Opfernden!
3. Was tut ihr dort, ihr Meister, was sitzet ihr bei irgend einem Manne, der ohne Opfer sich großtut? Geht vorüber an ihm, macht das Leben des Knausers altern, lasset dem beredten Sprecher das Licht aufgehe!
4. Erwürget die ringsum bellenden Hunde, erschlaget die Verächter! Ihr versteht das, o Asvin. Jedes Wort des Sängers machet reichbelohnt! Nehmt beide meine Rede wohlwollend auf, ihr Nasatya´s!
5. Ihr brachtet in die Ströme jenes beseelte, beflügelte Boot für den Tugrasohn, durch das ihr mit götterhaftem Sinne ihn herausholtet. Ihr floget in leichtem Fluge aus der großen Flut.
6. Den ins Wasser hinabgestoßenen Tugrasohnn, der in die haltlose Finsternis geworfen war, erretten vier Schiffe, von den Asvin ausgeschickt, die des bauchigen Wagens gewohnt sind.
7. Welcher Baum war denn mitten im Meere hervorgewachsen, den der Tugrasohn in seiner Not umklammert hätte, um sich daran festzuhalten wie an dem Gefieder eines fliegenden Vogels? Ihr Asvin holtet ihn heraus euch zum Ruhme.
8. Dies Loblied möge euch, ihr Herren Nasatya´s, recht sein, das euch die Mana´s heute vorgetragen haben von diesem somareichen Sitze aus. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,183. An die Asvin


1. Schirret ihn an, der schneller als der Gedanke, dreisitzig, dreirädrig ist, ihr Bullen, auf dem ihr zum Haus des Frommen kommt! Ihr flieget mit dem dreiteiligen Wagen wie ein Vogel mit den Schwingen.
2. Leicht rollt euer Wagen, wenn er zur Erde kommt, wenn ihr als umsichtige Lenker hintendrauf steht, um Stärkung zu bringen. Diese Rede soll schaulustig euer Schauspiel begleiten. Ihr seid in Begleitung der Himmelstochter Usas.
3. Besteiget euren leichtrollenden Wagen, während der Opfernde seinen Gelübden nachkommt, auf dem ihr Herren Nasatya´s eure Umfahrt macht, um unserer Nachkommenschaft und unserer eigenen Person Labung zu spenden!
4. Nicht soll der Wolf, nicht die Wölfin euch angreifen. Meidet uns nicht und bleibt nicht aus! Dieser Anteil ist für euch aufgetischt, dieses Loblied; diese Auftischungen von Süßtränken sind für euch, ihr Meister.
5. Euch rief Gotama, Purumilha, Atri, euch, ihr Meister, ruft der Opfernde zu Hilfe. Wie zwei, die die gewiesene Richtung, die den richtigen Weg gehen, so kommet auf meinen Ruf her, o Nasatya´s!
6. Wir sind ans Ende dieser Finsternis gelangt. An euch, Asvin, ist das Loblied gerichtet. Kommt auf den gottbegangenen Wege hierher! - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,184. An die Asvin


1. Euch beide wollen wir heute, euch künftig rufen, bei aufleuchtender Morgenröte ich der Wortführer mit Lobgedichten die Nasatya´s, wo sie auch sein mögen, die Enkel des Himmels für den, der freigebiger als der hohe Herr ist,
2. Bei uns sollet ihr Bullen euch fein ergötzen. Treibet die Knauser aus, indem ihr euch an dem Somagewoge ergötzet. Höret auf mich, ihr Herren, von den Einladungen meiner Dichtungen herbeigewünscht, und seid aufmerksam mit den Ohren!
3. Die Götter Nasatya´s kamen auf die Hochzeit der Surya, um ausgezeichnet zu werden wie Pfeilschmiede, o Pusan. Es schweben eure Buckeltiere auf dem Wasser, die Wassergeborenen. Abgenutzt sind die Joche wie die des reichen Varuna.
4. Uns soll diese Gabe von euch gehören, ihr Süßreichen. Spornet das Loblied des Dichters, des Maniden, an, wenn euren Ruhmestaten die Menschen zujubeln, um die Meisterschaft zu erlangen, ihr Gabenschönen!
5. Dieses Loblied wurde für euch von den Maniden gedichtet zu eurem Preis, ihr freigebigen Asvin. Macht eure Rundfahrt zum Nutz für unsere Kinder und die eigene Person, ihr Nasatya´s, bei Agastya euch ergötzend!
6. Wir sind ans Ende dieser Finsternis gelangt. An euch, Asvin, ist das Loblied gerichtet. Kommt auf den gottbegangenen Wege hierher! - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,185. An Himmel und Erde


1. Welche von diesen beiden ist die frühere, welche die spätere? Wie sind sie entstanden, ihr Seher? Wer weiß es genau? Alles tragen sie selbst, was ein Name ist. Es drehen sich die beiden Tageshälften wie Räder um.
2. Die beiden, ohne selbst zu gehen, fußlos, empfangen die gehende, fußbegabte, zahlreiche Leibesfrucht wie einen leiblichen Sohn im Schoße, der Eltern. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
3. Die Gabe der Aditi errufe ich, die fehlerlose, unbestrittene, sonnenhafte, vom Tode befreiende, ehrfurchtgebietende. Diese schaffet dem Sänger, ihr beide Rodasi. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
4. Den beiden leidlosen, mit ihrem Schutze schützenden Rodasi, den Göttereltern, möchten wir genehm sein, den beiden unter den Göttern an beiden der Tageshälften. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
5. Die beiden jugendlichen, die befreundeten Schwestern, die aneinandergrenzenden, die sich im Schoße der beiden Eltern treffen, die den Nabel der Welt küssen. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
6. Die beiden breiten, hohen Wohnstätten rufe ich ordnungsgemäß, die Erzeugerinnen mit Vergunst der Götter, die beide Unsterblichkeit besitzen, schön von Erscheinung. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
7. Den weiten, breiten, geräumigen, fernbegrenzten spreche ich unter Verbeugung bei diesem Opfer eine Bitte aus, die glückbringend allen weit voran sind, den Keim empfangen. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
8. Wenn wir irgend ein Unrecht getan haben, sei es den Göttern oder einem beständigen Freunde oder dem Hausherren, so möge diese Dichtung ihnen eine Abbitte sein. - Himmel und Erde, bewahret uns vor Übergewalt!
9. Das beiderseitige Herrenlob möge mir günstig sein, beide Gönnerschaften mögen mir mit Gunst zur Seite stehen. Gar viel gebt ihr dem, der freigebiger als ein anderer hoher Herr ist! In Nahrungsfülle schwelgend möchten wir genießen, ihr Götter.
10. Dieses wahre Wort habe ich weisheitsvoll zu Himmel und Erde gesprochen, daß sie es zuerst hören. Beide sollen unmittelbar vor Unehre, vor Unheil bewahren. Vater und Mutter sollen uns gnädig in Schutz nehmen!
11. Dies soll wahr werden, Himmel und Erde, worum ich euch hier bitte, Vater und Mutter! Seid die nächsten der Götter mit euren Hilfen! - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,186. An alle Götter


1. Bei unserem Opfer soll mit Labungen und Segenswort der allen Menschen gehörende Gott Savitri erscheinen. Auf daß auch ihr Jünglinge uns in gehobener Stimmung versetzet, soll am Abend zur ganzen lebenden Welt die Andacht kommen.
2. Zu uns sollen all die zusammenhaltenden Götter kommen: Mitra, Aryaman, Varuna in Eintracht, auf daß sie alle unsere Förderer seien, und alles leicht besiegbar machen wie eine wankende Macht.
3. Agni preise ich als euren liebsten Gast gemeinschaftlich mit Lobreden andere überbietend, auf daß er uns ein Varuna sei, dessen Name in Ehren steht, und er möge uns Speisegenüsse in Fülle spenden wie ein von den Standesgenossen gepriesener Patron.
4. Ich trete für euch unter Verbeugung im Wunsch etwas zu gewinnen vor beide - Nacht und Morgen sind wie eine gutmelke Kuh -, indem ich am gleichen Tage das Preislied in das Versmaß bringe, bei ungleichfarbiger Milch am gleichen Euter.
5. Auch Ahi Budhnya soll uns Freude bereiten. Die Sindhu verlangt wie die milchstrotzende Kuh nach ihrem Jungen so nach dem Liede, durch das wir den Apam Napat zur Eile treiben wollen, den die gedankenschnellen Bullen fahren.
6. Auch Tvastri soll zu uns im Verein mit den freigebigen Patronen am Abend kommen. Der Vritratöter Indra, der die Lande erfüllt, der Stärkste der Männer soll hierher zu uns kommen!
7. Und es schmeicheln ihm unsere als Rosse angeschirrten Gedichte, wie Kühe ihr zartes Junges lecken. Ihn, den duftendsten der Männer liebkosen die Lobreden wie die Gattinnen den Mann.
8. Auch die Marut mit verstärkter Heerschar sollen sich einträchtig mit Rodasi zu uns setzen, mit scheckigen Rossen fahrend - ihre Wagen sind rasch wie die Ströme -, herrenstolz wie die mit Mitra verbündeten Götter.
9. Sobald sie sich in ihrer ganzen Größe gezeigt haben, spannen sie ihren Vorspann unter Lobpreis vor, wenn dann wie ein Blitz bei heiterem Himmel ihre Scharen das ganze rissige Land mit Regen überschütten.
10. Lasset den Asvin den Vorrang, daß sie gewogen seien, lasset Pusan den Vorrang, denn sie sind die Selbstsicheren! Der nie feindselige Vishnu. Vata, Ribhuksan - die Götter möchte ich zur Gunsterweisung herwenden.
11. Diese unsere Andacht soll euch, ihr Opferwürdige, ganz erfüllen und zum Sitzen einladen, die um Gutes bittend zu den Göttern strebt. - Wir möchten einen gastfreien Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,187. An Speise und Trank


1. Die Speise will ich jetzo preisen, die mächtige Erhalterin der Stärke, kraft deren Trita den Vritra gliedweise zerlegte.
2. Wohlschmeckende Speise, süße Speise, wir haben dich erwählt. Sei unser Helfer!
3. Komm zu uns, o Speise, freundlich mit deinen freundlichen Hilfen, als erfreulicher, nicht unverträglicher Freund, als liebevoller, unzweideutiger!
4. Deine Säfte, o Speise, sind durch die Räume verbreitet, bis zum Himmel reichen sie wie die Winde.
5. Diese deine Verschenker, o Speise, diese deine Genießer, o süßeste Speise, die Genießer deiner Säfte kommen vorwärts wie starknackige Stiere.
6. Nach dir, o Speise, steht der Sinn der großen Götter. Schönes ist in deinem Zeichen getan worden. Mit deiner Hilfe hat Indra den Drachen erschlagen.
7. Wenn jener Morgenschimmer der Berge gekommen ist, o Speise, dann sollst du uns hier, du süße Speise, zum Genießen geschickt kommen.
8. Wenn wir den Rahm der Wasser, der Pflanzen kosten, dann werde uns, du Freund des Vata zu Speck.
9. Wenn wir, o Soma, von dir, dem milchgemischten, gerstegemischten, genießen, so werde uns, du Freund des Vata, zu Speck!
10. Werde, du Pflanze, zu Grütze, Speck, Nierenfett, ......, werde uns, du Freund des Vata, zu Speck.
11. Wir haben dich, o Speise, mit Reden schmackhaft gemacht wie Kühe die Opferspenden, dich den Göttern zum gemeinsamen Mahle, dich für uns zum gemeinsamen Mahle.



1,188. Aprilied


1. Entflammt schaltest du heute als Gott mit den Göttern, du Tausendgewinner. Als Bote und Seher fahre die Opferspenden!
2. Tanunapat! Für den Rechtwandelnden wird das Opfer mit Süßigkeit besalbt, das tausendfältige Genüsse bringt.
3. Mit Schmalz begossen fahr als unser berufener Fahrer die opferwürdigen Götter her. Agni, du bist ein Tausendgewinner.
4. Ostwärts haben sie das Barhis, das tausend Männer faßt, nach Kräften ausgebreitet, auf dem ihr Aditya´s den Vorrang habt.
5. Viraj, (Herrscherin), Samraj (Allbeherrscherin), die ausreichenden, reichlichen, die viel und noch mehr sind, die Tore träuften Schmalz.
6. Mit schönem Geschmeide, schönverziert haben ja beide durch Schönheit den Vorrang: Morgen und Nacht sollen hier Platz nehmen!
7. Sie sind ja die ersten schönredenden göttlichen Hotri und Seher; sie sollen für uns dies Opfer opfern.
8. Bharati, Ila, Sarasvati, die ich euch alle herbitte, eifert uns zur Vortrefflichkeit an!
9. Tvastri, der die Formen bemeistert, hat ja alle Tiere fertiggemacht. Erbitte uns deren Gedeihen!
10. Entlaß von selbst, o Baum, das Opfertier zu den Göttern in deren Obhut! Agni möge die Opfer schmackhaft machen.
11. Agni, der Anführer der Götter, wird mit einem Sange eingesalbt; er erstrahlt unter Svaharufen.



1,189. An Agni


1. Agni, führ uns auf gutem Wege zu Reichtum, der du alle rechten Wege kennst. O Gott! Wende von uns die Sünde ab, die auf Abwege führt! Wir wollen dir die größte Huldigungsrede recht machen.
2. Agni, geleit uns aufs neue glücklich über alle Fährlichkeiten! Sei du uns eine breite, umfangreiche, weite Burg, sei für den leiblichen Samen zum Wohl und Heil!
3. Agni, wende du von uns die Plagen ab. Mögen sie die Völker, die Agni´s Schutz bar sind, plagen. Uns mach die Erde wieder zum Wohlergehen, o Gott, mit allen Unsterblichen, du Opferwürdiger!
4. Schütz uns, Agni, mit deinen nicht ermattenden Schutzgeistern, auch jetzt wenn du an dem lieben Sitze aufgeflammt bist! Nicht soll, du Jüngster, Übermächtiger, deinen Sänger Furcht befallen, weder jetzt noch künftig.
5. Überlaß uns nicht, o Agni, dem Bößen, dem gierigen Feind, dem Unheil! Überantworte uns nicht dem mit Zähnen Beißenden, nicht dem ohne Zahn, nicht dem Schädling, du Übermächtiger!
6. Einer wie du, rechtgeborener Agni, sollte gepriesen dem Leib Schutz verleihen vor jedem Schadensüchtigen oder Tadelsüchtigen. Denn du bist der Erspäher der Tücken, o Gott.
7. Der du, Agni, diese beiderlei Zeiten unterscheidest, du verlangst vor Essenszeit die Nahrung des Menschen, o Opferwürdiger. Zur Essenszeit wirst du dem Menschen fügsam wie ein Elefant von den Fürbittern zu putzen.
8. Wir haben vertrauliche Worte vor ihm gesprochen, ich, der Sohn des Mana, vor dem mächtigen Agni. Wir wollen mit den Rishis Tausend verdienen, - Wir möchten einen gastlichen Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,190. An Brihaspati


1. Den unerreichbaren Bullen mit der wohllautenden Zunge, den Brihaspati erbaue aufs neue mit Preisliedern, den glänzenden Gesangesleiter, auf den Götter und Sterbliche hinhören, wenn er seine Stimme erhebt!
2. Ihm streben rechtzeitig die Reden zu, die wie ein Erguß der Gottergebenen sich ergossen haben, denn dieser Brihaspati, stracks die weiten Räume durchdringend, ward im rechten Werk ein zweiter Matarisvan.
3. Den Lobgesang und die dargebrachte Huldigung, den Ruf möge er wie Savitri die Arme erheben, der nach seinem Ratschluß tagtäglich stattfindet, der Ruf des Arglosen, furchtbar wie ein wildes Tier, gewaltig.
4. Sein Ruf dringt zum Himmel, zur Erde. Wie ein Rennpferd den Wagen anzieht, möge der Kluge, der das Geheimnis trägt, die Götter anziehen, wenn diese Geschosse des Brihaspati, wie die Geschosse für das Wild, zu den wie Schlangen wandelbaren Himmelsgöttern gehen.
5. Da die Pajra´s dich für ein Öchslein halten und die Bösen dich, den Guten, ausnutzen, o Gott. So gestehst du dem Bösgesinnten nicht den Gewinn zu. Du strafst vielmehr den Feindseligen, o Brihaspati.
6. Gern aufgesucht wie eine Straße mit schöner Weide, schwer festzuhalten wie ein umschmeichelter Freund - Die Unerreichbaren, die auf uns sehen, die sind dagestanden, indem sie die verschlossenen Tore aufschlossen.
7. Dem die Gesänge wie Flüsse zuströmen, wie dem Meere die Ströme, die die Ufer entlang rollen - Brihaspati erspäht als Kundiger beides, die Furt und das Wasser, der Geier.
8. So wurde der große, starkgeartete, gewaltige Brihaspati, der Bulle, zum Gott eingesetzt. Er soll uns, gepriesen, den Besitz von Söhnen und Rindern bringen. - Wir haben vertrauliche Worte vor ihm gesprochen, ich, der Sohn des Mana, vor dem mächtigen Agni. Wir wollen mit den Rishis Tausend verdienen, - Wir möchten einen gastlichen Opferbündler kennen lernen, der rasch schenkt.



1,191. Gegen Gifttiere


1. Der Kankata, nicht der eigentliche Kantaka und der echte Kantaka, diese beiden meine ich, die Plusi heißen - die unsichtbaren Gifttiere sind angeschmiert.
2. Kommend tötet sie die Unsichtbaren und gehend tötet sie, und sie tötet zerstoßend und sie zermahlt zermalmend.
3. Die Rohrpflanzen, die Kusara´s, die Darbhagräser und die Sairya´s, die Unsichtbaren, die dem Munja- und dem Virinagras gleichen, alle zusammen sind angeschmiert.
4. Die Kühe haben sich im Stall niedergelegt, das Wild ist zur Ruhe gegangen, zur Ruhe auch die Lichter des Menschen, die Unsichtbaren sind angeschmiert.
5. Diese sind wieder erschienen bei Anbruch des Dunkels wie die Diebe. Ihr Unsichtbaren seid allgesehen, erkannt worden.
6. Der Himmel ist euer Vater, die Erde eure Mutter, Soma der Bruder, Aditi die Schwester. Ihr Unsichtbaren, von allen gesehen, stehet still, haltet fein Ruhe!
7. Ihr Stechmücken, die ihr an der Schulter, an den Gliedern seid, ihr Prakankata´s, ihr Unsichtbaren, hier gibt es gar nichts für euch. Verschmachted alle zusammen!
8. Im Osten geht die Sonne auf, die allgesehene, die Unsichtbaren tötend, alle Unsichtbaren erwürgend und alle Zauberinnen.
9. Jene Sonne ist aufgeflogen viel, alles versengend, der Aditya von den Bergen, der allgesehene, die Unsichtbaren tötend.
10. Dem Sonnengott hänge ich das Gift auf wie einen Schlauch im Hause des Branntweinbesitzers. Er wird gewiß nicht daran sterben, noch werden wir sterben. Der Falbenlenker hat seine Verwendung beseitigt. Die süße Pflanze hat dich zu Honig gemacht.
11. Dieses winzige Vögelchen, dies kleine hat dein Gift gefressen. Dies wird gewiß nicht daran sterben, noch werden wir sterben. Der Falbenlenker hat seine Verwendung beseitigt. Die süße Pflanze hat dich zu Honig gemacht.
12. Die dreimal sieben Fünkchen haben die Blume des Giftes gefressen. Die sterben gewiß nicht daran, noch werden wir sterben. Der Falbenlenker hat seine Verwendung beseitigt. Die süße Pflanze hat dich zu Honig gemacht.
13. Von den neunundneunzig Zerstörerinnen des Giftes, von allen habe ich die Namen genannt. Der Falbenlenker hat seine Verwendung beseitigt. Die süße Pflanze hat dich zu Honig gemacht.
14. Die dreimal sieben Pfauhennen, die sieben unvermählten Schwestern, die haben dein Gift weggetragen wie die Krugtägerinnen das Wasser.
15. Gar winzig ist der Kusumbhaka; den kleinen zerschlage ich mit dem Steine. Daraus ist das Gift fortgegangen in den von uns abgewandten Richtungen.
16. Kusumbhaka sprach also, da er vom Gebirge ausging: "Kraftlos ist das Gift des Skorpions, kraftlos ist dein Gift du Skorpion."