Zehnter Liederkreis
Der große Nachtrag


I        Die Gruppenlieder        10,1 - 10,84


1. Gruppe        Lieder des Trita Aptya


10,1. An Agni


1. Noch vor den Morgenröten hat er sich hoch aufgerichtet; aus dem Dunkel heraustretend ist er mit seinem Lichte gekommen. Agni mit hellem Scheine, von schönen Gliedern hat eben geboren alle Wohnsitze erfüllt.
2. Du bist als das Kind der beiden Welten geboren, o Agni, als der Liebling, in den Pflanzen verteilt. Als Wunderkind hast du das Dunkel, die Nächte überwunden. Brüllend bist du aus deinen Müttern hervorgegangen.
3. Als Vishnu dort seinen höchsten Ort kennend, behütet der Geborene, der Hohe, den dritten Geburtsort. Wann sie mit ihrem Munde die ihm gehörige Milch bereitet haben, dann verehren sie ihn hier einmütig.
4. Dann kommen dir, dem durch Speise Wachsenden, die Nahrung bringenden Erzeugerinnen mit Speisen entgegen. Zu ihnen kehrst du wieder zurück, wenn die andere Gestalt angenommen haben. Du bist der Opferpriester unter den menschlichen Stämmen.
5. Den Hotri des Gottesdienstes mit dem wunderbaren Wagen, das hellfarbige Banner jeglichen Opfers, den Agni, der durch seine Größe jeglichem Gotte gleichberechtigt ist, vermöge seines Vorrangs aber der Gast der Menschen ist -
6. Nun soll doch Agni kommen, sich in zierliche Gewänder kleidend im Mittelpunkt der Erde! Rötlich geboren mögest du an der Stätte der Labung als Bevollmächtigter, o König, die Götter hier verehren!
7. Denn du, Agni, hast Himmel und Erde, alle beide jederzeit durchzogen, wie der Sohn seine Eltern fortpflanzt. Zieh hin zu den Verlangenden, du Jüngster, und fahre die Götter hierher, du Gewaltiger:



10,2. An Agni


1. Stelle die verlangenden Götter zufrieden, du Jüngster; der Opferzeiten kundig, du Herr der Zeiten, opfere hier! Welche die göttlichen Opferpriester sind, mit denen zusammen bist du, Agni, unter den Hotri´s der beste Fürbitter.
2. Du trittst das Hotri- und Potri-Amt für die Menschen an. Du bist der Merker, der Schatzspender, der an dem Gesetz festhält. Wann wir unter Svaharuf die Opfer vollziehen werden, soll Gott Agni als der Würdige die Götter verehren.
3. Wir haben den Weg der Götter beschritten, um, soviel wir vermögen, vor uns zu bringen. Agni ist der Kundige, er soll opfern; er allein ist der Hotri, er soll die Opfer, er die Zeiten einteilen.
4. Wenn wir eure Gebote verfehlen sollten, die gar Unwissenden die der Wissenden, o Götter, so möge der kundige Agni das alles wieder gutmachen nach den Zeiten, auf die er die Götter verteilen wird.
5. Was die Sterblichen aus Einfalt im Herzen, in ihrem schwachen Verstand von dem Opfer nicht in acht nehmen, das soll Agni, der ratfindende Hotri, herauskennen, und dann als bester Opferer nach der Zeitfolge den Göttern opfern.
6. Denn dich hat der Erzeuger als Sinnbild und augenfälliges Erkennungszeichen aller Opfer erzeugt. Als solcher erbitte nach einander männerreiche Wohnsitze, beneidenswerte Speisegenüsse nebst Vieh, für alle Leute ausreichend!
7. Du, den Himmel und Erde, den die Gewässer, den Tvastri, der Schöpfer guter Dinge, erschaffen hat, der du den väterbegangenen Weg entlang Bescheid weißt, leuchte du, Agni, hell, wann du entflammt wirst!



10,3. An Agni


1. Der gewaltige Rosselenker ist entflammt, o König; der Rudraartige ist jetzt zur Wirksamkeit erschienen nach leichter Geburt. Kundig erglänzt er in hohem Glanze; zur hellfarbigen Usas kommt er, die schwarze Nacht vertreibend.
2. Wenn er in einer Verwandlung die schwarze buntfarbige Nacht beschlich, die junge Frau erzeugend, das Kind des großen Vaters, so erglänzt der Lenker des Himmels mit den Vasu´s, indem er den aufgerichteten Strahl des Surya stützt.
3. Der Löbliche ist in Begleitung der löblichen Usas gekommen; als ihr Buhle geht er hinter der Schwester her. Mit den glückverheißenden Tagen breitet sich Agni aus; mit seinen hellen Farben hat er das Dunkel bemeistert.
4. Seine Fahrten, die gleichsam laute Rufe des guten Freundes Agni entflammen, des anzurufenden, großen Bullen mit schönem Munde - seine Strahlen sind bei Ankunft der Nacht als Dunkel erschienen.
5. Dessen Strahlen rein werden wie die Töne, wenn der Hohe erglänzt, der den schönen Tag bringt, der mit den vorzüglichsten, schärfsten, spielenden, höchsten Lichtern den Himmel erreicht.
6. Seine Gewalten ertönen, wann sich seine Radschienen zeigen, wenn er mit den Gespannen keucht, der mit den uralten, hellfarbigen, singenden Flammen als Rosselenker erglänzt, der Göttlichste, sich entfaltend.
7. Als solcher bring uns Großes her und setze dich als Lenker der jugendlichen Erde und Himmel hin! Agni möge spornstreichs mit den gutgespornten Rossen, der Ungestüme mit den Ungestümen hierher kommen.



10,4. An Agni


1. Ich weihe dir, ich hebe dir das Gedicht an, so wie du in unseren Anrufungen zu loben bist. Du bist wie eine Tränke in der Wüste, o Agni, für den Puru, der ein Begehren hat, du uralter König.
2. Um den die Menschen sich scharen wie die Rinder um den warmen Viehstand, du Jüngster. Du bist der Bote der Götter und der Sterblichen. Du, der Große, gehst zwischen Himmel und Erde mit deinem Glanze.
3. Wie ein im Hause geborenes Kind dich großziehend trägt dich die Mutter getreulich. Du kommst aus deinem Ursprung verlangend auf deiner Bahn; wie ein losgelassenes Tier willst du den Lauf gewinnen.
4. Wir Toren verstehen nicht deine Größe, du kluger verständiger Agni; du allein verstehst sie. Seine Hülle liegt da, er geht mit der Zunge essend; als der Clanherr küßt er heftig die Jugendliche.
5. Wo es auch sei, er wird aus den Alten aufs neue geboren; im Holze steht der Ergraute mit dem Rauche als Fahne. Ein Nichtschwimmer geht er wie der Bulle auf das Wasser los, den die Menschen einmütig zum Altar hingeleiten.
6. Wie zwei im Walde streifende Räuber, die ihr Leben einsetzen, haben beide Arme mit zehn Stricken das Reibholz festgebunden. Diese neueste Dichtung ist für dich, Agni; bespanne gleichsam deinen Wagen mit deinen flammenden Gliedern!
7. Beschwörung und Verbeugung und diese Lobrede sollen dir, Jatavedas, immerdar als Stärkung dienen. Schütze, o Agni, unseren leiblichen Nachwuchs, schütze auch unsere Person ohne Unterlaß!



10,5. An Agni


1. Der eine Ozean, der Träger der Reichtümer, der vielgebärende, spricht aus unserem Herzen. Er geht dem Euter im Schoße der beiden Verborgenen nach. Im Urquell ist die Spur des Vogels verborgen.
2. In das gemeinsame Nest sich versteckend sind die brünstigen Büffel mit den Stuten zusammen gekommen. Die Seher hüten der Wahrheit Spur; sie haben ihre höchsten Bezeichnungen in ein Geheimnis gehüllt.
3. Die beiden, die den Drang nach Wahrheit besitzen und doch verwandlungsfähig sind, haben sich zusammengetan. Sie bildeten und erzeugten den Kleinen und zogen ihn groß, den Nabel alles dessen, was geht und fest steht, den Faden sogar des Sehers mit Bedacht abschneidend.
4. Denn die Wege der Wahrheit führen zu dem Edelgeborenen, die Speisegenüsse folgen ihm von jeher zur Belohnung. Himmel und Erde, sich in ihr Obergewand kleidend, stärkten sich an Fett, Speisen, Süßigkeiten.
5. Die sieben rötlichen Schwestern hat der Kundige voll Verlangen aus dem Süßen herausgeholt zum Schauen. Der vor alters Geborene hat in der Luft angehalten; ein Versteck suchend hat er des Pusana gefunden.
6. Sieben Schranken haben die Seher geschaffen; zu einer von diesen gelangt der Eingeengte. Die Säule des Ayu steht im Nest des Höchsten, an der Wege Ende auf festen Grundlagen.
7. Das Nichtseiende und das Seiende ist im höchsten Himmelsraum bei der Geburt des Daksa, in der Aditi Schoß. Agni fürwahr ist uns der Erstgeborene des Gesetzes in dem frühesten Zeitalter und der Stier, der auch eine Kuh ist.



10,6. An Agni


1. Dieser ist der Agni, in dessen Obhut und Zuflucht der Sänger mit seiner Hilfe gedeiht, der mit dem höchsten Glanze der Morgenstrahlen umgürtet, erstrahlend herumwandelt.
2. Der in Strahlen erstrahlend mit den Göttern erstrahlt, der ordnungsgemäße, nie ermattende Agni, der den Freunden zum Freundesdienst herbeigeeilt ist ohne Umwege wie ein Renngespann.
3. Der über jegliche Göttereinladung gebeut, er gebeut lebenslänglich bei der Morgenröte Aufgang: Agni, auf den er bei unversehrtem Wagen die Opferspenden mit Andacht und unter Aufmunterungen auflädt.
4. Durch Aufmunterungen gestärkt, über die Preislieder erfreut, geht er rasch fliegend zu den Göttern. Er ist der Wohlredende Hotri, der mit der Zunge am besten opfert; Agni holt die Götter herbei als ihr Geselle.
5. Den flackernden Agni bringet am Morgen wie den Indra mit Lobreden und Verbeugungen zur Stelle, den die Redekundigen mit Gedichten beloben. Den Jatavedas, die Zunge der gewaltigen Götter!
6. In dem alle Güter zusammengekommen sind wie bei dem Kampfspiel die zusammengespannten Rosse aus eigenem Antrieb. Für uns bringe die von Indra am meisten bevorzugten Hilfen zur Stelle, daß die gegenwärtig seien, o Agni!
7. Denn nun bist du, Agni, nachdem du dich in deiner Hoheit niedergesetzt hast, eben geboren sogleich anzurufen. Die Götter sind auf deine Absicht eingegangen und haben sich erbaut, die ersten Helfer.



10,7. An Agni


1. Bring uns, Gott Agni, vom Himmel, von der Erde allezeit Glück zum Opfern! Wir möchten deiner Erkennungszeichen teilhaft werden, du Meister. Hilf uns weiter mit deinen weitreichenden Worten, o Gott!
2. Diese frommen Gedanken sind für dich, Agni, geboren; sie erkennen die Belohnung mit Rindern und Rossen mit Dank an, seit der Sterbliche in deinen Genuß gekommen ist, du Guter, Schöngeborener, der unter frommen Gedanken eingesetzt wird.
3. Agni, achte ich für meinen Vater, Agni für einen Freund, Agni für einen Bruder, Agni für einen Genossen zu allen Zeiten. Agni´s, des Großen, Anblick halte ich in Ehren, den hellen verehrungswürdigen Anblick der Sonne am Himmel.
4. Erfolgreich, gewinnbringend sind unsere Gebete, o Agni. Wen du im Hause schützest als ständiger Hotri, der Rechtwandelnde soll rötliche Rosse, Vieh besitzen; ihm soll Tag um Tag Gutes zuteil werden.
5. Den mit Tagesanbruch Eingesetzten, der wie ein verbündeter Freund schaltet, den ältesten Opferpriester, den Buhlen des Opfers, den Agni erzeugten die Ayu´s mit den Armen; sie setzten ihn als Hotri bei den Clanen ein.
6. Opfere selbst, o Gott, den Göttern im Himmel! Was kann dir ein einfältiger Tor ausrichten? Wie du zu ihren Zeiten den Göttern opfertest, o Gott, so opfere dir selbst, du Schöngeborener!
7. Sei uns, Agni, ein Gönner und Schützer, sei uns kraftschaffend und kraftbringend! Und gewähre uns einen Opferanteil, du Hochgeehrter, und schütze unablässig unsere Personen!



10,8. An Agni und Indra


1. Mit hohem Banner geht Agni voran; der Bulle brüllt beide Welten an. Er reicht hinauf selbst bis zu den äußersten Enden des Himmels. Im Schoße der Gewässer ist der Büffel groß geworden.
2. Das neugeborene Kind ist fröhlich, der Bulle mit dem Buckel; das Kalb, das keine Fehlgeburt ist, hat heftig gebrüllt. Bei dem Götteropfer die dargebrachten Spenden ausrichtend, zieht er als Erster in seine Wohnstätten ein.
3. Der den Scheitel der beiden Eltern erfaßt hat, den haben sie im Opfer eingesetzt, ein Meer von Sonne. Bei seinem Aufflug haben die rötlichen Flammen, deren Abschluß die Rosse bilden, an der Wiege der Opferordnung an sich selbst Wohlgefallen gefunden.
4. Denn du gehst jeder Usas voraus, du Guter; du wardst der Erheller der beiden Zwillinge. Dem Gesetz hast du die sieben Schritte getan, dir selbst in ihm einen Freund schaffend.
5. Du wardst das Auge und der Hüter des großen Gesetzes; du wardst Varuna, da du für das Gesetz eintrittst. Du wardst der Wasser Enkel, o Jatavedas; du wardst der Bote für den, an dessen Opfer du Gefallen findest.
6. Du wardst der Führer des Opfers und durch das Dunkel, wo du mit deinen freundlichen Gespannen das Geleit gibst. An den Himmel hast du dein das Sonnenlicht gewinnendes Haupt gesetzt; deine Zunge, Agni, hast du zum Opferbeförderer gemacht.
7. Auf seinen Rat wünschte Trita in der Grube mit Eifer des höchsten Vaters Erkenntnis, und im Schoße beider Eltern Beistand suchend verlangt er nach den Waffen, indem er sie als die Verwandtschaftlichen anspricht.
8. Dieser, der Aptya, der väterlichen Waffen kundig, von Indra aufgefordert, bestand den Kampf. Als er den Dreiköpfigen, der sieben Zügel braucht, erschlagen hatte, ließ Trita die Kühe sogar des Tvastrisohnes heraus.
9. Indra enthauptete ihn, der große Stärke erstrebte, der wahre Herr ihn, der sich dafür hielt. Nachdem er einen Teil der Kühe des Tvastrisohnes Visvarupa heimgetrieben hatte, beseitigte er dessen drei Köpfe.



10,9. An die Gewässer


1. Ihr Gewässer seid ja labend; verhelfet ihr uns zur Kraft, um große Freude zu schauen!
2. Was euer angenehmstes Naß ist, des machet uns hier teilhaftig wie die liebevollen Mütter ihrer Milch!
3. Dem möchten wir euch recht kommen, für dessen Haus ihr uns erfrischet und neugebäret, ihr Gewässer.
4. Die Göttinnen sollen uns zu recht naher Hilfe, die Gewässer zum Trunke sein; Wohl und Heil sollen sie uns zuströmen.
5. Sie, die über die wünschenswerten Dinge verfügen, die über die Menschenvölker schalten, die Gewässer bitte ich um ihr Heilmittel.
6. In den Gewässern, so belehrte mich Soma, sind alle Arzeneien, und der allen ersprießliche Agni.
7. Ihr Gewässer, spendet reichlich Arzenei als Schutz für meinen Leib, und das ich noch lange die Sonne sehe!
8. Ihr Gewässer, führet all das fort, was von Fehle an mir ist, sei es daß ich treulos war, oder daß ich falsch geschworen habe!
9. Die Gewässer habe ich heute aufgesucht; wir sind mit ihrem Naß in Berührung gekommen. Komm Milch bringend, Agni, begabe mich hier mit Anziehungskraft!







2. Gruppe        Yama-Lieder


10,10. Yama und Yami


  Yami:
1. "Ich möchte doch den Freund zu einem Freundschaftsdienst bewegen. Auch wenn er noch so viele Meilen über das Meer gekommen ist, sollte er kommen. Ein musterhafter Mann soll einen Enkel seines Vaters bekommen, wenn er weiter die Zukunft der Erden bedenkt."
  Yama:
2. "Solche Freundschaft will dein Freund nicht, daß Blutsverwandtes wie Fremdartiges werde. Die Söhne des großen Asura, seine Mannen, des Himmels Erhalter schauen weit und breit umher."
  Yami:
3. "Die Unsterblichen wollen gerade das: einen Leibeserben von dem einzigen Sterblichen. Dein Sinn soll sich unserem Sinne fügen; als Gatte sollst du in deines Weibes Leib eingehen!"
  Yama:
4. "Was wir früher nicht getan haben, sollen wir das jetzt tun? Das Rechte redend würden wir Unrechtes flüstern. Gandharva in dem Wasser und die Wasserfrau, die sind unser Ursprung, das ist unsere höchste Blutsverwandtschaft."
  Yami:
5. "Schon im Mutterleib hat uns der Schöpfer zu Ehegatten gemacht, der Gott Tvastri, der Bestimmer, der alle Formen bildet. Nicht übertreten sie seine Gebote; dessen sind uns Erde und Himmel Zeugen."
  Yama:
6. "Wer weiß von jenem ersten Tage, wer hat ihn gesehen? Wer kann es hier aussagen? Hoch steht das Gesetz des Mitra und Varuna! Was willst du Zudringliche gegenteilig den Männern sagen?"
  Yami:
7. "Über mich Yami ist die Liebe zu Yama gekommen, mit ihm auf gleichem Lager zusammen zu liegen. Wie das Weib dem Gatten will ich den Leib hingeben. Wir wollen hin und her schieben wie die Wagenräder!"
  Yama:
8. "Jene stehen nie still, noch schließen sie die Augen, die als Späher der Götter hienieden umgehen. Mit einem anderen als mir geh alsbald, du Zudringliche, mit dem schiebe hin und her wie die Wagenräder!"
  Yami:
9. "Sie würde ihm Tag und Nacht gefällig sein, sie würde für ein Weilchen das Auge der Sonne täuschen. Mit Himmel und Erde steht das Paar in gleichem Verwandtschaftsverhältnis. Yami würde des Yama ungeschwisterliches Tun auf sich nehmen."
  Yama:
10. "Es werden später solche Geschlechter kommen, wo Geschwister Ungeschwisterliches treiben. Leg einem Bullen deinen Arm unter, such dir einen anderen als mich zum Gatten, Holde!"
  Yami:
11. Was soll dann der Bruder, wenn man schutzlos sein soll? Was die Schwester, wenn das Verderben hereinbrechen soll? Von Liebe toll flüstere ich das immer wieder: Vereine deinen Leib mit dem meinen!"
  Yama:
12. "Nie will ich meinen Leib mit deinem vereinen. Einen Schlechten nennen sie den, der zur Schwester geht. Mit einem anderen als mir bereite dir die Freuden! Dein Bruder wünscht solches nicht, o Holde."
  Yami:
13. "O Elend, ein Elender bist du, Yama! Mitnichten haben wir Sinn und Herz von dir gewonnen. Eine andere wird dich gewiß umschlingen wie der Gurt das geschirrte Roß, wie die Rankepflanze den Baum."
  Yama:
14. "Auch du sollst fein einen anderen, o Yami, und dich ein anderer umschlingen wie die Rankepflanze den Baum! Dessen Sinn suche du zu gewinnen oder er deinen und mache mit ihm einen glücklichen Bund!"



10,11. An Agni


1. Der Bulle hat für den Bullen durch Melkung seine Himmelsmilch melken lassen, der jüngste unbeirrbare Sohn der Aditi. Der weiß alles durch Einsicht,wie Varuna; der Opferwürdige soll den Opferzeiten opfern.
2. Wenn die Gandharvin, die Wasserfrau, flüstert, so soll sie bei dem Brüllen des Brüllers meinen Sinn bewahren. Aditi soll uns inmitten unseres Wunsches versetzen, unser ältester Bruder soll als Erster entscheiden.
3. Auch diese glückbringende, Vieh und Ehren einbringende Usas ist aufgeleuchtet, dem Menschen das Sonnenlicht bringend, wann sie den verlangenden Agni nach dem Sinn der verlangenden Götter als Hotri für das Opfer erzeugen.
4. Damals brachte diesen reichlichen, hellsehenden Tropfen der ausgesandte Vogel, der Falke zum Opfer. Sooft die arischen Stämme den Meister Agni zum Hotri wählen, entstand auch das andächtige Lied.
5. Immer bist du erfreulich wie die Weide für den Viehzüchter, der du, Agni, mit den Opfergaben des Menschen den Gottesdienst gut verrichtest, oder wenn du mit vielen Gaben kommst, nachdem du deinen Dienst versehen und des Redners preislichen Lohn gewonnen hast.
6. Errege die beiden Eltern wie der Buhle die Liebe! Der Erwünschte hat ein Begehr; er fordert von Herzen dazu auf. Der Wortführer redet, der Freigebige verrichtet gutes Werk. Der Asura zeigt seine Kraft, durch die Dichtung wird er beredt.
7. Der Sterbliche, der deine Gunst erlangen wird, Agni, Sohn der Kraft, der wird über die Maßen bekannt. Er bekommt gute Speise, fährt mit Rossen; glanzvoll, mächtig sieht er den kommenden Tagen entgegen.
8. Wenn, o Agni, diese göttliche Versammlung unter den Göttern stattfinden wird, die verehrungswürdige, o Verehrungswürdiger, und wenn du die Belohnungen verteilen wirst, du Selbstherrlicher, so sollst du da für uns einen güterreichen Anteil ausbitten.
9. Erhöre uns, Agni, an deinem Sitze, deinem Platze; schirr den Wagen des Unsterblichen, den eilenden! Fahr uns die beiden Rodasi her, deren Söhne die Götter sind! Nicht sollst du unter den Göttern fehlen; hier sollst du sein!



10,12. An Agni


1. Himmel und Erde sollen als Erste nach der wahren Ordnung zuhören, sie die ihr Wort halten. Wenn der Gott, der den Sterblichen opfern hilft, als Hotri sich niedersetzt, wieder in sein Leben zurückkehrend.
2. Der Gott, der alle Götter durch die Opferordnung zusammenhält, fahre du unser Opfer als erster Kundiger, mit dem Rauch als Fahne, durch das Brennholz glanzerhöht, als der wohlredende ständige Hotri. Der durch seine Rede besser opfert!
3. Wenn der Nektar der Kuh in der eigenen Gewalt des Gottes steht, so erhalten die aus dieser Kuh geborenen Marut die beiden Welthälften. Alle Götter mögen diesem deinem Opferspruch willfahren, daß die bunte Kuh das himmlische Schmalz, das Wasser milche.
4. Ich preise euer Werk, damit es gedeihe, ihr Schmalztriefenden; Himmel und Erde, ihr beiden Rodasi, höret auf mich! Wann die Tage und die Tagnächte vergehen, sollen uns dabei die beiden Eltern mit ihrem Honig anregen.
5. Hat uns denn der König Varuna gefaßt? Was haben wir wider sein Gebot getan? Wer weiß es gewiß? Denn auch Mitra, indem er die Götter verführt, nimmt am Siegespreis teil wie der gleichmäßige Ruf der Fahrenden.
6. Von üblem Angedenken ist darin des Unsterblichen Yama Name, daß Blutsverwandtes fremdartig sein soll. Wer aber an des Yama Namen von gutem Angedenken denkt, den schütze ohne Unterlaß, du erhabener Agni!
7. Bei welchem Opfer die Götter schwelgen, für welche Stätte des Vivasvat sie sich entscheiden, wissen wir nicht. Sie haben in die Sonne das Licht, die Nachtschatten in den Mond gelegt. Ohne zu ermatten wandeln beide ihren Glanz.
8. In welchem geheimen Gedanken die Götter zusammenkommen, wir wissen es nicht. Mitra, Aditi, Gott Savitri mögen uns dabei dem Varuna als schuldlos melden.
9. Erhöre uns, Agni, an deinem Sitze, deinem Platze; schirr den Wagen des Unsterblichen, den eilenden! Fahr uns die beiden Rodasi her, deren Söhne die Götter sind! Nicht sollst du unter den Göttern fehlen; hier sollst du sein!



10,13. An die beiden Opferwagen


1. Ich schirre für euch beide unter Verneigungen das allererste Segenswort an. Der Ruf des Opferveranstalters soll wie eine Straße in die Weite gehen. Alle Söhne der Unsterblichkeit sollen zuhören, die himmlische Leibesform angenommen haben.
2. Als ihr kamet, wie zwei Zwillingsschwestern gleichen Rang einnehmend, da führten euch die gottverlangenden Menschen vor. Setzet euch in eure Welt als Bekannte, dienet unserem Soma als guter Sitzplatz!
3. Den fünf Spuren der Erde bin ich nachgestiegen, ich gehe nach der Regel dem vierspurigen Wagengeleise nach. Mit der Silbe bilde ich diese nach; im Nabel der Wahrheit vollziehe ich die Reinigung.
4. Den Göttern zuliebe zog Yama den Tod vor; der Nachkommenschaft zuliebe zog er nicht die Unsterblichkeit vor. Die Götter machten den Rishi Brihaspati zu ihrem Opfer. Yama hat seinen lieben Leib fortgepflanzt.
5. Sieben Flüsse fließen für den Jungen, der von den Marut begleitet wird. Die Söhne haben den Vater den rechten Weg gelehrt. Beide verfügen über diesen beiderseitigen; beide nehmen den gleichen Rang ein, sie haben beiderlei in Fülle.



10,14. An Yama


1. Der den großen Wasserläufen nachgezogen ist und für viele den Weg entdeckt hat, dem Vivasvatsohn, dem Sammler der Menschen, dem König Yama huldige mit Opfer!
2. Yama hat uns zuerst den Weg aufgefunden; dieser begangene Weg ist uns nicht mehr zu entreißen; auf welchem Wege unsere Vorväter abgeschieden sind, auf dem ziehen die Geborenen je ihre Straße.
3. Matali mit den Kavya´s, Yama mit den Angiras, Brihaspati von den Sängern erhöht, welchen die Götter zur Erhöhung verholfen haben und welche den Göttern: die einen ergötzen sich unter Svaharuf, die anderen an der Götterspeise.
4. Setze dich, Yama, darum auf diesen Grasbüschel in Eintracht mit den Angiras´, den Vätern! Die von den Sehern vorgetragenen Dichterworte sollen dich herführen. Ergötze dich an diesem Opfer, o König!
5. Komm mit den opferwürdigen Angiras´! O Yama, ergötze dich hier mit den Vairupa´s - ich lade auch den Vivasvat, der dein Vater ist - nachdem du bei diesem Opfer auf dem Barhis Platz genommen hast.
6. Unsere Väter, die Angiras, die Navagva´s, die Atharvan´s, Bhrigu´s, die Somawürdigen - in der Gunst dieser Opferwürdigen und in ihrem glückbringenden Wohlwollen möchten wir sein.
7. Geh hin, geh hin auf den früheren Wegen, auf denen unsere Vorväter verzogen sind. Beide Könige, die sich an der Geisterspeise ergötzen, den Yama und den Gott Varuna sollst du schauen.
8. Tritt mit den Vätern zusammen, mit Yama, mit deinen Opfern und den anderen guten Werken im höchsten Himmel! Allen Makel zurücklassend komm wieder ins Haus; vereinige dich mit einem neuen Leib in blühender Kraft!
9. Weichet, entweichet, verkriechet euch von da: diesem haben die Väter jene Stätte bereitet. Einen durch Tage, Wasser, Nächte verschönten Rastort gewähret Yama diesem.
10. Eile an den beiden saramaischen Hunden, den vieräugigen, gefleckten, auf dem richtigen Wege vorbei und gelange zu den Vätern, die leicht zu finden sind, die mit Yama in gemeinsamen Gelage schwelgen!
11. Deine beiden Hunde, Yama, die vieräugigen Wächter, die den Weg bewachen, die mit dem Herrscherauge, denen vertraue ihn an, o König, und verleih ihm Glück und Gesundheit!
12. Die zwei breitnasigen Lebensräuber, die ..................., gehen als Yama´s Boten unter den Menschen um. Diese sollen uns heute hier das schöne Leben wiedergeben, auf daß wir die Sonne sehen können!
13. Dem Yama presset Soma, dem Yama opfert die Spende! Zu Yama geht das zubereitete Opfer, dessen Bote Agni ist.
14. Dem Yama opfert das schmalzige Opfer und tretet vor! Er soll sich für uns bei den Göttern verwenden, auf daß wir noch lange Zeit weiterleben.
15. Dem König Yama opfert die süßeste Spende! Diese Verbeugung gilt den erstgeborenen Rishi´s, den früheren Wegbereitern.
16. An den Trikadrukatagen fliegt er. Sechs Räume gibt es, das eine Hohe. Tristubh, Gayatri, die Metren, all diese sind auf Yama gestellt.



10,15. An die Manen


1. Es sollen sich die näheren, die ferneren und die mittleren somawürdigen Väter aufmachen, die ungefährdet zum Leben eingegangen sind, des Rechten kundig. Diese Väter sollen uns bei den Anrufungen gewogen sein.
2. Diese Verbeugung soll heute den Vätern gelten, die früher und die später gegangen sind, die sich in der irdischen Welt niedergesetzt haben, oder die jetzt bei verbündeten Clanen sind.
3. Ich habe die leicht aufzufindenden Väter aufgefunden, den Enkel und den Schritt des Vishnu. Die Manen, die auf dem Barhis sitzend nach Herzenslust vom ausgepreßten Trank genießen, die kommen am liebsten hierher!
4. Ihr Väter, die ihr auf dem Barhis sitzet, kommt mit eurer Gunst näher! Diese Spenden haben wir für euch bereitet, genießet! Kommet her mit heilvoller Gnade und schaffet uns Heil und Wohlsein ohne Gebreste!
5. Die somawürdigen Väter sind jetzt geladen zu den beliebten, auf das Barhis gesetzten Auftischungen. Die sollen herkommen, die sollen hier zuhören, die sollen uns Fürsprecher und gewogen sein!
6. Das Knie gebeugt, zur Rechten im Süden, sich hinsetzend heißet alle diese Opfer gut! Tut uns kein Leid an wegen irgend eines Verstoßes, ihr Väter, den wir nach Menschenart wider euch begehen könnten!
7. In dem Schoße der rötlichen Wolle sitzend bringet Reichtum dem opferspendenden Sterblichen! Ihr Väter, schenket den Söhnen von diesem Gut, verleihet hier Kraft!
8. Unsere somawürdigen Vorväter, die Vasistha´s, die zum Somatrunk gefahren sind, mit denen soll Yama die Opfergaben gemeinsam und voll Verlangen mit den Verlangenden nach Wunsch genießen.
9. Die bei den Göttern lechzend gedürstet haben, die Opferkundigen, die ihre Loblieder zu Preisgesängen formten, mit den leicht aufzufindenden komme näher, o Agni, mit den wahrhaftigen Kavya´s, den Vätern, die beim Gharma sitzen!
10. Die Wahrhaftigen, die Opferspenden essen und trinken, von Indra und den Göttern auf gleichem Wagen mitgenommen, mit ihnen komm, o Agni, mit den tausend Lobrednern der Götter, mit den fernsten Vorvätern, die beim Gharma sitzen!
11. Ihr vom Feuer schmackhaft befundenen Väter, kommet hierher, setzet euch jeder an seinen Platz, ihr guten Führer! Esset die auf dem Barhis dargereichten Opferspenden und verleihet dann einen Schatz von lauter Söhnen!
12. Du, Agni Jatavedas, hast dazu berufen die Opferspende duftig gemacht und sie befördert. Du hast sie den Vätern übergeben, die haben sie nach eigenem Ermessen gegessen; iß auch du, Gott, die dargereichten Spenden!
13. Die Väter, die hier sind, und die nicht hier sind, die wir kennen und die wir nicht kennen, du kennst sie, so viele ihrer sind, o Jatavedas. Genieße nach eigenem Ermessen das wohlbereitete Opfer!
14. Die im Feuer verbrannt und nicht im Feuer verbrannt, in der Mitte des Himmels sich der Geisterspeise erfreuen, mit denen geh als freier Herr diesen Weg ins Jenseits! Nimm nach Wunsch einen neuen Leib an!



10,16. An das Leichenfeuer


1. Verbrenn ihn nicht ganz, o Agni, verglüh ihn nicht, versenge nicht seine Haut noch seinen Körper! Wenn du ihn gar gemacht haben wirst, o Jatavedas, dann entlaß ihn zu den Vätern!
2. Wenn du ihn gar gemacht haben wirst, o Jatavedas, dann überliefere ihn den Vätern; wenn er dieses Seelengeleite antreten wird, dann soll er Höriger der Götter werden.
3. In die Sonne soll dein Auge gehen, in den Wind der Lebenshauch, geh in den Himmel und in die Erde nach der Bestimmung! Oder geh ins Wasser, wenn es dir dort beschieden ist; setz dich in den Pflanzen fest mit deinen Gebeinen!
4. Der Bock ist dein Anteil, den brenne mit deiner Brunst! Den soll deine Glut verbrennen, den deine Flamme! Deine freundlichen Leiber, o Jatavedas, mit denen befördere ihn in die Welt der Frommen!
5. Gib ihn den Vätern wieder heraus, o Agni, der dir geopfert eigenmächtig wandert! In Leben sich kleidend soll er seine Hinterbliebenen aufsuchen; er soll sich mit deinem Leib vereinigen, o Jatavedas!
6. Was der schwarze Vogel von dir angepickt hat, die Ameise, die Schlange oder ein wildes Tier, das soll der allesfressende Agni heil machen und Soma, der in die Brahmanen eingegangen ist.
7. Mit den Kuhteilen lege dir einen Panzer gegen Agni um, bedecke dich mit Fett und Schmer, auf daß dich nicht der dreiste lüsterne Agni kühn gemacht, mit seiner Glut umschlinge, um dich zu verbrennen.
8. Diesen Becher, o Agni, sollst du nicht umkippen; lieb den Göttern und Somatrinkern ist dieser Becher, aus dem die Götter trinken. Aus diesem zechen die unsterblichen Götter.
9. Den fleischfressenden Agni sende ich weit fort; er soll zu den Untertanen König Yama´s gehen, das Unreine fortführend. Hier soll dieser andere Jatavedas den Göttern das Opfer zuführen, des Weges kundig!
10. Der fleischfressende Agni. Der in euer Haus eingedrungen ist, obwohl er diesen anderen Jatavedas sieht, den Gott hole ich weg für das Manenopfer; er möge den Gharmatrank an den entferntesten Ort bringen.
11. Der Leichen fortführende Agni, der den wahrheitsstärkenden Vätern opfern soll, er möge den Göttern und den Manen die Opferspende ansagen.
12. Willig wollen wir dich einsetzen, willig dich anzünden. Willig fahre die willigen Väter hierher, um die Opferspende zu essen!
13. Den du, Agni, verbrannt hast, den lösche auch wieder! Kiyambu soll hier wachsen, Pakadurva, Vyalkasa!
14. Du Kühle, Kühlung Bringende, du Erfrischende, Erfrischung Bringende, vereinige dich fein mit dem Froschweibchen, erfreue fein diesen Agni!



10,17. An verschiedene Gottheiten


1. "Tvastri richtet seiner Tochter die Hochzeit aus", auf solche Kunde kommt diese ganze Welt zusammen. Die Mutter des Yama, die heimgeführte Ehefrau des großen Vivasvat, verschwand.
2. Sie verbargen die Unsterbliche vor den Sterblichen, machten eine Gleichaussehende und gaben sie dem Vivasvat. Auch ging sie mit den beiden Asvin schwanger, als dies geschah, und sie ließ die Zwei, die ein Paar waren, im Stich, die Saranyu.
3. Pusan soll dich von hier befördern, der Kundige, dem kein Vieh verloren geht, der Hirt der Welt. Er übergebe dich diesen Vätern, Agni den leichtauffindbaren Göttern.
4. Ayus möge dich lebenslänglich schützen, Pusan soll dich auf der weiten Reise von vorne behüten. Wo die Frommen ihren Sitz haben, wohin sie gegangen sind, dorthin soll dich Gott Savitri bringen.
5. Pusan kennt diese Gegenden alle genau; er möge uns auf gefahrlosestem Wege führen, der Glückverleihende, ........, dessen Mannen vollzählig sind, soll aufmerksam vorausgehen, des Weges kundig.
6. In der Ferne der Wege ist Pusan geboren, in der Ferne des Himmels, in der Ferne der Erde. Zu beiden liebsten Stätten geht er hin und her, des Weges kundig.
7. Sarasvati rufen die Gottverlangenden an, die Sarasvati, während die heilige Handlung vollzogen wird. Die Sarasvati riefen die Frommen, Sarasvati möge dem Opferspender Wünschenswertes geben.
8. O Sarasvati, die du auf gleichem Wagen gekommen bist mit den Vätern nach eigenem Ermessen dich ergötzend, o Göttin, setze dich auf dieses Barhis und schwelge und gewähre uns Speisegenüsse, die keine Krankheit bringen.
9. Sarasvati, die die Väter anrufen, von rechts zum Opfer antretend, gib du dabei den tausendwertigen Teil der Opferspende, gib den Opfernden Zunahme des Reichtums!
10. Die mütterlichen Gewässer sollen uns reinigen, sie sollen uns mit Schmalz läutern, die wie Schmalz Geläuterten, denn alles Unreine führen die Göttinnen fort, aus ihnen komme ich rein und lauter heraus.
11. Der Tropfen fiel daneben an den ersten Tagen, in diesen Schoß und in den, der es vorher war. Den Tropfen, der dem gemeinsamen Schoße zustrebt, den opfere ich für jedes der sieben Priesterämter.
12. Welcher Tropfen von dir daneben fällt, welche Stengel den Armen entfallen, aus dem Schoße der Dhisana oder aus der Hand des Adhvaryu oder von der Seihe, den opfere ich dir im Geiste mit Vasatrufe gesegnet.
13. Dein Tropfen, der daneben fiel, dein Stengel, der vom Löffel herab oder über den Löffel hinaus fiel, den soll dieser Gott Brihaspati hinzugießen zur Opferspende.
14. Saftreich sind die Pflanzen, saftreich ist mein Wort; saftreich ist des Wassers Saft, mit dem zusammen reinigt mich!



10,18. Zur Leichenfeier


1. Zieh, Tod, die andere Straße weiter, die deine eigene ist, verschieden von der gottbegangenen! Dir, der Augen hat und hört, sage ich: Schädige weder unsere Kinder noch die Mannen!
2. Nachdem ihr gegangen seid, des Todes Spur verwischend und euer Leben noch weiter verlängernd, so werdet, an Kindern und Reichtum zunehmend, rein und lauter, ihr Opferwürdigen!
3. Diese Lebenden haben sich jetzt von den Toten geschieden; die Götteranrufung ist uns heute geglückt. Wir sind dem Tanz und Lachen entgegen gegangen, unser Leben noch weiter verlängernd.
4. Diese Schranke setze ich für die Lebenden , nicht möge ein anderer unter ihnen zu diesem Ziele gelangen. Sie sollen hundert reichliche Herbste leben und den Tod mit diesem Berge absperren.
5. Wie die Tage in richtiger Folge erscheinen, wie die Jahreszeiten um Jahreszeiten richtig kommen, also, o Schöpfer, regle ihre Lebenszeiten, daß nicht der Jüngere den Älteren verlasse!
6. Steiget auf, langes Leben, das Alter euch ausbittend, in der richtigen Reihenfolge euch anschließend, so viele wie ihr seid! Möge Tvastri, der gute Geburten gibt, damit einverstanden euch hienieden lange Frist zum Leben gewähren.
7. Diese Frauen, Nichtwitwen mit guten Gatten, sollen mit Butter als Augensalbe gesalbt sich niederlegen. Ohne Tränen, frei von Krankheit, mit schönen Kleinodien sollen die Frauen zuerst das Lager wieder besteigen.
8. Erhebe dich, o Weib, zur Welt der Lebenden; du liegst bei diesem Entseelten, komm! Du bist eingetreten in diesen Ehestand mit einem Gatten, der deine Hand ergreift und dich besitzen will.
9. Den Bogen aus der Hand des Toten nehmend, uns zur Macht, zum Ansehen, zur Stärke sage ich: Du dort, wir hier, wir wollen als Meister alle Eifersucht und Anschläge besiegen.
10. Kriech unter bei dieser Mutter Erde, bei der geräumigen, freundlichen Erde! Eine Jungfrau, weich wie Wolle für den, der Priesterlohn gibt, soll sie dich bewahren vor dem Schoße der Vernichtung.
11. Wölbe dich auf, o Erde, bedrücke ihn nicht, gib ihm guten Zugang und guten Unterschlupf! Wie die Mutter ihren Sohn mit einem Zipfel, so decke ihn zu, o Erde!
12. Sich aufwölbend soll die Erde recht feststehen, denn tausend Pfosten sollen angebracht werden. Diese Wohnung soll schmalztriefend sein und allezeit ihm dort eine Zuflucht gewähren.
13. Ich stemme die Erde über dir empor. Wenn ich diese Scholle niederlege, möchte ich keinen Schaden nehmen. Diese Säule sollen die Väter dir festhalten. Yama soll dir dort eine Wohnstätte errichten!
14. An einem nachfolgenden Tage setzen sie mich bei, wie man die Feder des Pfeils feststeckt. Ich habe die Rede zurückgehalten wie ein Roß mit dem Zügel.



10,19. An die Kühe


1. Kehret heim, folgt keinem anderen, haltet euch zu uns, die ihr unseren Reichtum bildet! Agni und Soma, ihr beiden Punarvasu, haltet bei uns den Reichtum fest!
2. Bring sie zurück, treib sie wieder heim; Indra soll sie festhalten, Agni soll sie hertreiben!
3. Diese sollen wieder heimkehren, bei diesem Rinderbesitz sollen sie gedeihen. Hier nur halte sie, Agni, fest; hier soll der Reichtum verbleiben!
4. Den Heimweg, die Rückkehr, die Eintracht, das Fortgehen, die Herkehr, die Heimkehr und auch den Hirten rufe ich an.
5. Der das Verlaufen, das Fortlaufen, die Herkehr, die Heimkehr in seiner Hand hat, auch der Hirt soll heimkehren!
6. Du Heimführer, führe sie heim, gib uns die Kühe wieder, Indra! Wir wollen uns der Lebenden erfreuen.
7. Von allen Seiten versehe ich euch mit kräftiger Nahrung, mit Schmalz, mit Milch. Welche Götter alle die Opferwürdigen sind, die sollen uns des Reichtums teilhaft machen!
8. Du Heimführer führe sie her, du Heimführer, führe sie heim! Die vier Richtungen der Erde, aus diesen führe sie heim!







3. Gruppe        Lieder des Vimada


10,20. An Agni


1. Gib uns einen glücklichen Gedanken ein!
2. Den Agni rufe ich an, den Jüngsten der Opfergenießer, den Freund, der durch Befehl schwer festzuhalten ist, in dessen Gebot die bunten Flammen die Sonne ehren, das Euter der Mutter.
3. Den sie mit dem Munde groß machen, den Nestbereiter, dessen Fahne das Licht ist; er erglänzt mit reihenweisen Zähnen.
4. Der Tageslauf des hohen Herrn und der Clanleute geht weiter, wenn er des Himmels Grenzen erreicht hat und das Gewölk, der leuchtende Seher.
5. Er genieße die Opfergabe des Menschen; aufrecht steht der Meister bei dem Opfer, seinen Sitz absteckend geht er voran.
6. Denn das ist sein Behagen, die Opfergabe und das Opfer. Pünktlich geht sein Gang; zu Agni, dem Axtträger, kommen die Götter.
7. Den Opferbemeisterer Agni gehe ich um die Gunst des früheren, lieben Gastes an. Sie nennen den Ayu des Steines Sohn.
8. Alle Männer , die zu uns gehören, die sollen alle im Glück sein, da sie den Agni mit Opfergabe groß machen.
9. Schwarz, weiß, rot ist seine Bahn; rotbraun, schimmelfarben und rot ist der Geehrte. Goldfarbig hat ihn der Erzeuger erzeugt.
10. Also hat dir, Agni, Kind der Kraft, zusammen mit den Unsterblichen Vimada ein Gedicht, eine Lobrede dargebracht, um Wohlwollen bittend. Labung, Nahrung, guten Wohnsitz, alles hast du ihm gebracht.



10,21. An Agni


1. Dich, Agni, erwählen wir gleichsam aus eigener Berechtigung zum Hotri für das Opfer, dessen Barhis hingebreitet ist, den scharf und hell Flammenden - in der Somabegeisterung will ich es euch verkünden.
2. Dich verschönen diese trefflichen Mitwirker, die Rosseschenker; nach dir verlangt der Gießlöffel, die vorausschauende Opferspende, o Agni - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
3. Bei dir sitzen sie, den Satzungen getreu, mit den Löffeln wie die Wasser schöpfenden Frauen. Schwarze und weiße Farben, alle Herrlichkeiten hast du angelegt - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
4. Welchen Reichtum du für gut erachtest, du überlegener Unsterblicher, den bring uns zur Belohnung bei den Opfern, den ansehnlichen - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
5. Agni von Atharvan erzeugt erfand alle Sehererkenntnisse; er wurde des Vivasvat Bote, der liebe Freund des Yama - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
6. Dich berufen sie bei den Opfern, Agni, wann die heilige Handlung vor sich geht. Du verschaffst die lieben Schätze alle dem Opferspender - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
7. Dich, Agni, haben sie als den beliebten Priester bei den Opfern eingesetzt, die Menschen den Schmalzgesichtigen, den Lichten, mit den Augen am besten Beobachtenden - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
8. O Agni, mit deiner hellen Glut breitest du dich weit und hoch aus. Brüllend zeigst du dich als Stier; du legst die Leibesfrucht in die Verschwisterten - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.



10,22. An Indra


1. Wo hat man von Indra gehört, bei welchem Volke läßt er heute wie ein Freund von sich hören? Der, ob er im Hause der Rishi´s, ob er verborgen ist, mit Lobrede gerühmt wird.
2. Hier hat man von Indra gehört, bei uns wird er heute gepriesen, der Keulenträger, der .........., der wie ein Freund bei den Leuten ungeteiltes Ansehen gewonnen hat.
3. Der der Herr großer Kraft ist, ganz ungeteilt, der der Erreger großen Mannesmuts ist, der die kühne Keule trägt wie der Vater seinen lieben Sohn.
4. "Wenn du die brausenden Rosse des Vata anspannst, du, der Gott, die des Gottes, o Keulenträger, und auf der erleuchteten Sonnenstraße fährst, so lobe die Rosse, wenn du sie die Wege entlang galoppieren lässest!"
5. "Du bist gekommen, um sogar die bekannten Schimmelrosse des Vata in eigener Person zu fahren, für die weder ein Gott noch ein Sterblicher als Lenker zu finden ist."
6. Als ihr beide ankamt, da fragt euch Usanas: "Mit welchem Anliegen kamt ihr in unser Haus? Ihr seid von fern, vom Himmel und von der Erde zu dem Sterblichen gekommen."
7. "Du mögest nach uns fragen, Indra, nach der von uns angehobenen Beschwörung. Um diese Gunst bitten wir dich, daß du den Susna erschlagest, den Unmenschen."
8. "Der Dasyu bedrängt uns, der kein frommes Werk tut, keine heiligen Gedanken hat, andere Gebote befolgt, der Unmensch. Überliste, du Feindetöter, die Waffe dieses Dasa!"
9. "Du sollst uns, tapferer Indra, mit deinen Tapferen helfen, und von dir unterstützt mit Zuversicht - Vielerorts brüllen deine Schenkungen wie die Gefolgsleute."
10. "Du sollst diese Männer in dem Vritrakampf anfeuern, im Schwertkampf, o tapferer Keulenträger, wenn du vor den Sehern verborgen bleibst wie der Clanherr vor den Clanleuten, auf denen die Macht der Herrschaft beruht."
11. "Bald wir dir, Indra, der du freigebig lohnest, im Kampf um Achse und Achsnagel das gelingen, tapferer Keulenträger, daß du des Susna ganzes Geschlecht mit deinen Gefährten überlistest."
12. "Nicht soll, tapferer Indra, die gute Übermacht an den falschen Ort kommen; bei uns soll sie sein! Immer nur wir wollen in der Gunst dieser deiner Übermacht stehen, o Keulenträger."
13. "An uns soll sich das von dir, Indra, bewahrheiten: nicht schädigend sind deine Handreichungen, deren Nutznießung wir kennen lernen möchten wie die der Milchkühe, o Keulenträger."
14. "Wenn die handlose, fußlose Erde kraft ihres Einverständnisses größer wird, dann umgeh von rechts den Susna und stoße ihn für alle Zeit nieder!"
15. Trink, trink doch, tapferer Indra, den Soma; versieh dich nicht, du Begüterter, der du gütig bist! Schütze auch die Sänger und die freigebigen Gönner, und mach uns reich an großem Reichtum!



10,23. An Indra


1. Wir verehren Indra, der die Keule mit der Rechten hält, den Lenker der widerspenstigen Falben. Seinen Bart schüttelnd richtet er sich auf; er ist mit seinen Wehren verschwenderisch, mit Geschenken.
2. Sein sind die Falben und die Schätze, die im Holze zu finden sind. Indra, der Vritratöter, ward durch seine Gaben der Gabenreiche. Als Ribhu, Vaja, Ribhuksan besitzt er die Kraft, wenn er sagt: Ich schleife sogar den Namen des Dasa ab.
3. Wann er die goldene Keule nimmt, dann besteigt er den Wagen, den seine Falben ziehen, von den Opferherren um die Wette gerufen, der gabenreiche, seit alters berühmte Indra, der Herr weitberühmter Siegesbeute.
4. Auch dieser Regen ist als sein unzertrennlicher Genosse dabei: Indra begießt seinen goldgelben Bart. Er verlangt nach dem im ausgepreßten Soma wohl hausenden Honig; er schüttelt den Bart wie der Wind den Baum.
5. Der mit dem bloßen Wort die Widerredenden, die Mißredenden, die vielen tausend Feinde erschlug. Diese und jene Mannestat von ihm besingen wir, der seine Stärke, seine Macht wie der Vater den Sohn großgezogen hat.
6. Ein Loblied haben dir, Indra, die Vimada´s fertig gebracht, ein noch nie dagewesenes, das erste unter vielen, dem Freigebigen, denn wir kennen seinen Wohlstand, der der eines Mächtigen ist. Wir möchten ihn hertreiben wie die Hirten das Vieh.
7. Niemals soll sich darum unsere Freundschaft lösen zwischen dir, Indra, und dem Rishi Vimada, denn wir kennen deine Fürsorge, o Gott, wie die eines Verwandten. Uns soll deine gütige Freundschaft gehören!



10,24. An Indra und die Asvin


1. Indra, trink diesen süßen Soma, der in dem Camugefäß ausgepreßt ist. Uns verleih Reichtum, tausendfältigen, du Schatzreicher - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
2. Dir nahen wir mit Opfergebeten, mit Lobgedichten, mit Spenden. Du Herr der Kräfte, bring uns die beste Wunschgabe - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
3. Der du der Herr der Wunschgaben bist, der Ermutiger des Schwachen, der Gönner der Sänger, Indra, schütz uns vor Anfeindung, vor Ungemach - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
4. Ihr beiden Mächtigen habt als Zauberkundige das zusammengehörige Paar ausgerieben, als ihr Nasatya´s, von Vimada angerufen, ausriebet.
5. Alle Götter hatten nach dem wegfliegenden Paare Sehnsucht. Die Götter sprachen zu den Nasatya´s: Holet sie wieder her!
6. Süß sei mein Weggang, süß mein Wiederkommen! Ihr beiden Götter, laßt uns durch eure göttliche Macht Süßigkeit besitzen!



10,25. An Soma


1. Gib uns glücklichen Gedanken, Willen und Überlegung ein! Dann wollen wir uns in deines Trankes Gesellschaft ergötzen wie die Kühe auf der Weide - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
2. Dein Herz rührend, o Soma, sitzen sie bei allen deinen Formen. Dann breiten sich diese meine Wünsche aus, nach Gutem verlangend - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
3. Zwar breche ich dir die Gelübde, o Soma, aus Einfalt; doch verzeih uns wie ein Vater seinem Sohne auch ohne Strafe - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
4. Es kommen die frommen Gedanken zusammen wie die Wassergüsse in die Brunnen. Halte unsere Überlegung fest, o Soma, uns zum Leben, wie die Somaschalen - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
5. Durch deine, des Klugen, Starken Mitwirkung, o Soma, öffnen deine Anhänger, die Weisen, den Pferch voll Rinder und Rosse - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
6. Du, Soma, behütest unser Vieh, die vielerorts verteilte Kreatur; du hältst, sie überzählend, alle Geschöpfe zusammen, daß sie leben, - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
7. Sei du, Soma, allenthalben unser unbetörbarer Hirt! Halte, o König, die Fehler fern; nicht soll der Übelredende über uns Macht haben - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
8. Du, Soma, wache über uns als der Einsichtsvolle, um uns Kraft zu verleihen. Ortskundiger als der Mensch schütz uns vor Bosheit, vor Not - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
9. Du, o Saft, bist unseres Indra guter Freund, du Erzfeindetöter, wenn ihn im Streite die Kämpfenden anrufen, um Samen zu gewinnen - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
10. Dieser mächtige, dem Indra liebe Rauschtrank ward stark. Dieser stärkte des großen Kaksivat, des Redekundigen, dichterischen Gedanken - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.
11. Dieser treibt für den redekundigen Opferer Belohnungen von Kühen auf, dieser ist besser als sieben Freunde, er helfe dem Blinden und Lahmen weiter - in der Begeisterung will ich es euch verkünden.



10,26. An Pusan


1. So ziehen denn unsere Dichtungen hin: die begehrten Gespanne. Die beiden Meister, Vayu mit den Niyut am Wagen und der mächtige Pusan sollen helfen!
2. Dessen Größe, die mit dem Vata befreundet ist, unsereins, der Sänger, durch seine Gedichte gewinnen möchte; er versteht sich auf Loblieder.
3. Er kennt die Loblieder, der Bulle Pusan wie der Somasaft; er benetzt unsere ......., er besprengt unsere Hürde.
4. Wir möchten deiner gedenken, Gott Pusan, als des Wirkers unserer frommen Gedanken und als Aufrüttler der Beredsamen.
5. Der bei den Opfern mit den Göttern halbpart macht, der die Wagenrosse antreibt, der von Manu bestimmte Rishi, der abwehrende Freund des Beredsamen.
6. Der Gatte der sich Sehnenden, der Tröster der Trauernden und des Trauernden; der den Schafen das Gewand webt und die Gewänder reinigt;
7. Der gewaltige Herr der Gewinne, der gewaltige Freund des Wohlstands. Der Begehrte schüttelt seinen Bart, er schüttelt ihn nach Lust hin und her, der Unbetörbare.
8. Die Ziegenböcke mögen deines Wagens Deichsel herwärts richten, o Pusan. Du bist der Freund eines jeden, der ein Anliegen hat, vor alters geboren, nie wankend.
9. Unserem Wagen soll der mächtige Pusan mit Kraft helfen. Er sei der Mehrer der Gewinne, er erhöre diesen Ruf von uns!







4. Gruppe        Die Vasukra-Lieder


10,27. An Indra


  Indra:
1. "Das soll fein mein Bestreben sein, o Sänger, daß ich dem somapressenden Opferer von Nutzen sei. Ich schlage auf den los, der keine Mischmilch spendet, der die Wahrheit verdreht, auf den Ränkevollen mit leeren Händen."
  Der Sänger:
2. "Wenn ich wirklich die mit ihrem Leibe sich breitmachenden Gottlosen zum Kampfe stellen werde, dann will ich dir daheim einen kräftigen Stier kochen und fünfzehn Tage lang scharfen Soma einschenken."
  Indra:
3. "Den kenne ich nicht, der also spräche, nachdem er die Gottlosen im Kampfe erschlagen hat. Wenn einer des drohenden Zusammenstoßes gewahr wird, ja dann versprechen sie mir zwei Stiere."
4. "Als ich bei fremden Bündnern war, da waren sie alle gegen mich gleich freigebig. Ich raube den aus, der leere Hände hat, wenn er in Sicherheit ist; am Fuße packend werde ich ihn am Fels zerschmettern."
5. "Wahrlich nicht halten sie mich in der Umklammerung auf, auch nicht die Berge, wenn ich etwas im Sinn habe. Vor meinen Tosen soll auch der Schwerhörige Furcht bekommen. Wahrlich, Tag um Tag soll der Staub erzittern."
6. "Bald sollen sie dann sehen, wie die, welche ohne Indra die Kochmilch trinken, die auf ihre Arme pochen, meinem Geschoß verfallen sind, oder welche den kampffrohen Freund geschmäht haben, über die sollen alsbald die Räder rollen!"
  Der Sänger:
7. "Du bist emporgekommen, du bist gewachsen, du hast die volle Lebenszeit erreicht. Zerstieben soll alsbald das Vordertreffen, zerstieben alsbald die Nachhut. Die zwei ...... umspannen den nicht, der am anderen Ende dieser Welt gewirkt hat."
8. "Die Kühe des hohen Herrn haben sich selbst überlassen das Korn gefressen; ich sah sie samt ihrem Hirten weiden. Die Rufe des hohen Herrn kamen von überall zusammen. Wie wenig wird ihr Eigentümer an ihnen Gefallen haben?"
  Indra:
9. "Wenn ich die Kühe, die auf weiter Flur anderer Leute Gras und Korn fressen, zusammentreibe, da wird das angespannte Roß einen Ausspanner wünschen und der Sieger wird das unangespannte Roß anspannen."
10. "Dann sollst du mein Wort für wahr halten, daß ich Mensch und Tier durcheinander bringen werde. Wer da den Bullen mit Weibern bekämpfen will, dessen Habe will ich kampflos verteilen."
  Der Sänger:
11. "Wenn eines Tochter von Geburt ohne Augenlicht ist, welcher, der es weiß, wollte die Blinde begehren? Welcher von beiden wird seinen Zorn auf ihn werfen, der sie heiraten, oder der sie freien wird?"
12. "Wie anders die Maid, die von Seiten des heiratslustigen Junggesellen mit kostbarer Wunschgabe erfreut wird? Sie wird eine glückliche Frau, wenn sie schön geschmückt selbst ihren Gefährten auch unter allem Volke gewinnt."
13. "Er hat ihn vom Kopf aus verschlungen, er frißt ihn von rückwärts; mit seinem Kopf hat er ihm einen Kopf angesetzt, einen Schutz. Sitzend zerstört er die Aufrechte in seinem Schoße; sich niederbeugend geht er an der ausgestreckten Erde lang."
14. "Ein hoher, schattenloser, unbelaubter Baum, ein Renner ist er - die Mutter steht still, entbunden frißt das Kind. Der anderen Kalb leckend hat sie gebrüllt. In welcher Welt hat die Kuh ihr Euter verborgen?"
15. "Sieben Männer gingen von Süden hinauf, acht von Norden, die kamen zusammen. Neun kamen von Westen mit Säcken, zehn dringen im Osten bis zum Rücken des Felsens."
16. "Den zehn gemeinsamen einen Kapila, den treiben sie an zu entscheidendem Entschluß. Die Mutter trägt wohlgeboren an ihren Brüsten das Kind, das noch nicht sieht, es stillend."
17. "Die Männer brieten sich einen feisten Widder; die hingeschütteten Würfel lagen zum Spiel bereit. Zwei sind dabei, mit Filtern versehen den hohen Quell im Wasser zu läutern."
18. "Schreiend gingen sie nach zwei Seiten auseinander: der eine Teil soll braten, denn die andere Hälfte wird nicht braten. Das sagte mir dieser Gott Savitri: Nur der Holzfresser wird gewinnen."
19. "Ich sah von ferne einen Clan auf der Fahrt, der sich aus eigener Triebkraft ohne Räder bewegte. Er verfolgt die Geschlechter des hohen Herrn und der anderen Leute, die männlichen Glieder alsbald schwächend, selbst sich verjüngend."
20. "Diese beiden Rinder des Todes sind für mich angespannt; treibe sie doch ja nicht an, warte noch ein Weilchen! Auch die Gewässer erreichen sein Ziel, auch hinter der Sonne ist die Vernichtung zurückgeblieben."
21. "Dieser Vajra, der vielmals zersplittert wird unterhalb des Wasserquells der hohen Sonne - Anders ist der Ruhm oberhalb dieses, den holt das Alter unfehlbar ein."
22. "An jedem Baume befestigt brüllt die Kuh, von da sollen die menschenfressenden Vögel auffliegen. Dann wird diese ganze Welt Furcht bekommen, dem Indra Soma pressend und dem Rishi zu Diensten stehend."
23. "Die ersten der Götter waren bei dem Bau der Welt zugegen; die späteren von ihnen kamen aus der Tiefe herauf. Drei Büffel erhitzen die Erde, zwei führen das Wasser, den Wasserquell her."
24. "Dies ist dein Lebenszweck, sei auch dessen eingedenk; verbirg solches nicht im Kampfe! Wenn die Sonne sich offenbart, so versteckt sie die Hülse, die Hülle. Dieser ihr Fuß macht sich los wie von einem Gewand."



10,28. An Indra, ein Zwiegespräch


  Die Schwiegertochter:
1. "Allewelt und sonstiger Standesherr ist doch gekommen, nur mein Schwäher ist nicht gekommen. Er hätte Gerstenkörner essen und Soma trinken und wohlgesättigt wieder nach Hause gehen können."
  Indra:
2. "Da steht der spitzhörnige Bulle brüllend in der Höhe und Breite der Erde. In allen Kriegsbedrängnissen schütze ich den, der Soma auspreßt und mir die Seiten füllt."
  Vasukra:
3. "Mit dem Steine pressen sie dir, Indra, schleunig die berauschenden Somasäfte aus; du trinkst davon. Sie kochen dir Stiere, du issest davon, mit Ungestüm kommend, wenn gerufen, du Gabenreicher."
  Indra:
4. "Versteh fein dieses Wort von mir, o Sänger: die Flüsse treiben das Geflöße stromaufwärts. Der Fuchs hat von hinten den Löwen beschlichen, der Schakal hat sich aus dem Busch auf den Eber gestürzt."
  Vasukra:
5. "Wie soll ich dies Wort von dir verstehen, den Sinn des Klugen, Starken, ich der Einfältige? Du, der Wissende, sollst es uns richtig erklären, nach welcher Seite deine auf Frieden abzielende Deichsel geht, o Gabenreicher?"
  Indra:
6. "Denn also erheben sie mich, den Starken; meine Deichsel überragt den hohen Himmel. Viele Tausende steche ich auf einmal nieder, denn mein Erzeuger hat mich ohne einen überlegenen Gegner erzeugt."
  Vasukra:
7. "Denn also haben mich die Götter als den starken, gewaltigen Bullen bei jedem Unternehmen kennen gelernt, o Indra: Ich habe den Vritra mit der Keule somaberauscht erschlagen; ich habe für den Opferwilligen mit Macht die Kuhhürde geöffnet."
  Indra:
8. "Die Götter zogen aus, sie trugen Äxte; die Bäume fällend zogen sie mit ihren Dienstmannen hin. Während sie den Baum von gutem Holze in dem Wageninneren niederlegten, brennen sie da wo Dürrholz ist, den Wagen nieder.
  Vasukra:
9. "Ein Hase verschlang verkehrt das Messer. Ich habe mit einer Scholle von weitem den Fels zerschmissen. Sogar einen Großen will ich dem Schwachen unterwerfen. Das Kalb wird auf den Stier losgehen, wann es sich stark fühlt."
  Indra:
10. "Ein Adler hat auf diese Weise seine Kralle verstrickt, gefangen wie ein in die Fußschlinge geratener Löwe. Eingefangen wurde selbst der Büffel, da er Durst hatte. Ein Krokodil wird ihm dann das Bein wegschleppen."
  Der Dichter:
11. Denen soll ein Krokodil das Bein wegschleppen, die widerstreben, die Priester mit Speisen zu belohnen. Sie essen selber die freigelassenen Stiere, indem sie selbst die Kräfte ihres Leibes zerbrechen.
12. Die sind durch ihre Opferdienste und guten Dienst jetzt hochgekommen, die sich bei Soma mit ihren Lobliedern beeilt haben. Wie ein Herr sprechend, teil uns Belohnungen zu! Im Himmel hast du dir Ruhm, den Namen Held erworben.



10,29. An Indra


1. Eingesetzt ist er, der am Holz oder nicht Wohlgefallen hat - das reine Loblied hat euch beide, ihr zwei Wanderer, geweckt, an dem Indra an den vielen Opfertagen Wohlgefallen hat, - der Hotri, der Männliche, Mannhafteste der Männer, der Beschützer.
2. Wir wollen an dieser und der zukünftigen Morgenröte bei deinem, des Mannhaftesten der Männer, Antanzen und Auftreten, den Vorrang haben. Trisoka fuhr, mit sich hundert Männer, auf dem Wagen, der durch Kutsa der Gewinnende werden sollte.
3. Welcher Rauschtrank ist für dich der Freudenbringende, Indra? Laufe du, der Gewaltige, durch das Tor zu den Lobreden! Welche Anziehungskraft zu mir her übt die Dichtung? Ich möchte dich mit Speisen zur höchsten Freigebigkeit vermögen.
4. Was ist die Herrlichkeit eines unter den Herren, der dir gleicht, Indra? Durch welche Kunst kannst du gewonnen werden? Bist du zu uns gekommen wie ein wahrhafter Freund, du Weitschreitender, zur Verpflegung, da eines jeden Sinnen auf Speise gerichtet sein wird?
5. Steure, wie die Sonne an ihr Ziel, diejenigen ans andere Ufer, die auf seinen Wunsch eingingen wie die Ehestifter auf den Wunsch der Freier, und welche Herren die vielen Lobreden auf dich mit Speisen zu vergelten suchen, o starkgearteter Indra.
6. Die beiden sind für dich, Indra, reichliche gutbemessene Maßstäbe: der Himmel an Größe, die Erde an Weisheit. Nach deinem Wunsche sollen die schmalzhaltigen Somasäfte sein, nach deinem Geschmack sollen die Süßtränke zum Trinken sein.
7. Sie haben ihm einen Humpen des Süßtranks eingeschenkt, einen vollen dem Indra, denn seine Gaben sind zuverlässig. Er ward groß in der ganzen Breite der Erde, an Überlegungen und Manneskräften überragend, der Mannhafte.
8. Der gewaltige Indra hat die Schlachten bestanden; viele Stämme bemühen sich um ihn zur Freundschaft. Besteige den Wagen wie in den Schlachten, den du glückbringender guter Absicht antreiben mögest!







5. Gruppe        Lieder des Kavasa Ailusa


10,30. An die Gewässer


1. Götterwärts soll der Weg für die feierliche Rede gehen, hin zu den Gewässern wie auf eigenen Antrieb des Geistes, zu der großen Schöpfung von Mitra und Varuna. Für den breitströmenden Fluß möchte ich das Loblied richtig treffen.
2. So haltet denn, ihr Adhvaryu´s, die Opferspende bereit; gehet verlangend zu den verlangenden Gewässern, auf die der rötliche Adler herabschaut! Diese Welle fasset heute, ihr Handfertigen!
3. Adhvaryu´s! Geht zum Wasser, zum See; verehret den Apam Napat mit Opfer! Er gebe euch heute die geläuterte Welle; für ihn presset den süßen Soma!
4. Der ohne Brennholz im Wasser leuchtet, den die Beredsamen bei dem Opfer anrufen, Apam Napat, du mögest das süße Wasser geben, durch das Indra zur Heldenkraft erstarkt ist!
5. Mit denen Soma sich vergnügt und sich aufregt wie der Junggeselle an schönen jungen Frauen, zu den Gewässern geh, Adhvaryu, hin! Wenn du sie einfüllen wirst, so sollst du sie mit Pflanzen läutern.
6. Ebenso ergeben sich die Jungfrauen dem Jüngling, wenn er verlangend zu den Verlangenden kommt. Sie sind im Herzen einverstanden, sie stimmen zusammen: die Adhvaryu´s, die Dhisana und die göttlichen Gewässer.
7. Dem, der euch Eingeschlossenen Freiheit schuf, der euch von großer Schande erlöste, für diesen Indra sendet eure süße, götterberauschende Welle, ihr Gewässer!
8. Für ihn sendet die süße Welle, die Schmalz auf dem Rücken trägt, die bei den Opfern herzurufende. Ihr reichen Gewässer, erhöret meinen Ruf!
9. Ihr Flüsse, sendet diese berauschende, von Indra getrunkene Welle, die beide Welten anregt, die rauscherregte, aus der Usanapflanze gewonnene, wolkengeborene, den dreifältigen wandelnden Quell!
10. Die in zwei Strömen sich bewegen, wie die um Kühe Kämpfenden nach dem ........ ausziehend, diese Mütter und Herrinnen der Welt, die Gewässer lobe, o Rishi, die zusammen aufgewachsenen leiblichen Schwestern!
11. Beschleunigt das Opfer für unseren Gottesdienst, beschleunigt das Segenswort, um die Siegespreise zu gewinnen! Öffnet eure Euter bei der Ausübung des frommen Brauchs, seid uns willfährig, ihr Gewässer!
12. Ihr reichen Wasser, da ihr über das Gut schaltet und guten Rat und den Lebensbalsam bringt, und da ihr die Herrinnen des Schatzes an gutem Nachwuchs seid, so soll Sarasvati dem Sänger solche Kraft bringen.
13. Da die ankommenden Wasser sichtbar geworden sind, Schmalz, Milch, Honig bringend, mit den Adhvaryu´s von Herzen einig, dem Indra wohlgepreßten Soma bringend -
14. Diese reichen Wasser, die den Lebenden Glück bringen, sind jetzt angekommen. Setzet sie hin, Adhvaryu´s, ihr Genossen; stellet sie auf das Barhis, ihr Somawürdigen, im Einvernehmen mit Apam Napat!
15. Die Gewässer sind gern zu diesem Barhis gekommen; sie haben sich niedergesetzt, gottverlangend. Adhvaryu´s, presset für Indra den Soma! Der Gottesdienst ist euch jetzt leicht gemacht worden.



10,31. An alle Götter


1. Das Lob der Götter soll uns mit allen Mächtigen aufsuchen, um uns zu helfen, das verehrungswürdige. An Ihnen wollen wir gute Freunde haben, alle Fährlichkeiten möchten wir überwinden.
2. Der Sterbliche sollte doch den Reichtum gering schätzen, er soll ihn auf dem Wege des Rechten demütig zu gewinnen suchen. Und er gehe mit seiner eigenen Einsicht zu Rate und fasse im Geiste besseren Entschluß.
3. Die Erkenntnis ist erfolgt; die Anteile des Soma sind eingegossen. Zu einem Meister kommen die Helfer wie zu einer Tränke. Wir haben den Ansporn zu guter Fahrt erreicht; wir sind die Mitwisser der Unsterblichen geworden.
4. Der ständige Eigentümer und Hausgebieter soll daran Gefallen haben, für den ihn Gott Savitri bestimmt hat. Oder Bhaga und Aryaman sollen ihn mit Kühen auszeichnen: er scheine ihm angenehm und sei es auch.
5. Diese Stätte soll wie die der Morgenröten werden, da die Viehbesitzer mit ihrer Macht zusammenkamen, dessen Lobpreis vom Sänger erbittend. Es sollen uns rechtschaffene Belohnungen zukommen.
6. Diese seine Gunst, die sich mit der Erde ausbreitete, ward zur ersten Kuh. In dieses Asura Schoße sind die Verschwisterten, in gleicher Tragung getragen.
7. Welches war denn das Holz, welches der Baum, woraus sie Himmel und Erde gezimmert haben, die bestehen ohne zu altern, fortdauernd; nur die Tage, die vielen Morgenröten werden alt.
8. Nicht gibt es ein anderes Derartiges noch darüber hinaus: Der Stier trägt Himmel und Erde. Der Eigenmächtige macht seine Haut zur Seihe, wenn sie ihn fahren wie die Falben den Sonnengott.
9. Wie ein Frosch geht er über die breite Erde; wie der Wind den Nebel verweht, so durchweht er das Land, in dem Mitra und Varuna gesalbt seine Glut entladen haben wie Agni die seine im Holze.
10. Wann die gesalbte unfruchtbare Kuh sofort gebiert, so macht sie, die ihren Hirten hat, den Fehler wieder gut. Wann der Sohn noch vor den Eltern geboren wird, so hat die Kuh den Pflock verschlungen, wenn sie darnach fragen sollten.
11. Und sie sagen, daß Kanva des Nrisad Sohn ist, und der dunkelbraune Renner erhielt den Preis. Für Krishna schwoll das weiße Euter an; keiner hat dabei für ihn die Wahrheit anschwellen lassen.



10,32. An Indra


1. Unterwegs sollen die beiden Rosse des aufmerksamen Indra fein aushalten, der sich mit Werbern fein zu Werbern hinsetzt. An beidem von uns möge Indra Gefallen haben, wenn er dem somischen Trank Beachtung schenken wird.
2. Du, Indra, fährst durch die himmlischen Lichträume, durch die irdischen Räume, in der Luft, Vielgepriesener. Die dich im Augenblick hin zu den Opfern fahren, die sollen fein die geschwätzigen Knauser überbieten.
3. Das scheint mir der Wunder größtes zu sein, daß der Sohn der Geburt seiner Eltern sich erinnert. Die Gattin führt den Gatten heim mit schönem Geplauder; des Mannes glückliche Hochzeitsfahrt ist ausgerichtet.
4. Diese angenehme Stätte habe ich geschaut, zu welcher die Milchkühe deine Fahrt gleich einer Brautfahrt weisen sollen, und die sorgende früheste Mutter der Herde und das siebenfache Volk der Gesangesstimme.
5. Der Gottverlangende reicht weiter bis zu eurer Stätte: Er, Indra, kommt allen voraus allein mit den Rudrasöhnen oder mit den Unsterblichen, in deren Hand das Greisenalter zum Verschenken ist. Den Helfern gießet euren Süßtrank ein!
6. Den Verborgenen, im Wasser Versteckten hat mir der Gesetzeswächter unter den Göttern verraten, denn der kundige Indra hatte dich entdeckt. Von ihm zurechtgewiesen bin ich gekommen, o Agni.
7. Denn der des Ortes Unkundige hat den Ortskundigen gefragt; er geht weiter von dem Ortskundigen zurechtgewiesen. Das ist ja das Gute der Zurechtweisung, und man findet den richtigen Weg.
8. Heute erst begann er zu atmen; er hat diese Tage über gesäumt. Verhüllt sog er an der Mutter Euter. Diesen Jugendlichen hat das Greisenalter eingeholt. Er ist frei von Groll, gütig, wohlgesinnt geworden.
9. "Diese Guttaten wollen wir erweisen, o Somakrug, o Kurusravana, indem wir Geschenke geben." Das soll euer Geschenk sein, ihr freigebigen Gönner, und dieser Soma, den ich im Herzen trage.



10,33. Klage eines Sängers


1. "Der Vorschub der Menschen hat mich vorgespannt; ich fuhr unterwegs den Pusan auf dem Wagen. Damals schützten mich alle Götter. Da kam ein Geschrei: Ein übler Zuchtmeister ist gekommen!"
2. "Es schmerzen mich allenthalben die Rippen wie die Nebenfrauen den Mann quälen. Es bedrückt mich Ratlosigkeit, Nacktheit, Verschmachten. Wie ein Vogel wird mein Sinn hin und her gescheucht."
3. "Wie Ratten an ihren Schwänzen, so nagen die Sorgen an mir, deinem Lobsänger, du Ratreicher. Noch einmal erbarme dich fein meiner, o freigebiger Indra, und sei uns wie ein Vater!"
4. "Den Kurusravana vom Stamme der Trasadasyu habe ich als meinen König erwählt, den gegen die fahrenden Sänger freigebigsten, ich der Rishi."
5. "Dessen drei Falben am Wagen mich aufs Beste fahren, ihn will ich preisen bei einem Opfer mit tausend Kühen als Opferlohn;"
6. "Den Vater des Upamasravas, dessen Worte angenehm waren, erfreulich wie die Flur für den Heimischen."
7. "Gedenke, o Sohn Upamasravas, Mitratithi´s Enkel: Ich bin deines Vaters Barde!"
8. "Wenn ich über die Unsterblichen etwas vermöchte oder über die Sterblichen, so würde mein Gönner noch leben."
9. "Keiner lebt über der Götter Gesetz hinaus, auch wenn er hundert Leben hätte. So wurde ich von meinem Freunde getrennt."



10,34. Das Lied des Spielers


1. "Die Ohrenbommeln des hohen Baums, die im Sturmwind geborenen, berauschen mich, wenn sie in der Rinne trudeln. Wie ein Trunk Soma vom Berge Mujavat deuchte mir der wach haltende Vibhidakawürfel."
2. "Sie hat mich nie gescholten, nie war sie ärgerlich, sie war freundlich gegen die Kameraden und gegen mich. Um des Würfels willen, der um Eins zu hoch war, habe ich die treue Ehefrau von mir gestoßen."
3. "Die Schwiegermutter ist mir feind, die Gattin stößt mich von sich. In Not geraten, findet der Spieler keinen Erbarmer: Ich finde an dem Spieler keinen Nutzen, so wenig wie an einem alten verkäuflichen Pferd."
4. "Andere vergreifen sich an dessen Weibe, nach wessen Habe der beutemachende Würfel Begehren trägt. Vater, Mutter und Brüder sagen von ihm: Wir kennen ihn nicht, führet ihn gefesselt fort!"
5. "Wenn ich mir vornehme: ich will nicht mehr mit ihnen spielen, ich bleibe hinter den fortgehenden Kameraden zurück - und wenn die geworfenen Braunen ihre Stimme erheben, so eile ich doch zu ihrem Stelldichein wie eine Buhlin."
6. "In die Halle geht der Spieler sich erkundigend und sich breit machend in der Hoffnung: Ich werde siegen. Die Würfel aber halten seinen Wunsch hin, indem sie dem Gegenspieler die höchsten Würfe zubringen."
7. "Die Würfel haben Widerhaken, Stacheln; sie sind Vereitler, Quäler, Quälgeister. Ihre Geschenke sind wie die der Kinder; sie schlagen den Sieger wieder. Durch des Spielers Übereifer sind sie mit Honig durchtränkt."
8. "Ihre Schar tummelt sich dreimal fünfzig zählend, ihre Regeln sind gültig wie die des Gottes Savit?. Sie beugen sich nicht vor dem Zorn auch der Gewaltigen; auch der König macht ihnen eine Verbeugung."
9. "Sie rollen nieder, schnellen in die Höhe, ohne Hände zwingen sie dem, der Hände hat. Die überirdischen Kohlen, in die Rinne geworfen, versengen das Herz, obwohl sie kalt sind."
10. "Verlassen härmt sich des Spielers Weib, die Mutter des Sohnes, der wer weiß wo hingeht. Verschuldet geht er voll Furcht Geld suchend bei der Nacht in das Haus anderer."
11. Es peinigt den Spieler, als er das Eheweib und das wohlbereitete Lager anderer sah. Da er schon am Vormittag die braunen Rosse angespannt hatte, so sank er elend in der Nähe des Feuers nieder:
12. "Wer der Heerführer eurer großen Truppe, der oberste König des Heerhaufens geworden ist, dem strecke ich die zehn Finger entgegen und schwöre einen Eid: Ich halte keine Schätze zurück."
13. "Spiele nicht mehr mit den Würfeln, bestelle deinen Acker; begnüge dich mit deinem Besitz, ihn hoch haltend! Da sind deine Rinder, o Spieler, da dein Weib. Dies tut mir dieser Savit?, der Herr, kund."
14. "Schließet also Freundschaft und erbarmet euch! Tut es uns nicht mehr dreist mit eurem schrecklichen Zauber an! Euer Groll und eure Ungunst soll sich jetzt legen; ein anderer soll jetzt in den Banden der Braunen sein!"







6. Gruppe        Lieder des Lusa


10,35. An alle Götter


1. Jetzt sind hier die Feuer, die den Indra zur Seite haben, erwacht, Licht bringend bei der Morgenröte aufleuchten. Himmel und Erde, die großen sollen auf das Opferwerk achten. Wir erbitten uns heute der Götter Gunst.
2. Wir erbitten uns die Gunst von Himmel und Erde. Die mütterlichen Flüsse, die Berge von Saryanavat bitten wir um ihre Gunst. Surya, die Usas ersuchen wir um Schuldlosigkeit. Der ausgepreßte Soma soll uns heute Glück schaffen.
3. Himmel und Erde, die großen Mütter, sollen uns heute als Schuldlose beschirmen zur Wohlfahrt. Die aufleuchtende Morgenröte soll das Übel vertreiben. - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
4. Diese reiche Usas soll uns als erste reichlich Glück für die Gewinne erstrahlen. Weit weg bannen wir den üblen Sinn des Unzugänglichen. - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
5. Die Usas, die mit den Strahlen des Surya zum Vorschein kommen, bei ihrem Aufgang Licht bringend, gehet uns heute glückbringend zum Ruhme auf! - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
6. Ohne Krankheit sollen uns die Usas kommen, hoch sollen mit ihrer Helle die Feuer emporschlagen. Die Asvin haben ihren eiligen Wagen geschirrt. - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
7. Das beste vorzüglichste Teil weise uns heute zu, Savitri, denn du bist der Belohner! Der Dhisana rede ich als Erzeugerin des Reichtums zu. - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
8. Diese Verkündigung der Wahrheit über die Götter, deren wir Menschen eingedenk sind, soll uns weiterhelfen. Alle Morgen geht Surya als Späher auf. - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
9. Wir bitten heute um Friedfertigkeit bei des Barhis Auslegen und bei der Preßsteine Tätigkeit, daß unsere Andacht erfolgreich sei. Im Schutze der Aditya´s stehend bist du tätig. - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
10. Auf unser hohes Barhis rufe ich zu gemeinsamem Gelage die Götter im Himmel her, heiße ich die sieben Hotri Platz nehmen. Den Indra, Mitra, Varuna, Bhaga, um das Glück zu gewinnen, - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
11. Ihr Aditya´s, kommet her zur Vollzähligkeit! Begünstigt einmütig unser Opfer zum Gedeihen! Den Brihaspati, Pusan, die Asvin, den Bhaga, - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
12. Diesen gepriesenen Schutz gewähret uns, ihr Götter Aditya´s, dessen Last leicht ist, den männerschützenden, für das Vieh, für den leiblichen Nachwuchs zum Leben! - Um Heil bitten wir den entflammten Agni.
13. Alle Marut sollen heute, alle mit ihrem Beistand da sein, alle entflammten Feuer sollen es sein. Alle Götter sollen uns mit ihrer Gunst kommen. Aller Besitz soll unser Gewinn sein!
14. Wen ihr Götter begünstiget bei der Preisgewinnung, wen ihr beschirmt, wem ihr über die Not helfet, wer in eurem Schutze nichts von Furcht weiß - das alles wollen wir sein für die Götterladung, o Mächtige.



10,36. An alle Götter


1. Morgen und Nacht, die hohen, schön verzierten, Himmel und Erde, Varuna, Mitra, Aryaman - den Indra lade ich, die Marut, die Berge, die Gewässer, die Aditya´s, Himmel und Erde, das Wasser, die Sonne.
2. Himmel und Erde, die weisen, die gesetzmäßigen, sollen uns vor Not und Schaden behüten, Nicht soll das unerbittliche Verderben Macht über uns haben. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
3. Vor aller Not soll uns Aditi schützen, die Mutter Mitra´s, Varuna´s, des reichen. Wir möchten das sonnige, gefahrsichere Licht erreichen. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
4. Der tönende Preßstein soll die Unholde abwehren, den bösen Traum, das Verderben, jeden Atrin. Den Schutz der Aditi, der Marut möchten wir erlangen. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
5. Indra soll sich auf das Barhis setzen, die Opfergabe soll überquellen, Brihaspati, der Sänger, soll nach den Weisen singen. Wir möchten ein Lied von guter Vorbedeutung zu langem Leben dichten. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
6. Machet, daß unser Opfer bis zum Himmel reiche, o Asvin, daß es rasch vollzogen werde, um eure Gunst zu suchen! Machet, daß der mit Schmalz begossene Agni mit verhängtem Zügel fahre! - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
7. Ich rufe die gerngerufene marutische Heerschar her, die lauter, reckenhaft, zur Freundschaft gewogen ist. Wir möchten Zunahme des Reichtums erfahren zu hohem Ruhme. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
8. Den von Wasser vollgesogenen, der die Lebenden beglückt, tragen wir auf, der die Götter einlädt, den Gerngerufenen, der das Opfer verschönt; den für Indra bestimmten Soma wollen wir mit schönen Zügeln lenken. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
9. Wir möchten das in leichtem Gewinn durch die Gewinner gewinnen, wir selbst lebend, mit lebenden Söhnen, frei von Verfehlung. Die Feinde des heiligen Worts sollen die Sünde weg und auf sich nehmen. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
10. Ihr, die ihr die Anbetungswürdigen des Manu seid, höret: Was wir von euch, Götter, erbitten, das gewähret, sieghaften Entschluß, Ruhm durch Reichtum und Söhne! - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
11. Die große Gunst der großen, hohen, unerreichten Götter erbitten wir heute, auf daß wir den aus Söhnen erwachsenden Schutz erlangen. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
12. Unter dem Schutze des großen entflammten Agni, schuldlos vor Mitra und Varuna zu unserem Heile möchten wir unter der besten Anweisung des Savitri stehen. - Diese Gunst der Götter erbitten wir heute.
13. Alle Götter, soweit sie unter dem Gebot des Savitri, dessen Anweisung erfüllt wird, unter dem Gebote von Mitra und Varuna stehen, bringet ihr uns das glückliche Los, das in Söhnen besteht, Lohn in Rindern und blinkendem Reichtum!
14. Savitri hinten, Savitri vorn, Savitri oben, Savitri unten, Savitri soll uns Vollkommenheit schicken, Savitri soll uns langes Leben gönnen!



10,37. An Surya


1. Verneigung vor dem Auge des Mitra und Varuna! Dem großen Gotte weihet dieses wahre Wort; dem weithin sichtbaren, gotterzeugten Wahrzeichen, des Himmels Sohne, dem Surya traget es vor!
2. Diese wahre Rede soll mich allenthalben schützen, solange Himmel und Erde und die Tage dauern. Alles andere geht zur Ruhe, was sich regt; allezeit fließen die Gewässer, allezeit geht die Sonne auf.
3. Seit alters hält dir kein Ungott stand, wenn du mit den geflügelten Etasa´s fährst. Ostwärts dreht sich die eine dunkle Seite, mit der anderen, dem Lichte, gehst du auf, o Surya.
4. Mit welchem Lichte du, Surya, das Dunkel verdrängst und mit deinem Schein alles Lebende auftreibst, mit dem verbanne von uns jegliches Verschmachten, den Mangel an Opfern, Krankheit und bößen Traum!
5. Denn ausgesandt überwachest du eines jeden Treiben, ohne Ärgernis zu erregen gehst du eigenmächtig auf. Worum wir dich heute ansprechen wollen, o Surya, dieser Absicht von uns mögen die Götter zustimmen.
6. Diesen Ruf von uns mögen Himmel und Erde, dieses Wort von uns die Wasser, Indra, die Marut hören! Nicht möchten wir den Anblick der Sonne entbehren; glücklich lebend möchten wir das Greisenalter erreichen.
7. Möchten wir dich allezeit, Gutes denkend, Gutes schauend, kinderreich, ohne Krankheit, ohne Sünde, dich, wie ein Freund Geehrter, Tag für Tag noch lange lebend wieder aufgehen sehen, o Surya.
8. Dich, der das große Licht bringt, du Weitschauender, den Leuchtenden, eine Freude für jedes Auge, der du aus der hohen Lichtgestalt aufsteigst, möchten wir lebend wiedersehen, o Surya!
9. Du, auf des Zeichen alle Wesen sich erheben und mit Dunkelheit zur Ruhe gehen. Mit Unschuldserklärung, o goldhaariger Surya, mit immer größerem Glück geh uns Tag für Tag auf!
10. Sei uns zum Wohle mit deinem Anblick, zum Wohle mit dem neuen Tage, zum Wohle mit deinem Scheine, zum Wohle mit Kälte und Sommersglut! Auf daß es uns wohlergehe auf der Reise und im Hause, gib uns einen wunderbaren Schatz, o Surya!
11. Ihr Götter, leihet euren Schutz unserer beiderlei Art, der zweifüßigen und der vierfüßigen! Essend, trinkend, sich stärkend, gesättigt seien sie; schaffet uns das Glück und Wohl ohne Gebreste!
12. Was wir euch, ihr Götter, als schweres Götterärgernis mit der Zunge oder aus der Fahrlässigkeit des Geistes angetan haben, diese Sünde ladet auf den Mißgünstigen ab, ihr Vasu´s, der uns Unheil droht!



10,38. An Indra


1. In diesem ruhmreichen Kampfe, dem heftigen Schlachtlärm steh uns, Indra, bei zum Gewinn, in dem Kampf um die Rinder, wo unter den kühnen, sich verbeißenden Kämpfern nach allen Seiten die Pfeile fliegen in der Männerschlacht!
2. Erschließe uns, Indra, an Ort und Stelle Reichtum an Vieh, an Rinderfülle, der zum Ruhm gereicht! Wir möchten deine Verbündeten sein, wenn du siegest, o Mächtiger. Wie wir wollen, du Gütiger, also tu!
3. Wenn, o vielgepriesener Indra, ein dasischer oder arischer Gottloser uns zu bekämpfen beabsichtigt, so sollen dir die Feinde durch uns leicht zu bezwingen sein. Mit dir wollen wir sie im Kampf überwinden.
4. Der von wenigen anzurufen ist und der von vielen, der im Zusammenstoß in der Männerschlacht einen Ausweg findet, den berühmten Herrn, den Gewinner bei dem Sichverbeißen, den Indra wollen wir heute zum Beistand geneigt machen.
5. Ich habe doch gehört, daß du, Indra, dein eigener Herr bist, ein Unnachgiebiger, o Bulle, der dem Schwachen Mut macht. Mach dich von Kutsa los, komm hierher! Einer wie du wird doch nicht an den Hoden gebunden hocken!







7. Gruppe        Die Ghosa-Lieder


10,39. An die Asvin


1. Euren umherfahrenden leichtrollenden Wagen, ihr Asvin, der abends und morgens von dem Opfernden anzurufen ist, den rufen wir euch jetzt zum soundsovielten Male an, den man gern anruft wie den Namen des Vaters.
2. Spornet zu Schenkungen an, befruchtet die Gedanken, treibet Belohnungen auf! Das wünschen wir. Schaffet uns, o Asvin, einen ehrenvollen Anteil, machet uns den Gönnern angenehm wie Soma!
3. Ihr seid das Glück auch der zuhause alternden Jungfer, ihr helfet auch dem Langsamen, auch dem, der am weitesten zurück ist. Von euch sagen sie, daß ihr auch den Blinden, auch den Abgemagerten, auch den, der etwas gebrochen hat, heilet, o Nasatya´s.
4. Ihr habt den alten Cyavana wie einen Wagen wieder jung gezimmert zum Laufen. Ihr führtet den Tugrasohn aus dem Wasser. All das von euch soll bei den Somaopfern kundgetan werden.
5. Eure alten Heldentaten will ich vor allem Volke verkünden. Auch waret ihr die erfreulichen Ärzte. Als solche bewegen wir euch aufs neue zur Gnade, auf daß dieser hohe Herr Vertrauen habe, ihr Nasatya´s.
6. "Ich habe euch angerufen, erhöret mich, Asvin, versuchet für mich, was ihr könnt, wie die Eltern für den Sohn! Ich bin ohne Freunde, ohne Bekannte, ohne Anhang, ratlos. Bewahret mich vor diesem Makel!"
7. Ihr führet zu Wagen dem Vimada die Sundhyu zu, des Purumitra Maid. Ihr kamet auf der Vadhrimati Ruf, ihr schafftet der Purandhi leichte Geburt.
8. Ihr machtet das Alter des redegewaltigen Kali, der ins Greisenalter gekommen war, wieder jugendlich. Ihr grubt den Vandana aus der Fanggrube aus; ihr bringet die Vispala sofort wieder zum Laufen.
9. Ihr Bullen Asvin holtet den versteckten Rebha heraus, als er schon gestorben war, und ihr versahet für Atri den glühenden Ofen mit einem Schutzmittel, für Saptavadhri.
10. Ihr Asvin habt dem Pedu das weiße Roß geschenkt, das mit neunundneunzig Siegespreisen Sieger war, das rühmenswerte, das den Gefährten schnell fortträgt, das wie Bhaga für die Herren anzurufen ist, das Erfreuliche.
11. Nicht sucht den von irgend woher Not, noch Gefahr, noch Furcht heim, ihr zwei Könige, o Aditi, den ihr nebst Gemahlin mit seinem Wagen an die Spitze bringet, ihr gerngerufenen Asvin, die ihr die Bahn des Rudra wandelt.
12. Kommet mit dem Wagen, der schneller als der Gedanke ist, den euch die Ribhu´s gefertigt haben, o Asvin, bei dessen Anschirrung des Himmels Tochter geboren wird und die beiden schönen Tageshälften des Vivasvat!
13. Machet eure Umfahrt mit dem siegreichen Wagen durch den Berg! Ihr Asvin ließet dem Sayu die Milchkuh strotzen. Die schon verschlungene Wachtel befreitet ihr durch eure Künste mitten aus des Wolfes Rachen.
14. Dies Loblied haben wir für euch, Asvin, gemacht; wir haben es gezimmert wie die Bhrigu´s einen Wagen. Wir haben es euch hingegeben wie die Maid dem jungen Manne, es wie einen eigenen Sohn, der das Geschlecht fortpflanzt, haltend.



10,40. An die Asvin


1. Wohin fährt euer Wagen, wer erwartet denn, ihr Herren, den glänzenden zu glücklicher Fahrt, den in der Frühe kommenden, der für jeden Clan zu haben ist, der jeden Morgen ausfährt, mit Dichtungen und Werkdienst?
2. Wo sind denn die Asvin am Abend, wo des Morgens, wo halten sie Einkehr, wo haben sie übernachtet? Wer nimmt euch zu sich ins Bett wie die Witwe den Schwager, wer bringt euch zur Stelle wie die Maid den Jüngling?
3. Frühmorgens erwachet ihr wie zwei Alte aus Angst, jeden Morgen kommet ihr als Opferwürdige ins Haus. Für wen seid ihr unsichtbar oder zu wessen Somaopfer kommet ihr Herren wie zwei Prinzen?
4. Euch locken wir wie die Jäger die wilden Elefanten nachts und morgens mit Opfern herbei. Ihr Herren bringet dem Mann, der pünktlich das Opfer begeht, Speisegenuß, ihr Gatten der Schönheit.
5. Euch, Asvin, umwandelte die Ghosa, eines Königs Tochter, und sprach: "Ich frage euch, ihr Herren. Stehet mir Tags und stehet mir Nachts bei, tut für den Besitzer von Roß und Wagen und für das Rennpferd, was ihr vermöget!"
6. "Ihr seid zwei Weise, ihr Asvin fahret euren Wagen umher; ihr kommet wie Kutsa in die Häuser des Sängers. Euch, Asvin, vertraute die Biene mit dem Munde den Honig an wie die Maid den Treffort."
7. "Ihr Asvin seid ja dem Bhujyu beigesprungen, ihr dem Vasa, ihr dem Sinjara, dem Usanas. Der Geizige soll eure Freundschaft verpassen; durch eure Gnade bitte ich mir eine Gunst aus."
8. "Ihr Asvin helfet ja dem Krisa, ihr dem Sayu, ihr dem euch Dienenden, ihr der Witwe aus der Not; ihr Asvin öffnet den donnernden Pferch mit sieben Ausgängen für die Belohnungen."
9. "Sie wurde eine Maid, das Jüngelchen ist flügge. Wenn die Pflanzen gesprossen sind, höheren Kräften folgend, dann fließen ihm gleichsam die Ströme zu Tal. Ihm ward auf den Tag diese Gattenschaft zuteil."
10. "Sie beweinen einen Lebenden, sie sind bei dem Opfer fröhlich; die Männer sannen über die langen Bande nach. Ein Gutes ist es für die Väter, die dieses eingerichtet haben, eine Freude für die Gatten sind die Frauen zur Umarmung."
11. "Wir kennen das nicht, versprechet uns das fein, daß ein Jüngling im Schoße der Jungfrau ruhe! Wir möchten in das Haus eines besamenden Stieres gelangen, der die Kühe lieb hat, o Asvin. Dies wünschen wir."
12. "Eure Gunst ist eingetroffen, ihr Reichbelohnende; die Wünsche sind euch ans Herz gelegt worden. Ihr wurdet ein Schützerpaar, ihr Gatten der Schönheit. Wir möchten als Geliebte in das Haus eines reichen Freiers gelangen."
13. Ihr, die ihr euch in dem Hause des Menschen ergötzet, verleihet dem Beredsamen Wohlstand nebst Söhnen! Schaffet eine Furt mit guter Tränke, ihr Gatten der Schönheit; räumt den im Weg stehenden Pfahl, die Mißgunst, hinweg!
14. Wo, in welchen Häusern werden denn heute die Meister Asvin, die Gatten der Schönheit, ergötzt? Wer hat sie festgehalten, in wessen Haus sind sie gekommen, sei es eines redekundigen Priesters, sei es eines Opferherrn?



10,41. An die Asvin


1. Diesen gemeinsamen Wagen, den vielgerufenen, preislichen, dreirädrigen, immer wieder zu den Trankspenden kommenden, herumfahrenden, weiser Rede würdigen, wollen wir mit Lobliedern bei Anbruch des Morgens anrufen.
2. Ihr Nasatya´s besteiget den in der Frühe geschirrten in der Frühe kommenden, Honig bringenden Wagen, mit dem ihr zu den opfernden Häusern geht, ihr Herren, auch zu des Mittellosen Opfer, bei dem der Hotri zugegen ist, o Asvin!
3. Ob ihr zu dem Adhvaryu mit geschickter Hand, der den Süßtrank in der Hand hält, oder zu dem Feueranzünder, dem willensfesten Hausherrn, oder zu den Trankspenden eines Redegewandten geht, so kommt von dort zum Süßtrank, o Asvin!







8. Gruppe        Lieder des Krishna


10,42. An Indra


1. Wie ein Schütze, der geduckt recht weit schießt, wie einer, der zum Empfang bereit ist, bring ihm das Loblied dar! Ihr Redekundigen, überbietet mit eurer Rede die Rede des Nebenbuhlers; halte, o Sänger, Indra beim Soma an!
2. Locke die Kuh durch die Melkung, den Freund herbei; wecke, o Sänger den Buhlen Indra! Wie einen vollen Eimer ziehe den mit Gut beladenen Helden zur Gabenschenkung an dich!
3. Warum nennen sie gerade dich den Gastfreien, du Gabenreicher? Sporne mich an; ich höre, daß du ausgiebig bist! Mein Gedicht soll Lohn einbringen, o Mächtiger! Bring uns den Schätze verschaffenden Bhaga her, o Indra!
4. Dich, Indra, rufen die Menschen im Kampfe, wann sie um das Eigentumsrecht aneinandergeraten sind, um die Wette. Da erwirbt sich der Opfernde einen Bundesgenossen; der Held wünscht keine Freundschaft mit dem, der nicht Soma auspreßt.
5. Wer ihm so reichlich wie bewegliche Habe, wie eine Herde, scharfe Somasäfte ausgepreßt und einen Schmaus bereit hält, dem spannt er in der Frühe des Tages mit guten Sporen und guter Peitsche die Feinde ins Joch und erschlägt den Vritra;
6. Indra, auf den wir eine Lobrede gemacht haben, der Gabenreiche, der seinen Wunsch auf uns gerichtet hat - noch fern von ihm soll sein Gegner Furcht bekommen; die Herrlichkeiten anderer Leute sollen sich ihm beugen!
7. Treib den Feind von ferne weit weg mit deiner gewaltigen Samba-Keule, o Vielgerufener! Bring uns Besitz von Korn und Rindern, Indra; mache dem Sänger das Gedicht reich belohnt!
8. Indra, in dessen Inneres die von Bullen ausgepreßten scharfen Somasäfte eingegangen sind, deren Ende reichlich ist, der Gabenreiche möge niemals die Gabe vorenthalten; er bringt dem Somapresser viel Gutes heim.
9. Und den Vorsprung des Gegners überspielend wird er gewinnen, indem er wie der Spieler, wenn er an der Reihe ist, der verschließt seine Schätze nicht. Der Eigenmächtige macht ihn des Reichtums teilhaft.
10. Durch Kühe wollen wir die Ratlosigkeit, die Böses trachtet, überwinden, durch Korn jeglichen Hunger, o Vielgerufener. Wir wollen mit den Königen zuerst die Siegesbeute, mit unserem Bunde gewinnen.
11. Brihaspati soll uns von hinten und von oben, von unten vor dem Übelwollenden schützen, Indra soll uns von vorn und in der Mitte als Freund den Freunden einen Ausweg schaffen!



10,43. An Indra


1. Zu Indra haben meine Dichtungen, die das Sonnenlicht fanden, alle vereint voll Verlangen geschrieen. Sie umarmen ihn wie Frauen den Gemahl, wie einen schmucken jungen Mann ihn, den Gabenreichen, zur Gunsterweisung.
2. Mein Denken ist auf dich gerichtet und läßt nicht ab; nur auf dich habe ich meinen Wunsch gestellt, du Vielgerufener. Wie ein König setze dich auf das Barhis, du Meister! Bei diesem Soma soll fein deine Tränke sein!
3. Indra ist Abwender der Verzweiflung und des Hungers. Nur er, der Gabenreiche, soll über Reichtum und Gut verfügen. Diese sieben Ströme in ihrem Gefälle stärken die Kraft dieses ungestümen Bullen.
4. Wie die Vögel auf den schönbelaubten Baum, so haben sich die Somasäfte in Indra gesetzt, die berauschenden, die im Camugefäß sitzen. Ihr Anblick, von Kraft erglänzend, fand für Manu die Sonne, das arische Licht.
5. Wie der Spieler im Spiele sucht er den höchsten Wurf aus, wenn der Gabenreiche alle Gewinne einstreichend die Sonne erobert. Kein anderer kann dir diese Heldentat nachmachen, weder ein Früherer noch ein Jetztlebender, o Gabenreicher.
6. Zu einem Clan um den anderen kommt der Gabenreiche herum, auf die Lippen, die Reden der Leute achtend, der Bulle. Bei wessen Trankopfern der Mächtige sich´s wohlsein läßt, der bezwingt mit den scharfen Somasäften die Angreifer.
7. Wenn die Somatränke sich in Indra ergossen haben wie die Gewässer in die Sindhu, wie die Bäche in den See, dann lassen die Redekundigen am Opfersitz seine Herrlichkeit wachsen wie der Regen durch die himmlische Gabe das Korn.
8. Wie ein zorniger Bulle stürmt er unter Staubwolken dahin, der diese Gewässer zu Gattinnen eines edlen Herrn machte. Der Gabenreiche fand für den somapressenden, raschgebenden opfernden Manu, den Mensch, das Licht.
9. Das Beil soll mit seinem Glanz zum Vorschein kommen; wie früher soll die gutmelkende Kuh der Opferordnung da sein. Der rötliche soll rein in seinem Glanze erstrahlen, wie die lichte Sonne soll der wahre Gebieter erglühen.
10. Durch Kühe wollen wir die Ratlosigkeit, die Böses trachtet, überwinden, durch Korn jeglichen Hunger, o Vielgerufener. Wir wollen mit den Königen zuerst die Siegesbeute, mit unserem Bunde gewinnen.
11. Brihaspati soll uns von hinten und von oben, von unten vor dem Übelwollenden schützen, Indra soll uns von vorn und in der Mitte als Freund den Freunden einen Ausweg schaffen!



10,44. An Indra


1. Indra als der Eigentümer soll zum Rausche herkommen, der nach seiner Bestimmung ungestüm, gewaltig ist, der hervorragend stark alle Gewalten überragt durch seine grenzenlose große Bullenkraft.
2. Dein Wagen hat einen guten Stand, gut lenksam sind deine Falben; die Keule fügt sich in deine Hand, o Fürst. Komme rasch, o König, auf gutem Wege hierher! Wir wollen deine Kräfte stärken, wen du getrunken hast.
3. Diesen gewaltigen Fürsten mit der Keule im Arme sollen die indrafahrenden Rosse, die gewaltigen, starken, den überkräftigen Bullen, dessen Wut echt ist, seine Kumpane her zu uns zu fahren!
4. Wahrlich, du schüttest den der Kufe gesellten Herrn der Kraft auf seine Grundlage. Nimm Stärke an, raffe sie in dir zusammen, auf daß du, der Gebieter, den im Opfer Pünktlichen förderlich seiest!
5. Zu uns mögen die Schätze kommen, denn ich rechne darauf; komm du zu der schweren Menge des Somaopfers, die von einer schönen Bitte begleitet ist! Du bist der Herr, setze du dich auf dieses Barhis; deine Trinkschalen sind nach der Bestimmung unantastbar!
6. Getrennt gingen die ersten Götteranrufungen hinaus. Die einen vollbrachten schwer zu überbietende Ruhmestaten. Die das Schiff des Opfers nicht besteigen konnten, die ...... blieben zurück.
7. Ebenso sollen später die Übelgesinnten zurückstehen, für die die schlechtgejochten Rosse angejocht sind. Geradeso ergeht es denen, die künftig anderen voraus zum Geben bereit sind, bei denen viele Speisungen die Richtwege sind.
8. Die bebenden Berge und Ebenen festigte er; der Himmel donnerte und erschütterte die Lüfte. Die zusammenhängenden Dhisana´s stemmt er auseinander, nachdem er von dem starken Soma getrunken hat, trägt er im Rausche Loblieder vor.
9. Ich trage dir diesen wohlgefertigten Haken, mit dem du Gabenreicher die Hufzerbrecher zerbrechen sollst. Bei diesem Trankopfer soll es dir fein behaglich sein. Nimm an dem Soma Anteil, an unserem Wunsch nach Kühen, o Gabenreicher!
10. Durch Kühe wollen wir die Ratlosigkeit, die Böses trachtet, überwinden, durch Korn jeglichen Hunger, o Vielgerufener. Wir wollen mit den Königen zuerst die Siegesbeute, mit unserem Bunde gewinnen.
11. Brihaspati soll uns von hinten und von oben, von unten vor dem Übelwollenden schützen, Indra soll uns von vorn und in der Mitte als Freund den Freunden einen Ausweg schaffen!







9. Gruppe        Die Vatsapri-Lieder


10,45. An Agni


1. Vom Himmel wurde Agni zuerst geboren, ein zweites Mal von uns, der Jatavedas. Den zum dritten im Wasser Geborenen, den nie Ermattenden entzündend, ruft ihn in guter Absicht der wie ein Herrscher Denkende wach.
2. Wir kennen deine dreimal dreierlei Formen, o Agni; wir kennen deine Formen, die vielerorts verteilt sind. Wir kennen deinen höchsten Namen, der geheim ist; wir kennen den Quell, von wannen du gekommen bist.
3. Dich, den im Meere, im Wasser Weilenden hat der wie ein Herrscher Denkende, den im Euter des Himmels Weilenden, der wie ein Herrscher Blickende entzündet, o Agni. Dich, den im dritten Dunkelraum Weilenden, im Schoße des Wassers, zogen die Büffel groß.
4. Es brüllte Agni wie der Himmel donnernd, den Erdboden leckend, die Pflanzen bestreichend. Denn eben geboren hat der Entflammte alsbald nach ihnen Ausschau gehalten; er erglänzt mit seinem Glanze zwischen beiden Welthälften.
5. Freigebig mit Auszeichnungen, Träger der Reichtümer, Erwecker der Gedanken, Wächter des Soma, der gute Sohn der Kraft, der König in den Gewässern, erstrahlt er von den Morgenröten entflammt.
6. Das Banner des Alls, das Kind der Welt hat er bei seiner Geburt Himmel und Erde erfüllt. Er spaltete sogar den festen Fels in die Ferne ziehend, als die fünf Völker den Agni anbeteten.
7. Ein lauterer Fürbitter, ein weiser Rosselenker ist Agni, der Unsterbliche, unter den Sterblichen eingesetzt. Er treibt wirbelnd den rötlichen Rauch fort, mit seiner hellen Glut zum Himmel aufstrebend.
8. Wie ein Goldschmuck aussehend ist er weithin erglänzt; in unvergeßlicher Lebenskraft zur Pracht erglänzend, ward Agni unsterblich an Kräften, als ihn der Himmel aus gutem Samen erzeugte.
9. Wer dir heute einen schmalzigen Kuchen bereiten wird, Gott Agni von wohltätiger Glut, den geleite weiter zum Glück, zu gottgeschenkter Gunst, o Jüngster!
10. Gib ihm Anteil an ruhmreichen Werken, o Agni, gib ihm Anteil an jedem vorgetragenen Lobgedicht! Beliebt bei Surya, beliebt bei Agni soll er sein, mit dem geborenen und den künftigen Söhnen soll er Erfolg haben.
11. Die dich, Agni, Tag für Tag anbeten, haben alle wünschenswerten Güter erworben. Mit dir zusammen haben Reichtum erstrebend die Usij den Rinderpferch erbrochen.
12. Agni ist jetzt von den Rishi´s besungen worden, der den Menschen freundliche Vaisvanara, der Somahüter. Himmel und Erde, die ohne Feindschaft sind, wollen wir rufen. Ihr Götter, gebet uns einen Schatz von Meistern!



10,46. An Agni


1. Neugeboren tritt der große Hotri vor, der Wolkenkundige; der unter Männern Sitzende saß im Schoße der Gewässer. Der von dir erzeugt ist, er erzeugt dir Kräfte; er gewährt dem, der ihm dient, Schätze und ist ihm ein Leibesschirmer.
2. Ihm zu dienen in der Gewässer Behausung gingen sie wie einem verlorenen Vieh auf seinen Spuren nach. Als er heimlich floh, fanden ihn die Usij unter Verbeugung ihn suchend, die weisen Bhrigu´s.
3. Ihn fand Trita viel suchend, der Sohn des Vibhuvas, auf dem Haupte der Kuh. Als Liebling in den Herrscherhäusern geboren, wird der Jugendliche der Mittelpunkt des Lichts.
4. Die Usij machten ihn unter Verbeugungen zu ihrem wohlredenden Hotri, der das Opfer vorwärts führt, zum Leiter des Gottesdienstes, zum Rosselenker der Clane, den Lauteren als Opferfahrer unter den Menschen einsetzend.
5. Indem sie den reichlich Erstarkenden, Großen, Reden Haltenden, den Burgenbrecher zum Altar geleiten, die Toren den Weisen, das Kind der Hölzer, halten sie ihre Andacht - ihn den Goldbärtigen, der sich den Preis heraussingt, wie ein Rennpferd den Preis gewinnt.
6. In den Flüssen sich ausbreitend saß Trita, im Mutterschoße umhüllt. Von da eilt der Gebieter der Clane zu den Männern, sie durch seine Ausbreitung ohne Zwangsmittel zusammenhaltend.
7. Seine alterlosen Feuer, die Ruder der Häuser, sind rauchsingend, lauter, weißlich, anschwellend, geschäftig, im Holze sitzend wie die Winde, wie die Somasäfte.
8. Mit der Zunge trägt Agni seinen Wortschwall vor, durch seine Einsicht kennt er die Richtungen der Erde. Ihn machten die Ayu´s zu ihrem wohlredenden Hotri, den Glühenden, Lauteren, am besten Opfernden.
9. Den Himmel und Erde erzeugten, den die Gewässer, Tvastri, die Bhrigu´s mit Kraft erzeugten, der du als Erster anzurufen bist, den Agni, haben Matarisvan und die Götter für Manu als den Anbetungswürdigen geformt.
10. Du, den die Götter zu ihrem Opferfahrer bestimmten, die vielbegehrenden Menschen zu ihrem Anbetungswürdigen machten, du, Agni, sollst bei deinem Kommen dem Sänger Kraft verleihen. Der Gottergebene soll den Vorrang haben, denn einem Geehrten werden viel Kühe zuteil.



10,47. An Indra


1. Wir haben deine rechte Hand erfaßt, Indra, nach Gut begehrend, du Herr der Güter, denn wir kennen dich als Herrn der Rinder, o Tapferer. - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
2. Den gutebewaffneten, hilfreichen, den guten Führer, der dem Viermeer gleicht als Grundlage der Reichtümer, den rühmlichen, löblichen, vielbegehrten. - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
3. Der im heiligen Worte tüchtig, gottbegünstigt, groß, weit, tief, auf breiter Grundlage ruht, o Indra, aus berühmten Rishi´s besteht, gewaltig, die Bedroher bezwingt! - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
4. Der Lohn verdient, aus beredten Männern besteht, siegreich ist, den Siegerpreis davonträgt, überlegen, sehr tüchtig, die Dasyu´s erschlägt, burgbrechend, zuverlässig, o Indra; - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
5. Gib uns Gewinn, der in Rossen, Wagen und Mannen besteht, tausendfältigen, o Indra; der eine glückliche Schar bildet, aus beredten Söhnen besteht und das Sonnenlicht gewinnt! - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
6. Zu Brihaspati, der sieben Kühe hat und das Rechte erkennt, zu dem Weisen geht mein Denken, zu dem angirasischen, dem man unter Verbeugung nahen muß. - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
7. Als werbende Boten ziehen meine Loblieder zu Indra, um Gnade bittend, herzrührend, mit dem Gedanken fliegend. - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;
8. Gib uns, Indra, das, worum ich dich ersuche, einen großen Wohnsitz, der nicht seines gleichen hat unter den Menschen. Himmel und Erde sollen dem zustimmen. - Gib uns den ansehnlichen bullenhaften Schatz;







10. Gruppe        Die Indra - Vaikuntha-Lieder


10,48. Indra's Selbstlob


1. "Ich ward der allererste Herr des Guts; ich erobere alle Schätze zusammen. Mich rufen die Menschengeschlechter wie die Kinder ihren Vater. Ich teile dem Opferspender Speisung aus."
2. "Ich Indra ward des Atharvan Wall und schützende Brust. Für Trita trieb ich vom Drachen die Kühe ab. Ich nahm den Dasyu´s die Manneskraft weg, um ihre Kuhherden dem Dadhyanc, dem Matarisvan zuzuwenden."
3. "Für mich hat Tvastri die eherne Keule geschmiedet; nach mir haben die Götter ihren Willen gerichtet. Mein Anblick ist so schwer auszuhalten wie der der Sonne; mich erkennen sie an ob dem getanen und künftigen Werk."
4. "Ich erbeutete jene Rinder- und Roßherde, die dungreiche, goldgeschmückte, mit meinem Geschoß. Viele Tausende steche für den Opferspender nieder, wann mich die Somatränke, von Lobliedern begleitet, berauscht haben."
5. "Ich Indra habe nie den Gewinn verspielt, und auch nicht einmal war ich dem Tod verfallen. Presset Soma aus und bittet mich um Gut! In meiner Freundschaft sollt ihr Puru´s keinen Schaden erleiden!"
6. "Ich trieb jene Schnaubenden je zwei zu Paaren, die den Indra, seine Keule zum Kampfe veranlaßten. Die Herausfordernden schlug ich mit einem Schlage nieder, eine feste Sprache gegen die sich Beugenden führend, selbst unbeugsam."
7. "Da bin ich Einer, gegen Einen Sieger, gegen Zwei. Was machen mir auch Drei aus? Wie die Garben auf der Tenne dresche ich eine Mehrzahl. Wozu schmähen mich die Feinde, die keinen Indra als Gott haben?"
8. "Ich stellte den Gungu´s den König Atithigva wieder her wie eine gute Speise und befestigte den Feindetöter bei seinem Clangenossen, als ich bei der Tötung des Parnaya oder auch bei der Tötung des Karanja und bei der großen Vritratötung meinen Ruhm verbreitet habe."
9. "Nami Sapya ging mir vor, daß er in den Genuß guter Speise kam. Auf der Suche nach Rindern schloß er abermals Freundschaft mit mir. Als ich ihm in den Schlachten seinen Pfeil lieh, da erst machte ich ihn zu einem rühmlichen, preislichen Helden."
10. Bei dem Einen ward der Soma im Inneren geschaut; den anderen tut der Wächter durch den Knochen kund. Als dieser gegen den spitzhornigen Bullen kämpfen wollte, da blieb er in der dichten Schlinge des Trugs gefangen."
11. "Als Gott übertrete ich nicht das Gesetz der Aditya´s, Vasu´s, Rudriya´s, der Götter. Die haben mich zu löblicher Krafttat geschaffen, mich den Unbesiegten, Unbezwungenen."



10,49. Selbstlob des Indra


1. "Ich gab dem Sänger das allererste Gut, ich machte das erbauliche Wort mir zur Stärkung. Ich ward der Aneiferer des Opfernden; die Opferscheuen überwand ich in jedem Kampfe."
2. "Mich setzten sie unter dem Namen Indra zum Gott ein, die Geschöpfe des Himmels und der Erde und des Wassers. Ich lenke das bullenstarke Falbenpaar, die beiden widerspenstigen Renner; ich ergreife mutig die Keule zur Krafttat."
3. "Ich gab ihm mein Gewand, für den Kavi traf ich den Susna mit meinen Streichen; ich stand dem Kutsa mit diesen Hilfen bei. Ich, der Durchbohrer des Susna, hielt ihm die Waffe, der ich den arischen Namen dem Dasyu nicht preisgab."
4. "Ich half wie ein Vater den Vetasu´s zur Überlegenheit; den Tugra und Smadibha habe ich dem Kutsa unterworfen. Ich trat für die Herrschaft des Opferers ein. Als ich dem Tuji seinen Wagen an die Spitze brachte, da war gegen seine beiden lieben Rosse nicht anzukommen."
5. "Ich unterwarf dem Srutarvan den Mrigaya, als er zu mir nicht einmal gebührlich, wie sich´s gehörte, eilte. Ich machte dem Ayu den Eingesessenen untertan; ich unterwarf dem Savya den Padgribhi."
6. "Ich war es, der den Navavastva, den Brihadrata schützend, den Dasa, gleich dem Vritra zerschmetterte, ich der Vritratöter, wie damals, als ich den sich auswachsenden, gehörig sich ausbreitenden Vritra am fernen Ende des Raumes, in Himmelslichter verwandelte."
7. "Ich überhole mit den Rennern des Surya, mit den Etasa´s kraftvoll vorausfahrend. Als die Anweisung des Menschen mir zur Verkleidung riet, da beseitigte ich mit meinen Streichen den siegesgewissen Dasa."
8. "Ich bin der Siebentöter, ein größerer Nahus als Nahus selbst. Ich machte durch meine Überlegenheit den Turvasa und Yadu berühmt. Ich brachte durch meine Macht den einen um seine Macht und neunundneunzig andere hob ich zu Großen empor."
9. "Ich, der Bulle, erhalte die Ströme, die auf Erden laufenden Gewässer. Ich, der Einsichtsvolle, durchschreite die Fluten. Durch Kampf fand ich für Manu, einen Weg zum Suchen."
10. "Ich erhalte in ihnen, was in ihnen nicht einmal Gott Tvastri festgehalten hat, die weiße begehrte Milch in der Kühe Euter, in den Bäuchen, die süßer als süß ist, um den schwellenden Soma zu mischen."
11. Also redete Indra den Göttern zu, den Männern mit seinem Werk, der Gabenreiche, dessen Freigebigkeit wahrhaft ist. All dem von dir, o kräftiger Falbenbesitzer, stimmen die Mächtigen zu, du Selbstherrlicher.



10,50. An Indra


1. Heb an das Lied auf den großen Indra, der sich an eurem Tranke berauscht, der bei allen Männern bekannt ist, allen gehört, des freigebige große Siegeskraft, des Ruhm und Mannestat beide Welthälften hochachten!
2. Gerade er wird von dem Freunde als mannhafter Gebieter gepriesen; Indra ist für einen Mann gleich mir der Rühmenswerte. Bei allen Bürden, bei den Beutezügen, oder wann es sich um Vritra handelt oder um Wasser, freust du dich darauf, du wahrer Held, du Held.
3. Wer sind die Männer, welche dir, Indra, nach Wunsch sind, die deinen Mitanteil an der Beute gewährende Huld zu erlangen suchen? Wer sind die, die sich für deine asurische Überlegenheit beeifern, wer, wenn es sich um Wasser, um die eigenen Fluren, um die Mannesstärke handelt?
4. Du, Indra, wardst groß durch die erbauliche Rede, du wardst bei allen Trankopfern der Opferwürdige. Du wardst der Aufrüttler der Männer in jedem Kampf und der beste Rat, du Allbekannter.
5. Schütze doch ja die Opfereifrigen als der Überlegene! Die Völker kennen deine große Hilfsbereitschaft. Du wirst ja alterlos bleiben und noch wachsen. Alle diese Somaopfer hast du wirkungsvoll gemacht.
6. All diese Somaopfer hast du wirkungsvoll gemacht, welche du, Sohn der Kraft, selbst dir angeeignet hast. Nach deinem Wunsche, zu deiner Verfügung sind der Reihe nach der Becher, das Opfer, das Dichterwort, das angehobene Erbauungswort und die Rede.
7. Die dir, du Redekundiger, bei gepreßtem Soma eine Erbauung bereiten, damit du Güter und Gutes schenkest, die werden im Geiste auf dem Pfade deiner Gunst vorwärtskommen im Rausche des gepreßten somischen Tranks.







11. Gruppe        Die Agni - Saucika - Lieder


10,51. Gespräch zwischen den Göttern und Agni


  Ein Gott:
1. "Groß, stark war jene Haut, in die eingehüllt du ins Wasser eingegangen bist. Ein Gott erschaute vielfach alle deine Leiber, o Agni Jatavedas:"
  Agni:
2. "Wer hat mich gesehen, welcher ist es unter den Göttern, der meine Leiber vielfach erschaut hat? Mitra und Varuna! Wo bleiben doch all die Brennhölzer des Agni, auf denen er seinen Weg zu den Göttern geht?"
  Varuna:
3. "Wir suchten dich vielfach, o Jatavedas, nachdem du in das Wasser eingegangen warst, o Agni. Da entdeckte dich Yama, du prächtig Glänzender, der du über zehn Tagereisen weit leuchtetest."
  Agni:
4. "Aus Furcht vor dem Hotri-Amt bin ich gegangen, Varuna, damit mich nicht die Götter daran einspannen können. So sind meine Leiber vielfach ins Wasser eingegangen. Ich, Agni, denke nicht mehr an dieses Geschäft."
  Varuna:
5. "Komm her, der gottergebene Manu wünscht zu opfern und hat alles in Bereitschaft. Du weilst noch im Dunklen. Mach die Wege, die zu den Göttern gehen, gangbar; überbringe geneigten Sinnes die Opfer!"
  Agni:
6. "Agni´s frühere Brüder haben dieses Geschäft hin und her besorgt, wie ein Wagenroß seinen Weg. Aus Furcht davor bin ich weit fortgegangen, Varuna. Wie der Gaurabüffel vor der Sehne des Jägers bin ich geflüchtet."
  Die Götter:
7. "Wir bereiten dir ein Leben, das alterlos ist, Agni, auf daß du eingespannt nicht zu Schaden kommest, o Jatavedas. Und du sollst geneigten Sinnes den Göttern ihren Anteil am Opfer überbringen, du Wohlgeborener!"
  Agni:
8. "Gebt mir die Voropfer und die Nachopfer ausschließlich zu eigen, den nahrhaften Teil des Opfers, und das Schmalz der Wasser und den Mann der Pflanzen, und langes Leben soll dem Agni werden, ihr Götter!"
  Die Götter:
9. "Dir sollen ausschließlich die Voropfer und die Nachopfer, die nahrhaften Teile des Opfers gehören. Dir, o Agni, soll dieses ganze Opfer gehören; vor dir sollen sich die vier Weltgegenden neigen!"



10,52. Fortsetzung des Gesprächs


  Agni:
1. "Ihr Götter alle, unterweiset mich, wie ich und woran ich hier, zum Hotri erwählt, denken soll, nachdem ich meinen Platz eingenommen habe! Lehret mich, wie euer Anteil am Opfer ist, auf welchem Wege ich euch das Opfer zuführen soll!"
2. "Ich habe als der besseropfernde Hotri meinen Platz eingenommen; alle Götter, die Marut fachen mich an. Tag für Tag kommt euch, Asvin, das Adhvaryu-Amt zu. Der Brahman, Brennholz ist da; dies ist euer beider Opferspende."
3. "Dieser Hotri, was ist er dem Yama? Für wen darf er sich halten, daß ihn die Götter mit Schmalz besalben? Tag für Tag, Monat um Monat wird er erzeugt, und die Götter haben ihn zu ihrem Opferführer bestellt."
4. "Mich haben die Götter zu ihrem Opferführer bestellt, den Verschwundenen, der viele Mühsale durchmachte: Agni, der Kundige, soll unser Opfer regeln, das fünf Gänge, drei Schichten, sieben Fäden hat."
5. "Ich will euch Unsterblichkeit, einen guten Helden erbitten, auf daß ich euch, ihr Götter, einen Ausweg aus Not schaffe. In Indra´s Arme will ich die Keule legen, dann soll er alle diese Kämpfe siegreich bestehen."
  Der Sänger:
6. Dreihundert, dreitausend und neununddreißig Götter ehrten den Agni. Sie besprengten ihn mit Schmalz, legten das Barhis aus und setzten ihn als Hotri ein.



10,53. Opferlied


  Die Priester:
1. "Gekommen ist jetzt der, den wir im Geiste suchten; des Opfers ist er kundig und seiner Gliederung eingedenk. Als der besser Opfernde möge er für uns im Gottesdienst opfern. So möge er denn in nächster Nähe vor uns seinen Platz einnehmen!"
2. "Der besser opfernde Hotri ist mit seinem Niedersitzen glücklich zustande gekommen; so möge er denn die wohlbereiteten Opfergenüsse sich ansehen. Wohlan! Wir wollen den opferwürdigen Göttern opfern, wir wollen die zu Labenden mit Opferbutter laden."
3. "Er hat unsere Götterladung heute erfolgreich gemacht; wir haben des Opfers geheime Zunge gefunden. Duftend ist er gekommen, sich in Lebenskraft kleidend; er hat heute unsere Götteranrufung gesegnet gemacht."
  Agni:
4. "Als Anfang meiner Rede will ich heute das erdenken, wodurch wir Götter die Asura´s überwinden können. Ihr Speiseesser und ihr Opferwürdigen, ihr fünf Völker, sollt an meinem Hotri-Amt Wohlgefallen haben!"
5. "Die fünf Völker sollen an meinem Hotri-Amt Wohlgefallen haben, die kuhgeborenen und die opferwürdigen Götter. Die Erde soll uns vor irdischer Not schützen, das Luftreich soll uns vor himmlischer Not schützen!"
  Der Sprecher der Priester:
6. "Deinen Faden weiterspannend geh du dem Lichte des Luftraumes nach; nimm die lichten Pfade, die mit Kunst bereiteten, in acht! Webet ohne Knoten das Werk der Sänger! Sei du Manu, schaffe das göttliche Volk zur Stelle!"
7. "Bindet die Achsenbänder fest, ihr Somawürdigen, machet die Zügel fertig und knüpfet sie an! Fahret den achtsitzigen Götterwagen her, auf dem die Götter Liebes zuführten!"
8. "Der steinige Fluß fließt, haltet euch fest, steiget auf, schreitet weiter, ihr Freunde! Dort wollen wir zurücklassen, die uns ungünstig sind. Wir wollen zu günstigem Gewinn ans Ufer steigen!"
9. "Tvastri kennt die Verwandlungen, der Werkkundigen Kundigster, der die am meisten frommenden Schalen, aus denen die Götter trinken, bringt. Er schärft jetzt das Beil aus gutem Erze, mit dem der buntfarbige Brahmanaspati behauen soll."
10. "Nun schärfet gleichmäßig die Beile, ihr Seher, womit ihr für den Unsterblichen zimmert! Als Kundige gebraucht die geheimsinnigen Worte, wodurch die Götter die Unsterblichkeit erlangt haben!"
11. "Sie legten die Frau in den Mutterleib, das Kalb in das Maul mit geheimem Sinn und geheimer Zunge. Der nach Gewinn Strebende, der jederzeit guten Mutes zu seinen Aufgaben ist, pflegt im Kampfe den Sieg zu erringen."







12. Gruppe        Brihaduktha-Lieder


10,54. An Indra


1. Diesen deinen guten Ruf, o Gabenreicher, will ich fein verkünden in ganzer Größe, da dich beide Welten erschrocken anriefen. Du standest den Göttern bei und setztest der dasischen Kraft ein Ziel, als du dem einen Teile der Kreatur nützen wolltest, Indra.
2. Als du wandertest, am Leibe wachsend, deine Kräfte unter den Völkern kund tuend, Indra, - da war nur Blendwerk, was sie von deinen Kämpfen sagen. Nicht heute, noch ehedem hast du einen ebenbürtigen Gegner gefunden.
3. Welche Rishi´s vor uns haben je die Grenze deiner ganzen Größe erreicht, da du Vater und Mutter auf einmal aus deinem Leib erzeugtest?
4. Vier sind deine, des Büffels, asurische Namen, die unbetörbaren. Du allein kennst alle diese, unter denen du Gabenreicher deine Taten getan hast.
5. Du hast alle Güter für dich allein beansprucht, die offenkundig und die verborgen sind. Halte meinen Wunsch nicht hin, du Gabenreicher; du bist der Errater des Wunsches; du bist der Geber, Indra!
6. Der das Licht in das Licht legte, der das Süße mit der Süße verband - Darum ward dem Indra ein gerngehörtes Gedicht als Aufmunterung von dem erbauenden Brihaduktha aufgesagt.



10,55. An Indra


1. Weit in der Ferne ist jeder geheime Name, als dich die beiden Welthälften erschrocken zur Kraftspendung anriefen. Du hast Himmel und Erde im Aneinanderprall aufgerichtet, die Söhne deines Bruders entflammend, o Gabenreicher.
2. Da ist der große geheime vielbegehrte Name, mit dem du alles Gewordene und Werdende erzeugt hast. Das uralte von ihm geschaffene Licht, das ihm lieb ist, zu dem Lieben gingen seine fünf lieben Völker ein.
3. Er füllte die beiden Welten und den Mittelraum aus, die fünfmal je sieben Götter nach ihren Zeiten. Mit vierunddreißig Lichtern, die gleichfarbig sind und doch verschiedenen Gesetzen folgen, schaut er vielerorts aus.
4. Daß du, Usas, aufleuchtetest als erster der Lichter, wodurch du das Gedeihen des Gedeihens hervorriefst, was deine jüngste Verwandtschaft mit der entferntesten ist - das ist die einzige große Asuramacht der großen Usas.
5. Den Mond, der in Gesellschaft Vieler läuft, verschlang der Altersgraue, da er noch jung war. Sieh des Gottes Weisheit in ganzer Größe: Heute ist er gestorben, gestern hat er noch vollständig geatmet!
6. Durch eigene Kraft ist er der kräftige, der rötliche Vogel, der als der große, tapfere, seit alters nestlose herbeikommt. Was er im Sinne hat, das ist wahr, nicht eitel. Er gewinnt und verschenkt begehrenswertes Gut.
7. Durch sie hat er Stier- und Manneskräfte gewonnen, mit denen er aufwuchs zur Vritratötung, der Keulenträger, mit den Göttern, die durch die Größe seines getanen Werkes auch ohne eigenes Zutun emporkamen.
8. Mit der verbündeten Marutschar Taten zuwege bringend, der Allkräftige, der die Unehre tilgt, der allen Verstand besitzt und die Mächtigen bezwingt, trank er Soma und gestärkt blies der Held vom Himmel unter Kampf die Dasyu´s fort.



10,56. Leichenrede auf ein Rennpferd


1. Dies ist dein eines Licht und im Jenseits dein eines: mit dem dritten Lichte vereinige dich! Bei der Vereinigung mit einem Leib sei schön, den Göttern lieb in der höchsten Heimat!
2. Dein Leib, du sieghafter Renner, der einen Leib führt, möge uns Glück bringen, dir Schirm! Ungebeugt, um die großen Götter zu tragen, mögest du wie die Sonne am Himmel dein eigenes Licht vertauschen.
3. Du bist ein sieghafter Renner an Siegeskraft; gelange zu den schönen Geliebten, in glücklicher Fahrt den ersten gültigen Bestimmungen gemäß, in glücklicher Fahrt zu den Göttern, in glücklicher Fahrt auf deinem Fluge!
4. Auch die Väter verfügen nicht über deren Macht; die Götter legten Einsicht in die Göttlichen. Und sie faßten alle ihre Glanzleistungen zusammen, und diese sind wieder in ihre Leiber eingegangen.
5. Mit ihren siegreichen Kräften haben sie den ganzen Raum umwandelt, die alten ungezählten Schöpfungen durchmessend. Alle Geschöpfe sind an ihre Leiber gebunden. In vielen Gliedern pflanzten sie ihre Nachkommenschaft fort.
6. Die Söhne haben dem sonnegewinnenden Asura durch ihr drittes Werk zweifachen Bestand gegeben. Die Väter haben ihren Nachwuchs, die väterliche Gewalt, den ausgespannten Faden in die Nachfahren gelegt.
7. Wie mit dem Schiff über die Flut nach allen Richtungen der Erde, so glücklich über alle Gefahren hinwegkommend hat Brihaduktha durch seine Macht seine Nachkommenschaft zu den Späteren, zu den Früheren hinzugefügt.







13. Gruppe        Gaupayana-Lieder


10,57. An alle Götter


1. Wir wollen uns nicht vom rechten Wege entfernen, nicht von dem Opfer des Somaspenders, o Indra. Nicht sollen uns Feinde dazwischen treten.
2. Möchten wir den schmalzbeopferten Agni gewinnen, der der Ausrichter des Opfers, der zu den Göttern gespannter Faden ist.
3. Nun rufen wir den Geist durch den dem Narasamsa geweihten Soma her und mit den Gebeten der Väter.
4. Dein Geist soll wiederkommen zur Überlegung, zum Entschluß, zum Leben, und daß du noch lange die Sonne sehest.
5. Das göttliche Volk soll uns, ihr Väter, den Geist zurückgeben. Wir möchten noch lange der Gemeinschaft der lebenden angehören.
6. Wir möchten, o Soma, in deinem Dienste, den Geist im Körper tragend, mit Nachkommenschaft gesegnet ihr angehören.



10,58. Das Zurückholen des Geistes


1. Wenn dein Geist zu Yama, des Vivasvat Sohne, weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
2. Wenn dein Geist in den Himmel, wenn in die Erde, weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
3. Wenn dein Geist in die viereckige Erde, weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
4. Wenn dein Geist in die vier Weltgegenden, weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
5. Wenn dein Geist in die Meerflut, weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
6. Wenn dein Geist in die Lichtstrahlen, in die Ströme weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
7. Wenn dein Geist in die Gewässer, wenn in die Pflanzen weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
8. Wenn dein Geist in die Sonne, wenn in die Morgenröte weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
9. Wenn dein Geist in die hohen Berge weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
10. Wenn dein Geist in diese ganze Welt weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
11. Wenn dein Geist in die fernsten Fernen weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.
12. Wenn dein Geist in das Vergangene und Werdende weit weg gegangen ist, so holen wir ihn dir her, daß er hier wohne und lebe.



10,59. An verschiedene Götter


1. Das Leben sei aufs neue noch weiter verlängert, wie die beiden Wagenfahrer durch den umsichtigen Lenker des Wagens ihre Fahrt fortsetzen. Dann ist er als zweiter Cyavana tüchtig zu seinem Geschäft. - Die Nirriti soll sich recht weit weg heben!
2. Bei Samangesang wollen wir doch ja, um Reichtum zu besitzen, Speise auf Vorrat gewinnen und vielfach Ruhm. An all dem soll sich unser Sänger ergötzen. - Die Nirriti soll sich recht weit weg heben!
3. Wir wollen fein die Nebenbuhler an Kräften überragen wie der Himmel die Erde, wie die Berge die Ebenen! Das alles versteht unser Sänger. - Die Nirriti soll sich recht weit weg heben!
4. Gib uns ja nicht dem Tode preis, o Soma; wir möchten noch die Sonne aufgehen sehen! Das von den Himmlischen bestimmte Alter soll uns fein zuteil werden. - Die Nirriti soll sich recht weit weg heben!
5. O Seelenführerin! Erhalte den Geist in uns, verlängere doch ja unsere Zeit zum Leben! Laß uns des Anblicks der Sonne froh werden! Stärke du deinen Leib mit Schmelzbutter!
6. O Seelenführerin! Gib uns das Augenlicht zurück, den Lebenshauch zurück und den Genuß hienieden. Noch lange möchten wir die Sonne aufgehen sehen. O Anumati, sei uns gnädig zum Heil!
7. Die Erde soll uns den Lebensgeist wiedergeben, die Göttin Himmel, die Luft wiedergeben! Soma soll uns den Leib wiedergeben, Pusan wieder den Weg, der das Heil ist.
8. Heil sollen dem Subhandu beide Welten, die jüngsten Töchter und Mütter des Gesetzes bringen. Sie sollen das Gebreste fortnehmen. Himmel und Erde, zu Boden gehe das Gebreste! Dir soll ja nicht irgend etwas wehe tun!
9. Zu zweien und zu dreien kommen die Arzeneien vom Himmel herab; eine wandert allein auf dem Boden. Beide sollen das Gebreste fortnehmen. Himmel und Erde, zu Boden gehe das Gebreste! Dir soll ja nicht irgend etwas wehe tun!
10. Stell, Indra, das Rind, das Zugtier wieder her, das den Karren der Frau des Usinara herfuhr! Beide sollen das Gebreste fortnehmen. Himmel und Erde, zu Boden gehe das Gebreste! Dir soll ja nicht irgend etwas wehe tun!



10,60. Loblied auf Asamati


1. Zu dem Manne von furchtgebietendem Anblick, dem gepriesenen Helden der Mahina´s sind wir Huldigung darbringend gekommen;
2. Zu dem verschwenderischen furchtgebietenden Asamati, dem einstürmenden Wagenhelden, dem rechtmäßigen Herrn von Bhajeratha;
3. Der die Menschen überragt wie der Treiber die Büffel durch Kampf mit der Eisenwaffe oder ohne Eisenwaffe;
4. Unter dessen Botmäßigkeit Iksvaku gedeiht, der reiche Marayin und die fünf Völker wie am Himmel die Sonne.
5. Indra, erhalte die Herrschaft bei den Asamati´s, den Rathaprostha´s wie die Sonne am Himmel zum Schauen!
6. Für des Agastya Enkel schirrest du das rötliche Zweigespann an. Du hast deinen Fuß auf die Pani´s gesetzt, auf alle Kargen, o König.
7. Dieser ist als Mutter, dieser als Vater, dieser als das Leben gekommen. Er ist deine Zuflucht, o Subandhu; komm, komm hervor!
8. Wie man das Joch mit dem Riemen bindet zum Festhalten, also hat er deinen Geist zum Leben befestigt, nicht zum Tode, sondern zur Unversehrtheit.
9. Wie diese große Erde diese Bäume festhält, also hat er deinen Geist zum Leben befestigt, nicht zum Tode, sondern zur Unversehrtheit.
10. Von Yama, dem Vivasvatsohne, habe ich den Geist des Subandhu geholt, zum Leben befestigt, nicht zum Tode, sondern zur Unversehrtheit.
11. Nach unten weht der Wind, nach unten brennt die Sonne. Nach unten wird die Kuh gemolken, nach unten soll dein Gebreste fahren!
12. Diese meine Hand ist glücklich, diese ist noch glücklicher; diese meine Hand ist allheilend, diese ist von heilsamer Berührung.







14. Gruppe        Nabhanedistha-Lieder


10,61. An alle Götter


1. Dieses rudrische Geheimwort wird also der, dessen Worte Beifall finden, in dem Wettstreit um das Können mit Bedacht vortragen, das zur Belohnung stehend dessen beide mitwirkende Väter und die sieben Opferpriester am Opfertage bei Paktha herausreißen soll.
2. Dieser Cyavana baute den Feueraltar aus Überesten, indem er sich um eine unsichere Gabe bemühte. Turvayana, dessen Worte am meisten Beifall finden, ergoß den dauernden Samen wie einen Strom;
3. Bei dessen Anrufungen ihr beide scharf wie der Gedanke mit aller Kraft herbeieilend die Reden gut aufnehmet, der mit den Pfeilen in seiner Hand das Ziel traf, der Mannhafte.
4. Wann die Schwarze bei den roten Kühen sitzt, rufe ich euch, Asvin, Enkel des Himmels. Habet Lust zu meinem Opfer, kommet zu meiner Speise wie die Gewinner zum Mahle, bei denen man sich keines Trugs erinnern kann!
5. Als sein Glied sich ausgedehnt hatte, nach der Mannesarbeit verlangend, da schob der Mannhafte alsbald das in Arbeit begriffene beiseite. Er reißt es von der jungfräulichen Tochter zurück, das hineingesteckt war, der Unbemeisterte.
6. Als man mitten in der Arbeit war bei der Liebesbegegnung, da der Vater bei der Jungfrau der Liebe pflegte, da ließen beide im Auseinandergehen ein wenig Samen zurück, der auf dem Rücken der Erde vergossen war, auf dem Platz des guten Werks.
7. Als der Vater seine Tochter besprang, vergoß er bei der Begattung Samen auf den Boden. Gutes im Sinn führend erzeugten die Götter einen Segen und bildeten daraus Vastospati, den Gesetzeshüter.
8. Wie ein Stier im Kampfe warf er Schaum aus; gleichzeitig ging er her und hin und weg bei schwacher Überlegung. Sie eilte wie eine Verbannte zu den südlichen Orten: Nicht haben diese meine Lockungen verfangen.
9. Alsbald erhob sich wie von einem Zugtier das Getrappel der Nachkommenschaft. Sie kam zum Euter wie der Nackte ans Feuer. Er gewinnt Brennholz, und er gewinnt seinen Lohn; er ward geboren als der Erhalter, der mit Übermacht Kämpfende.
10. Alsbald kamen die Navagva´s zur Freundschaft der Jungfrau, die die Wahrheit Redenden zum Bunde mit der Wahrheit. Die zu dem Hüter des doppeltstarken Felsens gekommen waren, wünschten, da sie keinen Opferlohn hatten, die unerschütterten Festen auszumelken.
11. Alsbald nachdem sie aufs neue die Freundschaft der Jungfrau erlangt hatten, beschleunigten sie den rechten Samen wie eine Ehrengabe, den reinen Trank, den sie dir als dein Eigentum zum Opfer brachten, die Milch der immermelken Kuh.
12. Als sie hinterher bemerkten, daß die Festen ihres Viehs beraubt waren, da redete der verschenkende Sprecher also: Durch die Güte des Gütigen sind die Sänger frei von Mangel; er schafft das ganze, aus Vieh bestehende Besitztum herbei.
13. Da kamen noch dessen Belagerer; viele Burgen belagernd wollten sie den Narsada zerspalten. Der Unbemeisterte machte des brutreichen Susna verschnürte Leibesblöße ausfindig, die verborgen war.
14. Sein Name ist Glanz, dem auch die Götter gehören, die ihn auf dem dreifachen Sitze wie die Sonne eingesetzt haben. Sein Name ist Agni und Jatavedas. Höre auf uns, o Hotri, als der untrügliche Hotri der rechten Opferordnung!
15. Und auch diese strahlenden, rudrischen Nasatya´s will ich, um mir Beifall zu erwerben, verehren, o Indra, die dem gern spenden, der gleich Manu das Barhis umgelegt hat, die Erfreulichen, denen ein Opfermahl bereitet ist, die in den Niederlassungen Opfer erwarten.
16. Dieser gepriesene König ward als Meister gelobt, und als Redner überschreitet er die Gewässer, sich selbst als Brücke brauchend. Er machte den Kaksivat, er den Agni erzittern wie das raschlaufende Rad des Rennpferdes die Radfelge.
17. Dieser von doppelter Sippe, der Opfernde, der Sohn des Vitarana, soll die immermelke und doch nicht gebärende Kuh melken, wenn er Mitra und Varuna durch seine Loblieder ganz gewinnt, den Aryaman nebst den höchsten Schutzgeistern.
18. Dessen Verwandter, der Opferherr, auf dich im Himmel sein Denken richtend, der Nabhanedistha, flüstert im Geiste weiterschauend also: Dies ist unser höchster Ursprung oder auch der seine. Ich bin erst später als so und sovielter geworden.
19. Dies ist mein Ursprung, hier ist mein Platz, diese Götter sind mein, ich bin das vollständig, der Zweimalgeborene, Erstgeborene des Gesetzes. Die Kuh hat bei ihrer Geburt dieses All als Milch von sich gegeben.
20. Nun kehret bei diesen Clanen der beliebte Rosselenker, der Erglänzende, im Holz Siegreiche ein, der zwei Wege fährt. Wann das Hauskind wie eine aufrechte Linie ist, so gebiert alsbald die Mutter den starken Liebling.
21. Nun sind die Kühe der Jungfrau fortgezogen gemäß der Zuweisung irgend eines Wohlhabenden. Erhöre uns, du Wohlbegüterter, opfere du! Ich bin von Gunstbeweisen des Asvaghna erbaut.
22. Nun komm du, Indra, gedenke unser zu großem Reichtum, du Männerherr mit der Keule im Arme! Behüte unsere Gönner und schütze die Opferherren schadlos in deiner Obhut, o Falbenfahrer!
23. Wenn er nun, ihr beiden Könige, auf einem Beutezug zu eiliger Fahrt bereit, der Frühauf, zum Sänger eilt - denn er ward ihnen der liebste Sprecher -, so wird er sie in die Ferne fahren und ihnen durchhelfen.
24. Nun bei dem Gedeihen seines Hausstandes bitten wir, nach Lust lobsingend, darum: Zu eiliger Fahrt sei sein Sohn bereit, sein Roß, und du bist redekundig und dabei, wo man Ruhm gewinnt.
25. Wenn ich, um euer beider Freundschaft für uns zu gewinnen, zu einem Loblied auf die Heerschar Lust bekommen habe unter Verbeugungen, so möge der, zu dem überall die Lobreden vereint gehen wie ein viel begangener Weg, seiner Großmut willfahren.
26. Er ist der von den Gewässern Gepriesene, der die Götter auf seiner Seite hat, und also von guter Sippe; er soll sich an der Verbeugung, an den Liedern, an den Lobgedichten und Reden erbauen, denn jetzt soll er kommen: Der Weg der Milch der Kuh scheidet sich jetzt.
27. Ihr verehrungswürdigen Götter, seid ihr uns fein einmütig zu großer Gnade, die ihr im Auseinandergehen die Belohnungen zuführtet, die ihr nie irrende Prüfer seid!



10,62. An alle Götter oder die Angiras.
Danksagung an Savarni



1. "Die ihr durch euer Opfer, euren Opferlohn ausgezeichnet, des Indra Freundschaft und die Unsterblichkeit erlangt habt, euch, Angiras`, soll Glück werden! - Nehmet mich, den Manusproß auf, ihr Weisen!"
2. "Die Väter, die den Rinderschatz heraustrieben, in Jahresfrist durch rechtes Werk die Höhle sprengten, euch, Angiras`, soll langes Leben werden! - Nehmet mich, den Manusproß auf, ihr Weisen!"
3. "Die durch rechtes Werk am Himmel die Sonne aufsteigen ließen und die Mutter Erde verbreiterten, euch, Angiras` soll gute Nachkommenschaft werden! - Nehmet mich, den Manusproß auf, ihr Weisen!"
4. "Dieser hier in der Sippe redet zu Hause schön von euch; ihr Göttersöhne, ihr Rishi´s höret das! Euch, Angiras`, soll Tüchtigkeit im heiligen Worte werden! - Nehmet mich, den Manusproß auf, ihr Weisen!"
5. "Die Virupa´s, die Rishi´s von unergründlicher Beredsamkeit, die Söhne des Angiras, sie stammen von Agni ab."
6. "Die von Agni abstammen, vom Himmel, die Virupa´s, Navagva, Dasagva, der erste Angiras, er ist im Verein mit den Göttern schenkwillig."
7. "Mit Indra als Verbündetem entleerten die Sänger den Rinder- und Roßpferch. Sie, die mir tausend Kühe mit gezeichneten Ohren schenken, haben sich Ruhm vor den Göttern erworben."
8. Fortan soll dieser Manu sich fortpflanzen, wie die junge Saat soll er sprießen, der tausend Kühe nebst hundert Rossen mir an einem Tage zu schenken bereit ist.
9. Auch nicht Einer bringt es fertig, ihn zu erreichen, so wenig wie den Rücken des Himmels. Der Opferlohn des Savarnya hat sich wie die Sindhu ausgebreitet.
10. Auch zwei Diener zum Aufwarten, gleichmäßig geschult, nebst einer Vollzahl von Kühen, hat Yadu und Turva geschenkt.
11. Der Tausendschenker, der Clanhäuptling Manu soll nicht zu Schaden kommen. Mit der Sonne wetteifernd soll seine Schenkung kommen. Die Götter sollen das Leben des Savarni verlängern, bei dem wir Unermüdeten den Lohn empfangen haben.







15. Gruppe        Gaya Plata-Lieder


10,63. An alle Götter


1. Die von ferne Freundschaft schließen möchten und von Manu zufriedengestellt zu des Vivasvat Geschlecht kommen, die auf dem Barhis des Yayati, des Nahusohnes, sitzen, die Götter sollen unsere Fürsprecher sein.
2. Denn alle eure Namen sind ehrwürdig, lobwürdig, ihr Götter, und anbetungswert. Die ihr von der Aditi abstammet, vom Wasser, die ihr von der Erde, erhöret hier meinen Ruf!
3. Denen die Mutter süße Milch quillt, die felsenfeste Himmels-Aditi ihren Rahm, die von Lobliedern ermutigten, Stierlasten tragenden, gut lohnenden, diese Aditya´s begrüße freudig zum Heile!
4. Wie Herren blickend, nie die Augen schließend, die Götter haben nach Verdienst die hohe Unsterblichkeit erlangt, deren Wagen Licht ist, die sich wie Schlangen wandeln, die Sündlosen legen sich des Himmels Höhe als Kleid an zum Heile.
5. Die schöngewachsenen Großkönige, die zum Opfer gekommen sind, die unbeirrt ihren Wohnsitz im Himmel genommen haben, diese bitte her unter Verbeugung mit schönen Preisworten, die großen Aditya´s, die Aditi zum Heile!
6. Wer trifft euer Lob richtig, daß ihr daran Freude habt, ihr Götter alle des Manu, so viele ihr seid? Wer wird euch das Opfer recht machen, ihr Vielartige, das uns über die Not helfen soll zum Heile?
7. Denen Manu zuerst das Opfer dargebracht hat bei entflammtem Feuer mit Nachdenken durch sieben Opferpriester, ihr Aditya´s, gewähret gefahrsicheren Schutz, bereitet uns gute, gangbare Wege zum Heile!
8. Welche über die ganze Welt vorausdenkend herrschen, über alles was steht und geht als Sorger, ihr Götter, schützet uns heute vor getaner, vor ungetaner Sünde zum Heile!
9. Wir rufen den in Kämpfen gern gerufenen Indra an, den Noterlöser, den Wohltäter, das göttliche Volk, den Agni, Mitra, Varuna, den Bhaga, um das Glück zu gewinnen, Himmel und Erde, die Marut zum Heile!
10. Die gutschützende Erde, den fehlerlosen Himmel, die wohlbehütende, wohlführende Aditi. Das göttliche Schiff mit schönen Rudern, das sündlose, nicht lecke möchten wir besteigen zum Heile!
11. Ihr Verehrungswürdige alle, seid Fürsprecher uns zum Schutze, behütet uns vor den böswilligen Ränken! Mit in Erfüllung gehender Götteranrufung wollen wir euch, Götter, rufen, die Erhörenden zur Gnade, zum Heile.
12. Haltet Krankheit ab, allen Mangel an Opfern ab, die unzugängliche Mißgunst des Übelwollenden ab; Götter, haltet fern von uns die Feindschaft! Gewähret uns breiten Schirm zum Heile!
13. Ganz unbeschädigt gedeiht der Sterbliche und pflanzt sich pflichtgemäß durch Kinder fort, den ihr Aditya´s mit guter Führung über alle Fährlichkeiten hinüberführt zum Heile!
14. Welchen Wagen ihr Götter bevorzuget im Kampfe um den Siegerpreis, welchen ihr Marut begünstigt im Kampfe um den Tapfersten, wann der Preis ausgesetzt ist, den frühausfahrenden, gewinnbringenden, unbeschädigten Wagen möchten wir, Indra, besteigen zum Heile!
15. Glück bringet uns auf den Wegen, auf dem Trocknen, Glück zu Wasser, im Kampf, wo es um die Sonne geht, Glück uns bei der Kinderzeugung im weiblichen Schoße, Glück bringet uns, ihr Marut, zum Reichtum!
16. Denn das Glück ist das Beste auf der Reise, das einträglich ist und zu Gewinn gelangt. Es möge uns daheim, es möge in der Fremde schützen. Das gottbehütete möge leicht zugänglich sein.
17. Also hat euch Plati´s Sohn erbaut, ihr Aditya´s alle, o Aditi, der Sinnreiche. Die mächtigen Herren und das himmlische Volk wurden von Amartya Gaya gepriesen.



10,64. An alle Götter


1. Wie und an wessen gerngedachten Namen der Götter, die auf der Fahrt erhören, sollen wir gedenken? Wer wird sich erbarmen, welcher unter den vielen wird uns Freude machen? Welcher wird gnädig herlenken?
2. Es erwägen im Herzen die Erwägungen, die Gedanken; die spähenden Augen des Geistes spähen, sie fliegen nach allen Seiten. Es findet sich kein anderer Erbarmer außer ihnen. Auf die Götter sind meine Wünsche gerichtet.
3. Soll ich vielleicht den Narasamsa, den Pusan, den Agohya, den von den Göttern entflammten Agni mit meiner Rede preisen, Sonne und Mond, die beiden Monde, Yama im Himmel, den Trita, Vata, die Usas, die Nacht, die Asvin?
4. Wie, an welcher Rede und welchen Lobliedern wird der stimmstarke Seher Brihaspati sich erbauen? Der ungeborene Einfuß mit den leicht zu rufenden Sängern, der Drache der Tiefe soll bei unserem Anruf hören.
5. Oder vielleicht bittest du, Aditi, bei der Geburt und dem Walten des Daksa, die beiden Könige Mitra und Varuna her. Aryaman, der seinen Weg noch nicht zurückgelegt hat, der viele Wagen, sieben Opferpriester hat in den verschiedenen Geburten.
6. Die Rennpferde, die den Anruf erhören, sollen alle den Ruf hören, die siegreichen mit festem Schritt, die Tausend gewinnen, wie bei dem Kampf um die Dichtermeisterschaft selbst, die den großen Siegespreis in den Kämpfen davongetragen haben.
7. Gebet mit euren Lobpreisungen dem wagenschirrenden Vayu, der Purandhi, dem Pusan zur Freundschaft den Vorzug, denn diese folgen auf Gott Savitri´s Geheiß seinem Willen, gleichdenkend, gleichgesinnt!
8. Die dreimal sieben laufenden Flüsse, die großen Gewässer, die Bäume, die Berge, das Feuer rufen wir zum Beistand, den Krisanu, Tisya, die Schützen zur Stelle, den Rudra, den rudrischen unter den Rudra´s.
9. Sarasvati, Sarayu, Sindhu mit ihren Wogen, die Großen sollen mit ihrer großen Gnade herkommen, die stärkenden, göttlichen Gewässer, die gesundmachenden Mütter; singet ihr uns schmalzreiche süße Milch zu!
10. Und die Mutter, die im hohen Himmel wohnt, soll unser Wort hören, Tvastri mit den Göttern und ihren Frauen, der Vater, Ribhksan, Vaja, der Wagenherr Bhaga. Der erfreuende Preis des Opferzurichters soll uns schützen.
11. Erfreulich wie ein nahrungsreiches Haus für den Anblick, glückbringend ist die Lobpreisung der Rudrasöhne, der Marut. Durch Rinderbesitz wollen wir bei den Leuten angesehn sein. Immerdar möchten wir mit der Ila zusammen sein, o Götter!
12. Das Gedicht, das ihr mir eingegeben habt, o Marut, Indra, Varuna, Mitra, ihr Götter, das machet recht voll wie die Kuh mit Milch! Gewiß werdet ihr die Lobesworte auf eurem Wagen mitnehmen!
13. Ganz gewiß werdet ihr Marut euch irgendwie dieser unserer Bekanntschaft erinnern. An dem Nabel, an dem wir uns zuerst zusammenfanden, an dem soll Aditi unsere Freundschaft wieder herstellen.
14. Denn diese beiden großen Mütter, Himmel und Erde, die opferwürdigen Göttinnen, kommen mit der Sippe der Götter. Beide unterstützen beiderlei Art mit ihren Unterstützungen, und durch die Väter gießen sie vielen Samen aus.
15. Dieser Hotra erlangt alles Wünschenswerte und durch sie Brihaspati und die löbliche Aramati, da wo der Süßes auspressende Stein hell erklingt, und die Sinnenden mit ihren Gebeten laut gerufen haben.
16. Also hat der stimmstarke Seher, der Wahrheitskundige, Reichtum begehrend, Reichtum liebend, der redekundige Gaya hier mit seinen Lobliedern und mit Gebeten die himmlischen Geschlechter erfüllt.
17. Also hat euch Plati´s Sohn erbaut, ihr Aditya´s alle, o Aditi, der Sinnreiche. Die mächtigen Herren und das himmlische Volk wurden von Amartya Gaya gepriesen.







16. Gruppe        Lieder des Vasukarna


10,65. An alle Götter


1. Agni, Indra, Varuna, Mitra, Aryaman, Vayu, Pusan, Sarasvati einträchtig beisammen, die Aditya´s, Vishnu, die Marut, die hohe Sonne, Soma, Rudra, Aditi, Brahmanaspati,
2. Indra und Agni, die rechten Herren, die in den Vritrakämpfen sich gegenseitig selbst anspornen, die Hausgenossen, sie alle haben mit ihrer Kraft den großen Luftraum erfüllt, und Soma, der Schmalzgemischte, der ihre Macht hervorbringt.
3. Denn auf diese an Größe Großen und Unerreichten lasse ich die Loblieder aufsteigen, ich der Wahrheitskenner auf die Wahrheitsmehrer, die wunderbare Gaben haben, die die Wasserflut spenden, die sollen uns schenken, um unseren Mut zu erhöhen, gute Freundschaft haltend.
4. Svarnara, die Lufträume, die Lichträume, Himmel und Erde, das Land haben sie mit Kraft gestützt. Die freigebig wie die lebenskräftigen Angiras den Mut erhöhen, die Götter werden als Gönner für den Menschen gepriesen.
5. Mache es Mitra und Varuna recht, den beiden Allkönigen, die gegen den Spender im Geiste nie gleichgültig werden, deren hohe Schöpfung nach ihrer Bestimmung strahlt, denen die beiden Welten Schutztruppe und Gefolge sind.
6. Die Kuh, die die Bahn umwandelt zu dem Treffort, ihre Milch spendend, die Vorschrift ausführend, ohne sich etwas auszubitten, sie, die das Opfer anmeldet, ist gegen Varuna, den Spender, gegen die Götter und Vivasvat mit Opfer freigebig.
7. Die Himmelsbewohner, deren Zunge Agni ist, die Wahrheitsmehrer, sitzen da, den Schoß der Wahrheit befühlend, überdenkend. Den Himmel haben sie gestützt und mit Kraft die Wasser hergebracht. Sie haben das Opfer erschaffen und haben es sich selbst zugeeignet.
8. Die ringsum wohnenden, erstgeborenen Eltern, die Hausgenossen herrschen im Schoße der Wahrheit, Himmel und Erde, die dem Varuna in gleicher Weise botmäßig sind, quellen für den Büffel die schmalzige Milch.
9. Parjanya und Vata, die wasserquellenden Bullen, Indra und Vayu, Varuna, Mitra, Aryaman. - Die Götter Aditya´s, Aditi rufen wir, die irdischen Götter, die himmlischen und die im Wasser sind.
10. Den Tvastri, Vayu, wer sich als Ribhu rühmen darf, ihr Ribhu´s, die beiden göttlichen Hotri, die Usas bitten wir um Glück, Brihaspati, den Vritravertilger, den Weisen, den indrischen Soma, die wir den Preis verdienen.
11. Sie sind es, die das Segenswort, die Kuh, das Roß erschufen, die Pflanzen, die Bäume, die Erde, die Berge, die Gewässer, die die Sonne am Himmel aufsteigen lassen, die Gabenschönen, und die arischen Machtgebote über die Erde ausbreiten.
12. Ihr Asvin helfet dem Bhujyu aus Not. Den Syava, der Vadhrimati Sohn, belebtet ihr. Dem Vimada führtet ihr die Kamadyu zu; ihr gebet dem Visvaka den Visnapu frei.
13. Des Paviru Tochter, der Donner, der ungeborene Einfuß, der Träger des Himmels, Sindhu, die Meeresgewässer, alle Götter mögen meine Worte erhören, Sarasvati nebst den frommen Gedanken und der Purandhi.
14. Alle Götter nebst den frommen Gedanken und der Purandhi, die Opferwürdigen des Manu, die Unsterblichen, Wahrheitskundigen, die mit Gaben Kommenden und ihre Begleiterinnen, die Himmelslichtfinder, die Sonne, sie mögen an den Lobesworten, der erbaulichen Rede, dem Liede Gefallen haben.
15. Die unsterblichen Götter hat Vasistha gelobt, die sich über alle Welten erhoben haben. Die sollen uns heute weite Bahn gewähren! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



10,66. An alle Götter


1. Die hochberühmten Götter rufe ich an zum Heile, die lichtschaffenden, des Opfers Kenner, die noch weiter gewachsen sind, die Allwissenden, Unsterblichen, die Wahrheit Mehrenden, deren Oberster Indra ist;
2. Die von Indra befehligt, von Varuna unterwiesen, Anteil an dem Sonnenlicht erlangt haben: Auf den Bund der Götter mit den Marut als Gefolgschaft wollen wir ein Lied dichten. In Ihrer Freigebigkeit haben die Götter als Opferherren das Opfer für sich erschaffen.
3. Indra mit den Vasu´s soll unser Haus ringsum schützen, Aditi mit den Aditya´s soll uns Zuflucht gewähren. Gott Rudra soll sich mit den Rudra´s unser erbarmen, Tvastri mit den Götterfrauen soll uns zu guter Fahrt stärken.
4. Aditi, Himmel und Erde, das große Gesetz, Indra und Vishnu, die Marut, die hohe Sonne - die Götter Aditya´s rufen wir zum Beistand, die Vasu´s, Rudra´s und Savitri, den Werktüchtigen.
5. Sarasvat mit den frommen Gedanken, Varuna, der die Gesetze aufrecht erhält, Pusan, Vishnu, die Hoheit, Vayu, die Asvin, die Erbauenden, Unterblichen, Allwissenden mögen uns Zuflucht gewähren, die dreifach vor Not schützt.
6. Bullenhaft ist das Opfer, bullenhaft müssen die Opferwürdigen sein, bullenhaft die Götter, bullenhaft die Opferbereiter. Bullenhaft sind Himmel und Erde, die ordnungsvollen, bullenhaft Parjanya, bullenhaft die wie die Bullen Singenden.
7. Agni und Soma, den Bullenhaften, rede ich zu, um den Preis zu gewinnen, den beiden vielgelobten Bullen, denen die Bullen mit Götteropfer geopfert haben, die sollen uns dreifach schützende Zuflucht gewähren.
8. Die Herrscher, die die Gesetze aufrecht erhalten, das Opfer einrichten, im hohen Himmel wohnen, die Oberherren des Opfers, mit Agni als Hotri, der Wahrheit Pfleger, die Truglosen, sie ließen die Gewässer laufen nach Überwindung des Vritra.
9. Himmel und Erde erschufen sie für die heiligen Werke, die Gewässer, Pflanzen, die heiligen Bäume; den Luftraum erfüllten sie mit Sonnenlicht zum Beistand. Die Götter eigneten sich die Herrschaft an.
10. Die Träger des Himmels, die Ribhu´s mit schönen Händen, Vata und Parjanya, die Herren des gewaltigen Donners, die Gewässer, die Pflanzen sollen unsere Reden fördern, Bhaga, der Geber, die siegreichen Renner sollen auf meinen Ruf kommen;
11. Das Meer, die Sindhu, der Umkreis, die Luft, der ungeborene Einfuß, der Donnerschlag, die Wasserflut, der Drache der Tiefe erhöre meine Worte, alle Götter und meine freigebigen Patrone!
12. Wir Menschen wollen für euch zur Götterladung bereit sein. Geleitet unser Opfer richtig vorwärts! Ihr Aditya´s, Rudra´s, Vasu´s, ihr Gabenschönen, stärket die vorgetragenen feierlichen Reden!
13. Den zwei göttlichen Hotri´s, den ersten Bevollmächtigten folge ich richtig auf dem Weg der Wahrheit. An den Herrn der Flur, den Nachbarn wenden wir uns, an alle unsterblichen Götter, die nie achtlos sind.
14. Die Vasistha´s haben nach der Väter Weise eine Rede getan, die Götter nach der Rishi Weise zum Heile anrufend. Wie freundliche Verwandte auf den Wunsch eingehend schüttelt, ihr Götter, Güter auf uns herab!
15. Die unsterblichen Götter hat Vasistha gelobt, die sich über alle Welten erhoben haben. Die sollen uns heute weite Bahn gewähren! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!







17. Gruppe        Lieder des Ayasya


10,67. An Brihaspati


1. Diese siebenköpfige Dichtung erfand unser Vater, die aus der Wahrheit geborene, hohe. Wohl ein Viertel davon brachte der allen bekannte Ayasya hervor, als er das Loblied auf Indra vortrug.
2. Wahrheit sprechend, redlich denkend haben die Söhne des Himmels, die Mannen des Asura, die Angiras´ den Redekundigen zu ihrer Wegspur machend die erste Form des Opfers ersonnen.
3. Mit den Freunden, die wie die Gänse schrieen, die steinernen Bänder sprengend hat Brihaspati, den Kühen zubrüllend, den Ton angestimmt und laut gesungen als Kundiger.
4. Unten durch zwei, oben durch eine Tür hat Brihaspati die in den Banden des Unrechts versteckten Kühe, im Dunkeln das Licht suchend, herausgeholt, denn er hatte die drei Türen geöffnet.
5. Nachdem er die Burg zerspalten hatte, daß sie sich hintenüber legte, erlöste er auf einmal die Drei aus dem Meere: Brihaspati fand die Morgenröte, die Sonne, die Kuh; er fand den Gesang wie der Himmel donnernd.
6. Indra hat den Vala, den Bewacher der Milchkühe, durch sein Gebrüll wie mit der Hand zerschnitten. Mit den Schweißbetupften die Milch suchend brachte er den Pani zum Weinen; er raubte seine Kühe.
7. Mit seinen wahrhaften Freunden, den Erglühenden, den Schätzegewinnern hat er den Vala gesprengt, der von den Rindern sich nährte. Brahmanaspati gelangte mit den Bullen, den Ebern, den vor Hitze Schwitzenden, in den Besitz des Reichtums.
8. Sie eiferten wahrhaften Herzens mit Gebeten den Rinderherren an, ihn um die Rinder anflehend. Brihaspati ließ die Kühe heraus mit seinen Verbündeten, die sich gegenseitig vor Unehre schützen.
9. Mit lieblichen Gedichten ihn erhebend, der wie der Löwe an seinem Stande brüllt, wollten wir dem Brihaspati, dem Bullen, dem im Zweikampf, in jedem Streite Siegreichen, zujubeln;
10. Wann er den allfarbigen Siegerpreis gewonnen hat und zum Himmel aufgestiegen ist, zu den höchsten Sitzen, indem wir den Bullen Brihaspati erheben, da und dort weilend, im Munde das Licht tragend.
11. Erfüllet die Bitte zur Kräftigung, denn ihr nehmet euch aus eigenem Antrieb selbst des Dürftigen an! Alle Unbilden sollen dahinten und fern bleiben! Dies höret, Himmel und Erde, die ihr alles zuwege bringet!
12. Indra spaltet mit Macht des mächtigen Arnava, des Arbuda Haupt. Er erschlug den Drachen, ließ die sieben Ströme laufen. Himmel und Erde, helfet uns mit den Göttern weiter!



10,68. An Brihaspati


1. Wie im Wasser schwimmende wachsame Vögel schreiend, wie die Donner des Gewölks, wie die den Fels durchbrechenden Wogen rauschend, so schrieen die Gesänge dem Brihaspati entgegen.
2. Der angirasische Brihaspati kam herbei und hat sie mit den Kühen zusammengebracht wie Bhaga den Werber Aryaman mit der Braut. Wie ein Vertrauensmann zwei Ehegatten, so macht er sie einig; "O Brihaspati, sporne sie an wie Rennpferde im Wettkampf!"
3. Die Kühe, die einem trefflichen Herrn gehören, die Gäste bringen, die rührigen, begehrenswerten, schönfarbigen von tadellosem Aussehen, hat Brihaspati, nachdem er sich den Weg hindurch gebahnt hatte, aus den Bergen ausgeschüttet wie Korn aus den Säcken.
4. Die Wiege der Wahrheit, mit Süßigkeit besprengend wie der Wetterstrahl, der die Fackel des Himmels herabschleudert, hat Brihaspati, als er die Kühe aus dem Fels herausholte, die Haut der Erde wie durch Wasserflut gespalten.
5. Mit Licht hat er die Finsternis aus dem Luftreich getrieben wie der Wind die Sipalapflanze aus dem Wasser. Brihaspati packte die Kühe des Vala und trieb sie vor sich her wie der Wind die Wolke.
6. Als Brihaspati das Gefängnis des Hohn bietenden Vala erbrach mit seinen wie Feuer glühenden Zauberliedern, da packte und aß er sie wie die Zunge mit den Zähnen die angerichtete Speise. Er brachte den Schatz der Kühe ans Licht.
7. Brihaspati gedachte nämlich des Namens dieser Lautbrüllenden, der an dem Orte verborgen war. Wie die Brut des Vogels, nachdem sie die Eier gespalten hat, so trieb er in eigner Person die Kühe als die Brut des Berges heraus.
8. Er spähte die mit einem Fels verschlossene Süßigkeit wie einen Fisch der im seichten Wasser wohnt. Brihaspati holte sie heraus wie einen Becher aus dem Baum, nachdem er den Fels mit lautem Brüllen gesprengt hatte.
9. Er fand die Usas, er die Sonne, er das Feuer; er vertrieb durch Zauberlied die Finsternis. Brihaspati holte die Kühe des Vala, der mit den Kühen prunkte, wie das Mark aus dem Gelenk.
10. Wie die Bäume ihre vom Frost geraubten Blätter, so vermißte Vala die von Brihaspati geraubten Kühe. Etwas Unnachahmbares hat er getan, das sich nicht wiederholt, solange Sonne und Mond abwechselnd aufgehen werden.
11. Die Väter schmückten den Himmel mit den Gestirnen aus wie einen Rappen mit Perlen. Die Finsternis verlegten sie auf die Nacht, auf den Tag das Licht. Brihaspati spaltete den Fels, er hat die Kühe gefunden.
12. Diese Verbeugung haben wir dem wetterwolkengleichen Brihaspati gemacht, der in vielen Stimmen dem Donner nachbrüllt. So möge uns denn Brihaspati durch Kühe, Rosse, er durch Söhne und Mannen Kraft verleihen.







18. Gruppe        Lieder des Sumitra


10,69. An Agni


1. Glückbringend ist der Anblick von Vadhryasva´s Feuer, trefflich dessen Führung, erfreulich die Aufwartungen. Wenn ihn die Sumitra-Clane zuvor anzünden, so wird er mit Schmalz begossen munter, hell leuchtend.
2. Schmalz ist Stärkung für Vadhryasva´s Feuer, Schmalz seine Speise. Schmalz seine Mästung. Mit Schmalz begossen dehnt er sich weithin aus; wie die Sonne leuchtet er, dessen Tränklein Schmalz ist.
3. Dein Antlitz, das Manu, das Sumitra entflammt hat, o Agni, dies ist auch das allerneueste. Flamme prangend, hab an der Lobrede Gefallen, schlag Lohn heraus, bringe Ruhm ein!
4. Du, den zuerst Vadhryasva, dazu berufen, entflammt hat, o Agni, hab auch an diesem Gefallen! Sei du uns Schützer der Angehörigen und sei Schützer der eigenen Person; erhalte die Gabe, welche du für uns hast!
5. Sei glanzreich, Kind des Vadhryasva, und ein Schützer; nicht sollen die Anschläge der Menschen über dich Macht bekommen! Sei mutig wie ein Aufrüttler, und doch ein Sumitra, ein guter Freund. Ich will jetzt den Namen des Vadhryasvafeuers verkünden.
6. Du hast die Schätze der Ebene und des Gebirges erbeutet, du hast die dasischen und arischen Feinde besiegt. Kühn wie ein Held, ein Aufrüttler der Völker, mögest du, Agni, die Angreifer überwältigen.
7. Dieser Agni spinnt einen langen Faden, fährt mit großen Stieren; er hat tausend Geltkühe, hundert Schliche, der Meister. Unter den Glänzenden glänzend, von den Herren herausgeputzt, sollst du bei den gottergebenen Sumitra´s leuchten.
8. Dein ist die gutmelke Kuh, o Jatavedas, die wie die unversieglichen Rodasi immer gleichmäßig frische Milch gibt. Du wirst von den Opferlohn spendenden Herren, von den gottergebenen Sumitra´s angezündet, o Agni.
9. Selbst die unsterblichen Götter verkünden deine Größe, o Jatavedas, Kind des Vadhryasva. Als die menschlichen Clane kamen, um bei dir sich Rat zu holen, da siegtest du mit den durch dich stark gewordenen Herren.
10. Wie der Vater seinen Sohn, trug Vadhryasva dich, Agni, ehrend auf seinem Schoße. An dessen Brennhölzern Gefallen findend, o Jüngster, hast du auch die früheren Feinde überwunden, wenn sie sich stark fühlten.
11. Immer wieder hat des Vadhryasva Agni die Feinde besiegt im Bunde mit den somapressenden Herren. Du branntest die Schlachtreihe nieder, du Prachtglanz; du hast den, der sich stärker fühlte als selbst der Starke, herabgehauen.
12. Dies ist des Vadhryasva Agni, der Feindetöter, der vor alters entzündete, dem unter Verbeugung freundlich zugesprochen wird. Tritt du für uns den Fremden oder den falschen Verwandten, den Überheblichen entgegen, o Kind des Vadhryasva!



10,70. Apri-Lied


1. An diesem Brennholz von mir hab Gefallen, o Agni; an der Stätte der Opferspende freue dich auf die Schmalzkelle! Auf der Erhöhung der Erde richte dich auf an dem glücklichen der Tage, du Einsichtsvoller, zur Götterverehrung!
2. Als der Götter Anführer soll Narasamsa mit den allfarbigen Rossen hierher kommen. Auf dem rechten Wege unter Verbeugung soll der Göttlichste das Opfermahl für die Götter zubereiten.
3. So oft als möglich berufen die opfernden Menschen Agni zum Botenamt. Mit den besten Zugpferden fahr auf leichtem Wagen die Götter her; nimm hier als Hotri Platz!
4. Das gottgefällige Barhis soll sich in die Quere ausbreiten, in die Länge langgestreckt soll es uns duftend sein. Nicht unwilligen Sinnes opfere du, göttliches Barhis, den verlangenden Göttern mit Indra als Oberstem!
5. Rühret an des Himmels Rücken und noch weiter, oder tut euch auf, so weit die Erde sich erstreckt! Ihr Tore, haltet verlangend den göttlichen Wagen mit den Großen fest durch eure Größe, den Wagen erwartend!
6. Die beiden Göttinnen Morgen und Nacht, die buntgeschmückten Töchter des Himmels, sollen sich auf ihren Platz setzen. In euren breiten Schoß, ihr Verlangenden, Holden, sollen sich voll Verlangen die Götter setzen.
7. Der Preßstein ist aufgerichtet, Agni ist hoch entflammt, die lieben Sachen sind im Schoße der Aditi. Ihr beiden Opferpriester sollt als die Bevollmächtigten, Kundigeren bei diesem Opfer Reichtum erbitten!
8. Ihr drei Göttinnen setzet euch auf dieses Barhis so breit als möglich; wir haben es euch bequem gemacht! Wie bei Manu sollen sie und die schmalzspurige Göttin Ila an dem Opfer und den wohlbereiteten Spenden Gefallen finden.
9. Gott Tvastri, da du die schöne Form fertig gebracht hast, da du der Gefährte der Angiras´ geworden bist - bring es kundig in die Obhut der Götter, opfere willig, du Reichtumspender, schönen Lohn gewährend!
10. O Baum, mit dem Strick festbindend führe das Tier kundig in die Obhut der Götter! Der Gott mache schmackhaft und bereite die Opferspenden. Himmel und Erde mögen meinen Ruf bevorzugen!
11. Fahr, o Agni, den Varuna mach unserem Wunsche her, den Indra vom Himmel, die Marut aus der Luft! Alle Opfersamen sollen sich auf das Barhis setzen, unter Svaharuf sollen sich die unsterblichen Götter ergötzen.







19. Gruppe        Brihaspati-Lieder


10,71. Das Weisheitslied


1. Brihaspati! Das war erst der Rede erster Anfang, als sie damit hervortraten, die Namengebung zu vollziehen. Das Beste und Reine, was sie hatten, das kam im Inneren verschlossen durch ihre Freundschaft zum Vorschein.
2. Wo die Weisen mit Nachdenken die Rede gebildet haben, so wie Schrotmehl durch ein Sieb reinigend, da erkennen die Genossen ihre Genossenschaft. Deren gutes Zeichen ist ihrer Rede aufgeprägt.
3. Mit dem Opfer folgten sie der Rede Spur; sie entdeckten die in die Rishi´s Eingegangene. Sie holten sie und verteilten sie unter Viele; ihr schreien im Chore die sieben Sänger zu.
4. Und mancher, der sieht, hat die Rede nicht erschaut, und mancher, der hört, hört sie doch nicht. Und dem einen hat sie sich aufgetan wie eine verliebte, schöngekleidete Frau dem Gatten.
5. Von manchem sagt man, daß er in der Genossenschaft steif und feist geworden sei; ihn schicken sie auch in den Wettkämpfen nicht vor. Er gibt sich mit einem Trugbild ab, das keine Milchkuh ist, denn er hat eine Rede gehört, die weder Frucht noch Blüte trägt.
6. Wer einen mitwissenden Freund im Stiche gelassen hat, der hat keinen Anteil an der Rede mehr. Was er auch hört, er hört es vergeblich; er kennt nicht den Weg der Tugend.
7. Freunde, die Augen und Ohren haben, sind sich an Einfällen des Geistes ungleich. Die einen erscheinen wie Teiche, die bis an den Mund, bis an die Achsel reichen, die anderen wie Teiche, die zum Baden geeignet sind.
8. Wann die Brahmanen als Genossen zusammen opfern, während die Einfälle des Geistes im Herzen geformt werden, da lassen sie den einen mit Bedacht abfallen; die anderen treten ab, indem ihre feierlichen Reden Beifall finden.
9. Die nicht näher und nicht weiter kommen, nicht wirkliche Brahmanen sind, noch bei dem Soma mitwirken, die gebrauchen die Rede in übler Weise und spannen unkundig die fließenden Wasser als Gewebe auf.
10. Alle Genossen freuen sich über den geehrten Genossen, der als der Sieger in der Versammlung ankommt, denn er bewahret sie vor Fehle, verdient für sie Brot. Zum Wettkampf vorgeschickt stellt er seinen Mann.
11. Der eine sitzt da, die Fülle der Verse mehrend, der andere singt eine Gesangesweise auf Sakvariversen. Der eine trägt als Brahman das vorhandene Wissen vor, der andere bestimmt das Maß des Opfers.



10,72. An die Götter / Schöpfungslied


1. Nun wollen wir auf Beifall hoffend die Geburten der Götter in vorgetragenen Liedern verkünden, wenn die einer in dem späteren Zeitalter noch zu erschauen vermag.
2. Brahmanaspati hat diese wie ein Schmied zusammengeschweißt. In dem frühesten Zeitalter der Götter entstand das Seiende aus dem Nichts.
3. Im ersten Zeitalter der Götter entstand das Seiende aus dem Nichts; nach diesem entstanden die Welträume: Dieses wurde von der Kauernden geboren.
4. Die Erde wurde von den Kauernden geboren, aus der Erde entstanden die Welträume. Von Aditi wurde Daksa geboren und von Daksa die Aditi.
5. Denn Aditi wurde geboren als deine Tochter, o Daksa. Nach ihr wurden die Götter geboren, die guten Unsterblichkeitsgenossen.
6. Als ihr Götter damals in der Flut euch fest aneinanderhaltend standet, da ging von euch heftiger Staub weg wie von Tanzenden.
7. Als ihr Götter wie Zauberer die Welten anschwelltet, da holtet ihr die im Meere versteckte Sonne.
8. Acht Söhne der Aditi sind es, die aus ihrem Leibe geboren wurden. Mit sieben ging sie zu den Göttern, den Martanda schob sie beiseite.
9. Mit sieben Söhnen trat Aditi in das erste Zeitalter. Den Martanda holte sie wieder, damit er bald sich fortpflanzte und bald sterbe.







20. Gruppe        Lieder des Gauriviti


10,73. An Indra


1. Du bist zu überlegener Macht geboren, der Gewaltige, Beliebte, Gewaltigste von reichlichem Selbstgefühl. Die Marut sogar stärkten dabei den Indra, als die Mutter den Helden laufen lehrte als die beste Lehrmeisterin;
2. Wie eine Buhlerin mit trügerischen Absichten dahockend - jene Marut stärkten Indra reichlich mit Zuspruch. Diese Welten waren von seiner großen Fußtapfe gleichsam bedeckt, belegt. Aus der angeschwollenen Finsternis kamen die Leibesfrüchte hervor.
3. Hoch sind deine Füße, wenn du ausschreitest; die Vaja´s stärkten dich und welche Götter sonst noch dabei waren. Du Indra hast tausend Wölfe in den Mund gesteckt; du mögest die Asvin herbringen.
4. Immer gleich eilig kommst du zum Opfer. Bringe die Nasatya´s mit zum Freundesbund! Erhalte, Indra, der Vasavi die Tausende: die Asvin haben Gaben geschenkt, o Held.
5. Somaberauscht ging Indra in rechter Absicht für die Kreatur auf sein Ziel los mit den eifrigen Freunden. Denn mit diesen Zaubereien ist er den Zaubereien, dem Dasyu zu Leibe gegangen: Er streute beklemmende Nebel, Finsternis aus.
6. Du hast ihm sogar seine beiden gleichnamigen Weiber mit Schaum beschüttet; Indra schlug sie wie den Karren der Usas nieder. Du gingst mit den reckenhaften, zugetanen Freunden; du zerschlugest damit zugleich seinen inneren Halt.
7. Du hast den Dasa Namuci erschlagen, der den Noblen spielen wollte, für den Rishi, ihn seiner Zauberkraft beraubend. Du machtest für Manu die Wege bequem, die gleichsam stracks zu den Göttern gehen.
8. Du hast diesen Namen Genüge getan; du, Indra, trägst sie als Besitzer in deiner Hand. Dir jubeln die Götter mächtig zu; du hast die Bäume mit den Wurzeln nach oben gekehrt.
9. Wenn sein Rad im Wasser festsitzt, auch das würde ihm Honig dünken. Als das Euter auf Erden fest zugebunden war, da legtest du die Milch in die Kühe, in die Pflanzen.
10. Wenn sie behaupten: Er ging aus dem Roß hervor, so meine ich, daß er aus der Kraft geboren ist. Er ging aus dem Ingrimm hervor, er befand sich im verschlossenen Hause. Von Wannen er geboren ist, das weiß nur Indra.
11. Schöngeflügelte Vögel sind dem Indra genaht: Schutzsuchend die Priyamedha´s, die Rishi´s. Deck die Finsternis auf, erfülle das Auge mit Licht! Befreie uns wie die in einer Schlinge Gefangenen!



10,74. An Indra


1. Ich gedenke, um ihrer habhaft zu werden, entweder der Vasu´s oder beider Welten mit Dichtung oder Opfern, oder der Rennpferde, die bei der Preisgewinnung Reichtum eingebracht haben, oder all derer, die als gute Erhörer den Eifrigen gern erhört haben.
2. Bei ihrem Anruf erreicht der Asura den Himmel und küßt ehrgeizigen Sinnes die Erde, während die Götter zu guter Fahrt erscheinend es sich nach ihren eigenen Wünschen einrichten sollen wie der Himmel.
3. Diese Lobrede ist für diese Unsterblichen in ihrer Gesamtheit, die sich nach einer Perle von Lied sehnen. Dichtung und Opfer zu gutem Gelingen bringend, sollen die uns vollen Reichtum verschaffen!
4. Das rechnen dir, Indra, die Ayu´s hoch an, die den rinderreichen Verschluß zu öffnen wünschen, die die einmal gebärende, sohnreiche tausendstrahlige große hohe Kuh melken möchten.
5. Machet den mächtigen Indra zur Hilfe geneigt, den unbeugsamen, der die Angreifer zahm macht, den Ribhuksan, Gepriesenen, der die mannhafte Keule trägt und viele Herden besitzt!
6. Da er, der Burgenbezwinger, am häufigsten gewonnen hat, so hat der Vritratöter Indra seinen Namen Genüge getan. Er hat sich ausgezeichnet als der starke Herr der Gewalt. Was wir wünschen, daß er tue, das möge er tun.







21. Gruppe        Zwei einzelne Dichter


10,75. An die Flüsse


1. Eure höchste Größe, ihr Gewässer, wird jetzt der Dichter fein verkünden an des Vivasvat Platze. Dreimal je sieben sind sie nämlich ausgezogen, allen Strömenden voran überholt sie durch ihre Stärke die Sindhu.
2. Dir zeichnete Varuna die Wege zum Laufe vor, o Sindhu, als du nach den Siegerpreisen ausliefst. Über den Rücken der Erde gehst du in deinem Laufe, wann du die Spitze dieser lebenden Wesen führst.
3. Gen Himmel strebt ihr Brausen über der Erde; sie treibt ihre endlose Wucht mit Glanz empor. Es donnern gleichsam Regengüsse aus der Wolke, wenn Sindhu wie ein brüllender Bulle dahingeht.
4. Sie eilen dir zu, o Sindhu, wie die Mütter ihrem Jungen, wie die Kühe brüllend mit ihrer Milch. Du führest sie an wie ein kämpfender König seine beiden Heerflügel, wann du die Spitze dieser Ströme zu gewinnen suchest.
5. Folgt diesem Lobgesang von mir, Ganga, Yamuna, Sarasvati, Sutudri, Parusni; Marudvridha mit der Asikni, mit der Vitasta, Arjikiya mit der Susoma höre zu!
6. Zuerst mit der Tristama zum Laufe vereint, mit Susartu, Rasa, mit dieser Svetya kommst du, Sindhu, mit der Kubha zur Gomati, mit der Mehatnu zur Krumu, mit denen du auf gleichem Wagen dahineilst.
7. Geradeaus schießend, schimmernd, weiß, führt sie in ihrer Größe Stromschnellen und Staubwolken mit sich. Die unbeirrte Sindhu, die Tätigste der Tätigen, prächtig wie eine Stute, wie eine Schöne sehenswert.
8. Reich an schönen Rossen ist Sindhu, reich an schönen Wagen und Gewändern, reich an Gold, wohlbeschaffen, reich an Rennstuten; reich an Wolle ist die Jugendliche, reich an Silamakraut, und die Holde trägt als Kleid die Madhuvridh-Staude.
9. Ihren leichten, mit Rossen bespannten Wagen hat die Sindhu geschirrt, mit dem wird sie den Preis in diesem Rennen gewinnen. Denn dessen hehre Größe wird hochgepriesen, des unbeirrten, selbstherrlichen, überreichen.



10,76. An die Preßsteine


1. Ich begehre eurer Kräfte jeden Morgen; besalbet Indra, die Marut, beide Welten, auf daß uns beide Tageshälften vereint erfolgreich jeden Sitz unbeengt machen sollen!
2. Presset diese beste Trankspende aus; der Stein soll, wie ein Rennpferd mit der Hand gelenkt, den Soma auspressen, denn sie verschafft die Kraft, die dem Nebenbuhler überlegen ist, sie, die seine Rennpferde überholt zu großem Gewinn.
3. Denn diese Trankspende hat sein Werk vollbracht - wie sie ehedem dem Manu den Weg geebnet hat - bei dem Tvastrisohn, der eine Masse von Kühen hatte und mit seinen Rossen Staat machte. Sie haben Opfer zu Opfer gefügt.
4. Schlaget die hinterlistigen Unholde hinweg, bannet das Verderben, haltet die Ratlosigkeit fern! Presset uns einen Schatz von lauter Söhnen heraus; erhebet, ihr Steine, euren taktmäßigen Klang, der die Götter einlädt!
5. Euch will ich lobsingen, die gewaltiger sind als der Himmel, die rascher arbeiten als selbst Vibhvan, somagieriger als selbst Vayu, die mehr Speise bereiten als selbst Agni.
6. Die geehrten Steine sollen, um uns Saft auszuschlagen, mit ihrer gen Himmel gehenden, gen Himmel dringenden Stimme klappern - während die Männer die begehrte Süßigkeit herausmelken, - nach allen Seiten ertönend, sich gegenseitig überbietend.
7. Zu Wagen fahrend pressen die Steine den Soma aus; sie melken das Euter, um die Milch des Soma aufzugießen. Wie die Herren machen sie das Opfer mit ihren Mäulern sauber.
8. Ihr Herren da, ihr seid fleißig gewesen, die ihr für Indra den Soma auspresset, ihr Steine. Alles Angenehme von euch sei für das himmlische Geschlecht, alles Gute von euch für den irdischen Auspresser!







22. Gruppe        Lieder des Syumarasmi


10,77. An die Marut


1. Wie die Wolkenschauer den Regen will ich mit meiner Rede Gutes sprühen. Die Gebetsworte des Sachkundigen sind wie die von Opferspenden begleiteten. Wie um den Beschwörer aufzuwiegen, der schönes Marutwetter beschwört, habe ich auf ihre Schar ein Loblied angestimmt, um sie gleichsam schön zu machen.
2. Zur Schönheit legten die Jünglinge ihre Zierrate an, wie ihr schönes Marutwetter über viele Nächte. Des Himmels Söhne haben sich wie Antilopen zusammengeschlossen; die Söhne der Aditi sind wie Elefanten groß geworden.
3. Die in ihrem Eifer von selbst über den Himmel wie über die Erde hinausreichen, wie die Sonne über das Gewölk, wie ansehnliche Helden Lob wünschend, wie die Freier, die über Nebenbuhler triumphieren, die Himmlischen.
4. Bei eurem Kommen, wie bei dem des Hochwassers, schwankt unter euch gleichsam die Erde, gibt sie nach. Dieses allfarbige Opfer wendet sich fein euch zu; kommet wie die, welche Opfergaben haben, zu den darauf Gespannten her!
5. Ihr seid wie Gespanne in den Jochen mit Zügeln gelenkt, wie Lichtbringer an Glanz bei Tagesanbruch; wie selbstherrliche Adler über die Nebenbuhler triumphierend, wie Schwimmvögel im Fluge um euch spritzend.
6. Wenn ihr Marut aus der Ferne gefahren kommet, den großen verschlossenen Ort des Gutes kennend, des zu gewinnenden, ihr Vasu´s, so haltet schon von ferne die Feindschaft abseits!
7. Welcher Mensch, wenn das Lied im Opfer ausklingt, bei der heiligen Handlung zugegen, den Sängern wie den Marut spendet, der empfängt reiche Kraft an guten Söhnen, der soll unter dem Schutze der Götter stehen!
8. Denn diese bei dem Opfer zu verehrenden Helfer, die heilsamsten mit dem aditischen Namen, die sollen unsere Gebete bevorzugen, die Wagen überholend und bei ihrer großen Ausfahrt am Opfer Gefallen findend.



10,78. An die Marut


1. Gutes sinnend wie Beredsame mit ihren Gedanken, Gutes verdienend wie die, welche mit Opfern die Götter einladen, prächtig wie die Könige von schönem Aussehen, makellos wie die jungen Männer unter den Leuten.
2. Die wie Feuer an Glanz mit ihrem Goldschmuck auf der Brust, wie die Winde sich selbst schirrend, sofort Hilfe bringend, gute Führer, wie die besten Wegekenner, guten Schutz gewährend wie die Somasäfte dem, der den rechten Brauch hält.
3. Die wie die brausenden Winde eilig kommen, wie die Zungen der Feuer leuchtend, wütig wie gepanzerte Krieger, glückspendend wie der Väter Worte.
4. Die wie die Speichen der Wagen gleiche Nabe, gleichen Ursprung haben, wie siegreiche Helden, die Himmlischen, schmalzspritzend, verschwenderisch wie werbende Jünglinge, wie gute Sänger ihre Lieder ertönen lassend.
5. Die schnell wie die besten Rosse, freigebig wie freiende Ritter, eilig wie die Flüsse talwärts mit ihren Gewässern, mit den Sangesweisen abwechselnd wie die Visvarupa Angiras`.
6. Freigebig wie die sindhugeborenen Preßsteine, wie die Felsen immerdar zerschmetternd, wie kleine Kinder spielend, von guter Mutter stammend, und mit ihrem Funkeln wie ein großer Clan auf dem Kriegszug.
7. Wie die Strahlen der Morgenröte das Opfer verschönend, wie Prunksüchtige erglänzten sie mit ihren Zieraten. Wie die Ströme eilend mit blinkenden Speeren, wie aus der Ferne Kommende haben sie die Meilen gemessen.
8. Macht uns, ihr Götter, glücklich, belohnt, uns Lobsänger, o Marut, euch erbauend! Gedenket des Lobliedes und der Freundschaft, denn schon seit langer Zeit teilet ihr Belohnungen aus!







23. Gruppe        Saucika-Lieder


10,79. An Agni


1. Ich habe seine, des Großen, Größe, des Unsterblichen in den sterblichen Niederlassungen erschaut. Da und dort klappen seine geöffneten Kinnbacken zusammen; ohne zu kauen fressen sie schnappend viel.
2. Versteckt ist sein Kopf, abseits die Augen; ohne zu kauen ißt er mit der Zunge die Hölzer. Mit den Füßen tragen sie ihm Nahrung zusammen, mit ausgestreckten Händen nahen sie ihm unter Verbeugung in den Niederlassungen.
3. Wie ein Knabe den geheimen Ort seiner Mutter suchend kriecht er immer weiter zu den weiten Pflanzen. Er hat ihn gefunden, der wie die reife Nahrung glühte, der im Schoße der Erde leckte.
4. Das verkünde ich euch als Wahrheit, o Himmel und Erde: Das neugeborene Kind frißt seine beiden Eltern. Ich der Sterbliche begreife den Gott nicht; Agni allein ist weise, er ist´s, der es versteht.
5. Wer ihm dürre Speise, das Holz, zulegt, ihm Fett und Schmalz opfert, ihn füttert, dem blickst du aus tausend Augen; o Agni, nach allen Seiten kehrst du dein Gesicht zu.
6. Welche Feindseligkeit, welchen Frevel hast du an den Göttern begangen? Agni, ich frage dich nur, weil ich es nicht weiß. Nicht spielend und doch spielend muß der Goldfarbige ohne Zahn essen; er hat das Holz stückweise zerschnitten wie das Schlachtmesser ein Rind.
7. Der Holzgeborene hat nach entgegengesetzten Seiten die Rosse angeschirrt, die er mit straffen Zügeln festhält. Der Freund von vornehmer Geburt teilt das Mahl mit den Göttern, er ist an allen Gliedern wachsend vollständig geworden.



10,80. An Agni


1. Agni schenkt das preisgewinnende Gespann, Agni den berühmten, im Werke anhaltenden Mann. Agni durchwandert beide Welten, sie ausschmückend; Agni schenkt eine gesegnete Frau, die mit einem Sohne schwanger geht.
2. Dem Agni soll das Brennholz des Verdienstes zu Gute kommen; Agni ist in beide Welten eingezogen. Agni ermutigt den Alleinstehenden in den Kämpfen; Agni macht die vielen Feinde klein.
3. Agni stand jenem Jaratkarna bei, Agni brannte den Jarutha von den Gewässern weg. Agni befreite den Atri in der Glut; Agni machte den Nrimedha der Nachkommenschaft teilhaft.
4. Agni schenkt Reichtum, dessen Zier die Söhne sind, Agni einen Rishi, der Tausende verdient. Agni hat das Opfer bis zum Himmel ausgespannt, Agni´s Formen sind vielerorts verteilt.
5. Agni rufen die Rishi´s mit den Liedern von vielen Seiten an, Agni die Männer, die auf der Kriegsfahrt in Bedrängnis sind; Agni die Vögel, die in der Luft fliegen, Agni kreist Tausende von Rindern ein.
6. Agni berufen die menschlichen Stämme, Agni die verschiedenen Abkommen des Manu, des Nahus. Agni kennt den gandharvischen Weg der Wahrheit; Agni´s Weidegang ist in Schmalz gebettet.
7. Für Agni haben die Ribhu´s eine erbauliche Rede gezimmert, zu Agni haben wir ein großes Loblied gesprochen. Agni, hilf dem Sänger weiter, o Jüngster; Agni, erbitte großen Reichtum!







24. Gruppe        Lieder des Visvakarman Bhauvana


10,81. An Visvakarman


1. Der Rishi, der als Hotri seinen Platz einnahm, all diese Welten zum Opfer bringend, unser Vater, er ist, mit seiner Bitte Reichtum wünschend, in die späteren Geschöpfe eingegangen, während er die ersten verhüllt.
2. Welches war denn der Standort, welches war wohl der Anfang, und wie war er denn, woraus Visvakarman die Erde erschuf und den Himmel in ganzer Größe enthüllte, er der ganz Auge ist?
3. Allenthalben Auge, Gesicht, Arm und Fuß, schweißt er sie mit den Armen und den Schwingen zusammen, als er Himmel und Erde erschuf, der einzige Gott.
4. Welches war denn das Holz, welches der Baum, aus dem sie Himmel und Erde zimmerten? Ihr Nachdenkende, forschet in eurem Geiste darnach, worauf er stand, als er die Welten befestigte?
5. Was deine höchsten Formen, deine niedrigsten und diese mittleren, o Visvakarman, sind, die versuche den Genossen bei dem Opfer begreiflich zu machen, du Eigenartiger; bring dir selbst das Opfer, deinen Leib stärkend!
6. O Visvakarman, durch Opferspende gestärkt opfere dir selbst die Erde und den Himmel! Die anderen Leute allenthalben mögen in der Irre gehen; uns soll hier ein freigebiger Auftraggeber werden.
7. Den Meister der Rede, den gedankenerweckenden Visvakarman, wollen wir heute bei dem Wettstreit zum Beistand rufen. Er möge an allen unseren Anrufungen Gefallen haben, der Allwohltätige, Guteswirkende zur Gnade.



10,82. An Visvakarman


1. Des Auges Vater - denn er ist weise an Verstand - erschuf diese beiden Nachgebenden als Schmalz. Sobald die östlichen Grenzen gefestigt waren, breiteten sich Himmel und Erde aus.
2. Visvakarman ist von besonderem Verstand und auch von besonderer Kraft; er ist der Schöpfer und Ordner und die höchste Erscheinung. Ihre Wünsche erfreuen sich dort des Genusses, wo, wie man sagt, jenseits der sieben Rishi´s das Eine ist.
3. Der unser Vater, der Erzeuger ist, der der Ordner, der alle Arten und Geschöpfe kennt, der der alleinige Namengeber der Götter ist, zu ihm kommen die anderen Geschöpfe, um ihn zu befragen.
4. Diese opferten ihm gemeinsamen Reichtum, die vormaligen Rishi´s, wie die Sänger in großer Zahl, die diese Welten bildeten, nachdem der nichtbeschienene, der sonnenbeschienene Raum hingesetzt ward.
5. Was jenseits des Himmels, noch jenseits der Erde, jenseits der Götter, der Asura´s ist, was war das denn, was das Wasser als ersten Keim empfing, worin alle Götter mit eingerechnet waren?
6. Diesen empfing das Wasser als ersten Keim, in dem alle Götter sich vereinigten. In des Ungeborenen Nabel steckt das Eine, auf dem alle Geschöpfe beruhen.
7. Nicht werdet ihr den finden, der diese Geschöpfe erschaffen hat. Ein anderes tritt euch dazwischen. In Nebel gehüllt und mit Gefasel wandeln die lebenraubenden Liedersprecher.







25. Gruppe        Lieder des Manyu


10,83. An Manyu (den Zorn)


1. Wer es dir, Manyu, recht gemacht hat, du Indrakeule, du Geschoß, der entfaltet vollständig seine ganze Macht und Kraft. Wir wollen mit dir im Bunde den Dasa und den Arier bezwingen, mit der machtgeborenen, machtvollen Macht.
2. Manyu ward Indra, Manyu selbst ward jeder Gott, Manyu der Hotri, Varuna, Jatavedas. Den Manyu rufen die menschlichen Stämme an: Schütze uns, Manyu, im Verein mit Tapas!
3. Geh an, Manyu, stärker als der Starke! Mit Tapas im Bunde zerstreue die Feinde! Als Feindetöter, Vritratöter und Dasyutöter bring du alle Schätze uns her.
4. Denn du, Manyu, von überlegener Stärke, bist der selbstgewordene, feindebezwingende Ingrimm. Allen Völkern gehörig, überlegen, übergewaltig, gib uns Kraft in den Kämpfen!
5. Ohne Beuteanteil bin ich abgezogen, nach deinem, des Starken, Ratschluß, du Weiser. Dich, Manyu, habe ich ohne Absicht erzürnt. In eigener Person komme zu mir, um mir Kraft zu leihen!
6. Ich hier bin dein, komme zurück zu mir her, du Überlegener, Allstärkender! Manyu, Keulenträger, wende dich mir zu; wir wollen beide die Dasyu´s schlagen, und gedenke deines Freundes!
7. Geh drauf los, bleib zu meiner Rechten, dann wollen wir beide viele Feinde erschlagen. Ich opfere dir den Rest, die Blume des Somatrankes. Beide wollen wir schweigend zuerst trinken.



10,84. An Manyu


1. Mit dir, Manyu, auf einem Wagen, zerschmetternd, kampffroh, mutig, du Marutfreund, mit spitzen Pfeilen, ihre Waffen schärfend sollen die Männer dem Feuer gleichend drauflos gehen.
2. Wie Feuer funkelnd siege, o Manyu; sei aufgerufen unser Heerführer, du Überlegener! Erschlage die Feinde und verteile ihre Habe; deine Stärke erprobend jage die Verächter auseinander!
3. Bewältige, Manyu, den feindlichen Anschlag gegen uns; zerschmetternd, malmend, zermalmend geh auf die Feinde los! Deine gewaltige Erscheinung halten sie niemals auf. Mächtig bringst du Einziggeborener sie in deine Macht.
4. Einzig du bist von vielen angerufen, Manyu; mache jeden Clan zum Kampfe scharf! Von ungeteiltem Glanze du, mit dir im Bunde wollen wir hellen Schlachtruf erheben zum Siege.
5. Ein Siegbereiter gleich Indra, keine Absage gebend, sei du, Manyu, hier unser Schirmherr! Wir preisen deinen lieben Namen, du Überlegener; wir kennen den Quell, von wannen du entstammst.
6. Mit dem Erfolg zugleich geboren, du Indrakeule, Geschoß, besitzest du, Überlegener, höhere Übermacht. Sei mit deinem Rat als unser Gefährte dabei, o Manyu, bei dem Zusammenraffen großer Beute, du Vielgerufener!
7. Beiderlei Beute, die zusammengeraffte und zusammengetriebene, sollen uns Varuna und Manyu geben. Die Feinde, Furcht im Herzen bekommen, sollen besiegt sich verkriechen!







Zehnter Liederkreis
Der große Nachtrag


II        Die Einzellieder        10,85 - 10,191


10,85. Hochzeitslied


1. Durch die Wahrheit wird die Erde emporgehalten, durch die Sonne wird der Himmel emporgehalten. Durch das Gesetz haben die Aditya´s Bestand, und ist der Soma in den Himmel versetzt.
2. Durch Soma sind die Aditya´s stark, durch Soma ist die Erde groß, und in den Schoß dieser Sternenbilder ist Soma, der Mond, gestellt.
3. Man meint den Soma getrunken zu haben, wann sie das Kraut zerstampfen. Von dem Soma, den die Brahmanen kennen, von dem genießt keiner.
4. Von dem zu deiner Bedeckung Bestimmten behütet, o Soma, von dem im hohen Himmel Wohnenden bewacht, stehst du da auf die Preßsteine horchend. Kein Irdischer genießt von dir.
5. Wann sie dich auftrinken, o Gott, so füllst du dich darauf wieder. Vayu ist des Soma´s Wächter; der Mond ist die Grundform der Jahre.
6. Die Raibhi war die Amme, die Narasamsi die Gespielin. Das gute Kleid der Surya ist mit der Gatha ausgeputzt.
7. Erkenntnis war das Kissen, das Auge ihr Salböl. Himmel und Erde waren die Truhe, als die Surya zum Gemahl zog.
8. Die Lobgesänge waren die Deichselstangen, das Metrum Haube und Kopfputz. Die Asvin waren die Werber der Surya, Agni war der Vorreiter.
9. Soma war der Liebhaber, beide Asvin waren die Werber, damals als Savitri die Surya dem Gatten überließ, die von Herzen ihr Jawort gab.
10. Geist war ihr Wagen, und der Himmel war das Wagendach. Die beiden Lichter waren die Zugtiere, als Surya nach dem Hause des Soma verzog.
11. Mit Rik und Saman angeschirrt gehen deine beiden freundlichen Rinder. Das Gehör waren deine Räder, die Straße zieht sich am Himmel hin.
12. Die beiden Reinen sind deine Räder, wann du fährst; der Hauch ist als Achse befestigt. Den geistigen Wagen bestieg Surya, als sie zum Gatten verzog.
13. Der Hochzeitszug der Surya hat sich aufgemacht, den Savitri verabschiedete. Unter den Agha´s werden die Rinder getötet, unter den beiden Arjuni´s wird sie heimgeführt.
14. Als ihr Asvin um sie anhaltend auf dem Dreirad zur Hochzeit der Surya ginget, da gaben alle Götter euch ihre Einwilligung dazu. Pusan, der Sohn, wählte euch zu Vätern.
15. Als ihr Herren der Schönheit ginget, um die Surya zu freien, wo war da euer eines Rad, wo standet ihr, um ihr den Platz anzuweisen?
16. Deine zwei Räder, o Surya, kennen die Brahmanen genau, aber das eine Rad, das verborgen ist, das kennen nur die Wahrheitskenner.
17. Der Surya, den Göttern, Mitra und Varuna, die der Schöpfung kundig sind, habe ich diese Verbeugung gemacht.
18. Bald voraus, bald hinterdrein wandeln abwechselnd diese beiden durch ein Kunststück; zwei spielende Jungen umwandeln sie das Opfer. Der eine beschaut alle Geschöpfe, der andere wird wieder geboren, indem er die Zeiten ordnet.
19. Immer wieder wird er neu geboren, als das Wahrzeichen der Tage geht er der Usas voran. Durch sein Kommen bestimmt er den Göttern ihren Anteil: der Mond zieht sein Leben in die Länge.
20. Den mit schönen Kimsukablüten geschmückten Wagen aus Salmaliholz, den allfarbigen, wie Gold aussehenden, leichtrollenden mit guten Rädern besteige, o Surya, die Welt der Unsterblichkeit! Bereite dem Gatten eine behagliche Hochzeitsfahrt!
21. Hebe dich von dannen, denn diese hat jetzt einen Gatten! Unter Verbeugung rufe ich dem Visvavasu mit Lobesworten zu: Suche dir eine andere, die noch bei dem Vater wohnt, eine Mannbare, die ist dein Anteil von Natur; sei dessen Eingedenk!
22. Hebe dich von dannen, Visvavasu! Wir rufen dir unter Verneigung zu: Suche dir eine andere dralle Dirne! Die Ehefrau laß mit ihrem Gatten zusammen!
23. Dornenlos, richtig sollen die Wege sein, auf denen unsere Freunde auf die Werbung ausziehen. Aryaman und Bhaga sollen uns zusammenführen. Gemeinsam soll uns ein leicht zu führendes Hausregiment sein, o Götter!
24. Ich löse dich von des Varuna Fessel, mit der dich der freundliche Savitri gebunden hat. In die Wiege des Gesetzes, in die Welt der Guttat versetze ich dich unverletzt mit deinem Gatten.
25. Ich löse die von hier, nicht von dort; dort mache ich sie festgebunden, auf daß diese, o belohnender Indra, schöne Söhne habe und beliebt sei.
26. Pusan soll dich von hinnen führen, deine Hand fassend; die Asvin sollen dich auf ihrem Wagen weiterfahren. Gelang ins Haus, auf daß du die Hausfrau werdest. Du mögest als Gebieterin weise Rede führen.
27. Hier soll dir Liebes durch Kinder zuteil werden; über diesem Haus wache für das Hausregiment! Mit diesem Gatten vereine deinen Leib und noch im Greisenalter sollt ihr beide weise Rede führen!
28. Dunkelblau und rot ist es, der Zauber, die Ansteckung malt sich darin. Es gedeihen ihre Verwandten, der Gatte wird in Fesseln gelegt.
29. Gib das befleckte Gewand weg, an die Brahmanen verteile Gut! Dieser Zauber, der Füße bekommen hat, macht sich als Gattin an den Gatten heran.
30. Unschön wird der Leib, der blendendweiße, gar so häßlich, wenn der Gatte mit dem Kleide der jungen Frau seinen eigenen Körper bedecken will.
31. Die Krankheiten, welche dem glänzenden Brautzug der jungen Frau aus der Fremde folgen, die sollen die opferwürdigen Götter wieder dorthin führen, von wannen sie gekommen sind.
32. Nicht sollen Wegelagerer, die auflauern, die Ehegatten antreffen. Auf guten Wegen sollen sie dem gefahrvollen Weg entgehen. Die Unholdinnen sollen davonlaufen.
33. Von guter Vorbedeutung ist diese junge Frau. Kommet alle und betrachtet sie! Bietet ihr Glück und geht dann auseinander nach Hause!
34. Brennend ist es, beißend ist es, mit Krallen versehen, so wenig wie vergiftete Speise zum Essen gut ist. Nur ein Beschwörer, der das Suryalied kennt, der verdient das Brautkleid.
35. Es ist wie das Schlachten, Zerlegen und Zerschneiden. - Sieh die Farbe der Surya! Aber der Beschwörer reinigt sie.
36. Ich ergreife deine Hand zum Glücke, auf daß du mit mir als Gatten hohes Alter erreichest. Bhaga, Aryaman, Savitri, Purandhi die Götter haben dich mir für das Hausregiment geschenkt.
37. Bringet sie hin, o Pusan, die gar Erfreuliche, in die die Menschen den Samen säen. Die uns verlangend ihre Schenkel öffnen möge, in die wir verlangend das Glied stecken wollen.
38. Dir führten sie zuerst die Surya samt dem Brautzug zu. Gib sie, Agni, den Gatten als seine Ehefrau zurück nebst Kindern!
39. Agni hat die Gattin zurückgegeben nebst langem Leben und blühendem Aussehen. Langes leben werde dem, der ihr Gatte ist, hundert Herbste soll er leben!
40. Soma hat sie zuerst bekommen, der Gandharva hat sie als Nächstfolgender bekommen. Dein dritter Gatte war Agni, dein vierter ist der Menschgeborene.
41. Soma gab sie dem Gandharva, Gandharva gab sie dem Agni. Agni hat jetzt Reichtum und Söhne und auch diese mir gegeben.
42. Bleibet immer hier, trennet euch nicht, erreichet das volle Lebensalter, mit Söhnen und Enkeln spielend, im eigenen Hause fröhlich!
43. Prajapati soll uns Kinder erzeugen, bis zum hohen Alter soll uns Aryaman verschmelzen. Ohne übel Vorbedeutung tritt in die Welt des Gatten ein! Sei unseren Zweifüßlern zum Glück und den Vierfüßlern zum Glück!
44. Sei ohne bösen Blick, nicht den Gatten tötend, freundlich den Tieren, wohlgemut, von blühendem Aussehen, Söhne gebärend, götterliebend, angenehm; sei unseren Zweifüßlern zum Glück und den Vierfüßlern zum Glück!
45. Mach, o belohnender Indra, diese Frau an schönen Söhnen reich und beliebt; schenke ihr zehn Söhne, mache den Gatten zum Elften!
46. Sei oberste Herrin über den Schwäher, sei oberste Herrin über die Schwägerin, sei oberste Herrin über die Schwäger!
47. Alle Götter und die Gewässer sollen unser beider Herzen verschmelzen. Matarisvan, der Schöpfer und die Weiserin sollen uns zwei zusammengeben!



10,86. Vrisakapi - Lied


  Indra's Frau:
1. "Man hat ja aufgehört, Soma zu pressen; den Indra haben sie nicht mehr als Gott erachtet, wo an den Vorräten des vornehmen Herrn der mir befreundete Vrisakapi sich gütlich tut. - Höher als alles steht Indra!
2. Du läufst ja weiter, Indra, über die Verfehlung des Vrisakapi hinweg sehend. Auch anderswo bekommst du keinen Soma mehr zu trinken. - Höher als alles steht Indra!"
  Indra:
3. "Was hat dir dieser Vrisakapi getan, das gelbliche Tier, auf den du wohl gar neidisch bist, oder der blühende Besitz des vornehmen Herrn?" - Höher als alles steht Indra!
  Indra's Frau:
4. "Den lieben Vrisakapi, den du, Indra, da in Schutz nimmst, den soll gleich der Hund am Ohre packen, der Saufänger! - Höher als alles steht Indra!
5. Meine lieben gedrechselten, bemalten Sachen hat der Affe besudelt. Seinen Kopf will ich gleich zerschlagen und dem Übeltäter nicht schön kommen. - Höher als alles steht Indra!
6. Keine Frau hat eine schönere Scham, keine gewährt schöneren Liebesgenuß als ich; keine drückt sich mehr an den Mann, keine hebt die Schenkel besser." - Höher als alles steht Indra!
  Vrisakapi:
7. "O weh, Mütterchen, du leicht zu kriegendes Weibchen, wie es wohl sicher kommen wird, meine Scham, meine Schenkel, mein Kopf jucken mir schier darnach, Mütterchen." - Höher als alles steht Indra!
  Indra:
8. "Warum, du Schönarmige, Schönfingerige, Breitzopfige, Breithüftige, warum tust du Heldengattin unserem Vrisakapi so weh?" - Höher als alles steht Indra!
  Indra's Frau:
9. "Dieser Boshafte hat es auf mich abgesehen, als ob ich keinen Mann hätte. Und ich habe doch einen Mann, bin Indra´s Gattin, habe die Marut zu Freunden." - Höher als alles steht Indra!
  Vrisakapi:
10. "Früher zog die Herrin zu gemeinsamem Opfer oder zum Kampf aus. Da ward sie als die Meisterin des rechten Wandels, als Heldenweib und Indra´s Gattin gefeiert." - Höher als alles steht Indra!
  Vrisakapi's Frau:
11. "Unter diesen Herrinnen, so hörte ich, ist Indrani die Glückliche, denn nicht wird auch in Zukunft ihr Gemahl an Altersschwäche sterben." - Höher als alles steht Indra!
  Indra:
12. "Frau Indra! Ohne den Freund Vrisakapi war ich nicht froh, dessen wässerige Opferspende hier den Göttern erwünscht kommt." - Höher als alles steht Indra!
  Vrisakapi:
13. "Frau Vrisakapi, reiche, Mutter schöner Söhne und schöner Schwiegertöchter! Indra soll deine Stiere genießen und die erwünschte einigermaßen genügende Opferspende." - Höher als alles steht Indra!
  Indra:
14. "Mir braten sie auf einmal fünfzehn, zwanzig Stiere, und ich esse nur fettes Fleisch; beide Seiten füllen sie mir." - Höher als alles steht Indra!
  Frau des Vrisakapi:
15. "Wie ein spitzhorniger Stier, der in den Herden brüllt, ist er: Der Gerstentrank sagt deinem Herzen zu, Indra, den er dir braut, dein Wohlergehen wünschend." - Höher als alles steht Indra!
  Frau des Indra:
16. "Der kann nichts, dessen Rute zwischen den Schenkeln hängt; nur der kann´s, dem die haarige Scham klafft, wenn er sich draufsetzt." - Höher als alles steht Indra!
  Frau des Vrisakapi:
17. "Der kann nichts, dem die haarige Scham klafft, wenn er sich drauf setzt; nur der kann´s, dessen Rute zwischen den Schenkeln hängt." - Höher als alles steht Indra!
18. Indra! Dieser Vrisakapi fand einen getöteten Waldesel, ein Schlachtmesser, eine Schlachtschüssel, einen neuen Topf, und einen Karren mit Brennholz beladen." - Höher als alles steht Indra!
  Indra:
19. "Ich ziehe umher, Umschau haltend und zwischen Dasa und Arier scheidend. Nun trinke ich bei dem, der einen schlichten Trank braut. Nach einem Sachkundigen habe ich ausgeschaut. - Höher als alles steht Indra!
20. Wüste und Bergabsturz, wie viele Meilen sind sie wohl von einander entfernt! Komm, Vrisakapi, nach Hause in die näher gelegene Wohnung!" - Höher als alles steht Indra!
  Indra's Frau:
21. "Kehre zurück, Vrisakapi, wir wollen uns gut vertragen, da du, der Schlafvertreiber, deinen Weg wieder nach Hause gehst." - Höher als alles steht Indra!
  Der Dichter:
22. Als ihr, Indra und Vrisakapi, aufwärts nach Hause gegangen waret, wo war das viel Unheil stiftende Tier, zu wem ist der Leutestörer gegangen? - Höher als alles steht Indra!
23. Parsu mit Namen, die Tochter des Manu, gebar zwanzig Kinder auf einmal. Wahrlich, Glück hat sie gehabt, deren Leib die Wehen bekam. - Höher als alles steht Indra!



10,87. An Agni, den Raksatöter


1. Den Unholdtöter, den sieghaften, besprenge ich; bei dem Freunde suche ich breiteste Zuflucht. Agni soll sich scharf machen, nachdem er mit bestimmten Absichten entzündet ist, und uns am Tag und des Nachts vor Schaden bewahren!
2. Du, der Eisenzahn, fasse entzündet die Zauberer mit deiner Flamme, o Jatavedas! Packe sie mit der Zunge, die Götzenanbeter; die Fleischfresser umringele und stecke sie ins Maul!
3. Beide Hauer, du Doppelzahniger, schlag ein als Raubtier, den unteren und den oberen schärfend! Und fahre in der Luft herum, o König; mit deinen Fangzähnen schnappe nach den Zauberern!
4. An den Opfergebeten deine Pfeile glättend, o Agni, an unserem Worte die Pfeilspitzen wie an Schleifsteinen streichend, triff mit diesen Pfeilen die Zauberer ins Herz, brich ihre Arme rückwärts um!
5. Agni, spalte die Haut des Zauberers; der mörderische Blitzstein soll ihn mit seiner Glut erschlagen! Zerbrich, Jatavedas, seine Gelenke; den Zerstückten soll das fleischgierige Raubtier verstreuen!
6. Wo du ihn jetzt stehen oder gehen siehst, Agni Jatavedas, oder auf den Wegen durch die Luft fliegen, da triff ihn als Schütze mit deinem Geschoß scharf schießend!
7. Und den Berührten mache von dem berührenden Zauberer frei mit deinen Speeren, Jatavedas! Schlage ihn vorher nieder, Agni, aufflammend! Die aasfressenden, buntfarbigen Geier sollen ihn fressen.
8. Hier tu kund, Agni, welcher es ist, wer der Zauberer ist, welcher dies tut. Ihn packe mit dem brennenden Holze, du Jüngster, liefere ihn dem Auge des wie ein Herrscher blickenden aus!
9. Mit deinem scharfen Auge, Agni, bewache das Opfer, führe es vorwärts den Göttern zu, du Kluger! Nicht sollen dich, den Mörderischen, die Unholde Versengenden, die Zauberer täuschen, mit dem Herrscherblick du!
10. Mit dem Herrscherauge erspähe den bösen Geist in den Niederlassungen, brich dessen drei Spitzen ab! Agni, zerbrich mit deiner Glut seine Rippen, zerhau in drei Teile des Zauberers Wurzel!
11. Dreimal soll der Zauberer dir ins Garn gehen, der der Wahrheit mit der Lüge ins Gesicht schlägt, o Agni! Strecke ihn, o Jatavedas, knatternd mit deiner Flamme nieder für den Sänger vor dessen Augen!
12. Dieses Auge, o Agni, setze dem Barden ein, mit dem du den hufzerbrechenden Zauberer siehst! Wie Atharvan brenne mit deinem göttlichen Lichte den Ahnungslosen nieder, der die Wahrheit beugt!
13. Was heute, Agni, ein streitendes Paar flucht, was Giftiges an Rede die Barden vorbringen, was als Pfeilregen des Zorns aus dem Geiste geboren wird, damit triff die Zauberer ins Herz!
14. Zerbrich mit deiner Brunst die Zauberer, zerbrich, o Agni, mit deiner Glut den bösen Geist! Zerbrich mit deiner Flamme die Götzendiener, zerbrich versengend die Lebensräuber!
15. Heute sollen die Götter den Falschen zerbrechen, auf ihn sollen die giftigen Flüche zurückfallen. Den Verhexer sollen die Geschosse treffen an seiner verwundbaren Stelle! Einem jeden soll der Zauberer ins Garn gehen.
16. Welcher Zauberer sich mit blutigem Menschenfleisch beschmiert, wer mit dem von Roß und Vieh, wer die Milch der Kuh wegnimmt, o Agni, deren Köpfe haue ab mit deiner Glut!
17. Was die Kuh ein Jahr lang an Milch gibt, von dem soll der Zauberer nichts genießen, o Agni mit dem Herrscherblick! Wer die Biestmilch entwenden will, o Agni, den triff von hinten mit deiner Flamme an der verwundbaren Stelle!
18. Gift sollen die Zauberer von den Kühen trinken, die Bösewichter sollen sich der Aditi entfremden! Gott Savitri soll sie ausliefern; ihren Anteil an den Pflanzen sollen sie verspielen.
19. Von jeher zermalmst du, Agni, die Zauberer, nicht haben dich die Unholde im Kampf besiegt. Verbrenne die Fleischfresser samt der Wurzel; nicht sollen sie deinem göttlichen Geschoß entrinnen!
20. Schütze du uns, Agni, von unten, von oben, du von hinten und von vorne! Deine nicht alternden heißesten Flammen sollen glühend den Übelredenden versengen!
21. Hinten und vorn, unten und oben, als Seher schütze uns mit deiner Sehergabe, o König, deinen Freund, o Freund, du der Alterlose, daß er alt werde, du, Agni, der Unsterbliche uns Sterbliche.
22. Als einen Burgwall wollen wir dich, den Redekundigen, du übermächtiger Agni um uns legen, dich von kühnem Aussehen, Tag für Tag, den Töter der Hinterlistigen.
23. Mit Gift die Hinterlistigen! Versenge die Unholde, Agni, mit scharfer Glut, mit deinen glutspitzigen Speeren!
24. Versenge, Agni, das Zauber- und Kimidin-Paar! Ich mache dich scharf - sei wachsam - mit meinen Gebeten dich den Untrüglichen, du Redekundiger!
25. Mit deiner Brunst, Agni, zerbrich seine brennende Begierde gänzlich! Zerschmettere die Kraft, die Mannheit des Zauberers, des Unholdes!



10,88. An Surya und Vaisvanara


1. Das Trankopfer, das nicht alternde, ist in dem sonnenfindenden, zum Himmel reichenden Agni geopfert, das genehme. Durch seine Eigenkraft breiteten sich die Götter aus, um die Welt zu tragen, zu erhalten.
2. Verschlungen war die Welt, von Finsternis verhüllt, die Sonne kam zum Vorschein, als Agni geboren wurde. In seiner Freundschaft wurden die Götter, Erde, Himmel und die Gewässer, die Pflanzen froh.
3. Von den opferwürdigen Göttern getrieben will ich jetzo den Agni preisen, den alterlosen, hohen, der mit seinem Lichte die Erde und diesen Himmel, die beiden Welthälften, das Luftreich durchzogen hat.
4. Der der erste gottgenehme Hotri war, den sie erwählend mit Schmalz salbten. Er hat das Fliegende und das Gehende, was steht und lebt, gedeihlich gemacht, der Agni Jatavedas.
5. Da du, Jatavedas, an die Spitze der Welt tratest, mit deinem Lichtglanz, o Agni, da haben wir dich mit Gedichten, mit Lobliedern, mit Preisreden angespornt. Du wurdest opferwürdig, die Welt erfüllend.
6. Des Nachts ist Agni das Haupt der Erde; aus ihm wird am Morgen der aufgehende Surya geboren. Seht doch dieses Kunststück der opferwürdigen Götter, daß er pünktlich an sein Werk geht, des Weges kundig;
7. Der ansehnlich durch seine Größe, wann entflammt, strahlend erglänzte, der Himmelentsprossene, in diesem Agni opferten alle Götter unter Liedvortrag die Spende, die sie selbst schützt.
8. Die Götter erschufen zuerst den Liedvortrag, dann den Agni, dann die Opferspende. Dies ward ihr Opfer, das sie selbst schützt. Dieses kennt der Himmel, dieses die Erde, dieses das Wasser.
9. Agni, den die Götter erschufen, in dem sie alle Welten opferten, der erhitzte mit seinem Strahl die Erde und diesen Himmel mit Macht in redlicher Absicht.
10. Denn unter Preislied hatten die Götter im Himmel den Agni erzeugt, der mit seinen Kräften die Welt erfüllt. Sie machten, daß er sich dreifach teilte. Er bringt die verschiedenartigen Pflanzen zur Reife.
11. Als die opferwürdigen Götter ihn an den Himmel setzten, den Surya, der Aditi Sohn, als das wandelnde Paar erschien, da erst sahen alle Welten.
12. Für die ganze Welt machten die Götter den Agni Vaisvanara zum Zeichen der Tage; der die aufleuchtenden Morgenröten ausgebreitet hat, er deckt auch die Finsternis ab, wann er mit seinem Lichtstrahl kommt.
13. Die opferwürdigen Seher, die Götter, erschufen den Agni Vaisvanara, den alterlosen, das uralte, nie die Richtung verfehlende, wandelnde Gestirn, den starken, hohen Aufseher des Geheimnisses.
14. Den Vaisvanara, den allezeit leuchtenden, den Agni, den Seher, rufen wir mit Dichterworten an, den Gott, der mit seiner Größe die beiden breiten Welthälften umspannt, sowohl von unten als von oben.
15. Zwei Wege, so hörte ich von den Vätern, gibt es für die Götter und die Sterblichen. Auf diesen beiden kommt all dies Lebendige zusammen, das zwischen dem Vater, dem Himmel, und der Mutter, der Erde, ist.
16. Die beiden gepaarten, Himmel und Erde, tragen den Wandelnden, den aus ihrem Haupte Geborenen, den im Geiste Betrachteten. Er steht da, allen Welten zugewandt, nie nachlässig, durchhaltend, strahlend.
17. Über den beide einen Wortstreit führen, hüben und drüben sitzend: Welcher von uns beiden Opferleitern weiß es genau? Die Genossen haben die gemeinsame Trankfeier zustande gebracht, sie kamen zum Opfer. Wer wird Folgendes beantworten?
18. "Wie viele Feuer gibt es, wie viele Sonnen, wie viele Morgenröten, wie viele sind denn die Gewässer? Ich stelle euch keine verfängliche Frage, ihr Väter; ich frage euch, ihr Seher, nur um es zu erfahren."
19. Noch ehe die beflügelten Flammen sich mit dem Abglanz der Morgenröten umkleiden, o Matarisvan, stellt bei dem Opfer erscheinend der Brahmane auf die Probe, dem Hotri gegenüber Platz nehmend.



10,89. An Indra


1. Indra will ich preisen, den Männlichsten, der durch seine Größe die Himmelslichter, die Grenzen der Erde weggedrängt hat, der die Welt mit seiner Breite ausfüllt, der Völkererhalter, der an Größe über die Ströme hinausreicht.
2. Dieser Surya umkreist die weiten Räume. Indra möge wie die Wagenräder ihn herdrehen, der wie ein emsiger Strom nie stillsteht. Er zerstörte das schwarze Dunkel durch seinen Strahlenglanz.
3. Ihm will ich das gemeinsame Erbauungswort singen, das nicht vom rechten Weg abkommt, das auf Erden und im Himmel nicht seinesgleichen hat, das neue. Indra, der die Sippschaft des hohen Herrn gemustert hat wie die Pferderücken, hat keinen zum Freund haben wollen.
4. Zu Indra treibe ich die Loblieder, die wie Gewässer in rastlosem Strome aus der Tiefe des Ozeans fließen, der mit Kunst Himmel und Erde wie die Räder durch die Achse auseinandergestemmt hat.
5. Der Soma, in dem man sich grimmigen Mut antrinkt, dessen Anstich scharf ist, der brausende, heftige, Geschosse führende, aus Trestern bereitete wiegt alle Sträucher und Bäume auf. Nicht haben den Indra minderwertige Ersatzpflanzen täuschen können.
6. Dem weder Himmel und Erde, noch das trockene Land, noch die Luft und die Berge gewachsen sind, für ihn ist der Soma geflossen, wenn sein Grimm gesteigert das Harte zerbricht, das Feste zerschmettert.
7. Er erschlug den Vritra wie die Axt die Bäume, er brach die Burgen, er furchte gleichsam die Ströme. Er zerbrach den Berg wie einen neuen Krug, Indra trieb die Kühe ein mit seinen Verbündeten.
8. Du Indra, warst da ein kluger Vergelter. Wie das Schlachtbeil die Gelenke, so zerhaust du die Falschheiten derer, die wider des Mitra und Varuna Gesetze fehlen wie Leute gegen einen verbündeten Freund.
9. Die in böser Absicht wider den Mitra, den Aryaman, gegen die Verträge, den Varuna fehlen, auf diese Unfreunde ziele deine starke Waffe, du Bulle Indra, die bullenhafte, feuerfarbige!
10. Indra ist Gebieter über den Himmel, Indra über die Erde, Indra über die Gewässer, Indra über die Berge, Indra über die Großen, Indra über die Weisen, Indra ist im Frieden und Indra auf der Kriegsfahrt anzurufen.
11. Indra reicht weiter als die Nächte, Indra, der Erstarkte, reicht weiter als die Tage, weiter als das Luftreich, weiter als die Grenze der Erde, weiter als die Ströme, als die Länder.
12. Wie das Zeichen der erglühenden Usas soll, Indra, dein verschlingendes Geschoß hervorkommen. Wie der vom Himmel geschleuderte Stein triff mit glühendstem Eifer die Freundbetrüger!
13. Es ordneten sich die Tage, die Monate, es ordneten sich die Bäume, die Pflanzen, die Berge und willig die beiden Welthälften, die Gewässer dem Indra unter, als er geboren wurde.
14. Wann wird denn dieses Strafgericht von dir, Indra, über den Bösen sein, daß du den heranschleichenden argen Geist zerhaust, daß die Treuverletzer wie Rinder auf der Schlachtbank nur so platt auf der Erde liegen werden?
15. Die feindlich gesinnt wider uns ausgezogen sind, sich gar stark fühlend, die Gewalttätigen, o Indra, die Unfreunde sollen in der stockdunklen Finsternis stecken; die lichtschönen Nächte sollen über sie triumphieren.
16. Allerdings ergötzen dich viele Somaspenden der Leute, die feierlichen Reden der lobpreisenden Rishi´s. Erhöre gnädig diese gemeinsame Anrufung und fahre herwärts, an allen anderen Lobsängern vorbei!
17. So mögen wir aufs neue deine nutzbringenden Gnaden erfahren, Indra. Und möchten wir auch jetzt durch deine Gunst den neuen Tag erleben, wir deine Sänger, die Visvamitra´s, o Indra!
18. Um Glück möchten wir den gabenreichen Indra anrufen in diesem Kampf, den männlichsten zum Beutegewinn, den erhörenden, gewaltigen zum Beistand in den Fehden, der die Feinde erschlägt, der Schätze erobert.



10,90. An Purusa


1. Tausendköpfig, tausendäugig, tausendfüßig ist Purusa; er bedeckte vollständig die Erde und erhob sich zehn Finger hoch darüber.
2. Purusa allein ist diese ganze Welt, die vergangene und die zukünftige, und er ist der Herr über die Unsterblichkeit und auch über das, was durch Speise noch weiter wächst.
3. Solches ist seine Größe und noch gewaltiger als dies ist Purusa. Ein Viertel von ihm sind alle Geschöpfe, drei Viertel von ihm ist das Unsterbliche im Himmel.
4. Zu drei Vierteln stieg Purusa empor, ein Viertel von ihm verjüngte sich hienieden. Von dem aus ging er nach allen Seiten auseinander und erstreckte sich über alles was Speise ißt und was nicht ißt.
5. Aus ihm ward die Viraj geboren, aus der Viraj der Purusa. Geboren ragte er hinten und vorn über die Erde hinaus.
6. Als die Götter mit Purusa das Opfer vollzogen, da war der Frühling dessen Schmelzbutter, der Sommer das Brennholz, der Herbst die Opfergabe.
7. Ihn besprengten, weihten sie als Opfer auf dem Barhis, den am Anfang geborenen Purusa. Diesen brachten die Götter, die Sadhya´s und die Rishi´s sich zum Opfer.
8. Aus diesem vollständig geopferten Opfer wurde das Opferschmalz gewonnen. Das machte er zu den in der Luft, im Wald und im Dorfe lebenden Tieren.
9. Aus diesem vollständig geopferten Opfer entstanden die Verse und Sangesweisen, aus ihm entstanden die Metren, aus ihm entstand der Opferspruch.
10. Aus ihm entstanden die Rosse und alle Tiere mit doppelter Zahnreihe, aus ihm entstanden die Rinder, aus ihm sind die Ziegen und Schafe entstanden.
11. Als sie den Purusa auseinander legten, in wie viele Teile teilten sie ihn? Was ward sein Mund, was seine Arme, was werden seine Schenkel, was seine Füße genannt?
12. Sein Mund ward zum Brahmanen, seine beiden Arme wurden zum Rajanya gemacht, seine beiden Schenkel zum Vaisya, aus seinen Füßen entstand der Sudra.
13. Der Mond ist aus seinem Geist entstanden, die Sonne entstand aus seinem Auge; aus seinem Munde Indra und Agni, aus seinem Aushauch entstand der Wind.
14. Aus dem Nabel ward der Luftraum, aus dem Haupte ging der Himmel hervor, aus den Füßen die Erde, aus dem Ohre die Weltgegenden. So regelten sie die Welten.
15. Sieben waren seine Umleghölzer, dreimal sieben Brennhölzer wurden gemacht, als die Götter das Opfer vollzogen und Purusa als Opfertier anbanden.
16. Mit dem Opfer opferten die Götter dem Opfer. Dies waren die ersten Normen des Opfers. Diese Mächte schlossen sich dem Himmel an, in dem die früheren Götter, die Sadhya´s, sich befinden.



10,91. An Agni


1. Von den Frühwachen wird der Erwachende gemeinsam entzündet im Hause der Hausgebieter an der Stätte der Id Labung, die Opferspende genießend, der zu erwählende Opferpriester jeglichen Opfers, machtvoll, erstrahlend, ein guter Freund dem, der wie ein guter Freund handelt.
2. Von augenfälliger Schönheit, der Gast in jedem Hause, ist er in jedem Holze versteckt wie der Jäger im Walde. Jedweden Menschen verachtet der Menschenfreundliche nicht; er haust bei den Clanen, bei jedem Clane als der Clangenosse.
3. Willensstark an Willensstärke bist du einsichtsvoll an Einsicht. Agni, du bist an Sehergabe ein allwissender Seher. Als Gott gebietest du ganz allein über die Güter, welche Himmel und Erde in Fülle hervorbringen.
4. Dich auskennend hast du dich, Agni, in deinen zeitgemäßen Schoß, den schmalzigen, an der Stätte der Ila gesetzt. Deine Ankunft ist prächtig wie die der Usas, makellos wie die Strahlen der Sonne.
5. Deine Schönheiten sind wie die Blitze der Regenwolke; farbenprächtig erscheinen sie wie der Morgenröte Zeichen, wann du auf die Pflanzen und Bäume losgelassen selber die Speise in deinem Mund anhäufst.
6. Ihn empfingen die Pflanzen als rechtzeitige Leibesfrucht; den Agni erzeugten die Gewässer als seine Mutter. Mit ihm gehen gleichmäßig die Bäume und die Gewächse schwanger und gebären ihn allezeit.
7. Wann du vom Winde angefacht, zur Eile getrieben, nach Belieben gierig die Speisen verarbeitend dich ausbreitest, dann nehmen deine ewig jungen Heerhaufen wie Wagenfahrer getrennt Aufstellung, o Agni, während du brennst.
8. Der Sehergabe wirkt, die Weisheitsrede zustande bringt, den Agni, den Hotri, der das Denken am meisten beherrscht, ihn erwählen sie gleichmäßig bei kleinem, ihn bei großem Opfer, keinen anderen als dich.
9. Nur dich erwählen da deine Anhänger zum Hotri, o Agni, die Meister in den Weisheitsreden, wann die Gottergebenen dir Opfergenüsse bereiten, Spenden bringend die Menschen, die das Barhis herumgelegt haben.
10. Dir, Agni, kommt das Amt des Hotri zu, dir das Amt des Potri zur rechten Zeit, dir das Amt des Nestri. Du bist der Feueranzünder des, der den rechten Brauch, das Opfer, vollzieht. Dir kommt das Amt des Prasastri zu, du wirkst als Adhvaryu, du bist sowohl der Brahman wie der Herr in unserem Hause.
11. Welcher Sterbliche dir dem Unsterblichen, Agni, mit Brennholz aufwartet oder mit Opferwerk, dessen Hotri wirst du; für ihn tust du Botendienst, sprichst den Göttern zu, opferst, besorgst die heilige Handlung.
12. Diese Dichtungen, Reden, Verse, Lobesworte, Preislieder sind von uns aus vereint zu ihm gekommen, nach Gut verlangend, zu dem guten Jatavedas, an denen er seine Freude haben soll, sie noch höher machend, obwohl sie schon hoch sind.
13. Dieses neueste Loblied will ich dem Uralten aufsagen, ihm, der darnach verlangt; er höre auf uns! Es möge ihm nahe zu Herzen gehen, um es zu rühren, wie die verliebte schöngekleidete Frau des Gatten.
14. In welchem Rosse, Stiere, Ochsen, güste Kühe, Widder zum Opfer freigelassen geopfert werden, auf den Süßtranktrinker mit Soma auf dem Rücken, auf den Meister mache ich mit dem Herzen ein Gedicht, das dem Agni genehm ist.
15. Die Spende ist in deinen Mund gegossen, o Agni, wie Schmelzbutter in den Löffel, wie Soma in die Schale. Gib uns einen lohngewinnenden Schatz an tüchtigen Söhnen und Meistern, der gelobt, angesehen, groß ist!



10,92. An alle Götter


1. Den Wagenfahrer eures Opfers, den Clanfürsten, den Opferpriester, den Gast der Nacht, den glanzreichen verehre ich. In den trockenen Pflanzen brennend, in den grünen flackernd, reicht das bullengleiche Banner, das anbetungswürdige, bis zum Himmel.
2. Ihn machten beide Teile zu dem unmittelbar Trinkenden, den Agni zum Regler und Wirker des Opfers. Wie die Nacht küssen die Usas den jüngsten Agni, den Bevollmächtigten, den leiblichen Sohn des Rötlichen.
3. Wahrhaftig, wir wissen zwischen seinen Weisen und denen des Pani zu unterscheiden. Zweige wurden ihm zum Essen geopfert. Als die Furchtgebietenden die Unsterblichkeit erlangt hatten, da gedachten sie rühmend des göttlichen Volkes.
4. Denn das Netz des Gesetzes, der Himmel, der weite Raum, die Verehrung, die große, beste Aramati, Indra, Mitra und Varuna sind eines Sinnes und Bhaga, Savitri, die von lauterem Wollen.
5. Mit dem eilenden Rudra gehen die Ströme, sie überholen die große Aramati, mit denen der herumfahrende Wind seinen weiten Umlauf machend im Bauche dröhnend alles benetzt.
6. Mitwirkend sind die Rudrasöhne, die Marut, die allen Stämmen gehören, des Himmels Adler, des Asura Nestgenossen. Mit diesen läßt sich Varuna, Mitra, Aryaman, Indra der Rossefahrer mit den rossefahrenden Göttern sehen.
7. Von Indra haben die Diensteifrigen Nutzen erlangt, wann es sich um den Anblick der Sonne und um die Krafttat des Bullen handelt: die Dichter, die nach seinem Verdienst seine verbündete Keule in den Männersitzungen gezimmert haben.
8. Selbst die Sonne hielt ihre falben Stuten an. Vor Indra als Stärkerem fürchtet sich ein jeder, vor dem Bauche des furchtbaren Bullen, daß er ihn anschnaube. Tag für Tag siegreich donnerte er nie bedrängt.
9. Zeiget heute unter Verneigung euer Loblied vor dem erfahrenen Rudra, der die Männer beherrscht, und vor denen, in deren Begleitung der Gütige, Gnädige, Selbstherrliche vom Himmel her kommt, der Gernkommenden, Anhänglichen.
10. Denn diese verbreiteten den Ruhm ihrer Nachkommenschaft, Brihaspati, der Bulle, und die Somaverbrüderten. Durch Opfer stellte zuerst Atharvan die Ordnung fest; die Götter und die Bhrigu´s waren in ihren Bestrebungen eines Sinnes.
11. Denn diese beiden, Himmel und Erde, die samenreichen, Narasamsa, der viergliedrige, Yama, Aditi, Gott Tvastri, Dravinodas, die Rhibuksan´s, Himmel und Erde, die Marut, Vishnu haben den Vorrang.
12. Und auf uns, die Heischenden, soll weithin jener Seher, der Drache der Tiefe auf den Anruf hören und Sonne und Mond, die getrennt wandelnden Himmelsbewohner. Achtet, Sami und Nahusi, aufmerksam auf diesen!
13. Pusan, der allen Göttern Befreundete, soll unsere Schritte fördern, Apam Napat, Vayu, daß wir rasch zum Ziele kommen. Besinget den Windhauch zum Heile; höret dies, ihr leicht zu errufenden Asvin, auf eurer Fahrt!
14. Den Insassen dieser furchtlosen Clane, den Selbstherrlichen loben wir mit Lobreden; die unerreichte Aditi nebst allen Götterfrauen und den jugendlichen Herrn der Nacht preist Nrimanas.
15. Es sang hier von Geburt an der frühere Angiras. Die aufgerichteten Preßsteine schauen nach dem Opfer, durch die der Weitschauende zu voller Kraft kam. Fest steht der Zufluchtsort; die Axt ist bei einem Holzbesitzenden.



10,93. An alle Götter


1. Seid recht weit, Himmel und Erde! Immer erscheinen uns die beiden Rodasi wie zwei jüngste Frauen. Mit diesen schützet uns vor einem Gewaltigeren, mit ihnen schützet uns, um überlegen zu sein!
2. Bei jedem Opfer hält der Sterbliche die Götter in Ehren, der recht weithin vernehmbar mit freundlichen Worten sie herbitten soll.
3. Aller Götter Schutz ist großartig, ihr Gebieter, denn alle sind allherrlich, alle sind bei den Opfern opferwürdig.
4. Sie, die Könige der Unsterblichkeit, sind beliebt: Aryaman, Mitra, Varuna, der Umherfahrende. Doch wohl auch Rudra, der Gelobte der Männer, die Marut, Pusan, Bhaga?
5. Und bringet uns, ihr beiden Schatzreichen, den Apam Napat, Sonne und Mond als Teilhaber zum Niedersitzen, daß in ihrer Gesellschaft sich der Drache der Tiefe in den Tiefen setzen möge.
6. Und die beiden Götter Asvin, die Herren der Schönheit, Mitra und Varuna sollen in Person uns schützen. Zu großen Reichtümern kommt er, an den Fährlichkeiten vorüber wie der Reisende an den wüsten Strecken.
7. Auch die beiden Asvin, obwohl sie Rudra´s sind, sollen uns barmherzig sein, alle Götter, der Wagenherr, Bhaga, Ribhu, Vaja, ihr Ribhuksan´s, der Umfahrende, ihr Allwissenden!
8. Kunstreich ist Ribhuksan, kunstreich der Rauschtrank des Verehrenden; heran sollen deine, des Eilenden, Falben, die sieggekrönten kommen, des Saman gar unübertrefflich ist, des Opfer von rechter Art, wie das menschliche sein soll.
9. Mache, daß wir uns nicht zu schämen brauchen, Gott Savitri, und der unter den Lohnherren soll gepriesen werden. Mit unseren Wortführern zusammen meistert Indra das Rad der Herrschaft dieser über die Völker wie einen Zügel.
10. Verleihet, Erde und Himmel, diesen unseren Männern großen, zu allen Völkern dringenden Ruhm, gebet die Kraft, um das Übergewicht zu bekommen!
11. Diese Rede nimm uns zugetan, gewaltiger Indra, daß sie wo auch immer überlegen sei, jederzeit in Obhut, daß sie überlegen sei! Sie soll an Weisheit fett werden, o Gütiger!
12. Diesen meinen Lobgesang auf die Herren, der von glänzender Auffahrt ist, sollen sie groß, sollen sie stark machen, wie die Tochter des Surya, wie der Zimmermann das Eintrachtsmittel für Rosse, das unverrückbare.
13. Deren Daksina mit Reichtum kommt - geschirrt ist ihre goldene Daksina mit ......... Enden wie die Streitkräfte im Kampfe, wie das Schöpfrad.
14. Das verkünde ich vor Duhsima, Prithavana, Vena, vor Rama, dem Gebieter, vor den Lohnherren, die anspannen ließen und für uns fünf Hundert anwiesen, daß es auf ihrem Wege ruchbar wurde.
15. Da wies überdies noch sieben und siebenzig am gleichen Tage Tanva an, wies am gleichen Tage Parthya an, wies am gleichen Tage Mayava an.



10,94. An die Preßsteine


1. Diese sollen ihre Rede anheben, wir wollen unsere Rede anheben. Haltet eine Rede auf die redenden Steine, wann ihr Felsen, ihr Berge, des Soma´s voll zusammen rasch euer taktmäßiges Geräusch für Indra erhebet!
2. Diese reden hundertfältig, tausendfältig, sie brüllen her mit ihren gelben Mäulern. Da die Steine tätig waren, Gutes wirkend mit gutem Werke, sind sie noch vor dem Hotri zum Genuß des Opfers gelangt.
3. Diese reden, sie haben dabei die Süßigkeit gefunden. Sie schlampfen über dem gargekochten Fleische. Indem sie nach dem Zweige des rötlichen Baumes schnappen, haben die gutkauenden Stiere dabei losgebrüllt.
4. Sie reden laut, durch den berauschenden, lustigmachenden Soma berauscht, den Indra anschreiend haben sie dabei die Süßigkeit gefunden. Kundig haben sie mit den Schwestern untergefaßt getanzt, mit ihrem Getrappel die Erde widerhallend machend.
5. Die Adler haben ihre Stimme gen Himmel erhoben, die schwarzen Antilopen haben eifrig auf dem Weideplatz getanzt. Sie gehen nieder zum Besuch des unteren Steins; sie lassen reichlich den Samen des sonnenhellen Soma.
6. Wie starke Zugtiere im Fahren ziehen sie an, zusammen eingespannt, die Stiere, die die Joche tragen. Wenn sie keuchend, schlingend gebrüllt haben, so hört sich ihr Schnauben wie das der Rennpferde an.
7. Lobsinget den Steinen, die zehn ......, zehn Gurte, zehn Stränge, zehn Geschirre, zehn Zügel haben, die nie altern, die zehn Joche, die zehn angejochten Finger ziehen.
8. Die Steine sind Renner mit zehn Riemen, ihr Zaun legt sich angenehm herum. Sie haben vom ausgepreßten somischen Trank den Seim des ersten Stengels genossen
9. Diese Somaesser küssen Indra´s Falbenpaar; indem sie die Stengel ausmelken, sitzen sie auf der Stierhaut. Wann Indra das von ihnen ausgemolkene somische Süß getrunken hat, wächst er, geht er in die Breite, fühlt er sich als Bulle.
10. Bullenhaft ist euer Stengel, ihr sollet ja nicht zu Schaden kommen! Immer seid ihr im Speisefluß, gesättigt. Ihr seid schön durch eure Pracht wie die Tochter eines Reichen, wann ihr Steine an dem Opfer jemandes Gefallen fandet.
11. Zersprengend, selbst nicht zersprungen sind die Steine, unermüdlich, nie gelockert, nie sterbend, nie krank, nie alternd seid ihr, unentwegt, feist, nicht durstig, nie verdurstend.
12. Ganz unbeweglich sind eure Väter zu aller Zeit, Ruhe liebend fahren sie nicht von ihrem Platz weg. Nicht alternd, die Gefährten des gelben Soma, Gelbholz, machten sie durch ihr Getöse Himmel und Erde aufhorchen.
13. Dasselbe sprechen die Steine bei der Ausspannung und auf der Fahrt mit ihrem Getrappel, dem Geklapper, die gleichsam unmittelbar trinken. Wie Kornbauende den Samen ausstreuend mehren sie den Soma, nicht mindern sie ihn schlürfend.
14. Bei dem ausgepreßten Opfer haben sie ihre Stimme erhoben, wie spielende Kinder die Mutter stoßend. Löse fein den dichterischen Gedanken des, der ausgepreßt hat! Sie sollen jetzt abtreten, sich als Steine fühlend!



10,95. Pururavas und Urvasi


  Pururavas:
1. "Holla, Weib, verständig - bleib stehen, du Böse! Laß uns doch Worte wechseln! Nicht werden uns solche Gedanken, wenn sie unausgesprochen bleiben, auch nicht an einem ferneren Tage Freude machen."
  Urvasi:
2. "Was soll ich denn noch mit einem solchen Wort von dir? Ich bin davongegangen wie die erste der Morgenröten. Pururavas, geh wieder fort nach Hause! Schwer bin ich einzuholen wie der Wind."
  Pururavas:
3. "Wie der Pfeilschuß um den Ehrenpreis aus dem Köcher, wie das Rennen, das Kühe gewinnt, Hundert gewinnt. - Nicht hat es in der Meinung, daß kein Mann da sei, geblitzt. Die Spielleute verstanden es wie ein Schaf zu blöken."
4. Sie, die dem Schwäher eine gute Stärkung bereitete, kam, so oft es der Liebhaber wünscht, aus der Wohnung gegenüber ins Haus zu ihm, an dem sie Gefallen hatte, Tag und Nacht mit seiner Rute gestochen.
  Urvasi:
5. "Dreimal des Tages stachst du mich mit der Rute, und du ließest mir, wenn ich keine Gelüste hatte, reichlich zukommen. Pururavas, ich bin auf deinen Willen eingegangen; du Mann warst da meines Leibes Herrscher."
  Pururavas:
6. "Sujurni, Sreni, Sumnaapi wie Hradecaksus, Granthini, Caranyu, die sind wie die rötlichen Farben zerronnen; sie schrieen um die Wette wie Milchkühe."
  Urvasi:
7. "Als dieser geboren wurde, saßen die Götterfrauen dabei und die Flüsse, die ihr eigenes Lob singen, zogen ihn groß, weil auch dich, Pururavas, die Götter zum Kampfe, zur Dasyutötung großgezogen haben."
  Pururavas:
8. "Da ich Menschenskind mich bei diesen übermenschlichen Frauen anfreunden wollte, die ihr Gewand abgelegt haben, da scheuten sie vor mir wie eine brünstige Gazelle, wie Pferde, die an den Wagen stoßen."
  Urvasi:
9. "Wenn der Sterbliche, nach diesen Unsterblichen lüstern, sich mit den Gesellschafterinnen einigt, wie es nach ihrem Sinn ist, dann macht eure Leiber schön wie die Wasservögel, wie Pferde spielend, die sich beißen!"
  Pururavas:
10. "Die wie ein fallender Blitz aufblitzte und mir Liebesgüsse brachte - aus der Feuchtigkeit ward ein mannhafter, edler Sohn geboren - Urvasi soll langes Leben haben."
  Urvasi:
11. " Du bist doch geboren, um hier Schutz zu bringen, und du hast diese Kraft an mich gewendet, Pururavas. Ich warnte dich, die Wissende, an dem gleichen Tage; du hörtest nicht auf mich. Was willst du fruchtlos reden?"
  Pururavas:
12. "Wann wird der geborene Sohn seinen Vater suchen? Wie ein schreiendes Kind wird er Tränen vergießen, wann er Bescheid weiß. Wer trennt die einträchtigen Ehegatten, da bei den Schwiegereltern noch das Hausfeuer hell luchtet?"
  Urvasi:
13. "Ich will ihm Rede stehen, wenn er die Tränen rollen läßt. Wie ein schreiendes Kind wird er schreien nach der freundlichen Sorge der Mutter. Ich will dir schicken, was von dir bei uns ist. Geh nach Hause, denn mich wirst du nicht bekommen, du Tor!"
  Pururavas:
14. "Liefe heute dein Abgott davon auf Nimmerwiederkehr, um in die fernste Ferne zu gehen, und ruhte er im Schoße des Todes und fräßen ihn dann die reißenden Wölfe" -
  Urvasi:
15. "Pururavas, du sollst nicht sterben, nicht davonlaufen; nicht sollen dich die bösen Wölfe fressen. Mit Weibern gibt es gar keine Freundschaft; sie haben die Herzen von Hyänen."
16. "Als ich in anderer Gestalt unter den Sterblichen wandelte, vier Jahre lang alle Nächte bei dir wohnte, da genoß ich einmal des Tags einen Tropfen Schmalz. Davon bin ich noch jetzt gesättigt."
  Pururavas:
17. "Die die Lüfte erfüllende, den Raum durchmessende Urvasi locke ich her, ihr Liebster: Auf daß der Lohn der Guttat dir zuteil werde, kehre um, mein Herz verzehrt sich!"
  Eine unsichtbare Stimme:
18. "Also sagen dir diese Götter, o Sohn der Ila: Da du nun einmal ein Todesgenosse bist, so sollen deine Nachkommen die Götter mit Opfern verehren. Du aber sollst im Himmel ein Leben der Freude führen!"



10,96. Lob der Falben Indra's


1. Ich will in großer Opferrede dein Falbenpaar preisen. Ich habe Gewinn von deinem Rauschtrank, der dir, dem Eifrigen, lieb ist, der schön wie Schmalz mit dem goldgelben Somatropfen eingegossen wird. Dir, dem Goldgestaltigen, sollen die Lobesworte zu Herzen gehen.
2. Da sie ja im Chore den goldgelben Schoß besungen haben wie den himmlischen Sitz, indem sie das Falbenpaar zur Eile treiben, und sie ihn wie Milchkühe mit den goldgelben Tropfen anfüllen, so singet dem Indra ein stärkendes Lied, das vom goldgelben Soma begleitet ist!
3. Dies ist seine goldgelbe Keule, die ehern ist; die goldgelbe ist ihm zugetan, die goldgelbe ist in seinen Händen. Er ist glänzend, mit schönen Zahnreihen; sein Ingrimm und sein Geschoß ist der goldgelbe Soma. An Indra haften die goldgelben Farben.
4. Wie das Wahrzeichen am Himmel ist die geliebte Keule in seine Hand gelegt; die Keule hat Platz wie der goldgelbe Renner bei seinem Anlauf. Er durchstieß den Drachen, der goldzahnige, der der eherne ist. Tausendflammig ward der Träger der goldgelben Keule.
5. Immer nur du wurdest begehrt, von den früheren Opferern belobt, goldhaariger Indra. Du begehrst Lob; dein ist alles preisenswerte, vollkommene, liebliche Gabe, du goldig Geborener.
6. Diese lieben Falben ziehen den Indra zu Wagen, den Keulenträger, den rauschliebenden, im Rausche preisenswerten. Für ihn, der viele Somaspenden begehrt, für Indra rannen die goldgelben Tropfen und Falben.
7. Recht nach deinem Wunsche rannen die goldfarbigen Somatropfen und Renner. Die goldfarbigen Somatropfen treiben dem standfesten Indra das überlegene Falbenpaar zur Eile an. Der mit goldgelben Rennpferden nach Belieben fährt, er hat seinen Wunsch, den goldfarbigen Soma zu besitzen, erlangt.
8. Mit goldgelbem Barte, mit goldgelbem Haupthaar, ehern, der am Trank des überlegenen Soma sich stärkte, der Trinker des Goldgelben, der reich an Gewinnen durch die goldgelben Rennpferde, das Falbenpaar über alle Fährlichkeiten hinüberführen wird.
9. Dessen goldgelbe Zahnreihen sich wie zwei Löffel auftun, während er die beiden goldgelben Zahnreihen für den Siegestrunk hin und her bewegt, wann er bei bereitstehendem Somabecher das Falbenpaar striegelt, nachdem er vom Rauschtrank, dem lieben Tranke, getrunken hat.
10. Und der Sitz des Beliebten ist in beiden Wohnungen. Wie ein Rennpferd nach dem Siegerpreis wiehert, hat der Falbenlenker nach dem Siegestrunk geschrieen; denn auch die große Dhisana trug gewaltig Verlangen. Du hast dir große Kraft zugelegt, selbst gar beliebt.
11. Die beiden Welten erfülltest du, der Begehrte, mit deiner Größe; immer ein neues liebes Gedicht begehrst du. O Asura, mach die liebe Stätte des Rinds für die goldene Sonne offenbar!
12. Dich, den Begehrenden, soll der Vorspann, die Veranstaltungen der Menschen, zu Wagen herfahren, dich Indra mit den goldenen Zähnen, auf daß du von dem angebotenen Süßtrank trinkest, das Opfer, das bei dem gemeinsamen Gelage von zehn Armen besorgt wird, begehrend.
13. Du hast von den früheren Preßsäften getrunken, o Falbenlenker, und auch diese Trankspende ist für dich allein. Berausche dich an dem versüßten Soma, Indra, und schütte ihn auf einmal in deinen Bauch, du Bulle!



10,97. Lob der Heilkräuter


1. Der Kräuter, die zuerst entstanden sind, drei Zeitalter vor den Göttern, der Bräunlichen hundert und sieben Arten will ich nun gedenken.
2. Hundert, o Mütterchen, zählen eure Arten und tausend eure Gewächse. So machet ihr, hundertfachen Rat wissend, mir diesen Mann gesund!
3. Frohlocket, ihr Kräuter, die blühenden und die fruchttragendenden! Wie gemeinsam siegende Stuten bringen die Pflanzen ans Ziel.
4. Ihr Mütter, Kräuter genannt, ihr Göttinnen, darum spreche ich euch an: Ich möchte Roß, Rind, ein Kleid gewinnen und deinen Lebensgeist, o Mann.
5. Am Asvatthabaum ist euer Sitz, am Parnabaum euer Nest bereitet. Ihr werdet gewiß eine Kuh verdienen, wenn ihr den Mann gewinnen werdet.
6. Bei wem die Kräuter sich versammelt haben wie die Könige in der Ratsversammlung, der Redekundige Brahmane heißt Arzt, Unholdtöter, Krankheitsbanner.
7. Das Rosseeinbringende, Somasaftliefernde, Stärkende, Krafterhöhende, alle diese Kräuter habe ich angetroffen für diesen zur Genesung.
8. Die Kräfte der Kräuter strömen aus wie die Kühe aus dem Kuhstand, die Kräuter, die Reichtum gewinnen sollen und dein Leben, o Mann.
9. Eure Mutter heißt Heilmachung, und ihr seid die Heilungen. Ihr seid beflügelte ...... . Was schmerzt, das heilet ihr.
10. Über alle Hindernisse sind sie wie der Dieb über den Zaun gestiegen. Die Kräuter haben jeglichen Leibesschaden entfernt.
11. Wenn ich nach dem Siegerpreis, dem Gewinn verlangend die Kräuter in die Hand nehme, so entweicht der Lebensgeist der Schwindsucht wie vor dem, der lebendig einfängt.
12. Bei wem ihr Kräuter Glied um Glied, Gelenk um Gelenk vordringt, von dem vertreibt ihr die Schwindsucht, wie ein Mächtiger, der in der Mitte zwischen zwei Freunden lagert.
13. Fliege fort, Schwindsucht, zugleich mit dem Holzhäher, dem Holzschreier; mit des Windes Sausen verschwinde, zusammen mit dem Regenschauer!
14. Eins von euch soll dem anderen helfen, stehet eines dem anderen bei! Helfet ihr alle einträchtig diesem Wort von mir zum Erfolg!
15. Die Früchte tragen und keine Früchte tragen, die nicht blühen und die blühen, sie sollen auf Geheiß des Brihaspati uns von Not erlösen.
16. Sie sollen mich von den Folgen eines Fluches erlösen und von der Schlinge des Varuna und auch von Yama´s Fußfessel und von jeglicher Sünde wider die Götter.
17. Vom Himmel herabfliegend sprachen die Kräuter: Wen wir am Leben antreffen werden, der Mann soll nicht zu Schaden kommen.
18. Die vielen Kräuter unter König Soma, von hundertfachem Aussehen, deren oberstes bist du, recht nach Wunsch, dem Herzen wohltuend.
19. Die Kräuter unter König Soma, die über die Erde verbreitet sind, vereinigt auf des Brihaspati Geheiß eure Kraft auf dieses Kraut!
20. Nicht soll der Schaden leiden, der euch gräbt, noch der, für den ich euch grabe. Unsere Zweifüßler und Vierfüßler sollen alle gesund sein.
21. Die dieser Rede zuhören, und die in die Ferne gegangen sind, ihr Kräuter, vereinigt alle zusammen eure Kraft auf dieses Kraut!
22. Die Kräuter machen mit ihrem König Soma die Abrede: Wen ein Brahmane behandelt, den bringen wir durch, o König.
23. Du Kraut, bist das Oberste, die Bäume sind deine Untergebenen. Der soll unser Untergebener sein, der uns bedroht!



10,98. Devapi's Bitte um Regen


  Devapi:
1. "Brihaspati! Nimm für mich irgend eine Götterform an: Ob du Mitra oder Varuna bist oder Pusan, ob du mit den Aditya´s, den Vasu´s bist oder von den Marut begleitet, veranlasse Parjanya für Santanu zu regnen!"
  Brihaspati:
2. "Der flinke göttliche Bote, der kundige, ist von dir, Devapi, zu mir gekommen. Wende dich hinwiederum an mich; ich lege dir die glänzende Rede in den Mund."
  Devapi:
3. "Leg uns die glänzende Rede in den Mund, Brihaspati, die gesunde, schlagfertige, durch die wir beide für Santanu Regen gewinnen können. Des Himmels süßer Tropfen ist in mich eingezogen."
  Brihaspati:
4. "In uns sollen die süßen Tropfen eingehen. Indra, schenke tausend Kühe und einen Wagen dazu! Tritt du das Hotri-Amt an, opfere den Zeiten entsprechend; Devapi, ehre die Götter mit Opferspende!"
5. Der Rishi Devapi, des Risitisena Sohn, trat das Hotri-Amt an, der sich auf der Götter Gunst versteht, und er ließ aus dem oberen Meere die himmlischen Regenwasser nach dem unteren Meere laufen.
6. In diesem oberen Meere standen die Wasser von den Göttern zurückgehalten. Sie flossen ab, von dem Risitisenasohne laufen gelassen, von Devapi auf die geborstenen Fluren entsandt.
7. Als Devapi, der Purohita für Santanu, zum Hotri.Amt erwählt, sehnsüchtig ausschaute, da verlieh im Brihaspati bereitwillig die gotterhörte regengewinnende Rede.
8. Du, Agni, den des Risitisena Sohn Devapi, der menschliche Hotri inbrünstig angezündet hatte, treibe, von allen Göttern ermuntert, den regenbringenden Parjanya an!
9. Zu dir kamen die früheren Rishi´s mit Lobesworten, zu dir alle bei den Opfern, o Vielgerufener. Für uns sind Tausende von Kühen und ein Wagen noch dazu bestimmt. Komm zu unserem Opfer, du Rotrossiger, her!
10. Diese neunundneunzig Tausende und ein Wagen noch dazu sind dir geopfert, o Agni. Mit diesen stärke deine vielen Leiber, o Held! Spende uns dazu aufgefordert des Himmels Regen!
11. Diese neunundneunzig Tausend übergib dem Bullen Indra als Anteil, o Agni! Weil du die von den Göttern befahrenen Wege genau kennst, so bring auch den Aulana in den Himmel unter die Götter!
12. O Agni, beseitige die Verächter, die schwierigen Wege! Halte die Krankheit fern! Von diesem hohen Meere des Himmels ergieße uns hierher eine Fülle von Wasser!



10,99. An Indra


1. Welches wunderbare Preislied verlangst du von uns als Kenner, um dich, den breitspurigen Brüller zu erbauen? Welche Gabe wird im Erwachen seiner Kraft die Keule zimmern, wenn sie den Vritraüberwinder aufgeschwellt hat?
2. Denn er begehrt mit Leuchten, mit Blitzen den Gesang; er hat sich auf den breiten Platz gesetzt in seiner Asurawürde; er der mit den Nestbrüdern nicht ohne den Bruder die Blendwerke dieses Siebenten bewältigt.
3. Er gelangt zum Siegerpreis mit einem Nichtlahmen gehend, im Kampf um die Sonne belagerte er, um sie zu gewinnen, als der Unerreichte in Verwandlung die Habe des Hunderttorigen beschlich und die Phallusanbeter erschlug.
4. Er ergießt als Opfer die jüngsten Ströme, als Renner um die als Preis ausgesetzten Kühe laufend, während seine Verbündeten ohne Füße, ohne Wagen mit den Kufen als Rossen ihr Schmalz-Wasser strömen lassen.
5. Mit den Rudrasöhnen ist der Meister gekommen, sein Haus verlassend, mit unerlaubten Wünschen und doch frei von Makel. Ich habe das entblößte Paar des Vamra im Sinn. Auf Speise ausgehend, hat er raubend zum Weinen gebracht.
6. Dieser Hausgebieter bezwang den laut brüllenden Dasa mit sechs Augen und drei Köpfen. Durch seine Kraft gestärkt erschlug Trita den Eber mit eisenspitziger Rede.
7. Dem hinterlistigen Arsasana möge er, für Manu sich erhebend, sein Geschoß bestimmen. Mannhafter als Nahus hat unseretwegen der Edelgeborene im Dasyukampf die Burgen gebrochen, da dies sein gutes Recht war.
8. Wasser spendend wie eine Gewitterwolke der Weide, fand er für uns den Weg zu unserem Wohnsitz. Als der Adler mit seinem Leibe an den Soma herankam, da tötet der Eisenkrallige die Dasyu´s.
9. Er bezwang mit seinen Gewaltigen die Übermächtigen; zu Gunsten des Kutsa gab er den Susna dem Elend preis. Er führte den gelobten Kavi, der dessen Gewandung trug und der Gewinner unter den Herren ward.
10. Diese ist als der Meister huldvoll mit seinen mannhaften Freunden, den Göttern, listenreich gleich Varuna, dieser ist als Jüngling als der zu seinen Zeiten Trinkende bekannt geworden; er verwandelte sich in den Araru, der vierfüßige.
11. Durch Loblieder auf ihn sprengte Ausija Rijisvan mit dem Stiere den Wall des Pipru. Als der Somapressende und die Lobrede des Opfernden strahlten, da beschlich er, darum angegangen, in Verwandlung die Burgen.
12. Also kroch, o Asura, Vamraka auf seinen Füßen zu Indra, um den Großen zu stärken. Er möge darum angegangen ihm Glück bescheren. Labung, Nahrung, guten Wohnsitz, alles hat er gebracht.



10,100. An alle Götter


1. Freigebiger Indra, bleib fest! Ein Gut wie dich muß man nutzen. Hier gepriesen sei du, der Somatrinker, uns zum Gedeihen! Savitri mit den Göttern soll dem gehörten Worte von uns den Vorzug geben! - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
2. Bringet fein, um aufzutragen, rechtzeitig dem Vayu seinen Anteil dar, der den reinen Soma trinkt, der den brausenden Soma wünscht, der das Recht auf den Trunk der gelblichen Milch erlangt hat! - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
3. Möge uns Gott Savitri Kraft zuweisen, dem redlichen Opferer und Somapresser, auf daß wir die Götter in schlichter Weise empfangen können. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
4. Indra soll uns jederzeit wohlgesinnt sein, König Soma soll auf unser Wohlergehen bedacht sein, ganz so wie man Bündnisse schließt. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
5. Indra hat durch den Lobpreis an Kraft ein Gelenk angesetzt. Brihaspati, du bist der Verlängerer unseres Lebens. Das Opfer ist Manu, denn es ist unsere Vorsehung und Vater. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
6. Des Indra göttliche Gewalt ist gar wohlbeschaffen; Agni ist der Sänger im Hause, der weise Seher. Und das Opfergebet möge der Kennerschaft genehm sein, recht nahe gehen. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
7. Wir haben weder heimlich viele Sünde wider euch begangen, noch offenkundig ein Götterärgernis, ihr Guten. Nicht sollt ihr Götter uns auf den bloßen Schein des Unrechts hin bestrafen! - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
8. Savitri soll die Krankheit in den Boden verbannen, die Berge sollen sie so weit wie möglich fernhalten, wo der Süßes pressende Stein laut ertönt. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
9. Der pressende Stein soll sich aufrichten, ihr Guten! Haltet alle Anfeindungen abseits! Der Gott Savitri ist als unser Schützer anzurufen. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
10. Ihr Rinder, fresset euch auf der Weide Kraft und Fett an, die ihr am Sitz der Opferordnung in der Kufe mit Soma gesalbt werdet! Ein Leib sei des anderen Leibes Heilmittel! - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
11. Ein Sänger, der die Gedanken erfüllt, ist die Hilfe aller. Indra ist die gute Vorsehung derer, die Soma gepreßt haben, dem das himmlische Euter zum Ausgießen voll ist. - Wir erbitten Vollkommenheit von der Aditi.
12. Ausgezeichnet ist dein Glanz, die Gedanken erfüllend deine Überlegenheit. Es sind Nebenbuhler da, die unangefochten das volle Alter erreichen. In geradester Linie bestrebt sich der Huldiger, die Spitze der Rinderherde zu überholen.



10,101. An die Opferpriester


1. Erwachet einmütig, ihr Genossen, zündet das Feuer an, all die vielen Gesellen! Ich rufe zu eurem Beistand Dadhikra, Agni und die Göttin Usas in Begleitung des Indra herbei.
2. Machet die Gedanken wohlgefällig, spannet die auf den Webstuhl, machet ein Schiff, das mit Rudern hinüber bringt, machet die Waffen fertig, haltet sie bereit, leitet das Opfer vorwärts, ihr Genossen!
3. Schirret die Pflüge an, stecket die Joche auf! Säet hier in den bereiten Schoß den Samen! Und wenn die Erhörung unserer Rede das Gleichgewicht halten wird, dann soll die reife Frucht noch näher als sonst an die Sicheln herankommen.
4. Die Seher schirren die Pflüge, sie stecken einzeln die Joche vor, die Kenner, um bei den Göttern Gunst zu erwirken.
5. Machet die Wassertröge fertig, befestiget die Seile! Aus dem wasserspendenden Brunnen wollen wir schöpfen, aus dem gut zu schöpfen ist, der nicht versiegt!
6. Aus dem Brunnen mit dem bereiten Wassertrog, mit guten Seilen, aus dem gut zu schöpfen ist, aus dem wasserspendenden, der nicht versiegt, schöpfe ich.
7. Machet die Rosse freudig, dann werdet ihr den ausgesetzten Siegerpreis gewinnen. Machet euren Wagen zu einem Glücksfahrer! Schöpfet aus dem Brunnen, dessen Wassertrog die Somakufe, dessen Rad der Preßstein ist, dessen Eimer ein Panzer ist, aus dem die Männer trinken.
8. Machet einen Pferch, denn dieser dienet euren Herren zum Trunke! Nähet die Koller dicht und breit, machet eherne Burgen, unangreifbare! Nicht soll eure Schale lecken, machet sie fest!
9. Ich lenke euer opfergeneigtes Denken her zu unserem Beistand, ihr Götter, das göttliche, opferwerte, opfergeneigte hierher. Sie soll uns Milch geben, als ob sie auf die Weide gegangen wäre, die große Kuh, in tausend Strahlen mit ihrer Milch!
10. Gieß doch den goldgelben Soma in den Schoß des Holzes ein; schnitzet mit steinernen Messern! Umschlinget ihn mit zehn Gurten, schirret das Zugtier an die Doppeldeichsel!
11. Zwischen beiden Deichseln bewegt sich fest auftretend das Zugtier, gleich einem Mann mit zwei Frauen im Bett. Stellet den Baum auf das Holz, leget fein einen Brunnen an, ohne zu graben!
12. Das Glied, ihr Männer, das richtet auf, machet fix, stoßet zu, um den Preis zu gewinnen! Bringe der Nisitigri Sohn her zur Gnade, den Indra dringlich hierher zum Somatrunk!



10,102. Die Wettfahrt der Mudgalani


  Mudgala:
1. "Deinem vertauschten Wagen soll Indra kühnlich weiterhelfen! In diesem ruhmbringenden Wettlauf bei der Gewinnung des Preises hilf uns, Vielgerufener!"
  Der Erzähler:
2. Der Wind hob ihr Kleid empor, als sie die Tausende und einen Wagen dazu gewann. Frau Mudgala war die Wagenlenkerin in dem Bewerb um die Kühe. Indrasena hat den besten Wurf in dem Gewinnspiel getan.
  Mudgala:
3. "Halte, Indra, die Keule des Bedrohenden auf, der zu Fall bringen will! Halte abseits das Geschoß des Dasa oder Ariers, du Gabenreicher!"
  Der Erzähler:
4. Er trank erregt einen See von Wasser aus; die Holzkeule ging den feindlichen Anschlag zerschmetternd. Der Großhodige, der nach Ruhm verlangte, streckte flink seine Vorderfüße aus, da er gewinnen wollte.
5. Die Herankommenden reizten ihn zum Brüllen, zum Harnen den Stier mitten im Wettlauf. Durch ihn gewann Mudgala ein wohlgenährtes Tausend Kühe samt Hundert bei dem Preisspiel.
6. Der Stier war an die Karre angejocht; sein langhaariger Wagenlenker schrie. Die Abgänge des wütigen Gespanns, das mit dem Karren lief, trafen die Frau Mudgala.
7. Und er hatte kundig sein Speichenbrett herausgeschlagen und den Stier daneben an ihn gespannt, den Versuch machend. Indra half dem Gemahl der Kühe; der Buckelochse lief in großen Sätzen.
8. Gut fuhr dabei der Mann mit dem Treibstock und der Haarschnecke, der das Holz an den Riemen festband. Mannestaten verrichtend vor vielem Volke, die Kühe vor Augen, legte er sich Kräfte zu.
  Die Zuschauer:
9. "Sieh da den Jochgenossen des Stiers, die Holzkeule mitten in der Rennbahn liegen, mit der Mudgala in den Wettkämpfen ein Tausend Kühe nebst Hundert gewonnen hat."
10. "Fern blieb das Unheil! Wer hat dergleichen wohl gesehen? Den sie geschirrt hatten, den lassen sie jetzt den Wagen besteigen. Nicht bringen sie ihm Gras und Wasser. Das Deichseljoch überragend fährt er kutschierend."
11. "Sie hat gewonnen, wie eine zurückgesetzte Gattin den Besitz des Gatten wiedergewinnt, die Vollbrüstige, die gleichsam mit schlechtem Brunnenrad Wasser schöpft. Mit einer Wagenlenkerin, die noch fixer als fix ist, möchten auch wir siegen. Der Gewinn soll glückbringend, lohnend sein!"
  Mudgala:
12. "Du, Indra, bist für die ganze Welt das Auge des Auges, wenn du, der Stier, mit dem Stiere den Wettlauf gewinnen willst, ihn durch einen Hämling als Jochgenossen anstachelnd."


10,103. An Indra


1. Rasch, die Waffe wetzend wie ein furchtbarer Stier die Hörner, immer dreinschlagend, Aufrührer der Völker, Heerrufer, die Augen offen haltend, der einzige Held, hat Indra auf einmal hundert Heerhaufen besiegt.
2. Zusammen mit dem Heerrufer, der die Augen offen haltend, dem siegreichen, streitbaren, unentwegten, kühnen, mit Indra gewinnet jetzt, bestehet jetzt die Kämpfe, ihr Männer, mit dem Bullen, der den Pfeil in der Hand hat!
3. Er ist mit seinen Pfeilträgern, er mit den Köchergewappneten, er mit seinem Gefolge der Gebieter Indra, der in Kämpfe verwickelt, und die in Kämpfe verwickelten besiegt, der Somatrinker, der auf seine Arme pocht, mit gewaltigem Bogen, der Schütze mit den aufgelegten Pfeilen.
4. Brihaspati, fliege mit deinem Wagen umher, die Unholde tötend, die Feinde vertreibend, die Heere durchbrechend, zerschmetternd, im Kampfe siegend sei du der Helfer unserer Wagen!
5. An seiner Stärke zu erkennen, standfest, ein hervorragender Held, überlegen, siegreich, bezwingend, gewaltig, jedem Helden über, jedem Krieger über, kraftgeboren, rinderfindend besteige du, Indra, den siegreichen Wagen!
6. Der die Kuhställe aufsprengt, die Rinder ausfindig macht mit der Keule im Arm, der das Rennen gewinnt, mit Kraft zermalmt, ihm tut es an Tapferkeit gleich, ihr Clangenossen; an Indra haltet euch fest, ihr Freunde!
7. Der mit Gewalt in die Kuhställe eindringt, ohne Erbarmen, der Held Indra mit hundertfachem Eifer, unentwegt, die Kämpfe bestehend, nicht zu bekämpfen, der soll in den Schlachten unseren Heeren weiter helfen.
8. Indra soll als deren Anführer, Brihaspati, die Daksina, das Opfer und Soma vorangehen. Die Marut sollen an der Spitze der einbrechenden, siegreichen Götterheere gehen.
9. Das Getöse des Bullen Indra, des Königs Varuna, der Aditya´s - der Marut gewaltige Heerschar - das Getöse der hochgemuten, welterschütternden siegenden Götter hat sich erhoben.
10. Mach, du Gabenreicher, die Waffen, mache die Herzen meiner Krieger kampffroh, die Siegeskräfte der Streitrosse, o Vritratäter! Das Getöse der siegenden Wagen soll sich erheben!
11. Unser sei Indra, wann die Feldzeichen zusammentreffen. Unsere Pfeile, die sollen siegen! Unsere Helden sollen die Oberhand haben, uns stehet, ihr Götter, bei während der Kampfrufe!
12. Jener Sinn verwirrend, pack, Apva, ihre Glieder und geh mit ihnen ab! Geh drauf, versenge sie in ihrem Herzen mit Glut; die Feinde sollen in der stockdunklen Finsternis stecken!
13. Zieht fort, sieget, ihr Mannen; Indra soll euch Schutz gewähren. Stark sollen eure Arme sein, auf daß ihr unangreifbar werdet!



10,104. An Indra


1. Soma ist dir, Vielgerufener, ausgepreßt. Komm hurtig mit dem Falbenpaare zum Opfer! Zu dir haben eilend die Lobreden von beredten Männern ihren Lauf genommen, Indra; trink Soma!
2. Trink hier von dem im Wasser Geschüttelten, o Falbenlenker, fülle deinen Bauch mit dem von Männern Ausgepreßten, den dir die Steine schmackhaft gemacht haben, Indra; mit denen erhöhe deinen Rausch, du von den Lobliedern Angezogener!
3. Ich bringe dem Bullen einen gewaltigen Trunk zu, einen echten dir, du Falbenfahrer, vom Ausgepreßten, auf daß du dich auf die Fahrt machest. Indra, ergötze dich hier an den Reden, an allen Lobliedern, nach Kräften gepriesen!
4. Durch deine Hilfe, Vielvermögender, durch deine Heldenkraft erlangten die des rechten Weges kundigen Usij kinderreiche Kraft, und verweilten, o Indra, preisend als Trankopfergenossen im Hause des Manu;
5. Die Leute, die unter deiner, des Schöngepriesenen, Gnadenschönen, Glanzreichen Anleitung, o Falbenfahrer, die Sänger, die durch deine Großmut, o Indra, bereitwilligste Hilfe bekamen, um ans Ziel zu kommen.
6. Komme zu den erbaulichen Reden, du Falbenlenker, mit dem Falbenpaar, um vom ausgepreßten Soma zu trinken! Indra, zu dir, dem Nachsichtigen, ist die Anbetung gelangt. Du bist der Freigebige, des Opfers Wahrzeichen.
7. Der tausend Siegespreise gewinnt, die Nachstellungen bemeistert, am Soma seine Freude hat, auf den Freigebigen, Besungenen warten die Lobgesänge, auf den Unwiderstehlichen. Den Indra streichen des Lobsängers Huldigungsreden heraus.
8. Sieben sind die göttlichen Gewässer, die erfreulichen, ungeschmälerten, mit denen du Indra, der Burgenbrecher, die Sindhu überschrittest, die neunundneunzig fließenden Ströme. Du fandest für die Götter und für Manu den Weg.
9. Du hast die großen Gewässer von der Schmach erlöst; als einziger Gott hast du über sie gewacht. Die du, Indra, im Vritrakampf gewonnen hast, durch sie sollst du lebenslänglich deinen Leib pflegen.
10. Indra muß man als seinen Meister wünschen, er ist der gepriesenen Rat. Auch diese Rede ruft den Vielgerufenen. Er traf den Vritra tödlich, machte freie Bahn. Der Mächtige, Überlegene hat in den Schlachten gesiegt.
11. Um Glück möchten wir den gabenreichen Indra anrufen in diesem Kampf, den männlichsten zum Beutegewinn, den erhörenden, gewaltigen zum Beistand in den Fehden, der die Feinde erschlägt, der Schätze erobert.



10,105. An Indra


1. Wann wird dir, du Guter, der ein Loblied verlangt, der Bart das Wasser abhalten den lange gepreßten Trank, dir, dessen Freundschaft begehrt ist?
2. Der seine zwei wohlgeschirrten falben Rennpferde, wenn sie widerspenstig sind, den Schweifen entsprechend lenkt, die Bemähten wie zwei Geradlinige, er der Gebieter.
3. Ohne welche Indra zurückbleibt wie ein ermüdeter Sterblicher, der Furcht bekommen hat, wann der Starke angespannt hat zur Prunkfahrt.
4. Mit denen zusammen Indra gerühmt wird als der folgsame Beiwagen, mit den widerspenstigen Hengsten, der tapfere Indra.
5. Der die bemähnten Falben besteigt, die für die Nahrung gleichsam Platz haben, der Lippenspitzer verlangt mit geöffneten Lippen nach Soma.
6. Von reckenhafter Kraft stimmte er mit den Recken den Gesang an. Der Held hat die Keule mit Kraft gezimmert, mit Umsicht wie Ribhu, der Matarisvan.
7. Der sich die Keule gefertigt hat, um den Dasyu leicht zu erschlagen, der Goldbärtige, Goldfarbige mit ungebrochener Kinnlade, unkenntlich wie das Dunkel.
8. Schleife alles Falsche von uns ab; wir wollen mit Versrede die Verslosen überbieten! Kein Opfer ohne feierliche Rede ist gelungen, daß es dir gefalle.
9. Wenn die Dreiheit der Opferfeuer für dich sich aufrichtet in des Opfers Joch an ihrem Sitze, so besteigst du zugleich in Gesellschaft dieser beiden das selbstherrliche Schiff.
10. Dir zu Ehren ist die bunte Kuh, die zugießt, dir zu Ehren der makellose Opferlöffel, mit dem du in deinen eigenen Trinkbecher ausschenkst.
11. Wenn dich auch hundert oder mehr dagegen preisen, o Asurischer, so hat dich hier Sumitra der gute Freund gepriesen, dort hat dich der schlechte Freund gepriesen, als du in der Dasyuschlacht dem Kutsa-Liebling weiterhalfst.



10,106. An die Asvin


1. Ihr beide habt gewiß nur dieses eine Ziel: ihr spannet die Gedanken an wie die Meister die Gewänder auf den Webstuhl. Er hat sie geweckt, daß sie gemeinsam kommen sollen. Wie solche, die gutes Wetter haben, bringet ihr Stärkungen, die Speisen mit.
2. Wie zwei Zugstiere leget ihr euch an die Joche, wie zwei ....... kommet ihr auf Befehl. Wie abgesandte seid ihr ja bei den Leuten angesehen. Bleibet nicht fern wie Büffel von der Tränke!
3. Wie die zwei Flügel des Vogels zusammengehörig, wie zwei Tiere in die Augen fallend, kommet zum Opferspruch! Wie des Gottergebenen Feuer leuchtend, opfert ihr vielerorts wie fahrende Sänger.
4. Unsere Freunde rufe ich für euch, wie Söhne die Väter, wie zwei Gewaltige an Glanz, wie zwei Fürsten zum ....., die wie zwei ..... zum Gedeihen, wie die beiden Schamlefzen zum Genuß, wie zwei Aufmerksame kommet auf meinen Ruf!
5. .................
6. .................
7. .................
8. .................
9. Wie zwei Hochgewachsene im tiefen Wasser festen Stand, wie zwei Füße sollet ihr für den Durchschreitenden Grund finden. Wie zwei Ohren auf den Befehl möget ihr also acht haben. Wie Amsa teilet uns ansehnlichen Lohn zu!
10. Wie zwei ....... bringet ihr Honig, wie Bienen die Milch in das Kuheuter, dessen Öffnung nach unten geht; wie zwei Pflüger Schweiß vergießend, wie zwei magere Tiere bei guter Weide kommet ihr zur Kraft.
11. Möchten wir das Loblied richtig getroffen haben, möchten wir den Preis gewinnen. Kommet beide auf einem Wagen hierher zu dem Dichterwort, zu der gekochten Süßigkeit, die gleichsam die Zierde in den Kühen ist. Bhutamsa hat jetzt den Wunsch der Asvin erfüllt.



10,107. An die Daksina (Sängerlob)


1. Jetzt hat sich deren große Freigebigkeit geoffenbart; alles Lebende ist jetzt von der Finsternis erlöst. Das große, von den Vätern gespendete Licht ist gekommen: Der breite Weg der Daksina ist sichtbar geworden.
2. Hoch oben im Himmel haben die Daksinageber ihren Stand, die Rosseschenker, die sind bei der Sonne. Die Goldschenker werden der Unsterblichkeit teilhaft, die Kleidschenker verlängern ihr Leben, o Soma.
3. Die Daksina ist eine für die Götter bestimmte Schenkung, ein Götteropfer; nicht ist das Opfer für die Geizigen, denn die schenken nicht. Und viele Herren, die eine Daksina gewähren, schenken aus Furcht vor Tadel.
4. Sie sehen darin den Wind, der hundert Regengüsse bringt, den Lobgesang, der die Sonne auffindet; mit Kenneraugen sehen diese ein Opfer darin. Die welche in der Opferversammlung schenken und spenden, die melken die Daksina, die sieben Mütter hat.
5. Wer die Daksina gibt, kommt als Erster geladen; wer die Daksina gibt, geht als Clanhäuptling voran. Den halte ich für der Völker König, der zuerst die Daksina eingeführt hat.
6. Den nennen sie den eigentlichen Rishi, den den Brahman, den Opferleiter, den Samasänger, den Liedvortrager, der kennt die drei Körper des Lichts, der zuerst die Daksina zugeführt hat.
7. Die Daksina schenkt das Roß, die Daksina ein Rind, die Daksina Gold und Silber. Die Daksina bringt Speise ein, die unser Lebenshauch ist, die Daksina macht der Wissende zu seinem Panzer.
8. Die Gastfreien sterben nicht, sie haben nie einen Fehlgang getan; die Gastfreien nehmen keinen Schaden, sie kommen nie zu Fall. Diese ganze Welt und das Himmelslicht, das alles gibt ihnen die Daksina.
9. Die Gastfreien haben zuerst den duftigen Frauenschoß errungen, die Gastfreien haben die Braut errungen, die schöngekleidet ist. Die Gastfreien haben das Recht auf das Einschlürfen des Branntweins errungen; die Gastfreien tragen den Sieg davon über die, welche ungebeten erscheinen.
10. Für den Gastfreien putzen sie das schnelle Roß, für den Gastfreien harren daheim die sich schön machende Jungfrau. Dieses Haus des Gastfreien ist wie ein Lotusteich, wie ein wunderbarer Götterpalast ausgestattet.
11. Den Gastfreien ziehen gutziehende Rosse, leicht rollt der Wagen der Daksina. O Götter, begünstiget den Gastfreien in den Preiskämpfen! Der Gastfreie wird in den Schlachten Sieger über die Feinde sein!



10,108. Sarama und die Pani's


  Der Pani:
1. "Mit welchem Ansuchen ist Sarama hierher gekommen? Der Weg so weit in die Ferne ist ja aufreibend. Was bedeutet die Sendung zu uns? Welches war der entscheidende Wendepunkt? Wie kamst du über die Fluten der Rasa?"
  Sarama:
2. "Als Indra´s Botin komme ich abgesandt, eure großen Schätze suchend, ihr Pani´s. Aus Furcht vor dem Überspringen half sie uns dabei. So kam ich durch die Fluten der Rasa."
  Der Pani:
3. "Was für einer ist Indra, o Sarama, welches ist sein Aussehen, als dessen Botin du von ferne hierher gekommen bist? Wenn er selbst herkommt, wollen wir Freundschaft mit ihm schließen, und er mag der Herr unserer Kühe werden."
  Sarama:
4. "Ich kenne ihn nicht als einen, der sich betören läßt; er betört andere, als dessen Botin ich von ferne hierher gelaufen bin. Ihn können tiefe Ströme nicht zudecken. Von Indra erschlagen sollt ihr Pani´s daliegen."
  Der Pani:
5. "Diese Kühe, die du suchtest, die Grenzen des Himmels überfliegend, o holde Sarama, wer möchte die ohne Kampf herausgeben? Und unser sind scharfe Waffen."
  Sarama:
6. "Eure Worte, Pani´s, machen keine Soldaten. Mögen eure schlechten Leiber gegen Pfeile gefeit sein, mag der Weg, um zu euch zu gelangen, unerzwinglich sein: in beiden Fällen wird Brihaspati euer nicht schonen."
  Der Pani:
7. "Diese Schatzkammer auf felsigem Grund ist voll von Rindern, Rossen, Schätzen, o Sarama. Die Pani´s, die gute Wächter sind, behüten die. Du bist vergebens die falsche Fährte gegangen."
  Sarama:
8. "Es werden die Rishi´s, durch Soma scharf gemacht, hierher kommen: Ayasya, die Angiras´ und Navagva´s. Die werden die eingesperrte Herde der Kühe unter sich teilen. Dann sollen die Pani´s dieses Wort sich entfahren lassen!"
  Der Pani:
9. "Da du, Sarama, nun einmal gekommen bist, durch göttliche Gewalt genötigt, so will ich dich zur Schwester machen. Geh nicht zurück; wir wollen dir, o Holde, von den Kühen welche abgeben."
  Sarama:
10. "Von Bruder- und Schwesternschaft will ich nichts wissen; das wissen Indra und die furchtgebietenden Angiras´. Sie schienen mir voll verlangen nach Kühen, als ich ging. Hebt euch weit weg von dannen, ihr Pani´s!"
11. Hebt euch in die Ferne so weit als möglich, ihr Pani´s! Auf dem rechten Wege sollen die brüllenden Kühe herauskommen, die Brihaspati im Versteck fand und Soma, die Preßsteine und die redegewaltigen Rishi´s!



10,109. An alle Götter


1. Diese besprachen sich zuerst über die Versündigung an dem Brahmanen: der flutende Ozean, Matarisvan, das Tapas von strenger Brunst, der gewaltige wohltätige Gott, die göttlichen Gewässer, die Erstgeborenen nach dem Gesetz.
2. König Soma gab zuerst ohne Groll des Brahmanen Weib zurück, Varuna und Mitra waren Zurückforderer, Agni, der Hotri, faßte sie an der Hand und führte sie ihm zu.
3. "Mit der eigenen Hand muß er ihr Pfand fassen, wenn sie entschieden haben: Dies ist des Brahmanen Weib. Nicht gestattete sie einen Boten zu schicken. So ist das Reich des Fürsten behütet."
4. Die Götter, die sieben Rishi´s, die sich zur Kasteiung niedergesetzt hatten, besprachen sich vormals über diese: Furchtbar wird des Brahmanen Weib, wenn es von einem anderen heimgeführt wird; es schafft Unordnung im höchsten Himmel.
5. Er lebt als Brahmanschüler seine Dienste verrichtend, er wird ein Glied der Götter. Dadurch bekam Brihaspati seine Frau wieder, die vom Soma entführt war, so wie ihr Götter die Juhu.
6. Die Götter gaben sie ja zurück und auch die Menschen sollen sie zurückgeben. Die Könige, die ihr Wort halten, sollen das Weib des Brahmanen zurückgeben.
7. Nachdem sie des Brahmanen Weib zurückgegeben und durch die Götter Entsühnung erwirkt und das Mark der Erde genossen haben, machen sie dem weitschreitenden Vishnu ihre Aufwartung.



10,110. Apri - Lied


1. Heute in des Menschen Behausung entzündet, opferst du, der Gott, den Göttern, o Jatavedas. Fahre sie darum kundig her, du wie ein Freund, wie Mitra, geehrter! Du bist der Bote, der Seher, der Kluge.
2. Tanunapat! Die gangbaren Wege der Ordnung mit Honig salbend mache das Opfer schmackhaft, Schönzungiger! Laß durch deine Kenntnisse Gebete und Opfer gelingen und bring unser Opfer zu den Göttern!
3. Mit Schmalz begossen, zu berufen und zu beloben, komm her, Agni, mit den Vasu´s vereint! Du Jüngster bist der Götter Hotri; als der besser Opfernde opfere ihnen, dazu aufgefordert!
4. Ostwärts wird das Barhis in der Richtung der Erde an diesem Morgen, bei Anbruch der Tage herumgelegt. Es breitet sich immer weiter aus, bequem für die Götter und für Aditi.
5. Die Geräumigen sollen sich weit auftun wie die Frauen, die sich schön machen, ihren Gatten: Ihr göttlichen, hohen, alles befördernden Tore, gewähret den Göttern guten Eingang!
6. Es sollen die beiden opferwürdigen, fruchtbaren, die benachbarten Morgen und Nacht sich auf ihren Platz setzen, die beiden himmlischen, hohen, goldgeschmückten, die lichtfarbenen Zierat anlegen.
7. Das erste göttliche Hotripaar, das beredte, das des Menschen Opfer ausrichtet, will ich verehren, die beiden zu weisen Reden anregenden Dichter, die mit ihrer Weisung auf das östliche Licht hinweisen.
8. Zu unserem Opfer soll eilig die Bharati kommen, Ila wie bei Manu hier belehrend; sie und Sarasvati, die drei kunstfertigen Göttinnen sollen sich auf dieses bequeme Barhis setzen!
9. Der diese beiden Erzeugerinnen, Himmel und Erde, alle Wesen mit ihren Formen geziert hat, diesen Gott Tvastri verehre heute, o Hotri, als der besser Opfernde, kundig, dazu aufgefordert!
10. Entlasse freiwillig, sie salbend, pünktlich die Opferspenden in die Obhut der Götter! Vanaspati, der göttliche Zurichter Agni, sollen die Opferspeise mit Honig und Schmalz schmackhaft machen.
11. Eben geboren richtete er das Opfer aus; Agni ward der Führer der Götter. Auf dieses Hotri Geheiß, bei dem Worte der Opferordnung sollen die Götter die mit Svaha gesegnete Opferspende essen.



10,111. An Indra


1. Ihr Dichtenden, traget euer Gedicht vor, wie gerade die Gedanken der Herren sind. Den Indra wollen wir durch seine wahrhaften Taten herbringen, denn der Held ist als lobsüchtig bekannt.
2. Denn vom Sitze der Wahrheit ist die Erkenntnis aufgeblitzt. Der Stier, der der jungen Kuh Sohn ist, hat sich mit den Kühen vereinigt. Mit kräftigem Brüllen hat er sich aufgerichtet; auch die großen Räume hat er ganz umspannt.
3. Indra versteht gewiß gerade dieses Lied, um es anzuhören, denn er ist der siegreiche Wegbereiter für den Sonnengott. Und ein Weibchen des Rindes machend, war der Unentwegte der Herr des Himmels, der vor Alters Geborene, nie Wankende.
4. Indra hat durch seine Macht des mächtigen Arnava Werke vereitelt, von den Angiras` gepriesen. Er hat die Räume, die doch so viele sind, befestigt, der ihre Grundlage auf die Wahrhaftigkeit gegründet hat.
5. Indra wiegt Himmel und Erde auf; er kennt alle Somaopfer, er erschlägt den Susna. Den so großen Himmel hat er mit der Sonne durchzogen und ihn mit der Stütze gestützt, der beste Stützer.
6. Er hat ja mit der Keule den Vritra niedergestreckt, der Vritratöter. Des erstarkten Ungottes Zauberkünste hast du Mutiger da mutigen Sinnes zerstört. Damals wardst du, Freigebiger, der Armstarke.
7. Als sich die Usas mit dem Sonnengotte zusammentaten, da fanden dessen Strahlen den wunderbaren Reichtum. Wenn das kommende Tagesgestirn noch nicht sichtbar geworden ist, weiß niemand etwas Sicheres von dem wieder Gehenden.
8. In die Ferne sind fürwahr die ersten von diesen Gewässern gegangen, die auf Indra´s Geheiß ihren Lauf begannen. Wo ist wohl ihr Anfang, wo ihr Grund? Ihr Gewässer, wo ist eure Mitte, wo jetzt das Ende?
9. Du ließest die Flüsse laufen, die vom Drachen verschlungen waren. Da entflohen diese in Eile, die befreit sein wollten und die befreit wurden. Und diese halten nicht still, zum Laufe angespornt.
10. Vereint gingen sie wie verliebte Frauen zum Sindhu, seit Alters ist der Burgenbrecher ihr anerkannter Buhle. Zu deinem Hause sind die irdischen Schätze gekommen; zu uns sind deine vielen Schenkungen gekommen, Indra.



10,112. An Indra


1. Indra, trinke nach Lust vom Soma; denn dein ist die Morgenpressung, der Ersttrunk. Freue dich darauf die Feinde zu erschlagen, o Held! In Liedern wollen wir deine Heldentaten verkünden.
2. Dein Wagen, schneller als der Gedanke, auf dem komm, Indra, zum Somatrunk! Deine Falben sollen rasch herlaufen, die Hengste, mit denen du berauscht fährst.
3. Laß deinen Leib vom goldigen Glanze der Sonne, von den schönsten Farben berührt werden! Von uns Freunden angerufen, Indra, berausche dich mit uns gemeinsam, dich hinsetzend!
4. Du, dessen Größe dann in deinem Rausche diese beiden großen Welthälften nicht faßten, komme zu diesem Heim, Indra, mit den angeschirrten Falben, den lieben zu der lieben Speise!
5. Nach dessen Trunke du, Indra, immer wieder die Feinde erschlugest und unnachahmliche, erfreuliche Taten vollbracht hast, der regt deine Freigebigkeit und Kraft an, dieser Soma ist dir zum Rausche gepreßt, Indra.
6. Diese Schale ist seit alters dein Besitz, Indra; trink den Soma daraus, du Ratreicher! Der Trog ist voll des berauschenden Süßtranks, auf den sich alle Götter freuen.
7. Denn dich rufen die Leute vielfach, Indra, bei vorgesetztem Schmause, o Bulle. Unsere Trankopfer hier sollen dir die süßesten sein; an diesen erfreue dich!
8. Ich will deine früheren, ich will jetzt deine erstgetanen Heldentaten verkünden, Indra. Du, dessen Eifer echt ist, machtest den Felsen mürb, du machtest für das zauberkräftige Wort die Kuh leicht zu bekommen.
9. Setz dich fein nieder, du Herr der Schar, unter den Sängerscharen; dich nennen sie ja den Redekundigsten unter den Sehern! Ohne dich und fern von dir geschieht nichts. Stimme den hohen, wunderbaren Gesang an, du Gabenreicher!
10. Auf uns, die Schutzsuchenden, blickend, o Gabenreicher, gedenke, o Freund, deiner Freunde, du Schätzeherr! Bereite ein Kampffest, du Kampfbereiter von echtem Eifer; gib uns einen Anteil auch an dem noch unverteilten Reichtum!



10,113. An Indra


1. Diesen seinen Ungestüm ließen einmütig Himmel und Erde mit allen Göttern gewähren. Als er auszog, seine indrische Größe annehmend, da wuchs der Umsichtige, nachdem er vom Soma getrunken hatte.
2. Diese seine Größe stärkte Vishnu mit Kraft, der den Somastengel fließen lies. Er ist voll des süßen Tranks. Nachdem Indra mit seinen Gefährten, den Göttern, den Vritra, erschlagen hatte, ward er der Auserwählte.
3. Als du Waffen tragend mit Vritra, dem Drachen, zusammengestoßen warst, um zu kämpfen, um Lob zu ernten, da stärkten alle Marut zusammen in eigener Person deine indrische Größe, du Gewaltiger.
4. Eben geboren verjagte er die Gegner; der Held schaute nach weiterer Mannestat, nach Kampf aus. Er spaltete den Fels, ließ die Flüsse laufen; er stützte das breite Firmament mit Geschicklichkeit.
5. Da war Indra vollständig im Besitz seiner Kräfte; er drängte Himmel und Erde weiter weg. Mutig schmiß er die eherne Keule, die für Mitra, Varuna und den Opferspender ersprießliche.
6. Vor den Kräften des somavollen, vor des drohenden Indra Ingrimm liefen sie davon, als der Gewaltige da mit Kraft den Vritra zerhieb, der die Gewässer in sich trug, den von Finsternis umhüllten.
7. Die beiden zusammen kamen, an Größe wetteifernd, wer die ersten Heldentaten vollbringen werde - dichte Finsternis fiel auf den Erschlagenen unter den beiden herab. Indra bekam durch seine Größe ein Anrecht auf die erste Einladung zum Soma.
8. Alle Götter stärkten da deine Bullenkräfte mit somavoller Beredsamkeit. Den durch Indra´s Streich erlegenen Drachen Vritra verzehrte er wie Agni mit seinen Zähnen die dürre Speise.
9. Verkündet mit wirksamen preisenden Worten, mit Freundesdiensten seine vielen Freundesdienste! Berühmt ist Indra als der, welcher Dhuni und Cumuri für Dabhiti zum Lohn für seine gläubige Gesinnung überlistete.
10. Bring du viele gute Roßherden ein, durch die ich mir einbilden darf eindringliche Worte zu sprechen. Alle gefährlichen Wege möchten wir glatt überwinden; mache du uns fein heute recht breit eine sichere Furt ausfindig!



10,114. An alle Götter


1. Die beiden benachbarten Gluten haben die dreifache Welt erfüllt. Matarisvan fand ihr Wohlgefallen. Sie haben nach des Himmels Milch Gelüste bekommen, sie für sich beanspruchend: Die Götter kennen das Preislied, das von einer Melodie begleitet ist.
2. Drei Todesgöttinnen sitzen dabei, um Weisungen zu geben, denn die weithin hörbaren Wortführer kennen sie genau. Die Seher haben deren Ursache begriffen, die in den höchsten geheimen Gesetzen begründet sind.
3. Die schöngeschmückte Jungfrau mit vier Haarschnecken, mit Schmalz im Antlitz, kleidet sich in feste Regeln. Auf ihr haben sich zwei bullenartige Vögel niedergesetzt, auf welcher die Götter ihren Anteil empfangen haben.
4. Der eine Vogel ist in den Ozean eingegangen, diese ganze Welt beschaut er. Ihn sah ich einfältigen Geistes in der Nähe: Die Mutter leckt ihn, er leckt die Mutter.
5. Die redekundigen Seher teilen den Vogel, der nur einer ist, mit Worten in viele. Indem sie bei den Opfern die Metren herstellen, bemessen sie die Somaschoppen auf zwölf.
6. Und indem sie vier Schoppen sechsunddreißigfach teilen, und die Metren bis auf zwölf bringen und durch Nachdenken das Opfer abmessen, bringen die Seher den Wagen mit Rik und Saman in Gang.
7. Vierzehn andere Größen von ihm gibt es; ihn lenken die sieben Weisen durch die Rede vorwärts. Wer kann hier den Apnana-Zugang nennen, den Weg, auf dem sie vom Soma vortrinken?
8. Tausendfach sind die fünfzehnteiligen Uktha´s. So groß Himmel und Erde sind, so groß sind sie. Tausendfach sind die fünfzehnteiligen Uktha´s. So groß Himmel und Erde sind, so groß sind sie. Tausendfach sind die tausend Größen. So weit das Brahman sich ausgebreitet hat, so groß ist die Rede.
9. Welcher Kenner weiß die Anschirrung der Metren, wer hat die gottesdienstliche Rede erkannt? Welchen Helden nennen sie den Achten der Opferpriester, wer hat denn des Indra Falben wahrgenommen?
10. Die einen umfahren das Ende der Erde; sie haben angeschirrt in des Wagens Jochen gestanden. Sie teilen das Erbe der Mühe unter sie aus, wann Yama in seinem Hause freundlich gesinnt ist.



10,115. An Agni


1. Gar wunderbar ist des zarten Kindes Wachstum, das nicht zu seinen beiden Müttern kommt, um zu saugen. Wenn die Euterlose geboren hat, dann ist er auch alsbald erwachsen, um sofort den großen Botengang zu gehen.
2. Unter dem Namen Agni ward er ins Haus gesetzt, der Tätigste, der die Hölzer mit schlampfendem Zahne zusammenrafft, mit zermahlender Zunge, den Gottesdienst gut versehend, wie ein starker Bulle auf der Weide schnaubend.
3. Diesen euren Gott preise ich, der wie ein Vogel im Holze auf dem Baum sitzt, wie der Trank der Somapflanze, schnaubend, abscheerend, flutend, der wie ein Wortführer mit dem Munde das Opfer führt, überquellend von Glut, der seine Wege zurücklegt wie einer, der einen hohen Auftrag hat.
4. Du Alterloser, dessen Lauf, wenn du brennlustig nach allen Seiten läufst, die unentwegten Winde nicht aufhalten. Wie kampffrohe Soldaten zu einem Kriegsmann, so kamen sie zu Trita, ihn auffordernd, sich auf die Suche zu machen.
5. Dieser Agni ist der beste Kanva und hat die Kanva´s zu Freunden, der Überwinder des fremden und des heimischen Nebenbuhlers. Agni soll die Sänger schützen, Agni die Opferherren, Agni soll uns deren Gunst schenken.
6. Dir, dem gar sieghaften, überlegenen Jatavedas, du Gutväterlicher, gibt der gierig erregte Wind nach, dem gar Gewaltigen, wenn er dreist selbst auf wasserlosem Boden mit Vorliebe weilt, dem gar Gewaltigen, wenn er nur auf dürrem Lande Nahrung sucht.
7. Also wird Agni von den Sterblichen im Verein mit den Herren, die wie Freunde wohlaufgenommen, rechtschaffen, mit ihrem Glanze die anderen Menschen überragen wie die Himmel die Erde.
8. Sohn der Kraft, Gewaltiger! Mit diesen Worten rühmt dich des Upastuta brüllende Rede. Dich wollen wir preisen, durch dich gute Söhne besitzend, das Leben noch recht lange ausdehnend.
9. Also haben zu dir, Agni, des Vristihavya Söhne, die Upastuta´s, die Rishi´s gesprochen. Schütze diese Sänger wie die Gönner! Hoch, hoch! Mit diesen Worten sind sie aufrecht genaht. Ehre, Ehre! Mit diesen Worten sind sie aufrecht genaht.



10,116. An Indra


1. Trinke den Soma zu großer Indrastärke, trinke, du Kraftvollster, um den Vritra zu erschlagen! Trinke zum Reichtum, zur Krafttat gerufen; trinke vom Süßtrank, begieße dich, Indra, zur Genüge!
2. Trinke von ihm, der dir nebst einem Opfertier vorgesetzt ist, von dem ausgepreßten Soma nach Belieben, Indra! Glückspendend ergötze dich in deinem Sinne, zu reicher Gunst geneigt!
3. Dich soll der himmlische Soma berauschen, Indra, der bei den Irdischen ausgepreßt wird. Berauschen soll er, durch den du einen Ausweg aus Not geschaffen hast; berauschen soll er, durch welchen du die Feinde zu Boden reißest.
4. Doppeltstark, ungemindert soll der Bulle Indra mit den Falben zum eingeschenkten Tranke kommen. Von dem auf der Kuhhaut ausgepreßten, vorgesetzten Süßtrank gieß dir als Töter der Schwarzen die schwere Menge auf einmal hinein!
5. Mache ihre scharfen Spitzen stumpf, entspanne den von bösen Geistern Getriebenen die straffen Bogen! Ich gebe dir, dem Gewaltigen, Überlegenheit und Kraft; tritt den Feinden entgegen und zerhaue sie im Streit!
6. Spann, Indra, des Nebenbuhlers Ruhm ab, seine Kraft, seine Anschläge wie die Straffheit des Bogens! Für uns dich stark machend an Kräften unabgestumpft, mache deinen Leib stark!
7. Dieses Opfer ist dir gespendet, Gabenreicher; nimm es, Oberkönig, nicht unwillig an! Für dich ist er ausgepreßt, Gabenreicher, für dich ist der Kuchen gebacken. Iß, Indra, und trinke von dem Vorgesetzten!
8. Iß doch, Indra, diese vorgesetzten Opfergaben, habe deine Lust an dem Gekochten und dem Soma! Mit Opferschmäusen erwarten wir dich voll verlangen; es sollen die Wünsche des Opfernden in Erfüllung gehen!
9. Für Indra und Agni setze ich meine Beredsamkeit in Bewegung. Wie die Würfe im Spiele gehen die Götter die Reihe um, die uns Gewinngeber und Spielgewinner sind.



10,117. Lob der Wohltätigkeit


1. Wahrlich, die Götter haben nicht den Hunger als Todesstrafe verhängt. Auch den Gesättigten kommt irgend eine Todesart an. Und der Reichtum des Freigebigen erschöpft sich nicht, aber der Knauser findet keinen, der sich seiner erbarmt.
2. Wer selbst Speise hat, aber gegen den Armen, der Speise begehrend, klappernd kommt, sein Herz verhärtet und doch früher sein Freund war, auch der findet keinen, der sich seiner erbarmet.
3. Der ist ein Gastfreier, der dem Bettler gibt, welcher abgemagert, Speise wünschend kommt. Er steht ihm zu Diensten, wenn er ihn unterwegs anruft, und für die Zukunft erwirbt er sich einen Freund.
4. Der ist kein Freund, der dem Freunde von seiner Speise nichts gibt, dem treuen Kameraden. Er soll sich von ihm abwenden, hier ist seines Bleibens nicht; er suche einen anderen Geber, auch wenn der ein Fremder ist.
5. Der Vermögendere soll dem Notleidenden schenken; er bedenke den gar langen Weg des Lebens, denn die Reichtümer rollen wie Wagenräder: sie kommen zu einem nach dem anderen.
6. Nutzlos bekommt der Tor die Speise. Ich sage die Wahrheit: sie wird sein Tod sein. Nicht zieht er sich einen Gönner, noch einen Freund heran. Wer allein ißt, hat auch den Schaden allein.
7. Nur die pflügende Pflugschar macht satt; wer mit den Beinen ausschreitet, beendet seinen Weg. Der redende Hohepriester gewinnt mehr als der schweigende, der schenkende Freund soll mehr gelten als der Karge.
8. Der Einfuß ist weiter geschritten als der Zweifuß; der Zweifuß holt von hinten den Dreifuß ein. Auf den Zuruf der Zweifüßler kommt der Vierfuß, der bei den Herden steht und sie überwacht.
9. Zwei Hände, obwohl sie gleich sind, schaffen nicht das Gleiche, zwei Kühe, auch wenn sie von der gleichen Mutter sind, geben nicht gleichviel Milch. Auch Zwillinge haben nicht die gleichen Kräfte, und auch zwei, die Blutsverwandte sind, schenken nicht gleichviel.



10,118. An Agni, den Raksatöter


1. Agni, du schlägst den Atrin nieder, unter den Sterblichen leuchtend in der eigenen Wohnung, von lauterem Wirken du.
2. Du stehst auf wohlbegossenen, freuest dich auf das Schmalz, wann die Löffel zu dir zusammengekommen sind.
3. Mit Schmalz begossen erstrahlt Agni, mit Lobreden anzurufen. Mit dem Löffel wird sein Angesicht gesalbt.
4. Mit Schmalz wird Agni gesalbt, wie Honig anzusehen, wann er begossen wird, strahlend, glanzreich.
5. Erwachend wirst du entflammt, der du den Göttern die Opfer bringst. Dich rufen die Sterblichen an.
6. Diesen unsterblichen Agni ehret ihr Sterblichen mit Schmalz, den unbeirrbaren Hausherrn!
7. Mit unbeirrbarer Glut verbrenne du, Agni, den bösen Geist; leuchte als der Wahrheit Hüter!
8. Versenge du mit deinem Antlitz die Zauberinnen, Agni, bei den Uruksaya´s leuchtend!
9. Dich haben die Uruksaya´s unter Lobreden angezündet, den Opferfahrer, der bei dem Menschenvolk am besten opfert.



10,119. Selbstgespräch eines Somatrunkenen


1. "So, ja so ist mein Sinn: Ich möchte Rind und Roß verschenken. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
2. "Wie die Winde die widerstrebenden Bäume, so haben mich die getrunkenen Somasäfte emporgehoben. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
3. "Die getrunkenen Säfte haben mich emporgehoben wie rasche Rosse den Wagen. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
4. "Das Gebet ist mir genaht wie die brüllende Kuh ihrem lieben Sohne. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
5. "Ich drehe das Gebet im Herzen herum wie der Zimmermann die Wagenbank. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
6. "Denn die fünf Völker sind mir nicht einmal so viel wie ein Augenstäubchen erschienen. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
7. "Denn beide Welten kommen nicht einmal meinem einen Flügel gleich. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
8. "An Größe überrage ich den Himmel und diese große Erde. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
9. "Wohlan! Ich will diese Erde hier oder dorthin setzen. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
10. "Schnell will ich die Erde hier oder dorthin stoßen. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
11. "Im Himmel ist mein einer Flügel, den anderen ließ ich unten schleifen. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
12. "Ich bin großmächtig, bin zu den Wolken erhöht. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."
13. "Ich gehe, ein reichausgestattetes Haus, den Göttern die Opfer bringend. - Ich merke, daß ich Soma getrunken habe."



10,120. An Indra


1. Das war das Höchste unter den Wesen, aus dem der Gewaltige von feurigem Mute geboren wurde. Eben geboren reißt er die Feinde zu Boden, dem alle Helfer zujubeln.
2. An Stärke gewachsen, kraftvoll, bringt er als Gegner Furcht über den Dasa. Während er Lebloses und Lebendiges gewinnt, schreien sie dir unter Darbringung des Soma im Rausche zu.
3. Nach dir richten alle ihren Willen, wenn auch diese Helfer zweimal und dreimal so viele sind. Das, was süßer als süß ist, verbinde mit Süßigkeit; mit dem Süßen kämpfe fein um jenes himmlische Süß!
4. Ebenso jubeln ja dir, dem Schätzeerbeuter, in jedem Rausche die Redekundigen zu. Noch stärker, du Mutiger, spanne den straffen Bogen an! Nicht sollen die Zauberer, die schlimme Absichten haben, dich überlisten.
5. Auf dich setzen wir in den Kämpfen unser Vertrauen, die wir viele zu bestehende Fehden vor uns sehen. Mit Worten schärfe ich deine Waffen; ich mache durch Zauberspruch deine Kräfte scharf.
6. Den preislichen, vielgestaltigen Meister, den gewaltigsten, den gewaltigsten Aptya unter den Aptya´s. - Er zersprenge mit Übermacht die sieben Danu´s und bezwinge die vielen Gegengewichte.
7. Diesen näheren und ferneren Schatz legst du nieder in dem Hause in dem du mit deiner Gunst brünstig warst. Du gebotest den beiden flüchtigen Eltern Halt. Darauf bringst du viele Arbeiten zuwege.
8. Diese erstaunlichen Reden spricht Brihaddiva als Aufmunterung für Indra, als der Erste, der das Licht findet. Er verfügt über die große Herde des selbstherrlichen Vala, und er öffnet alle seine Tore.
9. Also hat der große Brihaddiva Atharvan zu ihm selbst, zu Indra gesprochen: Die unbefleckten Schwestern, die bei der Mutter wohnen, treiben kräftig zur Eile und stärken ihn an Kraft.



10,121. Welcher Gott


1. Im Anfang wurde er zum goldnen Keim. Geboren ward er der alleinige Herr der Schöpfung. Er festigte die Erde und diesen Himmel. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
2. Der Leben und Kraft gibt, des Weisung alle, des Weisung die Götter harren, des Schattenbild Unsterblichkeit und Tod sind. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
3. Der dessen Macht der alleinige König über alles, was atmet und schlummert, über die Kreatur geworden ist, der über diese Zweifüßler und Vierfüßler gebeut. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
4. Durch dessen Macht jene Schneeberge sind, durch dessen Macht, wie sie sagen, der Ozean samt der Rasa ist, durch dessen Macht diese Himmelsgegenden dessen beide Arme sie sind. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
5. Durch den der gewaltige Himmel und die Erde gefestigt ist, durch den die Sonne gestützt wird und das Firmament, der in der Luft den Raum durchdringt. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
6. Auf den die beiden Heerhaufen, die durch seinen Beistand eine Stütze bekamen, im Geiste bebend hinblickten, auf den gestützt die aufgegangene Sonne ihr Licht ausstrahlt. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
7. Als da die hohen Gewässer kamen, das All als Keim empfangend, den Agni erzeugend, da entstand er daraus, der alleinige Lebensgeist der Götter. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
8. Der in seiner Größe sogar die Gewässer überschaute, die den Daksa empfingen und das Opfer erzeugten, welcher der alleinige Gott über den Göttern war. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
9. Nicht möge er uns schädigen, der der Schöpfer der Erde ist, oder der den Himmel erschaffen hat mit gültigen Gesetzen, und der die schimmernden hohen Gewässer erschaffen hat. - Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?
10. Prajapati, kein anderer als du umspannt schützend alle diese Geschöpfe. Mit welchem Wunsche wir dir opfern, der werde uns zuteil! Wir möchten Gebieter von Reichtümern sein!



10,122. An Agni


1. Ihn, der wunderbare Herrlichkeit besitzt, wie es einem Vasu, einem Gott zukommt, den lieben, holden, nicht widerwärtigen Gast will ich preisen. Er möge allsättigende Belohnung schenken, Agni der Opferpriester, der Hausherr die Meisterschaft.
2. Agni nimm meine Rede gut auf und erfreue dich daran, der du alle Regeln kennst, du Ratreicher! In Schmalz gekleidet schaffe der feierlichen Rede den rechten Weg! Nach deiner Anordnung haben es die Götter erschaffen.
3. Wenn du, der Unsterbliche, die sieben Formen durchläufst, und wenn du dem frommen Spender spendest, so zeige dich freigebig durch einen recht diensamen Schatz an Meistern, o Agni! Wer zu dir mit Brennholz gekommen ist, an dem habe Wohlgefallen!
4. Des Opfers Fahne und ersten Bevollmächtigten, den Lohnbringer rufen die sieben Priester Opfergaben bringend an, den erhörenden Agni, den Stier mit Schmalz auf dem Rücken, den Gott, der dem Spender die Meisterschaft spendet.
5. Du wardst der erste wählbare Bote. Ergötze dich, wann du für den Unsterblichen gerufen wirst! Dich putzen die Marut im Hause des Opferers, dich haben die Bhrigu´s durch ihre Lobgesänge erleuchtet.
6. Indem du für den opferliebenden Opferer aus der guten Milchkuh allnährende Speise herausmelkst, du Einsichtsvoller, und, o Agni, mit Schmalz auf dem Rücken dreimal, die Opferbräuche beleuchtend, deinen Umgang um das Opfer machst, handelst du wie ein Einsichtsvoller.
7. Dich machten die Menschen bei Aufgang dieser Morgenröte zum Boten und opferten. Dich machten die Götter zu ihrer eigenen Verherrlichung groß, indem sie die Schmelzbutter dem Opfer zuwendeten, o Agni.
8. Dich, den Lohnbringer, preisend haben die Vasitha´s, die Meister in weisen Reden, angerufen, o Agni. Sichere den Opferherren ihres Reichtums Zunahme! Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



10,123. An Vena


1. Dieser Seher treibt die mit dem bunten Stiere Schwangeren an, in Licht gehüllt bei dem Durchmessen des Raumes. Bei der Vereinigung der Gewässer und der Sonne lecken die Redekundigen diesen mit Gebeten wie die Kühe ihr Junges.
2. Aus dem Ozean treibt der Seher die Welle empor; der wolkengeborene Rücken des Lieben ist erschienen, auf dem Rücken im Scheitelpunkt der Opferordnung erglänzend. Die Lockweibchen haben nach dem gemeinsamen Lager geschrieen.
3. Des Kalbes viele Mütter aus dem gleichen Neste stehen da, dem gemeinsamen Jungen zubrüllend. Über der Opferordnung Rücken schreitend lecken die Stimmen am süßen Göttertrank.
4. Seine Gestalt erkennend verlangten die Redekundigen nach ihr, denn sie stimmten ein in das Gebrüll des Büffeltieres. Auf rechtem Wege gehend haben sie den Sindhu bestiegen. Der Gandharva fand die unsterblichen Namen.
5. Die junge Frau, die Apsaras, trägt im höchsten Himmel ihren Buhlen, ihm zulächelnd. Als Liebling geht er im Schoße des Lieben; dieser Seher sitzt auf dem goldenen Flügel.
6. Als sie dich als Vogel zum Himmel fliegen sahen mit dem Herzen schauend, des Varuna goldbeschwingten Boten, im Sitze des Yama den eiligen Vogel;
7. Da hat sich der Gandharva über den Himmel emporgehoben, hergewandt, seine bunten Waffen tragend. Er kleidete sich in eine duftige Gewandung wie die Sonne anzusehen und brachte seine lieben Namen zum Vorschein.
8. Wenn der Tropfen zum Meere kommt, mit des Geiers Auge in ganzer Ausdehnung ausschauend, da hat die Sonne, mit ihrer hellen Glut begehrt, im dritten Raume ihre lieben Namen angenommen.



10,124. An verschiedene Götter


  Indra:
1. "Agni! Komme zu diesem unserem Opfer, das fünf Gänge, drei Schichten, sieben Fäden hat! Du sollst unser Opferfahrer und Anführer sein. Schon zu lange hast du im währenden Dunkel gelegen."
  Agni:
2. "Heimlich mich davon machend gehe ich, der Gott, von dem Ungott, die Unsterblichkeit vor mir sehend. Wenn ich ihn, der freundlich war, unfreundlich verlasse, so gehe ich von der eigenen Freundschaft zu der fremden Sippe."
3. "Wenn ich den Gast bei dem anderen Zweige sehe, durchlaufe ich die vielen Formen des rechten Brauches. Ich sage dem Vater Asura ein freundliches Wort: von dem Ausschluß vom Opfer gelange ich jetzt zu einem Anteil am Opfer."
4. "Viele Jahre war ich in ihm tätig. Da ich Indra erwähle, verlasse ich den Vater. Agni, Soma, Varuna, die gehen fort: Die Herrschaft hat sich gewendet; diese unterstütze ich durch meinen Beitritt."
  Indra:
5. "Die Asura´s sind jetzt ihrer Zauberkraft verlustigt gegangen. Wenn du, Varuna, mich lieben willst, so tritt, o König, der das Unrechte vom Rechten scheidet, die Oberherrschaft meines Reiches an!"
6. "Dies ist das Sonnenlicht, dies ward das Heil; dies ist die Helle, der weite Luftraum. Wir beide wollen den Vritra erschlagen, komm heraus, Soma! Dich, der selbst die Opfergabe ist, wollen wir mit Opfergabe verehren!"
  Der Dichter:
7. Der Seher heftete mit Sehergabe die Farbe an den Himmel. Varuna ließ die Gewässer frei, da er keine Macht mehr besaß. Wie seine Frauen machen sich's die Flüsse behaglich; die Reinen wogen seine Farbe hin und her.
8. Diese folgen seiner höchsten Indramacht; er wohnt bei ihnen, die sich nach eigenem Ermessen ergötzen. Während sie ihn wie die Clane ihren König erwählten, haben sie sich spröde von Vritra abgewandt.
9. Sie sagen, daß ein Schwan der Gefährte der Spröden sei, der in Gesellschaft der himmlischen Gewässer dahinzieht. Die Seher erkennen durch Nachsinnen den Indra, der nach der Anustubh hin und her zieht.



10,125. An die Vac (die Rede)


1. "Ich ziehe mit den Rudra´s, mit den Vasu´s, ich mit den Aditya´s und den Allgöttern. Ich trage beide, Mitra und Varuna, ich Indra und Agni, ich die beiden Asvin."
2. "Ich trage den stürmischen Soma, ich den Tvastri und Pusan, Bhaga. Ich schaffe dem Opferspender Reichtum, dem Somapressenden, Opfernden, der gut zuzusprechen versteht."
3. "Ich bin die Gebieterin, die Schätze sammelt, die Kundige, die Erste unter den Opferwürdigen. Mich haben die Götter an viele Orte verteilt, die ich viele Stätten habe und viele Formen annehme."
4. "Durch mich ißt man Speise; wer sieht, wer atmet, wer das Gesprochene hört, tut es nur durch mich. Ohne sich darüber Gedanken zu machen, hängen sie von mir ab. Höre, du Berühmter, ich sage dir Glaubwürdiges!"
5. "Ich selbst verkünde dieses, was von Göttern und Menschen gut aufgenommen wird. Wen ich liebe, immer nur den mache ich zu einem Gewaltigen, ihn zu einem Hohenpriester, ihn zu einem Rishi, ihn zu einem Weisen."
6. "Ich spanne für Rudra den Bogen, daß sein Geschoß den Feind der heiligen Rede töte. Ich errege Streit unter dem Volke, ich durchdringe Himmel und Erde."
7. "Ich gebäre den Vater im Haupte dieser Welt; mein Ursprung ist im Wasser, im Meere. Von da verbreite ich mich über alle Welten und rühre mit dem Scheitel an den Himmel dort."
8. "Ich wehe wie der Wind, alle Wesen erfassend, weiter als der Himmel, weiter noch als die Erde: Solch eine Größe bin ich geworden."



10,126. An alle Götter


1. Den Sterblichen hat niemals Not noch Gefahr betroffen, o Götter, welchen Aryaman, Mitra, Varuna vereint führen - über alle Anfeindungen hinweg.
2. Diese Hilfe ja erbitten wir uns, Varuna, Mitra, Aryaman, durch die ihr vor Not bewahret und den Sterblichen geleitet - über alle Anfeindungen hinweg.
3. Die sollen uns jetzt zu Hilfe kommen, dieser Varuna, Mitra, Aryaman, unsere besten Führer, wenn es zu führen gilt, unsere besten Retter, wenn es zu retten gilt - über alle Anfeindungen hinweg.
4. Ihr behütet jeden, du Varuna, Mitra, Aryaman. In eurer lieben Obhut möchten wir sein, ihr guten Führer - über alle Anfeindungen hinweg.
5. Die Aditya´s sollen über Unfälle hinweg führen, Varuna, Mitra, Aryaman. Wir möchten den gewaltigen Rudra mit den Marut rufen, den Indra, Agni zum Heile - über alle Anfeindungen hinweg.
6. Sie führen uns fein hinüber, Varuna, Mitra, Aryaman, über alle Gefahren, die Könige der Völker - über die Anfeindungen hinweg.
7. Erfolgreich sollen über uns zum Beistand Varuna, Mitra, Aryaman, die Aditya´s ihren Schild in ganzer Breite halten, um den wir bitten - über die Anfeindungen hinweg.
8. Wie ihr Götter damals die Gaurikuh, die am Fuß gefesselt war, befreitet, ihr Opferwürdige, so löset fein von uns die Pein ! Es werde unser Leben weiter verlängert, o Agni!



10,127. An die Nacht


1. Es nahte die Göttin Nacht und blickte vielerorts aus tausend Augen auf. All ihre Herrlichkeiten hat sie angetan.
2. Die unsterbliche Göttin hat den breiten Raum, die Tiefen und Höhen ausgefüllt. Mit ihrem Lichte verdrängt sie die Finsternis.
3. Die Göttin nahte und hat die Schwester Usas abgelöst. Möge auch die Finsternis entweichen.
4. Steh du uns heute zur Seite, bei deren Kommen wir zur Ruhe gegangen sind wie die Vögel ins Nest auf dem Baum!
5. Die Dörfer sind zur Ruhe gegangen, zur Ruhe alles was Füße und Flügel hat, zur Ruhe selbst die geschäftigen Adler.
6. Wehre die Wölfin, den Wolf ab, wehre den Dieb ab, o Nacht, und sei uns gut zu überstehen!
7. An mich ist die färbende schwarze deutliche Finsternis gekommen. Usas treib gleichsam die Schuld ein!
8. Ich habe dir wie der Hirt die Rinder heimtreibt - gib ihm den Vorzug, Himmelstochter - ein Loblied zugeeignet wie dem Sieger, o Nacht.



10,128. An alle Götter


1. Mein soll in den Wettanrufungen der Götter der Glanz sein, o Agni; wir wollen dich anzünden und deinen Leib pflegen. Vor mir sollen sich die vier Weltgegenden neigen. Mit dir als Aufseher wollen wir die Kämpfe gewinnen!
2. Mein sollen bei dem Wettrufen alle Götter sein, die Marut nebst Indra, Vishnu, Agni! Mein soll das weiträumige Luftreich sein, mir soll der Wind günstig wehen bei diesem Wunsche!
3. Für mich sollen sich die Götter um Reichtum bitten lassen, bei mir soll das Gebet, bei mir die Götteranrufung in Erfüllung gehen. Die ersten göttlichen Opferpriester sollen Partei nehmen; wir wollen am Leib unversehrt die Meister sein.
4. Für mich sollen sie opfern, mein sind alle Opferspenden. Die Absicht meines Geistes soll in Erfüllung gehen. Nicht möchte ich irgend einen Verstoß begehen; ihr Götter alle, seid meine Verteidiger!
5. Ihr sechs göttlichen Räume, gebet uns Raum, alle Götter zeiget euch hier als Männer! Nicht möchten wir der Kinder noch des eigenen Leibes verlustigt gehen; nicht wollen wir dem Feinde erliegen, König Soma!
6. Agni, wehre du die böse Absicht der Gegner ab, schütze du uns als unfehlbarer Wächter! Die Schwätzer sollen wieder umkehren; daheim soll ihre Absicht, wann sie erwachen, zerrinnen.
7. Der der Schöpfer der Schöpfer, der Welt Gebieter ist, den Gott Schützer, der die Anschläge bemeistert, rufe ich. Beide Asvin, Brihaspati sollen dies Opfer, die Götter den Opfernden vor Mißerfolg behüten.
8. Der umfängliche Büffel soll uns Zuflucht gewähren bei diesem Anruf, der Vielgerufene, Viehreiche. Sei unseren Kindern gnädig, o Falbenherr; schädige uns nicht, Indra, gib uns nicht preis!
9. Unsere Nebenbuhler sollen sich wegheben, mit Indra und Agni unterdrücken wir sie. Die Vasu´s, Rudra´s, Aditya´s haben mich zum überragenden, zum gewaltigen Meister und Oberherrn gemacht.



10,129. Der Ursprung der Dinge


1. Weder Nichtsein noch Sein war damals; nicht war der Luftraum noch der Himmel darüber. Was strich hin und her? Wo? In wessen Obhut? Was war das unergründliche tiefe Wasser?
2. Weder Tod noch Unsterblichkeit war damals; nicht gab es ein Anzeichen von Tag und Nacht. Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses Eine. Irgend ein Anderes als dieses war weiter nicht vorhanden.
3. Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt; all dieses war unkenntliche Flut. Das Lebenskräftige, das von der Leere eingeschlossen war, das Eine wurde durch die Macht seines heißen Dranges geboren.
4. Über dieses kam am Anfang das Liebesverlangen, was des Denkens erster Same war. - Im Herzen forschend machten die Weisen durch Nachdenken das Band des Seins im Nichtsein ausfindig.
5. Quer hindurch ward ihre Richtschnur gespannt, Gab es denn ein Unten, gab es denn ein Oben? Es waren Besamer, es waren Ausdehnungskräfte da. Unterhalb war der Trieb, oberhalb die Gewährung.
6. Wer weiß es gewiß, wer kann es hier verkünden, woher sie entstanden, woher diese Schöpfung kam? Die Götter kamen erst nachher durch die Schöpfung dieser Welt. Wer weiß es dann, woraus sie sich entwickelt hat?
7. Woraus diese Schöpfung sich entwickelt hat, ob er sie gemacht hat oder nicht - der der Aufseher dieser Welt im höchsten Himmel ist, der allein weiß es, es sei denn, daß auch er es nicht weiß.



10,130. Erschaffung des Opfers


1. Das Opfer, das nach allen Seiten mit seinen Fäden aufgespannt ist, das mit hundert und einem gottesdienstlichen Werken aufgezogen ist, das weben diese Väter, die herbeigekommen sind. Sie sitzen bei dem Aufgespannten und sprechen: Webe hin, webe her!
2. Der Mann spannt es auf, zieht den Faden aus, der Mann hat es an diesem Firmament festgespannt. Dies sind die Pflöcke. Sie haben sich an ihren Sitz gesetzt; sie haben die Melodien zu Webschiffchen gemacht, um zu weben.
3. Welches war der Maßstab, das Muster, welches war die Grundlage? Was war das Schmalz, was war der Rahmen? Was war das Metrum, das Pragasastra, was die Hymne, als alle Götter dem Gotte opferten?
4. Die Gayatri ward Agni´s Jochgenosse, Savitri verband sich mit der Usnij, Soma mit der Anustubh, wann er mit Loblied gefeiert wird. Das Brihati unterstützte des Brihaspati Rede.
5. Viraj war das Vorrecht von Mitra und Varuna, die Tristubh war das der Anteil des Opfertages für Indra. Die Jagati ist zu den Allgöttern übergegangen. Darnach haben sich die menschlichen Rishi´s gerichtet.
6. Darnach haben sich die menschlichen Rishi´s gerichtet, unsere Väter, als das Opfer in der Vorzeit erschaffen war. Mit dem Geiste als Auge glaube ich die zu sehen, welche zuerst diesem Opfer opferten.
7. Die wiederkehrenden Handlungen waren mit den Gesängen, mit den Metren im Einklang, die sieben göttlichen Rishi´s mit der Richtschnur. Indem die Sachverständigen auf den Weg der Vorfahren zurückblickten, haben sie wie Wagenlenker die Zügel des Opfers ergriffen.



10,131. An Indra


1. Vertreibe, Indra, alle östlichen Feinde, vertreibe die westlichen, o Überlegener, vertreibe die nördlichen, vertreibe die südlichen, o Held, auf daß wir uns unter deinem breiten Schirm erfreuen können!
2. Sicher weißt du doch, wie die Getreidebauer das Getreide schneiden, indem sie es reihenweise weglegen. So bring hier- und dorthin deren Besitztümer, die nicht zur ehrfürchtigen Umlegung des Barhis gekommen sind!
3. Einspännig ist ja nicht richtig gefahren; auch hat ein solcher in den Versammlungen keinen Ruhm gewonnen. Auf Kühe ausgehend rufen wir Redekundigen den Indra zur Freundschaft, auf Rosse ausgehend den Bullen, auf den Siegerpreis ausseiend.
4. Ihr Asvin habt bei dem asurischen Namuci den geschnapsten Soma heraus getrunken, ihr Herren der Schönheit, und so dem Indra bei seinen Taten beigestanden.
5. Wie die Eltern dem Sohne, so die beiden Asvin; ihr standet dem Indra bei mit Sehergaben und Künsten. Als du den geschnapsten Soma nach Kräften heraustrankst, da heilte dich, Gabenreicher, die Sarasvati.
6. Den Retter Indra, den Schützer Indra, den bei jeder Anrufung leicht zu errufenden Helden Indra rufe ich, den mächtigen, vielgerufenen Indra. Glück soll uns der freigebige Indra bringen!
7. Indra, der gute Schirmer, der gute Helfer mit seinen Hilfen, soll uns barmherzig sein, der Allwissende. Er soll die Anfeindungen vertreiben, Sicherheit schaffen. Wir wollen Besitzer tüchtiger Mannschaft sein.



10,132. An Mitra und Varuna


1. Dem Opferer soll der Himmel, der preisliches Gut hat, dem Opferer die Erde Genüge tun. Dem Opferer gaben die beiden Götter Asvin durch ihre Gnaden Gedeihen.
2. Euch beide, Mitra und Varuna, die Völkererhalter, die gnadenreichen, verehren wir, weil wir dazu beauftragt sind. Durch eure Freundschaftsdienste möchten wir für den Mitwirkenden die Unholde bemeistern.
3. Besonders jetzt, da wir euch gewinnen möchten, das liebe Erbteil in Besitz nehmend, oder wenn der Spender das Erbteil mehrt. Noch keiner hat dessen Geschenke aufgebracht.
4. Jener Andere, der Himmel, wurde geweiht, o Asura; du, Varuna, bist König über alle. Das Oberhaupt erfreut sich des Wagens, nicht ist Antakadruh eines derartigen Frevels schuldig.
5. Auf diesen Sakaputa fällt fein die Schuld: Er tötet die Männer, die nach geschlossener Freundschaft die Schuld begangen haben, oder wenn der Renner in seinen lieben opferwürdigen Formen die Gnade der beiden Gnädigen erwirkt.
6. Denn euer beider Mutter Aditi, ihr Klugen, die Erde soll wie der Himmel mit ihrem Naß reinigen. Erweiset Liebes, waschet mit der Sonne Strahlen ab!
7. Denn ihr saßet als die beiden verdienten Könige im Wagen; er bestieg den auf der Deichsel sitzenden, im Holze sitzenden wie einen Wagen. Diese unsere jammernden Untertanen hat Nrimedha aus Not gerettet, hat Sumedha aus Not gerettet.



10,133. An Indra


1. Stimmet fein auf ihn, auf Indra, ein anfeuerndes Lied an, dessen Wagen den Vorsprung gewinnt. Auch im dichten Kampfe Raum schaffend, im Zusammenstoß, in den Schlachten der Feindetöter, sei unser Aneiferer! Die Sehnchen der anderen Schwächlinge sollen an dem Bogen entzwei gehen!
2. Du ließest die Flüsse abwärts laufen; du erschlugst den Drachen. Ohne ebenbürtigen Gegner bist du, Indra, geboren. Alles Wünschenswerte hast du in Fülle; dich umklammern wir. - Die Sehnchen der anderen Schwächlinge sollen an dem Bogen entzwei gehen!
3. Alle Mißgunst der Nebenbuhler soll fein zu Schanden werden; unsere Gebete mögen die Nebenbuhler einholen. Du schießest deine Waffe auf den Feind, der uns töten will, Indra. Was deine Freigebigkeit ist, die schenkt Gut. - Die Sehnchen der anderen Schwächlinge sollen an dem Bogen entzwei gehen!
4. Welches Volk allenthalben in räuberischer Absicht uns bedroht, Indra, das tritt unter die Füße; du bist ein überlegener Verscheucher. - Die Sehnchen der anderen Schwächlinge sollen an dem Bogen entzwei gehen!
5. Welcher Verwandte, o Indra, und welcher Fernstehende uns nachstellt, dessen Stärke halte nieder, und sei dann wie der große Himmel selbst! - Die Sehnchen der anderen Schwächlinge sollen an dem Bogen entzwei gehen!
6. Als deine Anhänger. O Indra, klammern wir uns an deine Freundschaft. Führ uns auf rechtem Wege über alle Fährlichkeiten hinweg! - Die Sehnchen der anderen Schwächlinge sollen an dem Bogen entzwei gehen!
7. Such du uns fein, Indra, die Kuh zu verschaffen, die nach Wunsch dem Sänger ihre Milch spende, auf daß sie mit niemals undichtem Euter für uns strotze, die große Kuh, die mit ihrer Milch tausend Strahlen Milch gibt.



10,134. An Indra


1. Als du, Indra, beide Welten gleich der Morgenröte erfülltest, da hatte dich, den großen Herrn der großen Gewässer, den Allkönig der Völker, die göttliche Erzeugerin erzeugt, die segensreiche Erzeugerin erzeugt.
2. Entspanne den straffen Bogen des hartherzigen Sterblichen! Wirf den unter die Füße, der uns bedroht! - Die göttliche Erzeugerin hat dich erzeugt, die segensreiche Erzeugerin hat dich erzeugt.
3. Schüttle jene großen Labsale, die allschimmernden, du Feindetöter, mit deiner Macht herab, mächtiger Indra, mit allen Hilfen! - Die göttliche Erzeugerin hat dich erzeugt, die segensreiche Erzeugerin hat dich erzeugt.
4. Wenn du, ratreicher Indra, alle Güter mit einem Male wie Reichtum für den Somapresser herabschüttelst mit deinen tausendfältigen Gnaden, so hat dich die göttliche Erzeugerin erzeugt, die segensreiche Erzeugerin hat dich erzeugt.
5. Wie Schweißtropfen sollen ringsum die Geschosse nach allen Seiten fallen. Wie die Fäden des Durvagrases soll von uns das Übelwollen abgehen. - Die göttliche Erzeugerin hat dich erzeugt, die segensreiche Erzeugerin hat dich erzeugt.
6. Denn wie einen langen Haken trägst du die Kraft, o Ratreicher. Halte den Zweig fest wie der Ziegenbock mit dem Vorderfuß, Gabenreicher! - Die göttliche Erzeugerin hat dich erzeugt, die segensreiche Erzeugerin hat dich erzeugt.
7. Wir versäumen nichts, o Götter, wir vertuschen nichts, wir halten darauf deinen Rat zu hören. An den Flanken, dicht an den Gurten klammern wir uns dabei fest.



10,135. Der Knabe und der Wagen


  Der Sohn:
1. "Wo unter einem schönbelaubten Baume Yama mit den Göttern zecht, dort schaut sich unser Vater, der Clanherr, nach seinen Altvorderen um"
2. "Unwillig sah ich ihn sich nach seinen Altvorderen umschauen und den so schlimmen Weg ziehen. Ihn verlangte ich zurück."
  Der Vater:
3. "Der neue Wagen ohne Räder, den du Knabe da im Geiste gemacht hast, der nur eine Deichsel hat und nach allen Richtungen weiter fährt, auf dem stehst du, ein Nichtsehender."
4. "Dem Wagen, den du Knabe da den Redekundigen vorgeführt hast, dem folgte das Saman nach, das von da auf das Schiff gesetzt wird."
5. Wer hat den Knaben erzeugt, wer hat den Wagen gefertigt? Wer vermöchte uns denn heute das zu sagen, wie seine Amme war?
6. Wie seine Amme war? Von da kam der Anfang her. Vorerst wird der Grund gelegt, hinterher wird das Ergebnis gewonnen.
7. Dies ist der Sitz des Yama, der der Götterpalast heißt. Diese seine Flöte wird geblasen, er wird mit Lobliedern verherrlicht.



10,136. Der Muni


1. Der Langhaarige trägt das Feuer, der Langhaarige den Gifttrank, der Langhaarige beide Welten in sich. Der Langhaarige läßt die ganze Welt die Sonne schauen, der Langhaarige heißt dieses Licht.
2. Die windgegürteten Verzückten kleiden sich in braune Schmutzgewänder; sie gehen dem Zuge des Windes nach, wenn die Götter in sie gefahren sind.
3. "Von Verzückung entgeistert haben wir die Winde als unsere Rosse bestiegen. Nur unsere Leiber sehet ihr Sterblichen vor euch."
4. Durch die Lüfte fliegt er, auf alle Gestalten herabschauend; der Muni ist jeglichem Gotte ein rechter Freund, zur Guttat recht.
5. Des Vata, des Sturmes Roß, des Vayu, des Windes Freund und von den Göttern getrieben ist der Verzückte. Er wohnt an beiden Meeren, am östlichen und am westlichen.
6. Auf der Fährte der Apsaras´, der Gandharven, der wilden Tiere wandelnd, die Gedanken verstehend, ist der Langhaarige ihr süßer, gar entzückender Freund.
7. Vayu hatte ihm den Trank angerührt, Kunamnama quetschte ihn aus, als der Langhaarige zusammen mit Rudra aus der Schale vom Gifte trank.



10,137. An alle Götter


1. Auch den Untergetauchten, ihr Götter, holet ihr Götter wieder herauf; auch dem, ihr Götter, der eine Sünde getan hat, schenket ihr Götter das Leben wieder.
2. Diese beiden Winde wehen von der Sindhu her in die Ferne. Der eine soll dir Kraft zuwehen, der andere soll das Gebreste fortwehen.
3. Wind, wehe das Heilmittel her! Wind, wehe das Gebreste fort, denn du, der Allheiler, gehst als der Götter Bote!
4. Ich bin zu dir mit Gesundheitsmitteln und mit Heilmitteln gekommen. Heilsame Kraft habe ich dir gebracht, die Auszehrung vertreibe ich dir.
5. Rettung sollen hier die Götter bringen, Rettung der Marut Schar, Rettung alle Wesen, auf daß diese gesund werden.
6. Die Wasser sind fürwahr die Heilenden, die Wasser die Krankheitvertreibenden. Die Wasser heilen alles; die sollen dir ein Heilmittel bereiten!
7. Mit den zehnzweigigen Händen - während die Zunge die Führerin der Rede ist - mit den beiden gesundmachenden dich, mit diesen beiden berühren wir dich.



10,138. An Indra


1. In deiner Freundschaft, Indra, haben jene Opferleiter auf Wahrheit bedacht die Höhle aufgesprengt, in der du den Usas Gunst erwiesest, die Wasser laufen ließest, dem Kutsa in seiner Absicht beistandest und die Mutterkühe leistungsfähig machtest.
2. Du befreitest die trächtigen Tiere, du machtest die Berge nachgiebig. Du triebst die Kühe heraus, du trankst den lieben Süßtrank. Die Bäume ließest du durch dessen Wirksamkeit wachsen; Surya glühte durch das aus der Wahrheit geborene Loblied.
3. Surya spannte in der Mitte des Himmels den Wagen aus. Der Arier fand ein Gegengewicht gegen den Dasa. Die Festen des zauberkundigen Asura Pipru zerschmiß Indra, mit Rijisvan zusammenwirkend.
4. Der Wagemutige hat die unangreifbaren Festen zerschmissen; Ayasya zertrümmerte die ungöttlichen Schatzkammern. Er nahm das Burggut weg wie die Sonne den Glanz des Mondes; gepriesen hat er die Feinde mit dem leuchtenden Sonnenrad zerschmettert.
5. Mit unbekämpfbarer Heerschar ist der Vritratöter mit seiner mächtigen zerspaltenden Keule freigebig; er schärft die Schleuderwaffe. Sie fürchtete von Indra´s Keule getroffen zu werden; die Schmucke lief davon, die Usas ließ ihren Karren im Stich.
6. Auf diese rühmlichen Taten hast nur du Anspruch, daß du der Eine den Anderen opferlos machest. Du setztest ihn als Einteiler der Monate an den Himmel; den von dir Zerspaltenen trägt der Vater als Scheibe.



10,139. An Surya


1. Mit der Sonne Strahlen, mit goldigem Haare hat Savitri im Osten sein unverlöschliches Licht aufgesteckt. Auf seine Anweisung wandelt der kundige Pusan, der Hirt, der alle Geschöpfe überwacht.
2. Mit dem Herrenauge sitzt dieser in der Mitte des Himmels, nachdem er beide Welten und den Luftraum erfüllt hat. Er schaut auf die Allseitigen, die Schmalzreichen zwischen dem östlichen und dem westlichen Zeichen.
3. Die Grundlage des Reichtums, der Sammler von Schätzen, gewahrt er alle Gestalten nach seiner Macht. Von unverbrüchlichen Regeln wie Gott Savitri, steht er wie Indra inmitten der Anhäufung von Reichtümern.
4. Als, o Soma, die Gewässer den Gandharva Visvavasu erblickt hatten, flohen sie von rechts wegen. Indra folgte rasch dieser ihrer Spur; er entdeckte die Verkleidungen der Sonne.
5. Visvavasu soll uns darin zustimmen, der himmlische Gandharva, der Durchmesser des Raums. Ob wir es gewiß wissen, ob nicht, er soll unsere Gedanken anregen, unseren Gedanken zu Hilfe kommen.
6. Er fand den Gewinner auf der Fährte der Flüsse, er schloß den im Fels eingepferchten Kühen die Tore auf. Gandharva verkündete ihre unsterblichen Namen; Indra kannte genau die Tüchtigkeit der Muttertiere.



10,140. An Agni


1. Agni, dein ist der Ruhm und die Kraft. Mächtig strahlen deine Flammen, du Glanzreicher. Du Hellscheinender verleihest durch deine Macht preislichen Lohn dem Opfernden, o Seher.
2. Von reinem Glanze, von hellem Glanze, von vollkommenem Glanze, richtest du dich mit deinem Lichtschein auf. Als Sohn die beiden Mütter durchwandernd kommst du beiden zugute; du durchdringst beide Welten.
3. Kind der Kraft, Jatavedas! Erfreue dich an den Lobpreisungen, durch die frommen Gedanken angespornt! In dir haben sie die vielgestaltigen Labungen vereint, die Götter von wunderbaren Gnaden, zu Gutem geboren.
4. Freischaltend breite dich, Agni, mit deinen Anhängern aus! Bei uns seien die Reichtümer, Unsterblicher! Du verfügst über sehenswerte Schönheit; du durchdringst die einträgliche Überlegung.
5. Den vorausdenkenden Ausrichter des Opfers, der über große Belohnung gebietet - du verschaffst die beglückende Gabe von Gut, großen Speisesegen, einträglichen Reichtum.
6. Den gesetzestreuen allsichtbaren Büffel, den Agni haben die Leute an die Spitze gestellt, um seine Gunst zu gewinnen, dich mit den hörenden Ohren, den Verbreitetsten, Göttlichen die menschlichen Geschlechter unter Lobesrede.



10,141. An die Allgötter


1. Agni, heiß uns hier willkommen, wende dich uns zu, sei wohlgesinnt! Schenke uns, du Clanherr; du bist uns der Schatzgeber!
2. Uns soll Aryaman schenken, Bhaga, Brihaspati, die Götter und die Sunrita, die Göttin, soll uns Reichtümer geben.
3. König Soma rufen wir zum Beistand, Agni mit Lobreden an, die Aditya´s, Vishnu, Surya und den Hohenpriester Brihaspati.
4. Indra und Vayu, Brihaspati, die gut zu rufen sind, rufen wir hierher, auf daß uns jedermann bei der Begegnung wohlgesinnt sei.
5. Eifere Aryaman, Brihaspati, Indra zum Geben an, den Vata, Vishnu, die Sarasvati und den Savitri, der den Preis davonträgt.
6. Du, Agni, mache mit den anderen Agni´s Segensspruch und Opfer gedeihlich! Schärfe du der Götterschaft ein, uns Reichtum zu schenken.



10,142. An Agni


1. Dieser Sänger hat bei dir Zuflucht gesucht, Agni, Sohn der Kraft, denn es gibt keine andere Freundschaft; denn gesegnet ist dein dreifacher Schutz. Halte das schädliche Geschoß weit ab!
2. Deine Geburt, Agni, wird ein Strom, wenn du nach Nahrung verlangst. Alle Geschöpfe drängst du gleichsam beiseite. Unsere Gespanne, unsere Gebete sollen den Preis gewinnen; sie gehen an der Spitze wie der Hirt in eigner Person.
3. Bald machst du ja einen Umweg, während du eigenmächtiger Agni von dem reichlichen Gestrüpp frißt, bald gibt es Brachen zwischen den Äckern. Nicht wollen wir dein Geschoß, deine Stärke zum Zorn reizen.
4. Wenn du fressend in die Höhen und Tiefen gehst, dann zerstreust du dich wie ein beutegieriges Heer. Wenn der Wind in deiner Flamme herbläst, so scherst du die Erde wie der Bartscherer den Bart.
5. Man sieht seine Reihen; es ist eine Anfahrt und viele Wagen, wann du, Agni, die Arme anschmiegend niedergebeugt auf der ausgestreckten Erde entlang gehst.
6. Deine Kräfte sollen aufsteigen, deine Flamme; dir sollen die Belohnungen kommen, wann du den Dienst getan hast, Agni. Wachsend bäume dich auf, beug dich nieder! Alle Götter sollen dir heute nahen.
7. Dies ist ein Becken der Gewässer, die Behausung der Meerflut. Bereite dir einen anderen Weg als diesen; auf dem geh nach Belieben!
8. Auf deinem Her- und Hinweg sollen blühende Durvagräser sprießen, Teiche und Lotusblumen entstehen! Dies ist das Haus des Meeres!



10,143. An die Asvin


1. Auch diesen Atri, der nach dem Gesetz alt geworden ist, lasset wie ein Roß nach dem Ziele laufen, wenn ihr schon den Kaksivat wieder jung machet wie einen Wagen.
2. Auch diesen lasset wie ein preisgewinnendes Roß nach dem Ziele laufen, das die staublosen Götter gesteckt haben. Bindet ihn los wie einen festen Knoten - den jüngsten Atri lasset seine Strecke laufen!
3. Ihr Herren und größten Meister, ihr Schönen, wünschet für Atri den Sieg seiner Gebete, denn dann ist euer Lob, ihr Männer des Himmels, gar nicht ein zweites Mal auszusagen!
4. Zu merken sei eure Gunst, euer Wohlwollen, ihr wohltätigen Asvin, daß ihr Männer uns im breiten Opfersitz, im Wettstreit durchhelfen wollet.
5. Zu Bhujyu, der im Meere am Ende der Welt schaukelte, kamet ihr mit den geflügelten Rossen; ihr Nasatya´s halfet seinem Gebet zum Sieg!
6. Seid mit euren Gnaden bereit wie zwei wohlwollende Könige, ihr Freigebigsten, Allwissenden! Bereitet uns, o Männer, Labsale, die wie ein Brunnen quillen!



10,144. An Indra


1. Dieser unsterbliche Saft gehört ja dir wie ein Rennpferd, der wirksame lebenslänglich dir, dem Meister.
2. Bei uns ist dieser Seherische, der Ribhu, die Keule für den Freigebigen. Dieser trägt den aufperlenden Rauschtrank, wie Ribhu den siegesgewissen Rauschtrank.
3. In froher Erwartung des unternehmenden Adlers, der Stier unter diesen seinen Kühen, schaut er herab auf die Ahisu.
4. Den der Suparna aus der Ferne brachte, des Adlers Sohn, den hunderträdrigen.....
5. Den dir der Falke mit dem Fuße brachte, den angenehmen, vor Räubern sicheren, die rötliche Behausung des Safts. Durch ihn wurde die Kraft, die Lebensdauer verlängert zum Leben, durch ihn ward die Freundschaft wach.
6. So mag mit dem Safte Indra diese große Feindschaft selbst unter den Götter auf sich nehmen. Mit Umsicht wird die Kraft, das Leben verlängert, du Umsichtiger, mit Umsicht ist dieser von uns ausgepreßt.



10,145. Gegen die Nebenbuhlerin


1. Ich grabe dies Kraut, das kräftigste Gewächs, durch das man die Nebenbuhlerin verdrängt, durch das man den Gatten ganz gewinnt.
2. Du Flachblättrige, Glückbringende, Gottgeschickte, Überlegene, blase meine Nebenbuhlerin fort, mache den Gatten mir allein zu eigen!
3. Ich sei die Obere, o Oberster, noch über den Obersten, und meine Nebenbuhlerin soll noch unter den Untersten sein.
4. Nicht nehme ich ja ihren Namen in den Mund, und nicht hängt er an dieser Person. In die fernste Ferne schicken wir die Nebenbuhlerin fort.
5. Ich bin die Siegende und du bist die Siegerin. Beide siegesstark geworden wollen wir meine Nebenbuhlerin besiegen.
6. Ich habe dir das siegende Kraut aufgelegt, ich habe dich mit dem Siegesstarken umwunden. Mir soll dein Sinn nachlaufen wie die Kuh dem Kalbe, soll wie das Wasser auf seinem Wege laufen.



10,146. An Aranyani


1. Frau des Waldes, Frau des Waldes! Heda, die du fast verschwunden bist! Wie kommt es, daß du nicht nach dem Dorfe fragst? Überfällt´s dich nie wie Furcht?
2. Wann die Zirpe die singende Grille begleitet, fühlt sich die Frau des Waldes geehrt wie einer der unter Zimbelklängen ausfährt.
3. Und es ist, als ob Kühe fressen, und man glaubt ein Haus zu sehen, und die Frau des Waldes knarrt abends wie ein Lastwagen.
4. Da ruft wahrhaftig einer seine Kuh, da hat wahrhaftig einer Holz gefällt. Wer des Abends im Walde weilt, meint, es habe einer um Hilfe geschrieen.
5. Die Frau des Waldes tötet ja nicht, wenn nicht ein anderer nahe kommt. Man ißt süße Frucht und legt sich nach Wunsch nieder.
6. Nach Salbe riechend, duftig, speisereich auch ohne Pflügen: diese Mutter des Wildes, die Frau des Waldes habe ich jetzt gepriesen.



10,147. An Indra


1. Ich glaube an deinen ersten Ingrimm, als du den Vritra erschlugest, die männliche Tat vollbracht hast. Wenn beide Welten dir nachgeben, dann zittert selbst die Erde vor deiner Wut, o Herr des Preßsteins.
2. Du Tadelloser hast ruhmbegierigen Sinnes durch deine Listen den listigen Vritra tödlich verwundet. Dich wählen die Männer auf ihren Beutezügen, dich der bei allen Opfern anzurufen ist.
3. Finde an diesen Gönnern Gefallen, Vielgerufener, die gedeihend Schätze zum Verschenken erlangt haben, o Schätzereicher! Sie lobsingen dem Sieger, wenn es sich um leiblichen Samen handelt, in den Klemmen, um den Gewinn der Meisterschaft, um einen Preis, dessen man sich nicht zu schämen braucht.
4. Nur der soll sich wohlbestellten Besitztums erfreuen, der sich auf seinen eiligen Rausch versteht. Von dir gestärkt, Gabenreicher, trägt der Opferwillige alsbald den Gewinn, die Siegespreise mit seinen Mannen davon.
5. Schaff du gepriesen durch deine Macht der Heerschar Raum, o Gabenreicher, erwirke Reichtum! Du bist uns Mitra, ein Freund, listig wie Varuna. Wie ein Verteiler der Speise teilst du, Meister, die Schätze aus.



10,148. An Indra


1. Nachdem wir Soma ausgepreßt haben, preisen wir dich, Indra, und nachdem wir den Siegerpreis gewonnen haben, o Mannesmutiger. Bring uns das Glück, dessen du dich erfreuest! Selbst wollen wir dauernd mit deiner Hilfe Gewinn haben.
2. Du, Held Indra, als Recke geboren, mögest mit der Sonne die dasischen Stämme überwinden. Den im Versteck befindlichen, sich versteckenden, im Wasser versteckten Soma bringen wir dir, wie an der Quelle sitzend.
3. Oder stimme als Kenner in das Lob des hohen Herrn ein, der du als Redekundiger das Wohlwollen der Rishi´s gern hast! Wir möchten die sein, welche sich also der Somatränke erfreuen und der für dich bereiteten Speisen, du Wagenfahrender!
4. Diese erbaulichen Reden sind für dich, Indra, gesprochen; gib den Männern der Männer Stärke, o Held! Sei mit denen eines Sinnes, an denen du Gefallen findest und beschirme die Sänger und ihre Angehörigen!
5. Erhö re, Held Indra, den Ruf des Prithi; du wirst ja besungen durch des Venya Preislieder, der deinen schmalzigen Sitz angesungen hat. Wie die Welle zu Tal, so wollen deine galoppierenden Rosse laufen.



10,149. An Savitri


1. Savitri hat mit Klammern die Erde zur Ruhe gebracht; Savitri hat den Himmel in dem stützenlosen Raum befestigt. Den Luftraum, der wie ein Roß brauste, hat Savitri gemolken, das im unermeßlichen Raume festgebundene Meer.
2. Wo der befestigte Ozean herausquoll, das weiß nur Savitri, o Apam Napat. Von da aus war die Erde, von da aus war der Luftraum entstanden, von da aus breiteten sich Himmel und Erde aus.
3. Hinterher entstand das andere Heilige mit der Vielheit der unsterblichen Welt. Garutmat, des Savitri Vogel, ward sicherlich zuerst geboren und auch er nach seiner Anordnung.
4. Wie die Kühe ins Dorf, wie der Streiter zu seinen Pferden, freundlich wie die milchgebende blökende Kuh zum Kalbe, wie der Gatte zur Frau, so soll Savitri zu uns herkommen, des Himmels allbegehrter Träger.
5. Wie Hiranyastupa, der Angirase, dich, Savitri, um diesen Siegerpreis angerufen hat, also habe ich Arcan um deine Gnade preisend und lobend dich herangewacht wie den Stengel des Soma.



10,150. An Agni


1. Obwohl schon entflammt wirst du nochmals entflammt, der du den Göttern die Opfer zuführest. Komme mit den Aditya´s, Rudra´s, Vasu´s zu uns, zur Gnade komme zu uns!
2. An diesem Opfer, an dieser Rede dich erfreuend komme herbei! Wir Sterbliche rufen dich, du Entflammter, zur Gnade rufen wir dich.
3. Dich, den allbegehrten Jatavedas, preise ich mit Kunst. O Agni, fahre die liebwaltenden Götter her, zur Gnade die Liebwaltenden!
4. Agni, der Gott, ward der Bevollmächtigte der Götter; Agni zündeten die menschlichen Rishi´s an. Agni rufe ich bei dem Gewinnen des großen Siegespreises, seine Gnade, um den Siegespreis zu gewinnen.
5. Agni half dem Atri, dem Bharadvaja, Gavisthira, er half uns, dem Kanva, dem Trasadasyu im Streite. Den Agni ruft Vasistha, der Purohita, zur Gnade der Purohita.



10,151. An den Glauben


1. Mit Glauben wird das Feuer angezündet, mit Glauben wird die Spende geopfert. Auf dem Gipfel des Glücks lege ich mit meiner Rede Zeugnis ab von dem Glauben.
2. O Glaube! Mache diese meine Rede dem Schenkenden lieb, o Glaube, dem zu schenken Gewillten lieb, den gastfreien Opferern lieb!
3. Wie die Götter bei den mächtigen Asura´s sich Glauben verschafft haben, so mache diese unsere Rede bei den freigebigen Opferern vertrauenswürdig!
4. Den Glauben ehren die opfernden Götter unter Vayu´s Hut, den Glauben mit herzlichem Vorsatz; durch den Glauben gewinnt man Gut.
5. Den Glauben rufen wir morgens an, den Glauben um Mittag, den Glauben, wann die Sonne untergeht. O Glaube, mach, daß man uns hier Glauben und Vertrauen schenke.



10,152. An Indra


1. Du bist ein so großer Gebieter, ein wunderbarer Feindevertilger, dessen Freund nicht getötet noch jemals vergewaltigt wird.
2. Der heilspendende Clanherr, der Vritratöter, der die Verächter vertreibt, der Gebieter, der Bulle Indra soll uns vorangehen, der Somatrinker, der Sicherheit schafft.
3. Jage den bösen Geist fort, die Verächter fort, zerbrich die Backen des Vritra, zerbrich den Grimm des Feindes, der uns nachstellt, o Vritratöter Indra!
4. Jage uns die Verächter fort, Indra; halte die Angreifer nieder! Wer uns bedroht, den schicke in die unterste Finsternis!
5. Halt, Indra, des Hassers Absicht ab, die Mordwaffe des, der uns Gewalt antun will! Breite deinen Schirm vor seinem Grimme aus, lenke die Mordwaffe weit ab!



10,153. An Indra


1. Wiegend warten die geschäftigen Frauen den neu geborenen Indra, da sie die Pflege seiner Heldenkraft übernommen haben.
2. Du, Indra, bist aus der Kraft, aus der Übergewalt, aus der Stärke geboren. Du, Bulle, bist wirklich ein Bulle.
3. Du, Indra, bist der Vritratöter, du hast das Luftreich ausgedehnt; du hast den Himmel mit Kraft emporgestemmt.
4. Du, Indra, trägst in den Armen den gleichgewillten Gegenstand des Preises, die Keule, sie mit Kraft schärfend.
5. Du, Indra, bist allen Geschöpfen an Stärke überlegen. In alle Räume hast du dich erstreckt.



10,154. An den Toten


1. Für die einen wird Soma geläutert, andere sitzen bei dem Schmalz. Für die der Met rinnt, auch zu diesem soll er gelangen.
2. Die durch Kasteiung unbezwingbar waren, die durch Kasteiung zum Sonnenlicht gegangen sind, die die Kasteiung zu ihrer Herrlichkeit gemacht haben, auch zu diesem soll er gelangen.
3. Die in den Kämpfen als Helden streiten, die ihr Leben opfern, oder die Tausend als Daksina schenken, auch zu diesem soll er gelangen.
4. Die die ersten Pfleger der Wahrheit, die wahrhaften Mehrer der Wahrheit waren, zu den Kasteiung übenden Vätern, o Yama, auch zu diesem soll er gelangen.
5. Die als Seher tausend Weisen kennen, die die Sonne behüten, zu den Kasteiung übenden Rishi´s, o Yama, zu den durch Kasteiung neu geborenen soll er gelangen!



10,155. Gegen eine Hexe


1. Unholde, Einäugige, Scheußliche, geh ins Gebirge, Sadanva! Mit den Tapferen des Sirimbhita, mit denen verjagen wir dich.
2. Von hier geflohen, von dort geflohen ist, die alle Leibesfrüchte beschädigt hat. Geh du, spitzgehörnter Brahmanaspati, die Unholdin aufzuspießen!
3. Das Holz, das dort ohne einen Mann am jenseitigen Ufer des Stroms schwimmt, das erfasse, mit böser Kinnlade du! Mit dem gehe du weiter!
4. Wenn ihr mit verrosteter Scham fortgegangen seid, an die Brust euch schlagend, so sind alle blasensamigen Feinde Indra´s erschlagen.
5. Diese haben die Kuh herumgeführt, sie haben das Feuer herumgetragen. Sie haben sich bei den Göttern einen guten Ruf erworben. Wer wird sich an diese heranwagen?



10,156. An Agni


1. Den Agni sollen unsere Dichtungen anspornen wie ein rasches Gespann im Wettrennen. Durch ihn möchten wir Preis auf Preis gewinnen.
2. Unsere Heerschar, mit der wir die Rinder heimtreiben, heimbringen, o Agni, durch deine Hilfe, die sporne an, daß wir Gaben geschenkt bekommen.
3. Agni, bring massigen breiten Reichtum an Vieh, an Rossen! Schmiere das Nabenloch, bekehre den Geizhals!
4. Agni, mögest du das nie alternde Gestirn, die Sonne am Himmel aufsteigen lassen, den Menschen Licht bringend.
5. Agni, du bist der Clane Feldzeichen, ihr liebstes schönstes Schoßkind. Erwache, dem Sänger Kraft verleihend!



10,157. An alle Götter


1. Diese Welt wollen wir fürwahr zurecht bringen, wir und Indra und alle Götter.
2. Unser Opfer, unseren Leib und unsere Kinder möge Indra mit den Aditya´s in Ordnung halten.
3. Indra mit den Aditya´s, mit der Gefolgschaft der Marut soll der Schützer unserer Leiber sein.
4. Als die Götter die Asura´s geschlagen hatten und ihre Göttlichkeit wahrend ihres Wegs gingen,
5. Da führten sie durch ihre Künste die Sonne zurück, und alsbald erblickten sie ringsum rege Lebenskraft.



10,158. An Surya


1. Surya soll uns vor dem Himmel schützen, der Wind vor dem Luftreich, Agni uns vor den irdischen Leuten!
2. Hab Wohlgefallen, o Savitri, du dessen Feuereifer hundert andere Anweisungen aufwiegt. Schütze uns vor dem fallenden Blitzstrahl!
3. Gott Savitri soll uns das Augenlicht, und der Berg soll uns das Augenlicht, der Schöpfer uns das Augenlicht gewähren.
4. Bring unserem Auge das Augenlicht, das Augenlicht zum Sehen für unsere Leiber! Wir wollen diese Welt überschauen und unterscheiden.
5. Dich, Surya, der schön zu schauen, möchten wir wieder sehen, möchten wir genau sehen mit den Augen eines Herrn.



10,159. Triumphlied einer Frau


1. Dort ist die Sonne aufgegangen, hier ist mein Glück aufgegangen. Ich, die Kluge, habe als Bezwingerin den Gatten bezwungen.
2. Ich bin das Banner, ich das Oberhaupt, ich die Mächtige, die das entscheidende Wort hat. Nur meinem , der Bezwingerin, Sinn soll sich der Gatte unterordnen.
3. Meine Söhne sind Feindetöter und meine Tochter ist eine Herrscherin, und ich bin die vollständige Siegerin. Bei dem Gatten ist mein Ruf der höchste.
4. Mit welcher Opferspende Indra opferte und der Glänzende, Höchste wurde, diese habe ich, ihr Götter, jetzt vollzogen. Ich ward wirklich ohne Nebenbuhlerinnen.
5. Ohne Nebenbuhlerinnen, die Nebenbuhlerinnen schlagend, siegend, überlegen. Ich habe den Glanz der anderen Frauen an mich gerissen wie eine Schenkung derer, die nicht hartherzig sind.
6. Ich habe alle diese Nebenbuhlerinnen besiegt, ich die Überlegene, auf daß ich über diesen Mann und seine Leute herrschen kann.



10,160. An Indra


1. Trink von diesem scharfen, zu Kraft verhelfenden Soma! Spann hier das Falbenpaar mit vollständigem Wagenzug aus, Indra! Nicht sollen dich andere Opferer anhalten: Für dich sind diese Soma´s ausgepreßt.
2. Für dich sind die Ausgepreßten, für dich die Künftigen. Dich rufen die stärkenden Lobreden herbei. Indra, erfreu dich heute dieser Trankspende, trink hier den Soma, der du jeden kennst!
3. Wer willigen Sinnes von ganzem Herzen, gottliebend ihm den Soma auspreßt, dessen Kühe liefert Indra nicht aus; er macht seinen Soma gelobt und angenehm.
4. Der wird von ihm bemerkt, der Reiche, der ihm nicht Soma auspreßt. Den holt sich der Gabenreiche am Ellbogen heraus; er erschlägt die Feinde des heiligen Wortes unaufgefordert.
5. Rosse, Rinder, Siegerpreise begehrend rufen wir dich an, herbeizukommen. Auf deine neue Gnade wartend möchten wir dich, Indra, mit Erfolg anrufen.



10,161. Gegen Auszehrung


1. Ich befreie dich durch Opferspende, auf daß du lebest, von heimlicher Auszehrung und von der Königsauszehrung. Oder wenn ihn da die Grahi gepackt hat, so befreit ihn davon, Indra und Agni!
2. Ob sein Leben zur Neige ging, ob er schon hinüber ist, ob er schon in die Nähe des Todes eingegangen ist, ich hole ihn aus dem Schoße des Verderbens. Ich habe ihn losgekauft zu einem Leben von hundert Herbsten.
3. Mit der Opferspende, die tausend Augen hat, hundert Winter, hundert Herbste und hundert Leben verleiht, habe ich ihn geholt, auf daß ihn Indra hundert Herbste lang an das jenseitige Ufer jeglicher Gefahr führe.
4. Lebe hundert Herbste gedeihend, hundert Winter, hundert Lenze! Um das hundertlebige Opfer mögen Indra und Agni, Savitri, Brihaspati ihn zurückgeben, um hundert Jahre zu leben.
5. Ich habe dich geholt, ich habe dich gefunden; du bist wiedergekommen, du Neugeborener. Heilen Körpers du, dein Auge habe ich heil und dein Leben habe ich heil gefunden.



10,162. Gegen den Beschädiger der Leibesfrucht


1. Im Einvernehmen mit dem Zauberwort soll Agni, der Unholdtöter, den Verrufenen von hier austreiben, der mit Krankheit auf deiner Leibesfrucht, in deinem Schoße liegt.
2. Den Verrufenen, der mit Krankheit auf deiner Leibesfrucht, deinem Schoße liegt, den Fleischfresser hat Agni zusammen mit dem Zauberwort vertrieben.
3. Der dir die einfallende, die empfangene, die sich regende Leibesfrucht tötet, der dir die geborene töten will, den treiben wir von hinnen.
4. Der deine beiden Schenkel spreizt, zwischen den Ehegatten liegt, der den Schoß innen beleckt, den treiben wir von hinnen.
5. Der sich in deinen Bruder, in deinen Gatten verwandelt, sich in deinen Buhlen verwandelt und dich beschläft, der deine Nachkommenschaft töten will, den treiben wir von hinnen.
6. Der dich durch Schlaf, durch Finsternis benebelt und dich beschläft, der deine Nachkommenschaft töten will, den treiben wir von hinnen.



10,163. Gegen Auszehrung


1. Von deinen Augen, von der Nase, von den Ohren, vom Kinn zieh ich die Auszehrung, die im Kopfe sitzt, vom Gehirn, von der Zunge dir ab.
2. Von deinem Nacken, von den Halswirbeln, von den Rippen, vom Rückgrat ziehe ich die Auszehrung, die in den Vorderarmen sitzt, von den Schultern, von den Armen dir ab.
3. Aus deinen Eingeweiden, den Därmen, dem Mastdarm, aus dem Herzen, aus den Nieren, aus der Leber, aus dem Gekröse zieh ich dir die Auszehrung ab.
4. Von deinen Schenkeln, von den Kniescheiben, von den Fersen, von den Fußspitzen, von den Hüften, vom Hintern, von der Scham zieh ich dir die Auszehrung ab.
5. Von der Harnröhre, von der Blase, von deinen Haaren, den Nägeln, vom ganzen Körper zieh ich dir jetzt die Auszehrung ab.
6. Von jedem Gliede, von jedem Haare, die in jedem Gelenke entstandene Auszehrung, vom ganzen Körper zieh ich dir jetzt ab.



10,164. Absolution von Sünden


1. Geh fort, Herr des Sinnes, zieh fort, wandere in die Ferne! In der Ferne sage der Nirriti an: "Nach Vielem steht des Lebens Sinn."
2. "Gute Wahl fürwahr treffen sie, ein gutes Handpferd schirren sie an. Guter Blick ist bei dem Vivasvatsohne, dem Yama. Nach vielem Steht der Sinn des Lebenden."
3. Was wir absichtlich, unabsichtlich, in übler Absicht versehen haben, im Wachen, was im Schlafe, all diese unlieben Sünden soll Agni weit von uns wegtun.
4. Wenn wir, Indra, Brahmanaspati, eine Sünde begehen, so soll uns der vorsorgende Angirase vor der Bedrängnis der Feinde schützen.
5. Wir haben heute gesiegt und gewonnen, wir sind der Sünde ledig geworden. Der böse Traum im Wachen, die böse Absicht, soll auf den fallen, den wir hassen, soll auf den fallen, der uns haßt.



10,165. Gegen den Unglücksvogel


1. Ihr Götter, in welcher Absicht die Taube als Bote der Todesgöttin ausgesandt hierher gekommen ist, dagegen wollen wir einen Zauber singen und eine Sühnung machen. Heil sei unseren Zweifüßlern, Heil den Vierfüßlern!
2. Günstig soll uns die ausgesandte Taube sein, ohne Harm sei der Vogel in unserem Hause, o Götter. Agni, der Redekundige, soll darum an unserer Opferspende Geschmack finden. Uns soll das geflügelte Geschoß verschonen.
3. Das geflügelte Geschoß soll uns nicht überfallen; sie setzt in der Küche ihren Fuß auf den Herd. Heil sei unseren Rindern und Leuten; nicht bringe uns hier die Taube Schaden, o Götter!
4. Was die Eule schreit, da soll eitel sein, und wenn die Taube ihren Fuß an das Feuer setzt. Als dessen Botin sie hierher geschickt ist, diesem Yama, dem Tode, sei eine Verbeugung gemacht!
5. Mit einem Verse scheuchet die Taube fort; führet die Kuh herum, euch am Speisegenuß erfreuend, alle bösen Spuren austilgend! Sie fliege so schnell als möglich fort, unsere Kraft zurücklassend.



10,166. Gegen die Nebenbuhler


1. Mach mich zum Bullen unter meines Gleichen, zum Bezwinger der Nebenbuhler, zum Töter der Feinde, zum Gebieter, zum Besitzer von Kühen!
2. Ich bin der Nebenbuhlertöter, gleich Indra unversehrt, unverwundet. Unter meine Füße habe ich alle diese Nebenbuhler getreten.
3. Hier binde ich euch fest wie die beiden Bogenenden mit der Sehne. Herr der Rede! Halte diese nieder, daß sie mir im Wortstreit unterliegen!
4. Als Überlegener bin ich hergekommen, mit der Erscheinung des Allschöpfers. Euer Denken, euren Dienst, eure Beratung nehme ich für mich in Anspruch.
5. Euren Erwerb und Besitz für mich in Anspruch nehmend will ich euer Höchster sein, ich bin an eure Spitze getreten. Unter meinen Füßen sollt ihr zu mir empor reden wie die Frösche aus dem Wasser, wie aus dem Wasser die Frösche!



10,167. An Indra


  Jamadagni und Visvamitra:
1. "Dir, Indra, wird dieser Süßtrank eingeschenkt, du bist der Herr des ausgepreßten Bechers. Schaffe du uns einen Schatz von vielen Söhnen, du hast nach heißem Bemühen die Sonne ersiegt."
2. "Den Sonnenersieger, der sich an dem Tranke baß berauscht, den Mächtigen laden wir zu den gepreßten Tränken ein. Nimm dieses unser Opfer hier wahr, komm! Wir haben ein Anliegen an den Feindebesieger, den Gabenreichen."
3. "Nach der Bestimmung des Königs Soma und Varuna, unter der Hut des Brihaspati und der Anumati, bei deinem Lobpreis, du Gabenreicher, du Schöpfer und Lenker, habe ich heute aus den Bechern getrunken."
  Indra:
4. "Aufgefordert habe ich einen Trunk bei vorgesetzter Grütze getan, und als erster Suri bedinge ich mir diesen Lobpreis aus, wenn ich mit Gewinn in euer Haus, o Visvamitra und Jamadagni, zum Soma zurückgekehrt bin."



10,168. An Vata (den Sturmwind)


1. Die Macht von Vata´s Wagen will ich jetzo preisen: Zerbrechend geht er, donnernd ist sein Getöse. Zum Himmel reichend fährt er und macht die roten Farben und geht auf der Erde Staub aufwerfend.
2. Hinterdrein erheben sich alle Arten des Windes; sie kommen zu ihm wie Frauen zur Hochzeit. Mit ihnen zusammen fährt der Gott auf gleichem Wagen, der König dieser ganzen Welt.
3. Auf Wegen durch die Luft fahrend rastet er auch nicht einen Tag. Der Gewässer Freund, der Erstgeborene, Regelmäßige, wo mag er geboren sein, von wannen ist er gekommen?
4. Die Seele der Götter, das Kind der Welt, wandelt dieser Gott, wo er will. Sein Getöse hört man - nicht seine Gestalt. Diesem Sturmwind lasset uns mit Opfer dienen.



10,169. Segen über die Kühe


1. Erquickend soll der Wind die Kühe anwehen, sie sollen die nahrhaften Kräuter abgrasen und die fetthaltigen, belebenden Wasser trinken. Sei unserer wandelnden Zehrung gnädig, Rudra!
2. Die gleichfarbigen, verschiedenfarbigen, einfarbigen, deren Namen Agni durch das Opfer kennt, die die Angiras´ mit heißem Bemühen hierher gebracht haben, denen gewähre, Parjanya, deinen großen Schutz!
3. Die sich selbst den Göttern zum Opfer darbrachten, deren Farben alle Soma kennt, von Milch strotzend, fruchtbar schenke sie uns, Indra, in unseren Kuhstall!
4. Prajapati hat mir diese, mit allen Göttern, mit den Vätern eines Sinnes, geschenkt und die Holden in unseren Stall getrieben. Mit deren Nachwuchs möchten wir zusammen wohnen.



10,170. An Surya


1. Das hohe, strahlende Licht soll den somischen Met trinken, dem Opferherrn ungebeugte Lebenskraft verleihend, der windschnell in eigener Person Wache hält. Er hat die Geschöpfe zum Wachsen gebracht, er gebietet vielerorts.
2. Das hohe, strahlende Licht, das wohlgepflegte, das den höchsten Preis davonträgt, das in des Himmels Ordnung und fester Grundlage eingefügte, wahrhafte, das feindetötende, vritratötende, am meisten Dasyu tötende Licht, das die Asura´s tötende, die Nebenbuhler tötende, ist geboren.
3. Dieses schönste der Lichter, das höchste Licht heißt das Allgewinnende, Schätzegewinnende, das Hohe. Der allstrahlende, mächtig strahlende Surya hat zum Schauen seine Gewalt und unentwegte Kraft weithin ausgebreitet.
4. In Licht erstrahlend kamst du als Sonne, als Himmelslicht, von dem alle diese Geschöpfe erhalten werden, von dem Allschöpfer, dem Visvakarman, der alle göttlichen Kräfte besitzt.



10,171. An Indra


1. Du Indra halfst jenem Wagen des Itat vorwärts, der Soma ausgepreßt hatte; du erhörtest den Ruf des Somaspenders.
2. Du hast den Kopf des widerspenstigen Makha von der Haut abgetrennt und kamst in des Somaspenders Haus.
3. Du, Indra, hast jene sterblichen Venya für den darauf bedachten Astrabudhna im Augenblick losgemacht.
4. Bring du; Indra, diese Sonne, die hinten ist, nach vorn, selbst wider der Götter willen!



10,172. An ?


1. Komm her mit deiner Vorliebe! Die Kühe folgen deiner Spur, wann sie mit vollem Euter kommen.
2. Komm herbei mit gütiger Absicht als der Freigebigste, der die Freigebigen weckt mit den gabenreichen Göttern.
3. Wie Speiseträger gute Gaben bringend nehmen wir den Faden des Opfers wieder auf; wir opfern.
4. Usas rollt das Dunkel der Schwester fort, sie rollt deren Bahn zusammen, weil sie die Edelgeborene ist.



10,173. Königsweihe


1. Ich habe dich geholt, bleibe unter uns; steh fest ohne zu wanken! Alle Clane sollen dich wünschen; die Herrschaft soll dir nicht entfallen.
2. Hier bleibe ich, weiche nicht, wie der Berg nie wankend! Wie Indra bleibe hier fest, hier behaupte deine Herrschaft!
3. Ihn hat Indra fest eingesetzt mit dem feststehenden Opfer. Ihn soll Soma verteidigen, ihn Brahmanaspati!
4. Fest steht der Himmel, fest die Erde, fest diese Berge, fest diese ganze Welt, fest dieser König der Clane.
5. Fest doll König Varuna, fest Gott Brihaspati, fest Indra und Agni deine Herrschaft fest befestigen.
6. Den feststehenden Soma berühren wir mit dem feststehenden Opfer. Und nun soll Indra die Clane dir allein tributpflichtig machen.



10,174. Segen über den König


1. Mit dem Oberhandopfer durch das Indra die Oberhand bekam, mit dem gib uns, Brahmanaspati, zur Herrschaft die Oberhand!
2. Den Nebenbuhlern über, denen über, die unsere Neider sind, übermeistere den Feindseligen, den der auf uns eifersüchtig ist.
3. Dir hat Gott Savitri, dir Soma die Oberhand gegeben, dir über alle Geschöpfe, auf das du die Oberhand behaltest.
4. Mit welcher Opferspende Indra opferte und der Glänzende, Höchste wurde, diese habe ich, ihr Götter, jetzt vollzogen. Ich ward wirklich ohne Nebenbuhlerinnen.
5. Auf daß ich ohne Nebenbuhler, die Nebenbuhler tötend, das Reich beherrschend, ein Bezwinger, über diese Geschöpfe und das Volk herrsche.



10,175. An die Preßsteine


1. Euch, Steine, soll Gott Savitri nach der Bestimmung in Bewegung setzen. Schirret euch an die Joche, presset aus!
2. Ihr Steine, haltet Unheil, haltet Übelwollen ab! Machet die Kühe zu einem Heiltrank!
3. Die Steine fühlen sich einmütig erhaben über die unteren Preßsteine, da sie dem Bullen Bullenkraft verschaffen.
4. Savitri, der Gott, soll euch, Steine, nach der Bestimmung in Bewegung setzen, zu Gunsten des somapressenden Opferers!



10,176. An Agni


1. Die Söhne der Ribhu´s brüllten laut mit ihrem Anhang, die an dem Erdboden zehren wie das Kalb an der Mutterkuh, die Allnährenden.
2. Führet den Gott Jatavedas unter göttlicher Dichtung vor; er soll unsere Opfer richtig befördern!
3. Dieser gottergebene Hotri wird da zum Opfer hingetragen. Wie der Wagen eines Fahrenden bedeckt, macht sich der Glutreiche von selbst bemerkbar.
4. Dieser Agni sucht das Weite vor der Geburt, wie vor dem Unsterblichen. Der Gott, der gewaltiger als selbst der Gewaltige, ist zum Leben geschaffen.



10,177. An Patanga (der Vogel)


1. Den mit des Asura Zauber bestrichenen Vogel sehen im Herzen, im Geiste die Redekundigen. Inmitten des Ozeans schauen ihn die Seher; die Meister suchen die Spur der Lichtstrahlen.
2. Der Vogel trägt im Geiste die Rede, diese verkündete der Gandharva im Mutterleib. Diese aufblitzende, sonnenhafte Erkenntnis hüten die Seher an der Stätte der Wahrheit.
3. Ich sah den Hirten auf seinen Wegen hin und her gehen, ohne zu rasten. Er hüllte ich in die Gewässer, die in gleicher und in entgegengesetzter Richtung laufen, und er bewegte sich hin und her in den Geschöpfen.



10,178. An Tarksya


1. Jenen Preisrenner, den gottgetriebenen, überlegenen, der die Wagen überholt, dessen Radkranz unversehrt bleibt, den wettkämpfenden Renner, den Tarksya, wollen wir hier zum Heile anrufen.
2. Seine Gunst wie die des Indra erflehend, wollen wir gleichsam ein Schiff zum Heile besteigen. Ihr, die ihr so breit wie weit seid, ihr umfänglichen, tiefen, Himmel und Erde höret: Wir möchten durch euch im Kommen und Gehen keinen Schaden erleiden.
3. Der sofort durch seine Macht sich über die fünf Völker ausgedehnt hat wie die Sonne mit ihrem Lichte über die Gewässer. Tausend gewinnend, Hundert gewinnend ist sein Lauf; wie einen jugendlichen Pfeil hielten sie ihn nicht auf.



10,179. An Indra


1. "Erhebet euch, schaut rechtzeitig nach dem Opferanteil des Indra! Wenn er gar ist, so opfert ihn; wenn er nicht gar ist, so wartet noch!"
2. "Die Opferspende ist gar, komm fein, Indra! Die Sonne ist in die Mitte ihres Weges gelangt. Auf dich warten die Genossen mit ihren Auftischungen wie eine Haushüterin auf den ausziehenden Wanderhäuptling."
3. "Ich meine, sie ist im Euter gekocht, sie ist am Feuer gekocht; ich meine, daß diese neueste Spende gut gekocht, recht ist. Trink mit Genuß von der sauren Milch des mittäglichen Trankopfers, tatenreicher Keulenträger Indra!"



10,180. An Indra


1. Du Vielgerufener hast die Feinde bezwungen. Dein Mut ist der größte, hier soll deine Gabe sein! Bring, Indra, mit der Rechten Schätze; du bist der Herr der reichen Ströme!
2. Im Gebirge hausend wie das furchtbare umherschweifende wilde Tier, bist du aus fernster Ferne gekommen. Deinen Spieß schärfend, deine spitze Klinge, o Indra, enthaupte die Feinde, treibe die Verächter auseinander!
3. Indra, du wurdest zu guter Herrschaft und Stärke geboren, du Bulle der Völker. Du vertriebst das feindselige Volk und machtest für die Götter weiten Platz.



10,181. An alle Götter


1. Dessen Name Prathas und Saprathas ist, was das Opfer des anustubhischen Opfers ist: vom glänzenden Schöpfer und von Savitri und Vishnu hat Vasistha das Rathantara geholt.
2. Die fanden es, das entrückt war, was die höchste Geheimform des Opfers ist: vom glänzenden Schöpfer und von Savitri und Vishnu, von Agni, hat Bharadvaja das Brihat geholt.
3. Die fanden im Geiste nachsinnend den ersten Opferspruch Yajus, der entsprungen den Götterweg gegangen war. Vom glänzenden Schöpfer, und von Savitri und Vishnu, von der Sonne holten diese den Gharma.



10,182. An Brihaspati


1. Brihaspati soll über die schlechten Furten hinwegbringen; er lenke den Anschlag auf den Übelredenden zurück. Er stoße die Afterrede von sich, wehre die Mißgunst ab und schaffe dem Opfernden Glück und Segen!
2. Narasamsa soll uns beistehen bei dem Prayaja; der Anuyaja soll uns bei den Götteranrufungen glücken. Er stoße die Afterrede von sich, wehre die Mißgunst ab und schaffe dem Opfernden Glück und Segen!
3. Der Glutköpfige verbrenne die Unholde, die Segensfeinde seien dem Geschoß zum Töten verfallen. Er stoße die Afterrede von sich, wehre die Mißgunst ab und schaffe dem Opfernden Glück und Segen!



10,183. Um die Geburt eines Sohne


  Die Ehefrau:
1. "Ich sah dich im Geiste, wie du zur Einsicht gekommen bist, aus der Kasteiung neu geboren, durch Kasteiung erstarkt. Spende hier Nachkommenschaft, hier einen Schatz, pflanze dich mit Kindern fort, du Sohnwünschender!"
  Der Ehemann:
2. "Ich sah dich im Geiste, wie du nachsannest, wie du am eigenen Leibe zur Zeit der Regel littest. Komm herauf zu mir, du sollst wieder jung werden! Pflanze dich mit Kindern fort, du Sohnwünschende!"
  Der Genius:
3. "Ich habe den Keim in die Pflanzen gelegt, ich in alle Geschöpfe; ich erzeugte die Kinder auf Erden, ich erzeuge auch in Zukunft den Weibern Söhne!"



10,184. Gebet um gute Empfängnis und Geburt


1. Vishnu soll den Mutterschoß bereiten, Tvastri soll die Formen bilden, Prajapati soll den Samen eingießen, der Schöpfer soll dir eine Leibesfrucht machen!
2. Mache eine Leibesfrucht, Sinivali; mache eine Leibesfrucht, Sarasvati! Die beiden lotusbekränzten Götter Asvin sollen dir eine Leibesfrucht machen!
3. Die Leibesfrucht, die die Asvin aus den beiden goldenen Reibhölzern herausreiben, die rufen wir für dich her, daß du im zehnten Monat gebären sollst.



10,185. An die Aditi


1. Groß soll der Schutz der drei Götter sein, der himmlische des Mitra und Aryaman, unangreifbar der des Varuna.
2. Denn über sie hat der Schelm, der böse Reden führt, keine Gewalt, weder daheim noch auf unbekannten Wegen,
3. Welchem Sterblichen der Aditi Söhne zum Leben ihr ewiges Licht gewähren.



10,186. An Vayu


1. Der Wind soll uns Arzenei zuwehen, wohltuende, unserem Herzen zusagende. Er soll unsere Lebenstage verlängern.
2. Du, Wind, bist unser Vater und Bruder und unser Freund. Laß du uns leben!
3. Was dort in deinem Hause, o Wind, als Schatz von Lebensbalsam aufbewahrt wird, davon gib uns zum Leben!



10,187. An Agni


1. Auf Agni heb die Rede an, auf den Bullen der Stämme; er helfe uns über die Feinde hinweg!
2. Der aus fernster Ferne über die Steppe hinweg leuchtet, der helfe uns über die Feinde hinweg!
3. Der die Unholde niederbrennt, der Bulle mit heller Glut, der helfe uns über die Feinde hinweg!
4. Der nach allen Geschöpfen ausschaut und sie überschaut, der helfe uns über die Feinde hinweg!
5. Der am anderen Ende dieses Luftraumes als der helle Agni geboren wird, der helfe uns über die Feinde hinweg!



10,188. An Agni Jatavedas


1. Treibt jetzt den Jatavedas, das preisgewinnende Roß an, sich auf dieses unser Barhis zu setzen!
2. Ich hebe ein großes Loblied auf diesen belohnenden Jatavedas an, der die Männer beredt macht.
3. Des Jatavedas Lichter, die das Opfer zu den Göttern führen, mit denen soll er unser Opfer befördern.
10,189. An ?


1. Dieser bunte Stier ist hergeschritten und hat sich vor Mutter Erde und Vater Himmel gesetzt auf seinem Wege zur Sonne.
2. Die leuchtende Usas geht zwischen Himmel und Erde, von seinem Aushauch einatmend. Der Büffel hat nach dem Himmel Ausblick gehalten.
3. Die dreißig Stufen herrscht er. Dem Vogel wird die Stimme verliehen jeden Morgen mit Tagesanbruch.



10,190. Das Tapas


1. Gesetz und Wahrheit wurden aus dem entbrannten Tapas geboren. Daraus entstand die Nacht, daraus der flutende Ozean.
2. Aus dem flutenden Ozean entstand das Jahr, das die Tage und Nächte ordnet, das über alles, was die Augen öffnet, gebeut.
3. Der Schöpfer regelte der Reihe nach Sonne und Mond und Himmel und Erde, das Luftreich und das Sonnenlicht.



10,191. Eintrachtslied


1. Alle Schätze, auch des hohen Herren, nimmst du, Bulle Agni, ganz in Beschlag. An der Stätte der Id wirst du entzündet. Bring uns die Schätze her!
2. Geht zusammen, verständiget euch! Eure Sinne sollen einträchtig sein, wie die Götter vor Zeiten einträchtig bei ihrem Opferanteil saßen.
3. Einig der Rat, einig die Versammlung, einig sei ihr Sinn, zusammenstimmend ihr Denken. Einträchtigen Rat rate ich euch an, mit einigem Opfer opfere ich für euch.
4. Einig sei euer Vorhaben, einig eure Herzen; einig soll euer Sinn sein, auf daß euch schönes Zusammenhalten sei!